Österreichischer österreichischer Konsumentenstudie im Vergleich 2015/2018
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Einleitung und Methode Thema der Untersuchung: Einstellung der Österreichischen Bevölkerung zur Werbung – Konsumentenstudie des Österreichischen Werberats Befragungszeitraum: Juli 2018 Vergleich zu Vorstudie 2015 (1.000 Fälle) Grundgesamtheit: Personen ab 18 Jahren repräsentativ für die internetaffine Gesamtbevölkerung Methode: Computer Assisted Web Interview (CAWI)/Online-Panel Sample: Regional disproportionale Stichprobe: Aufstockung der „kleinen Bundesländer“ (Burgenland, Salzburg, Vorarlberg) auf jeweils 100 Fälle; Gesamtzahl: 1.159 Interviews Gewichtung: Faktorengewichtung auf 1.000 Fälle Auftraggeber: Österreichischer Werberat Studienleitung und Auswertung: Roswitha Hasslinger (Hasslinger Consulting) Feldarbeit: Marketagent.com online reSEARCH GmbH Wien, im September 2018 Impressum: Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: „Gesellschaft zur Selbstkontrolle der Werbewirtschaft“ Österreichischer Werberat, Wiedner Hauptstraße 57/III/6, 1040 Wien, ZVR-Nr: 693792629, Studienleitung und Auswertung: Roswitha Hasslinger (Hasslinger Consulting), Feldarbeit: Marketagent.com online reSEARCH GmbH, Grafik: Sophie Denk, Text: Andrea Stoidl, Druck: druck.at Druck- und Handelsgesellschaft mbH; Herstellungsort Leobersdorf. Druck- und Satzfehler vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Herausgebers. Bildrechte: Michael Straberger, Seite 3: © Sophie Denk; Roswitha Hasslinger, Seite 4: © Katharina Schiffl; Hintergrundbild, Seite 5: © Efetova Anna/shutterstock.com 2
österreichischer Vorwort Kreativität lohnt sich - eine Erkenntnis, die durch die aktuelle Konsumentenstudie, vom Österreichischen Werberat als Vergleichsstudie zu 2015 konzipiert und beauftragt - nicht wirklich neu ist, jedoch eindeutig wird: Basierend auf der Annahme eines mündigen (Medien)-Konsumenten, der prinzipiell Werbung als wichtigen Wirtschaftsfaktor und Orientierungshilfe befürwortet, aber auch deren Wirkungsweise mehr denn je begreift, sind wir als Werbetreibende in unserer Kreativität in jeder Hinsicht gefordert. Aufmerksamkeit um jeden Preis ist heute mehr als „billig“ und gehört der Vergangenheit an. Wichtiger ist, den Konsumenten in seiner Kompetenz zu erkennen und entsprechend dessen Wertebild sowie seinen Abneigungen zu respektieren. Noch deutlicher als vor drei Jahren zeigt die aktuelle Befragung den unmittelbaren Zusammenhang von Gestaltungsfaktoren und des tatsächlichen Kaufverhaltens auf – sowohl im positiven als im Besonderen auch im negativen Sinn. Die Einhaltung von ethischen und moralischen Spielregeln sind dabei das probate Mittel, um einerseits Akzeptanz für Werbung per se zu generieren, doch viel mehr noch um tatsächliche Kaufimpulse zu setzen. Ich freue mich als Präsident des Österreichischen Werberats, Ihnen diese spannenden Marktforschungsergebnisse, die durch viel Engagement und professionelle Betreuung durch unsere Vize-Präsidentin Roswitha Hasslinger, viele wertvolle Sponsoren sowie unserer Geschäftsstelle entstanden sind, mit diesem Berichtsband präsentieren zu können. Lassen Sie uns gemeinsam Werbung darin bestärken, wie Konsumenten sie sehen wollen, „als Vergnügen und als Orientierungshilfe im Reigen der Angebotsvielfalt“. Es bedarf lediglich der Berücksichtigung einiger weniger „No-Gos“, die nicht nur in der Werbung, sondern vielmehr in unserer heutigen aufgeschlossenen Gesellschaft, nichts mehr zu suchen haben. Herzliche Grüße, Michael Straberger Präsident des ÖWR Konsumentenstudie des Österreichischen Werberats 3
Vorwort Was schätzen Konsumenten an Werbung und was stört sie? Fragen, die bereits in einer ersten umfangreichen Studie im Jahr 2015 wichtige Erkenntnisse über das Image von Werbung aus Sicht des Konsumenten lieferten. Fragen, die uns auch in den vergangenen Jahren im Österreichischen Werberat beschäftigten und die nun in unserer diesjährigen Folgestudie spannende Antworten ergaben: So bestätigten sich die Ergebnisse nicht nur, sondern wurden großteils untermauert: Werbung wird von der absoluten Mehrheit der Konsumenten als unverzichtbarer Wirtschaftsfaktor wahrgenommen und wird als wichtige Orientierungshilfe verstanden. Bestimmte nicht akzeptable Werbegestaltungen führen bei ca. 2/3 zur Ablehnung und zum „Nicht-Kauf“ von Produkten und Dienstleistungen. Durch zusätzliche Fragestellungen konnten wir das tatsächliche Kaufverhalten von Konsumenten noch stärker verdeutlichen: So haben 3/4 der Konsumenten (!) schon einmal ein Produkt gekauft oder eine Dienstleistung in Anspruch genommen, weil sie die Werbung dafür angesprochen hat. Besonders erfreulich dabei: Dieser positive Aspekt von Werbewirkung spiegelt sich in allen abgefragten Untergruppen wider – sowohl hinsichtlich Geschlecht, Altersgruppen als auch bei höheren und niedrigeren Bildungsschichten. Der Blick in die Bundesländer – möglich durch eine disproportionale Sampleaufstockung – zeigt ebenfalls die positive Wirkungsweise von Werbung. Einzig die Vorarlberger Konsumenten weisen ein etwas zurückhaltenderes Kaufverhalten auf. Es wäre schön, mit der Konsumentenstudie 2018 eine Anregung für andere europäische Institutionen zu geben und die Daten im Europavergleich zu analysieren. Die Studie wurde vom Österreichischen Werberat beauftragt und von zahlreichen Sponsoren finanziell unterstützt. Vielen Dank an dieser Stelle! Herzliche Grüße, Roswitha Hasslinger Vizepräsidentin des ÖWR 4
Das Bewusstsein über die Bedeutung von Werbung für die Wirtschaft hat signifikant zugenommen. Konsumenten verstehen Werbung als wichtige Orientierungshilfe und erkennen den konkreten Nutzen von Werbung für sich selbst. Konsumenten befürworten kreative Werbung, die weder mit plumpen Übertreibungen noch mit „verführerischen Elementen“ spielt. Signifikante Zunahme bei der Ablehnung gegenüber Darstellungen von gesundheitsgefährdenden Köperformen, Stichwort Magermodels. Vorsicht bei Werbung mit und für Kinder: Akzeptiert werden Kinder als Darsteller in Werbungen für kindgerechte Produkte, jedoch nicht als Werbedarsteller für Produkte, die nicht für Kinder geeignet sind. Der Österreichische Werberat erreicht eine gestützte Bekanntheit von 40 %. Werbung wirkt - direkter Zusammenhang von Gestaltungsfaktoren und tatsächlichem Kaufverhalten bestätigt: 74 % der Befragten haben schon einmal ein Produkt/eine Dienstleistung konsumiert, weil sie die Werbung dafür angesprochen hat. 63 % der Konsumenten kaufen bewusst nicht, weil sie irreführende, unwahre und aggressive Werbung ablehnen. Vertrauensbeweis für ÖWR: Platz Eins unter den Anlaufstellen für Beschwerden über Werbung. Die Unabhängigkeit des Entscheidungs-Gremiums ist für Konsumenten wesentlich. Konsumentenstudie des Österreichischen Werberats 5
1Einstellung zur Werbung Wirtschaftsfaktor Werbung Werbung wird von Konsumenten als wichtiger Bestandteil der Wirtschaft wahrgenommen. Und das mehr als je zuvor: Der Jahresvergleich macht deutlich, dass das Bewusstsein über die Bedeutung von Werbung für die Wirtschaft signifikant zugenommen hat. Entsprechend selbstverständlich ist es, dass für Produkte, die legal verkauft werden dürfen, auch Werbung gemacht wird. Auch die absatzfördernde Leistung, der Garant für Arbeitsplätze oder das Verständnis über die Wirkungsweise von Werbung (keine kostenlosen Informationen ohne Werbung) ist dem mündigen Konsumenten im 21. Jahrhundert vertraut. Treffen diese Aussagen über Werbung Ihrer Meinung nach zu? (JA, trifft zu) Wenn es legal ist, Produkte zu produzieren und zu verkaufen, muss es auch erlaubt sein, sie zu bewerben Die Werbung fördert den Absatz von Gütern und Dienstleistungen Die Werbung sichert Arbeitsplätze Ohne Werbung wären Medieninhalte für TV, Radio, Zeitungen und Zeitschriften sowie Online nicht finanzierbar Ohne Werbung würde die Wirtschaft nicht mehr funktionieren Durch die Werbung werden Produkte und Dienstleistungen billiger 2018 2015 Alle Ergebnisse in % Nutzen von Werbung Markanter wird es bei der Frage nach dem Nutzen von Werbung: Bereits 2015 wurde Werbung als wichtige Orientierungs- hilfe im Reigen der Angebotsvielfalt verstanden. Noch deutlicher fällt das Ergebnis 2018 aus. So gaben 87 % der Befragten (vgl. 2015: 84 %) an, dass sie durch Werbung auf neue Produkte aufmerksam geworden sind und 82 % (vgl. 2015: 77 %) erkennen den konkreten Nutzen von Werbung für sich selbst: „Durch Werbung kann ich mir Geld sparen“. Ist Werbung dann auch noch gut gemacht, gilt es als regelrechtes Vergnügen sie zu sehen. Treffen diese Aussagen über Werbung Ihrer Meinung nach zu? (JA, trifft zu) Durch Werbung bin ich schon auf neue Produkte aufmerksam geworden Durch Werbung bin ich schon auf Aktionen/Angebote aufmerksam geworden und habe mir dadurch Geld erspart Werbung informiert über das Angebot, sodass man besser auswählen kann Gut gemachte Werbung zu sehen, ist für mich ein Vergnügen 2018 2015 Alle Ergebnisse in % 6
österreichischer Vorbehalte gegen Werbung Trotz oder gerade wegen des Wissens über die Funktions- und Wirkungsweise von Werbung, lässt sich der Konsument auch im Jahr 2018 von werblicher Übertreibung nicht beeinflussen. Die verführerische Komponente, die bereits im Jahr 2015 Werbung stark zugeschrieben wurde, wird von Konsumenten 2018 zunehmend kritisch betrachtet, genauso wie eine gewisse „belästigende Eigenschaft“. Treffen diese Aussagen über Werbung Ihrer Meinung nach zu? (JA, trifft zu) Die Werbung verführt dazu, etwas zu kaufen, das man eigentlich gar nicht braucht Von Werbung fühle ich mich oft belästigt Werbung übertreibt fast immer so stark, dass sie ungläubig wirkt rreichischer In der Werbung werden Konsumenten für dumm verkauft 2018 2015 Alle Ergebnisse in % Fazit: Konsumenten befürworten kreative Werbung, die weder mit plumpen Übertreibungen noch mit „verführerischen Elementen“ spielt. Doch was tun, um problembehaftete Faktoren umzukehren und Werbung jedes einzelnen Unternehmens zu zusätzlichen Impulsen zu verhelfen? Wir haben auch 2018 für Sie die „Störfaktoren“ und die „Akzeptanz-Bringer“ herausgefunden … Konsumentenstudie des Österreichischen Werberats Kapitel 1: Einstellung zur Werbung 7
Störfaktoren in der Werbung Bei der Umsetzung einer Werbekampagne scheint der Kreativität (fast) keine Grenze gesetzt. Aufmerksamkeit um jeden Preis gehört dabei der Vergangenheit an. Wichtiger ist, den Konsumenten in seiner Kompetenz zu erkennen und entsprechend dessen Abneigungen zu respektieren. So haben im Jahr 2018 u. a. folgende „No-Gos“ in der Werbung an Signifikanz zugenommen: gewaltverherrlichende Darstellungen, Aggressivität in Wort und Schrift genauso wie Darstellungen, die Menschen im Allgemeinen abwerten – aufgrund der Rasse, des Geschlechts, der sexuellen Orientierung oder des Alters. Besonders hervorzuheben ist die Ablehnung gegenüber Darstellungen von gesundheitsgefährdenden Köperformen (Stichwort Magermodels), die ebenfalls signifikant zugenommen hat. Hier spiegelt sich eindeutig der gesellschaftliche Trend hin zu gesunden Körperformen. Was stört Sie bei der Werbung? (Top Box „stört sehr“) Gewaltverherrlichende Darstellungen Darstellung von gesundheitsgefährdenden Körperformen (Magermodels) Aggressive Bilder Aggressive bzw. vulgäre Sprache Unklare, unvollständige Informationen in der Werbung Darstellungen, die Menschen abwerten auf Grund ... ... der Rasse ... des Geschlechts ... der sexuellen Orientierung ... des Alters ... der ethnischen Zugehörigkeit ... der Sprache 2018 2015 Alle Ergebnisse in % 8
österreichischer Akzeptanz in der Werbung Im Umkehrschluss finden Darstellungen von Menschen, die nicht klassischen Körperformen entsprechen, im Jahr 2018 signifikant mehr Akzeptanz als noch vor drei Jahren. Genauso wie übergewichtige Models in der Werbung. Fast verdoppelt hat sich die Befürwortung von gleichgeschlechtlichen Paaren in der Werbung auf 23 %. Bei der Werbung mit und für Kinder muss mit besonderer Sorgfalt umgegangen werden – so gilt wie bereits 2015: Akzeptiert werden Kinder als Darsteller in Werbungen für kindgerechte Produkte, jedoch nicht als Werbedarsteller für Produkte, die nicht für Kinder geeignet sind oder in denen Kinder ihre Eltern vom Kauf des Produktes überzeugen wollen. Weiters werden nackte Frauen durchaus akzeptiert, wobei die Darstellung nackter Männer weit weniger für gut befunden wird. Entsprechend der bereits genannten No-Gos von Werbung, bestätigt sich die Ablehnung gegenüber Gewalt, gefährlichen Handlungen oder angsterregenden Darstellungen. Wie akzeptabel finden Sie in der Werbung ... (Differenzscores „gar nicht akzeptabel“ vs. „sehr akzeptabel“ – Auszug) Menschen, die den klassischen Schönheitsidealen NICHT entsprechen Übergewichtige Models Gleichgeschlechtliche Paare Aussagen über die Wirksamkeit von Produkten & Heilmitteln Die Darstellung von Kindern in der Werbung, die Produkte für Kinder bewerben Nackte Frauen Nackte Männer Schockierende, angsterregende Darstellungen Leichtsinnige und/oder gefährliche Handlungen Kinder als Werbedarstelller für nicht kindgerechte Produkte Gewalttätiges Verhalten 2018 2015 Alle Ergebnisse in % Konsumentenstudie des Österreichischen Werberats Kapitel 1: Einstellung zur Werbung 9
2 Reaktion von Konsumenten Kaufbereitschaft Die direkte Konsequenz von nicht akzeptablen Gestaltungsfaktoren in der Werbung wird im Vergleich zu 2015 noch deutlicher: So sinkt die Kaufbereitschaft von Konsumenten, wenn Werbung für Produkte bzw. Dienstleistungen gemacht wird, die nach Ansicht der Befragten „irreführende“, „unwahre“ oder „aggressive“ Elemente beinhalten. Auch das Thema Sexismus ist nach wie vor ein nicht akzeptiertes Gestaltungselement, wodurch auch hier die Kaufbereitschaft von Konsumenten sinkt. Würden Sie ein Produkt/eine Dienstleistung kaufen, wenn dafür Werbung gemacht wird, die für Sie NICHT akzeptabel ist? (Top Box „sicher nicht kaufen“) sterreichischer sexistisch aggressiv irreführend unwahr 2018 2015 Alle Ergebnisse in % 10
österreichischer Kaufverhalten: „Bewusst nicht gekauft“ Könnte die Kaufbereitschaft von Konsumenten noch als ein sozial gewünschtes Antwortverhalten ausgelegt werden, lassen die Ergebnisse zum tatsächlichen Kaufverhalten im Jahresvergleich kaum Interpretationsspielraum: 63 % (2015: 62 %) der Befragten gaben an, dass sie aufgrund einer für sie nicht akzeptablen Werbung schon einmal etwas bewusst nicht gekauft haben. Als besonders kritisch zeigen sich vor allem Männer mit 67 % (2015: 63 %) sowie die höher gebildete Bevölkerungsschicht mit 71 % (2015: 73 %). Eindeutige Ergebnisse und Erkenntnisse lassen sich in Sachen „Kaufverhalten“ auch den Bundesländern zuordnen. So haben vor allem Tiroler Konsumenten mit 61 % (2015: 70 %) weniger gekauft, weil Werbung mit nicht akzeptablen Elementen gestaltet wurde, genauso wie die Salzburger mit 65 % (2015: 61 %) oder auch Oberösterreicher mit 65 % (2015: 61 %). Haben Sie aus so einem Grund schon einmal etwas bewusst NICHT gekauft? Total (n=1000) Männer (n=497) Frauen (n=503) ohne Matura (n=701) mit Matura (n=299) Wien Niederösterreich Burgenland Steiermark Kärnten Oberösterreich Salzburg Tirol Vorarlberg 2018 2015 Alle Ergebnisse in % Konsumentenstudie des Österreichischen Werberats Kapitel 2: Reaktion von Konsumenten 11
Kaufverhalten: „Bewusst gekauft“ Der Umkehrschluss bestärkt die positive Wirkung von Werbung im Hinblick auf das tatsächliche Kaufverhalten von Konsumenten (Vergleichsanalyse aufgrund erstmaliger Abfrage 2018 nicht möglich): So haben 3/4 der Konsumenten (!) schon einmal ein Produkt gekauft oder eine Dienstleistung in Anspruch genommen, weil sie die Werbung dafür angesprochen hat. Besonders erfreulich dabei: Dieser positive Aspekt von Werbewirkung spiegelt sich in allen abgefragten Untergruppen wider – sowohl hinsichtlich Geschlecht, Altersgruppen als auch bei höher und niedrigeren Bildungsschichten und in den Bundesländern. Einzig die Vorarlberger Konsumenten zeigen ein etwas zurückhaltenderes Kaufverhalten. Haben Sie einmal oder öfters etwas gekauft, weil Sie die Werbung dafür angesprochen hat? (JA) Total (n=1000) Männer (n=497) Frauen (n=503) ohne Matura (n=701) mit Matura (n=299) bis 29 Jahre (n=299) 30 bis 49 Jahre (n=415) 50 Jahre und mehr (n=356) Wien Niederösterreich Burgenland Steiermark Kärnten Oberösterreich Salzburg Tirol Vorarlberg 2018 Alle Ergebnisse in % 12
österreichischer Werbung in der Gesellschaft Ist Werbung Spiegel oder Verursacher von Werten in der Gesellschaft? Eine Frage, die aus kommunikationswissen- schaftlicher Sicht stets diskutiert wird. Die Konsumentensicht liefert auch 2018 keine eindeutige Antwort, wenngleich eine Tendenz in Richtung Spiegel zu erkennen ist. Mit anderen Worten: Werbung bestimmt nicht die Werte, sondern sie ist ein starker Spiegel von Normen in der Gesellschaft. Aber eines ist klar: Werbung wird jedenfalls nicht als werteunabhängig gesehen. Hinweis: Aufgrund geänderter Antwortmöglichkeiten ist ein Vergleich mit 2015 nicht zulässig. Welche Sichtweise entspricht eher Ihrer eigenen? 21 43 36 Werbung ist werteunabhängig Werbung bestimmt die Werte der Gesellschaft Werbung spiegelt die Werte der Gesellschaft wider Total 2018 (n=1000) Alle Ergebnisse in % Konsumentenstudie des Österreichischen Werberats Kapitel 2: Reaktion von Konsumenten 13
3 Bekanntheit des Österreichischen Werberats Bekanntheit in Österreich Der Österreichische Werberat konnte seinen Bekanntheitsgrad (gestützt) in den vergangenen drei Jahren steigern: So gaben 2015 38 % der Befragten an, dass sie die Institution kennen. 2018 waren es bereits 40 %. Bei der höher gebildeten Bevölkerungsschicht liegt der Grad der Bekanntheit mit 52 % erneut auf hohem Niveau (2015: 53 %). Auffallend ist auch die hohe Bekanntheit in Kärnten (45 %), in Tirol (46 %) und in Salzburg (40 %). In der Bundeshauptstadt verzeichnet der ÖWR ebenfalls einen signifikanten Anstieg von 39 % auf 45 %. Ist Ihnen bekannt, dass es in Österreich die Institution des Österreichischen Werberats gibt? (JA) Total (n=1000) Männer (n=497) Frauen (n=503) ohne Matura (n=701) mit Matura (n=299) Wien Niederösterreich Burgenland Steiermark Kärnten Oberösterreich Salzburg Tirol Vorarlberg 2018 2015 Alle Ergebnisse in % 14
österreichischer Erwartungen an Selbstregulierung Einmal mehr gibt es eine hohe Erwartungshaltung an den Österreichischen Werberat: Vor allem Schnelligkeit mit 71 %, Sensibilität bei der Beschwerdebearbeitung mit 58 % und Transparenz mit 46 % werden von einer Selbstregulierungsinstitution erwartet. Spannend auch die hohen Werte hinsichtlich der 2018 erstmals abgefragten Items: So liegt die Unabhängigkeit des Gremiums mit 37 % und die Sprachrohrfunktion mit 33 % deutlich vor der Forderung nach mehr Bekanntheit mit 23 %. Hinweis: Aufgrund der beiden neu abgefragten Items haben sich alle Werte anders verteilt und sind im Vergleich nicht gesunken. Was erwarten Sie von einer Institution (Österreichischer Werberat), die für die Einhaltung von ethischen und moralischen Regeln zuständig ist? schnelle Reaktion auf Werbeverstöße dass die Anliegen der Konsumenten ernst genommen werden transparente Vorgehensweise mehr Bekanntheit Vermittler zwischen Konsumenten & Werbewirtschaft * Entscheidungen durch ein unabhängiges Experten-Gremium * 2018 2015 Alle Ergebnisse in % * nicht erhoben Konsumentenstudie des Österreichischen Werberats Kapitel 3: Bekanntheit des ÖWR 15
Beschwerdestellen Großes Vertrauen wird in den Österreichischen Werberat gesetzt: Lag im Jahr 2015 noch der Konsumentenschutz auf Platz Eins der Anlaufstellen für Beschwerden über Werbung, wurde dieser 2018 vom Österreichischen Werberat abgelöst. 36 % der Befragten fühlen sich demnach beim ÖWR gut aufgehoben, 33 % beim Konsumentenschutz. Erstaunlich hoch ist einmal mehr die Bereitschaft der Befragten sich direkt an das werbetreibende Unternehmen zu wenden (32 %), gefolgt von Medien, in denen die Werbung gezeigt wurde (23 %). Wogegen Werbeagenturen oder Ministerien weniger als Anlaufstellen gesehen werden. Hinweis: Aufgrund des neu abgefragten Items haben sich alle Werte anders verteilt und sind im Vergleich nicht gesunken. Eine Werbung wird durchschnittlich zwei bis vier Wochen gezeigt. Wenn Sie mit der Art und Weise einer Werbung nicht einverstanden sind, wohin würden Sie sich wenden, damit Ihre Beschwerde schnell bearbeitet wird? Österreichischer Werberat Konsumentenschutz an das Unternehmen, von dem die Werbung ist Arbeiterkammer Konsumentenpolitik an die Werbeagentur an ein zuständiges Ministerium direkt an das Medium, in dem die Werbung gesehen/gehört wurde (z.B.: TV-/Radiosender, Printmedium) * 2018 2015 Alle Ergebnisse in % * nicht erhoben 16
österreichischer Spielregeln für Werbung „Spielregeln“ für Werbung, ob durch Gesetze oder Branchenregeln, ist Österreichischen Konsumenten nach wie vor wichtig: So halten gleichbleibende 58 % der Befragten ethische und moralische Regeln, die für Werbung gelten sollen, sogar für sehr wichtig. Doch auch die Meinung, dass Gesetze Werbung regulieren sollen, hat zugenommen und ist im Vergleich um 3 Prozentpunkte auf 57 % gestiegen. Wie wichtig sind Ihrer Meinung nach Gesetze, die für die Werbung gelten sollten? österreichischer Ethische & moralische Ethische & moralische Gesetze 2018 Gesetze 2015 Regeln 2018 Regeln 2015 sehr wichtig wichtig weniger wichtig gar nicht wichtig 2018 Alle Ergebnisse in % sehr wichtig wichtig weniger wichtig gar nicht wichtig 2015 Konsumentenstudie des Österreichischen Werberats Kapitel 3: Bekanntheit des ÖWR 17
Zuständigkeiten Entsprechend der hohen Erwartungshaltung an den Österreichischen Werberat ist auch die Kompetenzzuordnung hoch: Demnach soll 2018 jedenfalls der Österreichische Werberat für die Einhaltung von ethischen und moralischen Regeln (57 %) verantwortlich zeichnen. Lediglich 32 % der Befragten würden diese Aufgabe dem Konsumentenschutz zuteilen und weit abgeschlagen liegt der Staat mit 22 %. Damit wird dem ÖWR eindeutig höhere Kompetenz als jeder anderen abgefragten Einrichtung zugeschrieben. Wer ist für die Kontrolle, ob diese Regeln eingehalten werden zuständig (bzw. wer sollte dafür zuständig sein)? der Österreichische der der Staat das Ministerium die Werbeagenturen Werberat Konsumentenschutz 2018 2015 Alle Ergebnisse in % 18
österreichischer Über den Österreichischen Werberat Der Österreichische Werberat (ÖWR) ist ein unabhängiges Organ des Vereins „Gesellschaft zur Selbstkontrolle der Werbewirtschaft“. Der ÖWR fördert mittels freiwilliger Selbstbeschränkung der Österreichischen Werbewirtschaft das verantwortungsbewusste Handeln der Werbewirtschaft und ihr Ansehen in der Öffentlichkeit. Die Zuständigkeit des Werberates erstreckt sich auf alle Maßnahmen im Bereich Wirtschaftswerbung. Im Detail hat der ÖWR die Aufgabe Fehlentwicklungen bzw. Missbräuche in der Werbung zu korrigieren und dient damit sowohl dem Konsumenten als auch verantwortungsbewussten Werbeunternehmen. Mit freundlicher Unterstützung von 19
her werberat.at
Sie können auch lesen