Evaluation des Berliner Förderprogramms "Sport im Park" 2020

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Evaluation des Berliner Förderprogramms "Sport im Park" 2020
Evaluation des
Berliner Förderprogramms
„Sport im Park“
2020

Ein Projekt von:   In Zusammenarbeit mit:   Mit freundlicher Unterstützung von:

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Evaluation des Berliner Förderprogramms "Sport im Park" 2020
Inhaltsverzeichnis

A              Einleitung

B              Projektfaktoren 2020

               1.    Hintergrund
               2.    Zielstellungen
               3.    Finanzen
               4.    Personal
               5.    Corona-Pandemie
               6.    PR-Agentur
               7.    Kooperation und Zusammenarbeit mit
                          a) der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung
                          b) der AOK-Nordost
                          c) dem Landessportbund Berlin e. V.
                          d) den bezirklichen Grünflächenämtern und GrünBerlin

C              Auswertung der Fragebögen

               1.    Teilnahmen / Statistik
               2.    Auswertung der Fragebögen der Teilnehmenden
               3.    Auswertung der Fragebögen der Übungsleitenden
               4.    Auswertung der Fragebögen der Projektverantwortlichen (Vereine)

D              Zusammenfassung / Ausblick

               1.    Handlungsempfehlungen für die Senatsverwaltung
               2.    Handlungsempfehlungen für die Sportvereine
               3.    Handlungsempfehlungen für die Öffentlichkeitsarbeit
               4.    Sonstige Handlungsempfehlungen
               5.    Geplante nächste Schritte
               6.    Ausblick 2021/2022: „Sport im Park“ als Teil von „Berlin bewegt sich“
               7.    Foto-Impressionen „Sport im Park 2020“

E              (Intern) Bewertung der Zusammenarbeit mit den Sportvereinen

               Anhang 1         Fragebogen für die Teilnehmenden
               Anhang 2         Fragebogen für die Übungsleitungen
               Anhang 3         Fragebogen für die Projektverantwortlichen / Sportvereine

Autor: Lars Marx – SenInnDS IV C 42

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A               Einleitung

Die „Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung“ (Rütten & Pfeiffer, 2016)
waren Anlass für die Senatsverwaltung für Inneres und Sport, mit dem 2018 landesweit installierten
Programm „Sport im Park“ die Bewohnerinnen und Bewohner aller Berliner Stadtbezirke vermehrt zu
Bewegung zu motivieren – insbesondere solche, die bisher wenig aktiv sind.

Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) belegen zudem, dass insbesondere Kinder
und Jugendliche sich weltweit zu wenig bewegen. Vermuteter Hintergrund hierfür ist überwiegend,
dass die Jugendlichen lieber digital spielen, statt wirklich aktiv zu sein.

Die in diesem Jahr durch die Corona-Pandemie hinzugekommenen Einschränkungen und Restriktionen
insbesondere für den großen Bereich des Freizeit- und Breitensports haben den Bewegungsmangel in
der Bevölkerung zusätzlich erhöht.

Umso notwendiger bleiben Bewegungs- und damit verbunden auch präventive
Gesundheitsprogramme, die einfach, ungebunden, niedrigschwellig, kostenfrei und im öffentlichen
Raum angeboten und durchgeführt werden können.

Daher sollen sich die im Programm „Sport im Park“ enthaltenen Angebote insbesondere an alle
Berlinerinnen und Berliner richten, die bislang aus unterschiedlichen Gründen keinen oder keinen
ausreichenden Zugang zu Bewegung und Sport fanden bzw. ihr kultureller oder ethnischer
Hintergrund, ihre Religion, ihr Alter, ihre finanzielle Situation, ihr Geschlecht oder auch ihre sexuelle
Identität bzw. Orientierung Barrieren darstellten, die eine sportliche Teilhabe verhinderten. Das Land
Berlin ist daher daran interessiert für die Zielgruppen Menschen mit Behinderung, Menschen mit
Migrationshintergrund, Ältere Menschen, Mädchen und Frauen sowie LSBTIQ gesellschaftliche
Integrations- und Inklusionsprozesse zu initiieren, zu unterstützen oder zu verbessern.

Die Angebote von „Sport im Park“ tragen somit zu einer kurz- und im besten Falle auch langfristigen
Gesundheitsförderung möglichst vieler Berlinerinnen und Berliner bei. Sie ermöglichen es den
durchführenden Vereinen (als sportlich förderungswürdige Organisationen) sich zu präsentieren und
neue Mitglieder zu gewinnen. Der öffentliche Raum soll dabei als Ort für Bewegung und Sport weiter
etabliert werden und so den Bedürfnissen einer sich mehr und mehr pluralisierenden Gesellschaft
gerecht werden.

Um die bisher eher sportfernen Gruppen zu erreichen, erscheint ein Konzept besonders naheliegend
und in der Debatte darum präsent – das der Niedrigschwelligkeit.

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B              Projektfaktoren 2020

    1. Hintergrund

Das Programm „Sport im Park“ ist ein Förderprogramm der Senatsverwaltung für Inneres und Sport
mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung und der AOK-
Nordost.

2017 fand es das erste Mal in Kooperation mit drei Vereinen statt, 2018 kooperierten bereits 15
Vereine. 2019 wurden in den Monaten Mai bis August (einige Angebote verlängerten bis September
bzw. Oktober) 130 unterschiedliche wöchentliche Angebote von 20 Vereinen durchgeführt. Dabei
waren alle Berliner Stadtbezirke vertreten und die Teilnahme an Angeboten an 7 Tagen der Woche
möglich. 2020 wurde dieses Programm von 19 Vereinen durchgeführt, die von Juli bis September 122
Angebote in allen Bezirken bereitstellen konnten. Ein angedachter und vorgesehener längerer
Durchführungszeitraum kam durch die Nutzungseinschränkungen wegen der Corona-Pandemie nicht
zustande.

Seit 2018 konnten sowohl im administrativen, organisatorischen Bereich wie auch bei der PR-Arbeit
eine positive Weiterentwicklung des Konzepts und eine optimierte Umsetzung des Programms erreicht
werden. So wurden die Teilnehmendenzahlen prozentual und die quantitative Anzahl der Angebote
innerhalb der drei Jahre jeweils erhöht und somit im Verhältnis mehr bisher eher bewegungsarme
Menschen in den Parks und öffentlichen Grünanlagen zu sportlichen und bewegungsreichen
Angeboten durch Sportvereine im Sinne der Prävention und des Gesundheitsgedankens bewegt. In
Folge der Nachfrage der beteiligten Vereine wie auch der teilgenommenen Übungsleitungen und
Teilnehmern/-innen soll das Programm 2021 unter der Voraussetzung der Durchführbarkeit von vier
auch auf fünf Monate verlängert werden.

    2. Zielstellungen

       „Sport im Park 2020“ als künftiger fester Bestandteil von „Berlin bewegt sich“ (siehe Kapitel
        D 6.) mit seinen niedrigschwelligen Angeboten in Berlin noch bekannter machen und die
        Teilnehmendenzahlen weiter erhöhen.

       Berlinerinnen und Berliner, die zu wenig sportaktiv sind, zu mehr gesundheitsorientierter
        Bewegung in einer gemeinschaftlichen Umgebung motivieren.

       Gezielte Ansprache der Zielgruppen (Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit
        Behinderungen, Frauen und Mädchen, LSBTIQ, ältere Menschen) durch das Programm mit
        inkludierenden und integrierenden Bewegungsangeboten.

       Angebot kostenloser, unverbindlicher, barrierefreier und spontan nutzbarer
        Bewegungsangebote in allen Berliner Bezirken im Freien vorrangig in den besonders
        belasteten sozialen Brennpunktgebieten der Stadt.

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3. Finanzen

Für die Förderung der Sportangebote stand in diesem Jahr genau wie 2019 ein Etat in Höhe von
161.000 € zur Verfügung. Davon stammten 100.000 € aus Mitteln des Teilhabeprogramms der
Senatsverwaltung für Inneres und Sport, 51.000 € aus dem Aktionsprogramm Gesundheit (APG) der
Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung. Außerdem erhielt das Programm „Sport
im Park“ einen Zuschuss von 10.000 € von der AOK Nordost.

Für die externe Durchführung der PR-Arbeit an eine Agentur wurden aus Haushaltsmitteln der
Senatsverwaltung für Inneres und Sport (Dienstleistungen) rd. 91.000 € bereitgestellt.

    4. Personal

Für die Betreuung und administrative Begleitung des Programms stand auf Seiten der
Senatsverwaltung für Inneres und Sport ein fester Ansprechpartner aus dem Referat Sportentwicklung
- Gruppe Sport und Gesellschaft zur Verfügung. Mit Hilfe von regelmäßigen Infoschreiben und
telefonischen Kontaktaufnahmen konnte so im Gegensatz zum Jahr davor (Personalfluktuation) eine
verlässliche und beständige Beratung für das Programm erfolgen. Mit der zeitweisen Unterstützung
eines Trainees und einer Praktikantin konnte damit auch die Zusage eingehalten werden, allen
Vereinen rechtzeitig den Zuwendungsbescheid und damit verbunden auch die verbindliche Zusage der
Finanzierung der Projekte zu übermitteln.
Weiter wurden vom Projektverantwortlichen der Senatsverwaltung für Inneres und Sport diverse
Angebotsbesuche durchgeführt, um sich auch persönlich ein Bild der „Vor-Ort-Situation“ machen zu
können (Bewertung siehe interner Abschnitt E).

    5. Corona-Pandemie

Nachdem alle vorbereitenden Arbeiten gemäß Zeitplan durchgeführt werden konnten, mussten
infolge der sich Anfang März ausbreitenden Corona-Pandemie und der damit verbundenen nicht
absehbaren Ein- und Beschränkungen einige zeitliche Verschiebungen erfolgen, Ausfälle
hingenommen und Alternativüberlegungen angestellt werden. So fiel die für Mitte April geplante
öffentliche Auftaktveranstaltung auf dem Tempelhofer Feld im Rahmen der VELO 2020 den
Restriktionen der Infektionsschutzverordnung ebenso zum Opfer, wie der im CityLab vorgesehene
Workshop mit Vertretern/-innen aller teilnehmenden Sportvereine und der PR-Agentur. Am
schwierigsten war jedoch die über einen längeren Zeitraum nicht mögliche Benennung eines
konkreten Starttermins zur Umsetzung der Projektangebote zu benennen, da dieser vom allgemeinen
Infektionszustand der Berliner Bevölkerung und den daraus resultierenden Nutzungsbeschränkungen
abhängig gemacht werden musste.

Zur Überbrückung der bewegungslosen Angebotszeit sowohl für die eigentlichen Zielgruppen als auch
für die startbereiten Sportvereine konnten zwei Ergänzungen gefunden und erfolgreich umgesetzt
werden.

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Ab Ende Mai bestand für die Vereine ergänzend die Möglichkeit, Online-Videos im Park zu drehen, um
diese auf die erweiterte Webseite von „Sport im Park“ einstellen lassen zu können. Für den Dreh der
Videos wurde den Vereinen eine festgelegte zusätzliche Kostenerstattung angeboten. Kurzfristig
kamen hier 17 Videos zustande, die allen Usern der Webseite die Möglichkeit verschaffte, eigenständig
in der Wohnung, auf dem Balkon, der Terrasse oder anderswo sich unter Anleitung von qualifiziertem
Übungsleitungen zu bewegen. Diese Angebotsseite erhielt den Namen Sport@Home und wurde nach
einer internen Auswertung der Userzahlen, die diese Seite seitdem aufgesucht hatten, insgesamt 1.138
mal angeklickt (2,5% der Gesamtuserzahlen).

Nachdem Anfang Juni Teil-Lockerungen wieder möglich wurden, bestand die Möglichkeit auf den
öffentlichen Sportanlagen unter Einhaltung der Hygienebestimmungen bereits einige Angebote
umsetzen zu können. Dieses setzte aber voraus, dass die Sportanlagen hierfür in Betracht kamen und
auch zur Verfügung standen. In den meisten Fällen handelte es sich dabei um sogenannte
Begleitflächen, die für den eigentlichen Sportbetrieb der Anlagen nicht benötigt wurden. Nachteilig
war zumeist, dass die Flächen nicht öffentlich einsehbar waren und in den Werbematerialien mit
Ausnahme der tagesaktuell gepflegten Webseite gar nicht vorkamen. Daher blieb die Resonanz
überschaubar. Erst ab Juli war es möglich, die Angebote an den vorgesehenen Orten der Berliner
Grünanlagen und Parks umzusetzen.

    6. PR-Agentur

Um das berlinweite Angebot von „Sport im Park“ möglichst breit zu kommunizieren, über die
jeweiligen Sport- und Bewegungsangebote tagesaktuell zu informieren und die Berlinerinnen und
Berliner allgemein für einen bewegungsreichen Lebensstil zu motivieren, wurde 2020 eine PR-Agentur
mit der Weiterentwicklung der Webseite (sportimpark.berlin.de), der Gestaltung und Produktion von
Werbemitteln und einer begleitenden Social-Media-PR-Kampagne beauftragt. Die Kosten beliefen sich
dabei auf 91.000 € brutto, wobei die Konzepterstellung und insbesondere die Weiterentwicklung und
Betreuung der Webseite kostenmäßige Schwerpunkte waren.

Folgende Leistungen wurden von der Agentur bearbeitet und durchgeführt:

       Weiterführung der Kampagnenkonzeption und Erstellung neuer Werbemotive
       Gestaltung und Produktion eines Basicflyers- und 19 individueller Vereinsflyer
       Gestaltung und Produktion von drei Plakatmotiven
       Gestaltung eines T-Shirts und Produktion von 200 Shirts (FairTrade) zur Weitergabe an die
        Übungsleitungen der Vereine
       Gestaltung und Produktion eines Beachbanners
       Weiterentwicklung, konzeptionelle Anpassung und Pflege der Website
       Beauftragung des Aushangs von Großflächenplakaten an diversen Stellen für eine Woche
       Beauftragung der Präsentation des Casefilms im „Berliner Fenster“ für eine Woche
       Beauftragung der Anzeigenschaltung und Veröffentlichung eines redaktionellen Werbetextes
        in zwei Ausgaben der Berliner Woche
       Durchführung von drei Fototerminen vor Ort und Erstellung eines Fotopools
       Diverses (Erstellung eines Casefilms, Durchführung eines Social Media Workshops, Gestaltung
        und Produktion eines Messestandselements)

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Evaluation der PR-Arbeit
Die konkrete Zusammenarbeit mit der externen Agentur litt insbesondere zu Beginn unter dem
ungewissen Beginn des Projektstarts bis hin zur zeitweisen Gefahr des Projektabbruchs durch die
Pandemiebeschränkungen. Die Website mit den Angeboten konnte nicht freigeschaltet werden, da
diese noch gar nicht stattfanden und die Werbematerialien konnten erst dann in Auftrag gegeben
werden, als der tatsächliche Starttermin für das Programm feststand und die Durchführung gesichert
war. Dieses ergab durch die sehr kurzfristig erfolgten Lockerungen der Nutzungsbeschränkungen eine
Problematik bei der rechtzeitigen Beschaffung der Werbematerialien für die Vereine. Diese konnten
daher nicht vor dem Beginn des Projekts, sondern erst gut zwei Wochen nach dem offiziellen Beginn
verteilt werden.

Durch die Corona-Thematik ergaben sich zudem neue Themenfelder, die im Vorfeld der Vergabe des
Auftrags noch keine Rolle gespielt hatten. In Folge konstruktiver Gespräche wurde innerhalb des
Internetauftritts die Seite „Sport@Home“ kreiert, um dort den Vereinen die Möglichkeit einzuräumen,
selbstgedrehte Videos mit Übungsanleitungen einstellen zu lassen. Davon machten 6 Vereine mit
insgesamt 17 Beiträgen Gebrauch. Diese ungeplante Erweiterung soll nach dem positiven Feedback
der Vereine und Nutzer nun dauerhaften Bestand haben. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit für die
Teilnehmenden, in Zeiten pandemiebedingter Ausfälle wie auch in Situationen, in denen das Angebot
aufgrund der Wettersituation oder eines Übungsleiterausfalls nicht zustande kommen kann, sich zu
Hause bzw. mit den entsprechenden Online-Tools alternativ unter Anleitung zu bewegen.

Im Rahmen einer Auswertung wurde ermittelt, dass während des Durchführungszeitraums insgesamt
rd. 50.000 mal die Website von Sport im Park aufgerufen wurde. Am häufigsten (13.328) wurde der
Zeitplan angeklickt. Das lässt die Vermutung zu, dass es sich hier insbesondere um Teilnehmende
gehandelt hat, die sich über die tatsächliche Durchführung des Angebots (ggf. Schlechtwetter)
informieren wollten. Danach folgt mit 11.856 Aufrufen die Startseite, was wiederum den Schluss
zulässt, dass sich hier insbesondere neue Interessierte über das Programm informieren wollten.
Von den Usern der Website waren 70% männlich und nur 30% weiblich, was insofern verwundert, da
die Mehrzahl der Teilnehmenden bei Sport im Park 2020 weiblich gewesen ist. Mit 30% waren die 25-
34-jährigen die häufigsten User, mit rd. 10% die Jahrgänge 65+ die seltensten User.
Die mit der Agentur vereinbarte Suchnetzwerkkampagne (Google Ads-Kampagne) erwies sich als
überaus sinnvoll, weil hierdurch die Aufmerksamkeit auf die Website erhöht werden konnte. Zudem
wurde durch die Nutzerdatenauswertung festgestellt, dass nach der Anzeigenschaltung in der
„Berliner Woche“ Anfang August die Zugriffszahlen signifikant gesteigert wurden, also offenbar ein
unmittelbarer Zusammenhang bestand.
Hinsichtlich der Gerätekategorie konnte festgestellt werden, dass mit 89% die mobilen Endgeräte am
häufigsten für das Aufrufen der Website genutzt wurden; nur jeweils etwas über 5% der User kamen
über ein Tablet oder den Desktop auf die Website. Dieses unterstützt argumentativ die beabsichtigte
Einführung einer entsprechende Bewegungs-App über die Plattform „Berlin bewegt sich“.

Weiter konnten im Rahmen der Evaluation der PR-Kampagnenarbeit folgende Punkte festgehalten
werden, die im nächsten Jahr verändert, eingeführt oder weiter geprüft werden sollen (siehe auch
Kapitel D 3.):

       Verbesserung der Standortkarte und ggf. Wechsel des Anbieters, z.B. OpenStreetMap
       Filterung der Angebote nach Orten, Zeiten und Sportarten bzw. Zielgruppen
       Motivanpassung je Flyer (Vereine suchen Motiv aus)
       Prüfung effektiverer Aufstellorte für Werbung (Bauzäune, Wall-Stelen, …)
       Verstärkte Durchführung regionaler Werbung (möglichst im Umfeld der beteiligten Parks)
       Fortführung der Google Adds Kampagne
       Verstärkte Social Media Betreuung der Vereine

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7. Kooperation und Zusammenarbeit mit der

       a) Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung (SenGPG)
          SenGPG hat das Programm wie im Jahr 2019 auch 2020 mit 51.000 € finanziell unterstützt.
          Die Mittel werden im Rahmen des Aktionsprogramms Gesundheit (APG) zur Finanzierung
          von Projekten der Gesundheitsförderung und Primärprävention bereitgestellt.
          Voraussetzungen für die Bewilligung waren dabei die Erfüllung inhaltlicher Kriterien, wie
          eine klare Formulierung von Maßnahmen, Zielen und erwarteten Wirkungen und
          Indikatoren, ein Zielgruppenbezug, die Erfüllung von mindestens drei Good-Practice-
          Kriterien zur soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung sowie eine entsprechende
          Dokumentation bzw. Evaluation des Gesamtprojekts. Die vereinbarten Kriterien bezogen
          sich in 2020 auf die Nachhaltigkeit (Gewinnung neuer Mitglieder in den Vereinen),
          niedrigschwellige Arbeitsweise (kostenlose und unverbindliche Angebote), Empowerment
          (Stärkung der Gesundheit und des sozialen Zusammenhalts) und das
          Qualitätsmanagement (Dokumentation und Evaluation).

          Im Jahr 2021 wird das Programm wie bisher von der Senatsverwaltung für Sport
          durchgeführt, bevor es plangemäß 2022 in das Bewegungskonzept von „Berlin bewegt
          sich“ überführt und integriert werden soll. Eine erneute finanzielle Beteiligung seitens
          SenGPG für 2021 ist bereits zugesagt.

       b) AOK-Nordost
          Die AOK-Nordost ist seit zwei Jahren Sponsor des Bewegungsprojekts und hatte zur
          Unterstützung des Programms jeweils 10.000,- € zur Verfügung gestellt. Die hierzu
          abgeschlossene Kooperationsvereinbarung wurde mit dem Ziel geschlossen, das
          Programm „Sport im Park Berlin“ durch die AOK-Nordost zu fördern, um möglichst viele
          Menschen mit einem bewegungsarmen Lebensstil an ein regelmäßiges Sporttreiben
          heranzuführen und im besten Fall für eine Mitgliedschaft in einem Sportverein zu
          gewinnen. Hierfür wurde das Logo der AOK-Nordost auf allen Werbeprodukten (z.B. T-
          Shirts oder Flyer) bzw. in allen pressewirksamen Aktionen verwendet.

       c) Landessportbund Berlin e. V. (LSB)
          Der LSB begleitet das Projekt und unterstützt das Vorhaben, Menschen aller Altersklassen
          für mehr Bewegung und Sport durch sportförderungswürdige Vereine zu motivieren.

       d) Grünflächenämter der Bezirke und Grün Berlin
          Sämtliche Bewegungsangebote von „Sport im Park“ finden in Grün- und Parkanlagen statt,
          für die in den Bezirken die jeweiligen Grünflächenämter als Eigentümer zuständig sind. Mit
          dem Tempelhofer Feld und dem Park am Gleisdreieck waren außerdem zwei zentrale
          Grünanlagen dabei, in denen Vereine Angebote durchgeführt haben, für die die Grün
          Berlin GmbH zuständig ist. Die jeweils zuständigen Behörden waren im Vorfeld der
          durchgeführten Maßnahmen zu beteiligen. Hierzu hatte es frühzeitig Bemühungen um
          eine Verständigung gegeben. Unterschiedliche Auffassungen führten leider zu einer nicht
          einheitlich mit allen Bezirken praktizierten Zusammenarbeit. Divergierende
          Rechtsauffassungen (siehe nachfolgende juristische Stellungnahme) waren der Grund für
          Unstimmigkeiten und Verärgerungen, die bis hin zur Androhung von Versagungen führten.

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Evaluation des Berliner Förderprogramms "Sport im Park" 2020
Anstelle einer Abstimmung der Sportvereine mit dem jeweiligen Grünflächenamt wurde
    2020 erstmalig der Weg der Anzeige der einzelnen Angebote durch die Projektleitung bei
    SenInnDS gewählt. Das jeweilige Grünflächenamt erhielt eine Benachrichtigung mit der
    Auflistung der Orte, Zeiten und Verantwortlichen der jeweiligen Bewegungsangebote. Mit
    Ausnahme des Bezirks Neukölln konnten, zum Teil mit ergänzendem Schriftverkehr und
    Klärungsbedarf, alle zuständigen Ämter mit dieser Form der Informationsweitergabe gut
    arbeiten. Für die Durchführung der vorgesehenen Angebote in Neukölln hingegen mussten
    gesonderte Anträge gestellt und in einem (denkmalschutzrechtlichen) Fall der Standort
    gewechselt werden.
    Nach Beendigung des Programms 2020 ist festzustellen, dass es in keinem einzigen Fall zu
    einer Beschwerde seitens der Grünflächenämter gekommen ist. Allerdings berichteten
    einige Vereine im Rahmen der Fragebogenevaluation, dass es gelegentlich zu Diskussionen
    mit Parkbegehern gekommen sei, die über dieses Angebot nicht genügend informiert
    waren.

    Für das Jahr 2021 soll versucht werden, durch eine noch frühzeitigere Einbindung der
    Grünflächenämter eine weitere Verbesserung der Kommunikation und der
    Zusammenarbeit zu erreichen.

    Stellungnahme der sportfachlichen Rechtsberatung IV A 1 He vom 08.09.2020
    Nach einer vom Rechtsreferat der Senatssportverwaltung zur Optimierung dieser nicht
    befriedigend geklärten Situation durchgeführten rechtlichen Prüfung der Voraussetzungen
    der Nutzung öffentlicher Grünanlagen anhand der einschlägigen Berliner Landesnormen
    mit dem Gesetz zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung der öffentlichen Grünanlagen
    (Grünanlagengesetz – GrünanlG) sowie dem Gesetz zum Schutz von Denkmalen in Berlin
    (Denkmalschutzgesetz Berlin - DSchG Bln) dürfte es sich bei den vom Projekt „Sport im
    Park“ angebotenen 4 Sportarten (Workout, Laufen und Walken, Gerätetraining und
    Körperbalance) um eine Nutzung der einzelnen Anlagen handeln, wie es sich aus deren
    Zweckbestimmung heraus ergibt. Natürlich müssen sich die einzelnen Teilnehmer*innen
    bei ihren sportlichen Aktivitäten so verhalten, dass eine Beschädigung/Beschmutzung/
    Beeinträchtigung von Pflanzen oder Einrichtungsgegenständen (Parkbänke,
    festinstallierten Geräten etc.) nicht stattfindet. Auch störender und für andere Nutzer
    unzumutbarer Lärm sollte durch die Teilnehmer*innen möglichst vermieden werden.

    Die angebotenen Sportarten Spielen und Teamsport dürfte dagegen gesondert zu
    betrachten sein, da die Nutzung von Schleuder-, Wurf- oder Schießgeräte ausdrücklich
    verboten ist. Angeboten werden bei Spielen u.a. Boule und Softball und bei Teamsport u.a.
    Ballspiele. Entsprechend § 6 Abs. 2 GrünanlG ist Ballspielen nur auf den dafür besonders
    ausgewiesenen Flächen gestattet. Dies sollte bei der Auswahl der Grünanlagen beachtet
    werden.

    Nur eine Benutzung der öffentlichen Grün- und Erholungsanlage, die über die oben
    beschriebene Nutzung hinausgeht, bedarf der Genehmigung des zuständigen Straßen- und
    Grünflächenamtes. Wenn beispielhaft Softball oder Ballspiele auf der grünen Wiese
    stattfinden sollen, bedarf es der vorherigen Genehmigung. Das GrünanlG sieht nur die
    erlaubnisfreie oder die genehmigungspflichtige Nutzung vor. Eine Anzeigepflicht kennt das
    Gesetz nicht. Daher wurde der von uns gewählte Weg, die Straßen- und Grünflächenämter
    bereits im Vorfeld informativ in das Projekt einzubeziehen, um ein Verständnis und eine
    Akzeptanz für Ihr Projekt zu erreichen, als sicherlich bei der Mehrzahl der Straßen- und
    Grünflächenämter zielführend bewertet.

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Evaluation des Berliner Förderprogramms "Sport im Park" 2020
Eine Ausnahme dürfte es bei den Grünanlagen geben, die unter Denkmalschutz stehen.
               Dazu gehört u.a. der gesamte Körnerpark im Bezirk Neukölln, der in der Denkmalliste der
               Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen als Gartendenkmal eingetragen ist.
               Dies würde die Haltung des Neuköllner Straßen- und Grünflächenamtes verständlich
               machen, warum eine Nutzung eines Teils der Wiesen unter besonderem Schutz steht
               (Stichwort: Beschädigung von Pflanzen bzw. Einrichtungsgegenständen) und in der Folge
               einer Genehmigung nach § 6 Abs.5 GrünanlG bedarf. Hier wäre ein anderer Maßstab der
               Intensität der Nutzung anzulegen. Möglicherweise wird dieser Teil der Grünanlage auch
               gärtnerisch besonders behandelt.

C                 Auswertung der Fragebögen
Um die formulierten Ziele auf ihren Erfolg in der Umsetzung zu überprüfen wurde zusätzlich zu einer
monatlichen Abfrage der Teilnehmendenzahlen eine dreischrittige Evaluation durchgeführt. Diese
bestand aus:

          einer Befragung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer von „Sport im Park“ in Form eines
           teilstandardisierten Fragebogens (Anhang 1),
          einer Befragung der Übungsleiterinnen und Übungsleiter der Sportangebote in Form eines
           teilstandardisierten Fragebogens (Anhang 2) und
          einer Befragung der jeweils für „Sport im Park“ zuständigen Vereinsfunktionärinnen und -
           funktionäre in Form eines teilstandardisierten Fragebogens (Anhang 3).

1.        Teilnahmen / Statistik

         Verein                      Frauen       Männer      Divers    GESAMT      TN-Durchschnitt
                                                                                    / Kurs
         Softball-Club Berlin        55           107         --        162         12
         Fortuna Marzahn             250          109         --        359         10
         ALBA Berlin                 21           251         --        272         12
         Entspannung mit System      189          54          --        243         6
         Evang. Sportarbeit Berlin   30           116         --        146         11
         GESufit                     709          259         --        968         4
         Kadeshi                     148          71          --        219         6
         Kiezsport                   1768         438         --        2206        8
         Pfeffersport                24           122         --        146         5
         SSC Grünau                  ?            ?           --        244         5
         Sportkinder                 162          184         --        310         7
         Spreewölfe                  112          56          --        168         10
         Stadtbewegung               1956         907         1         2882        8
         RW Viktoria Mitte           101          79          --        180         6
         TSV Berlin-Wittenau         1948         748         --        2696        11
         TSV Spandau 1860            169          66          --        235         4
         Turngemeinde in Berlin      338          577         --        915         24
         VfL Tegel                   346          38          --        384         7
         VSG Altglienicke            113          9           --        122         5
         GESAMT                      8.439        4.191       1         12.857      8,5
                                     66,4%        33,5%       0,1%
10
Es wurden somit 2020 12.857 Teilnahmen (in 2019: 13.397 Teilnahmen) an den Angeboten von „Sport
im Park“ von den Übungsleiterinnen und Übungsleitern dokumentiert Da es bewusst keine
Anmeldepflicht o.ä. gab, wurden dabei Mehrfachteilnehmende auch mehrfach gezählt – die
Teilnahmeanzahl ist also nicht deckungsgleich mit einer Teilnehmendenanzahl.

Von den Teilnahmen waren 8.439 (66%) (in 2019: 7.506 = 56%) von weiblichen Teilnehmerinnen,
4.191 (33%) (in 2019:5.889= 44%) von männlichen Teilnehmern. Eine der teilnehmenden Personen
beschrieb ihr Geschlecht als divers.

Mit 12.857 Teilnahmen konnten 2020 zwar 5% weniger Menschen durch „Sport im Park“ bewegt
werden als noch 2019, allerdings war der Angebotszeitraum auch einen Monat geringer und die
Vorlaufzeiten für entsprechende Bewerbungen und Informationsweitergaben durch die
Pandemieauswirkungen erheblich kürzer. Der Durchschnitt von 8,5 Teilnahmen ist insbesondere vor
dem Hintergrund der auch für das Projekt „Sport im Park“ geltenden Einhaltung von
Hygienekonzepten und Abstandsregelungen als großer Erfolg zu werten, da eine höhere
Durchschnittszahl teilweise auch zu Umsetzungsproblemen vor Ort geführt hätte.

Anzahl Maßnahmen / Grünanlagen / soziale Quartiere pro Bezirk

             Bezirk                Anzahl    Anzahl          Anzahl soziale Quartiere
                                  Angebote Grünanlagen
 Charlottenburg-Wilmersdorf               3          3                              0
 Friedrichshain-Kreuzberg               10           5                              2
 Lichtenberg                              5          2                              1
 Marzahn-Hellersdorf                      8          4                              4
 Mitte                                  21          17                              9
 Neukölln                               14           5                              2
 Pankow                                   3          3                              0
 Reinickendorf                          21           7                              1
 Spandau                                  8          7                              3
 Steglitz-Zehlendorf                    12           8                              0
 Tempelhof-Schöneberg                     5          4                              0
 Treptow-Köpenick                       10           4                              1
 GESAMT                                122          69                             23

Aus dieser Tabelle lässt sich erkennen, dass die Anzahl der bevorzugt mit Angeboten zu belegenden
sozialen Handlungsräume der „Ressortübergreifenden Gemeinschaftsinitiative zur Stärkung sozial
benachteiligter Quartiere“ erfreulicherweise ein Drittel aller Angebotsbereiche ausmacht und damit
einer der wichtigsten Intentionen des Programms Rechnung getragen wird.

11
2.     Befragung der Teilnehmenden von „Sport im Park“

    Verein                       Fragebögen      Gesamtteilnahmen Anzahl Angebote
    TSV Spandau 1860 e. V.              6                235             5
    VSG Altglienicke e. V.              7                122             4
    SSC Grünau e. V.                    7                244             4
    Softball-Club Berlin e. V.          10               162             1
    SV RW Viktoria Mitte e. V.          10               180             2
    Kadeshi e. V.                       12               219             3
    Fortuna Marzahn e. V.               12               359             3
    Spreewölfe Berlin e. V.             12               168             1
    ALBA Berlin e. V.                   13               272             3
    Entspannung mit System e. V.        15               243             4
    Ev. Sportarbeit BB e. V.            16               146             1
    VfL Tegel e. V.                     17               384             6
    TSV Berlin-Wittenau e. V.           21              2696           17
    GESUfit e. V.                       31               968           20
    Turngemeinde in Berlin e. V.        35               915             3
    Kiezsport Berlin e. V.              55              2206           22
    Stadtbewegung e. V.                 189             2882           23
    GESAMT                              489            12.857*        133*

    *) Keine Abgabe der Fragebögen erfolgte durch die Vereine Sportkinder Berlin e. V. (Zielgruppe
    Kleinkinder – 310 Teilnahmen – 9 Angebote) und Pfeffersport e. V. (versäumt – 146 Teilnahmen – 2
    Angebote).

    Um die Effektivität bzw. das Erreichen der Zielsetzung von „Sport im Park“ zu analysieren wurden
    zunächst die Teilnehmenden der unterschiedlichen Sportangebote befragt.
    Hierfür wurden über die Sportvereine teilstandardisierte Fragebögen versendet, die vor Ort von den
    Übungsleiterinnen und Übungsleitern ausgegeben wurden. Es gab einen Rücklauf von 489 ausgefüllten
    Fragebögen,      die    für     diesen     Teil    der      Evaluation   ausgewertet       wurden.

    Die Fragebögen ermittelten Daten zu folgenden Bereichen:

   Geschlecht
   Alter
   Migrationshintergrund
   Vorhandensein einer körperlichen oder psychischen Einschränkung oder Behinderung
   Umfang, Ort und Organisationsform des Sportengagements
   Teilnahmemotive
   Konstanz der Teilnahme und Vorhaben eines Vereinsbeitrittes
   Kritik, Wünsche und Verbesserungsvorschläge
    Der an die Vereine versendete Fragebogen für die Teilnehmenden der Angebote findet sich in Anhang
    1.

    12
Ergebnisse

Geschlecht der Teilnehmenden

             Geschlecht
              1%

        36%                       weiblich
                                  männlich
                   63%            divers

Abb. 1: Geschlecht der Teilnehmenden.

Der hohe Anteil an teilnehmenden Frauen ist erfreulich und entspricht den genannten Zielstellungen
von „Sport im Park“.

Alter der Teilnehmenden

                   Alter in Jahren
                         0,90% 7,5%
             13,25%                                unter 10
                                                   11 bis 18
                                    15,8%          19-30
                                                   31-40
                            17%                    41-65
         45,18%
                                                   66+

Abb. 2: Alter der Teilnehmenden in Jahren .

Im Durchschnitt lag das Teilnehmendenalter bei 46,8 Jahren.

Das Alter der Teilnehmenden wurde außerdem in sechs Altersgruppen unterteilt, die sich an der
Skalierung der Berliner Sportstudie (2018) orientieren. Die größte Gruppe stellte die der 41-65-
Jährigen (45%). Die Menge der Teilnehmenden der Altersgruppe 66+ lag, der Altersgruppe 19-30 und
31-40 ähnlich, bei 13,3%. Die Zielgruppe 66+ liegt ebenfalls im Fokus von „Sport im Park“ und wurde
somit erfolgreich erreicht.

13
Migrationshintergrund der Teilnehmenden
Der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund an der Gesamtteilnahmezahl lag bei 17 % (2019:
18,1%). Im Vergleich hierzu: der berlinweite Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund lag am
30.06.2020 bei 35% (vgl. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 2020).

        Migrationshintergrund

                       17,0%
                                                   ja
                                                   nein
               83,0%

Abb. 3: Migrationshintergrund der Teilnehmenden.

Körperliche oder psychische Einschränkung oder Behinderung der Teilnehmenden
12% (2019: 18,8%) der Befragten gaben an, eine körperliche oder psychische Behinderung oder
Einschränkung zu haben.

       Körperliche / Psychische
           Einschränkung

                         12%
                                                        ja
                                                        nein
                 88%

Abb. 4: Körperliche oder psychische Einschränkung oder Behinderung der Teilnehmenden.

Ergebnisse Sportengagement
In einem zweiten Schritt wurden Umfang, Ort und Organisationsform des bisherigen
Sportengagements abgefragt. Die erhobenen Daten decken sich an vielen Stellen mit den Ergebnissen
der Berliner Sportstudie (2017) und bestätigen, dass „Sport im Park“ mit Angeboten außerhalb des
organisierten Sports im öffentlichen Raum in Hinblick auf die Entwicklung des Sportengagements in
Berlin mit der Zeit geht.

14
Umfang der Sportausübung

         Umfang der Sportausübung

                                  9%
                                        12,9%

                         18,9%
                                            19,3%

                                 39,9%

      mehr als 6    4- unter 6         2- unter 4     1- unter 2   nie

Abb. 5: Wie viele Stunden Sport treiben Sie normalerweise in der Woche?

Rund 91% der Teilnehmenden von „Sport im Park“ bewegen sich in ihrem Alltag regelmäßig, wobei ein
Umfang von 2 bis 4 Stunden pro Woche besonders häufig (39,9%) genannt wurde. Nur 9% der
Teilnehmenden treiben nie oder nur unregelmäßig Sport, sind also Teil der Zielgruppe der
„sportfernen“ Menschen.

Orte der Sportausübung

         Orte der Sportausübung

                     16,90%            19,60%

                                          15,80%
                   35,90%
                                    11,80%

     Verein    Fitness     Zuhause        Gruppe öR      Solo öR

Abb. 6: Wo treiben Sie normalerweise Sport?

Mehr als die Hälfte (52,8%) aller Teilnehmenden nutzen den öffentlichen Raum, also Parks,
Grünanlagen und Straßen für ihr Sportengagement entweder in privat organisierten Gruppen oder
alleine. Die Sportstätten der Vereine (Sporthallen und –plätze, Schwimmbäder etc.) stellen den am
zweitstärksten (19,6%) genutzten Sportort, hier ist jedoch gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von
fast 20% zu verzeichnen (2019: 39,2%). Auch im Fitnessstudio (15,8%) und Zuhause (11,8%) wird von
vielen der Teilnehmenden von „Sport im Park“ Sport getrieben. Auch bei diesen beiden Werten konnte
ein Rückgang von fast 50% gegenüber dem Vorjahr verzeichnet werden. Allerdings muss bei der
Bewertung berücksichtigt werden, dass sowohl im Bereich der Sportausübung in den Vereinen bzw.
im Fitnessstudio durch die Corona-bedingten Beschränkungen es zu gravierenden Ausfällen kam, die
vermutlich dazu führten, dass sich die Teilnehmenden alternative Bewegungsangebote gesucht haben.
15
Erreichen der Zielgruppe

              Von den befragten Teilnehmenden erfüllten               38% (2019: 55%) eine oder
              mehrere der folgenden Bedingungen:

                         -         Migrationshintergrund
                         -         Körperliche oder psychische Einschränkung oder
                                   Behinderung
                         -         Unregelmäßig oder nie bewegungs- oder sportaktiv
                                   (sportferne Personen)

Ergebnisse Teilnahmemotive
Im dritten Themenblock wurde ermittelt, wie die Teilnehmenden auf die Angebote von „Sport im Park“
aufmerksam wurden und aus welchen Beweggründen sie sich für eine Teilnahme entschieden haben.

Aufmerksamkeit auf „Sport im Park“

                     Aufmerksamkeit auf Sport im Park
                                 Mehrfachnennung möglich

        Sonstiges
                                                             25,60%

         Freunde
                                                                               38%

     Social Media
                                         11,20%

 Vereins-Website
                                4,90%

      SiP-Website
                                            13,20%

     Plakate/Flyer
                                          11,80%

                 0,00%       5,00% 10,00% 15,00% 20,00% 25,00% 30,00% 35,00% 40,00%
Abb.7: Wie sind Sie auf „Sport im Park“ aufmerksam geworden?

Die Teilnehmenden von „Sport im Park“ sind 2020 überwiegend über private und persönliche Kontakte
und Ansprache auf das Projekt aufmerksam gemacht worden. Insbesondere die digitalen Bereiche
verbuchen hier eine überraschend geringe Resonanz, so dass hier mehr Anstrengungen unternommen
werden müssen, insbesondere das Klientel zu erreichen, für das die Projektangebote durchgeführt
werden. Im Bereich „Sonstiges“ nehmen die Krankenkassen und medizinischen Bereiche mit 6% einen
etwas größeren Anteil ein.

16
Gründe für die Teilnahme an „Sport im Park“

                                        Teilnahmemotive
                                      Mehrfachnennung möglich

           Neues ausprobieren
                                                          33,33%
                Neue Kontakte
                                                          33,74%
                       Corona
                                                               40,49%
            Ohne Verpflichtung
                                                               41,10%
            Nähe zum Wohnort
                                                                          57,46%
                     Kostenlos
                                                                             62,58%
         Gesundheitsförderung
                                                                                   67,28%
         Spaß an der Bewegung
                                                                                        75,05%
                             0,00% 10,00% 20,00% 30,00% 40,00% 50,00% 60,00% 70,00% 80,00%
       Abb.8: Wieso nehmen Sie an den Angeboten von „Sport im Park“ teil?

Mit einer Nennung von 75% der Teilnehmenden steht der Spaß an Bewegung an oberster Stelle der
Liste der Teilnahmegründe, dicht gefolgt von der Förderung der eigenen Gesundheit (67,3%). Die
Kostenfreiheit (62,3%) und die geographische Nähe der Angebote zum eigenen Wohnort (57,5%)
stellen weitere relevante Beweggründe dar. Aber auch die übrigen Beweggründe wurden zwischen
33% und 41% mal von den Befragten angekreuzt, so dass sich hier Schwerpunkte ableiten lassen, die
für die Definition der teilgenommenen Personen eine Bedeutung besitzt und begründet, warum sehr
viele Menschen bevorzugt vereinsungebundene Bewegungsaktivitäten bevorzugen.

Ergebnisse Konstanz der Teilnahme und geplanter Vereinsbeitritt

Teilnahmeoptionen

           Teilnahmeoptionen
      14,9%                           erste Teilnahme

                                      wiederholte
                             56,8     Teilnahme am
                                      gleichen Angebot
 28,3%                                bereits Teilnahme
                                      an anderen
                                      Angeboten

Abb. 9: Sind Sie zum ersten Mal bei einem Angebot von „Spo rt im Park“?

17
Über die Hälfte aller Teilnehmenden besuchte im Rahmen der Befragung zum ersten Mal ein Angebot
im Rahmen von „Sport im Park“, was darauf hindeutet, dass auch im Verlaufe der Projektwochen
immer wieder neue Personen hinzukamen, die eventuell spontan mitmachten. Knapp ein Drittel der
Teilnehmenden war bereits regelmäßig bei dem Angebot gewesen, die restlichen 14,9% hatten bereits
andere Angebote besucht. Mit diesen Werten bewegt sich die Evaluation in etwa an den ermittelten
Werten des Vorjahres.

Geplante Teilnahme

         Geplante Teilnahme
         15,5%    0%

                                    ja, auf jeden Fall
                                    vielleicht
                  84,5%             nein

Abb. 10: Planen Sie, weiterhin zu den Angeboten von „Sport im Park“ zu kommen?

Auf die Frage nach einer geplanten regelmäßigen Teilnahme antwortete kein(e) einzige(r) der
befragten Personen negativ, 15,5% waren sich noch nicht sicher und fast 85% planen eine erneute
Teilnahme.

Motivierende Wirkung von „Sport im Park“

                 Motivation
                 5,8%

            20%                            ja
                                           vielleicht
                     74,2%                 nein

Abb. 11: Motiviert Sie „Sport im Park“ in Zukunft mehr Sport zu treiben?

Es wurde des Weiteren abgefragt, ob die Angebote die Teilnehmenden motiviert hätten, sowohl
innerhalb als auch außerhalb der Angebote von „Sport im Park“ künftig vermehrt Sport zu treiben. Mit
74,25% positiven und nur 5,8% negativen Antworten darauf wird „Sport im Park“ seiner Zielstellung
gerecht, den Berlinerinnen und Berliner zu einer längerfristigen Steigerung ihrer Bewegungs- und
Sportaktivitäten zu verhelfen.

18
Geplanter Vereinsbeitritt

              Geplanter
            Vereinsbeitritt
                                    ja, auf jeden
                                    Fall
 14,8%       0%
                                    vielleicht
                  29,4%
                                    nein
         55,5%
                                    bereits
                                    Mitglied

Abb. 12: Können Sie sich vorstellen, im Anschluss an „Sport im Park“ Mitglied des Vereins, dessen
Angebot Sie besucht haben bzw. überhaupt Mitglied in einem Sportverein zu werden?

Da ein erklärtes Ziel von „Sport im Park“ die Förderung der Berliner Vereine ist, wurde die Bereitschaft
der Teilnehmenden abgefragt, im Anschluss an die Angebote Mitglied eines Sportvereins (dessen
Angebot Sie besucht haben bzw. überhaupt in einen Sportverein einzutreten) zu werden. Ein knappes
Drittel (29,4%) der Befragten bejahte dies, 55,3% waren sich noch nicht sicher und 14,8% verneinten.

Bei dieser Befragung wurde versäumt zu fragen, ob die Teilnehmenden bereits Mitglied im Verein
waren; es ist davon auszugehen, dass sich der Prozentsatz mindestens in Höhe von 12% bewegt, da
auch durch die Corona-Ausfälle bedingt viele Mitglieder sich anderweitige Bewegungsoptionen, wie
eine Teilnahme an Sport im Park, verschafft hatten.

Wunschzeitraum von „Sport im Park“

         Gewünschte Saisondauer
           von "Sport im Park"
                        1%

                    12%

                          87%

       saisonal   ganzjährig    unentschlossen

Abb. 13: Sollte es vergleichbare Angebote über das ganze Jahr hin, also auch in den anderen Monaten,
geben?

Die Beantwortung dieser Frage ist in dieser Deutlichkeit eine Überraschung und dokumentiert den
Wunsch     der     Teilnehmenden,       wohnortnahe,     kostenlose     und   Übungsleiterbetreute
Bewegungsangebote ganzjährig durchzuführen. Sie lässt aber auch gleichermaßen die Vermutung zu,
dass der überwiegende Teil der Teilnehmenden das klassische Vereinsmodell nicht attraktiv und
passend findet, so dass hier definitiv ein Ansatzpunkt besteht, sich nähere Gedanken zur Frage des
künftigen Angebotsumfangs im Zusammenhang mit einer besseren Anbindung an einen Sportverein
zu machen.
19
Kritik
Die letzte Frage gab den Teilnehmenden die Möglichkeit, Kritik zu üben bzw. Wünsche und
Verbesserungsvorschläge für das Programm zu äußern.
Nur ein Bruchteil der Befragten nutzte diese Möglichkeit, so dass hier nur 56 Antworten gegeben
wurden und einzelne Aussagen (z. B. fehlende Toiletten oder Beleuchtung) vernachlässigt werden
können.

Gut die Hälfte der Antworten beinhaltete den Wunsch ab, dass die Angebote auch im Winter oder
erheblich länger stattfinden - entweder ebenfalls draußen oder mit Ausweichmöglichkeiten in
geschlossene Räume bei schlechtem Wetter.

Ein wiederum mehrfach geäußerter Kritikpunkt waren die Werbemaßnahmen. Hier wünschten sich die
Teilnehmenden generell mehr und früher geschaltete Werbung. Auch eine regelmäßigere
Aktualisierung der Webseite bei Ausfällen und mehr Möglichkeiten, sich außerhalb des Internets über
die Angebote zu informieren gehörten zu den Anregungen.

3.      Befragung der Übungsleitungen

 Der zweite Schritt der Evaluation bestand aus der Befragung der Übungsleiterinnen und Übungsleiter
 (im Folgenden: ÜL), die Angebote im Rahmen von „Sport im Park“ gestalteten. Diese fand in Form
 von Fragebögen mit offenen Fragen, die ebenfalls über die Sportvereine per Email versendet worden
 waren, statt.
 Für diesen Teil der Evaluation wurden 40 ausgefüllte Fragebögen von ÜL aus 11 Vereinen
 anonymisiert ausgewertet. Die Fragebögen enthielten Fragen zu folgenden Kategorien, anhand derer
 Auswertung erfolgte:

 o      Motive für die Teilnahme als ÜL
 o      Teilnehmende der Angebote/Erreichen der Zielgruppe(n)
 o      Zusammenarbeit mit eigenem Verein und Feedback durch den Verein
 o      Probleme in der Organisation und Durchführung der Angebote
 o      Bezahlung
 o      Wünsche und Verbesserungsvorschläge

 Der an die Vereine versendete Fragbogen für die ÜL findet sich in Anhang 2.

Ergebnisse

Auslöser für die Teilnahme als ÜL
Die meisten befragten ÜL (24) haben über Kontakte mit dem ausrichtenden Verein von „Sport im
Park“ erfahren, die meisten wurden direkt vom Vereinsvorstand angesprochen und konnten so für das
Programm gewonnen werden. Dabei sind die ÜL zumeist parallel als ÜL für reguläre Vereinsangebote
tätig, vereinzelt außerdem für andere Sportvereine.

Acht ÜL erklärten, hierüber privat erfahren zu haben; dabei ist davon auszugehen, dass auch sie bereits
Mitglieder des ausrichtenden Vereins gewesen sind, da Vereine keine fremden ÜL für ihre Angebote
bereitstellen würden.

20
Teilnehmende der Angebote / Erreichen der Zielgruppe
Alle befragten ÜL waren sich darin einig, dass „Sport im Park“ grundsätzlich dazu geeignet ist, mehr
Berlinerinnen und Berliner in Bewegung zu bringen.

Nach Ansicht von 37 ÜL kommen die anwesenden Teilnehmenden regelmäßig zu den Kursen; lediglich
drei ÜL waren der Auffassung, dass es sich um immer wieder neue, teilweise spontan dazu stoßende
Teilnehmende gehandelt hat.

Die Angaben darüber, wie groß der Anteil an sportfernen Personengruppen bei den Angeboten war,
rangierte zwischen 30% und 100%. Gut die Hälfte der ÜL ist der Auffassung, dass sportferne Personen
insbesondere die Angebote genutzt haben. Lediglich zwei ÜL verneinten zu dieser Frage die Nutzung
der Angebote durch diesen Personenkreis. Von den vermehrt nicht im Vereinssport organisierten oder
aber anderweitig wenig sportlich aktiven Personengruppen beobachteten die ÜL insbesondere eine
Teilnahme von Frauen, häufig im Rentenalter, was sich mit den Ergebnissen der
Teilnehmendenfragebögen deckt.

Menschen mit Migrationshintergrund nahmen, so die Angabe der ÜL, nur vereinzelt teil. Menschen
mit „augenscheinlicher“ Behinderung waren nach Einschätzung der ÜL fast gar nicht vertreten.

Das Feedback der Teilnehmenden zu den Angeboten und der Bewegungsvermittlung durch die ÜL war
uneingeschränkt positiv.

Zusammenarbeit mit dem eigenen Verein, der Senatsverwaltung und der Agentur
Mit einer Ausnahme wurde die Zusammenarbeit mit dem eigenen Verein positiv bewertet, so dass
davon auszugehen ist, dass der Informationsfluss zwischen dem meist im Verein angesiedelten
Projektverantwortlichen und den ÜL reibungslos stattgefunden hat.

Die Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung wurde von 10 ÜL mit „gut“ bewertet, der
überwiegende Teil konnte hier aber keine Bewertung abgeben, da es zwischen diesen Beteiligten gar
keine direkte Kommunikation gegeben hatte.

Die Zusammenarbeit mit der Agentur wurde von 5 ÜL mit „gut“ bewertet, der überwiegende Teil
konnte hier aber keine Bewertung abgeben, da es zwischen diesen Beteiligten gar keine direkte
Kommunikation gegeben hatte.

Probleme in der Organisation und Durchführung der Angebote
Hierzu gab es erfreulicherweise wenig Anmerkungen und kein einheitliches Meinungsbild wie noch im
Jahr zuvor, in dem der zeitliche Verzug seitens der Senatsverwaltung von sehr vielen ÜL kritisiert
worden war.

5 ÜL kritisierten die schlechte Auffindbarkeit ihres Angebots für die Teilnehmenden.

In zwei Fällen wurden Schwierigkeiten mit GrünBerlin (Park am Gleisdreieck) und einem
Grünflächenamt (Körnerpark) geschildert, die sich von Seiten der Senatsverwaltung klären ließen.

In zwei weiteren Fällen kam es zu fremdenfeindlichen Äußerungen. Hier sollen alle Vereine 2021
gebeten werden, sich unverzüglich bei der Senatsverwaltung zu melden, um derartigen
Vorkommnissen begegnen zu können.

21
Weiter wurden niedrigschwelligere Werbung gewünscht, anfänglich falsche Zeiten in den Flyern
bemängelt, die Einhaltung der Coronaregeln ggü anderen Gruppen als schwierig und die Corona-
Demos im Bereich des Tiergartens als beeinträchtigend empfunden.

Wünsche und Verbesserungsvorschläge für „Sport im Park“ 2021
Alle befragten ÜL konnten sich grundsätzlich vorstellen, im Jahr 2021 erneut Angebote im Rahmen von
„Sport im Park“ zu gestalten.

Einige formulierten den Wunsch, dass eine frühere, vermehrte und flächendeckende Information
über die Angebote von der Senatsverwaltung möglich gemacht wird. Dabei hätten Teilnehmende den
Wunsch geäußert, dass man sich auf der Homepage die Angebote auch nach Orten anzeigen lassen
kann. Im Bereich „Werbung“ wurden zudem eine Verteilung der Flyer in Wohngebieten sowie durch
Ärzte, Krankenkassen, soziale und weitere medizinische Einrichtungen (Abstimmung mit den
Projektverantwortlichen der Vereine, die hierfür Mittel erhalten), eine bessere Kooperation mit den
Vereinen bezüglich der Werbung, mehrmalige individuelle Werbung in den lokalen Wochenblättern,
Bewerbung in „nebenan.de“ sowie das Vorstellen des Projekts in Familienzentren, Integrationsorten
oder dem JobCenter.

Die bessere Auffind- und Sichtbarkeit der Angebote innerhalb der Grünanlagen durch entsprechende
Beschilderungen und aufrechte Banner wurde weiter vorgeschlagen.

Weitere einzelne Verbesserungsvorschläge waren:

      T-Shirts sind zu hochgeschlossen und aus zu dickem Stoff, Farbe ist furchtbar und zu warm für
       heiße Tage
      Feedbackbögen sollten früher ausgeben werden
      Längere Durchführungszeiten der Angebote
      Direkte Kommunikation zwischen der Senatssportverwaltung und den ÜL
      Social-Media-Unterstützung durch den Verein
      Klare Aussagen der Senatsverwaltung, was die Vergütung anbetrifft; entsprechende ÜL sollten
       angemessen vergütet werden
      Mehr Yoga

               Foto vom Angebot des TSV Berlin-Wittenau auf der Wiese am Rathaus Reinickendorf

22
4.       Befragung der zuständigen Vereinsfunktionärinnen und –funktionäre

Abschließend wurde noch ein weiterer Fragebogen an die Projektverantwortlichen der Sportvereine
versandt, in dem konkrete Fragestellungen zum Projekt und den vereinsbezogenen Angeboten gestellt
wurden.

Der an die Vereine versendete Fragebogen für die Projektverantwortlichen der Vereine findet sich in
Anhang 3.

Von den 19 teilgenommenen Vereinen haben letztlich „nur“ 11 den Bogen ausgefüllt zurückversandt:

        Rot Weiss Viktoria Mitte e. V.
        GesuFit e. V.
        TSV Berlin-Wittenau e. V.
        VfL Tegel e. V.
        Kiezsport e. V.
        Kadeshi e. V.
        Spreewölfe e. V.
        Ev. Sportarbeit Berlin-Brdbg. e. V.
        ALBA Berlin e. V.
        Stadtbewegung e. V.
        Entspannung mit System e. V.
        Sportkinder e. V.
        Pfeffersport e. V.

Darüber hinaus gab es von den „Füchsen Berlin e. V.“, die in 2020 nicht an dem Projekt teilgenommen
hatten, hierzu folgende Begründung. Der Aufwand und die tatsächlichen Kosten stünden in keinem
Verhältnis. Weiter habe man im Vorjahr keine Neumitglieder durch das Projekt gewinnen können.
Zudem müsse eine Projektleitung für die damit verbundenen Arbeiten Mittel erhalten. Hierzu wurde
2020 folgende Regelung getroffen, wonach Vereine erst ab zehn Angeboten derartige organisatorische
Personalaufwände geltend machen konnten.

Vom Verein „Pfeffersport e. V.“ wurde separat gemeldet, dass der Aufwand für Fragebögen, Werbung,
Durchführung, Organisation und Evaluation sehr hoch und durch das Projekt nicht finanziert sei.
Außerdem sei die Kommunikation mit der Senatsverwaltung sehr aufwändig und meistens verbunden
mit einer termingebundenen Rückmeldung (Stellungnahme und Bewertung siehe Kapitel E).

Ergebnisse

Infoquelle für das Projekt
Die Hälfte der Verantwortlichen gab an durch den Projektaufruf der Senatsverwaltung auf das
Programm aufmerksam gemacht worden zu sein. Lediglich in zwei Einzelfällen wurden hier andere
Medien bzw. der Internetauftritt der Senatsverwaltung genannt.

23
Motive für die Teilnahme an „Sport im Park“ / Erwarteter Nutzen für den Verein
Ein zentrales Ziel, wie auch von der Senatsverwaltung intendiert, ist für neun der 24 befragten Vereine
die Mitgliedergewinnung. So biete „Sport im Park“ einen guten Rahmen, um auf die Vereinsangebote
öffentlich aufmerksam zu machen.

Acht der befragten Vereine schätzten es, dass die Gelder von „Sport im Park“ niedrigschwellige
Angebote für Nicht-Mitglieder möglich machten.

Sechs der Vereine sahen als zentralen Nutzen der Förderung die Möglichkeit der Nutzung der
Grünanlagen und Parks durch ÜL vor Ort.

Sieben Verantwortliche gaben an, durch das Programm mehr Öffentlichkeit zu erfahren und fünf
Verantwortliche schätzten die Durchführung der Angebote in sozialen Brennpunkten der Stadt.

Vier Projektleitungen sahen die Vernetzung mit anderen Vereinen positiv und drei Verantwortliche
gaben die Gesundheitsförderung als Motiv für die Teilnahme an.

Durchgeführte Werbemaßnahmen (Anzahl der Vereine)

       Flyerverteilung (9)
       Persönliche Ansprache (10)
       Netzwerkpartner (8)
       Website Verein (11)
       Wurfsendungen (3)
       Bewerbung auf Veranstaltungen (1)
       Regionale Zeitung (1)
       Facebook (1)
       nebenan.de (1)

Teilnehmende der Angebote / Erreichen der Zielgruppe
Von den elf teilgenommenen Vereinen gaben sieben an, mit den Teilnehmendenzahlen zufrieden
gewesen zu sein. Drei Vereine gaben an, dass diese Zahl immer vom jeweiligen Angebot abhängig war
und wiederum drei Vereine waren der Auffassung, dass die Zahlen hätten besser sein können.

Neun der Vereinsverantwortlichen attestierten, dass die Angebote die gewünschten         Zielgruppen
erreichen, vier Vereine nur teilweise. Die größten Schwierigkeiten für das Fernbleiben der
angesprochenen Zielgruppen wurden in der Problematik der Ansprache, der sprachlichen
Verständigung und der festen Bindung an einen Verein gesehen. Hierzu konnte sich ein
Verantwortlicher gut vorstellen, besser mit einem Ticketsystem (10er-Ticket) zu operieren, da sich ein
Teil der Zielgruppe nicht langfristig binden möchte.

Alle befragten Vereine schätzten generell die Niedrigschwelligkeit der Angebote von „Sport im Park“
als Faktor ein, der bisher sportfernen oder nicht im Vereinssport organisierten Gruppen den Zugang
zum Sport vereinfachte. Weiter wurden die Offenheit für Zielgruppen, Flexibilität, Kostenfreiheit,
Unverbindlichkeit, Nähe und Anfängerfreundlichkeit als entscheidende Vorteile genannt.

24
Kommunikation mit der Senatsverwaltung und der Agentur
Infolge des frühzeitigen Beginns und der zwischenzeitlich drei Beschäftigten, die sich um die
zeitgemäße Durchführung des Projekts kümmern konnten, sowie eine ohne personellen Wechsel
durchgeführte Saison waren alle Vereine mit der Zusammenarbeit 2020 zufrieden gewesen.

Die Kommunikation mit der Agentur wurde hingegen nur von sechs Vereinen mit gut bewertet. Drei
Vereine fanden die Zusammenarbeit durchwachsen, einer eher schlecht und ein Verein hatte gar
keinen Kontakt (!) zur Agentur.

Probleme in der Organisation und Durchführung
Erfreulicherweise wurden hier nur wenige Punkte genannt, die im Rahmen der Durchführung des
Projekts als problematisch angesehen wurden. Hier lag der Schwerpunkt bei der Hälfte der
Verantwortlichen erneut bei den Honorarunterschieden zwischen dem Verein und der
Senatsverwaltung, wobei es interessanterweise nicht immer um ein zu geringes Honorar für ÜL oder
Projektverantwortliche ging, sondern teilweise auch um „zu viel Honorar“. Je nach dem, was Vereine
für Möglichkeiten besitzen, werden die ÜL entsprechend honoriert, wobei sich die Honorare und
Entgelte der Senatsverwaltung sich stets am obersten, zu vertretenden Level der
Honorarverordnungen bewegt haben. Für die im Rahmen von Sport im Park von den ÜL zu
erwartenden Qualifikationen in der Regel verbunden mit der Trainer-C-Lizenz sind die Honorare bis zu
25,- € angemessen und können auch nicht individuell angepasst werden.

In einem weiteren Fall wurde auch die zu geringe Höhe des Honorars für die Projektleitung kritisiert,
da die betreffende Person über einen Bachelorabschluss verfügen würde. Hierzu ist anzumerken, dass
ein derartiger Abschluss für diese damit verbundenen Aufgaben nicht erforderlich war, so dass die
Tatsache, dass ein derartiger Abschluss mitgebracht wird, nicht zwangsläufig zu einer höheren
Honorarleistung führen kann.

Von Seiten der Vereinsverantwortlichen wurden von sechs Vereinen Konflikte mit dem
Grünflächenamt geschildert, wobei der Senatsverwaltung nur drei Fälle bekannt waren. Hier muss
eine bessere Kommunikation zwischen Verein und Senatsverwaltung stattfinden, um über derartige
Kenntnisse überhaupt zu verfügen bzw. sich inhaltlich damit beschäftigen zu können.

Der Verein GESufit e. V. formulierte in seinem Sachbericht die anfänglichen Schwierigkeiten mit der
Pandemie. Er hatte insbesondere versucht, neue und sozial stark belastete Quartiere mit Angeboten
zu versehen, dort aber große Anlaufschwierigkeiten die Zielgruppen zu erreichen bzw. auf die
Angebote aufmerksam zu machen. Aus seiner Sicht wären Bezirksflyer, mehr Social Media Aktivitäten
und gezielte Anzeigenschaltungen in der „Berliner Woche“ hilfreich.

Der Verein Kiezsport e. V. verwies in seinem Sachbericht auf die guten Erfahrungen mit der
Kiezsportlotsin in Mitte und die Plattform bewegt-draussen.de.

Der Verein Stadtbewegung e. V. zeigte in seinem Sachbericht einige Hinweise auf, die das Programm
künftig berücksichtigen sollte. Positive Resonanzen erfuhr der Verein durch Werbung seiner Angebote
auf Facebook, Meetup und Instagram sowie der Plattform nebenan.de. Er hatte gesonderte
Informationen dem LSBTIQ-Kreis zukommen lassen, ohne dass es zu einer entsprechenden Resonanz
bei der Anzahl der Teilnehmenden gekommen sei. Weiter fanden im Durchführungszeitraum drei
Trainer/-innentreffen statt, die zur zwischenzeitlichen Auswertung, Besprechung und Klärung
bestimmter Fragestellungen hilfreich gewesen seien. Eine Vor-Ort-Bewerbung der Angebote wäre
wünschenswert.

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