Forschung in der Krise - Kernergebnisse der BDI-Umfrage zu den Auswirkungen der COVID-19 Krise auf die forschende Industrie in Deutschland
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Forschung in der Krise Kernergebnisse der BDI-Umfrage zu den Auswirkungen der COVID-19 Krise auf die forschende Industrie in Deutschland 10. Juni 2020
Setup der BDI FuE-Umfrage Lockdown Umfrage Auswertung Was wir wissen wollten Fragestellungen: • 16.03.2020 • 18.05.2020 • 8.06.2020 • Wie hat die COVID-19 Krise • Bund und • BDI versendet • Innerhalb von die geplanten FuE-Inves- Länder lassen Umfrage zur knapp 3 titionen der forschenden Sport- und Entwicklung Wochen Kulturbetrieb unternehme- haben sich Unternehmen beeinflusst? sowie Großteil rischer FuE an 248 Unterneh- • Welche Maßnahmen emp- des Einzelhan- Mitgliedsver- men beteiligt fehlen die Unternehmen, dels schließen bände und • Ausgefüllte um die Krise zu überwin- • Deutschland befreundete Fragebögen wird runter- Organisatio- aus 57,5% den? gefahren nen (23) der BDI- Zielsetzung: MV • Zielgerichtete Empfehlung- • Von allen Antworten en für die nationale und (248) entfielen europäische Restart-Politik ein knappes aussprechen Fünftel (19,76% o. 49) Methode: auf U. außer- • Eigene Primärerhebung halb des BDI 2
Beteiligung erfasst FuE-Schwergewichte ANALYSE Chemie (VCI) Andere Biotech (BIO Deutschland) Automobilindustrie (VDA) Anzahl • 248 Teilnehmer Maschinenbau (VDMA) Pharma-Industrie (BPI) Dentalindustrie (VDDI) • Sehr unterschiedliche Elektrotechnik (ZVEI) Resonanz nach Branchen/ Mitgliedsverbänden • Forschungsintensive Industrie ist in der Umfrage gut repräsentiert (Chemie, Automobil, Pharma, Ma- schinenbau, Elektro- industrie, Biotech) • Hoher Antwortanteil aus befreundeten Netzwerken “Andere“ (AiF, FhG etc.) • Umfrage nicht repräsentativ, aber gute Momentaufnahme 3
50% der Teilnehmer haben mehr als 50 FuE-Beschäftigte 131 KMU ANALYSE Anzahl • Die Umfrage bildet im Schwer- punkt Unternehmen mit bis zu 249 FuE-Mitarbeitern ab (82%) • Immerhin ein knappes Fünftel (18,15%) der antwortenden Unternehmen zählt mehr FuE- Beschäftigte als ein KMU Mitarbeiter hat Anzahl 4
Industrie kämpft gegen die Pandemie ANALYSE • Mehr als ein Drittel der Unternehmen (37,5%) helfen bei der Bewältigung der Krise • Medizinische Versorgung, Impf- 37,5% stoffforschung, Testverfahren und Hygienemaßnahmen beschäftigen in der Biotechnologie 60%, der Chemie Anteil an allen Antworten, n=248 52%, der Pharmazie 42%, dem Ma- schinenbau 37,5%, der Dentalindustrie 33% und der Autoindustrie 30% der Unternehmen …Ihre internen Forschungsaktivitäten? • Doch nur in Biotech (40% verstärkt) und Pharma (16,6% verstärkt) hat sich die interne FuE krisenbedingt über- durchschnittlich erhöht 48% • Verlierer überwiegen (38%) – in Automobilindustrie z.B. 78% der Unternehmen interne FuE gestoppt Abnahme 38% 12% o. vermindert! Anteil an allen Antworten, n=248 5
FuE-Einbruch in der Krise ANALYSE Anteil der geplanten FuE- Kürzungen VOR der Krise betrugen 13,31% Anteil der Kürzungen angesichts der Krise betragen jetzt 39,11% Anteil an allen Antworten, n=248 26% mehr Unternehmen wollen aufgrund COVID-19 Krise ihre FuE herunterfahren Anteil an allen Antworten, n=248 6
Kooperation leidet, Digitalisierung steigt ANALYSE • Unternehmen reduzieren „Außenbeziehungen“ • Bedrohliches Szenario für -23% zukünftige Wettbewerbs- fähigkeit in Sicht: -28% • weniger Kooperation, -21% • weniger Personal Wissenschaftseinrichtungen? • weniger Marktneuheiten -30% • Maßnahmen scheinen auf -21% Effizienz- bzw. Produktivitäts- steigerungen (Digitalisierung) +35% bei gleichzeitiger Kosten- und - Kooperationsreduktion zu zielen • Dennoch: Die Zahl der Unterneh- Anteil an allen Antworten, n=248 men, die ihre Aktivitäten nicht ändern sowie aufstocken, überwiegt 7
Nationale Maßnahmen leicht erfüllbar ANALYSE • Großteil der Unternehmen spricht sich für einfacheren Zugang zu Anzahl der Forschungsprogrammen, deren Nennungen höhere Agilität oder einfachere Abrechnungsmodalitäten aus • Großteil zielt insofern auf Reduzierung von Transaktions- kosten (Programmrecherchen, Bürokratie/Reporting etc.) • In der Häufigkeit der Nennungen sind den Unternehmen diese Maßnahmen wichtiger als die mit (temporärem) Corona- Bezug! • Resumée: Mit weniger Aufwand Teilnahme an geeigneten För- Mehrfachnennungen möglich, in rot: Maßnahmen mit Corona-Bezug derprogrammen ermöglichen 8
EU spiegelt das nationale Bild ANALYSE • Bild auf europäischer Ebene ähnlich: Trio aus Zugänglichkeit zu Programmen über deren Aufstockung bis zu Anzahl der Nennungen innovationsfreundlichen EU- Beihilferichtlinien • Höhere (Förder-) Quoten für Unternehmen national und europäisch wichtig, damit sich der Aufwand der Teil- nahme an den Programmen lohnt Mehrfachnennungen möglich 9
Ergebnisse und Handlungsempfehlungen Ergebnisse Handlungsempfehlungen • Die COVID-19 Krise trifft die forschende Industrie hart • Generell müssen auf nationaler und EU-Ebene • Durch den zusätzlichen Forschungsbedarf in Bezug auf der Zugang zu und die Agilität der Förderpro- die Virus-Pandemie nimmt nur die interne FuE einer gramme verbessert werden kleinen Branchengruppe (Biotech, Pharma, Teile • Um die Unternehmen strukturell gestärkt aus der Maschinenbau etc.) überdurchschnittlich zu Krise zu führen, müssen alle Maßnahmen ergrif- • Durch den Lockdown reduzieren einzelne Branchen ihre fen werden, Kooperationen zu stärken und den FuE-Aktivitäten dramatisch (u.a. Automobilind.) Abbau des FuE-Personals zu stoppen. (Die Hilfe der Bundesregierung für die Forschungsorganisationen zur Kompensation • Während der Großteil der Unternehmen an Kooperat- des Wirtschaftsanteils an laufenden Programmen ist ein richtiger Schritt) ionen festhält, schränken rund ein Viertel ihre Außen- • Die sinkende Innovatorenquote muss durch beziehungen ein gestärkte anwendungsorientierte Förderpro- • Gespart wird auch bei FuE-Personal und Marktneuheiten gramme aufgefangen werden (IGF, ZIM) • Auf nationaler und EU-Ebene wünschen sich die Unter- • Die Digitalisierung der Produktentwicklung und nehmen vor allem einen einfacheren Zugang zu den Pro- Geschäftsprozesse muss von staatlichen Inves- grammen, einfachere Verfahren und höhere Förderquoten titionen in die Infrastruktur begleitet werden 10
Kontakt Dr. Carsten Wehmeyer I Senior Manager I Abteilung Digitalisierung und Innovation Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. Breite Straße 29 | 10178 Berlin T. +49 30 20281580 I M. c.wehmeyer@bdi.eu 11
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