Europa für Berlin-Brandenburg - Transnationale Interreg Projekte - Aktivitäten und Potenziale für die Hauptstadtregion

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Europa für Berlin-Brandenburg - Transnationale Interreg Projekte - Aktivitäten und Potenziale für die Hauptstadtregion
Europa für Berlin-Brandenburg
                 Transnationale Interreg Projekte –
Aktivitäten und Potenziale für die Hauptstadtregion

                         HAUPTSTADTREGION BERLIN-BRANDENBURG
                         Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg
Europa für Berlin-Brandenburg - Transnationale Interreg Projekte - Aktivitäten und Potenziale für die Hauptstadtregion
Impressum

Herausgeber:
Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg
Hennig-von-Tresckow-Straße 2-8
14467 Potsdam
www.gl.berlin-brandenburg.de

Redaktion und Gestaltung:
Agentur für Kommunikation, Organisation und Management –
atene KOM GmbH
Invalidenstraße 91
10115 Berlin
info@atenekom.eu
www.atenekom.eu

Umsetzung Design:
Designstudio Sultan Berlin
contact@sultanberlin.com
www.sultanberlin.com

Bildnachweise Titel:
(von l. o. nach r. u.)
© elxeneize/istockphoto
© ipopba/istockphoto
© Oktay Ortakcioglu/istockphoto
© Guy Shapira/shutterstock

Diese Broschüre wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Ministe­riums für
Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg und der Senatsver-
waltung für Stadtentwicklung und Wohnen des Landes Berlin von der Gemein-
samen Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg heraus­gegeben. Sie darf
nicht während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet
werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags- und Kommunalwahlen sowie auch
für die Wahl der Mitglieder des Europäischen Parlaments. Unabhängig davon,
wann, auf welchem Wege und in welcher Anzahl diese Schrift der Empfängerin
bzw. dem Empfänger zugegangen ist, darf sie auch ohne zeitlichen Bezug zu ei-
ner bevorstehenden Wahl nicht in einer Weise verwendet werden, die als Partei-
nahme der Landesregierungen zugunsten einzelner politischer Gruppen ver-
standen werden könnte.
Europa für Berlin-Brandenburg - Transnationale Interreg Projekte - Aktivitäten und Potenziale für die Hauptstadtregion
Vorwort

Die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg ist auf vielfältige   Die Fördersumme ist sicher nicht mit denen großer Investi-
Weise in Europa und der Welt vernetzt. Die europäische        tionsprogramme vergleichbar, aber durch die Anwendung
territoriale Zusammenarbeit (ETZ) leistet hierzu einen Bei-   der Projektergebnisse in der Praxis können Investitionen
trag. Im Rahmen ihrer verschiedenen Programme – auch          initiiert, konkrete Vorhaben befördert und insgesamt
bekannt als Interreg – kooperieren unterschiedlichste Ber-    die Hauptstadtregion als Standort gestärkt werden.
liner und Brandenburger Akteur*innen zu verschiedenen         Brandenburg und Berlin unterstützen deshalb die Teil-
Themen mit Partnern aus anderen Ländern und Regionen.         nahme regionaler Akteur*innen in den transnationalen
Diese Kooperation über Grenzen hinweg stärkt gerade           Ko­operations­programmen, zum Teil auch mit eigenen
auch in der aktuellen teils schwierigen Situation der         Fördermitteln.
Europäischen Union das gegenseitige Vertrauen und
Verständnis füreinander. Die Interreg-Projekte fördern        Die ersten Projekte sind bereits abgeschlossen, viele
das Zusammengehörigkeitsgefühl, den Wissens- und              Vorhaben befinden sich aktuell in der Umsetzung. Ich
Erfahrungsaustausch sowie die interkulturelle Kompetenz       wünsche allen Akteur*innen viel Erfolg und gute Ergeb-
der beteiligten Akteur*innen. Dieser europäische Mehrwert     nisse, die ihre Wirkung auch in der Hauptstadtregion
von Interreg unterstützt die Positionierung und Internatio-   entfalten werden.
nalisierung der Hauptstadtregion in Europa.
                                                              Auch für diese aktualisierte Ausgabe wünsche ich allen
Die Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin-Bran-           eine interessante und im Sinne der europäischen Zusam-
denburg stellt in der vorliegenden Broschüre die 43 trans-    menarbeit anregende Lektüre.
nationalen Projekte vor, an denen Partner aus der Haupt-
stadtregion beteiligt sind. Es handelt sich um einen
Zwischenstand nach den ersten drei Projektaufrufen in
den Kooperationsräumen Ostseeraum und Mitteleuropa.
Für die Aufgaben, die die regionalen Partner in den Projek-
ten wahrnehmen, erhalten sie von der Europäischen Union
gut 12 Mio. Euro Unterstützung aus dem Europäischen
Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

                                                              Jan Drews
                                                              Leiter der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung
                                                              Berlin-Brandenburg
Europa für Berlin-Brandenburg - Transnationale Interreg Projekte - Aktivitäten und Potenziale für die Hauptstadtregion
Berlin

         Brandenburg
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Inhaltsverzeichnis

Europa für Berlin-Brandenburg                                                             6
Transnationale Interreg-Projekte – Aktivitäten und Potenziale für die Hauptstadtregion   11

INTERREG V B – GENEHMIGTE PROJEKTE

       INNOVATION                                             KLIMA UND ENERGIE

       Baltic Game Industry         13                        Act Now                    24
       BSUIN                        14                        Baltic ForBio              25
       CROWD-FUND-PORT              15                        Baltic InteGrid            26
       EcoDesign Circle             16                        Dynamic Light              27
       I-CARE-SMART                 17                        GeoPLASMA-CE               28
       MaC Village                  18                        LowTEMP                    29
       SENTINEL                     19                        REEF 2W                    30
       SIforREF                     20
       Smart-up BSR                 21
       Social(i)Makers              22
       StratKIT                     23

       UMWELT UND NATUR                                       VERKEHR

       3Lynx                        31                        BSR Access                 43
       ALLIANCE                     32                        Cities.multimodal          44
       Baltic Blue Growth           33                        COMBINE                    45
       BalticRIM                    34                        CONNECT2CE                 46
       Beech Power                  35                        EMMA                       47
       Blue Platform                36                        InterGreen-Nodes           48
       BSR Water                    37                        MAMBA                      49
       CWPharma                     38                        NSB CoRe                   50
       GRASS                        39                        Peripheral Access          51
       IWAMA                        40                        R-Mode Baltic              52
       MARELITT Baltic              41                        RTF                        53
       SUSTREE                      42                        Scandria®2Act              54
                                                              Sohjoa Baltic              55

Fazit                                                                                    60
Ausblick                                                                                 64
Kontakte                                                                                 66
Europa für Berlin-Brandenburg - Transnationale Interreg Projekte - Aktivitäten und Potenziale für die Hauptstadtregion
6     Interreg V B – Einleitung

    Europa für Berlin-Brandenburg

    Transnationale Zusammenarbeit in Europa –                       Interreg B – Transnationale Kooperation
    die Idee von Interreg                                           Transnationale Interreg B-Projekte basieren auf gemeinsa-
                                                                    men Herausforderungen oder Problemlagen, für die
                                                                    gemeinschaftlich übertragbare Lösungsansätze entwickelt
    Bedeutung und Ausrichtungen von Interreg                        werden. Im Rahmen der Projekte tauschen Partner Infor-
                                                                    mationen und Wissen aus, erweitern ihre Fachkenntnisse
    Eine der wesentlichen Ideen der Europäischen Union ist,         und erarbeiten Impulse für neue Handlungsmöglichkeiten.
    über Ländergrenzen hinweg Kooperation und Austausch             Die neu gewonnenen Kompetenzen werden in konkreten
    zu ermöglichen, um in allen Regionen Wachstums- und             Maßnahmen angewendet und so greifbare Veränderungen
    Entwicklungschancen zu schaffen. Mit Interreg wird dieser       erreicht. Dies ist eine Möglichkeit, politische Entschei-
    Gedanke im Rahmen von transnationalen, grenzüber-               dungsträger*innen für das Projektthema zu sensibilisieren
    schreitenden und interregionalen Projektpartnerschaften         und ihr Engagement zu aktivieren.
    bereits seit dem Jahr 1990 in die Tat umgesetzt. Seit 2007
    werden diese Vorhaben unter dem Titel „Europäische terri-       Deutschland ist im Rahmen der transnationalen Koopera-
    toriale Zusammenarbeit“ (ETZ) geführt – die Kurzform            tion – Interreg V B – an sechs Programmräumen beteiligt.
    Interreg hat sich jedoch bis heute etabliert. Finanziert wird   Europaweit gibt es insgesamt 15 transnationale Koopera-
    Interreg im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale         tionsräume. Die Hauptstadtregion ist Teil der Programm-
    Entwicklung (EFRE), der zu den Struktur- und Investitions-      räume Ostseeraum (Baltic Sea Region) und Mitteleuropa
    fonds der Europäischen Union gehört. Ziel der aktuell fünf-     (Central Europe).
    ten Förderperiode (2014–2020) ist, die Wettbewerbsfähig-
    keit der Regionen Europas zu stärken und Reformen zu
    unterstützen. Die Prioritäten der Zusammenarbeit im Rah-                                         500 km
                                                                          Reykjavik
    men von Interreg sind auf die Ziele der Strategie der EU                     IS

    „Europa 2020“ ausgerichtet, mit der ein intelligentes, nach-                                                                           SE

    haltiges und integratives Wachstum angestrebt wird.
                                                                                                                                                              FI

    Die europäische territoriale Zusammenarbeit bietet                                                                        NO                        Helsinki
                                                                                                                              Oslo
                                                                                                                                           Stockholm               Tallinn
    Akteur*innen in den drei Ausrichtungen grenzüberschrei-                                                                                                         EE

    tend (Interreg A), transnational (Interreg B) und inter­                                                                                                       RigaLV                            Mosk

    regional (Interreg Europe) vielfältige Möglichkeiten zu                                                                   Kopenhagen
                                                                                                                              DK
                                                                                                                                                                   LT
                                                                                                                                                               Wilna
                                                                                                                                                                               Minsk
    zahl­r eichen Themen zu kooperieren. Sie können in                                 Dublin
                                                                                                                                                                               BY
    Interreg-Projekten im Rahmen der jeweiligen Kooperati-
                                                                                      IE

                                                                                                UK                  NL               Berlin         Warschau
                                                                                                           Amsterdam
    onsprogramme gemeinsam thematische Zielsetzungen                                             London                                                PL
                                                                                                                                                                                    Kiew
                                                                                                                                                                                                UA
                                                                                                            Brüssel
    bearbeiten und so im europäischen Kontext zur                                                              BE
                                                                                                              Luxemburg
                                                                                                                                DE        Prag CZ
    regionalen Entwicklung beitragen. Unterstützt werden
                                                                                                                    LU
                                                                                                                                                        SK                         Kischina
                                                                                                      Paris                                          Bratislava
                                                                                                                                            Wien
    Gebietskörperschaften wie Gemeinden, Landkreise und                                                                                    AT        Budapest
                                                                                                                                                       HU
                                                                                                                                                                                           MD

                                                                                                                         CH                                                   RO
                                                                                                                         Bern
    Regionen, Institutionen des öffentlichen Sektors, For­                                            FR
                                                                                                                                           SI
                                                                                                                                              Ljubljana
                                                                                                                                                  Zagreb
                                                                                                                                                                              Bukarest

    schungseinrichtungen, Vereine und Nichtregierungsorga-                                                                                    HR Sarajevo Belgrad
                                                                                                                                                     BA
                                                                                                                                                              RS
                                                                                                                                                            Pristina          Sofia
    nisationen. Auch Unternehmen können sich an Projekten                                                                            IT
                                                                                                                                                         ME
                                                                                                                                                             KS
                                                                                                                                                                                   BG
                                                                                                                                      Rom            Podgorica           Skopje
    beteiligen und so ihr Wissen aus der Praxis einbringen.              PT
                                                                      Lissabon
                                                                                      Madrid
                                                                                                                                                             Tirana
                                                                                                                                                                     MK
                                                                                                                                                                                                        T
                                                                                                                                                                AL
                                                                                      ES                                                                                 EL
                                                                                                                                                                                   Athen

                                                                                                                                                 Valletta
                                                                                                                                            MT

                                                                                                                  Alpenraum                             Mitteleuropa
                                                                    © BBSR Bonn 2014
                                                                                                                  Donauraum                             Nordseeraum
                                                                                                                  Ostseeraum                            Nordwesteuropa

                                                                    Abbildung 1: Transnationale Kooperationsräume 2014–2020
                                                                    mit deutscher Beteiligung
                                                                    Quelle: BBSR Bonn 2014 (geändert)
Europa für Berlin-Brandenburg - Transnationale Interreg Projekte - Aktivitäten und Potenziale für die Hauptstadtregion
Interreg V B – Einleitung   7

Die von den jeweiligen Kooperationsprogrammen festge-                                                  Das Interreg V B-Kooperationsprogramm Ostseeraum unter­
legten Prioritäten geben den thematischen Rahmen für die                                               stützt Partner aus insgesamt elf Ländern dabei, gemein-
Arbeit in den Projekten vor. Jedes Projektkonsortium muss                                              sam Projekte zu initiieren und umzusetzen. In Deutschland
aus mindestens drei Partnern bestehen, davon wenigstens                                                können sich Akteur*innen aus den Bundesländern Berlin,
zwei mit Sitz im jeweiligen Programmraum. Für die Umset-                                               Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpom-
zung stehen den Projekten im Durchschnitt insgesamt 2                                                  mern, Schleswig-Holstein und aus einigen Regionen von
bis 3 Mio. Euro und maximal drei Jahre Zeit zur Verfügung.                                             Niedersachsen beteiligen. Aus dem EFRE werden 75%
                                                                                                       ihrer Gesamtkosten erstattet. Das Kooperationsprogramm
                                                                                                       verfügt insgesamt über ein Budget von 324 Mio. Euro,
Ostseeprogramm                                                                                         davon sind etwa 264 Mio. Euro EFRE-Mittel.

Der Ostseeraum umfasst eine Fläche von ca. 3,8 Millionen                                               Hauptziel des Kooperationsprogramms ist es, eine inno-
km² und erstreckt sich von Mitteleuropa bis zu den nörd-                                               vative, besser zugängliche und nachhaltige Region zu
lichsten Bereichen des Kontinents. Mehr als 100 Millionen                                              schaffen. Dafür wurden vier programmspezifische Prioritä-
Menschen leben hier. Neben Metropolregionen wie Berlin,                                                ten definiert. Während sich die Prioritäten „Innovationsfä-
Kopenhagen, Helsinki, Oslo, Stockholm, Warschau und                                                    higkeit“, „Effizienter Umgang mit natürlichen Ressourcen“
St. Petersburg ist die Region vor allem von großen ländli-                                             und „Nachhaltiger Verkehr“ auf spezifische inhaltliche
chen Gebieten geprägt. Besonders in den nördlichen, aber                                               Aktionsbereiche beziehen, wird mit der vierten Priorität
auch in den östlichen Bereichen, ist die Bevölkerungsdichte                                            die Umsetzung der EU-Ostseestrategie unterstützt.
zum Teil sehr gering. Gemeinsames Charakteristikum aller
Regionen des Kooperationsprogramms ist die Ostsee. Sie
hat großen Einfluss auf das Leben in den Anrainerstaaten,                                               1.    Innovationsfähigkeit
auf Natur und Umwelt, die wirtschaftlichen Entwicklungen,                                                     Budget: 84,4 Mio. Euro
die Besiedlung und stiftet eine gemeinsame Identität.                                                   1.1 Infrastrukturen für Forschung und Innovation
                                                                                                        1.2 Intelligente Spezialisierung
                                                                                                        1.3 Nicht-technologische Innovation
                                                                                                        2.    Effizienter Umgang mit natürlichen Ressourcen
         500 km                                                                                               Budget: 84,4 Mio. Euro
                                                                                                        2.1   Gewässerreinhaltung
                                                                                                        2.2   Erneuerbare Energien
                                                                                                        2.3   Energieeffizienz
                                                                                                        2.4   Ressourceneffizientes „Blaues Wachstum“
                                                                                                        3.    Nachhaltiger Verkehr
                                                                                                              Budget: 66 Mio. Euro
                                                                                                        3.1 Interoperabilität im Güter- und Personenverkehr
                         Schweden                                                                       3.2 Erreichbarkeit peripherer und vom demographischen Wandel
                                                           Finnland                 Russische
                                                                                    Föderation
                                                                                                            betroffener Regionen
                                                                                                        3.3 Maritime Sicherheit
         Norwegen
          Norwegen                                       Helsinki                                       3.4 Umweltfreundlicher Seeverkehr
                                                                                                        3.5 Umweltfreundlicher Stadtverkehr
                 Oslo                                                Tallinn
                                      Stock-
                                                                    Estland                             4.    Unterstützung der EU-Ostseestrategie
                                                                                                              Budget: 13,2 Mio. Euro

                                                                Riga Lettland
                                                                                                        4.1 Vorbereitung von Schlüssel-Projekten
                                                                                              Moskau
                                                                                                        4.2 Koordination der makroregionalen Zusammenarbeit
                                                                Litauen
   Dänemark                                    Ostsee                 Wilna
                Kopenhagen                                                          Minsk              Abbildung 3: Prioritäten und spezifische Ziele
                                                                               Weißrussland
                                                                                                       des Kooperationsprogramms Ostseeraum 2014–2020
                                                                                                       Quelle: www.interreg.de
                                                   Warschau
                             Berlin

              Deutschland                               Polen

Abbildung 2: Karte des Kooperationsraums Ostseeraum /
Baltic Sea Region (BSR) 2014–2020
Quelle: BBSR Bonn 2014 (geändert)
Europa für Berlin-Brandenburg - Transnationale Interreg Projekte - Aktivitäten und Potenziale für die Hauptstadtregion
8     Interreg V B – Einleitung

    Mitteleuropaprogramm                                                     seren Lebens- und Arbeitsort zu machen. Im Fokus des
                                                                             Programms stehen Innovation, die Reduzierung des
    Der Programmraum Mitteleuropa umfasst mit ca. 1 Million km²              CO2-Ausstoßes, der Umgang mit natürlichen und kulturel-
    nur etwas mehr als ein Viertel der Fläche des Ostseeraums,               len Ressourcen und der Verkehr.
    ist aber mit 146 Millionen Einwohnern Heimat für mehr
    Menschen und damit im Durchschnitt sehr viel dichter                      1.   Innovation für ein wettbewerbsfähigeres Mitteleuropa
    besiedelt. Der Kooperationsraum ist sehr heterogen,                            Budget: 69 Mio. Euro
    umfasst Küstengebiete genauso wie Bergregionen, peri-                     1.1 Akteure dauerhaft vernetzen
                                                                              1.2 Soziale und wirtschaftliche Innovation
    phere ländliche und zentrale urbane Siedlungsformen,
                                                                              2.   Strategien zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes
    Gebiete mit hoher Wirtschaftskraft und solche mit Schwie-
                                                                                   Budget: 44,4 Mio. Euro
    rigkeiten bei der Anpassung an den Strukturwandel.
                                                                              2.1 Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien
    Besondere Aufmerksamkeit erfordert das hier noch recht                    2.2 Regionale Strategien zu Energie und Klimawandel
    ausgeprägte West-Ost-Gefälle.                                             2.3 CO2-armer Verkehr
                                                                              3.   Natürliche und kulturelle Ressourcen für nachhaltiges Wachstum
                                                                                   Budget: 88,8 Mio. Euro
                                                                              3.1 Schutz natürlicher Ressourcen
                                                                              3.2 Schutz des Kulturerbes
                                                                              3.3 Umweltmanagement in städtischen Räumen
                                                                              4.   Verkehr für eine bessere Erreichbarkeit
                                                  Warschau                         Budget: 29,5 Mio. Euro

                                                       Polen                  4.1 Bessere Anbindung des Nah- und Regionalverkehrs
                                Berlin
                                                                              4.2 Multimodaler, umweltfreundlicher Güterverkehr

                                         Prag
                                    Tschechische                             Abbildung 5: Prioritäten und spezifische Ziele des Kooperations­
                                      Republik             Slowakei
                                                       Bratislava
                                                                             programms Mitteleuropa 2014–2020
                     Deutschland
                                          Wien                 Budapest      Quelle: www.interreg.de

                                     Österreich         Ungarn
                                           Ljubljana

                                                  Zagreb
                                                                             Zusätzliche Unterstützung durch den Bund
                      Italien
                                                    Kroatien                 und das Land Brandenburg
                                  Slowenien

                                                                             Ein großer Teil der Projektkosten in den Kooperationspro-
                                                                             grammen wird durch Mittel aus dem EFRE finanziert.
                                                                             Zusätzlich müssen die Projektpartner einen Anteil selbst
                                                                             beitragen. Dies gilt zum einen für Kosten, die bei der Vorbe-
                500 km                                                       reitung von Projekten entstehen, zum anderen für den
                                                                             Eigenanteil der Projektpartner. Dieser beträgt im Ost-
    Abbildung 4: Karte des Kooperationsraums Mitteleuropa / Central Europe   seeraum 25% und in Mitteleuropa 20% des jeweiligen
    (CE) 2014–2020                                                           Partnerbudgets. Die Akteur*innen haben die Möglichkeit,
    Quelle: BBSR Bonn 2014 (geändert)
                                                                             weitere finanzielle Unterstützung durch den Bund oder
                                                                             (für Brandenburger Partner) durch das Land Brandenburg
    Im Interreg V B-Kooperationsprogramm Mitteleuropa sind                   zu erhalten.
    insgesamt neun europäische Mitgliedstaaten vertreten. In
    Deutschland können sich Akteur*innen aus den Bundes-                     Bundesprogramm Transnationale Zusammenarbeit
    ländern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Branden-                      Das „Bundesprogramm Transnationale Zusammenarbeit“
    burg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-An-                       fördert Interreg B-Projekte, die einen Beitrag zur Umsetzung
    halt und Thüringen beteiligen. Aus dem EFRE werden 80%                   der nationalen Entwicklungsstrategien leisten. Das Pro-
    ihrer Gesamtkosten erstattet, hierfür stehen im Kooperati-               gramm wurde 2006 vom Bundesministerium für Verkehr
    onsprogramm 247 Mio. Euro zur Verfügung. Insgesamt                       und digitale Infrastruktur (BMVI) initiiert und wird aktuell
    umfasst das Programmbudget knapp 300 Mio. Euro.                          durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Hei-
    Hauptziel ist, über die Grenzen hinweg zu kooperieren, um                mat (BMI) mit Unterstützung des Bundesinstituts für Bau-,
    die Städte und Regionen im Programmraum zu einem bes-                    Stadt- und Raumforschung (BBSR) durchgeführt. Ziel ist,
Europa für Berlin-Brandenburg - Transnationale Interreg Projekte - Aktivitäten und Potenziale für die Hauptstadtregion
Interreg V B – Einleitung          9

die nachhaltige grenzüberschreitende Raumentwicklung
voranzubringen und dabei speziell für die deutsche Rau-
mentwicklung wichtige Aspekte zu unterstützen. Themati-
sche Schwerpunkte, die dieser Anforderung gerecht wer-
den, liegen in den Bereichen Energieeffizienz in Städtebau
und Wohnungswesen, Strategien zur Anpassung an den
Klimawandel, Regionalentwicklung durch innovative Ver-
kehrsprojekte und innovative Instrumente der Stadt- und
Regionalentwicklung. In der aktuellen Förderperiode 2014-
2020 stellt der Bund dafür jährlich 500.000 Euro für deut-
sche Projektpartner aus allen sechs Programmräumen mit
deutscher Beteiligung zur Verfügung. Hinweise zur Antrag-
stellung sind auf der Website www.interreg.de unter dem
Stichwort „Bundesförderung“ zu finden.

Förderung des Landes Brandenburg
Das Land Brandenburg hat für die laufende Förderperiode
ein eigenes Förderprogramm aufgelegt, um die Beteiligung
Brandenburger Projektpartner an den Interreg V B-Koope-
rationsprogrammen Ostseeregion und Mitteleuropa sowie
im Rahmen von Interreg Europe zu unterstützen. Grund-
lage hierfür ist die „Richtlinie des Ministeriums der Justiz
und für Europa und Verbraucherschutz des Landes Bran-
denburg zur Förderung der entstehenden Vorbereitungs-
kosten bei der EU-Antragserstellung und zur Förderung
der nationalen Kofinanzierung von Projekten im Rahmen
der EU-Programme Interreg V B 2014-2020 und Interreg
EUROPE 2014-2020“ vom 22. Februar 2016. Mit dieser
Richtlinie leistet das Land Brandenburg einen Beitrag zur
Umsetzung der Internationalisierungsstrategie, mit der
sich das Land als starker Partner im internationalen Wett-
bewerb etablieren möchte. Über das Programm kann zum
einen ein Zuschuss zum Eigenanteil beantragt werden – im
Kooperationsraum Ostseeregion bis zu 20% des Eigenan-
teils des Partners, in Mitteleuropa bis zu 15% des jeweili-
gen Eigenanteils. Zum anderen unterstützt das Programm
die Entwicklung von Projekten mit einer Bezuschussung
der Vorbereitungskosten bis zu einem Höchstbetrag von
9.000 Euro bzw. 30% der Gesamtkosten. Hinweise zur
Antragsstellung sind auf der Website der Bewilligungsbe-
hörde, der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB)
www.ilb.de unter dem Stichwort „Landeskofinanzierung
INTERREG VB und EUROPE“ zu finden.

                                                                       © jan kranendonk/shutterstock
Europa für Berlin-Brandenburg - Transnationale Interreg Projekte - Aktivitäten und Potenziale für die Hauptstadtregion
10    Interreg V B – Einleitung

     Besonderheiten des Ostseeprogramms:                         Die makroregionale Strategie des Ostseeraumes
     Projektplattformen, Seed Money und
     Flagship-Projekte                                           Die Ostseestrategie – Gemeinsame Ziele
                                                                 für die Makro­region
                                                                 Als erste makroregionale Strategie der Europäischen
     Projektplattformen im Interreg V B-Ostseeprogramm           Union wurde 2009 die Ostseestrategie (European Union
                                                                 Strategy for the Baltic Sea Region – EUSBSR) veröffent-
     Um die nachhaltige Nutzung von Projektergebnissen zu        licht. Sie definiert für eine größere zusammenhängende
     sichern und ihre Sichtbarkeit zu erhöhen sowie die Koope-   Region – den Ostseeraum – gemeinsame Bedarfe und
     ration mit anderen Akteuren und Entscheidern aus dem        Ziele. Aktuell gibt es drei Hauptziele für die Weiterentwick-
     Ostseeraum zu unterstützen, wurde im Interreg V B-Ost-      lung des Ostseeraums: Bewahrung der Ostsee, Anbin-
     seeprogramm das Instrument der Projektplattformen ein-      dung der Region und Förderung des Wohlstands. Für die
     geführt. Die Plattformen bieten einen Rahmen für die        Umsetzung der Ostseestrategie stehen keine eigenen Mit-
     Zusammenarbeit von mindestens drei Partnern verschie-       tel zur Verfügung. Die Finanzierung von Vorhaben erfolgt
     dener Projekte zu einem gemeinsamen Themenbereich in        daher insbesondere aus dem Interregprogramm. Das
     einer der drei Prioritäten des Kooperationsprogramms.       aktuelle Ostseeprogramm trägt mit 13,2 Mio. Euro in der
     Mindestens zwei der Partner müssen in einem Interreg        Priorität 4 zur Unterstützung der Strategie bei.
     V B-Projekt aktiv sein. Die Projektplattformen sollen
     gemeinsame Aktivitäten der Projektpartner unterstützen,     Seed Money
     einen fundierten Wissenstransfer ermöglichen und eine       Das Interreg V B-Ostseeprogramm unterstützt mit der Pri-
     bessere Übertragbarkeit der Projektergebnisse gewähr-       orität 4.1 „Vorbereitung von Schlüsselprojekten“ die Umset-
     leisten und so Synergien für die gesamte Ostseeregion       zung der Ostseestrategie. Das sogenannte Seed Money
     generieren. Dafür sind verschiedene Aktivitäten vorgese-    kann für die Vorbereitung von Projekten jedes Förderpro-
     hen, die im Rahmen der Plattformen in bis zu 36 Monaten     gramms in der Ostseeregion genutzt werden, nicht nur für
     umgesetzt werden müssen und z. B. in Strategiepapieren,     Interreg V B. Anträge können von Behörden und öffentli-
     Studien, Vereinbarungen oder Modellen münden. Für jede      chen Einrichtungen gestellt werden. Das maximale Budget
     Projektplattform stehen bis zu 1 Mio. Euro zur Verfügung,   liegt bei 50.000 Euro, wovon bis zu 85% kofinanziert wer-
     je nach Förderprogramm des jeweiligen Projektes werden      den. Aktuell erhalten 25 Vorhaben im Ostseeraum eine
     zwischen 50 und 85% dieser Summe aus dem Programm           Seed Money-Unterstützung, davon drei mit Partnern aus
     kofinanziert. In den bisher zwei Aufrufen wurden insge-     der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg. Ein zweiter Call
     samt neun Projektplattformen genehmigt, drei davon mit      ist für Ende 2019 geplant.
     Beteiligung aus der Hauptstadtregion.
                                                                 Flagship-Projekte
                                                                 Interreg-Projekte, die in besonderem Maße dazu geeignet
                                                                 sind, die Entwicklungen und Fortschritte bei der Umsetzung
                                                                 der Ostseestrategie voranzubringen, können zudem von
                                                                 den Koordinatoren der Ostseestrategie bereits vor Abgabe
                                                                 des Projektantrages den Status eines Flagship-Projektes
                                                                 erhalten. Dieser begünstigt unter anderem die Genehmi-
                                                                 gung des Projektantrages, wenn die eigentlichen Bewer-
                                                                 tungskriterien des Programms ebenfalls erfüllt sind. Aktuell
                                                                 verfügen 56 Interreg V B-Projekte im Ostseeprogramm über
                                                                 den Flagship-Status der Ostseestrategie, darunter 14 Pro-
                                                                 jekte, an denen Partner aus der Hauptstadtregion Ber-
                                                                 lin-Brandenburg beteiligt sind.
Interreg V B – Projekte in der Hauptstadtregion   11

Transnationale Interreg-Projekte – Aktivitäten
und Potenziale für die Hauptstadtregion

In den Interreg V B Kooperationsprogrammen Mitteleuropa und Ostseeraum werden inklusive der Erweiterungsprojekte
in der aktuellen Förderperiode bisher 45 Projekte mit Partnern aus Berlin und Brandenburg umgesetzt, 43 von ihnen
werden auf den folgenden Seiten vorgestellt (ausgenommen sind die zwei im April 2019 genehmigten Erweiterungs-
projekte). Die Projekte decken alle Prioritäten der beiden Programmräume ab, mit einem Fokus auf die Bereiche
Umwelt und Energie, alternative und saubere Energiequellen, Energieeffizienz und Schutz der Ostsee. Für die vor-
liegende Broschüre werden die regionalen Projekte in vier Hauptkategorien dargestellt: Innovation, Klima und
Energie, Umwelt und Natur sowie Verkehr.

                          Innovation
                          Das Thema Innovation ist in beiden Kooperationsprogrammen eine eigenständige
                          Priorität, in der neben technischen Innovationen, ebenfalls soziale und nicht-tech-
                          nische Innovationen eine große Rolle spielen. Insgesamt zwölf Projekte mit Akteuren
                          aus der Hauptstadtregion befassen sich mit Fragestellungen aus dem Bereich
                          Innovation, im Kooperationsprogramm Mitteleuropa insbesondere zu sozialen und
                          wirtschaftlichen Themen.

                          Klima und Energie
                          Die sieben Projekte dieser Kategorie decken Themenbereiche der Prioritäten „Redu-
                          zierung des CO2-Außstoßes“ im Mitteleuropaprogramm und „Effizienter Umgang
                          mit natürlichen Ressourcen“ im Ostseeraum ab. Thematisch leisten die Projekte
                          aus der Hauptstadtregion einen Beitrag zu den Herausforderungen des Klimawan-
                          dels und erarbeiten Lösungen für mehr Energieeffizienz und die Nutzung alternati-
                          ver Energiequellen.

                          Umwelt und Natur
                          Insgesamt 13 Projekte in der Hauptstadtregion beschäftigen sich mit Themenstellun-
                          gen aus der Priorität „Natürliche und kulturelle Ressourcen“ des Mitteleuropapro-
                          gramms und der Ostseeraum-Priorität „Effizienter Umgang mit natürlichen Ressour-
                          cen“. Im Mittelpunkt der Projekte stehen der Artenschutz von Tieren und Pflanzen, die
                          Bewahrung des kulturellen Erbes, die Entwicklung und Nutzung sogenannter blauer
                          Technologien sowie der Schutz der Ostsee vor Überdüngung und Verschmutzung.

                           Verkehr
                           Beide Kooperationsprogramme haben für das Themenfeld Verkehr je eine eigene
                           Priorität definiert, die in dieser Kategorie zusammengefast werden. Die 13 Projekte
                           in Berlin und Brandenburg decken fast vollständig das thematische Spektrum der
                           Prioritäten ab. Die Schwerpunkte der Projekte in der Hauptstadtregion liegen in den
                           Themen nachhaltiger multimodaler Verkehr, bessere Erreichbarkeit zwischen städ-
                           tischen Knotenpunkten und ländlichen Gebieten zur Stärkung der Regionalent-
                           wicklung sowie Daten- und Informationsmanagement.
12   Interreg V B – genehmigte Projekte

                                          © fotolia
Interreg V B – genehmigte Projekte        13

Baltic Game Industry

Computer- und Videospielbranche als Treiber                               an Pilotvorhaben zum Aufbau von Inkubationsstrukturen zur
für die Regionalentwicklung im Ostseeraum                                 nachhaltigen Unterstützung der Spieleindustrie und zur Pro-
                                                                          fessionalisierung des Unternehmertums.

            Programmraum:
            Ostseeraum
                                                                          Aufgaben der regionalen Partner
            Programmpriorität:
            1. Innovationsfähigkeit
            1.3 Nicht-technologische Innovationen
                                                                          Die BGZ managt das Projektmanagement und koordiniert
                                                                          die Partnerschaft. Sie ist federführend in der Stärkung
            Laufzeit:
            01.10.2017 - 30.09.2020
                                                                          des Profils der Spieleindustrie. Gemeinsam mit der Senats-
                                                                          kanzlei und der lokalen Games-Branche erarbeitet sie
            Leadpartner:
                                                                          konkrete Aktionspläne zur Verbesserung der Rahmenbe-
            BGZ Berliner Gesellschaft für internationale
            Zusammenarbeit mbH                                            dingungen im Land Berlin sowie zur Stärkung der interna-
            Partner aus der Hauptstadtregion:                             tionalen Kooperation auf Verwaltungsebene der Sichtbar-
            BGZ Berliner Gesellschaft für internationale Zusammen-        keit des Ostseeraums als Game-Business-Hotspot. Mit
            arbeit mbH / Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin /   einem Pilotvorhaben zur Entwicklung und zum Einsatz
            Land Berlin, Senatskanzlei                                    von Virtual-Reality-Anwendungen im therapeutischen
            Weitere Partner aus:                                          Bereich, untersucht die HTW Berlin das Marktpotenzial
            Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Lettland,
                                                                          für Spieleanwendungen in anderen Branchen.
            Litauen, Polen, Schweden

            Gesamtbudget:                                                 Wirkung, Impulse, Ergebnisse
            3.496.874 €
                                                                          für die Hauptstadtregion

                                                                          BGI fördert den direkten Austausch zwischen Politik und
                                                                          Wirtschaft. Aus einer ambitionierten Entwicklerszene ent-
                                                                          steht so ein wettbewerbsfähiger Geschäftsbereich mit soli-
                                                                          der Innovationskraft, der zu einem dauerhaften Wirtschafts-
                                                                          wachstum beiträgt. Die Hauptstadtregion profitiert von einer
                                                                          Attraktivitätssteigerung des Standortes und verbesserten
                                                                          Bedingungen zur Ansiedlung von Unternehmen der Spielein-
                                                                          dustrie sowie von einer engeren internationalen Vernetzung
                                                                          im gemeinsamen Branding als Hotspot. Im ersten Projektjahr
                                                                          erfolgte die Analyse der Rahmenbedingungen für die Spie-
                                                                          leindustrie im Ostseeraum sowie der Potenziale von VR für
                                                                          den Non-Game-Bereich. Mit Beteiligung des Landes Berlin
© iStock.com-bedya                                                        wurden in Arbeitsgruppentreffen Vorschläge für die Anpas-
                                                                          sung von Förderinstrumenten und ein Konzept für ein Games
                                                                          Hub in Berlin erarbeitet. In Helsinki und Krakau starteten die
Projektbeschreibung                                                       ersten Einrichtungen zur Förderung von Spieleunternehmen.

Computerspiele als Teil der Kreativindustrie sind mit einer
exponentiellen Wachstumsrate weltweit auf dem Vormarsch.
Obwohl die Spieleindustrie bereits einige erfolgreiche Hot-
spots im Ostseeraum hat, steht die Branche weiterhin vor
großen Herausforderungen. Das Projekt untersucht das
Potenzial zur Stärkung dieses jungen Wirtschaftszweiges
und dient der Unterstützung der Ansiedlung von Unterneh-
men im Ostseeraum. 22 Partner aus Behörden, Wissen-                                   www.baltic-games.eu
schafts- und Technologieparks, Universitäten, Verbänden
und Kammern sowie Krankenhäusern arbeiten gemeinsam
14     Interreg V B – genehmigte Projekte

     BSUIN

     Untergrund Innovationsnetzwerk                                     aus wird ein Netzwerk der UL in der Ostseeregion etabliert,
     für den Ostseeraum                                                 um allen Nutzer*innen einen einfachen Zugang und ein Umfeld
                                                                        für innovative Geschäftsentwicklungen zu bieten.

                 Programmraum:
                 Ostseeraum
                                                                        Aufgaben des regionalen Partners
                 Programmpriorität:
                 1. Innovationsfähigkeit
                 1.1 Infrastrukturen für Forschung und Innovation
                                                                        Das GFZ entwickelt ein Konzept für eine Innovationsplatt-
                                                                        form zur Unterstützung von Innovationsmanagement und
                 Laufzeit:
                 01.10.2017 - 30.09.2020
                                                                        -prozessen. Ebenfalls ist das GFZ für die Qualitätsprüfung
                                                                        innovativer unterirdischer Labore verantwortlich und erar-
                 Leadpartner:
                                                                        beitet eine Darstellung aller ULs im Netzwerk, um den
                 Universität Oulu (Finnland)
                                                                        Zugang zu deren wissenschaftlicher und wirtschaftlicher
                 Partner aus der Hauptstadtregion:                      Nutzung zu vereinfachen.
                 Helmholtz-Zentrum Potsdam
                 Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ
                 Weitere Partner aus:
                 Deutschland, Estland, Finnland, Lettland, Litauen,
                                                                        Wirkung, Impulse, Ergebnisse
                 Polen, Russland, Schweden                              für die Hauptstadtregion
                 Gesamtbudget:
                 3.405.609 €                                            Gemeinsam mit Industriepartnern nutzt das GFZ ein UL im
                                                                        Forschungs- und Lehrbergwerk „Reiche Zeche“ in Freiberg
                                                                        (Sachsen) als Basis für die geophysikalische Geräteent-
                                                                        wicklung. In diesem Bergwerk arbeiten viele wissenschaftli-
                                                                        che Einrichtungen aus der Region Berlin-Brandenburg. In
                                                                        BSUIN entwickelt das GFZ Methoden und neue Geschäfts-
                                                                        ideen, wie UL im Ostseeraum einen besseren Service für
                                                                        Industrie und kleine und mittlere Unternehmen anbieten
                                                                        können. Von diesen Ansätzen können andere wissen-
                                                                        schaftliche Einrichtungen in der Hauptstadtregion profitie-
                                                                        ren. Bisher wurden die zum Netzwerk gehörenden UL cha-
                                                                        rakterisiert. Wichtig sind vor allem der Organisationsaufbau,
                                                                        eine Strukturbeschreibung, die Erfassung der Hintergrund-
                                                                        strahlung und die geophysikalischen Merkmale der UL. Im
     © Andreas Jurczyk                                                  Laufe des Projekts werden für alle sechs UL des Netzwerks
                                                                        Businessanalysen durchgeführt. Die Potenziale der UL sol-
                                                                        len benannt und durch Konzepte für Service und Innovati-
     Projektbeschreibung                                                onsmanagement gezielt verbesser t werden. Alle Infor-
                                                                        mationen fließen in die BSUIN-Datenbank ein und
     Unterirdische Labore (UL) können einzigartige Umgebungen           werden durch ein gemeinsames Marketing für das Innovati-
     für Unternehmen bieten, z. B. für die Entwicklung von Techno-      onsnetzwerk bekannt gemacht.
     logien für Bergbau- und Tunnelbaugeräte oder Strahlen-
     schutzsysteme. Sie sind durch konstante Umgebungsbedin-
     gungen auch als Produktions- und Lagerungsstätten geeignet.
     Derzeit arbeiten die UL im Ostseeraum voneinander losgelöst.
     Sie bieten ihre Dienstleistungen zumeist nur nationalen und
     regionalen Unternehmen an und fokussieren sich auf den wis-
     senschaftlichen Bereich. Projektziel ist, ein Dienstleistungsan-
     gebot zu entwickeln und bestehende Angebote zu verbessern,                    www.bsuin.eu
     um die Innovationsfähigkeit der unterirdischen Labore und
     ihren Nutzen für andere Akteur*innen zu stärken. Darüber hin-
Interreg V B – genehmigte Projekte   15

CROWD-FUND-PORT                                                       PROJEKT
                                                                      ABGESCHLOSSEN

Unterstützung von Crowdfunding in Mitteleuropa                        Aufgaben des regionalen Partners

                                                                      Im Projekt CROWD-FUND-PORT konzentriert sich ikosom
          Programmraum:
          Mitteleuropa
                                                                      u. a. auf die Kompetenzentwicklung von Bürger*innen und
                                                                      Investor*innen zur Teilnahme an Crowdfunding-Projekten.
          Programmpriorität:
          1. Innovation
                                                                      Workshops und Trainings, Anleitungen für Investor*innen,
          1.2 Soziale und wirtschaftliche Innovation                  Handbücher und Trainingsmaterialien für Crowdfun-
          Laufzeit:
                                                                      ding-Kampagnen sowie die Unterstützung von Pilotprojek-
          01.06.2016 - 31.05.2019                                     ten sind hierfür die wesentlichen Instrumente.
          Leadpartner:
          E-Institut – Institut für umfassende Entwicklungslösungen   Wirkung, Impulse, Ergebnisse
          (Slowenien)                                                 für die Hauptstadtregion
          Partner aus der Hauptstadtregion:
          ikosom – Institut für Kommunikation in sozialen Medien      ikosom ist eng vernetzt mit den Crowdfunding-Plattformen
          (Berlin)                                                    in der Hauptstadtregion und hat gemeinsam mit Universi-
          Weitere Partner aus:                                        täten und privaten Bildungsträgern Crowdfunding-Ausbil-
          Italien, Kroatien, Österreich, Polen, Slowakei,
                                                                      dungen konzeptioniert und durchgeführt. Im Rahmen des
          Tschechien, Ungarn
                                                                      Projekts wurden in Berlin bereits Veranstaltungen zum
          Gesamtbudget:                                               Thema Crowdfunding organisiert. Das Projekt wird sich in
          2.416.460 €
                                                                      verbesserten finanziellen Bedingungen für innovative
                                                                      Start-ups, in verbesserten Optionen auf dem Arbeitsmarkt
                                                                      und in einer wachsenden sozialen Stabilität auf die Region
Projektbeschreibung                                                   auswirken.

Crowdfunding ist eine innovative Finanzierungsform für
kleine und mittlere Unternehmen. Es hilft den Unterneh-
men neue Märkte zu erschließen und ihre Kundschaft in
die Produkt- und Dienstleistungsinnovation einzubeziehen.
CROWD-FUND-PORT fördert das hohe Crowdfun-
ding-Potenzial in Europa, indem es Unternehmen, Unter-
stützer und Plattformen bei der Nutzung von Crowdfun-
ding-Mechanismen Hilfe und Anleitung bietet. Zielgruppe
des Projektes sind Unternehmen mit begrenzten finanziel-
len Möglichkeiten, die nicht auf Bankdarlehen zurückgrei-
fen können, aber mit Hilfe von Crowdfunding Geschäfts-
ideen umsetzen könnten. Die Crowdfunding-Kampagne
setzt sich aus unterschiedlichen Phasen zusammen und
beinhaltet sieben Module. Die Teilnehmer*innen können                 © Atstock Productions/shutterstock
das Material online bearbeiten oder Trainings besuchen,
die eine wichtige Grundlage zur Durchführung besserer
Crowdfunding-Kampagnen legen.

 Das Projekt fördert:
• Crowdfunding-Plattformen durch die Bereitstellung von
  Standards und Erfahrungsaustausch
• KMU durch Trainings, Handbücher, Beratung, etc.
• die Sicherheit von Crowdfunding-Investor*innen durch                             www.interreg-central.eu/
  ein besseres Verständnis für Vorteile und Risiken                                 Content.Node/CROWD-FUND-PORT.html
                                                                                   www.crowdfundport.eu
• politische Akteur*innen durch mehr Entscheidungs-
                                                                                   www.crowdcreator.eu
  befugnisse
16     Interreg V B – genehmigte Projekte

     EcoDesign Circle                                                PROJEKT
                                                                     ABGESCHLOSSEN

     Ecodesign als Innovationstreiber im Ostseeraum                         Aufgaben des regionalen Partners

                                                                            Im Rahmen des dreijährigen Projekts kuratierte das IDZ
                  Programmraum:
                                                                            Berlin eine Wanderausstellung: „Reconsider Design“ zeigt
                  Ostseeraum
                                                                            30 gelungene Beispiele für ökologisches Design aus dem
                  Programmpriorität:
                                                                            Ostseeraum – von Aufklärungs- und Forschungsprojekten
                  1. Innovationsfähigkeit
                                                                            bis hin zu Materialstudien und Produkten aus den Berei-
                  1.3 Nicht-technologische Innovationen
                                                                            chen Mobilität und Mode. Ausstellungsbegleitend fanden
                  Laufzeit:
                                                                            an den jeweiligen Stationen Workshops oder Vorträge
                  01.03.2016 - 31.05.2019
                                                                            statt. Am 14. Juni 2018 veranstaltete das IDZ zudem die
                  Leadpartner:                                              internationale Fachkonferenz „Circular Design Forum“.
                  Umweltbundesamt
                                                                            Darüber hinaus beteiligte sich das IDZ am „Sustainability
                  Partner aus der Hauptstadtregion:                         Guide“, einer Wissensplattform rund um das Thema
                  Internationales Design Zentrum Berlin e.V. (IDZ)          Ecodesign. Der Guide ist eine Internetseite, die über nach-
                                                                            haltige Gestaltungsprinzipien informiert, Best-Practice-
                  Weitere Partner aus:
                  Estland, Finnland, Litauen, Polen, Schweden               Beispiele vorstellt und Nachhaltigkeitsexpert*innen aus
                                                                            dem Ostseeraum nennt. Im Sommer 2018 ging die Web-
                  Gesamtbudget:
                                                                            site online.
                  2.011.946 €

                                                                            Wirkung, Impulse, Ergebnisse
     Projektbeschreibung                                                    für die Hauptstadtregion

     Wie sich Produkte und Dienstleistungen auf die Umwelt                  Das IDZ Berlin macht Unternehmen und Designer*innen
     auswirken, wird maßgeblich durch ihr Design bestimmt.                  aus Berlin und Brandenburg Wissen und Ecodesign-Tools
     Das Projekt EcoDesign Circle rückt das Potenzial nachhal-              aller Projektpartner*innen zugänglich. Innovative Metho-
     tiger Gestaltung in den öffentlichen Fokus und stärkt die              den und Leuchtturmprojekte aus dem Ostseeraum wurden
     Kompetenzen von Designzentren, kleinen und mittleren                   beim Circular Design Forum präsentiert. Mehr als 200
     Unternehmen und Lehrenden in diesem Bereich. Ziel ist                  Besucher*innen nahmen an der Konferenz teil und disku-
     es, den Wandel von einem linearen Wirtschaftsmodell hin                tierten mit lokalen Initiativen und Netzwerkpartner*innen in
     zu einer regenerativen Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.             Workshops und öffentlichen Panels auf dem EUREF-Cam-
                                                                            pus. Die rege Teilnahme zeigt das große Interesse in der
                                                                            Hauptstadtregion für die Themen Kreislaufwirtschaft und
                                                                            Ecodesign.

     © IDZ | Kühnapfel Fotografie

                                                                                       www.ecodesigncircle.eu
                                                                                       www.idz.de/de/projects/ecodesigncircle.html
                                                                                       www.sustainabilityguide.eu
Interreg V B – genehmigte Projekte      17

I-CARE-SMART

Innovationsumgebung für die smarte                               Aufgaben des regionalen Partners
Altenpflege
                                                                 Die hwtk koordiniert die Projektaktivitäten für die Entwick-
                                                                 lung des ganzheitlichen Toolsets für nutzerfokussierte
          Programmraum:                                          Innovationen im Pflegebereich. Sie leitet die Arbeitsgruppe
          Mitteleuropa                                           für Co-Creation und Open Innovation und entwickelt die
          Programmpriorität:                                     Schulungsmaterialien für ein dreitägiges Trainingsseminar
          1. Innovation                                          in Berlin. Des Weiteren unterstützt die hwtk die Umsetzung
          1.1 Akteure dauerhaft vernetzen                        und das Monitoring regionaler Pilotaktionen. Mit seiner
          Laufzeit:                                              wissenschaftlichen Kompetenz wird es die Entwicklung
          01.05.2019 - 30.04.2022                                der SilverStar-Plattform begleiten.
          Leadpartner:
          Gemeinde Újbuda (Budapest, 11. Distrikt)

          Partner aus der Hauptstadtregion:
          hwtk – Hochschule für Wirtschaft, Technik und Kultur
          (Berlin)
          Weitere Partner aus:
          Italien, Österreich, Polen, Slowakei,
          Tschechische Republik

          Gesamtbudget:
          2.593.039 €

Projektbeschreibung

Die Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden älterer            © shutterstock.com
Menschen ist das gemeinsame Anliegen der I-CARE-
SMART-Partner in Mitteleuropa. Sie sehen es nicht nur            Wirkung, Impulse, Ergebnisse
als gesellschaftliche Herausforderung, sondern auch als          für die Hauptstadtregion
Chance, Wachstum zu fördern in einem Bereich, der
häufig als „Silver Economy“ bezeichnet wird. Dazu sol-           Die hwtk wird im Rahmen des Projektes innovative
len innovative Produkte und Dienstleistungen entwickelt          Ansätze zur Stärkung der Pflegewirtschaft in einer euro-
werden, die den besonderen Bedürfnissen älterer Men-             päischen Partnerschaft identifizieren und entwickeln.
schen entsprechen. I-CARE-SMART zielt darauf ab,                 Hier wird eine enge Zusammenarbeit sowohl mit den
Senior*innen Innovationen näher zu bringen und einen             Unternehmen als auch den Senioren angestrebt. Die Pro-
strukturierten Rahmen für die Zusammenarbeit zu                  jektergebnisse können für die Hauptstadtregion genutzt
schaffen. Im Projekt wird ein Toolset entwickelt, welches        werden, indem Best-Practice-Lösungen transferiert wer-
einen praktischen Leitfaden für die Einbindung von               den. Durch die Anwendung der Projektergebnisse in der
Senior*innen und Unternehmen in einen nutzerorientier-           Praxis können Investitionen initiiert, konkrete Vorhaben
ten gemeinsamen Gestaltungs- und Innovationsprozess              befördert und insgesamt die Hauptstadtregion als innova-
bietet. Dieser soll auch über eine transnationale Platt-         tiver Standort in Europa gestärkt werden.
form („SilverStar“) gestaltet werden, über die regionale
Pilotprojekte angestoßen werden können.

                                                                              www.interreg-central.eu/
                                                                               Content.Node/I-CARE-SMART.html
18     Interreg V B – genehmigte Projekte

     MaC Village

     Kreative Dörfer schaffen – Initiierung der Zu-                  der aufbauender Workshops, die das Matching kreativer
     sammenarbeit zwischen Kultur- und Kreativwirt-                  (Gründungs-)Ideen, ländlicher Akteur*innen sowie regio-
     schaft und authentischen Orten                                  naler Unterstützernetzwerke methodisch begleiten, sol-
                                                                     len gewinnbringende Partnerschaften initiiert werden.
                                                                     Lokale Akteur*innen werden so in die Lage versetzt, Vor-
                 Programmraum:                                       teile aus der Zusammenarbeit mit der Kultur- und Kreativ-
                 Mitteleuropa                                        wirtschaft für eine nachhaltige Nutzung lokaler kultureller
                 Programmpriorität:                                  Ressourcen zu ziehen.
                 3. Natürliche und kulturelle Ressourcen
                 3.2 Schutz des Kulturerbes

                 Laufzeit:                                           Aufgaben des regionalen Partners
                 01.04.2019 - 30.09.2021

                 Leadpartner:                                        Als Gesellschaft des Landkreises Potsdam-Mittelmark ist
                 TGZ PM – Technologie- und Gründerzentrum Pots-      das TGZ PM in die strategischen und operativen Struktu-
                 dam-Mittelmark (Bad Belzig)
                                                                     ren der Wirtschafts- und Arbeitsmarktförderung der
                 Partner aus der Hauptstadtregion:
                                                                     Kreisverwaltung eingebunden. Das TGZ PM übernimmt
                 TGZ PM – Technologie- und Gründerzentrum Potsdam-
                                                                     als Leadpartner das gesamte Projektmanagement und
                 Mittelmark (Bad Belzig) / SRH Hochschule Berlin
                                                                     stellt sowohl auf transnationaler als auch lokaler Ebene
                 Weitere Partner aus:
                                                                     die erfolg­reiche Umsetzung sicher.
                 Österreich, Italien, Ungarn, Slowenien

                 Gesamtbudget:
                 1.427.083 €
                                                                     Wirkung, Impulse, Ergebnisse
                                                                     für die Hauptstadtregion

                                                                     Über MaC Village soll die öffentliche Hand gemeinsam mit
                                                                     dem Privatsektor Kapazitäten zur nachhaltigen Entwicklung
                                                                     lokaler und regionaler kultureller Ressourcen ausbauen.
                                                                     Einerseits erhalten lokale und regionale Akteur*innen auch
                                                                     in der Hauptstadtregion ein besseres Verständnis für
                                                                     regionale Potenziale und Anforderungen kreativer Unter-
                                                                     nehmen, anderseits profitieren kreative Unternehmen von
                                                                     den kulturellen Ressourcen der Dörfer und der ländlichen
                                                                     Städte, um neue Produkte und Dienstleistungen zu entwi-
                                                                     ckeln. Das Projekt soll Arbeitsplätze im ländlichen Raum
                                                                     schaffen und dabei helfen, entgegen der demografischen
                                                                     Entwicklung, die Attraktivität ländlicher Strukturen zu
                                                                     erhöhen. Das Projekt leistet damit auch einen Beitrag im
     © Kunstland Hoher Fläming                                       Sinne übergeordneter Strategien für den ländlichen Raum,
                                                                     z. B. der Kreisentwicklungsstrategie, dem LEADER-Programm
                                                                     oder Land.Digital.
     Projektbeschreibung

     Im ländlichen Raum bietet die Kreativindustrie ein häufig
     ungenutztes Potenzial für die Schaffung diversifizierter
     Entwicklungsmöglichkeiten durch Ansiedlung hochwerti-
     ger Unternehmen. Die Projektpartner erarbeiten innova-
     tive Strategien zur Stärkung der Methodenkompetenzen
     der regionalen und lokalen Akteur*innen der Kultur-                        www.interreg-central.eu/
                                                                                 Content.Node/MaC-Village.html
     und Kreativindustrie. Durch Regionalanalysen in allen
     beteiligten Regionen sowie ein Paket mehrerer, aufeinan-
Interreg V B – genehmigte Projekte   19

SENTINEL

Förderung sozialer Unternehmen zur                              Aufgaben des regionalen Partners
Maximierung ihrer wirtschaftlichen
und sozialen Wirkung in Mitteleuropa                            Die Social Impact gGmbH fungiert als Wissensanbieterin,
                                                                die ihre Erfahrungen weitergibt und eine kontinuierliche
                                                                Qualitätssicherung der Leistungen und Ergebnisse
          Programmraum:                                         gewährleistet. Sie beteiligt sich an verschiedenen thema-
          Mitteleuropa
                                                                tischen Aktivitäten des Projekts, um Kenntnisse über Ini-
          Programmpriorität:                                    tiativen und Modelle zur Unterstützung Sozialer Unter-
          1. Innovation
                                                                nehmen in Mitteleuropa zu gewinnen, z. B. durch den
          1.2 Soziale und wirtschaftliche Innovation
                                                                Aufbau von Förder- und Netzwerkinitiativen sowie die
          Laufzeit:
                                                                Analyse des Förderbedarfs der Sozialen Unternehmen in
          01.07.2017 - 30.06.2020
                                                                Deutschland.
          Leadpartner:
          Ungarischer Wohltätigkeitsdienst des Malteserordens

          Partner aus der Hauptstadtregion:
          Social Impact gGmbH (Berlin)

          Weitere Partner aus:
          Italien, Polen, Slowenien, Tschechien, Ungarn

          Gesamtbudget:
          1.952.166 €

Projektbeschreibung

Soziale Unternehmen leisten einen wichtigen Beitrag für         © Ivelin Radkov/shutterstock
die Förderung von sozialer Integration und zur Schaffung
von Arbeitsplätzen in den beteiligten Regionen, aber sie
stehen vor vielen gemeinsamen Herausforderungen bei             Wirkung, Impulse, Ergebnisse
Gründung, Betrieb und Skalierung. Häufige Barrieren sind        für die Hauptstadtregion
der Fachkräftemangel und die negativen Auswirkungen
des demografischen Wandels, mangelnde Führungsquali-            Das SENTINEL-Projekt leistet einen wichtigen Beitrag
täten und fehlende Kooperationen zwischen Unternehmen.          zur Professionalisierung von bestehenden Fördermaß-
SENTINEL-Partner initiieren gemeinsame Maßnahmen                nahmen für sozialunternehmerische Gründungen und
zur Entwicklung und Validierung neuer, breitenwirksamer         befördert so die Innovationskraft und wirtschaftliche
Lösungen für die Stärkung von unternehmerischen Schlüs-         Dynamik der Hauptstadtregion. Durch das Projekt wer-
selkompetenzen, Wirkungsmessung und Networking,                 den Soziale Unternehmen der Region in die Lage ver-
damit Soziale Unternehmen ihre wichtige Rolle bei sozia-        setzt, innovative Ideen in tragfähige und nachhaltige
len Innovationen und inklusivem Wachstum besser ausfül-         Geschäftsmodelle umzuwandeln.
len können. Eine starke Sozialwirtschaft ist bedeutend für
das Erreichen des Konvergenzziels der EU in benachteilig-
ten Regionen in Mitteleuropa und darüber hinaus.

                                                                             www.interreg-central.eu/
                                                                              Content.Node/SENTINEL.html
20     Interreg V B – genehmigte Projekte

     SIforREF

     Integration von Flüchtlingen in die Gesellschaft                             dass Geflüchtete an der Entwicklung innovativer Maßnah-
     und den Arbeitsmarkt durch soziale Innovationen                              men für den Weg in die Arbeit oder Selbstständigkeit
                                                                                  beteiligt werden. Zugleich möchte das Projekt erfolgreiche
                                                                                  Beispiele für die schnelle Integration über den Arbeits-
                                                                                  markt und die Selbstständigkeit regional und (inter)natio-
                 Programmraum:
                 Mitteleuropa                                                     nal bekannt machen. Darüber hinaus unterstützen die
                                                                                  Partner politische Entscheidungsträger*innen und weitere
                 Programmpriorität:
                 1. Innovation                                                    Stakeholder dabei, vorbildliche Pilotprojekte zu initiieren,
                 1.1 Akteure dauerhaft vernetzen                                  zu unterstützen und weiter bekannt zu machen.
                 Laufzeit:
                 01.04.2019 - 31.03.2022
                                                                                  Aufgaben der regionalen Partner
                 Leadpartner:
                 Universität Venedig (Italien)
                                                                                  Aufgabe der regionalen Partner ist es, innovative Projekte
                 Partner aus der Hauptstadtregion:
                 Technische Universität Berlin / ISI – Initiative selbständiger
                                                                                  aufzuspüren, Salons mit Entscheidungsträgern zur Inte-
                 Immigrantinnen e.V. (Berlin) / Beauftragter des Berliner         gration über den Arbeitsmarkt sowie Workshops mit
                 Senats für Integration und Migration                             Selbstständigen zu organisieren und innovative Formate
                 Weitere Partner aus:                                             für die Verbreitung guter Praktiken (z. B. über die Projekt-
                 Italien, Slowenien, Österreich                                   webseite) zu entwickeln.
                 Gesamtbudget:
                 2.213.209 €
                                                                                  Wirkung, Impulse, Ergebnisse
                                                                                  für die Hauptstadtregion

                                                                                  Die Hauptstadtregion verzeichnet einen starken Zustrom
                                                                                  von Geflüchteten. Viele Migrant*innen haben hier bereits
                                                                                  erfolgreich den Weg in die Arbeit oder die Selbstständig-
                                                                                  keit geschafft. Diese Erfolge sollen mit dem Projekt sicht-
                                                                                  bar werden und gleichermaßen die Initiierung innovativer
                                                                                  Pilotprojekte unterstützen.

     © shutterstock.com

     Projektbeschreibung

     Ziel von SIforREF ist es, die Integrationspolitik für Flücht-
     linge auf regionaler und lokaler Ebene in vier betroffenen
     Regionen erheblich zu verbessern oder – sofern nicht vor-
     handen – zu initiieren, um Geflüchteten den Weg in den
     Arbeitsmarkt bzw. den Schritt zur Selbstständigkeit zu
     ermöglichen. Dem Risiko der Marginalisierung von Flücht-
     lingen nach dem Aufnahmeprozess, welcher in den mittel-                                 www.interreg-central.eu/
                                                                                              Content.Node/SIforREF.html
     europäischen Ländern unterschiedlich organisiert ist, soll
     damit entgegengewirkt werden. SIforREF will erreichen,
Interreg V B – genehmigte Projekte      21

Smart-up BSR

Verbesserung der intelligenten Spezialisierung                       (u. a. Ausschuss der Regionen und EU Joint Research
der Ostseeregion durch koordiniertes                                 Center) sollen zu einer besseren Umsetzung der Strate-
Zusammenwirken von Innovationsstandorten                             gien und Roadmaps beitragen, das Know-how in den Regi-
                                                                     onen erhöhen und die Akteur*innen besser miteinander
                                                                     vernetzen. Das Projekt setzt thematische Schwerpunkte
            Programmraum:
                                                                     (Active Healthy Ageing, Smart City, Climate Change, Cir-
            Ostseeraum                                               cular Economy) und wird neue Instrumente sowohl entwi-
            Programmpriorität:
                                                                     ckeln als auch erproben.
            1. Innovationsfähigkeit
            1.2 Intelligente Spezialisierung

            Laufzeit:                                                Aufgaben des regionalen Partners
            01.10.2017 - 30.09.2020
                                                                     Gemeinsam mit dem Helsinki-Uusimaa Regional Council
            Leadpartner:
            Aalto Universität Finnland (Finnland)                    analysiert das Land Brandenburg die RIS3-Strategien
                                                                     bzw. -Roadmaps der Partnerregionen. Das MdJEV des
            Partner aus der Hauptstadtregion:
            Ministerium der Justiz und für Europa und Verbraucher-   Landes Brandenburg bringt dabei seine Erfahrungen aus
            schutz des Landes Brandenburg (MdJEV, Potsdam)           der Entwicklung des Innovationsstandortes Potsdam-Golm
            Weitere Partner aus:                                     in das Projekt ein.
            Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Lettland,
            Litauen, Polen, Russland

            Gesamtbudget:                                            Wirkung, Impulse, Ergebnisse
            2.402.319 €                                              für die Hauptstadtregion

                                                                     Im November 2018 hat das Land Brandenburg ein Innova-
                                                                     tion Camp ausgerichtet. Über 50 Vertreter aus Städten,
                                                                     Universitäten, Wirtschaftsfördereinrichtungen und Wissen-
                                                                     schaftsparks entwickelten gemeinsam Strategien, wie es
                                                                     im Innovationsstandort Potsdam-Golm gelingen kann,
                                                                     Wissenschaft, Unternehmen und die Bürgergesellschaft
                                                                     noch besser miteinander zu vernetzen und wie der Stand-
                                                                     ort auch international attraktiv werden kann. Brandenburg
                                                                     profitiert dabei von der Expertise aus den Partnerregionen.
                                                                     Die internationale Vernetzung des Innovationsstandortes
                                                                     Potsdam-Golm wird mit dem Projekt weiter gefördert. Das
                                                                     erworbene Know-how kann aber auch für weitere Stand-
                                                                     orte in Brandenburg genutzt werden. Darüber hinaus leis-
© Andreas Franke - panabild.de                                       tet Smart-up BSR einen Beitrag im Sinne der Branden-
                                                                     burgischen Internationalisierungsstrategie, die das Land
                                                                     handlungsfähiger, attraktiver und wettbewerbsfähiger
Projektbeschreibung                                                  machen soll.

Jede Region in der EU ist verpflichtet, eine „Regionale
Strategie zur Intelligenten Spezialisierung“ (RIS3) zu ent-
wickeln. Deren Umsetzung bringt jedoch Herausforderun-
gen mit sich. Smart-up BSR entwickelt Lösungsansätze für
Regionen im Ostseeraum, um die RIS3 in der Praxis effizi-
enter umzusetzen, Schwierigkeiten auszuräumen und eine
effektive transnationale Zusammenarbeit zu ermöglichen.                         www.smartup-bsr.eu
Die gemeinsame Erarbeitung von Konzepten und die syste-
matische Nutzung des Know-hows von RIS3-Fachleuten
22     Interreg V B – genehmigte Projekte

     Social(i)Makers

     Aufbau einer transnationalen Smart Community                  Realisierung der Bildungsangebote, die Umsetzung eines
     sozialer Innovatoren für die Entwicklung                      lokalen Pilotprojekts sowie eines Finanzierungspro-
     Mitteleuropas                                                 gramms für lokale Initiativen.

                Programmraum:                                      Wirkung, Impulse, Ergebnisse
                Mitteleuropa
                                                                   für die Hauptstadtregion
                Programmpriorität:
                1. Innovation                                      Das Programm bildet auch in Berlin und Brandenburg
                1.2 Soziale und wirtschaftliche Innovation
                                                                   lokale und regionale Akteur*innen darin aus, gemeinsam
                Laufzeit:                                          wirksame und nachhaltige SI-Initiativen zu konzipieren und
                01.08.2017 - 31.07.2020
                                                                   auf den Weg zu bringen. Im Rahmen der „Social Innovation
                Leadpartner:                                       Academy“ werden regionale Akteur*innen zu relevanten
                Democenter Sipe Stiftung Modena (Italien)          Themen wie Social Business Development oder Impact
                Partner aus der Hauptstadtregion:
                                                                   Finance geschult. Sie sollen außerdem ein besseres Ver-
                Social Impact gGmbH (Potsdam)                      ständnis dafür entwickeln, wie Stakeholder eingebunden
                                                                   werden können. In lokalen und transnationalen Pilot-Initiati-
                Weitere Partner aus:
                Italien, Österreich, Polen, Slowakei,
                                                                   ven, die die Entwicklung einer transnationalen Social(i)
                Slowenien, Ungarn                                  Makers-Community in Mitteleuropa fördert, werden die
                                                                   Methoden modellhaft eingesetzt und überprüft. Social(i)
                Gesamtbudget:
                3.653.658 €                                        Makers trägt dazu bei, vorhandene Methoden und Instru-
                                                                   mente zur Unterstützung von Sozialunternehmen weiterzu-
                                                                   entwickeln, Veränderungen und Innovationen in Prozessen
     Projektbeschreibung                                           zu testen sowie Best-Practices und den Austausch mit
                                                                   Expert*innen aus anderen Regionen zu stärken. Insbeson-
     Soziale Innovationen (SIs) sind neue gesellschaftliche        dere wird das Projekt dabei helfen, sozialen Start-ups den
     Praktiken in unterschiedlichen sozialen Bereichen, häufig     Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten zu erleichtern.
     geprägt von unternehmerischem Problemlösungs- und
     Wirtschaftsgeist. Diese von unten (Bottom-up) initiierten
     Praktiken reagieren auf gesellschaftliche Herausforde-
     rungen und können zu einem positiven Wandel beitragen.
     Dafür entwickeln sie z. B. soziale Produkte, Dienstleistun-
     gen und Methoden zur Lösung aktueller sozialer Fragen.
     Um die Herausbildung und Verstetigung solcher SIs zu
     fördern, entwickelt das Projekt ein länderübergreifendes
     Zwei-Phasen-Bildungsprogramm. Darin werden zunächst
     on- und offline Bildungsinhalte (Social Innovation Aca-
     demy) für Sozialunternehmer*innen bereitgestellt, um
     ihnen bei der Bewältigung einiger ihrer zentralen Frage-
     stellungen zu helfen. Danach entwickelt und fördert Soci-
     al(i)Makers ausgewählte lokale Pilotprojekte in den Pro-      © Social(i)Makers
     jektländern Österreich, Deutschland, Ungarn, Italien,
     Polen, der Slowakei und Slowenien.

     Aufgaben des regionalen Partners

     Die Social Impact gGmbH ist in alle Projektaktivitäten                     www.interreg-central.eu/
                                                                                 Content.Node/Social(i)Makers.html
     eingebunden und setzt die Projektmaßnahmen für
     Deutschland um. Dazu gehört u. a. die Konzeption und
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