Erläuterungsbericht Masterplan fmi Spital Interlaken, Unterseen - Itten+Brechbühl AG Bern, 10. September 2014

 
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Erläuterungsbericht Masterplan fmi Spital Interlaken, Unterseen - Itten+Brechbühl AG Bern, 10. September 2014
Erläuterungsbericht
Masterplan fmi Spital Interlaken, Unterseen

Itten+Brechbühl AG

Bern, 10. September 2014
Erläuterungsbericht Masterplan fmi Spital Interlaken, Unterseen - Itten+Brechbühl AG Bern, 10. September 2014
Erläuterungsbericht Masterplan fmi Spital Interlaken

Begleitende Projektgruppe Masterplan fmi Spital Interlaken

Urs Gehrig                                        fmi Spital Interlaken, Vorsitzender der GL
Hans Reber                                        fmi Spital Interlaken, Leiter Grossprojekte

Jürgen Ritschard                                  Gemeindeverband Weissenau
Heinz Witschi                                     Gemeindeverband Weissenau

Adrian Strauss                                    Fachausschuss Masterplan, Ortsplaner Unterseen
Adrian Meyer                                      Fachausschuss Masterplan
Heinrich Sauter                                   Fachausschuss Masterplan

Ernst Voegeli                                     Gemeinderat, Präsident Planungskommission
Andreas Mühlheim                                  Bauverwalter Unterseen
Marc Schori                                       Stv. Bauverwalter Unterseen

Planer

Architekten und Generalplaner

Itten+Brechbühl AG
Nordring 4A
Postfach 608
3000 Bern 25
T 031 340 81 11
info@ittenbrechbuehl.ch
www.ittenbrechbuehl.ch
Jost Kutter
Stefanie Studer

Landschaftsplaner

Maurus Schifferli Landschaftsarchitekt
Käfiggässchen 10
3011 Bern
T +41 (0)31 320 11 20
Maurus Schifferli
Sandra Kieschnik

Verkehrsplaner

Kontextplan AG
Genfergasse 10
3011 Bern
T +41 (0)31 306 18 90
www.kontextplan.ch
Markus Hofstetter
Julian Baker

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Erläuterungsbericht Masterplan fmi Spital Interlaken

Inhaltsverzeichnis

1                        Ausgangslage                                                                                    4

2                        Nutzungsübersicht heute                                                                         6

3                        Heutige gültige baurechtliche Randbedingungen                                                   8

4                        Bezeichnung der Gebäude                                                                        10

5                        Parzellenplan                                                                                  11

6                        Analyse                                                                                        12
6.1                      Ortsentwicklung                                                                                12
6.2                      Raumentwicklung                                                                                12
6.3                      Verkehrsentwicklung                                                                            13
6.4                      Nutzungsentwicklung                                                                            15

7                        Masterplan Bebauung                                                                            16
7.1                      Sektor      Ia und Ib Auftakt                                                                  17
7.2                      Sektor      II Spital                                                                          17
7.3                      Sektor      III Mischnutzung                                                                   17
7.4                      Sektor      IV Heime und Verwaltung                                                            18
7.5                      Sektor      Va und Vb Aare Ufer                                                                18

8                        Masterplan Landschaft                                                                          22
8.1                      Park – dynamisches Bild – Vegetationsentwicklung                                               22
8.2                      Sichtbeziehungen                                                                               22
8.3                      Vegetation                                                                                     22
8.4                      Wegesystem – Durchwegung                                                                       23

9                        Masterplan Verkehr                                                                             25
9.1                      Motorisierter Individualverkehr/Notfallzufahrt                                                 25
9.2                      Öffentlicher Verkehr                                                                           25
9.3                      Langsamverkehr                                                                                 26

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Erläuterungsbericht Masterplan fmi Spital Interlaken

1         Ausgangslage

Im März 2014 wurde auf Basis einer Strategiestudie von Itten+Brechbühl eine
Machbarkeitsstudie für den Ersatzneubau des Hauses E des Spitals Interlaken
erarbeitet. In der Studie wird auf Parkniveau auf der Westseite ein neuer
Haupteingang, sowie auf der Ostseite eine neue Notfallvorfahrt vorgeschlagen. Der
geplante Neubau soll die bestehenden Bauten ersetzen.
Die Abklärung mit der Gemeinde Unterseen zur Realisierbarkeit des Ersatzneubaus
hat ergeben, dass eine Anpassung der baurechtlichen Rahmenbedingungen
notwendig ist. Als Grundlage für die Anpassung wurde ein Masterplan über das
ganze Areal des Gemeindeverbandes Weissenau Unterseen erarbeitet. Der
Masterplan zeigt das Potential zukünftiger Entwicklung des Areals auf.
Der Prozess wird von der Projektgruppe Masterplan fmi Spital Interlaken begleitet.
Auf Basis des Masterplanes erarbeitet der Ortsplaner Adrian Strauss die
angepassten    baurechtlichen   Grundlagen,   welche    im     Juni   2015    der
Gemeindeversammlung zum Entscheid vorgelegt werden sollen.
Die gewachsene Bausubstanz mit den aktuellen Neubauten, welche in den nächsten
Jahren fertig gestellt werden, das Resultat der Machbarkeitsstudie Haus E und der
geplante Neubau der Stiftung Helsenberg (Neubau psychiatrisches Heim) dienen als
Basis für die zukünftige Arealentwicklung.

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Orthofoto

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2         Nutzungsübersicht heute

Für die Bearbeitung wurde das gesamte Gebiet in fünf Sektoren eingeteilt:
Sektor Ia Auftakt I
Das   Areal   soll   mit   einem    Dienstleistungsgebäude mit   Praxen   und
Beratungsdienstleistungen (Gesundheitswesen) bebaut werden. Die entsprechende
ZPP Weissensteinstrasse / Seestrasse ist rechtsgültig.
Sektor Ib Auftakt II
Im nördliche Teil steht das Panorama (eingeschossiger Dienstleistungsbau) und der
südliche Teil dient der offenen Parkierung.
Sektor II Spital
Dieser Sektor ist das Areal auf dem das fmi ein Baurecht hat und heute durch das
Spital genutzt wird. In der südwestlichen Ecke ist das Bildungszentrum Interlaken
bzi.
Sektor III Mischnutzung
In den bestehenden zwei Wohnhäusern sind derzeit auch Praxen untergebracht.
Zwischen den Wohnhäusern befinden sich Parkplätze. Langfristig sollen diese
Häuser als Wohnhäuser genutzt werden.
Sektor IV Heime und Verwaltung
Der Neubau Seniorenpark Weissenau Unterseen im südwestlichen Bereich des
Sektors bietet älteren Menschen ein Zuhause. Im nördlichen Teil des Areals ist ein
Büro-& Praxengebäude mit dem Sitz des Gemeindeverbandes Weissenau Unterseen
(Schwesternhaus/ Haus S). Dazwischen soll ein Heim der Stiftung Helsenberg für
psychiatrische Wohngruppen entstehen.
Sektor Va Aare Ufer
Dieser Sektor liegt in der Landwirtschaftszone und ist unbebaut.
Sektor Vb Aare Ufer
Der Sektor Vb ist ebenfalls unbebaut und dient heute zum Teil als Erholungsraum
des Spitals.

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Sektorenaufteilung für Masterplan, Adrian Strauss

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3         Heutige gültige baurechtliche Randbedingungen

Im Sektor I ist die Parzelle Nr. 810 der Zone W3, die Parzelle Nr. 284 der ZöN k3
zu geordnet und der östliche Teil der entsprechenden ZPP Weissensteinstrasse /
Seestrasse.

Die Sektoren II, III und IV befinden sich in der ZöN k1 und ZöN k5. Im Sektor V
befindet sich der östliche Teil in der ZöN k4 und der westliche Teil in der
Landwirtschaftszone. Besonders sind in diesem Bereich die Uferschutzpläne Gurbe
(nördlich) und Tschingeley (südlich) zu beachten.

Im Baureglement der Einwohnergemeine Unterseen sind die Bebauungen der
einzelnen Bereiche geregelt.

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Rechtsgültiger Zonenplan mit erfolgten Anpassungen, Adrian Strauss

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4         Bezeichnung der Gebäude

Auf dem Spitalareal wird folgende interne Gebäudebezeichnung benutzt:

Situation Spitalareal Stand 2015

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5         Parzellenplan

Amtlicher Vermessungsplan, Ausschnitt Spital Interlaken

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6         Analyse

6.1       Ortsentwicklung
Das Bezirksspital Interlaken wurde anfangs des 20. Jahrhunderts am heutigen
Standort errichtet. Ein Bebauungsplan aus dem Jahre 1914 zeigt einen ersten
Spitalbau. Die Ausrichtung und innere Struktur weist Züge eines Sanatoriums auf.
Die reine Südorientierung der Zimmer mit der grosszügigen Balkonschicht prägten
über Jahrzehnte das Bild des Bezirksspitals. Mit der Errichtung des Flachbaus und
dem Haus K in den siebziger Jahren wurden im Süden Bauten mit einer neuen
Typologie angehängt. Der Haupteingang wurde belassen und die historischen
Bauten blieben der Auftakt des Spitals. Mit dem Haus T und dem GOPS wurden
weitere Bauten auf dem Areal errichtet. Die neue Schule ergänzte dieses Ensemble.
Anschliessend wurden in kurzer Folge der Rettungsdienst und weitere Bauten (MR
Pavillon, IPS Erweiterung und OPS Erweiterung) gebaut. Das Spital ist in die Breite
(Neubau OP) und Höhe (Aufstockung Haus K und T) gewachsen. Im Umfeld wurden
mit dem Seniorenpark Weissenau und dem Wirtschaftsgebäude solitäre
Bauvolumen mit unterschiedlicher Körnung errichtet. Mit dem geplanten
Ersatzneubau Haus E und dem Neubau der Stiftung Helsenberg steht nun eine
weitere Veränderung des Erscheinungsbildes des Areals an.
Zurzeit weist das Gebäudekonglomerat wenig städtebaulichen Zusammenhalt und
Logik auf. Die disperse bauliche Entwicklung hat zu keiner eigenen Arealidentität
geführt.

6.2       Raumentwicklung
Die ursprüngliche Parkanlage, in der das ehemalige Bezirksspital eingebettet war,
ist heute nur noch fragmentarisch erkennbar.
Die verschiedenen Bautätigkeiten und die grossflächigen Parkplatzfelder haben den
vorhandenen Park und die Grünräume zurück gedrängt. Der Parkplatz prägt das
Erscheinungsbild des nördlichen Aussenraumes. Das Spitalareal ist heute zweiseitig
von kleinteiligen Bauten umgeben. Zur Aare hin öffnet es sich, den direkten Bezug
zum Gewässer bekommt man jedoch, bedingt durch eine sehr dichte Bepflanzung,
nicht zu spüren. Der westliche Arealabschluss und Siedlungsrand von Unterseen ist
nicht klar definiert. Er verliert sich in der Landschaft. Die Peripherien sind nicht
eindeutig lesbar. Bezüge zu den angrenzenden Arealen sind nicht ausreichend
definiert und ausformuliert.
Der Versuch, der Schaffung eines Parkareals mit Solitären, Wiesenflächen und
Sitzbereichen findet im südlichen Bereich bereits statt. Dies stellt den richtigen
Ansatz dar, ist jedoch im Verhältnis zu den grossen Baukörpern nicht ausreichend.
Die Zerschneidung der Grünstrukturen durch zentriert platzierte Gebäude stört den
Raumfluss massiv.
Auf dem Areal fehlt, bedingt durch die vielen Ankunftssituationen der Gebäude und
deren unterschiedlichen Ausformulierungen, ein zentraler identitätsstiftender Ort.

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6.3       Verkehrsentwicklung
Motorisierter Individualverkehr
Die Seestrasse und die Weissenaustrasse werden bereits in der Dufourkarte von
1845 als Haupterschliessungen von Unterseen erwähnt. Die Strassen führten über
die sehr schwach besiedelte Ebene von Unterseen an das Thunersee-Ufer.
Mit der Errichtung der Nord-Süd Spange entlang des Thunersees („neue“
Weissenaustrasse) wurde der Verkehr von Unterseen zum See auf die Seestrasse
verlagert und die „alte“ Weissenaustrasse nach und nach zu einer reinen
Arealerschliessung zurückgestuft. Mit der nun kürzlich erfolgten neuen Stichstrasse
von der Seestrasse ins Areal ist diese alte V-Erschliessung kaum mehr spürbar.
Die heutige Erschliessung für den motorisierten Individualverkehr ist als gut zu
werten. Auf dem Spitalareal verteilt finden sich insgesamt 320 Parkfelder für PWs,
davon 60 dem Personal vorbehalten. Für Motorräder sind 20 Abstellplätze
vorhanden. Die Anzahl der Parkfelder ist für die heutige Situation ausreichend. Die
Parkfelder werden bewirtschaftet.
Öffentlicher Verkehr
Die Anbindung des Spitalareals an das Netz des öffentlichen Verkehrs ist nicht
optimal. Die Erschliessung erfolgt durch die Bushaltestellen „Unterseen, Fussweg
Spital“ in der Seestrasse und „Unterseen, Spital Interlaken“ beim Haupteingang des
Spitals. Die Haltestelle „Fussweg Spital“ wird durch folgende Buslinien bedient:
      • 21 Thun, Bahnhof – Interlaken Ost, Bahnhof; in der Sommersaison täglich im
          30-Minuten-Takt, sonst im 60-Minuten-Takt
      • 105 Unterseen, Wellenacher – Gsteigwiler, Dorf; täglich im 30-Minuten-Takt
Beide Linien binden das Spital an den Bahnhof Interlaken West an, wo eine
Umsteigemöglichkeit zur Bahn besteht. Die Busse verkehren zeitlich nahe
beieinander. Die Haltestelle „Fussweg Spital“ liegt mit ca. 5 Gehminuten weit vom
Haupteingang des Spitals entfernt.
Die Haltestelle „Spital Interlaken“ auf dem Spitalareal beim Haupteingang wird nur
von der Buslinie 105 und nur in Fahrtrichtung Interlaken – Gsteigwiler (über
Interlaken West) angefahren. Die heutige Busschlaufe an dieser Haltestelle
entspricht bezüglich Behindertengerechtigkeit nicht den aktuellen Normen.
Langsamverkehr
Vom Bahnhof Interlaken West sind zwei Fusswegverbindungen zum Spitalareal
vorhanden. Die Verbindung über die Kanalpromenade und Gurbenstrasse ist nicht
ausgeschildert und nicht behindertengerecht ausgebaut. Die zweite Verbindung
führt entlang der Bahnhofstrasse und Helvetiastrasse und ist behindertengerecht.
Beide Verbindungen weisen eine Gehdistanz von ca. einem Kilometer bzw. 15
Minuten auf.
Von der Haltestelle „Fussweg Spital“ ist eine ausgeschilderte behindertengerechte
Fusswegverbindung zum Spitalareal vorhanden.
Die Bernstrasse weist auf einem Abschnitt zwischen dem Fussweg Spital und der
Stichstrasse zum Spital auf der südlichen (dem Spital zugewandten) Strassenseite
kein Trottoir auf.
Das Spitalareal ist über das Quartiernetz gut durch Velos erreichbar. Auf dem
ganzen Areal des Spitals sind ca. 295 Veloabstellplätze verteilt. Diese Zahl ist für
die heutige Situation ausreichend.

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Bestehende Arealerschliessung, Kontextplan

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6.4       Nutzungsentwicklung
Das Bezirksspital hat sich weiter entwickelt. Neben der baulichen Erweiterung
wurden an dem Standort auch weitere Gesundheitsangebote geschaffen: ein
Seniorenpark und eine Schule. Nun werden in einem weiteren Schritt auch
psychiatrische Dienstleistungen und weitere Arztpraxen angesiedelt - der
Gesundheitscluster wird gestärkt.
Welche weiteren Nutzungen, bzw. welche Erweiterungen der bestehenden
Institutionen in den nächsten Jahrzehnten erfolgen, ist schwierig abzusehen.
Mit der Anpassung der baurechtlichen Rahmenbedingungen soll ein flexibles
Instrument für die weitere Entwicklung des Standortes geschaffen werden.

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7         Masterplan Bebauung

Ziel des Masterplanes ist es die Verdichtung, sowie das langfristige Potential des
Areals aufzuzeigen. Die heute disperse Bebauung soll durch eine geregelte
Entwicklung zu einem qualitätsvollen Ort werden.
Als wesentliches strukturierendes Element wird eine Grünraumachse die von der
Weissenaustrasse zur Aare reicht geschaffen. Darin eingebettet liegt die neue
Vorfahrt – der neue Ankunftsort des Spitals. Diese Grünraumachse ermöglicht Aus-
und Weitblicke und teilt die einzelnen Bebauungsstrukturen. Das Spital bekommt
einen angemessenen Um- und Vorraum und die anderen Institutionen auf dem
Kernareal eine höhere Präsenz. Neu wird eine Höhenstaffelung eingeführt. Die
Ränder des Areals sollen aus Respekt vor der Umgebung drei geschossig bebaubar
sein, in der Mitte des Spitalareals schafft ein Hochpunkt Entwicklungspotentiale und
Sichtbarkeit.

Skizze Masterplan

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Erläuterungsbericht Masterplan fmi Spital Interlaken

7.1       Sektor Ia und Ib Auftakt
Im Sektor I werden zwei 3-geschossige Bauvolumen vorgeschlagen. Im Bereich des
heutigen    Personalparkplatzes   (Parzelle  Nr.   284)   könnte    ein  neues
Dienstleistungsgebäude oder Parkhaus entstehen. Aufgrund des schlechten
Baugrundes und dem wachsenden Bedarf an Parkplätzen könnte dieser Arealteil für
eine oberirdische Parkierung vorgeschlagen. Es sind jedoch auch Mischnutzungen
denkbar.
Auf der Parzelle Nr. 810 (Panorama) wird das Potential für eine Ergänzung zum
geplanten Kinder-und Jugendpsychiatriezentrum oder ein drei geschossiges
Dienstleistungsgebäude mit Wohnnutzungen geschaffen. Diese Parzelle liegt heute
in der Zone W3. Mit der Bebauung würde die heutige Lücke gefüllt. Die
vorgeschlagene Anpassung schafft Nutzungsspielraum
Entlang dem westlichen Parzellenrand könnte als neuer fussläufiger Zugang (Ersatz
Fussweg Spital) eine neue Fussgängererschliessung die Verknüpfung der Seestrasse
mit dem Areal verbessen und direkt in die neue Grünraumachse und zum Aareraum
führen.

7.2       Sektor II Spital
Grundsätzlich soll mit dem Entwicklungs- und Bebauungskonzept die Arealidentität
gestärkt und klar definiert werden. Das Konglomerat von verschiedenen
Baukörpern soll in einem Gesamtrahmen gefasst und eingebunden werden. Das
Spital soll in Breite und Höhe in Zukunft weiter wachsen können.
Die Leitidee sieht vor, die bestehenden Spitalgebäudestruktur mit mäanderartigen
raumgreifenden     Flügeln    zu   ergänzen.   Generell  soll  die  Länge    des
Gebäudekomplexes gebrochen und ein sanfter Übergang zur feinkörnigen,
dispersen Baustruktur des Kontextes geschaffen werden.
Der Gebäudekomplex des Spitales kann durch weitere Hochpunktgebäuden ergänzt
werden und im Norden, Osten und Süden sich entwickeln.
Durch die Setzung von zwei Bauten entlang der Weissenaustrasse wird das
Spitalareal zur Strasse erweitert und der heutige offene Parkplatz bebaut. Ein Teil
dieser Bebauung könnte als oberirdisches Parkgefäss dienen.
Mit der Schaffung des neuen Eingangs im Westen und der neuen Notfallvorfahrt im
Osten erfolgt der Eintritt der Besucher und Patienten direkt in den Flachbau
(Behandlungsebene). Damit wird das in den letzten Jahren stark gewachsene
Geschoss weiter gestärkt. Neben einem weiteren Wachstum des Flachbaus wird mit
dem vorgeschlagenen Bebauungsmuster auch das Wachstum in die Höhe
ermöglicht. Die heutige Typologie mit einem verbindenden Flachbau und
aufgesetzten, bzw. angehängten Hochbauten wird weiter geschrieben.

7.3       Sektor III Mischnutzung
Die beiden bestehenden drei geschossigen Wohnbauten sollen erhalten bleiben. Sie
stehen heute in der ZöN K1 und werden zum Teil auch als Arztpraxen genutzt. Der
Sektor weist kein Potential für weitere Bebauungen auf.

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7.4       Sektor IV Heime und Verwaltung
Zurzeit ist auf dem Baufeld nördlich des Seniorenparks Weissenau ein
Architekturwettbewerb für ein Heim für psychiatrische Wohngruppen im Gange
(Stiftung Helsenberg). In diesem Wettbewerb wird ein drei geschossiger Bau
vorgegeben. Voraussichtlich wird das Projekt die heutigen gültigen 10m
Gebäudehöhe leicht überschreiten. Eine entsprechende Anpassung des Baurechtes
wird damit notwendig.
Der Neubau wird sich zwischen die Schule und das Heim Weissenau setzen. Zur
angrenzenden offenen Kulturlandschaft (Mattacher) soll ein klarer Siedlungsrand
geschaffen werden.

7.5       Sektor Va und Vb Aare Ufer
Die beiden privaten Bauten in der Mitte dieses Sektors sind in den Grünraum
entlang der Aare eingebunden. Der westliche Teil soll offene Kulturlandschaft
bleiben, der östliche Teil kann in Zukunft verstärkt der Erholung dienen. Durch die
Verlängerung des Uferweges in diesem Bereich wird der Bezug zum Aareraum
gestärkt und eingeschossige, gut in die Landschaft integrierte, Pavillonbauten
könnten diesen Raum der Erholung stärken und aufwerten.

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Abgrenzungen Sektoren und Teilgebiete, Adrian Strauss

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Modellfotos einer möglichen Gesamtbebauung gemäss Masterplan

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Masterplan einer möglicher Bebauung, IttenBrechbühl

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8         Masterplan Landschaft

Das   Bebauungskonzept    sieht    eine   in  Nord-Süd    Richtung    verlaufende
Grünraumachse vor, die sich vom Aare Ufer bis hin zur Seestrasse erstreckt. Die
bestehende Parkanlage des Spitales wird gestärkt und umfasst das Areal.

8.1       Park – dynamisches Bild – Vegetationsentwicklung
Ein umgreifendes, allumfassendes Grün ist vorzusehen. Die Einbettung der
Gebäudekomplexe,      angelehnt    an  historische Spitalanlagen, Ziel des
landschaftsarchitektonischen Ansatzes.
Der Park dient als Verbinder des Gebietes mit der Umgebung er muss an den
Peripherien spürbar sein.
Somit gestaltet sich die Vegetation „Spitalpark“ nicht unabhängig von den
angrenzenden Landschaften (Kulturlandschaft – offene Landschaft). Wiesenflächen,
Gehölzstrukturen ziehen sich in den Park und schaffen Identität, Vertrautheit und
wirken nicht als Fremdkörper in einer entwickelten Struktur.

8.2       Sichtbeziehungen
Durch gezieltes Freihalten der Sichtbeziehungen in die Landschaft, wird das Gebiet
an Attraktivität und Erholungswert gestärkt. Der Blick auf Eiger, Mönch und
Jungfrau ist in unterschiedlichen Teilen des Areals möglich und sollte weiterhin
angeboten werden. Topografische Gegebenheiten des Geländes spielen dabei eine
wesentliche Rolle. Es lässt sich eine Art „Tribünen-Nische“ in das Wegesystem
integrieren.
Sicht aus der Landschaft – Rückblick Dachlandschaft
„Staffelei“ statisches Bild – begrünte Innenhöfe
Nicht nur der Blick aus dem Areal in die Landschaft ist entscheidend, sondern auch
der Blick aus der Landschaft auf das Areal – exponierte – von Bergen umgebene
Lage – der Blick aus der Luft ist massgebend, eine graue Betonfläche trägt dem Ort
keine Rechnung.
Somit ist eine Dachbegrünung vorzusehen.
Als   Gegensatz    zu    dem   dynamischen     Parkareal  sind   innerhalb der
Gebäudeerschliessung begrünte Innenhöfe –Staffeleien- angedacht, welche
Orientierung innerhalb des Gebäudes bieten und zur Anschauung dienen.

8.3       Vegetation
Die Vegetationsgestaltung lehnt sich typografisch an das Thema der urigen
Dorfgehölze (Parkgehölze/Solitäre), als markante Elemente innerhalb einer
komplexen Struktur, an. Dies wurde aus den westlich angrenzenden, dörflicheren
Strukturen analytisch ermittelt und auf das Gebiet angewandt.
Sie treten an wichtigen Punkten im Park auf und sollen Orientierungspunkte
darstellen. Diese Leitarten werden durch Begleitarten (ein bis zwei Arten) ergänzt.
Im Aarebereich ist, als Begrenzung und Abgrenzung der Sitznischen, eine
Wildhecke vorzusehen. Die sich vegetativ an die Ufergehölze angliedert, d.h. sich
aus ähnlichen Arten zusammensetzt. Eine gezielte Öffnung des Aareraums fördert
die Aufenthaltsqualität und stärkt den Naherholungswert durch den Zugang zur
Aare.

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Die privaten Bereiche sollen, wie schon heute ansatzweise vorhanden, durch
geschnittene Hecken abgegrenzt werden. Um Funktionszusammenhänge klarer zu
erfassen, Privatheit zu fördern und Achsen (neue Fussgängerwege) zu stärken.
Wiesenflächen ziehen sich aus der Kulturlandschaft frei in das Gebiet und schaffen
Atmosphäre.

8.4       Wegesystem – Durchwegung
Verschiedene Wege durchziehen die Parklandschaft und bieten unterschiedliche,
den Gesundheitszuständen angepasste, Rundwegesysteme mit Sitznischen und
Rückzugsorten differenzierter Qualitäten an. Hierbei wird auf Ansprüche von Patient
und Personal Rücksicht genommen. Eine vorgenommene Hierarchisierung des
Wegesystems unterstützt dies.
Entlang der Aare wurde eine „Grüne-Promenade“ entwickelt, die den Aufenthalt an
dem Gewässer orientiert und genügend Raum im Rücken bietet, um bei allfälliger
Gebäudeerweiterungen den Park noch als solchen zu spüren.

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Masterplan Landschaft, Schifferli Landschaftsarchitekt

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9         Masterplan Verkehr

9.1       Motorisierter Individualverkehr/Notfallzufahrt
Die bestehende Einfahrt ins Areal von der Seestrasse her bleibt bestehen. Notfälle
fahren geradeaus weiter zur Notfallvorfahrt. Auf diesem Abschnitt wird der
Spitalweg auf ca. 5.8 Meter verbreitert, sodass Begegnungen Krankenwagen-PKW
möglich sind. Die Notfallvorfahrt weist je einen Zugang für Selbsteinweiser und für
die Ambulanz auf. Die Vorfahrt ist so ausgelegt, dass sich Ambulanzfahrzeuge und
Selbsteinweiser nicht gegenseitig behindern. Für die Selbsteinweiser sind keine
zusätzlichen Parkfelder geplant, die Fahrzeuge werden auf den bestehenden
Parkfeldern auf dem Spitalweg (Parkplatz P3) abgestellt. Für die Notfallvorfahrt ist
eine Fläche von ca. 26 m x 12 m zu sichern.

Der Individualverkehr wird ab der Weissenaustrasse direkt in die Parkplatzbereiche
geleitet oder zu den Heimen. Der Verkehr wird nur soweit notwendig ins Areal
geführt. Der Abschnitt der Weissenaustrasse ist der Verteiler.

Mit dem Neubau des Psychiatrischen Dienstes muss der heutige provisorische
Parkplatz westlich der Weissenaustrasse ganz oder teilweise aufgelöst werden.
Wann dies der Fall sein wird, ist noch nicht bekannt. Für wegfallende Parkfelder
muss ein Realersatz gefunden werden.

Da am Standort des heutigen Parkplatzes P1 ein Gebäudeneubau geplant ist, muss
der Parkplatz ganz oder teilweise aufgehoben werden. Anstelle des heutigen
Parkplatzes P2 ist eventuell ein dreigeschossiges Parkhaus angedacht. Bei Wegfall
der heutigen Parkplätze P1 und P2 sowie des provisorischen Parkplatzes müssten
maximal 275 Parkfelder ersetzt werden.

Die zukünftige Parkierung der Ambulanzfahrzeuge müsste in ihren Grundzügen
erneuert werden, da die momentane Notfallgarage (ca. 3-4 Ambulanzfahrzeuge)
ungünstig liegt. Es ist zu prüfen, ob die Garage im neuen Parkhaus untergebracht
werden kann.

Falls es künftig zu Ausweichfahrten über das Quartier (Helvetiastrasse) kommen
sollte, sind flankierende Massnahmen wie Fahrverbote, Temporeduktionen etc.
nötig.

9.2       Öffentlicher Verkehr
Neu soll der Bus 105 direkt vor den neuen Haupteingang geführt werden. Die neue
Bushaltestelle ist auf einen Gelenksbus ausgerichtet und behindertengerecht
ausgestaltet. Neu soll der Bus auch in beide Fahrtrichtungen hier halten (nicht nur
in Richtung Bahnhof Interlaken West).

Damit eine gerade Anfahrt für einen minimalen Abstand Fahrzeug-Haltekante
möglich ist, braucht es für die Busse genügend Platz zum Ausholen. Für die
Haltestelle und Wendeschlaufe ist eine Fläche von ca. 39 m x 46 m zu sichern.

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9.3       Langsamverkehr
Die bestehende Fussgängerverbindung (Bahnhof Interlaken West - Spital) wird
erweitert und gestärkt. Im Sektor I wird ein neuer Fussweg von der Seestrasse zur
Weissenaustrasse geschaffen, der die bestehende Bushaltestelle „Fussweg Spital“
an der Seestrasse mit dem Spital verbindet und besser ans ÖV-Netz anbindet. Dazu
ist auch ein Trottoir auf der Kantonsstrasse (Südseite) zu erstellen.

Es sind für den zukünftigen Bedarf genügend und gedeckte Veloabstellpätze
dezentral nahe den Eingängen vorzusehen.

Masterplan Parkierung, Kontextplan

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Masterplan Verkehr, Kontextplan

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