Großer See, große Probleme - Ist eine sichere Nutzung der Ressource Wasser am Viktoriasee künftig noch möglich? - Konrad-Adenauer-Stiftung
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Quelle: © Alec Jacobson. Wasser. Macht. Konflikt. Großer See, große Probleme Ist eine sichere Nutzung der Ressource W asser am Viktoriasee künftig noch möglich? Daniel El-Noshokaty 22
Der Viktoriasee bildet die Lebensgrundlage für über 30 Millionen Menschen. Wasserverschmutzung, Ressourcenausbeutung und ein Mangel an regionaler Zusammenarbeit bedrohen sein Gleichgewicht. Zusätzlich verschärft das hohe Bevölkerungs- wachstum die Lage. Zweifel sind berechtigt, ob die dringend benötigte Ressource Wasser an Afrikas größtem See in Z ukunft noch sicher genutzt werden kann. Die nachhaltige Nutzung der grenzübergreifen- für die in seinem Einflussbereich lebenden den Ressource Wasser stellt für Entwicklungs enschen. Schätzungen zufolge versorgt der M länder eine besondere Herausforderung dar. Dies See rund zehn Millionen Menschen in Städten wird am Beispiel der Region um den Viktoria und Dörfern an seinen Ufern mit Trinkwasser. see besonders eindrucksvoll deutlich. Direkt Darüber hinaus wird das Wasser für die Versor- betroffen von jeglicher Veränderung des Sees – gung des Viehbestandes und die Bewässerung und damit der Ressource Wasser – sind die drei der landwirtschaftlich genutzten Fläche benötigt. an seinen Ufern liegenden Staaten Kenia, Tansa- nia und Uganda. Indirekt spielen zudem Burundi Angesichts seiner schieren Größe ist es nicht und Ruanda eine Rolle, da aus diesen Ländern verwunderlich, dass der Viktoriasee eine ent- wichtige Zuflüsse in den See münden. Von den scheidende Bedeutung für das Klimasystem Entwicklungen des Sees ebenfalls indirekt betrof- Ostafrikas hat. Er übt einen unmittelbaren fen sind die drei Staaten Südsudan, Sudan und Einfluss auf die Niederschlagsmengen in der Ägypten, da sie an dessen einzigem Abfluss, dem Region aus. Seine Oberflächentemperatur kann weißen Nil, liegen. Das Wasser des Viktoriasees in direkten Zusammenhang mit der Menge an hat folglich nicht nur eine lokale und regionale, Regen in seinem Einflussbereich in Verbindung sondern auch eine überregionale Bedeutung. gebracht werden.1 Eine konstante Veränderung Scheitert das nachhaltige Management der der Temperatur des Sees würde zu unvorherseh- Ressource Wasser in dieser Region, wird dies baren V eränderungen der Niederschlagsmengen schwerwiegende Folgen für alle vom Ökosystem und -orte führen. Bereits kleinste klimatische Viktoriasee abhängigen Menschen, Tiere und Veränderungen können immense Auswirkungen Pflanzen haben. auf die landwirtschaftliche Produktion der Region und somit die Lebensgrundlage der Men- Bedeutung für Umwelt, schen haben. Zudem hätte eine Verschiebung der Menschen und Wirtschaft Niederschläge einen signifikanten Einfluss auf die im See vorhandene Wassermenge, da über Der Viktoriasee ist der größte See Afrikas und 80 Prozent seines Wassers aus direktem Regen- der zweitgrößte Süßwassersee der Welt. Er fall stammt. liegt innerhalb der Grenzen der Staaten Kenia, Tansania und Uganda und umfasst eine Fläche Obwohl die Durchschnittstemperaturen des Was- von 68.800 Quadratkilometern. Sein Einflussge- sers im Viktoriasee im Verlaufe eines Jahres nur biet erstreckt sich insgesamt über rund 500.000 geringen Schwankungen unterworfen sind, stie- Quadratkilometer. Der Viktoriasee hat sowohl gen sie in den letzten Jahrzehnten dennoch kon- aus ökologischer als auch aus sozioökonomischer tinuierlich an. Die Oberflächentemperatur auf Sicht eine herausragende Bedeutung. Er ist das der ugandischen Seite des Sees nahm bis Ende definierende Merkmal des Ökosystems der ihn der 1990er Jahre im Vergleich zu den 1960er umgebenden Region und Lebensgrundlage Jahren um durchschnittlich 0,5 Grad Celsius zu. Wasser. Macht. Konflikt. 23
Dies mag auf den ersten Blick nicht dramatisch in Kenia wirtschaftlich verwendet. Das Land nutzt erscheinen, allerdings kommt dadurch ein sehr die Zuflüsse und das Wasser aus dem See jedoch komplexes regionales Klimasystem unter Verän- zunehmend für seine steigende landwirtschaftli- derungsdruck. Entsprechende Modelle zeigen, che Produktion. dass die Erhöhung der Oberflächentemperatur um 1,5 Grad Celsius dazu führen kann, dass Nicht zuletzt ist der Viktoriasee ein wichtiger einige Gebiete im Einflussgebiet des Sees bis zu Transportweg, da die Straßeninfrastruktur die 100 Prozent mehr Niederschlag im Jahresdurch- einwohnerstärksten Städte am See und die indust- schnitt erhalten könnten, andere in Konsequenz riellen Zentren nicht zufriedenstellend und zuver- dafür entsprechend weniger.2 lässig miteinander verbindet. Der Großteil des Transports von Handelsgütern und Personen in der Region wird über das Wasser abgewickelt. Der Viktoriasee bildet die Lebensgrundlage von Die zahlreichen Probleme des Viktoriasees Millionen Menschen. Es gibt vielfältige Ursachen dafür, dass das Ökosystem des Sees und damit die Lebensgrund- lage seiner Anrainer unter Druck geraten sind. Die Der Viktoriasee ist darüber hinaus einer der Qualität des Wassers hat sich in den letzten Jahren wesentlichen Wirtschaftsfaktoren für die kontinuierlich verschlechtert, unter anderem weil Anrainerstaaten. Die East African Community die urbanen Infrastrukturen mit dem rasanten (EAC) schätzt, dass mehr als drei Millionen Bevölkerungswachstum nicht mithalten konnten. Arbeitskräfte rund um den See direkt oder indirekt Insbesondere eine adäquate Abwasserentsorgung vom Fischfang und von der weiterverarbeitenden stellt eine enorme Herausforderung dar, weshalb Produktion abhängig sind. Da ein großer Teil noch immer große Mengen Abwasser ungereinigt des im See gefangenen Viktoriabarsches für den in den See geleitet werden. Export bestimmt ist, können dadurch Devisen erwirtschaftet werden. Gerade für Tansania ist die Eine Folge des ungeklärten Abwassers stellt die Fischindustrie ein bedeutender Wirtschaftsfaktor Ausbreitung der Wasserhyazinthe dar. Obwohl bis und Arbeitgeber. Jahrzehntelange Überfischung heute unklar ist, wie sie in den Viktoriasee gelangt und die fortschreitende Umweltverschmutzung ist, hat sie sich in den letzten knapp 30 Jahren zu führen jedoch zu konstant rückläufigen Fangquo- einem massiven Problem entwickelt. 1988 wurde ten und wirken sich somit negativ auf die wirt- die Pflanze zum ersten Mal im ugandischen Teil schaftliche Situation der Menschen aus. des Sees entdeckt und breitete sich seitdem in mehreren Wellen massiv aus. Ihr Wachstum wird Darüber hinaus nutzt insbesondere Uganda den durch das Düngen und die eingeleiteten Abwässer See zur Energiegewinnung. In den Wasserkraft- der Landwirtschaft stark begünstigt. Die Wasser werken an den Staustufen des weißen Nils in hyazinthe bedeckt die Seeoberfläche und nimmt Nalubaale, Bujagali und Kiira werden bis zu 630 dem Wasser Licht und Sauerstoff. Neben der Megawatt Strom pro Jahr produziert. Mit Isimba Fischerei behindert ihre Ausbreitung auch den und Karuma sind zwei weitere Kraftwerke im Bau, Schiffsverkehr und die Energiegewinnung aus die zusammen eine geplante Kapazität von 780 Wasserkraft. Die aus der ersten grenzübergreifen- Megawatt durch Wasserkraft pro Jahr e rreichen den Verbreitung im Jahr 1997 resultierenden wirt- sollen.3 Damit ist die ugandische Energie schaftlichen Einbußen hatte die Weltbank 2000 gewinnung aus erneuerbaren Quellen zu einem auf bis zu zehn Millionen US-Dollar beziffert. Die erheblichen Teil vom Wasser aus dem Viktoria- Pflanze breitete sich so stark aus, dass zum Bei- see abhängig. Obwohl das Land von allen drei spiel der Handel des vom Wasser her kaum noch Anrainerstaaten mit großem Abstand die meiste zu erreichenden Hafens im kenianischen Kisumu Energie aus Wasserkraft gewinnt, wird diese auch im genannten Jahr um 70 Prozent einbrach.4 24 Auslandsinformationen 3|2017
Abb. 1: Viktoriasee und Umgebung Sowohl die direkte als auch die indirekte Ver- schmutzung stellen das größte Problem für den Viktoriasee dar. Industrieanlagen leiten Abwäs- Nil ser ein, die in der Regel nur unzureichend geklärt werden.5 Besonders in den größeren urbanen Khartum Zentren in Tansania ist dies bis heute der Fall. Neben den Abwässern aus der Industrie verschär- fen die Abwässer aus Privathaushalten und der Blauer Nil SU DA N Viehzucht die Situation weiter. Bis zu 80 Prozent des in den See gelangten Phosphors stammen aus ungeklärten oder unzureichend gereinig- Weißer Nil ten Abwässern. Obwohl es in den letzten Jahren Anstrengungen gegeben hat, die Menge an unge- klärtem Abwasser zu reduzieren, sind die vorhan- denen Anlagen nicht ansatzweise ausreichend, um die fortschreitende Verschmutzung des Was- sers aufzuhalten. Zudem fehlen belastbare Daten, die das Problem so beschreiben, dass daraus die Anzahl fehlender Kläranlagen ersichtlich werden würde. Die Wasserverschmutzung birgt darüber ÄT HI O P I EN hinaus gravierende Gesundheitsrisiken für die Menschen im Einflussbereich des Viktoriasees. Bis zu 70 Prozent der Bevölkerung nutzen das Seewasser ungefiltert entweder direkt als Trink- wasser oder für Ackerbau bzw. Viehzucht.6 S ÜDS UDA N Abwässer aus der Landwirtschaft sind mit rund Juba 75 Prozent die Hauptquelle für die wachsende Nährstoffbelastung des Gewässers. Abwässer aus der regionalen Landwirtschaft werden so gut Weißer Nil wie nicht geklärt. Obwohl der Einsatz von Dünge (Victoria-Nil) mitteln noch relativ gering ausfällt, haben die Ver- UG A N DA einten Nationen bereits vor mehr als zehn Jahren D R KO N G O festgestellt, dass die wachsende Professionalisie- Albertsee rung der Anbaumethoden von Kaffee, Baumwolle, Reis, Zucker und Tabak zu einer Zunahme von Kampala Düngemitteln und anderen chemischen Stoffen im Wasser führt.7 Auch die aus falscher Nutzung Edwardsee KENI A des Bodens, Abholzung und Trockenlegung von Viktoria- Kivu- Kagera- see Feuchtgebieten resultierende Bodenerosion hat see R UA N DA Nil Mara die Nährstoffbelastung des Sees durch einge- Kigali schwemmte Sedimente erhöht. Folge dieser Über- Mwanza sättigung mit Nährstoffen ist, dass die Belastung Bujumbura des Wassers durch Algen inzwischen fünf Mal B U R U N DI höher ist als in den 1960er Jahren. Augenfälligster TA N SA NI A Beleg dafür ist der Umstand, dass die Sichtweite Tanganjikasee im Wasser heute nur noch höchstens einen Meter beträgt. In den 1930er Jahren lag sie noch bei fünf Quelle: Eigene Darstellung nach Natural Earth p. Metern.8 Wasser. Macht. Konflikt. 25
Darüber hinaus haben Gewässer in tropischen Viktoriasees erhebliche Rohstoffvorkommen gibt. Klimazonen grundsätzlich einen geringeren Tansania ist einer der wichtigsten afrikanischen Sauerstoffgrad als solche in gemäßigten Breiten Exporteure von Gold, und der Abbau hat in den und sind daher anfälliger gegenüber der Ver- letzten Jahren stetig zugenommen.10 Neben den schmutzung durch einen zu hohen Nährstoffge- Minen internationaler Bergbauunternehmen gibt halt. Feuchtgebiete, die es früher an vielen Stellen es auch viele kleine Unternehmen, die Gold in des Viktoriasees gab, konnten dem entgegenwir- direkter Nachbarschaft zum Viktoriasee fördern. ken, indem sie die Nährstoffe und Sedimente Viele Minen verfügen nicht über Umweltstan- banden und somit als wichtige Filter fungier- dards, die eine schleichende Verschmutzung ten. Mit der Zunahme der Landwirtschaft, dem des Grundwassers ausschließen würden. Zwar Wachstum von Siedlungen, sinkenden Wasser- ist der Umfang der Wasserverschmutzung durch ständen und der Umwandlung der Feuchtgebiete die Gewinnung von Rohstoffen bislang nur ver- in nutzbare Flächen kann dieses Filtersystem hältnismäßig gering, ein negativer Einfluss auf seine Aufgabe in einem immer geringeren Maße das Ökosystem ist aber nachweisbar. erfüllen. Gleichzeitig nimmt die Belastung durch Nährstoffe stetig zu.9 Wird diese Entwicklung Ein weiteres gravierendes Problem ist der sin- nicht umgekehrt, verschärft sich das Problem der kende Wasserstand des Sees. Seit 2002 ist die- Nährstoffübersättigung im See in Zukunft weiter. ser im Durchschnitt um mehr als zwei Meter zurückgegangen. Die Auswirkungen dieser Ent- Die zunehmende Überdüngung mit Nährstoffen wicklung für die Wasserqualität und die Fauna stellt auch eine Gefahr für die Ernährungs sind schwerwiegend. Sinkende Pegel verschär- sicherheit dar. Die Nährstoffübersättigung führt fen die Konzentration der Nährstoffbelastung zu einer Veränderung der Fischbestände. Für und Verschmutzung. Viele Fischarten benöti- die Menschen rund um den Viktoriasee ist der gen die geschützten Feuchtgebiete an den Ufern heimische Fisch eine essenzielle Proteinquelle. des Sees zum Laichen. Der Rückgang des Sees Veränderungen der Fangmengen und der Qua- hat zudem dazu geführt, dass Fische die vorher lität des Fisches wirken sich somit direkt auf die zugänglichen Brutstätten von Mückenlarven Ernährungssicherheit der Menschen vor Ort und nicht mehr erreichen können, um deren Popula- in der Folge auch auf deren Gesundheit aus. tion zu kontrollieren. Das hat zu einer Vermeh- rung dieser Insekten und zu einer Zunahme der Unter den zahlreichen Problemen ist weiterhin Malariainfektionen geführt.11 die zunehmende Bodenerosion zu nennen. Schät- zungen hinsichtlich deren Ausmaßes schwanken Darüber hinaus hat das Problem sinkender teils erheblich, was wiederum dem Mangel an Wasserstände negative Folgen für das tägliche belastbaren empirischen Daten geschuldet ist. Leben der Menschen am See und ihre wirtschaft- Dennoch gibt selbst die vorsichtigste Schätzung lichen Tätigkeiten. So musste die Wasserversor- an, dass rund 20 Millionen Tonnen fruchtbarer gung von Mwanza, der größten Anrainerstadt Erde pro Jahr von der Bodenerosion betroffen auf tansanischer Seite, zeitweilig eingeschränkt sein sollen. Diese Situation hat sich aktuell nicht werden, da eines von drei Wasserwerken nicht verbessert. Um die steigenden Bedürfnisse der mehr ausreichend Wasser aus dem See pumpen wachsenden Bevölkerung zu stillen, wird konti- konnte. Gleichzeitig sind auch Handelswege nuierlich und in allen drei Anrainerstaaten neues betroffen, da Schiffe nicht mehr in alle Häfen Land erschlossen. Die Folge dieser Entwicklung einlaufen bzw. diese nur mit einer verringerten ist ein weiter wachsender Druck auf das Ökosys- Ladung anfahren können. tem des Sees. Zur Erklärung der sinkenden Wasserstände des Hinsichtlich der Bedrohungen für die Umwelt in Viktoriasees weisen die meisten Studien auf den der Region muss zudem erwähnt werden, dass Zusammenhang zwischen niedrigeren Nieder- es insbesondere auf der tansanischen Seite des schlagsmengen, höheren Temperaturen und 26 Auslandsinformationen 3|2017
einer stärkeren Verdunstung des Wassers sowie erlaubt das Abkommen Uganda die Stromerzeu- Veränderungen bei den in den See mündenden gung aus Wasserkraft unter der Voraussetzung, Flüssen hin. Die Wasserstände der meisten Bin- dass der Wasserstand im See seine natürliche nengewässer sind zu großen Teilen abhängig Balance behält. In der Praxis hat dieses Abkom- von der Menge an Wasser, das in sie hinein- und men bis zum Beginn der 2000er Jahre auch aus ihnen herausfließt. Beim Viktoriasee ist funktioniert, jedoch gibt es in letzter Zeit immer dies nicht der Fall. Zuflüsse sind nur für rund mehr Zweifel, ob sich Uganda noch daran hält. 15 Prozent des Pegelstands verantwortlich, über So liegen für die Zeit zwischen den Jahren 2000 80 Prozent des Wassers im See stammen hin- und 2006 ausreichend empirische Daten vor, gegen aus Niederschlägen. Dies macht die die zeigen, dass der Wasserstand durch Nieder- Pegelstände sehr anfällig für wechselnde schläge konstant hätte bleiben müssen. Regenmengen bzw. ausbleibenden Nieder- schlag. Uneins sind die Studien jedoch in der Frage, inwieweit die Niederschläge in den letz- Besonders schwerwiegend für ten Jahrzehnten zurückgegangen sind und wie Mensch und Umwelt wirkt sich groß der Einfluss des ausbleibenden Regens auf der sinkende Wasserstand aus. die Wasserpegel konkret ist.12 Ähnlich uneinig sind sich die Experten darüber, ob, und wenn ja, in welcher Höhe die Temperaturen in der Region angestiegen sind. Während die EAC zu Die Nichteinhaltung der Agreed Curve durch dem Schluss kommt, dass in der Zeit von 1960 Uganda wäre eine mögliche Erklärung dafür, bis 1990 die Durchschnittstemperatur am See dass der Wasserpegel des Viktoriasees gesunken um bis zu ein Grad Celsius gestiegen ist, kön- ist. Zwar wurde und wird dem von ugandischer nen neuere Studien keine weitere Erhöhung Seite widersprochen, der kontinuierlich steigende feststellen. Hier wird der eklatante Mangel an Bedarf an Strom im Land und der stetige Ausbau belastbaren Daten und Studien für die Region der Wasserkraftwerke legen jedoch die Vermu- nochmals deutlich, was allgemein akzeptierte tung nahe, dass die Notwendigkeit, Strom zu Schlussfolgerungen auf der Basis von empiri- produzieren, in Uganda größer ist, als der Rah- schen und wissenschaftlich ausgewerteten Daten men der Agreed Curve vorgibt. Auch die wenigen erschwert. vorhandenen Daten und Studien deuten darauf hin, dass ein Zusammenhang zwischen dem Meteorologische Faktoren allein können jedoch mengenmäßig über der Vereinbarung liegenden nicht für die sinkenden Pegelstände verant- Ablass von Wasser und den sinkenden Pegeln im wortlich sein. So hat die Global Environment Viktoriasee besteht.14 Facility (GEF) 2008 festgestellt, dass der sin- kende Wasserstand zumindest teilweise auf Hohes Bevölkerungswachstum eine zu hohe Menge an abgelassenem Wasser rund um den See zurückzuführen sei.13 Seit der Fertigstellung des ersten Wasserkraftwerkes in Uganda Mitte Sind die genannten Probleme allein schon der 1950er Jahre gibt es nur noch einen kont- schwerwiegend genug, um die negativen Ent- rollierten Abfluss aus dem Viktoriasee. Da die wicklungen zu verstärken, wirkt das anhaltend Wasserversorgung Ägyptens ausschließlich vom hohe Bevölkerungswachstum in der Region konstanten Pegel des Nils abhängig ist, schlos- zusätzlich verschärfend. Mit einem konstanten sen das nordafrikanische Land und Uganda 1954 Wachstum von drei bis vier Prozent in den länd- nach dem Bau des ersten Wasserkraftwerkes lichen und fünf bis zehn Prozent in den urbanen ein Abkommen, das als Agreed Curve bekannt Regionen ist zu erwarten, dass sich die Bevölke- geworden ist. Es legt fest, dass die natürlichen rung rund um den See im Zeitraum von 2006 bis Gegebenheiten des Viktoriasees Vorrang vor 2020 verdoppelt.15 Dies gilt für Kenia, Tansania der Gewinnung von Energie haben sollen. Somit und Uganda gleichermaßen, denn obwohl sich Wasser. Macht. Konflikt. 27
deren Wachstumsraten jeweils leicht unterschei- und individuelle Lösungen für die vorhandenen den, liegt das Wachstum rund um den Viktoria- Probleme zu finden.18 see in allen drei Staaten doppelt so hoch wie im sonstigen Landesdurchschnitt.16 Die wichtigsten Projekte des L VEMP umfassten den Aufbau einer Datenbank für die Fische- Trotz der hohen Zuwachsraten in den urbanen rei durch die Mitgliedstaaten, die Einrichtung Zentren bleibt der Großteil der Bevölkerung dreier Labore zur Qualitätsprüfung der gefan- weiter abhängig von Landwirtschaft und Fische- genen Fische, die Eindämmung der Verbreitung rei. Die relative Armut der Menschen, die von der Wasserhyazinthe um 85 Prozent, die Über- der Landwirtschaft leben, macht diese einer- wachung der Wasserqualität, Wiederaufforstun- seits abhängig vom Wasser des Sees, fungiert gen sowie den Erhalt der Feuchtgebiete. Zudem andererseits aber auch als eine Art Katalysator hat das Projekt die erste belastbare Datenbank für die genannten Umweltprobleme. zur Überwachung und Nachverfolgung der Was- serqualität des Viktoriasees etabliert und die Das massive Wachstum der urbanen und länd- Ertüchtigung von Kläranlagen veranlasst. lichen Bevölkerung setzt die drei Anrainer- staaten unter erheblichen Druck.17 Allein die Bereitstellung einer Grundversorgung bringt Die multilateralen Lösungs sie an ihre Kapazitätsgrenzen. Dabei sehen sich ansätze sind in Teilen die Länder oft genug gezwungen, langfristige erfolgreich, reichen aber Lösungen für eine nachhaltige Ressourcen nutzung gegen kurzfristige wirtschaftliche bei Weitem nicht aus. Gewinne einzutauschen. Durch die Priorisie- rung der Energiegewinnung durch Wasserkraft und die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen Die erste Phase des L VEMP wurde nach ist das ohnehin schon unter hohem Druck ste- neun Jahren Laufzeit im Dezember 2005 hende natürliche Gleichgewicht am Viktoriasee abgeschlossen. Da die EAC und ihre nunmehr in den letzten Jahren noch stärker ins Wanken fünf Mitgliedstaaten19 die Notwendigkeit geraten. Wird diese Entwicklung nicht bald der weiteren Harmonisierung nationaler gestoppt, wird dies langfristig zu einem Mangel und regionaler Umweltpolitik und verstärk- an nutzbarem Wasser führen. ter Kooperation anerkannten, konnte – mit der Unterstützung internationaler Geber – die Multilaterale Lösungsansätze zweite Phase des Projekts im August 2009 beginnen. Das bis Ende 2017 laufende Projekt Als überregionale Organisation hat die E AC konzentriert sich auf drei Kernbereiche: Erstens ein besonderes Interesse daran, multilaterale sollte eine multilaterale Vereinbarung zur nach- Ansätze zu entwickeln, die alle Mitgliedsländer haltigen Nutzung der Ressource Wasser und einbeziehen und zu einer Lösung der beschrie- der Fischerei im Viktoriasee erarbeitet werden. benen Probleme beitragen können. Zentraler Zweitens sollte die Verschmutzung des Sees Bestandteil der Strategie der E AC ist das durch industrielle und aus der Landwirtschaft sogenannte Lake Victoria Environmental Manage- kommende Abwässer eingedämmt und gleich- ment Project (LVEMP). Darin sind die mit den zeitig in den urbanen Zentren ein funktionie- relevanten Themen befassten Regierungsstellen rendes Netz an Kläranlagen aufgebaut werden. in den einzelnen Ländern zum ersten Mal unter Drittens sollten die lokale Bevölkerung sowie die einem Dach vereint und die Stellen aus Kenia, kommunale Ebene der Verwaltung sensibilisiert Tansania und Uganda erstmals zusammen und über die Lösungsansätze für die vorhande- geführt. Ziel des 1992 etablierten Projekts war, nen Probleme informiert werden. eine Vision für die nachhaltige Bewirtschaftung des Seebassins zu erarbeiten sowie kompatible 28 Auslandsinformationen 3|2017
Quelle: © Alec Jacobson. Die erste Phase des L VEMP kann insofern Allerdings haben sich im Verlauf der Projekt als Erfolg gewertet werden, als die nationa- phasen auch die beiden größten Defizite des len Anstrengungen der Anrainerstaaten Kenia, LVEMP deutlich gezeigt. Erstens kommen die Tansania und Uganda erstmals unter einem Dach beteiligten Länder nicht zu einer Einigung, wenn gebündelt und gemeinsame Lösungen für Prob- sie sich in einer Konkurrenzsituation befinden leme erarbeitet wurden, die die Länder alleine oder reklamieren, nur ihre eigenen Interessen nicht bewältigen können. Durch das Projekt wären betroffen. Besonders deutlich wird dies konnten die grenzübergreifende Bekämpfung der anhand der beiden geschilderten Probleme der Wasserhyazinthe durchgeführt und die e rsten Stu- sinkenden Wasserstände und der Überfischung, dien zum Fischfang im See erstellt werden. Damit die weder in der ersten noch in der zweiten konnte einem sehr großen Teil der im Einzugsbe- Phase des Projekts in die Agenda aufgenommen reich des Sees lebenden Menschen direkt gehol- wurden. Zweitens stehen die Anstrengungen des fen werden. Als Erfolge der zweiten Phase des LVEMP in keinem Verhältnis zur Größe der vor- LVEMP können der Rückgang der Bodenerosion handenen Probleme. Die Nichtbehandlung der und der Nährstoffzufuhr aus dem wichtigsten beiden genannten Defizite hat direkte Auswir- Zufluss des Sees, der Schutz einiger Feuchtgebiete kungen auf die künftige Entwicklung der Region. und eine Sensibilisierung von Teilen der lokalen Ohne eine Lösung steigt die Gefahr, dass die Bevölkerung genannt werden. Menschen am Viktoriasee dessen Wasser nicht Wasser. Macht. Konflikt. 29
Quelle: © Alec Jacobson. mehr nutzen können. Zwar haben die beteiligten Authority (NEMA) eine entscheidende Rolle. Länder in den vergangenen Jahren bilateral und NEMA führt – neben den nationalen Umset- auch im Rahmen der EAC vielfach über beide zungen im Rahmen des LVEMP – ein Programm Punkte gesprochen, aber eine Einigung – von zur Rehabilitierung der in den See mündenden einer Umsetzung und spürbaren Verbesserung Flüsse durch, die für gut 38 Prozent des ins- der Situation ganz zu schweigen – wurde nicht gesamt zufließenden Wassers zuständig sind. erzielt. Dafür werden Schutzzonen an den Ufern der Flüsse eingerichtet und die Renaturierung Nationale Lösungsansätze von Feuchtgebieten betrieben. Ein besonde- rer Fokus wird zudem auf den Ausbau lokaler Neben den überregionalen Bemühungen ver- Lösungen zur Reinigung von Abwässern gelegt. folgt jeder der drei Anrainerstaaten eine Reihe Des Weiteren arbeitet N EMA im Bereich der nationaler Lösungsansätze. Was den Umwelt- Vermeidung und der sachgemäßen Entsorgung schutz in und um den See anbelangt, spielt in von Müll. Zuletzt versucht sie, die lokale Bevöl- Kenia die National Environment Management kerung für die Probleme zu sensibilisieren, und 30 Auslandsinformationen 3|2017
in Privathaushalten immer stärker nachgefragt werden. Auch die Region um den Viktoriasee ist davon betroffen. Die wenigen Bemühungen zum Umweltschutz werden fast ausschließlich im Rahmen des LVEMP durchgeführt. Sie kon- zentrieren sich auf die Rehabilitierung des wich- tigsten Zuflusses zum See, des Mara. An seinem Ufer wurde ein Schutzkorridor von 60 Metern eingerichtet, in dem keine Landwirtschaft mehr betrieben werden darf. Eine ganzheitli- che Umweltpolitik oder eine nationale Initiative zum nachhaltigen Fischfang auf tansanischer Seite gibt es aber bis heute nicht. Der Großteil der ugandischen Anstrengungen zum Umweltschutz im Bereich des V iktoriasees orientiert sich an den Projekten aus dem LVEMP oder ergänzt diese. Neben den Bemühungen im Bereich der Harmonisierung lokaler Standards und Bestimmungen bildet die sachgemäße Müllentsorgung in den urbanen Uferregionen einen Schwerpunkt. Gleichzeitig wird an einer Verbesserung der Abwasserklärung gearbeitet und werden der Bevölkerung nachhaltige und umweltschonende Möglichkeiten der Einkom- mensgewinnung aufgezeigt. Dafür werden Aufklärungskampagnen in ländlichen Gebieten und in Schulen durchgeführt. Schließlich gibt es auch Projekte zur Wiederaufforstung, um der fortschreitenden Bodenerosion entgegen- zuwirken. Insgesamt ist das politische Verständnis für die Größe und Dringlichkeit der b estehenden hat regionale Umweltkomitees eingerichtet, die Probleme in allen drei Anrainerstaaten nur ein Mitspracherecht bei Umweltfragen haben. sehr gering ausgeprägt. Umweltpolitik hat keine P riorität, dementsprechend gering ist In Tansania gibt es erst seit dem Jahr 2004 ein die finanzielle Ausstattung. Auch im politischen einheitliches Umweltschutzgesetz. Jedoch wird Diskurs zwischen Regierung und Opposition dieses – gerade was den Fischfang, die Landwirt- spielt das Thema keine nennenswerte Rolle. schaft und den Rohstoffabbau angeht –wenig Es sind daher vornehmlich internationale Geber, beachtet. Auch politisch hat Umweltschutz aber auch immer mehr nationale N GOs, die nur eine geringe Bedeutung, da entsprechende sich des Themas annehmen und zumindest auf Regularien oft als Hindernis für die Entwick- der lokalen Ebene Änderungen einfordern und lung des Landes a ngesehen werden. Tansania auch erreichen. verliert jedes Jahr rund 300.000 Hektar Wald für die Gewinnung neuer landwirtschaft licher Flächen, da Holz oder daraus gewon- nene Holzkohle für die Nahrungszubereitung Wasser. Macht. Konflikt. 31
Fazit Im ungünstigsten Fall kann ein Versagen bei der Bewältigung der beschriebenen Herausfor- Die genannten Herausforderungen am Viktoria derungen dazu führen, dass sinkende Pegel die see sind vielfältig, komplex und miteinander Umweltverschmutzung am See verschärfen, die verknüpft. Sinkende Wasserqualität und Pegel- Versorgungsunsicherheit in Bezug auf sauberes stände, zunehmende Nährstoffbelastungen Wasser weiter zunimmt und die Wirtschaft dar- und Verschmutzung, schrumpfende Feucht- unter leidet. Langfristig könnte ein Mangel der gebiete, eine rückläufige Biodiversität und die Ressource Wasser zu einer massenhaften Migra- Ausbreitung der Wasserhyazinthe ergeben eine tion und zu Konflikten der dann schätzungs- Reihe von Bedrohungen für das Ökosystem des weise 60 Millionen Menschen in der Region Sees und die Gesundheit von derzeit 30 Milli- führen. Im günstigsten Fall entwickelt sich onen Menschen, die von seinem Wasser und auf der Grundlage der erfolgreichen Projekte den Ressourcen abhängig sind. Das schnelle des LVEMP eine bessere Zusammenarbeit der Bevölkerungswachstum erschwert zusätzlich drei Anrainerstaaten, die in einer ab 2018 noch eine langfristige Einschätzung hinsichtlich der einzurichtenden dritten Phase des Programms Zukunft der Region. oder im Rahmen der E AC die entscheidenden Punkte auf die Tagesordnung setzen und nach- haltige Lösungsvorschläge umsetzen könnten. Eine langfristige Problem Das würde die Fähigkeit dieser Länder unter bewältigung erfordert eine Beweis stellen, langfristig die Sicherung der Lebensgrundlage ihrer Bevölkerung und den engere Zusammenarbeit Schutz der Umwelt in der gesamten Region vor zwischen Kenia, Tansania kurzfristiges wirtschaftliches Interesse zu stel- und Uganda. len. Derzeit sieht es jedoch nicht danach aus, dass für den Schutz der Ressource Wasser am Viktoriasee ausreichend Anstrengungen unter- nommen würden. Für eine langfristige und nachhaltige Pro blembewältigung müssten Kenia, Tansania und Uganda erstens ihre nationalen Anstrengungen Daniel El-Noshokaty ist Leiter des Auslandsbüros in der Umweltpolitik – auch in finanzieller Hin- der Konrad-Adenauer-Stiftung in Tansania. sicht – erheblich verstärken und zweitens enger Die Bilder zu diesem Beitrag sind Teil des Projekts zusammenarbeiten, um wirksame Lösungen zu End of Frenzy des Fotografen Alec Jacobson. Sie zei- entwickeln. Die LVEMP-Programme der EAC gen den schwierigen Alltag der Fischer am Viktoria- haben zwar Fortschritte bei der Bekämpfung see. Die gesamte Fotostrecke findet sich unter: http://alecjacobsonphoto.com und http://instagr.am/ der Wasserhyazinthe und der Erstellung von alec_jacobson. Basisdaten erbracht, Erfolge sind allerdings nur in den Bereichen erzielt worden, in denen die drei Länder überlappende Interessen haben. Zudem sind politisch sensible Themen nicht angesprochen worden. Vor allem im Hinblick auf die durch den sinkenden Wasserstand und die Überfischung entstandenen Probleme hat sich gezeigt, dass eine wirksame multilaterale Zusammenarbeit zum Schutz der Ressource Wasser nicht möglich ist. Des Weiteren fehlen adäquate nationale Anstrengungen. 32 Auslandsinformationen 3|2017
1 Vgl. Anyah, Richard O. / Semazzi, Fredrick H. M. 18 Finanziert wurde die bis Ende 2005 laufende erste 2004: Simulation of the sensitivity of Lake Victoria Phase des Projekts durch die Vereinten Nationen basin climate to lake surface temperatures, in: (37 Millionen U S-Dollar), die Weltbank (48 Millio- Theoretical and Applied Climatology 79, S. 55-69. nen U S-Dollar) und die drei Mitgliedstaaten (zehn 2 Vgl. ebd. Millionen US-Dollar). 3 Vgl. Wakabi, Michael 2013: New hydro projects 19 Ruanda und Burundi wurden im Jahr 2007 Mitglieder. to ease Uganda’s power costs, The East African, 12.10.2013, in: http://bit.ly/2y2jl9i [09.08.2017]. 4 Vgl. Mailu, Andrew M. 2001: Preliminary Assess- ment of the Social, Economic and Environmental Impacts of Water Hyacinth in the Lake Victoria Basin and the Status of Control, in: Julien, M. H. / Hill, M. P.: Biological and Integrated Control of Water Hya- cinth, S. 130-139, http://bit.ly/2h5OTHS [15.09.2017]. 5 Vgl. Kiwango, Yustina A. / Wolanski, Eric 2007: Papyrus wetlands, nutrients balance, fisheries col- lapse, food security, and Lake Victoria level decline in 2000-2006, in: Wetlands Ecology Management, 12/2007. 6 Vgl. Lubovich, Kelley 2009: Cooperation and Com- petition: Managing Transboundary Water Resources in the Lake Victoria Region, Working Paper No. 5, S. 7, in: http://bit.ly/2y2JbtF [09.08.2017]. 7 Vgl. Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) 2006: Africa Environment Outlook 2: Our Environment, Our Wealth, in: http://bit.ly/2eZTaIL [09.08.2017]. 8 Vgl. Lubovich, N. 6, S. 8. 9 Vgl. Kasime, Frank / Saunders, Matthew J. / Loiselle, Steven A. 2007: Functioning and dynamics of wet- land vegetation of Lake Victoria: An overview, in: Wetlands Ecology and Management 15:6, S. 443-451. 10 Vgl. Mdee, Ombedi John 2015: Potential of artisanal and small-scale gold mines for economic develop- ment in Tanzania: A review, in: Academic Journals 7:2, S. 11-18, http://bit.ly/2ybph0u [09.08.2017]. 11 Vgl. Minakawa, Noboru / Sonye, Gorge / O Dida, Gabriel / Futami, Kyoko / Kaneko, Satoshi 2008: Recent reduction in the water level of Lake Victoria has created more habitats for Anopheles funestus, in: Malaria Journal 7, S. 119. 12 Vgl. Awange, Joseph L. / Ogalo, Laban / Bae, Kwang-Ho / Were, Paul / Omondi, Philip / Omute, Paul / Omullo, Monica 2008: Falling Lake Victoria water levels: Is climate a contributing factor?, in: Climate Change 89, S. 281-297. 13 Vgl. Lubovich, N. 6, S. 14. 14 Vgl. Kiwango / Wolanski, N. 5. 15 Vgl. Lubovich, N. 6, S. 9. 16 In Kenia betrug es im Jahr 2016 2,56 Prozent, in Tansania lag es bei 3,09 Prozent und in Uganda wuchs die Bevölkerung im Jahr 2016 um 3,29 Pro- zent. Vgl. Google Public Data 2017, 21.07.2017, in: https://goo.gl/gGPhE3 [09.08.2017]. 17 Vgl. hierzu auch: Michailof, Serge 2016: Vorpro- grammierte Explosion? Welche Folgen das rasante Bevölkerungswachstum in Afrika südlich der Sahara haben könnte, Auslandsinformationen 4/2016, in: http://kas.de/wf/de/33.47597 [09.08.2017]. Wasser. Macht. Konflikt. 33
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