ESaktiv01/16 - Stadt Esslingen am Neckar

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ESaktiv01/16 - Stadt Esslingen am Neckar
ESaktiv                            01/16

                                                      Das Magazin für das Freiwillige
                                              Ehrenamtliche Engagement in Esslingen

                                                            SCHWERPUNKT
                                                               Familie

Oma und Opa Service
Das besondere Gefühl, Großeltern zu haben

BeAuties
Raus aus der gesellschaftlichen Isolation

Chancenschenker
Kinder entdecken eigene Stärken

                                                 STADT ESSLINGEN AM NECKAR
Aus der Redaktion

Nächster Redaktionsschluss: 22. Mai 2016

Artikel-Inhalt: Freiwilliges Ehrenamtliches Engagement in Esslingen am Neckar
Text: Circa 3700 Zeichen (inklusive Leerzeichen, Überschrift, Unterüberschrift und
Kontaktdaten)
Schrift: Schriftart Times New Roman, Schriftgröße 12, einfacher Zeilenabstand
Bilder: Foto(s) zum Artikel und Einwilligung zur Veröffentlichung der abgebildeten
Personen; ab 150 dpi Größe

Reservierung des Artikelplatzes: Tanja Eisbrenner, Telefon: 0711 3512-2480
E-Mail: tanja.eisbrenner@esslingen.de

Ihre Ansprechpartner

Amt für Soziales und Sport
Abteilung Familie, Jugend, Senioren und Bürgerengagement
Rathausplatz 2/3 (Dekanatsgebäude)

Renate Schaumburg, Telefon: 0711 3512-3108
E-Mail: renate.schaumburg@esslingen.de

Wolfgang Kirst, Telefon: 0711 35 12-3406
E-Mail: wolfgang.kirst@esslingen.de

Informationen im Web: www.engagiert.esslingen.de
Vorwort
                                                Familienfreundliche Bedingungen in Esslingen

                                           KONTAKT: Tanja Eisbrenner, Stadt Esslingen am Neckar, Neues Rathaus, Telefon: 0711 3512-2480,
                                                                                                   E-Mail: tanja.eisbrenner@esslingen.de

     Liebe Esslingerinnen und Esslinger,           Freiwillig Engagierte spielen dabei
     liebe Engagierte,                          eine immer wichtigere Rolle. Mit der
                                                vorliegenden Ausgabe des ESaktiv
     der demografische Wandel macht             wird gezeigt, wie vielfältig das frei-
     auch vor Esslingen nicht halt. Familien    willige Engagement für Familien in
     und Kinder werden in einer älterwer-       Esslingen ist. Ob bei den Lesepaten an
     denden Gesellschaft immer bedeut-          Schulen, einer Selbsthilfegruppe für
     samer. Familienfreundliche Rahmen-         autistische Kinder, dem Oma&Opa-
     bedingungen sind daher ein wichtiger       Service oder den verschiedenen Fa-
     Standortfaktor für die Stadt. Familien     milienpatenprojekten – in Esslingen
     brauchen, unter den veränderten Be-        setzen sich viele Engagierte für Fa-
     dingungen einer modernen, flexiblen        milien ein. Damit werden professio-
     und mobilen Gesellschaft Informatio-       nelle Angebote unterstützt und das
     nen, Beratung und praktische Hilfen,       Miteinander aller Generationen kann
     um ihren Alltag gut organisieren zu        gelingen.
     können.
                                                    Esslingen als kinder- und familien-
        Die Angebote für Familien in            freundliche Stadt weiterzuentwickeln
     Esslingen sind vielfältig. Um sich einen   ist mir ein wichtiges Anliegen. Fami-     Dr. Jürgen Zieger, Oberbürgermeister
     Überblick verschaffen zu können, wird      lien sollen sich in unserer Stadt wohl-
     vom Netzwerk für Familie seit 2007         fühlen und die Unterstützung und
     ein Familienwegweiser herausgege-          Hilfen erhalten, die sie benötigen.
     ben, der umfassend die Leistungen
     für Familien in Esslingen darstellt. Das       Ich wünsche Ihnen und Ihrer Fami-
     Netzwerk für Familie besteht seit 10       lie viel Spaß beim Lesen der Berichte.
     Jahren und ist mit dem Ziel gegrün-        Vielleicht haben Sie ja auch Zeit, Lust
     det worden, ein „lebendiges Gemein-        und Interesse sich zu engagieren
     wesen“ in einer familienfreundlichen       und selbst einen Teil zur Vielfalt in
     Kommune zu schaffen.                       Esslingen beizutragen. ◄

                                                                                                            Inhalt
SP   Chancenschenker schenken Zeit                                                                                       Seite 4
     Auch LeseRiesen müssen wachsen                                                                                      Seite 5
SP   Elterninitiative „BeAuties“                                                                                         Seite 6
SP   Familienbildungsstätte: Wie ein Engel helfen                                                                        Seite 7
     buntES: We are Family!                                                                                              Seite 8
SP   Kinderschutzbund: Helfen hat viele Gesichter                                                                        Seite 9
     WohnCafé Zollberg                                                                                                   Seite 10
     Transition Town Esslingen                                                                                           Seite 11
SP   Oma und Opa Service                                                                                                 Seite 12
     Lesepatinnen: Zum Lesen verführen                                                                                   Seite 12
     Nymphaea Esslingen                                                                                                  Seite 14
SP   Mütterzentrum Esslingen                                                                                             Seite 15
     Die Lokale Agendagruppe Streuobstwiesen                                                                             Seite 16

                                                                                                                  ESaktiv   Seite 3
SCHWER

                Chancenschenker schenken Zeit                                                                                       PUNKT

                Damit Kinder eigene Fähigkeiten, Stärken und Talente entdecken
KONTAKT: Eva Maria Sailer, Caritas Fils-Neckar-Alb, Projekt Chancenschenker, Mettinger Str. 123, 73728 Esslingen,
Telefon: 0711 396954-19, E-Mail: sailer@caritas-fils-neckar-alb.de, Web: www.caritas-fils-neckar-alb.de/57855.html

             Zusammen mit der Kinderstiftung Esslingen-Nürtin-                um seine Schwester und schenkt ihr sehr viel Aufmerksam-
             gen hat es sich die Caritas mit dem Projekt Chan-                keit. Bei der Familie zu Hause wird meist türkisch gesprochen.
             censchenker zur Aufgabe gemacht, die Teilhabe von                Die Lehrerin hat ihn daher im Sprachunterricht angemeldet.
             benachteiligten Kindern im Landkreis Esslingen zu                Dort geht der Junge sehr gerne hin. Damit Badakalp noch
             verbessern. Kinder sollen unabhängig von der Situa-              besser deutsch sprechen lernt, fragt die Lehrerin beim Pro-
             tion der eigenen Familie die Möglichkeit haben, sich             jekt Chancenschenker an, ob der Junge vielleicht eine Patin
             positiv zu entwickeln und eigene Fähigkeiten, Stärken            bekommen könnte, die mit ihm spielerisch Deutsch lernt, liest
             und Talente entdecken können.                                    und Spiele spielt.

                 „Ich kann dem Jungen eine positive Männerrolle vermit-
             teln“, erzählt ein Pate bei einem Patentreffen. Er hilft seit
             einem dreiviertel Jahr dem 11-jährigen Rafe bei den Haus-
                                                                                  „Wir haben ganz unterschiedliche Patenschaf-
             aufgaben. Die Mutter von Rafe ist alleinerziehend, hat zwei
             Söhne und ist vor ein paar Jahren vor ihrem Ex-Mann ins               ten. Eine Patenschaft kommt dann zustande,
             Frauenhaus geflüchtet. Der Pate ist für die Familie ein „Lü-        wenn Pate/Patin und Familie sich verstehen. Der
             ckenfüller“, er ist Berater, Zuhörer, emotionaler Beistand und
             hilft, wo er gerade kann. So hatte Rafe zu Beginn der Paten-         Wunsch des Kindes ist ebenso wichtig, wie die
             schaft keinen Schreibtisch, um zu lernen. Nach einem halben           Interessen der Engagierten, es soll für alle ein
                                                                                     Gewinn, eine Chance sein“. – Eva Maria Sailer

                                                                                  Einen Monat nach der Anfrage war es soweit und die
                                                                              Projektkoordinatorin, Frau Sailer, kam mit einer Patin zu Be-
                                                                              such. Badakalp war sehr aufgeregt, er hatte extra mit seiner
                                                                              Mutter den Tisch gedeckt und sein Sprachunterrichtbuch
                                                                              bereitgelegt, welches er stolz zeigte. Patin und Familie ver-
                                                                              standen sich und so konnte schon eine Woche später die
                                                                              Patenschaft starten. Die Patin kommt einmal pro Woche
                                                                              für ca. 1-2 Stunden zur Familie. Sie liest mit Badakalp, spielt
                                                                              Gesellschaftsspiele und übt mit ihm die Sprachübungen aus
                                                                              dem Unterricht. Badakalp genießt es, dass er in dieser Zeit
                                                                              im Mittelpunkt steht und jemand nur für ihn Zeit hat. Seine
             Angebote für Kindergruppen sind ebenfalls möglich                Mutter erzählte der Patin stolz, dass der Junge nun immer
                                                                              mehr Deutsch spricht und auch seine kleine Schwester dazu
             Jahr erzählte Rafe immer mehr von sich und seiner Leiden-        animiere. Selbst wenn Badakalp mal krank ist, möchte er am
             schaft für Musik und lud seinen Paten zu einem Konzert ein,      liebsten, dass seine Patin zu Besuch kommt.
             bei dem er sang. Mittlerweile nimmt Rafe Gesangsunterricht,
             welcher von der Kinderstiftung Esslingen-Nürtingen und der       Viele Formen von Patenschaften
             Mutter finanziert wird.
                                                                                 „Wir haben ganz unterschiedliche Patenschaften“, erzählt
             Eine Patenschaft, als Brücke zum Deutschen                       die Projektkoordinatorin Eva Maria Sailer. „Im Fokus steht
                                                                              dabei immer das ‚Well-being‘ des Kindes, daran orientieren
                Badakalp ist 6 Jahre alt und geht in die Grundschulförder-    sich der Bedarf und der Förderansatz anhand dessen alle
             klasse. Er hat eine 4-jährige Schwester und lebt mit ihr bei     Beteiligten mit mir eine konkrete kindbezogene Unterstüt-
             seinen Eltern. Die Familie zählt zu den sogenannten „Gering-     zungsaufgabe und deren Umfang bestimmen. Dabei sind
             verdienern“, denn obwohl der Vater sehr viel arbeitet, reicht    die Aufgabenstellungen variierbar.“ Das Projekt hat die drei
             das Geld oft nicht aus. Der Vater von Badakalp ist Schicht-      Schwerpunkte individuelle Familienpatenschaften, Kinder-
             arbeiter und daher selten zu Hause oder schläft wenn der         gruppen bzw. ein Projekt für eine Gruppe von Kindern und
             Junge von der Schule kommt. Seine Mutter spricht fast kein       Mitarbeit bei Events & einmaligen Veranstaltungen. ◄
             Deutsch und kümmert sich meist um die kleinere Schwester,
             die an Epilepsie leidet. Badakalp kümmert sich auch immer        Foto: Bildrechte erworben bei Bilderbox

                ESaktiv   Seite 4
Auch LeseRiesen müssen wachsen
       Kitas in Esslingen wünschen sich weitere Lesepaten für ihre Kinder
                                            KONTAKT: LeseRiese – Vorlesen im Kindergarten, Barbara Heckel, E-Mail: b.heckel@gmx.de,
                                      Telefon: 0711 372505, Margret Knörzer, E-Mail: margret.knoerzer@gmx.de, Telefon: 0711 329369

Vorlesen macht Zuhörern und Vorlesern Freude - diese                 Dabei sind Männer und Frauen, Rentner und Berufstäti-
Erfahrung machen jede Woche an die 45 Lesepaten in                ge, erfahrene Großeltern, aber auch Jüngere, die es wichtig
mehr als 35 Kitas. Aber es sollten längst mehr sein, denn         finden, Kinder früh mit Sprache und Büchern vertraut zu
die Zahl der Gruppen wächst immer noch.                           machen. Sie helfen ihnen auch, gegen die Überflutung mit
                                                                  Bildern durch gemeinsames Anschauen von Bilderbüchern
   Jeder, der das Glück hatte, erinnert sich gern an gemütliche   ihre Erlebnisse zu fassen und zu besprechen. Dass das be-
Nachmittage oder die Abende vor dem Einschlafen, an denen         sonders wichtig ist für Kinder, die in der Kita die deutsche
jemand eine Geschichte vorlas oder ein Bilderbuch mit dem         Sprache erst kennen lernen, ist ja klar. Aber für alle gilt: sie
                                                                  hören gebannt ihrem Lesepaten zu, und er nimmt sich Zeit
                                                                  für alle Fragen, die die Geschichte geweckt hat.

                                                                  Das macht Spaß: man lernt selber was dazu

                                                                     Trotzdem gibt es auch Tage, an denen der Wurm drin ist.
                                                                  Die Kinder: kribbelig und unruhig, die Vorleserin: angestrengt
                                                                  und ungeduldig. Wie man mit solchen Situationen umgeht,
                                                                  lässt sich gut bei den regelmäßigen Treffen aller LeseRiesen
                                                                  besprechen, und es gibt manchen hilfreichen Tipp der anderen.

                                                                      Workshops mit erfahrenen Profis zu pädagogischen
Beim Vorlesen im Rampenlicht                                      und psychologischen Fragen, aber auch mit ganz prak-
                                                                  tischen Sprech- und Vortrags-Übungen geben wieder neuen
Kind anguckte. Das war schön, lustig, spannend, neu - man         Schwung. Viele Vorleser sind regelmäßig in der Stadtbücherei,
konnte lachen, sich freuen, sich ein wenig gruseln, über etwas    für die alle einen Leseausweis erhalten; eine Liste der Lieb-
nachdenken und über all das reden. Mancher kann noch mit          lingsbücher gibt es und die neuen Bücher fürs Kindergarten-
fünfzig Jahren ein bestimmtes Buch nennen und was daran so        alter werden jedes Jahr vorgestellt.
eindrucksvoll war. Aber nur etwa ein Fünftel der Kinder heute
kann diese Erfahrung zu Hause machen; es fehlt vielen Eltern      Und was haben wir davon?
an Zeit und Übung. Da müssen die Kitas auszugleichen su-
chen, und das tun sie mit ihrem vielseitigen Programm.               Unmittelbar eine Freude für die
                                                                  Großen ist das Zusammensein mit
                                                                  den Kindern, ihre Unbefangenheit,
        Engagement anerkannt und gewürdigt                        ihr Bedürfnis nach Nähe, ihre Fan-
    2014 freuten sich die LeseRiesen über den 3. Preis            tasie und Wissbegier. Es tut gut,
    in der Kategorie „Jugend fördern“ bei „ECHT GUT!“             wenn man schon erwartet wird,
                                                                  womöglich mit Wünschen für
    des baden-württembergischen Innenministeriums                 die heutige Lesung, es tut gut,
          und die Einladung zum Bürgerfest des                    wenn einen die Kinder auf
                Bundespräsidenten 2015.                           der Straße begrüßen und der
                                                                  Mama erklären „das ist unsere
                                                                  Lesepatin“. Man staunt, was
                                                                  für Fragen die Kinder be-
Seit fünf Jahren gibt es die „LeseRiesen“                         schäftigen, und man lernt
                                                                  die Probleme dieser Kin-
   Inzwischen ergänzen in Esslingen ehrenamtliche „LeseRie-       dergeneration kennen und
sen“ diese Arbeit durch allwöchentliche Besuche in „ihrem“        mit ihnen umzugehen.
Kindergarten. Was Grundschulen schon seit vielen Jahren           Wir möchten gern wei-
kennen, wünschten sich Erzieher/Innen auch für ihre Kitas:        terhin diesen so sinn-
einen erwachsenen Gast, der ohne Pflichtprogramm und              vollen Beitrag leisten -
Zeitdruck einer kleinen Gruppe vorliest und für sie da ist. So    und laden deshalb alle
entstand das Projekt zum Vorlesen im Kindergarten, und es ist     Interessierten herzlich
bereits in sein fünftes Jahr gestartet.                           zum Mitmachen ein. ◄

                                                                                                                 ESaktiv   Seite 5
SCHWER

                            Elterninitiative „BeAuties“                                                                                            PUNKT

                            Raus aus der gesellschaftlichen Isolation
        KONTAKT: Bianka Hilbig, Elterninitiative „BeAuties“, E-Mail: privat-hilbix@web.de,
        Telefon: 0711 6646648

                        Die Geburt des ersten Kindes stellt in den meisten Fäl-
                        len eine radikale Veränderung der Lebenswirklichkeit
                        dar. Damit hatte auch ich natürlich gerechnet! Um mich
                        herum sind auch Babys auf die Welt gekommen, aber
                        nach kurzer Zeit ist in diesen Familien wieder Ruhe ein-
                        gekehrt. Bei uns blieb das Chaos der ersten Stunden für
                        die nächsten Jahre weiter bestehen.

                             Dann, so dachten wir, sind wir eben als Eltern nicht ge-
                       eignet, ja totale Versager. Anscheinend konnten die anderen
                       das mit einem Kind doch irgendwie problemlos schaffen. Der
                                           Grund war uns unklar, denn auch wir gaben
              „Ich war
                                                 uns von Anfang an die allergrößte Mühe:
                                                      wir stellten uns schon während der
                   rz    w   e ife lt ,                 Schwangerschaft voller Vorfreu-
         sehr ve                                           de auf das Baby ein, gestalteten   Wer bist du?
                         d  a  ss h  ie r n ich t
                      ,
 weil ich merkte
                                                             ihm einen schönen Raum,
                                                               ich verzichtete natürlich      herzlich willkommen ist: Die „BeAuties“ treffen sich jeden
             m  it E rz   ie  h  un  g zu
     alles                                                      auf Alkohol und Zigaret-      ersten Freitag des Monats um 20 Uhr im LUX, Maille 4-6, in

                         .. ] Mir war m         e  in           ten und achtete auf meine     Esslingen. Der Name ist Programm: alle Formen von Autis-
    ic h e n  w a r. [.                                          Ernährung. Dann kam die      mus sind willkommen und vertreten.
erre                                            ts  el,
                     e  in    riesi g   es  R ä                  Geburt, die in einem Not-
eigene  r Ju  ng e                                              kaiserschnitt endete, denn       2014 wurden die „BeAuties“ für ihr
                                           a u rig  !“
                       ich sehr tr                              alle meine   Wehen   hatten
                                                                                                  soziales Engagement mit dem dm
 das machte m                                                 den Prozess der Geburt nicht
                         Badezimmer, S.
                                              52,            vorangebracht. Die Herztöne         Preis „Helferherzen“ ausgezeichnet.
      (Ein Elefant im rina Hilbig,                         gingen rapide runter! Schrei-
            Bianka Katha                                end kam unser Baby auf die Welt
                        2011)                         und schrie noch für Jahre weiter. Wir   Die Zweige
                                                  konnten es nicht beruhigen. Es nahm un-
                                           sere Nähe nicht an, drehte sich von uns weg,           Die Gruppe der „BeAuties“ möchte auf die Situation der von
                       drehte sich später vom Essen weg, nahm nicht unsere Hand,              Isolation, Erschöpfung und Stigmatisierung betroffenen Fami-
                       hörte nicht auf unser Rufen, auf seinen Namen, es gab viele            lien hinweisen, die vielfältigen Ausprägungen von Autismus
                       Wutanfälle. Er schien immer überreizt, obwohl wir inzwi-               abzeichnen und Kontakte zu anderen engagierten Gruppen
                       schen kaum noch am gesellschaftlichen Leben teilnahmen.                anstreben. Derzeit gibt es Verbindungen zu dem Regionalver-
                                                                                              band „Autismus Stuttgart e.V.“ und zu dem neugegründeten
                        Die Entstehungsphase                                                  Verein „Rückenwind - Pflegende Mütter stärken e.V.“. ◄

                            Mit 4 kam die Diagnose, ein Schock: Autismus! Dann kam
                        nichts und niemand, wir waren allein mit unserem Kind, un-
                        serem Leben, unseren Erfahrungen. Ich hatte keinen Ort, an
                        dem ich richtig war. Ein Jahr. Dann beschloss ich aktiv zu
                        werden. Ich suchte andere Familien in ähnlichen Situationen.
                        Erst eine Mutter, dann noch eine, beide genauso allein wie
                        ich. Wir wollten nicht mehr allein sein, nie mehr! Wir grün-
                        deten „BeAuties“, einen Stammtisch für Eltern autistischer
                        Kinder. Das ist nun über 3 Jahre her. Seitdem kommen immer
                        neue Familien dazu, viele sind geblieben, alle waren vorher
                        einsam in ihrer Situation. Sie hatten ähnliches erlebt, vor
                        allem auch die Zweifel und Schuldgefühle. Sie hatten sich
                        genauso um ihre Kinder bemüht, waren auch ohne Erfolg!
                        Nun gibt es wenigstens einen Ort an dem man richtig und               Oft haben die Tiere mehr Glück

                           ESaktiv   Seite 6
SCHWER
 PUNKT
                                                  Wie ein Engel helfen
                                  Wellcome in Esslingen bietet erfüllendes Ehrenamt
                                KONTAKT: Sabrina Bayer, wellcome-Koordinatorin, Ökumenische Familienbildungsstätte Esslingen e.V.,
                                Berliner Straße 27, 73728 Esslingen, Telefon: 0711 396998-15, E-Mail: esslingen@wellcome-online.de

wellcome – Praktische Hilfe nach der Geburt in Esslingen
bietet Interessierten die Möglichkeit, sich für junge Fa-
milien zu engagieren: Als Ehrenamtliche bei wellcome
können sie Eltern im ersten Lebensjahr nach der Geburt
eines Kindes mit ihrer Zeit unterstützen.

    Die Nachfrage nach wellcome-Unterstützung für Fami-
lien in Esslingen wächst stetig. Damit der steigende Bedarf
weiter gedeckt werden kann, ist das bestehende wellcome-
Team auf der Suche nach Verstärkung und freut sich über
neue interessierte Ehrenamtliche. Sabrina Bayer, wellcome-
Koordinatorin Esslingen: „wellcome-Ehrenamtliche können
ganz schnell und konkret helfen. Und alle werden beschenkt:
Die Familie durch praktische Entlastung und die Ehrenamt-
liche durch das Lächeln der Kinder.“
                                                                Die wellcome-Ehrenamtliche unterstützt die Mutter im Alltag
Dem Stress die Spitze nehmen
                                                                viel vom Leben geschenkt bekommen und wollte davon et-
   Trotz aller Freude über den ersehnten Nachwuchs sind         was zurückgeben. Als wellcome-Ehrenamtliche erfahre ich,
die ersten Monate nach der Geburt für junge Familien ganz
schön herausfordernd. Immer mehr Familien haben in die-
ser turbulenten Zeit keine oder zu wenig Unterstützung von        Über wellcome
der Familie, Freunden oder Nachbarn. Da sind die wellcome-
Ehrenamtlichen oft die rettenden Engel!                           •   wellcome wurde 2002 gegründet
                                                                  •	organisiert Praktische Hilfe nach der Geburt
Wie wellcome funktioniert
                                                                      durch Ehrenamtliche
    wellcome-Ehrenamtliche unterstützen ganz praktisch im         •   ist ein Angebot für alle Familien
Alltag: Sie gehen mit dem Baby spazieren, damit die Mut-
                                                                  •   wellcome gibt es an über 250 Orten bundesweit
ter Schlaf nachholen kann, begleiten die Zwillingsmutter zu
Arztbesuchen oder spielen mit den Geschwisterkindern. Sie         •	ca. 4.500 wellcome-Ehrenamtliche bundesweit
stehen mit Rat und Tat zur Seite oder hören einfach zu. Die           im Jahr 2014
Ehrenamtlichen besuchen die Familien ein bis zwei Mal pro
Woche für ein bis drei Stunden. Je nach Bedarf der Familien       •	bundesweit wurden 2014 fast 100.000 Stunden
und den Möglichkeiten der Ehrenamtlichen bleibt sie zwi-              Zeit verschenkt
schen drei und sechs Monaten in den Familien.
                                                                  •	Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die bundesweite
wellcome funktioniert                                                 Schirmherrschaft für wellcome seit 2007 inne

   Die wellcome-Idee funktioniert: Die Ehrenamtlichen er-
fahren, dass sie etwas bewirken können und die Familie erhält
eine individuelle, einfühlsame Unterstützung. Eine wellcome-    wie mein Einsatz konkret hilft. wellcome macht mir Spaß und
Ehrenamtliche beschreibt ihr Engagement so: „Ich habe so        bereichert mein Leben.“ ◄

                                                                                                             ESaktiv   Seite 7
We are Family!
                 buntES stellt sich vor
KONTAKT: Holger Kögl und Adiyanti Sutandyo-Buchholz, buntES, Rathausplatz 3, 1. Stock, R. 154, 73728 Esslingen,
Telefon: 0711 3512-3429, E-Mail: buntes@googlemail.com, Web: www.buntes-esslingen.com

             buntES - die intergenerative und interkulturelle In-                der Regie der Geschäftsstelle
             teressengemeinschaft ist eine Familie, deren Famili-                veranstaltet buntES dieses
             enmitglieder vielfältig sind. Eine bunte Familie! Bunt,             Jahr das Herbstfest bereits
             weil die buntES-zugehörigen Mitglieder von 15 bis 80                zum 14. Mal.
             Jahren alt sind und aus allen Kontinenten kommen.
                                                                                    Von      den      diversen
                 Zwischen 2012 und 2013 war Holger Kögl eine ein-                buntES-Mitgliedern gibt es
             Mann-Show in der buntES Geschäftsstelle. Seit 2013                  nicht nur Vorteile, sondern
             verstärkt Adiyanti Sutandyo-Buchholz den Posten. Die                auch Herausforderungen.
             Zusammenarbeit zwischen uns verläuft gut. Wir sind ein              Als Motor der Interessen-
             gutes Team. Es liegt vielleicht daran, weil wir unterschied-        gemeinschaft wird die
             lich sind, aber gleichzeitig Ähnlichkeiten haben.                   Geschäftsstelle von den
                                                                                 sogenannten Steuerkreis- Adiyanti Sutandyo-Buchholz
             Ein lebendiges buntES                                               mitgliedern      unterstützt, und Holger Kögl
                                                                                 die in mehreren Teams
                Als Mitglied in einer großen Familie wie buntES hat man          mit eigenen Aufgabenbereichen - wie Social Media oder
             keine Langeweile und es ist spannend. Das unterschiedliche          Veranstaltungen - strukturiert sind. Trotz der Verantwor-
             Alter, aber auch die diversen Mentalitäten und Kulturen der         tung eines jeden Teams ist die Arbeit eine ehrenamtliche
             Mitglieder beleben die Kontaktfreude miteinander. Neben             Tätigkeit. Die Treffen werden vom Lachen und Humor der
             internen Aufgaben beim Pflegen der Kontakte unter den               Mitglieder in einer lockeren und entspannten Atmosphäre
             Mitgliedern, beschäftigt sich die Geschäftsstelle auch mit          begleitet. Für uns von der Geschäftsstelle bleibt ein solches
             den externen Aufgaben. Sie vernetzt mit unterschiedlichen           Ereignis schön in unserem Gedächtnis.
                                    Organisationen und Gruppierungen
                                    sowie mit den Kooperationspartnern           Die Balance
                                     und den Sponsoren. All diese müssen
                                     unter einen Hut gebracht werden.               Einen Balanceakt führt die buntES Geschäftsstelle durch
                                                                                 Geben und Nehmen aus. Wir haben viel Freude und Spaß
                                                                                 bei unserer ehrenamtlichen Arbeit in der Geschäftsstelle.
                                                                                 Wir organisieren nicht nur, sondern können auch unsere
                                                                                 Ideen und Kreativität frei entwickeln. Dazu bekommen wir
                                                                                 Inputs, Ratschläge und Unterstützungen, sowohl von den
                                                                                 buntES Zugehörigen als auch von unseren Kooperations-
                                                                                 partnern wie dem Referat für Migration und Integration der
                                                                                 Stadt Esslingen.

                                                                                    Die großen Projekte von buntES, bei denen wir mit an-
                                                                                 deren Partnern zusammen arbeiten und von Sponsoren un-
                                                                                 terstützt werden, sind die Trommel-Kids, die Willkommen
                                                                                 Welt-Abende und das Internationale Herbstfest. Die Ge-
                                                                                 schäftsstelle regt auch die neuen Projekte wie das Projekt
                                                                                 „Willkommenskultur“ an, dessen
                                                                                 Fokus sich zurzeit auf die Flücht-
       Das monatliche Treffen bei buntES                                         linge in Esslingen richtet.             Die buntES Ge-
                                                                                                                             schäftsstelle
                Von der bunten Familie profitiert die buntES Geschäfts-              Wir versuchen immer die zeit-       bietet jeden Mon-
             stelle, z.B. bei der Organisation einer Stadtführung für syrische   liche Balance zwischen unserer           tag von 9-15 Uhr
             Flüchtlinge. Weil der irakische Verein mit buntES vernetzt ist,     Tätigkeit bei buntES, unseren an-
             konnte die Stadtführung auf Arabisch veranstaltet werden. Die       deren ehrenamtlichen Beschäfti-         eine Sprechstunde
             unterschiedlichen Vereine bei buntES ermöglichen ebenfalls          gungen, der Familie, Arbeit und           für Interessierte
             das jährliche internationale Herbst- und Kulturfest zu gestal-      Freizeit zu halten. Und wir glau-       an. Immer aktuelle
             ten. Durch die harmonische und kontinuierliche Zusammen-            ben, dass uns diese Balance gut            Informationen
             arbeit mit den vernetzten Vereinen und Einzelpersonen unter         gelingt. ◄                                   finden Sie
                                                                                                                            auf der buntES
                ESaktiv   Seite 8
                                                                                                                               Website.
SCHWER
 PUNKT
                           Helfen hat viele Gesichter
                          Was Ehrenamt beim Kinderschutzbund auch sein kann
                                                            KONTAKT: Roswitha Frommann, Kinderschutzbund Kreisverband Esslingen,
                                                                                 Telefon: 0711 352955, E-Mail: kontakt@ksb-es.de

Wir haben an dieser Stelle schon von unseren ehren-           zung der vielen Angebote im
amtlichen Aktivitäten berichtet, sei es als Umgangs-          Kreis mitzuwirken? Oder
begleiter bei getrennten Eltern/Kindern oder als Fa-          wer hat ein Organisa-
milienpate direkt in den Familien. Hierzu benötigen           tionstalent, wenn es
wir immer wieder neue Interessierte, die sich bei uns         um öffentliche Feste
für diese Aufgaben qualifizieren lassen wollen und            geht, und hier ist
viele, neue Erfahrungen und Eindrücke gewinnen                sowohl das Anpa-
können.                                                       cken als auch das
                                                              Ideen geben ge-
   Junge Frauen sind bei unserem Projekt „Anna+Marie“         fragt. Auch hand-
willkommen, die sich als „Große Schwester“, als Ansprech-     werklich Geschickte
partnerinnen für heranwachsende Mädchen zur Verfü-            können sich bei uns
gung stellen. Auch unser Sonntagstreff, der in regelmä-       einbringen – kaputtes
                                                              Spielzeug fällt immer
                                                              einmal an und wenn ei-
                                                              ner mit einem Akkuschrau-
                                                              ber umgehen kann, findet sich
                                                              in unseren Räumen öfter etwas zu
                                                              tun. Überhaupt... wer als „Lobby für Kinder“ Ideen oder
                                                              Vorstellungen hat, ist unter unserem Dach gut aufge-
                                                              hoben, denn man kann neue Projekte einbringen und
                                                              umsetzen.

Gemeinsame Freizeit ist wichtig

ßigen Abständen Eltern und Kindern zur Verfügung steht,
will betreut werden.

   Aber wussten Sie, dass wir genau Sie brauchen mit
Ihren Erfahrungen und Kenntnissen? Denn Kinder-
schutzarbeit bedeutet auch viel ehrenamtliche Verwal-
tungsarbeit! Sei es im Rechnungswesen oder bei der
Öffentlichkeitsarbeit, die heute vor allem auch gute
Kenntnisse der neuen Medien voraussetzt, aber neben           Unterstützung geben und bekommen – beides tut gut
der Pflege der Website auch Pressearbeit und Werbung.

Es findet sich für alle die passende Aufgabe                  Gemeinsam für die Zukunft aller Kinder

   Ein wichtiges Thema bei einem gemeinnützigen Ver-             Sie merken, viele Fähigkeiten und Kenntnisse sind ge-
ein ist auch der Bereich „Spendenbeschaffung“ – wie           fragt bei der Kinderschutzarbeit. Haben auch Sie einen
können die finanziellen Rahmenbedingungen verbessert          Traum von einer Welt, in der jedes Kind sein Glück findet?
werden? Wer hat Zeit und Lust an den „Runden Tischen“         Träumen Sie mit uns – in einer Gemeinschaft von rund 80
den Kinderschutzbund zu repräsentieren und zur Vernet-        Mitgliedern in Esslingen und rund 50.000 in Deutschland.◄

                                                                                                         ESaktiv   Seite 9
WohnCafé Zollberg
                       Ein Ort für Herz, Leib und Seele
    KONTAKT: Gisela Weinzierl, WohnCafe Zollberg, Zollernplatz 7/9, 73734 Esslingen, Telefon: 0711 93787843,
    E-Mail: gisela.weinzierl@johanniter.de

                   Die Menschen von heute sind individuell, emanzipiert
                   und engagiert und freuen sich über eine sinnvolle
                   Aufgabe, welche sie erfüllt und bereichert.

                     „Wenn jeder dem Anderen helfen wollte, wäre allen
                  geholfen“. Dieser Spruch von M. v. Ebner-Eschenbach
                  beschreibt sehr treffend die Aufgabe und das Ziel des
                  WohnCafé Zollberg. Das WohnCafé wurde von der „Ess-
                  linger Wohnungsbau GmbH“ und der „Baugenossenschaft
                  Esslingen EG“ eingerichtet. Beide haben große Woh-
                  nungsbestände auf dem Zollberg und wünschen sich,
                  dass ihre Mieter möglichst lange in ihren Wohnungen
                  bleiben können. Betriebsträger und somit Betreiber des             Gemeinsames Kochen macht
                  WohnCafé ist die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH). Diese hat                                      allen Freude
                  Gisela Weinzierl als Leiterin eingestellt. Sie führt seit April
                  2014 das WohnCafé Zollberg und wird dabei von Ehren-              Kooperation mit der Tagespflege am Zollberg
                  amtlichen unterstützt. Im Servicebüro unterstützt sie mit         gibt es auch Basteln, Stricken, Spaziergänge für weniger
                  persönlichem Rat und Tat die Bewohner des Zollbergs.              Trainierte, Hausaufgabenbetreuung, Mandala malen, ge-
                                                              Auch vermittelt       meinsames Frühstücken einmal im Monat sowie eine wö-
                                                              sie     Dienstlei-    chentliche Gymnastikgruppe mit dem Ziel der Sturzver-
                                                              stungen, die im       meidung.
                                                              Alltag nötig sind,
                                                              damit Menschen,          Auch die Arbeit selbst ist etwas, was Menschen in ih-
                                                              die gesundheit-       rer Team-Entwicklung fördert, denn es geht um Zuverläs-
                                                               liche Einbrüche      sigkeit, um Kontakt mit den anderen im Team und nicht
                                                               haben,     weiter    zuletzt um die Freude am Kochen. Das sind Werte, die
                                                               in ihrem ge-         ankommen bei den Besuchern im Wohn Café´. Jede und
                                                               wohnten Um-          jeder ist im Team gefragt. Jeder und Jede wird gefragt,
                                                                feld     bleiben    was er / sie wann kochen will. Das macht auch Spaß.
                                                                können. Fach-
                                                                lich unterstützt
                                                                wird das Wohn-      Vielseitige Angebote bereichern alle
                                                   t            Café dabei von
                            - Feste werden gefeier
Ob Herbstfest oder Fasching                                      dem Verein „In-       Als Mitgestaltende gefragt, sind aber auch Menschen,
                                               tegrative Wohnformen e. V“.          die „geistig-seelische Nahrung“ einbringen wollen. Gerne
                  der bereits zehn solcher WohnCafés in Stuttgart begleitet.        nehmen wir Angebote von Menschen entgegen, die an-
                                                                                    dere Menschen in unserem WohnCafé´ mit Angeboten
                   Gemeinsam schmeckt es besser                                     aus den Bereichen Erzählen, Buchlesungen, Singen oder
                                                                                    „Talk-Runden“ zusammenführen wollen. So gibt es bei uns
                      Von Beginn an hat sich aus einem Kreis von Ehren-             bereits eine multimediale Präsentation im Monat, bei der
                   amtlichen ein Koch-Team gebildet. Dieses bereitet jeden          zum Beispiel Schlagersänger früherer Jahre in den Her-
                   Tag ein Mittagessen und bringt es frisch auf den Tisch.          zen der Besucher wieder „lebendig“ oder wo Begriffe wie
                   Zehn bis achtzehn Personen nutzen arbeitstäglich dieses          Träume oder Sehnsucht musikalisch mit allen Sinnen ver-
                   sinnvolle Angebot, denn warum soll jeder für sich alleine        mittelt werden. Daran lässt sich leicht anknüpfen. Ihrem
                   kochen und allein einnehmen? Hier wird der soziale Wert          Engagement sind keine Grenzen gesetzt.
                   des WohnCafe´s besonders deutlich: gemeinsam schme-
                   ckt es besser, man lernt sich beim Essen besser kennen,             Unsere Quartiersmanagerin Gisela Weinzierl ist Ihre
                   denn „Liebe geht bekanntlich durch den Magen“. Dieses            Ansprechpartnerin. Sie können bei ihr erfahren, was gera-
                   gemeinsame Kochen und Essen hat sich gut bewährt.                de in unserem WohnCafé´ gefragt ist. Wir, das WohnCafé´-
                                                                                    Team, werden Sie sehr gerne beraten und unterstützen,
                     Außer beim Kochen bieten sich noch weitere Felder zur          wenn sie auf der Suche nach einer Aufgabe sind oder den
                   Betätigung oder zur Teilnahme an. Neben dem Singen in            Anschluss an eine Gruppe suchen. ◄

                      ESaktiv   Seite 10
Transition Town Esslingen
                                                                      Gründung vom Stadtgärtle
                                                      KONTAKT: Christiane Klei, Transition Town Esslingen, Telefon: 0711 66467626,
                                          E-Mail: transition.town.es@gmail.com, Web: www.transitiontownesslingen.wordpress.com

Das derzeit wohl bekannteste Projekt der Transition Town     Kleidung geflickt, sich über Energiesparmöglichkeiten
Esslingen ist das „Stadtgärtle“ im Esslinger Kesselwasen     oder Plastik-freies Leben ausgetauscht oder
mit der Intention gemeinschaftlichen Pflanzens und Ern-      einfach nur diskutiert, gegessen oder
tens. Hier bauen Gruppenmitglieder und Anwohner seit         gefeiert. Ein weiteres Anliegen ist
April 2015 Obst und Gemüse auf einer öffentlichen Flä-       die gemeinsame Nutzung von
che an.                                                      Gartengerät, Werkzeug, Kü-
                                                                                                   „Glaube
                                                             chenutensilien innerhalb
                                                                                                           daran,
   Jeder kann mitmachen, der Lust hat sich die Finger        der Gruppe. Dies würden           dass Du
schmutzig zu machen. Neugier und Hilfsbereitschaft           wir in Zukunft gerne                      es kann
zeichneten die Reaktion der Nachbarschaft aus, so wur-       auch in unseren Nach-           Du hast           st und
den wir z.B. einmal spontan mit Erfrischungsgetränken        barschaften initiieren.                 schon d
versorgt. Das konnten wir bei diesem Sommer wunderbar        So braucht nicht jeder                         en halb
                                                                                                 Weg ge             en
gebrauchen.                                                  Haushalt einen Faden-
                                                             mäher und/oder einen
                                                                                                        schafft.“
Pflanzentauschbörse ist beliebtes Gärtnerforum               Bohrhammer vorzuhal-                  – Frank
                                                                                                           li
                                                             ten, nur weil ein oder              Präside n D. Roosevelt
                                                                                                        nt der V         , ehem.
                                                                                                                erein
   Zum dritten Mal veranstalteten wir im Bürgerhaus in       zwei Mal im Jahr ein Loch                    von Am igten Staaten
Mettingen unsere Pflanzentauschbörse. Jeweils im Früh-       zu bohren oder ein Wies-                             erika“
jahr und im Herbst besteht die Möglichkeit Samen, Stau-      le zu mähen ist. Das schont
den und Zwiebeln einzutauschen, zu verschenken oder ge-      Ressourcen.

                                                             Lust auf Veränderung

                                                                Jeder Mensch birgt in sich Fähigkeiten, die er anderen
                                                             weitergeben kann und im Gegenzug erfährt er von ande-
                                                             ren bei Bedarf Unterstützung. So bilden wir ein Netzwerk
                                                             jenseits wirtschaftlicher Zwänge, das in Zeiten schwin-
                                                             dender Ressourcen überlebenswichtig werden könnte. Wir
                                                             sehen uns als eine Bewegung, die das kurzfristige Profit-
                                                             denken hinter sich lässt, ja sagt zur Konsumreduktion und
                                                             die die daraus erwachsene Freiheit schätzt. Es geht auch
                                                             anders: Teilen, Tauschen und Vernetzung untereinander
                                                             mit dem Ziel der Stärkung menschlicher Solidarität. Da-
                                                             bei sind Spaß an und Lust auf Veränderung unser Antrieb.
                                                             Kommt doch einfach dazu! ◄

Bepflanzung des Stadtgartens

schenkt zu bekommen. Nebenbei kann man sich bei Kaffee
und Kuchen mit Pflanzenfreunden austauschen und das
allenfalls gegen eine freiwillige Spende. Die Resonanz war
gut, so dass wir die Veranstaltung beibehalten und aus-
bauen möchten.

Zukunftsfähige Lebensweisen ausprobieren

   Dabei widmen wir uns bei unseren regelmäßigen
Treffen auch noch vielen anderen Themen rund um eine
zukunftsfähige Lebensweise. Da wird u.a. eingemacht,

                                                                                                      ESaktiv   Seite 11
SCHWER

                Oma und Opa Service                                                                                        PUNKT

                Ein Angebot des Mehrgenerationen- und Bürgerhauses Pliensauvorstadt
KONTAKT: Oma & Opa Service, Weilstraße 8, 73734 Esslingen,
E-Mail: oma&opa@buergerhaus-pliensauvorstadt.de, Web: oma-opa-es.de, Telefon: montags 10 -12 Uhr unter 0711 - 370 92 81

            Den Kontakt zu jungen Menschen zu halten und da-
            durch selber jung zu bleiben – das ist ein Angebot
            des Oma und Opa Service, bei dem Kinder, Eltern und
            „Großeltern“ gleichermaßen voneinander profitieren.
            Das besondere Gefühl, Großeltern zu haben, mit de-
            nen man doch auf ganz andere Art spielen, malen
            und einfach das machen kann, was man will, kennen
            leider längst nicht alle Kinder!

                Als Ursula Spiegel vor zwei Jahren in den Ruhestand
            ging, hat sie sich vorgenommen, etwas Sinnvolles in ihrer
            Zeit zu machen. Durch einen Flyer im Mehrgenerationen-
            und Bürgerhaus Pliensauvorstadt lernte sie das Angebot
            kennen. Ihren eigenen Enkel sieht sie wegen großer Ent-       Freude beiderseits
            fernung nur wenig. So ging sie auf die Anfrage einer Fami-
            lie ein, deren zwei Kinder in ihrer Nähe zu betreuen waren.      Fred Coschurba nimmt sich trotz eigener Enkel Zeit,
            Die richtige Wellenlänge und das Vertrauen zueinander         den Service mit dem Förderverein und dem Esslinger
            ergaben sich schon in den anfänglichen zwei Kontaktter-       Netzwerk organisatorisch zu unterstützen. Dabei kann er
            minen und mittlerweile ist die „Oma“ nicht nur zur Entla-     seine langjährigen Erfahrungen als Sozialpädagoge und
            stung der Mutter, sondern zur Freude der Kinder auch mit      Familientherapeut einbringen.
            ihnen auf dem Spielplatz oder zu den Kleintierzüchtern
            unterwegs. Die Mutter weiß, dass sie sich ganz auf Ursula     Wie es funktioniert...
            Spiegel verlassen kann.
                                                                             Die Eltern melden ihren Bedarf über E-Mail oder das
            Die Organisatoren...                                          Webformular an. Interessierte Omas und Opas können
                                                                          sich über die o.g. Kontaktadresse anmelden. Die Leihgroß-
               Hartmut Sikinger freut sich, wenn er die drei Generati-    eltern kümmern sich dann gern und liebevoll um Kinder
            onen zusammenbringen kann und hört, welche Fragen die         vom Baby- bis zum Schulalter. Die Betreuung kostet für
            Kinder z.B. draußen in der Natur den Omas stellen und wie     die Familien nur 5,-- Euro pro Stunde. Sie findet in der
            das den Beteiligten Spaß macht. Nachdem er im Ruhe-           Regel in der gewohnten Umgebung der Kinder ein- bis
            stand von Stuttgart nach Esslingen umzog, schlug er dem       zweimal wöchentlich statt. Es gibt in diesem Ehrenamt
            Förderverein Pliensauvorstadt in Esslingen einen Oma und      eine Aufwandsentschädigung. Die Omas und Opas sind
            Opa Service vor, wie er in Stuttgart seit Jahren besteht.     haftpflicht- und unfallversichert. ◄

                   „Lust auf Engagement?“
                   Die Esslinger Freiwilligenagentur informiert über vielfältige
                   Möglichkeiten zum freiwilligen Engagement in Esslingen.

                   Termine nach Vereinbarung

                   Telefon: 0711 3512-2487 - E-Mail: efa@forum-esslingen.de
                   Datenbank: engagier-dich.esslingen.de

               ESaktiv   Seite 12
Zum Lesen verführen
                               Lesepatinnen – ein Projekt an der Eichendorffschule
KONTAKT: Eichendorffschule Esslingen, c/o Mechthild Heider, Projekt: Lesepatinnen,
Telefon: 0711 3512-2522, E-Mail: gs_eichendorffschule@esslingen.de, Web: www.eichendorffschule-esslingen.de

Im Frühjahr 2004 informierten sich einige Kolleginnen
über die Arbeit von Lesepatinnen an verschiedenen
Schulen in der Umgebung. Unser Anliegen war dabei,
über den normalen Deutschunterricht hinaus, den Kin-
dern zusätzliche Möglichkeiten zum Umgang mit Bü-
chern zu schaffen.

   Wichtig war uns, dass den Kindern nicht nur vorgele-
sen wird, sondern dass sie auch selbst in kleinen Grup-
pen zum Lesen kommen. In angenehmer und stressfreier
Atmosphäre sollten sie erfahren, dass Lesen etwas sehr
Schönes sein kann, Spaß macht und bereichert. Das be-
deutete, dass wir eine große Zahl von Lesepatinnen ha-
ben mussten, um die Gruppengröße möglichst klein (ca.            Die vierte Klasse ist mit Freude dabei
5 Kinder) zu halten.
                                                                 als in der Großgruppe. Die Lesepatinnnen gehen mit der klei-
Organisation                                                     nen Kindergruppe entspannt und offen um, genießen die
                                                                 Atmosphäre in den verschiedenen Räumen des Hauses, im
    Unsere Lesepatinnen und Lesepaten sind Eltern, Groß-         Sommer auch im Freien. Nicht zu unterschätzen ist auch, wie
eltern, Verwandte, Nachbarn unserer Kinder und Lesebe-           sie ihre eigene Freude an Büchern und am Lesen den Kindern
geisterte aus dem Stadtteil, die ehrenamtlich und ohne Auf-      glaubwürdig vermitteln und die Zuwendung, die sie den Kin-
wandsentschädigung, einmal in der Woche in die Klassen           dern schenken.
kommen und dort ihre kleine Gruppe von höchstens 6 Kin-
dern für eine Stunde zum Lesen verführen. Die Lehrerinnen           Zum Gelingen unseres Lesepatinnen-Projektes trägt si-
teilen die Kinder in Kleingruppen ein, und in der Regel belie-   cher bei, dass wir regelmäßig für neue Kinderliteratur ver-
ben die Kinder für längere Zeit in dieser Zusammensetzung        schiedenster Art sorgen und dabei die Wünsche der Kinder
bei der Lesepatin. Auch die Klassenlehrerin betreut eine der     und der Lesepatinnen aufnehmen.
Gruppen, wobei sie insbesondere noch leseschwache bzw.
verhaltensauffällige Kinder übernimmt.                           Betreuung, Fortbildungen und Dank

                                                                    Die Lesepatinnen stehen in ständigem Austausch mit den
                                                                 Klassenlehrerinnen. Ebenso wichtig ist auch, dass die Lesepa-
                                                                 tinnen Gelegenheit haben, sich untereinander auszutauschen
                                                                 und von den Erfahrungen der anderen zu profitieren. Deshalb
                                                                 bieten wir am Schuljahresanfang einen Einführungsabend
                                                                 für neue (und auch erfahrene) Lesepatinnen an. Im Frühjahr
                                                                 veranstalten wir ein Fortbildungsseminar zu dem eine aus-
                                                                 wärtige Referentin bzw. Referent eingeladen wird. Ziel ist die
                                                                 fachkundige Unterstützung der Lesepatinnnen bei der Arbeit
                                                                 mit den Kindern. Am Ende des Schuljahres laden wir die Le-
                                                                 sepatinnen zu einem Grillfest auf dem Schulgelände ein, wo
Gemeinsames Lesen macht Lust auf mehr Lesen                      sich alle in zwangloser Atmosphäre austauschen können.

    Am Anfang der 1. Klasse wird von der Lesepatin vorgele-      Fazit
sen. Im Lauf der Zeit, wenn die Kinder selbst lesen können,
wird in der Kleingruppe abwechselnd gelesen. Aufgelockert           Das Lesepatinnen-Projekt ist ein wichtiger Teil in der ge-
werden die Lesepatinnenstunden durch Rätsel, Sprachspiele,       samten Förderung des Lesens an unserer Schule. Es gehört
Erzählen, Malen und Bewegung.                                    zum Leseunterricht im Fach Deutsch und ist verbunden mit
    Die Ankündigung am Morgen, dass heute die Lesepa-            anderen wichtigen Elementen der Leseerziehung: Lesungen
tinnen kommen, löst immer Freude aus. Kinder, die sonst den      mit Kinderbuchautoren, Besuche in der Bücherei im Stadtteil
Unterricht in großen Klassen erleben, genießen das Lesen im      wie auch in der Stadtbücherei, in der Buchhandlung und Le-
kleinen Kreis, trauen sich mehr zu und beteiligen sich aktiver   senächte gehören dazu. ◄

                                                                                                              ESaktiv   Seite 13
Nymphaea Esslingen
              Der Ausflug zum Tierpark

       KONTAKT: Tierpark Nymphaea, Nymphaeaweg 12, 73730 Esslingen, Telefon: 0711 314390,
       E-Mail: info@tierpark-nymphaea.de, Homepage: www.tierpark-nymphaea.de

           Tanjas Vorschlag, mal wieder mit den Kindern in den Zoo           dazu, mal wird eine Tiergruppe ergänzt oder die
           zu gehen, stößt zunächst auf Desinteresse. Klaus meint,           Neugestaltung einer Anlage steht an. Beeindru-
           er hätte keine Lust, extra mit dem Auto nach Stuttgart            ckend eine der letzten Maßnahmen – die hohe
           zu fahren, die dreijährige Sandra und der sechsjährige            und weitläufige Uhu-Voliere mit integriertem, den
           Tom ziehen auch nicht so recht.                                   Gewohnheiten der Tiere angepasstem Mauerwerk eines alten
                                                                             Gebäudes.
              Tanja lässt nicht locker. „Es muss ja nicht Stuttgart sein.
           Zum Tierpark Nymphaea brauchen wir mit den Rädern nur               Inzwischen hat Sandra dicke Freundschaft mit den
           15 Minuten. Und lange Schlangen von Erwachsenen, die Tom          Zwergziegen geschlossen. Das schwarzweiße Junge, das sie
                                                                                     so schön füttern konnte, hätte sie am liebsten mit-
                                                                                     genommen. Und Tom war tief beeindruckt von den
                                                                                     bunten Aras, die ein Theater machten, als wollten
                                                                                     sie ihn verulken. Tanja, begeistert von den Aquarien
                                                                                     mit exotischen Fischen, war happy, dass sie Honig
                                                                                     eines Bienenstocks im Nymphaea kaufen konnte.
                                                                                     Und Klaus hat das ruhige Schlendern zwischen den
                                                                                     mächtigen Bäumen des Tierparks gutgetan - und
                                                                                     freilich auch zum Abschluss das Weizenbier im Bier-
                                                                                     garten der Tierparkgaststätte. Schön war der Nach-
                                                                                     mittag!

                                                                                     Engagement im Tierpark Nymphaea

                                                                                         Und mit Respekt wurde vermerkt, dass all das
                                                                                      von Ehrenamtlichen und Freiwilligen aufgebaut
                                                                                      worden war. Alleine rund 30 Jugendliche bringen
                                                                                      sich hier regelmäßig ein. Die Jugendgruppe trägt
Sandra schließt Freundschaft mit den Zwergziegen                                      Verantwortung für die Tiere in den Gehegen gleich
                                                                                      nach dem Eingang - Ponys, Esel, Fasane, Ziegen
           die Sicht nehmen, sind auch nicht zu erwarten.“ Den Nörg-         und Frettchen. Und viele Erwachsene packen ehrenamtlich
           lern ist das Wasser abgegraben und die Vier machen sich auf       bei der Betreuung und Pflege und bei den verschiedensten
           den Weg.                                                          Arbeiten im Park und an den Gehegen an. Und offensichtlich
                                                                             macht allen die Arbeit in Natur und mit Tieren, aber auch der
           Die Anfänge des Tierparks                                         Zusammenhalt, gemeinsame Veranstaltungen und das Mitei-
                                                                             nander viel Freude. ◄
              Mit ´Wasser abgraben´ oder besser mit Kies ausschau-
           feln - fing auf der Neckarinsel mal alles an. Zurück blieb eine
           unwirtliche Landschaft mit Kiesgruben und Wasser. 1930/31
           übernahm die Stadt Esslingen das Gelände und bald begann
           der „Aquarien- und Terrarienverein Nymphaea Esslingen e.V.“
           mit Aufforsten und Erschließen des Geländes.

              Wenn man heute eintaucht in die üppige Vegetation des
           Tierparks, auf dem fast einen Kilometer langen Rundweg hei-
           mischen und anderen Tieren in den sehr liebevoll gestalteten
           Gehegen nahe kommt, fremdartige Vogelstimmen hört, mag
           man nicht glauben, wie alles mal anfing. Und das war da-
           mals tatsächlich nur ein Anfang. Über Jahrzehnte haben die
           aktiven Vereinsmitglieder Schritt um Schritt den Park gestal-
           tet und immer wieder um ein weiteres Gehege ergänzt. Und
           dieses Prinzip gilt auch heute noch: mal kommt ein Gehege         Auch exotische Batagame gibt es zu bestaunen

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SCHWER
 PUNKT
                               Mütterzentrum Esslingen
                           Wenn der Duft nach Waffeln durch die Villa Pebra zieht

                   KONTAKT: Jutta Scheel, Mütterzentrum Esslingen, Treffpunkt für Frauen und Familien e.V., Martinstraße 37, 73728
                                                                     Esslingen, Telefon: 0711 3702436, E-Mail: mail@mueze-es.de

Das offene Eltern-Kind-Café ist der Mittelpunkt des             ein Mittagessen für Eltern und Kinder. Da Kochen mein Hob-
Mütterzentrums. Es hat an fünf Vormittagen und drei             by ist, macht mir das große Freude. Der Mittagstisch ist ein
Nachmittagen in der Woche geöffnet. Jutta Scheel                neues Projekt, daher konnte ich auch schon bei der Planung
übernimmt ehrenamtlich den Thekendienst an den                  dabei sein und meine Ideen einbringen.
Dienstag-Nachmittagen. Sie verwöhnt die Gäste mit le-
ckeren Waffeln und Kaffeespezialitäten.                         Je mehr los ist, umso mehr gefällt es mir

   Kennengelernt habe ich das Mütterzentrum (MÜZE) im              Ich komme kurz vor 15:00 Uhr ins MÜZE. Ich bereite al-
Jahr 2006 im Rahmen einer Beschäftigungsmaßnahme des            les vor und bin gespannt, wer kommt. Dann kommen die
Arbeitsamtes. Danach hatte ich einige Jahre keinen Kontakt      BesucherInnen zu mir an die Theke und bestellen, was sie
mehr. Seit dem letzten Jahr kann ich wegen gesundheitlicher     möchten. Einige haben auch Fragen zu unseren weiteren An-
Probleme nicht voll arbeiten und habe weniger Kraft als frü-    geboten oder zu Angeboten für Familien in Esslingen. Diese
her. Dadurch saß ich sehr viel allein zu Hause. Ich habe ge-    beantworte ich oder ich hole unsere hauptamtliche Sozialpä-
merkt, dass mir das gar nicht gut tut und habe mir überlegt,    dagogin, Sybille Matthes-Bohn, hinzu. Am Ende des Dienstes
was ich denn unternehmen könnte, um wieder unter Leute zu       räume ich auf und mache die Abrechnung. Wenn ich einen
kommen. Da ist mir wieder meine Zeit im MÜZE eingefallen        guten Umsatz gemacht habe, freut es mich, dass dieser ja
und ich dachte mir „Da kommst du wieder unter die Leute         den Angeboten des MÜZE und somit den Familien zu Gute
und machst gleichzeitig noch was Sinnvolles“. Also habe ich     kommt. Anschließend fahre ich glücklich und zufrieden nach
im MÜZE angefragt, ob ich ehrenamtlich mitarbeiten könnte.      Hause. ◄
Dienstagnachmittags wurde jemand für den Cafédienst ge-
sucht und so wurde ich mit offenen Armen empfangen. Die
Arbeit war mir ja noch von früher vertraut; so konnte ich             „Jedes Lächeln, das du einem
gleich voll einsteigen und selbstständig diesen Dienst über-
nehmen.                                                                Anderen schenkst, kehrt als
Unter Leuten sein und Kontakte knüpfen                                   Strahlen zu dir zurück “
    Da ich selbst keine Kinder habe, freue ich mich sehr,
mit den kleinen Kindern im MÜZE in Kontakt zu kommen.
Es macht mir Freude zu sehen, wie es ihnen schmeckt oder
wie sie spielen. Zu den Eltern haben sich in der Zwischenzeit
nette Kontakte ergeben. Manche kommen regelmäßig und
wir kennen uns schon. Ich finde es aber auch sehr interes-
sant, immer wieder neue Leute kennenzulernen. Ich möchte
dazu beitragen, dass sich alle BesucherInnen wohl fühlen. Vor
allem, wenn ich sehe, dass eine Mutter das erste mal da ist
und niemanden kennt, gehe ich auf sie zu, damit sie sich wohl
fühlen kann. Im Team des MÜZE fühle ich mich sehr wohl. Oft
holen sich auch die Erzieherinnen der Kita im ersten Stock
noch eine Waffel bevor sie abends in ihre Teamsitzung gehen.

Vielseitig aktiv

   Einige Male habe ich auch den Cafédienst im „Café Re-
genbogen“, einem Sonntagstreff für allein Erziehende, den
der evang. Kirchenbezirk Esslingen im MÜZE anbietet, über-
nommen. Dabei habe ich viel Neues über die Lebenssituati-
on der Alleinerziehenden erfahren und konnte im Gespräch
auch den einen oder anderen Rat geben. Nach wie vor arbeite
ich außer im Café auch noch beim Projekt „Mittagstisch in
der Weststadt“, d.h. ich koche an einem Dienstag im Monat

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Die Lokale Agendagruppe
                Streuobstwiesen
                Gärtnern in Sulzgrieß
KONTAKT: Ruth Köstle, Telefon: 0711 378707, E-Mail: Ruth.koe@t-online.de oder
Rainer König, Telefon: 0711 50433382, E-Mail: Rainer.o.Koenig@web.de

             Im Zuge der Suche nach einer neuen Hütte bzw. Un-
             terstellmöglichkeit für das Werkzeug hat die Agen-
             dagruppe einen Kleingarten auf der Neckarhalde be-            Weitere Informationen zu den
             kommen. Schnell stellte sich heraus, dass neben dem
             gemeinsamen Interesse am Erhalt der Streuobstwiesen           „Offenen Gärten 2016“ finden
             auch das Gärtnern ein verbindendes Element der Mit-
             glieder ist. Und so entstand die Idee eines Gemein-           Sie im Internet unter www.
             schaftsgartens.
                                                                           offenegaerten-esslingen.de.

                                                                        auch das abwechselnde Gießen des Gartens
                                                                        war in diesem trockenen Sommer eine feine
                                                                        Sache.

                                                                        Offene Gärten 2016

                                                                           Nachdem die Saison so erfolgreich verlief, kam bei
                                                                        einem Gärtnertreff die Idee auf, bei den nächsten „Offe-
                                                                        nen Gärten“ im Juni 2016 mitzumachen. Interessierte kön-
                                                                        nen dann nicht nur den Gemeinschaftsgarten besichtigen,
                                                                        sondern sich auch über unsere Agendagruppe bei einem
             Freude am gemeinsamen Gärtnern                             Glas Apfelsaft von Esslinger Streuobstwiesen informieren.

                 Sechs Beetflächen werden von Einzelpersonen bewirt-    Mitmachen erwünscht
             schaftet, die restliche Fläche wurde zum gemeinschaft-
             lichen Blumenbeet. Eine wunderbare Idee, die sehr gut         Neue Mitstreiter sind uns nämlich immer willkommen!
             funktioniert! Jeder Gärtner und jede Gärtnerin baut auf    Zudem wird im Frühjahr ein Beet frei, also den Termin
             dem eigenen Beet nach Lust und Laune Gemüse oder Blu-      am 12. Juni 2016 schon mal vormerken! Wer bereits jetzt
             men an. Freitags steht meist gemeinsames Gärtnern auf      gerne beim Winterschnitt der Obstbäume helfen möchte
             dem Programm. Wer Zeit hat kommt, arbeitet ein wenig       kann sich natürlich auch jetzt jederzeit an uns wenden.
             im Garten und tauscht sich mit den anderen aus. Und        Wir freuen uns auf Sie! ◄

                                                       ESaktiv 01/16

                                                       Herausgeber: Stadt Esslingen am Neckar
                                                       Redaktion: Tanja Eisbrenner (V.i.S.d.P.), Wolfgang Kirst, Renate Schaumburg
                                                       Gestaltung: Johannes Eich
                                                       Titelmotiv: Olesia Bilkei / fotolia
                                                       Druck: Digital Repro Druck GmbH, Ostfildern
                                                       Für den Inhalt der Artikel sind die jeweiligen Gruppen verantwortlich.

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