ERNÄHRUNG VON 1- BIS 3-JÄHRIGEN - State-of-the-Art & Praxisempfehlungen
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Univ. Prof. Dr. Robert Birnbacher Ass. Prof. PD Dr. Nadja Haiden Expertenposition ERNÄHRUNG Univ. Prof. Dr. Almuth Hauer VON 1- BIS 3-JÄHRIGEN State-of-the-Art & Praxisempfehlungen April 2011 A. Univ. Prof. Dr. Daniela Karall Univ. Prof. Dr. Jürgen König Dr. Claudia Theodoropoulos-Klein Univ. Ass. Dr. Daniel Weghuber Assoz. Univ. Prof. Dr. Brigitte Winklhofer-Roob Univ. Prof Univ Prof. Dr Dr. Karl Zwiauer
EINLEITUNG sich ein ungünstiges Fettsäurenmuster und sowohl die Eiweiß- als auch die Natriumzufuhr lagen weit über den Zufuhrempfehlungen [Kersting Die ersten drei Lebensjahre sind eine wichtige Phase für die körperliche und Clausen 2003]. und geistige Entwicklung des Menschen. Die richtige Ernährung in die- sem Alter ist aus physiologischen und präventivmedizinischen Grün- In Ermangelung entsprechender Daten aus Österreich und aufgrund der den von besonderer Bedeutung. Die optimale Ernährung des Säuglings anzunehmenden Ähnlichkeiten in den Ernährungsgewohnheiten liegt es ist sehr gut durch nationale wie internationale Empfehlungen geregelt. nahe, Ergebnisse aus Deutschland auf Österreich zu übertragen. Davon Darüber hinaus ist die Zusammensetzung von Anfangs- und Folge- ausgenommen sind die Aufnahmedaten von Jod, da in Österreich – im nahrung sowie Beikost für Säuglinge mittels Verordnungen gesetzlich Gegensatz zu Deutschland – die Anreicherung von Kochsalz mit Jod verankert. Für das Kleinkindesalter (Alter von 1 bis 3 Jahren) gibt es (1963: 10 mg Kaliumjodid/kg, 1990 auf 20 mg Kaliumjodid/kg erhöht) jedoch weitaus weniger Richtlinien und Empfehlungen. In einschlägi- verpflichtend ist. Weiters ist davon auszugehen, dass die Versorgung mit gen Lehrbüchern findet sich oft nur der Hinweis auf den schrittweisen den Vitaminen A, C und E besser ist als festgestellt, da diese Vitamine „Übergang zur Familienkost“. In einer 2010 durchgeführten europa- Fruchtsäften und Süßigkeiten zugesetzt werden und Vitamin C darüber weiten Befragung1 sehen Meinungsbildner aus dem Bereich Pädiatrie, hinaus bei der Wurstherstellung zum Einsatz kommt. Angereicherte Regierung und Industrie großen Bedarf für verstärkte Aufklärungsmaß- Lebensmittel leisten nachweislich einen nicht unbeträchtlichen Beitrag nahmen für diese Altersgruppe. Klare Empfehlungen für die Ernährung zur Versorgung mit diesen Vitaminen [Alexy et al. 2003]. von 1- bis 3-Jährigen sind daher gefordert. Im Hinblick auf wachsende Gesundheitsprobleme werden in der vorliegenden Expertenposition Erwähnenswert ist die Tatsache, dass sowohl in der VELS- als auch in die kritischen Nährstoffe des Kleinkindesalters thematisiert und kon- der DONALD-Studie2 die Nährstoffzufuhr im Säuglingsalter besser war krete Empfehlungen für die Ernährung der 1- bis 3-Jährigen formuliert. als im Kindesalter. Mit wenigen Ausnahmen wurden hier die Empfeh- lungen sogar überschritten. Die Autoren führen dies darauf zurück, dass STATUS QUO Lebensmittelverzehr der Großteil der Säuglinge gestillt wurde bzw. kommerzielle Säuglings- nahrung erhielt, die bedarfsgerecht mit Nährstoffen und vor allem mit und Nährstoffaufnahme Vitaminen angereichert war. Die Ernährung der Kleinkinder im Rahmen Bisher stehen in Österreich keine relevanten und repräsentativen der Familienkost tendiert hingegen zu einer präventivmedizinisch sub- Daten zu Aufnahme bzw. Versorgungszustand von Nährstoffen von optimalen Lebensmittelauswahl [Kersting und Clausen 2003]. Kleinkindern zur Verfügung. Der Österreichische Ernährungsbericht widmet sich dieser Altersgruppe nicht. KRITISCHE NÄHRSTOFFE Verzehrsdaten aus Deutschland zeigen, dass bereits Kleinkinder zu IN DER ERNÄHRUNG VON wenig Gemüse und kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Reis, Teig- 1- BIS 3-JÄHRIGEN waren, Kartoffeln oder Vollkornbrot essen. Dagegen werden Nah- rungsmittel mit geringer Nährstoffdichte, nämlich Süßigkeiten, Weiß- Eiweiß brot und Backwaren sowie eiweiß- und salzreiche Lebensmittel wie Eiweiß ist ein wichtiger Makronährstoff. Die Empfehlung für die Zufuhr Fleisch, Wurst und Käse überreichlich verzehrt. Im Hinblick auf Fett ist im Kleinkindesalter liegt laut D-A-CH-Referenzwerten bei 1 g Eiweiß das Fettsäurenmuster ungünstig: Die Kinder nehmen zu viel gesättigte pro kg Körpergewicht und Tag. Ohne Eiweiß ist kein Leben möglich, (15 statt 10 En%) und zu wenig mehrfach ungesättigte Fettsäuren (4 da es für alle Körperfunktionen benötigt wird. Es gibt allerdings auch statt 6–10 En%) auf. Diese Daten basieren auf der Verzehrsstudie zur Hinweise, dass Übergewicht im späteren Lebensalter die Folge von zu Ermittlung der Lebensmittelaufnahme von Säuglingen und Kleinkin- hohem Eiweißkonsum im Säuglings- und Kleinkindesalter sein kann. So dern (VELS), die den Lebensmittelverzehr und die Nährstoffzufuhr von geht eine erhöhte Eiweißzufuhr im Alter von 12 bis 18 Monaten mit ei- 843 Säuglingen und Kleinkindern im Alter von 0,5 bis 5 Jahren unter- nem höheren Body Mass Index (BMI) und einem höheren Körperfettan- suchte. Von diesen waren 487 zwischen 1 und 3 Jahre alt. Die Referenz- teil im Alter von sieben Jahren einher. Auch scheint die Art der Eiweiß- werte wurden von den meisten Kindern für die Vitamine A, C, D, E und quelle dabei von Bedeutung zu sein. Eine hohe Gesamteiweißzufuhr Folsäure, sowie für Eisen und Calcium unterschritten. Zudem zeigte bzw. eine hohe Zufuhr von tierischem Eiweiß (das im Kleinkindesalter 2 1 Survey on toddler nutrition issues in Europe. Danone Baby Nutrition 2010, unpublished data 2 DOrtmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed Study
KRITISCHE NÄHRSTOFFE IN DER ERNÄHRUNG VON 1- BIS 3-JÄHRIGEN insbesondere aus Milchprodukten stammt) im Alter von 12 Monaten Alter von 2, 4, 6 und 8 Jahren ein signifikanter Zusammenhang zwi- korreliert positiv mit einem höheren Körpergewicht bei Schuleintritt schen der prozentuellen Energiezufuhr in Form von Protein mit dem [Günther et al. 2007-1; Günther et al. 2007-2; Öhlund et al. 2010]. BMI und der Hautfettfaltendicke. Zusätzlich war eine hohe Proteinzu- fuhr (> 18 En%) mit einem frühen „Adiposity rebound“ vergesellschaf- Ähnliche Ergebnisse über den Zusammenhang zwischen hoher Ei- tet. Als metabolische Erklärung für diesen Zusammenhang wird der weißzufuhr und Gewichtsentwicklung zeigten sich in einer Studie von Anstieg des Wachstumshormons IGF-1 sowie die höhere Insulinaus- Koletzko und Mitarbeitern. Die untersuchten 934 Kleinkinder beka- schüttung bei gleichzeitig verringerter Lipolyse angeführt. Diese Fakto- men im ersten Lebensjahr entweder eine Flaschenmilchnahrung mit ren könnten die Bildung von Adipozyten stimulieren, was schließlich zu höherem (Anfangsnahrung mit 2.9, Folgenahrung mit 4.4 g Eiweiß/100 einer Vermehrung der Fettmasse führen könnte [Cachera et al. 1995]. kcal entsprechen 2.05 bzw. 3.2 g Eiweiß/100 ml; n=323) oder niedri- gem (Anfangsnahrung mit 1.77 und Folgenahrung mit 2.2 g Eiweiß/100 EXPERTENEMPFEHLUNG kcal entsprechend 1.25 bzw. 1.6 g Eiweiß/100 ml; n=313) Eiweißgehalt Es gibt erste wissenschaftliche Hinweise darauf, dass eine hohe Ei- oder wurden gestillt (n=298). Mit 24 Monaten war der Gewicht-für- weißzufuhr im Kleinkindesalter mit Übergewicht in späteren Jah- ren assoziiert ist. Einen eindeutigen kausalen Zusammenhang mit Länge-Score in der Gruppe mit dem geringeren Eiweißgehalt niedriger hohem Evidenzgrad gibt es bis dato jedoch noch nicht. Die dies- als in der Gruppe mit dem höheren Proteingehalt, unterschied sich bezüglichen Studien sind schwer interpretierbar und Fragen nach jedoch nicht von der Gruppe der gestillten Babys. Hinsichtlich Längen- möglichen Konsequenzen einer Einschränkung der Eiweißzufuhr wachstums konnten keine Unterschiede festgestellt werden [Koletzko hinsichtlich der Versorgung mit anderen Nährstoffen nicht ge- klärt. Eine hohe Eiweißzufuhr hat keine Vorteile, birgt aber mög- et al. 2009-1]. Auch das Medizinische Positionspapier des Ernährungs- licherweise Nachteile in sich. Daher erscheint der Expertengruppe komitees der ESPGHAN (European Society for Paediatric Gastroente- die Vermeidung von hoher Eiweißzufuhr (über 18 En% Eiweiß) auf- rology, Hepatology and Nutrition) zeigt evidenzbasiert auf, dass eine grund des vorliegenden Kenntnisstandes plausibel und sinnvoll. Eiweißzufuhr von rund 16 En% zwischen dem 8. und 24. Lebensmonat Geeignete Maßnahmen könnten dabei einerseits die Einschrän- mit späterem Übergewicht assoziiert ist [Agostoni et al. 2008]. kung von Wurstwaren und andererseits die Beschränkung von Milchprodukten auf die vom Forschungsinstitut für Kinderernäh- rung empfohlenen 3 Portionen täglich sein (insgesamt 300–330 Erstmals wurde von Rolland-Cachera und Mitarbeitern ein Zusammen- ml Milch; 100 ml Milch entsprechen 100 ml Joghurt und ca. 15 g hang von Eiweiß und Adipositas vermutet: bei 112 Kindern fand sich im Schnittkäse oder 30 g Weichkäse). Nährstoffzufuhr von 1- bis 3-Jährigen im Vergleich zu den D-A-CH-Referenzwerten (nach Geschlecht), n = 487 300 % der Empfehlungen w % der Empfehlungen m 250 200 150 100 50 Prozent 0 ie iß t* te FS FS ** er ffe r um sium pho Eisen Zink Jod ** * ** * * 1 ** n B n B 2 B6 in C äure erg Eiwe Fet ättig igte igte rate Zuck tsto lzi s n A in D* E** ami ami amin itam Fols En s t t ge esät esät nhy d lla s Ka agne Pho i in Vit Vit Vit am m V ng ung ohle Ba M Vit Vita itam h u h K V fac rfac ein eh m Quelle: Kersting und Clausen 2003; *entsprechend 35 En% (davon je 1/3 gesättigte, einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren); **entsprechend mind. 50 En%; ***Retinol-Äquivalente; ****Werte aus DONALD-Studie (Kersting und Bergmann 2008); *****Tocopherol-Äquivalente 3
Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren Zucker Die Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure (ALA) sowie die Omega- Zum akzeptablen Anteil an zugesetztem Zucker in der Ernährung von 6-Fettsäure Linolsäure (LA) können vom Körper nicht synthetisiert Kleinkindern existieren keine genauen Empfehlungen. Laut Weltge- werden. Sie gelten daher als essenziell und müssen mit der Nahrung sundheitsorganisation ist die Zuckerzufuhr auf unter 10 En% zu be- zugeführt werden. Essenzielle Fettsäuren und ihre Umwandlungspro- schränken [WHO 2003]. Diese Menge ist auch in optimiX®3 einkalku- dukte spielen eine besondere Rolle für die Funktionalität des zentralen liert. Anhand der Daten der DONALD-Studie wurde ein Bereich von Nervensystems und der Retina [Uauy et al. 2001]. 6–12 En% für zugesetzte Zucker (Saccharose und Glucose) als akzepta- bel vorgeschlagen. 10 En% entsprechen einer absoluten Zuckermenge Große Bedeutung kommt auch der langkettigen Docosahexaensäure von etwa 27 g (für 2- bis 3-Jährige bzw. bei einem Energiebedarf von (DHA) zu, die aus ALA gebildet wird. Judge et al. fanden in jeweils 1.100 kcal). Im VELS-Kollektiv stieg die Zufuhr zugesetzter Zucker im randomisierten doppelblinden und plazebokontrollierten Studien an Verlauf des Kleinkindesalters auf bis zu 12 En% entsprechend etwa 33 g Schwangeren, dass eine adäquate DHA- und ALA-Zufuhr während Zucker. Auffällig ist, dass sich der Süßigkeitenkonsum zwischen 1 und Schwangerschaft und Stillzeit mit besserem Sehvermögen im Alter 3 Jahren verdoppelt [Kersting und Clausen 2003]. Es ist davon auszu- von 4 Monaten und signifikant höherer Problemlösungskompetenz der gehen, dass zusätzlich Zucker in Form von zuckerhaltigen Getränken Kinder im Alter von 9 Monaten korrelierte [Judge et al. 2007]. Ebenso konsumiert wird. gibt es Hinweise darauf, dass durch diese Intervention Lernfähigkeit und schulische Leistungen verbessert werden können [Uauy et al. 1999; Die Aufnahme von gezuckerten Erfrischungsgetränken scheint in Singh 2005; McCann und Ames 2005]. Zusammenhang mit der Gewichtsentwicklung sowie der Entstehung von Karies zu stehen [Malik et al. 2006; Libuda et al. 2008; Libuda et al. Mangelzustände und ein Missverhältnis zwischen Omega-3- und Ome- 2009-2; Monasta et al. 2010]. Zudem ist der Softdrink-Konsum nega- ga-6-Fettsäuren zulasten der Omega-3-Fettsäuren beim rasch wach- tiv mit dem Milchkonsum assoziiert und geht mit verminderter Nähr- senden Zentralnervensystem von Kindern haben ebenfalls funktionelle stoffzufuhr bei gleichzeitig erhöhter Energiezufuhr einher, wobei dieser Auswirkungen. Konzentrationsschwierigkeiten, Lernstörungen und psy- Effekt bei Mädchen stärker als bei Buben ausgeprägt ist [Harnack et chomotorische Auffälligkeiten können die Folge sein. Bei Kindern mit al. 1999; Libuda et al. 2009-1; Libuda et al. 2009-2]. Die Ernährungs- neurokognitiven Störungen – ADHS, Dyslexie, Dyspraxie, Autismus, etc. kommissionen der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen – findet sich häufig ein Mangel bzw. ein Missverhältnis von Omega-3-/ Gesellschaften für Kinder- und Jugendmedizin bzw. Pädiatrie formu- Omega-6-Fettsäuren. Eine Optimierung der Fettsäurenzufuhr kann zu lierten daher in einer gemeinsamen Stellungnahme, dass Kinder und einer klinisch signifikanten Verbesserung führen [Schuchardt et al. 2010; Jugendliche vorwiegend energiefreie oder energiearme Getränke (Was- Richardson et al 2005]. ser, ungezuckerte Tees, stark verdünnte Fruchtsäfte) verzehren sollten [DGKJ, ÖGKJ, SGP 2008]. Aufgrund der anti-inflammatorischen Eigenschaften der Omega-3- Fettsäuren wird ein Effekt der mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf EXPERTENEMPFEHLUNG das Immunsystem von Kindern mit erhöhtem Diabetesrisiko vermutet Der Konsum von Leitungswasser anstelle zuckerhaltiger Geträn- [Stene et al. 2003]. ke wird als ein wichtiger Teil einer Präventionsstrategie gegen die steigenden Übergewichtsraten und die Entstehung von Karies empfohlen. EXPERTENEMPFEHLUNG Wenngleich ein kausaler Zusammenhang bislang noch nicht festgestellt wurde, gibt es bis dato eine Reihe von Studien, die darauf hinweisen, dass eine niedrige Aufnahme von lang- Eisen Eisen ist als essenzieller Mineralstoff maßgeblich an Wachstum und Ent- kettigen Omega-3-Fettsäuren einen nachteiligen Effekt auf die neurologische Entwicklung hat. Daher hält es die Experten- wicklung im Säuglings- und Kleinkindesalter beteiligt. Neben seiner Be- gruppe für ratsam, Omega-3-fettsäurenreiche Lebensmittel (z. B. deutung für die Blutbildung (und damit die Sauerstoffversorgung) und Rapsöl, Fisch bzw. entsprechend angereicherte Produkte) in die für Enzymaktivitäten hat Eisen wesentliche Aufgaben bei der Entwick- Ernährung von 1- bis 3-Jährigen aufzunehmen. lung des Gehirns und für die Ausbildung der kognitiven und motorischen 4 3 Die Optimierte Mischkost optimiX® ist ein vom Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund (FKE) Anfang der 1990er Jahre entwickeltes Konzept für die gesunde Ernährung von Kindern und Jugendlichen. Es wurde seitdem immer wieder an die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Kinderernährung angepasst.
KRITISCHE NÄHRSTOFFE IN DER ERNÄHRUNG VON 1- BIS 3-JÄHRIGEN Fähigkeiten. Der kindliche Eisenstatus hängt maßgeblich von periparta- teilungsrate wie den roten und weißen Blutzellen oder den Schleim- len Faktoren und der Ernährung im Säuglingsalter ab [Lutter 2008]. häuten. Deshalb ist Folsäure in Zeiträumen schnellen Wachstums, wie beispielsweise während der Schwangerschaft, dem Säuglingsalter und Insbesondere während des so genannten „Brain growth spurts“ bis zum der frühen Kindheit, besonders wichtig. Erste Symptome einer Unter- Alter von 2 Jahren spielt eine ausreichende Eisenzufuhr für die Gehirn- versorgung mit Folsäure zeigen sich in Form von Müdigkeit, Appetit- reifung eine tragende Rolle. Es wird intensiv diskutiert, ob eine Unter- losigkeit, Magen-Darm-Beschwerden sowie Störungen des Blutbildes. versorgung im Säuglings- und Kleinkindesalter langfristige Folgen für Schulkinder mit dem Risiko eingeschränkter Merkfähigkeit, geringerer Die mediane Folsäurezufuhr unterschreitet laut VELS- und DONALD- mathematischer Fähigkeiten, verminderter kognitiver Entwicklung und Daten in der Altersgruppe der 1- bis 3-Jährigen die Empfehlungen um der mentalen Retardierung haben könnte [Sachdev et al. 2005; Iannotti mindestens 50 %. Den größten Beitrag zur Folsäurezufuhr leisten an- et al. 2006; McCann und Ames 2007]. Die Frage der Kausalität wird je- gereicherte Frühstückszerealien. Deren unreflektierte Gabe stellt auf- doch kontrovers diskutiert [Lozoff et al. 2000; Grantham-McGregor und grund des gleichzeitigen Zuckergehalts aber keine empfehlenswerte Ani 2001; Aggett et al. 2002; Zlotkin 2003]. Maßnahme zur Erhöhung der Folsäurezufuhr dar [Kersting 2009]. Verzehrsdaten aus Deutschland (VELS-Daten) zeigen z.T. Defizite in EXPERTENEMPFEHLUNG der Eisenzufuhr bei Kleinkindern. Im Gegensatz dazu fand sich in der Die Expertengruppe erachtet es als dringend notwendig, die Ver- Eurogrowth-Studie lediglich bei ca. 7% der 1-Jährigen ein Eisenmangel, sorgung mit dem kritischen Vitamin Folsäure durch den regelmä- der als Vorliegen von zwei oder mehr der folgenden pathologischen Be- ßigen Verzehr von Vollkornprodukten, folsäurereichen Gemüse- funde definiert wurde: Hb < 110 g/l, MCV < 70 fl, Transferrin-Sättigung und Obstsorten, Eiern sowie angereicherten Lebensmitteln zu < 10%, Ferritin < 10 μg/l, löslicher Transferrin-Rezeptor > 4.4 mg/l. Nur verbessern. bei ca. 2 % der Teilnehmer der Eurogrowth-Study fand sich eine Eisen- mangelanämie (von den Autoren definiert als Hb < 110 g/l), was die o.a. D-A-CH-Referenzwerte in Frage stellt [Male et al. 2001]. Vitamin D Vitamin D nimmt eine zentrale Rolle im Knochenstoffwechsel ein. Es fördert die intestinale Calciumabsorption und den Calciumeinbau in EXPERTENEMPFEHLUNG den Knochen. Da die Peakbonemass mit etwa 30 Jahren erreicht wird, Die Expertengruppe empfiehlt, Maßnahmen zu setzen, die einem ist eine langfristig adäquate Versorgung mit Vitamin D und Calcium im Eisenmangel vorbeugen. Dies sind z. B. regelmäßiger Fleischkon- sum, Verbesserung der Bioverfügbarkeit von Eisen durch gleichzei- Kindes- und Jugendalter besonders wichtig. Eine weitere Bedeutung tigen Vitamin C-Konsum. Auch eisenangereicherte Lebensmittel kommt Vitamin D bei der Funktion des Immunsystems zu. So stimu- können den Eisenstatus verbessern und einer Eisenmangelanämie liert Vitamin D die Phagozytose, Bildung von Antigenen und die Lyso- vorbeugen [Zlotkin 2003; Szymle-Gay et al. 2009]. Die Einnahme zym-Aktivität. Vitamin D-Rezeptoren sind auf allen Zellen des Immun- von Supplementen ist aufgrund der Gefahr der Überdosierung und einer damit verbundenen möglichen prooxidativen Wirkung von systems zu finden [Elmadfa und Leitzmann 2004; Mathieu et al. 2005]. Eisen jedoch nicht empfehlenswert. Aufgrund dieser immunmodulierenden Eigenschaften wird Vitamin D als möglicher Schutzfaktor vor Autoimmun-Erkrankungen wie Diabe- Folsäure tes, Multipler Sklerose und rheumatoider Arthritis diskutiert [Mathieu Folsäure nimmt während der Wachstums- und Entwicklungsphase et al. 2005]. Studien zeigen, dass sich eine verbesserte Vitamin-D-Ver- eine bedeutende Stellung ein. Sie ist als Coenzym an zahlreichen Stoff- sorgung vor allem in den ersten Lebensjahren offenbar protektiv auf wechselvorgängen beteiligt und ermöglicht DNA-Synthese sowie Zell- die Entstehung von Typ 1-Diabetes auswirken kann [EURODIAB 1999; teilung und damit Zellneubildung. Analog dazu spielt sie im mensch- Knip und Akerblom 2005; Wilkes et al. 2009]. lichen Körper eine wichtige Rolle bei der Blutbildung. Aktiviert durch Vitamin B12 sorgt sie im Knochenmark speziell für die Entstehung In der DONALD-Studie lag die Vitamin D-Zufuhr der Studienteilneh- und Reifung der roten Blutkörperchen. Entsprechend ihren Aufgaben merInnen unter der Empfehlung gemäß D-A-CH-Referenzwerten äußert sich ein Folsäuremangel primär an Zellsystemen mit hoher Zell- von 5 μg/Tag. Die Auswertung zeigt, dass acht von zehn Kindern die 5
Empfehlung für die nutritive Vitamin D-Zufuhr nicht erreichen [Sichert- Hellert et al. 2006; Kersting und Bergmann 2008]. 10 PRAXISNAHE EXPERTENEMPFEHLUNG TIPPS ZUR Regelmäßige körperliche Aktivitäten im Freien tragen aufgrund der durch UV-Strahlung induzierten Eigensynthese maßgeblich VERBESSERUNG zur Verbesserung der Vitamin-D-Versorgung in den sonnenreichen Monaten bei. Darüber hinaus verbessern neben Fisch und Zucht- pilzen entsprechend angereicherte Produkte die Versorgung mit DER NÄHRSTOFF- Vitamin D. Nationale und internationale Fachgesellschaften dis- kutieren derzeit über die Sinnhaftigkeit der Vitamin D-Supplemen- ZUFUHR tierung über das erste Lebensjahr und den zweiten Lebenswinter hinaus. Diese Maßnahme sollte zum gegebenen Zeitpunkt in der Kinder sind beim Essen keine kleinen Erwachsenen. Sie haben kinderärztlichen Praxis berücksichtigt werden. noch eine intensive Entwicklung vor sich. Von einigen Nährstof- fen benötigen sie – bezogen auf das Körpergewicht – viel mehr Natrium als Erwachsene. Deshalb ist es besonders wichtig, beim allmäh- Salzhaltiges Essen in der frühen Kindheit kann zu einer dauerhaften lichen Übergang zur Familienkost auf die speziellen Nährstoff- Präferenz der Geschmacksrichtung ‚salzig‘ führen. Jugendliche, die im bedürfnisse jedes einzelnen Kindes Rücksicht zu nehmen und Kleinkindesalter oft salzhaltige Lebensmittel gegessen hatten, zeigten die folgenden Tipps zu beherzigen. eine Abneigung gegen Nahrungsmittel mit geringem Salzgehalt [Stein et al. 1996]. Zudem ist die Niere bei Kindern erst mit etwa 18 Monaten ausgereift, so dass vor allem bis dahin eine stark eingeschränkte Salz- zufuhr sinnvoll ist. 1. Eisen Wurst- und Fleischkonsum sollen auf Laut D-A-CH-Referenzwerten liegt der Schätzwert für die minimale Eiweiß maximal 3 Mahlzeiten pro Woche (ins- Zufuhr im Alter von 1 bis 4 Jahren bei 300 mg Na (entsprechen 0,8 mg gesamt ca. 200 g für 1-Jährige und bis Natrium NaCl) pro Tag. Diese Schätzwerte werden in sämtlichen Erhebun- gesättigte Fettsäuren 250 g für 2- bis 3-Jährige) eingeschränkt gen zur Nährstoffversorgung bei Kindern überschritten. Es zeigt sich werden. Magere Fleisch- und Wurst- waren (z. B. Schinken, Krakauer) sind zu auch, dass die Zufuhr mit dem Alter steigt und in allen Altersklassen bevorzugen. Generell gilt: Mageres bei den Buben höher ist als bei den Mädchen. In der VELS-Studie lag Fleisch ist der Wurst vorzuziehen. Ent- die mediane tägliche Zufuhr bei 850–1.130 mg entsprechend 2,1 bzw. scheiden Eltern sich dafür, ihr Kind 2,8 g Kochsalz, wobei die durch Nachsalzen aufgenommenen Natrium- vegetarisch zu ernähren, eignen sich mengen nicht berücksichtigt wurden. eisenreiche (Pseudo)-Getreide – z. B. Ha- fervollkorn, Hirse, Amaranth, Quinoa,– EXPERTENEMPFEHLUNG für süße und pikante Speisen. Eine hohe Natriumzufuhr (Kochsalzzufuhr) bedeutet eine frühe Gewöhnung an eine hohe Salzaufnahme, die wiederum einen an- erkannten Risikofaktor für Bluthochdruck darstellt. Die Experten- gruppe empfiehlt daher einen bewusst sparsamen Umgang mit 2. salzreichen Produkten (z. B. Wurst, Salzgebäck) sowie Kochsalz. Es Vitamin D Vor allem in der sonnenarmen Jahreszeit soll stets jodiertes Speisesalz verwendet werden. Generell gilt: So mehrfach ungesättigte sollen 1–2 x wöchentlich Fisch (fett- wenig Salz wie möglich. Zu beachten ist allerdings, dass eine Ein- ω-3-Fettsäuren arm zubereitet) und/oder Zuchtpilze schränkung der Kochsalzzufuhr in Österreich mit einer Verschlech- (z. B. Champignons) konsumiert wer- terung der Jodversorgung einhergehen könnte. Im Verdachtsfall den. Supplemente sind insbesondere wird daher die Kontrolle des Jodstatus anhand geeigneter Jodsta- für Hochrisikogruppen (Dunkelhäutige, tusparameter (Urinwerte, Blutwerte, Schilddrüsenvolumen) emp- „Stubenhocker“) empfohlen. fohlen. 6
3. 7. Eisen Der Verzehr von Milchprodukten sollte Zucker Leitungswasser ist das Getränk erster Eiweiß auf die vom Forschungsinstitut für Kin- Wahl. Alternativ kann Kleinkindern un- derernährung empfohlenen 3 Portionen gezuckerter Tee (z. B. Fenchel-, Kamillen- (insgesamt 300–330 ml Milch; 100 ml oder Pfefferminztee) angeboten werden. Milch entsprechen 100 ml Joghurt und 100%ige Fruchtsäfte sollen sehr stark ca. 15 g Schnittkäse oder 30 g Weichkä- (mindestens 1:6) verdünnt werden. Ins- se) täglich beschränkt werden. Wird nicht gesamt wird eine Flüssigkeitsaufnahme mehr gestillt, sind zumindest bis zum über Getränke von mind. 600 ml pro Tag 2. Geburtstag eiweißreduzierte und eisen- empfohlen. angereicherte Produkte eine Möglichkeit, die Eiweißzufuhr zu reduzieren und die Eisenzufuhr zu verbessern. Spätestens ab dem 1. Geburtstag soll das Fläschchen 8. allmählich vom Trinkbecher abgelöst werden. Folsäure Empfohlen werden mindestens 1–2 Eier Vitamin D pro Woche (inklusive der Eier, die in Ku- chen oder Aufläufen verarbeitet sind), bei vegetarisch ernährten Kindern sogar 4. mehr. Folsäure Folsäurereiche Gemüsesorten (z. B. Erb- sen, Fenchel, Karfiol, Brokkoli, Spinat) 9. sowie Vollkornprodukte sollen täglich angeboten werden. mehrfach ungesättigte Um die Zufuhr an gesättigten Fettsäuren Fettsäuren zugunsten der mehrfach ungesättigten zu verschieben, wird empfohlen, zum Ko- chen und für Salate Raps-, Sonnenblu- 5. men- oder Maiskeimöl zu verwenden. Rapsöl zeichnet sich durch besondere Eisen Geriebene Nüsse oder geriebene Samen Hitzestabilität aus. Folsäure (z. B. Walnüsse, Kürbiskerne, Sonnenblu- mehrfach ungesättigte menkerne) und Weizenkeime, ins Joghurt ω-3-Fettsäuren oder in die Suppe gerührt, können dabei helfen, Nährstofflücken zu schließen. 10. Natrium Salzreiche Lebensmittel wie Knabberge- Jod bäck, Fertigsuppen, Hartkäse, Hartwürs- te oder salzbestreutes Gebäck sollen nur 6. selten bzw. in bewusst kleinen Mengen Folsäure Hülsenfrüchte (z. B. Erbsen, Linsen, Boh- verzehrt werden. Grundsätzlich ist jo- pflanzliches Eiweiß nen) sollen mindestens 1 x wöchentlich diertes Speisesalz zu verwenden. Isst ein als Basis einer warmen Hauptmahlzeit Kleinkind am Familientisch mit, soll beim eingeplant werden. Kochen kaum Salz verwendet werden. 7
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