Erkenntnisse zum ONLINE SHOPPING - aus der FFG-/BMK-Studie "PoviMob - Potenziale virtueller Mobilität"
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Erkenntnisse zum ONLINE SHOPPING aus der FFG-/BMK-Studie „PoviMob – Potenziale virtueller Mobilität“ Mag. Michael Praschl, mipra motiv- & mobilitätsforschung Wien, 7. Juni 2021
Kurzbeschreibung PoviMob = Potenziale virtueller Mobilität – Maßnahmen und Rahmenbedingungen für eine bestmögliche Verknüpfung virtueller und physischer Mobilität. Gefördert im Rahmen des Programms Juli 2019 bis September 2020, umweltbundesamt & mipra „Mobilität der Zukunft“ von: nähere Information: https://projekte.ffg.at/projekt/3300239 Herbst 2019: (Farbcodierung wie in den Diagrammen) • 2 ExpertInnenworkshops (gesamt 26 Personen) • 75 ExpertInnen-/NutzerInnenbefragungen (persönliche und Online-Interviews) • 1.000 repräsentative Online-Befragungen (Bevölkerungsquerschnitt ab 16 Jahren) April 2020: (Farbcodierung wie in den Diagrammen) • 850 Online-Befragungen potenzieller AnwenderInnen (ca. 60% öffentliche Verwaltungen, 20% andere Unternehmen, 20% Schulen, die extra ausgewertet wurden,) • 1.000 repräsentative Online-Befragungen (Bevölkerungsquerschnitt ab 16 Jahren) gesamt: 2.200 Befragte
Potenzial zur CO2-Vermeidung Vergleich der 4 Themenfelder 2019 ExpertInnen - Bevölkerung Zustimmung gesamt (Werte 1 und 2) davon "trifft voll zu" (Skalenwert 1) In Klammern: Mittelwerte der Skala von 1 = trifft voll zu bis 0% 20% 40% 60% 80% 100% 4 = trifft nicht zu Telearbeit EXP (1,9) 39% 71% Telearbeit BEV (2,0) 28% 65% Videokonferenz EXP (1,7) 47% 88% Videokonferenz BEV (1,9) 36% 71% Virtuelle Erlebnisse EXP (2,5) 16% 50% Virtuelle Erlebnisse BEV (2,5) 12% 42% Online Shopping EXP (2,9) 6% 27% Online Shopping BEV (2,1) 32% 69% Grafik: mipra – motiv- & mobilitätsforschung, Jänner 2020, Stichprobe n=75 (ExpertInnen) + 679 (Bevölkerung)
Akzeptanzprofile – Bevölkerung 2020 allgemeine Akzeptanz / Akzeptanz mit Selbstbezug / zukünftige Verhaltensabsicht / aktuelles Verhalten 2020 Mittelwerte der Skala von 1 = trifft voll zu bis 4 = trifft nicht zu 1 hoch 2 3 niedrig 4 1,9 1,7 Telearbeit allgemein gut/sinnvoll 2,9 Videokonferenzen 1,8 virtuelle Erlebnisse 2,6 Online Shopping 2,6 für mich selbst gut/sinnvoll 3,1 1,8 2,7 2,9 zukünftig stärkere Nutzung 3,2 2,3 2,8 3,0 nutze bereits intensiv 3,5 2,1 Grafik: mipra – motiv- & mobilitätsforschung, Jänner 2020, Stichprobe n=679 (berufstätig/in Ausbildung ab 16 J.)
Rebound, Barrieren – pot. TA/VK-NutzerInnen Mehr Verkehr verursacht? Widerstände der Wirtschaft und der Bevölkerung? Technische Barrieren? 2019 Mittelwerte der Skala von 1 = trifft voll zu bis 4 = trifft nicht zu 1 hoch 2 3 niedrig 4 2,9 3,4 Rebound / mehr Verkehr 2,9 1,8 2,5 3,2 Widerstand der Wirtschaft Telearbeit 2,7 Videokonferenzen 2,5 virtuelle Erlebnisse 2,7 Online Shopping 2,6 Widerstand der Bevölkerung 2,5 3,2 2,7 2,4 technische Barrieren 2,0 3,3 Grafik: mipra – motiv- & mobilitätsforschung, Stichprobe n=75 (pot. Nutzer-/ExpertInnen) / Wien, 09.2020
Online Shopping (OS) – Akzeptanzstufen potenzielle TA/VK-Nutzer-/ExpertInnen 2019 (n=75) – 2020 (n=635) Bevölkerungsquerschnitt 2019 (n=679) – 2020 (n=694) 2019 2020 (TA= Telearbeit, VK=Videokonferenz) „starke Zustimmung“ Skala von Werte = „trifft voll zu“ + Hälfte von „trifft eher zu“ 1 = trifft voll zu bis 4 = trifft nicht zu 0% 20% 40% 60% 80% 100% 42% 51% pot. Nutz. 2019 Online Shopping ist allgemein gut/sinnvoll 57% pot. Nutz. 2020 60% Bevölk. 2019 Bevölk. 2020 48% 53% OS ist für mich selbst relevant/sinnvoll 61% 62% 31% 33% Werde OS zukünftig verstärkt nutzen 44% 40% Grafik: mipra – motiv- & mobilitätsforschung, Stichprobe (Berufstätige ab 16 Jahren): siehe oben, Wien 09.2020
Online Shopping – 4 Akzeptanzstufen Bevölkerung nach Alter 2019 & 2020 2019 2020 Mittelwerte der Skala von 1 = trifft voll zu bis 4 = trifft nicht zu 1 hoch 2 3 niedrig 4 Online Shopping ist allgemein 2,0 1,8 bis 45 J. 2019 gut/sinnvoll ("allgemeine 1,9 Akzeptanz") 1,7 bis 45 J. 2020 über 45 J. 2019 OS ist für mich selbst relevant/ 1,7 1,7 über 45 J. 2020 sinnvoll ("Akzeptanz mit 1,9 Selbstbezug") 1,9 2,0 Werde OS zukünftig verstärkt 2,1 nutzen ("Verhaltensabsicht") 2,4 2,4 1,9 Nutze OS bereits intensiv 1,9 ("aktuelles Verhalten") 2,3 2,2 Grafik: mipra – motiv- & mobilitätsforschung, Stichproben (Berufstätige): 2019: n=679, 2020: n=694, Wien, 09.2020
Online Shopping Einstellungen - Vergleich Bevölkerung 10.2019 (n=679) potenzielle TA/VK-Nutzer-/ExpertInnen 10.2019 (n=75) & 04.2020 (n=635) 2019 2020 „starke Zustimmung“ Werte = „trifft voll zu“ + Hälfte von „trifft eher zu“ Skala 1 = trifft voll zu bis 4 = trifft nicht zu 0% 20% 40% 60% 80% 100% 65% OS wird an Bedeutung gewinnen 79% 62% 50% Hohes Potenzial zur CO2-Vermeidung 16% 23% 35% Rebound/mehr Verkehr durch OS 63% 49% 45% unerwünschte Wirtschaftseffekte durch OS 68% 27% unerwünschte soziale Effekte durch OS 52% 14% technische Barrieren behindern OS 10% Bevölkerung nur 2019 pot. TA/VK-NutzerInnen 2019 19% Widerstände der KonsumentInnen gegen OS 10% pot. TA/VK-NutzerInnen 2020 Grafik: mipra – motiv- & mobilitätsforschung, Stichproben (ab 16 Jahren): siehe oben / Wien, 09.2020
Anteil Online-Shopping „Welcher Anteil Ihrer Einkäufe wird über Online Shopping abgewickelt?“ (aktuell u. zukünftig in 10-20 Jahren) 2019 2020 potenzielle TA/VK-Nutzer-/ExpertInnen 2019 (n=75) – 2020 (n=635) Bevölkerungsquerschnitt 2019 (n=679) – 2020 (n=694) (TA= Telearbeit, VK=Videokonferenz) 0% 20% 40% 60% 80% 100% 35% 37% eigener Anteil aktuell Bevölkerung 2019 50% Bevölkerung 2020 48% eigener Anteil zukünftig pot. TA/VK-Nutzer 2019 pot. TA/VK-Nutzer 2020 Anteil in ganz Ö aktuell 25% Recht einhellige Prognose: 34% Steigerung von 1/3 auf die Hälfte Online Shopping- Anteil. Anteil in ganz Ö zukünftig 50% 55% Grafik: mipra – motiv- & mobilitätsforschung, Stichproben (ab 16 Jahren): siehe oben / Wien, 09.2020
Offene Frage „Online Shopping“ „Notieren Sie bitte zusammenfassend, welche Vor-/Nachteile Online Shopping haben kann.“ potenzielle TA/VK-Nutzer-/ExpertInnen 10.2019 (n=75) (TA= Telearbeit, VK=Videokonferenz) 2019 Vorteile 2019 Nachteile 2019 (während Corona 2020 nicht erhoben) (während Corona 2020 nicht erhoben) • gute Auswahl (20%) − Problem für lokale Wirtschaft (25%) • Orts- und Zeitunabhängigkeit (15%) − anbieterseitige Zentralisierung (10%) • Zeitersparnis (15%) − mehr Verkehr (10%) • Kostenersparnis (10%) − Rücksendungen werden entsorgt (10%) • Flexibilität (5%) − schlechte Arbeitsbedingungen (5%) • Preisvergleich (5%) − Verödung zentraler Lagen (Ortskerne) (5%) Grafik: mipra – motiv- & mobilitätsforschung, Stichprobe: 2019 n=75, 2020 n=635
Online Shopping - Resümee • „Mittlere“ allgemeine und selbstbezogene Akzeptanz, seit Corona steigend. Durch Gewöhnung und oftmals gute Erfahrungen steigt Akzeptanz weiter! • Unerwünschte Effekte auf die lokale bzw. österreichische Wirtschaft werden befürchtet, ebenso auf soziale Aspekte (Arbeitsplätze, Kaufsucht etc.) und ebenso eine verkehrserhöhende Wirkung (inkl. Transporte). Trotzdem wird hohe Steigerung erwartet • „Mittlere“ Widerstände von Wirtschaft und nur sehr geringe Widerstände von KonsumentInnen erwartet • Online Shopping wird als technisch ausgereift eingestuft (kaum technischen Barrieren). • >> Starke Ausweitung steht bevor (obwohl kritisch betrachtet) • >> Empfehlung: Projekte zur (umweltverträglichen) Lieferoptimierung und zu Möglichkeiten der Stärkung des „physischen“ Handels und der Nahver- sorgung. Eigentlich: Bewusstseinsbildung für einen nachhaltigeren Lebensstil und Entwicklung von Wirtschaftsmodellen, die das verkraften.
Kommentar des Umweltbundesamts Die Einsparung von Verkehrsleistung im Pkw-Bereich wird durch die steigende Verkehrsleistung im Güterverkehr großteils kompensiert. Maximalpotenzial der Netto-Einsparung rund 50 Kilotonnen CO2-Äquivalente pro Jahr rund um das Jahr 2030, dann weiter sinkend. Das entspricht bis zu 0,25 % der verkehrs- bedingten THG-Emissionen in Österreich. Auch deckt sich dieses mit der Studie eComTraf, die zu dem Ergebnis kommt, dass nach der Bilanzierung der reduzierten Pkw-Verkehrsleistung und der erhöhten Güterverkehrsleistung keine nennenswerte CO2-Einsparung zu erwarten ist. https://mobilitaetderzukunft.at/de/projekte/guetermobilitaet/ecom-traf.php Weiters: https://home.kpmg/at/de/home/media/press-releases/2021/04/kpmg-studie-der-neue-online-warenkorb-der-oesterreicher.html
Maßnahmenempfehlungen des Umweltbundesamts > Setzung von Maßnahmen, die zur Reduktion des Lieferverkehrsaufkommens beitragen. Beispielhaft genannt werden können anbieterübergreifende Konzepte (z. B. „White-Label“-Hubs) in Kombination mit optimierter Routenplanung zur Auslastungserhöhung und Reduktion der Routenlängen. > Setzung von Maßnahmen, die zur Reduktion der Emissionen aus dem Lieferverkehr beitragen. Beispielhaft genannt werden kann der Einsatz von emissionsfreien Lieferfahrzeugen, wie er von der Europäischen Kommission bereits im Jahr 2011 im Rahmen des Weißbuch Verkehr gefordert wird: „Erreichung einer im wesentlichen CO2-freien Stadtlogistik in größeren städtischen Zentren bis 2030“ (EUROPÄISCHE KOMMISSION 2011). Auch der Einsatz von Transportfahrrädern in Kombination mit „Micro-Hubs“ kann genannt werden.
DANKE UND VIEL ERFOLG BEIM KLIMASCHUTZ! michael.praschl@mipra.at holger.heinfellner@umweltbundesamt.at stefan.lambert@umweltbundesamt.at
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