Wasserleitung in Pflanzen - rot und blau gefärbte Pflanzenblüten oder -blätter

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Wasserleitung in Pflanzen - rot und blau gefärbte Pflanzenblüten oder -blätter
50 Experimente - Biologie / 9.-13. Schulstufe

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Wasserleitung in Pflanzen – rot und blau gefärbte
Pflanzenblüten oder -blätter
Pflanzen brauchen zum Leben ständig Wasser. Jeder Hobbygärtner und
Zimmerpflanzenliebhaber weiß, dass seine Pflanzen regelmäßig gegossen werden müssen. Das
Wasser wird mit den Wurzeln aufgenommen. Im Stängel wird es in eigens dafür vorhandene
Gefäße geleitet und gelangt so zu den Blättern, wo es in den Blattadern transportiert wird und
durch kleine Blattöffnungen (Spaltöffnungen), meist auf der Blattunterseite sitzend, wieder als
Wasserdampf abgegeben wird.
Mit dem Wasser werden auch verschiedene Stoffe, u. a. Nährsalze, mitgenommen. Mit
folgendem Versuch kannst du das nachweisen.

               Das wird gebraucht: weiße Nelken, Schneeglöckchen oder Stangensellerie,
               rote und blaue Tinte, 2 Wassergläser, Messer.
               So wird es gemacht: Stell eine Nelke in ein Glas mit (durch blaue Tinte)
               gefärbtem Wasser und beobachte. Eine andere Möglichkeit: Schneide ein
               Stangensellerieblatt ein paar Zentimeter der Länge nach ein, d. h. teile den
               Stängel in zwei Teile, schneide aber das Blatt nicht ganz entzwei. Stecke jetzt
               die eine Hälfte in rot gefärbtes Wasser, die andere in blau gefärbtes Wasser.
               Das kann man beobachten: Spätestens am nächsten Tag sind die Blätter
               halb rot und halb blau gefärbt.
               Schneide jetzt den Stängel quer und schau auf die Schnittfläche. Nun wirst du
               rote und blaue Punkte im Stängelquerschnitt sehen: Das ist der Beweis, dass
               das gefärbte Wasser in diesen kleinen Röhren, Biologen nennen sie
               Siebröhren, transportiert wird.
               Erklärung: Der Stängel besitzt Gefäßbündel, kleine Wasserleitungssysteme
               aus langen dünnen Röhren. Diese Röhren sind Kapillare, das sind Haar-Röhren
               (wie der Name schon sagt, sehr dünne Leitungen). Hier wird das Wasser durch
               die Adhäsionskräfte, die zwischen Wasser und Gefäßwand herrschen,
               hochgesaugt – ein physikalisches Prinzip. Das bedeutet auch, dass die Pflanze
               (fast) keine Energie oder Pumpen dafür benötigt.
               Das Wasserleitungssystem funktioniert allerdings auf Grund der Gegenkraft,
               nämlich der Schwerkraft, die das Wasser wieder nach unten zieht, nur bis zu
               rund 130 m Höhe, was wiederum in der Natur dazu geführt hat, dass es keine
               höheren Bäume gibt und geben kann.

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Wasserleitung in Pflanzen - rot und blau gefärbte Pflanzenblüten oder -blätter
Osmose

Stangensellerie am Versuchsbeginn - eingetaucht in zwei verschiedene Farblösungen

 Nach Stunden: Im Stängel werden die Lösungen bis zu den Blättern transportiert.
                            (links rot, rechts blau)

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Weshalb platzen Kirschen, wenn man sie ins Wasser legt?
Herrlich frische, rot gefärbte, vollreife Kirschen hängen am Baum. Ein Regentag - und schon
sind am nächsten Tag viele dieser süßen Früchte geplatzt. Was ist passiert?

              Das wird gebraucht: frische, vollreife Kirschen, Schale mit Wasser
              (alternativ kann man im Winter den Versuch mit Kirschtomaten machen).
              So wird es gemacht: Eine Hand voll Kirschen in das Wasser legen,
              beobachten und nach einigen Stunden wieder beobachten.
              Das kann man beobachten: Die Kirschen sind größer geworden, einige
              sind geplatzt. Weshalb? -> Die Kirschen saugen Wasser an, werden größer
              und größer und schließlich platzen sie auf.
              Erklärung: Das Fruchtfleisch der Kirschen enthält viel Zucker. - Nicht
              umsonst schmecken sie so süß. Dieser Zucker saugt das Wasser an (wie ein
              Würfelzucker den Kaffee). Die Kirschenhaut (die Fruchthaut, wie Biologen
              sagen) lässt das Wasser hinein in die Kirsche. Dadurch wird die Kirsche größer
              und größer, bis sie platzt, wie ein zu voll gepumpter Luftballon.

              Wissenswertes: Die Fruchthaut ist halbdurchlässig (semipermeabel, wie
              Fachleute sagen), d. h. sie lässt Wasser durch, nicht aber Zucker. Das
              bedeutet, dass das Wasser in die Kirsche hineingesaugt wird. Weshalb? Nun,
              das ist ein physikalischer Vorgang, der nach dem Prinzip der Osmose verläuft.
              Stoffe neigen dazu, sich gleichmäßig zu durchmischen, wenn sie das können.
              In diesem Fall liegt im Inneren der Kirsche eine hohe Zuckerkonzentration vor,
              außen in der Wasserschale gibt es keinen Zucker. Daher fließt das Wasser
              Richtung Zucker, durchfließt die Fruchthaut und verdünnt den Zuckergehalt im
              Inneren der Kirsche. Dadurch kommt es zu einer Volumenzunahme der
              Kirsche, die Fruchthaut hält diesem Druck nicht stand und platzt. – Das
              passiert leider auch draußen in der Natur am Baum bei lang andauernden
              Regenfällen.

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Osmose

      Kirschen nach einigen Stunden im Wasser: Einige sind größer, viele geplatzt.
Notizen

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Salz entzieht den Pflanzen viel Wasser
Pflanzen nehmen mit den Wurzeln Wasser auf, transportieren es im Stängel zu den Blättern
und geben ständig Wasserdampf ab. (Siehe auch: Versuch zur Abgabe von Wasserdampf bei
Pflanzen – UST-Buch.) Sie können das Wasser so lange vom Boden aufsaugen, so lange sie
genügend „Kraft“ dazu haben. Wenn aber der Boden das Wasser zu fest hält, dann können sie
das nicht mehr. (Boden-)Salz bindet nämlich viel Wasser und entzieht den Pflanzen sogar
Wasser. Der folgende Versuch zeigt das sehr anschaulich.

              Das wird gebraucht: Karotten, Salz, Gläser, Messer.

              So wird es gemacht: Schneide den „Kopf“ der Karotte, das obere Ende,
              ab, höhle es ein kleines Stück aus und fülle das Loch mit Salz. Nun stellst du
              die Karotte in ein Glas – zum Vergleich ein zweites daneben.
              Das kann man beobachten: Bald wirst du merken, dass das Salz feucht
              wird. Nach ein paar Stunden (oder einem Tag) ist die Karotte ziemlich
              eingeschrumpft, rutscht unter Umständen sogar ins Glas hinein, Flüssigkeit
              tritt aus und die Karotte wird weich und unansehnlich. Die zweite Karotte
              bleibt in dieser Zeit unverändert. Du siehst, wie rasch das Salz eine Pflanze
              (hier eben eine Wurzel) schädigt bzw. zerstört.
              Erklärung: Pflanzen besitzen eine gewisse Saugspannung auf Grund ihres
              Aufbaues. Genauer genommen besitzt die pflanzliche Zelle diese
              Saugspannung. Hat sie im Inneren zu wenig Wasser, so kann sie auf Grund
              ihrer Inhaltsstoffe Wasser von außen aufsaugen. Im Inneren transportiert die
              Pflanze dann das Wasser in eigenen Leitbündeln (gut sichtbar als Blattadern
              -> siehe auch Versuch: Pflanzen leiten Wasser). Hat der Boden allerdings eine
              höhere Saugkraft, weil er z. B. durch Straßensalze verunreinigt ist, dann
              vertrocknen die dort wachsenden Pflanzen (Salzschäden an Straßenrändern).

               VOR                    und                     NACH dem Versuch

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Salz entzieht den Pflanzen viel Wasser

Karotten, Salz und Versuchsgläser        Karotte mit Salz gefüllt, daneben unbehandelt

     Ausgehöhlte Karotte mit Salz bestreuen und in ein Versuchsglas setzen!
                –> Karotte wird kleiner und rutscht in das Glas.

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