ERNÄHRUNG VON 1- BIS 3-JÄHRIGEN - State-of-the-Art & Praxisempfehlungen

 
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ERNÄHRUNG VON 1- BIS 3-JÄHRIGEN - State-of-the-Art & Praxisempfehlungen
Univ. Prof. Dr. Robert Birnbacher

Ass. Prof. PD Dr. Nadja Haiden                    Expertenposition

                                                  ERNÄHRUNG
Univ. Prof. Dr. Almuth Hauer
                                                  VON 1- BIS 3-JÄHRIGEN
                                                  State-of-the-Art & Praxisempfehlungen
                                                  April 2011
A. Univ. Prof. Dr. Daniela Karall

Univ. Prof. Dr. Jürgen König

Dr. Claudia Theodoropoulos-Klein

Univ. Ass. Dr. Daniel Weghuber

Assoz. Univ. Prof. Dr. Brigitte Winklhofer-Roob

Univ. Prof
Univ  Prof. Dr
            Dr. Karl Zwiauer
ERNÄHRUNG VON 1- BIS 3-JÄHRIGEN - State-of-the-Art & Praxisempfehlungen
EINLEITUNG                                                                       sich ein ungünstiges Fettsäurenmuster und sowohl die Eiweiß- als auch
                                                                                 die Natriumzufuhr lagen weit über den Zufuhrempfehlungen [Kersting
Die ersten drei Lebensjahre sind eine wichtige Phase für die körperliche         und Clausen 2003].
und geistige Entwicklung des Menschen. Die richtige Ernährung in die-
sem Alter ist aus physiologischen und präventivmedizinischen Grün-               In Ermangelung entsprechender Daten aus Österreich und aufgrund der
den von besonderer Bedeutung. Die optimale Ernährung des Säuglings               anzunehmenden Ähnlichkeiten in den Ernährungsgewohnheiten liegt es
ist sehr gut durch nationale wie internationale Empfehlungen geregelt.           nahe, Ergebnisse aus Deutschland auf Österreich zu übertragen. Davon
Darüber hinaus ist die Zusammensetzung von Anfangs- und Folge-                   ausgenommen sind die Aufnahmedaten von Jod, da in Österreich – im
nahrung sowie Beikost für Säuglinge mittels Verordnungen gesetzlich              Gegensatz zu Deutschland – die Anreicherung von Kochsalz mit Jod
verankert. Für das Kleinkindesalter (Alter von 1 bis 3 Jahren) gibt es           (1963: 10 mg Kaliumjodid/kg, 1990 auf 20 mg Kaliumjodid/kg erhöht)
jedoch weitaus weniger Richtlinien und Empfehlungen. In einschlägi-              verpflichtend ist. Weiters ist davon auszugehen, dass die Versorgung mit
gen Lehrbüchern findet sich oft nur der Hinweis auf den schrittweisen             den Vitaminen A, C und E besser ist als festgestellt, da diese Vitamine
„Übergang zur Familienkost“. In einer 2010 durchgeführten europa-                Fruchtsäften und Süßigkeiten zugesetzt werden und Vitamin C darüber
weiten Befragung1 sehen Meinungsbildner aus dem Bereich Pädiatrie,               hinaus bei der Wurstherstellung zum Einsatz kommt. Angereicherte
Regierung und Industrie großen Bedarf für verstärkte Aufklärungsmaß-             Lebensmittel leisten nachweislich einen nicht unbeträchtlichen Beitrag
nahmen für diese Altersgruppe. Klare Empfehlungen für die Ernährung              zur Versorgung mit diesen Vitaminen [Alexy et al. 2003].
von 1- bis 3-Jährigen sind daher gefordert. Im Hinblick auf wachsende
Gesundheitsprobleme werden in der vorliegenden Expertenposition                  Erwähnenswert ist die Tatsache, dass sowohl in der VELS- als auch in
die kritischen Nährstoffe des Kleinkindesalters thematisiert und kon-            der DONALD-Studie2 die Nährstoffzufuhr im Säuglingsalter besser war
krete Empfehlungen für die Ernährung der 1- bis 3-Jährigen formuliert.           als im Kindesalter. Mit wenigen Ausnahmen wurden hier die Empfeh-
                                                                                 lungen sogar überschritten. Die Autoren führen dies darauf zurück, dass

STATUS QUO Lebensmittelverzehr                                                   der Großteil der Säuglinge gestillt wurde bzw. kommerzielle Säuglings-
                                                                                 nahrung erhielt, die bedarfsgerecht mit Nährstoffen und vor allem mit
und Nährstoffaufnahme
                                                                                 Vitaminen angereichert war. Die Ernährung der Kleinkinder im Rahmen
Bisher stehen in Österreich keine relevanten und repräsentativen                 der Familienkost tendiert hingegen zu einer präventivmedizinisch sub-
Daten zu Aufnahme bzw. Versorgungszustand von Nährstoffen von                    optimalen Lebensmittelauswahl [Kersting und Clausen 2003].
Kleinkindern zur Verfügung. Der Österreichische Ernährungsbericht
widmet sich dieser Altersgruppe nicht.
                                                                                 KRITISCHE NÄHRSTOFFE
Verzehrsdaten aus Deutschland zeigen, dass bereits Kleinkinder zu                IN DER ERNÄHRUNG VON
wenig Gemüse und kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Reis, Teig-                 1- BIS 3-JÄHRIGEN
waren, Kartoffeln oder Vollkornbrot essen. Dagegen werden Nah-
rungsmittel mit geringer Nährstoffdichte, nämlich Süßigkeiten, Weiß-             Eiweiß
brot und Backwaren sowie eiweiß- und salzreiche Lebensmittel wie                 Eiweiß ist ein wichtiger Makronährstoff. Die Empfehlung für die Zufuhr
Fleisch, Wurst und Käse überreichlich verzehrt. Im Hinblick auf Fett ist         im Kleinkindesalter liegt laut D-A-CH-Referenzwerten bei 1 g Eiweiß
das Fettsäurenmuster ungünstig: Die Kinder nehmen zu viel gesättigte             pro kg Körpergewicht und Tag. Ohne Eiweiß ist kein Leben möglich,
(15 statt 10 En%) und zu wenig mehrfach ungesättigte Fettsäuren (4               da es für alle Körperfunktionen benötigt wird. Es gibt allerdings auch
statt 6–10 En%) auf. Diese Daten basieren auf der Verzehrsstudie zur             Hinweise, dass Übergewicht im späteren Lebensalter die Folge von zu
Ermittlung der Lebensmittelaufnahme von Säuglingen und Kleinkin-                 hohem Eiweißkonsum im Säuglings- und Kleinkindesalter sein kann. So
dern (VELS), die den Lebensmittelverzehr und die Nährstoffzufuhr von             geht eine erhöhte Eiweißzufuhr im Alter von 12 bis 18 Monaten mit ei-
843 Säuglingen und Kleinkindern im Alter von 0,5 bis 5 Jahren unter-             nem höheren Body Mass Index (BMI) und einem höheren Körperfettan-
suchte. Von diesen waren 487 zwischen 1 und 3 Jahre alt. Die Referenz-           teil im Alter von sieben Jahren einher. Auch scheint die Art der Eiweiß-
werte wurden von den meisten Kindern für die Vitamine A, C, D, E und             quelle dabei von Bedeutung zu sein. Eine hohe Gesamteiweißzufuhr
Folsäure, sowie für Eisen und Calcium unterschritten. Zudem zeigte               bzw. eine hohe Zufuhr von tierischem Eiweiß (das im Kleinkindesalter

2      1
       Survey on toddler nutrition issues in Europe. Danone Baby Nutrition 2010, unpublished data
       2
       DOrtmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed Study
ERNÄHRUNG VON 1- BIS 3-JÄHRIGEN - State-of-the-Art & Praxisempfehlungen
KRITISCHE NÄHRSTOFFE IN DER
                                                                                                                       ERNÄHRUNG VON 1- BIS 3-JÄHRIGEN

          insbesondere aus Milchprodukten stammt) im Alter von 12 Monaten                 Alter von 2, 4, 6 und 8 Jahren ein signifikanter Zusammenhang zwi-
          korreliert positiv mit einem höheren Körpergewicht bei Schuleintritt            schen der prozentuellen Energiezufuhr in Form von Protein mit dem
          [Günther et al. 2007-1; Günther et al. 2007-2; Öhlund et al. 2010].             BMI und der Hautfettfaltendicke. Zusätzlich war eine hohe Proteinzu-
                                                                                          fuhr (> 18 En%) mit einem frühen „Adiposity rebound“ vergesellschaf-
          Ähnliche Ergebnisse über den Zusammenhang zwischen hoher Ei-                    tet. Als metabolische Erklärung für diesen Zusammenhang wird der
          weißzufuhr und Gewichtsentwicklung zeigten sich in einer Studie von             Anstieg des Wachstumshormons IGF-1 sowie die höhere Insulinaus-
          Koletzko und Mitarbeitern. Die untersuchten 934 Kleinkinder beka-               schüttung bei gleichzeitig verringerter Lipolyse angeführt. Diese Fakto-
          men im ersten Lebensjahr entweder eine Flaschenmilchnahrung mit                 ren könnten die Bildung von Adipozyten stimulieren, was schließlich zu
          höherem (Anfangsnahrung mit 2.9, Folgenahrung mit 4.4 g Eiweiß/100              einer Vermehrung der Fettmasse führen könnte [Cachera et al. 1995].
          kcal entsprechen 2.05 bzw. 3.2 g Eiweiß/100 ml; n=323) oder niedri-
          gem (Anfangsnahrung mit 1.77 und Folgenahrung mit 2.2 g Eiweiß/100                                                            EXPERTENEMPFEHLUNG

          kcal entsprechend 1.25 bzw. 1.6 g Eiweiß/100 ml; n=313) Eiweißgehalt              Es gibt erste wissenschaftliche Hinweise darauf, dass eine hohe Ei-
          oder wurden gestillt (n=298). Mit 24 Monaten war der Gewicht-für-                 weißzufuhr im Kleinkindesalter mit Übergewicht in späteren Jah-
                                                                                            ren assoziiert ist. Einen eindeutigen kausalen Zusammenhang mit
          Länge-Score in der Gruppe mit dem geringeren Eiweißgehalt niedriger
                                                                                            hohem Evidenzgrad gibt es bis dato jedoch noch nicht. Die dies-
          als in der Gruppe mit dem höheren Proteingehalt, unterschied sich                 bezüglichen Studien sind schwer interpretierbar und Fragen nach
          jedoch nicht von der Gruppe der gestillten Babys. Hinsichtlich Längen-            möglichen Konsequenzen einer Einschränkung der Eiweißzufuhr
          wachstums konnten keine Unterschiede festgestellt werden [Koletzko                hinsichtlich der Versorgung mit anderen Nährstoffen nicht ge-
                                                                                            klärt. Eine hohe Eiweißzufuhr hat keine Vorteile, birgt aber mög-
          et al. 2009-1]. Auch das Medizinische Positionspapier des Ernährungs-
                                                                                            licherweise Nachteile in sich. Daher erscheint der Expertengruppe
          komitees der ESPGHAN (European Society for Paediatric Gastroente-
                                                                                            die Vermeidung von hoher Eiweißzufuhr (über 18 En% Eiweiß) auf-
          rology, Hepatology and Nutrition) zeigt evidenzbasiert auf, dass eine             grund des vorliegenden Kenntnisstandes plausibel und sinnvoll.
          Eiweißzufuhr von rund 16 En% zwischen dem 8. und 24. Lebensmonat                  Geeignete Maßnahmen könnten dabei einerseits die Einschrän-
          mit späterem Übergewicht assoziiert ist [Agostoni et al. 2008].                   kung von Wurstwaren und andererseits die Beschränkung von
                                                                                            Milchprodukten auf die vom Forschungsinstitut für Kinderernäh-
                                                                                            rung empfohlenen 3 Portionen täglich sein (insgesamt 300–330
          Erstmals wurde von Rolland-Cachera und Mitarbeitern ein Zusammen-                 ml Milch; 100 ml Milch entsprechen 100 ml Joghurt und ca. 15 g
          hang von Eiweiß und Adipositas vermutet: bei 112 Kindern fand sich im             Schnittkäse oder 30 g Weichkäse).

          Nährstoffzufuhr von 1- bis 3-Jährigen im Vergleich zu den D-A-CH-Referenzwerten (nach Geschlecht), n = 487
          300                                                                                  % der Empfehlungen w          % der Empfehlungen m

          250

          200

          150

          100

           50
Prozent

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                                                                                                                              *
                                                                                                                                 **
                                                                                                                                    *   *   1
                                                                                                                                      ** n B n B
                                                                                                                                                 2 B6 in C äure
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                                                                                                                    am m                           V
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          Quelle: Kersting und Clausen 2003; *entsprechend 35 En% (davon je 1/3 gesättigte, einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren); **entsprechend mind. 50 En%;
          ***Retinol-Äquivalente; ****Werte aus DONALD-Studie (Kersting und Bergmann 2008); *****Tocopherol-Äquivalente

                                                                                                                                                                     3
Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren                                                 Zucker
Die Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure (ALA) sowie die Omega-                 Zum akzeptablen Anteil an zugesetztem Zucker in der Ernährung von
6-Fettsäure Linolsäure (LA) können vom Körper nicht synthetisiert               Kleinkindern existieren keine genauen Empfehlungen. Laut Weltge-
werden. Sie gelten daher als essenziell und müssen mit der Nahrung              sundheitsorganisation ist die Zuckerzufuhr auf unter 10 En% zu be-
zugeführt werden. Essenzielle Fettsäuren und ihre Umwandlungspro-               schränken [WHO 2003]. Diese Menge ist auch in optimiX®3 einkalku-
dukte spielen eine besondere Rolle für die Funktionalität des zentralen         liert. Anhand der Daten der DONALD-Studie wurde ein Bereich von
Nervensystems und der Retina [Uauy et al. 2001].                                6–12 En% für zugesetzte Zucker (Saccharose und Glucose) als akzepta-
                                                                                bel vorgeschlagen. 10 En% entsprechen einer absoluten Zuckermenge
Große Bedeutung kommt auch der langkettigen Docosahexaensäure                   von etwa 27 g (für 2- bis 3-Jährige bzw. bei einem Energiebedarf von
(DHA) zu, die aus ALA gebildet wird. Judge et al. fanden in jeweils             1.100 kcal). Im VELS-Kollektiv stieg die Zufuhr zugesetzter Zucker im
randomisierten doppelblinden und plazebokontrollierten Studien an               Verlauf des Kleinkindesalters auf bis zu 12 En% entsprechend etwa 33 g
Schwangeren, dass eine adäquate DHA- und ALA-Zufuhr während                     Zucker. Auffällig ist, dass sich der Süßigkeitenkonsum zwischen 1 und
Schwangerschaft und Stillzeit mit besserem Sehvermögen im Alter                 3 Jahren verdoppelt [Kersting und Clausen 2003]. Es ist davon auszu-
von 4 Monaten und signifikant höherer Problemlösungskompetenz der                gehen, dass zusätzlich Zucker in Form von zuckerhaltigen Getränken
Kinder im Alter von 9 Monaten korrelierte [Judge et al. 2007]. Ebenso           konsumiert wird.
gibt es Hinweise darauf, dass durch diese Intervention Lernfähigkeit
und schulische Leistungen verbessert werden können [Uauy et al. 1999;           Die Aufnahme von gezuckerten Erfrischungsgetränken scheint in
Singh 2005; McCann und Ames 2005].                                              Zusammenhang mit der Gewichtsentwicklung sowie der Entstehung
                                                                                von Karies zu stehen [Malik et al. 2006; Libuda et al. 2008; Libuda et al.
Mangelzustände und ein Missverhältnis zwischen Omega-3- und Ome-                2009-2; Monasta et al. 2010]. Zudem ist der Softdrink-Konsum nega-
ga-6-Fettsäuren zulasten der Omega-3-Fettsäuren beim rasch wach-                tiv mit dem Milchkonsum assoziiert und geht mit verminderter Nähr-
senden Zentralnervensystem von Kindern haben ebenfalls funktionelle             stoffzufuhr bei gleichzeitig erhöhter Energiezufuhr einher, wobei dieser
Auswirkungen. Konzentrationsschwierigkeiten, Lernstörungen und psy-             Effekt bei Mädchen stärker als bei Buben ausgeprägt ist [Harnack et
chomotorische Auffälligkeiten können die Folge sein. Bei Kindern mit            al. 1999; Libuda et al. 2009-1; Libuda et al. 2009-2]. Die Ernährungs-
neurokognitiven Störungen – ADHS, Dyslexie, Dyspraxie, Autismus, etc.           kommissionen der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen
– findet sich häufig ein Mangel bzw. ein Missverhältnis von Omega-3-/             Gesellschaften für Kinder- und Jugendmedizin bzw. Pädiatrie formu-
Omega-6-Fettsäuren. Eine Optimierung der Fettsäurenzufuhr kann zu               lierten daher in einer gemeinsamen Stellungnahme, dass Kinder und
einer klinisch signifikanten Verbesserung führen [Schuchardt et al. 2010;        Jugendliche vorwiegend energiefreie oder energiearme Getränke (Was-
Richardson et al 2005].                                                         ser, ungezuckerte Tees, stark verdünnte Fruchtsäfte) verzehren sollten
                                                                                [DGKJ, ÖGKJ, SGP 2008].
Aufgrund der anti-inflammatorischen Eigenschaften der Omega-3-
Fettsäuren wird ein Effekt der mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf                                                         EXPERTENEMPFEHLUNG
das Immunsystem von Kindern mit erhöhtem Diabetesrisiko vermutet                Der Konsum von Leitungswasser anstelle zuckerhaltiger Geträn-
[Stene et al. 2003].                                                            ke wird als ein wichtiger Teil einer Präventionsstrategie gegen die
                                                                                steigenden Übergewichtsraten und die Entstehung von Karies
                                                                                empfohlen.
                                           EXPERTENEMPFEHLUNG

Wenngleich ein kausaler Zusammenhang bislang noch nicht
festgestellt wurde, gibt es bis dato eine Reihe von Studien,
die darauf hinweisen, dass eine niedrige Aufnahme von lang-
                                                                                Eisen
                                                                                Eisen ist als essenzieller Mineralstoff maßgeblich an Wachstum und Ent-
kettigen Omega-3-Fettsäuren einen nachteiligen Effekt auf die
neurologische Entwicklung hat. Daher hält es die Experten-                      wicklung im Säuglings- und Kleinkindesalter beteiligt. Neben seiner Be-
gruppe für ratsam, Omega-3-fettsäurenreiche Lebensmittel (z. B.                 deutung für die Blutbildung (und damit die Sauerstoffversorgung) und
Rapsöl, Fisch bzw. entsprechend angereicherte Produkte) in die                  für Enzymaktivitäten hat Eisen wesentliche Aufgaben bei der Entwick-
Ernährung von 1- bis 3-Jährigen aufzunehmen.
                                                                                lung des Gehirns und für die Ausbildung der kognitiven und motorischen

4      3
         Die Optimierte Mischkost optimiX® ist ein vom Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund (FKE) Anfang der 1990er Jahre entwickeltes Konzept für
       die gesunde Ernährung von Kindern und Jugendlichen. Es wurde seitdem immer wieder an die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Kinderernährung
       angepasst.
KRITISCHE NÄHRSTOFFE IN DER
                                                                                                     ERNÄHRUNG VON 1- BIS 3-JÄHRIGEN

Fähigkeiten. Der kindliche Eisenstatus hängt maßgeblich von periparta-      teilungsrate wie den roten und weißen Blutzellen oder den Schleim-
len Faktoren und der Ernährung im Säuglingsalter ab [Lutter 2008].          häuten. Deshalb ist Folsäure in Zeiträumen schnellen Wachstums, wie
                                                                            beispielsweise während der Schwangerschaft, dem Säuglingsalter und
Insbesondere während des so genannten „Brain growth spurts“ bis zum         der frühen Kindheit, besonders wichtig. Erste Symptome einer Unter-
Alter von 2 Jahren spielt eine ausreichende Eisenzufuhr für die Gehirn-     versorgung mit Folsäure zeigen sich in Form von Müdigkeit, Appetit-
reifung eine tragende Rolle. Es wird intensiv diskutiert, ob eine Unter-    losigkeit, Magen-Darm-Beschwerden sowie Störungen des Blutbildes.
versorgung im Säuglings- und Kleinkindesalter langfristige Folgen für
Schulkinder mit dem Risiko eingeschränkter Merkfähigkeit, geringerer        Die mediane Folsäurezufuhr unterschreitet laut VELS- und DONALD-
mathematischer Fähigkeiten, verminderter kognitiver Entwicklung und         Daten in der Altersgruppe der 1- bis 3-Jährigen die Empfehlungen um
der mentalen Retardierung haben könnte [Sachdev et al. 2005; Iannotti       mindestens 50 %. Den größten Beitrag zur Folsäurezufuhr leisten an-
et al. 2006; McCann und Ames 2007]. Die Frage der Kausalität wird je-       gereicherte Frühstückszerealien. Deren unreflektierte Gabe stellt auf-
doch kontrovers diskutiert [Lozoff et al. 2000; Grantham-McGregor und       grund des gleichzeitigen Zuckergehalts aber keine empfehlenswerte
Ani 2001; Aggett et al. 2002; Zlotkin 2003].                                Maßnahme zur Erhöhung der Folsäurezufuhr dar [Kersting 2009].

Verzehrsdaten aus Deutschland (VELS-Daten) zeigen z.T. Defizite in
                                                                                                                      EXPERTENEMPFEHLUNG
der Eisenzufuhr bei Kleinkindern. Im Gegensatz dazu fand sich in der
                                                                             Die Expertengruppe erachtet es als dringend notwendig, die Ver-
Eurogrowth-Studie lediglich bei ca. 7% der 1-Jährigen ein Eisenmangel,
                                                                             sorgung mit dem kritischen Vitamin Folsäure durch den regelmä-
der als Vorliegen von zwei oder mehr der folgenden pathologischen Be-        ßigen Verzehr von Vollkornprodukten, folsäurereichen Gemüse-
funde definiert wurde: Hb < 110 g/l, MCV < 70 fl, Transferrin-Sättigung        und Obstsorten, Eiern sowie angereicherten Lebensmitteln zu
< 10%, Ferritin < 10 μg/l, löslicher Transferrin-Rezeptor > 4.4 mg/l. Nur    verbessern.

bei ca. 2 % der Teilnehmer der Eurogrowth-Study fand sich eine Eisen-
mangelanämie (von den Autoren definiert als Hb < 110 g/l), was die o.a.
D-A-CH-Referenzwerte in Frage stellt [Male et al. 2001].                    Vitamin D
                                                                            Vitamin D nimmt eine zentrale Rolle im Knochenstoffwechsel ein. Es
                                                                            fördert die intestinale Calciumabsorption und den Calciumeinbau in
                                           EXPERTENEMPFEHLUNG
                                                                            den Knochen. Da die Peakbonemass mit etwa 30 Jahren erreicht wird,
Die Expertengruppe empfiehlt, Maßnahmen zu setzen, die einem
                                                                            ist eine langfristig adäquate Versorgung mit Vitamin D und Calcium im
Eisenmangel vorbeugen. Dies sind z. B. regelmäßiger Fleischkon-
sum, Verbesserung der Bioverfügbarkeit von Eisen durch gleichzei-           Kindes- und Jugendalter besonders wichtig. Eine weitere Bedeutung
tigen Vitamin C-Konsum. Auch eisenangereicherte Lebensmittel                kommt Vitamin D bei der Funktion des Immunsystems zu. So stimu-
können den Eisenstatus verbessern und einer Eisenmangelanämie               liert Vitamin D die Phagozytose, Bildung von Antigenen und die Lyso-
vorbeugen [Zlotkin 2003; Szymle-Gay et al. 2009]. Die Einnahme
                                                                            zym-Aktivität. Vitamin D-Rezeptoren sind auf allen Zellen des Immun-
von Supplementen ist aufgrund der Gefahr der Überdosierung und
einer damit verbundenen möglichen prooxidativen Wirkung von                 systems zu finden [Elmadfa und Leitzmann 2004; Mathieu et al. 2005].
Eisen jedoch nicht empfehlenswert.
                                                                            Aufgrund dieser immunmodulierenden Eigenschaften wird Vitamin D
                                                                            als möglicher Schutzfaktor vor Autoimmun-Erkrankungen wie Diabe-
Folsäure                                                                    tes, Multipler Sklerose und rheumatoider Arthritis diskutiert [Mathieu
Folsäure nimmt während der Wachstums- und Entwicklungsphase                 et al. 2005]. Studien zeigen, dass sich eine verbesserte Vitamin-D-Ver-
eine bedeutende Stellung ein. Sie ist als Coenzym an zahlreichen Stoff-     sorgung vor allem in den ersten Lebensjahren offenbar protektiv auf
wechselvorgängen beteiligt und ermöglicht DNA-Synthese sowie Zell-          die Entstehung von Typ 1-Diabetes auswirken kann [EURODIAB 1999;
teilung und damit Zellneubildung. Analog dazu spielt sie im mensch-         Knip und Akerblom 2005; Wilkes et al. 2009].
lichen Körper eine wichtige Rolle bei der Blutbildung. Aktiviert durch
Vitamin B12 sorgt sie im Knochenmark speziell für die Entstehung            In der DONALD-Studie lag die Vitamin D-Zufuhr der Studienteilneh-
und Reifung der roten Blutkörperchen. Entsprechend ihren Aufgaben           merInnen unter der Empfehlung gemäß D-A-CH-Referenzwerten
äußert sich ein Folsäuremangel primär an Zellsystemen mit hoher Zell-       von 5 μg/Tag. Die Auswertung zeigt, dass acht von zehn Kindern die

                                                                                                                                                5
Empfehlung für die nutritive Vitamin D-Zufuhr nicht erreichen [Sichert-
Hellert et al. 2006; Kersting und Bergmann 2008].
                                                                          10 PRAXISNAHE
                                         EXPERTENEMPFEHLUNG
                                                                          TIPPS ZUR
Regelmäßige körperliche Aktivitäten im Freien tragen aufgrund
der durch UV-Strahlung induzierten Eigensynthese maßgeblich
                                                                          VERBESSERUNG
zur Verbesserung der Vitamin-D-Versorgung in den sonnenreichen
Monaten bei. Darüber hinaus verbessern neben Fisch und Zucht-
pilzen entsprechend angereicherte Produkte die Versorgung mit
                                                                          DER NÄHRSTOFF-
Vitamin D. Nationale und internationale Fachgesellschaften dis-
kutieren derzeit über die Sinnhaftigkeit der Vitamin D-Supplemen-
                                                                          ZUFUHR
tierung über das erste Lebensjahr und den zweiten Lebenswinter
hinaus. Diese Maßnahme sollte zum gegebenen Zeitpunkt in der
                                                                          Kinder sind beim Essen keine kleinen Erwachsenen. Sie haben
kinderärztlichen Praxis berücksichtigt werden.
                                                                          noch eine intensive Entwicklung vor sich. Von einigen Nährstof-
                                                                          fen benötigen sie – bezogen auf das Körpergewicht – viel mehr
Natrium                                                                   als Erwachsene. Deshalb ist es besonders wichtig, beim allmäh-
Salzhaltiges Essen in der frühen Kindheit kann zu einer dauerhaften       lichen Übergang zur Familienkost auf die speziellen Nährstoff-
Präferenz der Geschmacksrichtung ‚salzig‘ führen. Jugendliche, die im     bedürfnisse jedes einzelnen Kindes Rücksicht zu nehmen und
Kleinkindesalter oft salzhaltige Lebensmittel gegessen hatten, zeigten    die folgenden Tipps zu beherzigen.
eine Abneigung gegen Nahrungsmittel mit geringem Salzgehalt [Stein
et al. 1996]. Zudem ist die Niere bei Kindern erst mit etwa 18 Monaten
ausgereift, so dass vor allem bis dahin eine stark eingeschränkte Salz-
zufuhr sinnvoll ist.                                                                                1.
                                                                          Eisen                   Wurst- und Fleischkonsum sollen auf
Laut D-A-CH-Referenzwerten liegt der Schätzwert für die minimale
                                                                          Eiweiß                  maximal 3 Mahlzeiten pro Woche (ins-
Zufuhr im Alter von 1 bis 4 Jahren bei 300 mg Na (entsprechen 0,8 mg                                gesamt ca. 200 g für 1-Jährige und bis
                                                                          Natrium
NaCl) pro Tag. Diese Schätzwerte werden in sämtlichen Erhebun-            gesättigte Fettsäuren   250 g für 2- bis 3-Jährige) eingeschränkt
gen zur Nährstoffversorgung bei Kindern überschritten. Es zeigt sich                                werden. Magere Fleisch- und Wurst-
                                                                                                    waren (z. B. Schinken, Krakauer) sind zu
auch, dass die Zufuhr mit dem Alter steigt und in allen Altersklassen
                                                                                                    bevorzugen. Generell gilt: Mageres
bei den Buben höher ist als bei den Mädchen. In der VELS-Studie lag
                                                                                                    Fleisch ist der Wurst vorzuziehen. Ent-
die mediane tägliche Zufuhr bei 850–1.130 mg entsprechend 2,1 bzw.                                  scheiden Eltern sich dafür, ihr Kind
2,8 g Kochsalz, wobei die durch Nachsalzen aufgenommenen Natrium-                                   vegetarisch zu ernähren, eignen sich
mengen nicht berücksichtigt wurden.                                                                 eisenreiche (Pseudo)-Getreide – z. B. Ha-
                                                                                                    fervollkorn, Hirse, Amaranth, Quinoa,–
                                         EXPERTENEMPFEHLUNG                                         für süße und pikante Speisen.

Eine hohe Natriumzufuhr (Kochsalzzufuhr) bedeutet eine frühe
Gewöhnung an eine hohe Salzaufnahme, die wiederum einen an-
erkannten Risikofaktor für Bluthochdruck darstellt. Die Experten-
gruppe empfiehlt daher einen bewusst sparsamen Umgang mit
                                                                                                    2.
salzreichen Produkten (z. B. Wurst, Salzgebäck) sowie Kochsalz. Es
                                                                          Vitamin D               Vor allem in der sonnenarmen Jahreszeit
soll stets jodiertes Speisesalz verwendet werden. Generell gilt: So
                                                                          mehrfach ungesättigte sollen 1–2 x wöchentlich Fisch (fett-
wenig Salz wie möglich. Zu beachten ist allerdings, dass eine Ein-
                                                                            ω-3-Fettsäuren        arm zubereitet) und/oder Zuchtpilze
schränkung der Kochsalzzufuhr in Österreich mit einer Verschlech-
                                                                                                    (z. B. Champignons) konsumiert wer-
terung der Jodversorgung einhergehen könnte. Im Verdachtsfall
                                                                                                    den. Supplemente sind insbesondere
wird daher die Kontrolle des Jodstatus anhand geeigneter Jodsta-
                                                                                                    für Hochrisikogruppen (Dunkelhäutige,
tusparameter (Urinwerte, Blutwerte, Schilddrüsenvolumen) emp-
                                                                                                    „Stubenhocker“) empfohlen.
fohlen.

6
3.                                                                 7.
Eisen                 Der Verzehr von Milchprodukten sollte       Zucker               Leitungswasser ist das Getränk erster
Eiweiß                auf die vom Forschungsinstitut für Kin-                            Wahl. Alternativ kann Kleinkindern un-
                        derernährung empfohlenen 3 Portionen                               gezuckerter Tee (z. B. Fenchel-, Kamillen-
                        (insgesamt 300–330 ml Milch; 100 ml                                oder Pfefferminztee) angeboten werden.
                        Milch entsprechen 100 ml Joghurt und                               100%ige Fruchtsäfte sollen sehr stark
                        ca. 15 g Schnittkäse oder 30 g Weichkä-                            (mindestens 1:6) verdünnt werden. Ins-
                        se) täglich beschränkt werden. Wird nicht                          gesamt wird eine Flüssigkeitsaufnahme
                        mehr gestillt, sind zumindest bis zum                              über Getränke von mind. 600 ml pro Tag
                        2. Geburtstag eiweißreduzierte und eisen-                          empfohlen.
                        angereicherte Produkte eine Möglichkeit,
                        die Eiweißzufuhr zu reduzieren und die
                        Eisenzufuhr zu verbessern. Spätestens ab
                        dem 1. Geburtstag soll das Fläschchen                              8.
                        allmählich vom Trinkbecher abgelöst
                        werden.                                     Folsäure             Empfohlen werden mindestens 1–2 Eier
                                                                    Vitamin D            pro Woche (inklusive der Eier, die in Ku-
                                                                                           chen oder Aufläufen verarbeitet sind),
                                                                                           bei vegetarisch ernährten Kindern sogar

                        4.                                                                 mehr.

Folsäure              Folsäurereiche Gemüsesorten (z. B. Erb-
                        sen, Fenchel, Karfiol, Brokkoli, Spinat)                            9.
                        sowie Vollkornprodukte sollen täglich
                        angeboten werden.                           mehrfach ungesättigte Um die Zufuhr an gesättigten Fettsäuren
                                                                      Fettsäuren            zugunsten der mehrfach ungesättigten
                                                                                           zu verschieben, wird empfohlen, zum Ko-
                                                                                           chen und für Salate Raps-, Sonnenblu-
                        5.                                                                 men- oder Maiskeimöl zu verwenden.
                                                                                           Rapsöl zeichnet sich durch besondere
Eisen                 Geriebene Nüsse oder geriebene Samen                               Hitzestabilität aus.
Folsäure              (z. B. Walnüsse, Kürbiskerne, Sonnenblu-
mehrfach ungesättigte menkerne) und Weizenkeime, ins Joghurt
  ω-3-Fettsäuren        oder in die Suppe gerührt, können dabei
                        helfen, Nährstofflücken zu schließen.
                                                                                          10.
                                                                    Natrium              Salzreiche Lebensmittel wie Knabberge-
                                                                    Jod                 bäck, Fertigsuppen, Hartkäse, Hartwürs-
                                                                                           te oder salzbestreutes Gebäck sollen nur
                        6.                                                                 selten bzw. in bewusst kleinen Mengen
Folsäure              Hülsenfrüchte (z. B. Erbsen, Linsen, Boh-                          verzehrt werden. Grundsätzlich ist jo-
pflanzliches Eiweiß   nen) sollen mindestens 1 x wöchentlich                             diertes Speisesalz zu verwenden. Isst ein
                        als Basis einer warmen Hauptmahlzeit                               Kleinkind am Familientisch mit, soll beim
                        eingeplant werden.                                                 Kochen kaum Salz verwendet werden.

                                                                                                                                   7
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