Exzellente AbsolventInnen der JKU-Perspektiven zum Wissenschaftsbetrieb - Das Forschungsmagazin der Johannes Kepler Universität Linz
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Das Forschungsmagazin der Johannes Kepler Universität Linz Ausgabe 3/12 Exzellente AbsolventInnen der JKU – Perspektiven zum Wissenschaftsbetrieb
Editorial Xxxxxxxxxxx Geschätzte Leserinnen, Inhalt geschätzte Leser! UNIVATIONEN 3/12 Z ielsetzung der Univationen ist es, die Forschungsleistungen und -ergebnisse unserer JKU einer breiteren Öffentlichkeit Schwerpunkt zu präsentieren. Mit dieser Ausgabe wol- Neun AbsolventInnen – len wir den Blick auf die Leistungen jener Neun Perspektiven 3 Persönlichkeiten richten, die ihr Studium an der JKU abgeschlossen haben, dann aber ihre Karrieren höchst erfolgreich an Nachwuchswissenschafter anderen Institutionen fortgesetzt haben, Dr. Stefan Janecek 11 also exemplarisch einige unserer Absol- ventinnen und Absolventen zu Wort kom- men lassen. SOWI Befragt nach ihren Erfahrungen zum Stu- dium an der JKU haben wir durchaus po- Tabakfabrik Linz: Areal mit Zukunft. sitive Rückmeldungen erhalten, wir haben Und Vergangenheit! 13 aber die AbsolventInnen auch explizit um einen kritischen Blick gebeten, und uns ih- Univ.Prof. re „Botschaften an die JKU“ zu übermit- Internationales Renommee Dr. Gabriele Kotsis teln. Genannt wurden unter anderem eine Vizerektorin für Forschung für Sozialpsychologie 15 stärkere Betonung der Interdisziplinarität, eine Verstärkung der Kooperationen mit anderen Bildungs- und Forschungseinrich- tungen vor allem auf internationaler Ebe- ne aber auch der Austausch mit interes- RE sierten Teilen der Gesellschaft. Austrian Center for Corporate „Der kritische Ein Blick auf die in dieser Ausgabe vor- Compliance, ACCC 17 Blick von gestellten Forschungsprojekte zeigt, dass unsere WissenschafterInnen hier bereits exemplarisch Antworten geben können, wie z.B. die ausgewählten internationale Vernetzung der Sozialpsy- TNF AbsolventInnen chologie oder der Transfer von Know-how der JKU gibt in die Praxis innerhalb des rechtswissen- Sechsjähriges EU-Projekt SCIEnce schaftlichen Forschungsfeldes der Com- uns wertvolle pliance. am RISC abgeschlossen 19 Anregungen.“ Mit Blick in die Alpbacher Bergwelt wäh- rend meines Besuches der Technologie- tage darf ich Ihnen eine inspirierende Lektüre mit den Univationen wünschen! Impressum UNIVATIONEN – Das Forschungsmagazin der Johannes Kepler Universität Linz erscheint vierteljährlich, Auflage 2.000 Stück. Herausgeber: Rektor o.Univ.Prof. Dr. Richard Hagelauer Medieninhaberin (Verlegerin): JKU Linz, Altenberger Straße 69, 4040 Linz, 0732 24 68-3396 Redaktion: Mag. Isabella Staska-Finger Gestaltung: COMO GmbH, www.como.at Druck: Trauner Druck GmbH & Co KG Fotos: JKU, Fotolia, ORF, Rechnungshof, Calvin Falk, Gabriele Kotsis Goethe-Universität Frankfurt, www.studio46.at, Vizerektorin für Forschung Christian Schepe 2 JKU | UNIVATIONEN 3/12
schwerpunktthema Blick von außen auf den Wissenschaftsbetrieb Neun AbsolventInnen – Neun Perspektiven „Zum Glück ist das Denken, in England wenigstens, nicht ansteckend“, befand seinerzeit Oscar Wilde. Hochinfek- tiös muss das Denken allerdings an einer Universität sein, denn damit wird gleichzeitig der (wissenschaftliche) Nachwuchs gefördert. Ein Studium an der JKU war bereits vielfach Ausgangspunkt für exzellente Karrieren. Wie blicken diese AbsolventInnen heute zurück auf das „Sprungbrett“ JKU, wohin haben sie sich entwickelt und wie sehen sie aktuelle Entwicklungen in der Wissenschaft? Zur Person Mag. Tarek Leitner Studium der Rechtswissenschaften Sponsion im Jahr 1997 Zum Studium an der JKU: „Ich habe gleich nach der Matura im ORF-Landesstudio Oberösterreich zu arbeiten begonnen – und da ist die Entscheidung nahe gelegen, Rechts- wissenschaften in Linz zu studieren.“ D ie journalistischen Anfänge von Mag. Tarek Leitner, heu- te anchor-man des ORF-Flagg- Job auch vom Studium profitiert, argumentiert er überzeugend: „Das Studium der Rechtswissen- dings schränkt er ein: „Mit dem Politik-Journalismus, also mit der Beobachtung von Politik, verträgt Meine Botschaft an die JKU: „Die JKU soll, wie jede Universität, schiffs „Zeit im Bild“, kann die schaften hat mir gute Grund- sich das nicht so gut, denn als Ju- aufklärerisch wirken und daher im po- Autorin dieser Zeilen aus eigener kenntnisse beigebracht, wie die rist bin ich doch bis zu einem ge- litischen Diskurs darauf pochen, sich Erinnerung wiedergeben, hat man Regelwerke unserer Gesellschaft, wissen Grad überzeugt, dass un- nicht immer mehr daran zu orientie- doch seinerzeit im ORF-Landes- wie die Meinungsbildungspro- sere oft sehr detailliert ausge- ren, was wirtschaftlich ist.“ studio Oberösterreich Büro und zesse funktionieren sollen.“ Aller- staltete Rechtsordnung einen Schreibmaschine geteilt. Während Werdegang: die eine ihr Studium damals be- Einstieg als Redakteur beim ORF-Lan- reits abgeschlossen hatte, nahm desstudio Linz gleich nach der Matura, sich der andere immer wieder mal „Das Jus-Studium hat mir gute Studium nebenberuflich. 1997 Wech- eine redaktionelle Auszeit, um sel als innenpolitischer Redakteur zur sich für seine Prüfungen an der Grundkenntnisse beigebracht, wie „Zeit im Bild“ in Wien, seit 2004 Mo- Uni vorzubereiten: Leitner studier- die Regelwerke unserer Gesellschaft derator der „Zeit im Bild“ um 19.30 te nebenbei an der JKU Rechts- funktionieren sollen.“ Uhr. Lehrbeauftragter am Studiengang wissenschaften. Dass er auch als „Journalismus und Public Relations“ Mag. Tarek Leitner fertiger Jurist dem Journalismus an der FH Joanneum in Graz. treu geblieben ist und in seinem JKU | UNIVATIONEN 3/12 3
Schwerpunktthema Interessensausgleich in der Ge- Ranglisten begleitet von düsteren schlägt Dr. Friedrich Pammer, de- Zur Person sellschaft ermöglicht. Es zeigt sich aber, dass es in Wirklichkeit Analysen und Prognosen, was das österreichische Hochschulsystem signierter Direktor des oberöster- reichischen Landesrechnungshofs: viel mehr Machtfragen sind, die b e t r i ff t . „ I c h h a l t e R a n k i n g s „In vielen Fällen dienen Rankings Meinungsbildungsprozesse und grundsätzlich für eine Form der meiner Wahrnehmung nach lei- Entscheidungen befördern.“ Unterhaltungsberichterstattung“, der – trivial publiziert – nicht viel mehr, als dem Marketing der top- gereihten Organisation. Wenn die Beurteilungsmaßstäbe aber offen „In vielen Fällen dienen Rankings gelegt werden und die auswer- meiner Wahrnehmung nach leider tende Stelle als seriös einzuschät- zen ist, können Rankings sicher nicht viel mehr als dem Marketing auch eine Hilfestellung bei der der topgereihten Organisation.“ Beurteilung von Organisationen Dr. Friedrich Pammer Dr. Friedrich Pammer oder Personen geben.“ Studium der Rechtswissenschaften Aus Sicht des Wissenschaf- Promotion 1982 ters meint der Mathematiker Zum Studium an der JKU: und Volkswirtschafter Prof. Dr. „Als Techniker mit vielen Kontak- Wie sich Meinungen in der Öf- sagt dazu Medien-Mann Leit - Dr. Josef Falkinger, heute Dekan ten zu behördlichen Verfahren hat fentlichkeit bilden, lässt sich am ner. „Sie werden aber auch von der Wirtschaftswissenschaftlichen sich bei mir sehr rasch die Perspek- Beispiel der Universitäten sehr gut jenen, die unsinnigerweise ‚ge- Fakultät der Universität Zürich: tive, technisches Know-how mit auch mit der Berichterstattung rankt’ werden, viel zu ernst ge- „Wer weiterkommen will, muss der Rechtsumsetzung zu verbinden, über diverse Ranking-Ergebnisse nommen.“ In die gleiche Kerbe wissen, wo er steht. Dafür ist es als fachlich interessant entwickelt. verfolgen: an den meisten Uni- Ein Stil der Wissensvermittlung, der versitäten sind die Rankings um- meiner Arbeits- und Denkweise stritten, weil die Kriterien, an de- entgegenkam, wurde besonders im Bereich der Verfassungs- und Ver- nen die Qualität gemessen wer- den soll, teilweise intransparent „Wer weiterkommen will, muss waltungsrechtsinstitute gepflegt. und zudem weitgehend auf das wissen, wo er steht. Sorgfältige Durch die Vermittlung der Struk- US-amerikanische Hochschulsy- Rankings bilden eine Dimension turen und Zusammenhänge der stem zugeschnitten sind. Nichts- der Außensicht ab.“ Rechtsinstitute wurden mir die destotrotz werden die Ranking- Dekan Prof. Dr. Dr. Josef Falkinger Systeme und Wirkungszusammen- Ergebnisse natürlich medial ver- hänge in der Rechtsordnung breitet, jedes Abrutschen in den besonders verständlich.“ Meine Botschaft an die JKU: „Ich wünsche mir, dass die JKU wie bisher offen bleibt, im interna- Zur Person tionalen wissenschaftlichen Aus- tausch und für fachliche und wis- Zum Studium an der JKU: senschaftliche Kooperation mit „Mich hat nach der Matura vieles interessiert und ich habe zwischen den interessierten Teilen der verschiedenen Studienrichtungen und Studienorten geschwankt. Gesellschaft.“ Mathematik habe ich studiert, um Klarheit zu bekommen; ich habe mich früh als einen reflektierenden Menschen erlebt. Volkswirtschafts- Werdegang: lehre habe ich studiert, weil ich die Gesellschaft verstehen und mich mit Nebenberufliches Studium wäh- etwas beschäftigen wollte, was für die Menschen wichtig ist.“ rend seiner Tätigkeit in der Un- terabteilung Wasserwirtschaft im Meine Botschaft an die JKU: Amt der oö. Landesregierung. Ab „Als Student in Linz war ich Stipendiat von ‚Pro Scientia’. Daher möchte 1983 Prüfer am Rechnungshof in Dekan Prof. Dr. Dr. ich der JKU den Wahlspruch mitgeben: Für die Wissenschaft!“ Wien, Leiter der Abteilung Perso- Josef Falkinger nal und Organisation und stellver- Studium der Technischen Werdegang: tretender Sektionsleiter und Leiter Mathematik und der Nach dem ersten Doktoratsabschluss angestellt bei der Wirtschaftskam- Volkswirtschaftslehre der Abteilung für Bauangelegen- mer Oberösterreich, ab 1982 wissenschaftliche Karriere als Volkswirt, zu- Promotion 1979 (Dr. techn.) heiten. Ab 1. Jänner 2013 Direktor bzw. 1982 (Dr. rer. soc. oec.), erst als Assistenzprofessor an der JKU, später Professuren an den Univer- des Landesrechnungshofs OÖ. Habilitation 1985 sitäten Graz und Regensburg und seit 2000 an der Universität Zürich. 4 JKU | UNIVATIONEN 3/12
Schwerpunktthema wichtig, zu sich selber ehrlich zu sein und sich der Außensicht zu stellen. Sorgfältige Rankings bil- Zur Person den eine Dimension der Außen- sicht ab.“ Es sei sinnvoll, die Ran- kings zusammen mit an d e re n und substantielleren Spiegeln im Auge zu behalten, wobei für Wis- senschafterInnen und Universi- täten insgesamt zwei Grundsätze zu beachten seien: „Erstens, wer langfristig und nachhaltig weiter- kommen möchte, wird sich nicht durch Rankings steuern lassen. Zweitens, man muss einen be- Dr. Barbara Romauer Studium der Betriebswirt- wussten Entscheid treffen, welche schaftslehre (Steuerlehre und Rankings man beobachtet und Rechnungswesen) und Wirt- welche man ignoriert. Die Aus- schaftspädagogik wahl hängt von den strategischen Promotion 1995 Zielen ab, die man verfolgt.“ Zum Studium an der JKU: Ähnlich sieht es Betriebswirtin Dr. „Ich hatte eine gute Meinung von Barbara Romauer, als Vizerektorin der Uni Linz und wusste, dass sie für Finanzen an der JKU im Ma- schön in einem Campus gelegen ist. nagement und damit auch für die Ich hatte auch das Gefühl, dass es strategische Zielsetzung der Uni- hier etwas persönlicher als beispiels- versität mitverantwortlich: „Wir weise an der WU ist, wo man als können u ns nicht nu r a n de n Student doch nur eine Nummer ist. Maßstäben von Rankings orien- Die Ausbildung an der JKU war inso- tieren, das wäre zu starr.“ Gerade fern genial, als ich unmittelbar nach auch für die JKU mit ihren drei Fa- meinem Studium als Universitätsas- kultäten sei es wichtig, „das Ver- sistentin tätig und in der Lehre stark bindende zu sehen. Das ist insge- engagiert war. Das hat mir sehr ge- samt wichtig für die Gesellschaft. holfen, das theoretische Wissen gut Es darf auf keinen Fall sein, dass in die Praxis zu transferieren.“ jeder nur in seinem engen Gebiet forscht!“ Was zur Frage führt, wie Meine Botschaft an die JKU: weit sich die Grenzen zwischen „Die JKU soll ihre Leistungen gesamt den einzelnen Wissenschaftsdiszi- nach außen tragen, dabei ihre Spit- plinen auflösen (lassen), und wo zenleistungen betonen. Die Wissen- interdisziplinäre Forschung wirk- schafterInnen sollten ihre Expertise lich sinnvoll ist. Der Mathemati- zu gesellschaftlich relevanten und ker Prof. Dr. Anton Wakolbinger, aktuellen Themen in allgemein ver- Professor am Institut für Mathe- ständlicher Form einem breiten matik der Goethe-Universität Publikum zur Verfügung stellen.“ Frankfurt, findet es wichtig, Werdegang: Nach dem Studium Assistentin am In- stitut für Revisions-, Treuhand- und Rechnungswesen, danach Führungs- „Die JKU muss positionen bei Gruber & Kaja und bei dem internationalen Pharmakonzern mit ihren drei Nycomed, nebenberuflich Lehrtätig- Fakultäten das Ver- keit an der JKU, an der FH Hagen- bindende sehen.“ berg und an Wirtschaftsförderungsin- Dr. Barbara Romauer stituten, seit Oktober 2011 Vizerekto- rin für Finanzen an der JKU. JKU | UNIVATIONEN 3/12 5
Schwerpunktthema group AG, sowohl im Manage- Zur Person „Es ist wichtig, dass die Disziplinen ment- als auch im Technikbereich. „Wir suchen und fördern Men- voneinander lernen und dass die Kultur schen, die eine Disziplin beherr- der Einzelfächer bewahrt wird.“ schen, die aber gleichzeitig be- reit sind, sich laufend mit neuen Prof. Dr. Anton Wakolbinger Disziplinen auseinanderzusetzen und daraus Anregungen und Ler- nerfahrungen mitzunehmen. Un- dass die Disziplinen voneinan- nehmende Entwicklung einer ge- sere In-Haus-JuristInnen können der lernen, aber auch, dass meinsamen Sprache spürbar – das auf Augenhöhe mit unseren Tech- die gute Kultur der Einzelfächer war für mich mit das Schönste!“ nikerInnen oder ForscherInnen bewahrt wird, und berichtet über Ähnliche Erfahrungen bestätigt kommunizieren.“ Auch Falkin- einen Workshop zu Probability, der Jurist Dr. Martin Zahlbruckner, ger meint: „Interdisziplinäre For- Prof. Dr. Anton Wakolbinger Population Genetics and Evolu- Vorstandsvorsitzender der delfort- schung treibt die Front der wis- Studium der Mathematik tion, den er im Juni in Marseil- Promotion 1980; Habilitation 1984 le mitorganisierte: „Die meisten der mathematischen Vorträge wa- Zum Studium an der JKU: „Es gab eine Aufbruchstimmung, ren durch biologische Modelle in- spiriert, und etliche der Vortra- „Wir suchen Menschen, die eine Diszi- und einige Wissenschafter, die in genden kamen aus biologischen plin beherrschen und sich laufend mit Linz Vorträge hielten, wurden rich- Instituten. Verglichen mit einem neuen Disziplinen auseinandersetzen.“ tungweisend für meine Entwick- ähnlichen Workshop vor drei Jah- Dr. Martin Zahlbruckner lung. Ich erinnere mich gern an ren war ein wachsendes gegen- meine Dozenten, an den Enthusias- seitiges Verständnis und die zu- mus, den mein späterer Doktorva- ter Weiß ausstrahlte, und an Herrn Bettingers liebevolle Vermittlung der Analysis und seine ‚Preisaufga- ben zwischendurch’. Und am Ende Zur Person stellte sich etwas als förderlich he- raus, das ich am Anfang als schwie- Zum Studium an der JKU: rig empfand: Schon als Student er- „Die JKU hat eine hohe Durchlässigkeit zwischen den Studienrichtungen lebte ich die Spannung zwischen geboten und mir die Verbindung von Studien und Studieninhalten er- einem recht hohen Abstraktions- möglicht. Rückblickend war meine Zeit als Assistent am neu gegründe- und Formalisierungsgrad in Ma- ten Institut für Europarecht eine größere Lernerfahrung, als ich mir da- thematik und einer mehr anschau- mals vorstellen konnte. Mein Lehrer hat mir neben Rechtsanwendung lichen Denkweise, etwa in den Phy- und Auslegung die gesellschaftliche und gestalterische Komponente von sik-Vorlesungen. Gerade aus dieser Recht vermittelt, wovon ich heute noch zehre. Ich kann nur jedem raten, Spannung heraus kann Mathematik den Schritt zum Universitätsassistenten als Baustein in der Karrierepla- aber auch lebendig werden.“ nung ernst zu nehmen.“ Dr. Martin Zahlbruckner Meine Botschaft an die JKU: Studium der Meine Botschaft an die JKU: „Liebe Alma Mater, betreibe die Rechtswissenschaften „Die JKU vermittelt eine Aufbruchstimmung und Begeisterung. Sie hat Wissenschaft nie allein um der Be- Promotion 1994 eine perfekte Aufstellung und soll danach trachten, dass Mitarbeite- triebsamkeit willen, sondern stets rInnen und AbsolventInnen stolz auf dieses Haus sein können. Den Stu- aus Freude an ihr, und bleibe Dei- dierenden soll Mut gemacht werden, auch links und rechts des Weges nen Schülern eine Wegweiserin. zu blicken, sich Zeit zu nehmen, die Persönlichkeit zu schärfen und kri- Alma Mater, benigno numine flore tisch gestalterisch zu sein (das ist aber etwas anderes, als dagegen zu et prospera semper!“ sein), reproduktiv sind schon viele genug.“ Werdegang: Werdegang: Universitätsassistent an der JKU Nach Studium und Engagement als Universitätsassistent für Europarecht und an der Universität Zürich, Uni- Tätigkeit in der Rechtsabteilung eines Industriebetriebs, M&A, MD für versitätsdozent an der JKU, seit fünf Jahre im Ausland, Finanzvorstand, CEO bei delfortgroup, einem 1992 Professur für Mathematik an österreichischen Spezialpapierhersteller (Sitz in Traun, OÖ) mit hoher der Goethe-Universität Frankfurt. Forschungstätigkeit und weltweiter Präsenz. 6 JKU | UNIVATIONEN 3/12
Schwerpunktthema Zur Person Dr. Martin J. Wolfsegger Studium der Statistik Promotion 2007 Zum Studium an der JKU: „Aus finanziellen Gründen war ein anderer Studienort als Linz nicht realisierbar. Ich konnte in den er- sten Semestern von meinem Hei- matort Pregarten aus nach Linz pendeln. Als besonders förderlich an der JKU habe ich hoch moti- vierte Mentoren wie Prof. Werner Pölz empfunden. Ich finde es wichtig, dass ich an der JKU ei- ne fundierte Grundausbildung be- kam und das ‚Handwerkszeug’, wie analytisches Denken, erlernen konnte.“ senschaftlichen Forschung we- zinischen Studien zuständig, sieht schiedlichen Instituten und auch Meine Botschaft an die JKU: sentlich voran. Bei ernsthafter In- in der Interdisziplinarität für die Universitäten, wie zB die Bio- „Wissenschaft und Lehre sollten terdisziplinarität ist neben dem forschende Industrie „eine Grund- logical Chemistry-Ausbildung an eine Einheit sein. Deshalb sollte ‚Inter’ die ‚Disziplinarität’ ein zen- säule für den Erfolg eines Unter- der JKU, sind ein großartiges Bei- sich die JKU bemühen, aktuelles trales Element. Es müssen sich nehmens“. Und auch DI Alexan- spiel, wie so etwas funktionie- Wissen in die Lehre einzubringen, Spezialisten verschiedener Diszi- der Falk, Mitbegründer und CEO ren kann. Einseitig ausgebildete - auf allen Ebenen.“ plinen finden, die in disziplinierter der Altova GMbH und damit auch Spezialisten werden in der Indus- Arbeit einen neuen Zugang ent- in den USA höchst erfolgreich, trie kaum mehr gebraucht, unse- Werdegang: wickeln. Das ist eine große He- betrachtet Interdisziplinarität als re Welt hat eine Komplexität er- Forschungsassistent an der JKU, rausforderung.“ Der Statistiker „absolut essentiell! Ich habe ge- reicht, bei der Interdisziplinarität seit 2000 bei Baxter, zuerst als Dr. Martin Wolfsegger, bei Baxter nau aus diesem Grund in meiner und die Flexibilität ein absolutes Biostatistiker, seit 2007 als Senior unter anderem für die Planung, Ausbildung die Physik, Mathe- ‚Muss’ sind.“ Biostatistiker. Dort u.a. zuständig Auswertung und Zusammenfas- matik und Informatik gemischt. für statistische Beratung und Ent- sung der Ergebnisse von biomedi- Kooperationen zwischen unter- Dass sich damit das Wissen- wicklung neuer statistischer Ver- s c h a f t s b i l d u n d d i e A n f o rd e - fahren (in Zusammenarbeit mit Ex- rungen generell änder n, zeigt pertInnen von diversen Universi- sich auch darin, wie sich der Stel- täten), die dabei helfen, die oft lenwert der Grundlagenforschung komplexen Problemstellungen res- „Die Interdisziplinarität ist für die verschiebt. Falkinger: „Ein Wis- sourcensparend zu beantworten. forschende Industrie eine Grundsäule senschaftsstandort holt sich sei- Lehrbeauftragter an der JKU, an für den Erfolg eines Unternehmens.“ ne internationale Reputation in der Universität Wien und an der der Grundlagenforschung, die Veterinärmedizinischen Universi- Dr. Martin J. Wolfsegger sich ja auf lange Sicht oft als tät Wien. sehr praxisrelevant erweist. JKU | UNIVATIONEN 3/12 7
Schwerpunktthema Z w i s c h e n G r u n d l a g e n f o r- Zur Person s c h u n g u n d i h re n A n w e n - dungen muss ein breites Spek- „Grundlagenforschung und ange- trum von Forschung und Wissen- wandte Forschung wachsen ineinander. schaftstransfer vorhanden sein.“ Die Frage ist eher, wann etwas Auch Pammer meint: „Mit Si- cherheit bedeuten Investitionen umgesetzt wird.“ in die Grundlagenforschung ei- Prof. (FH) Univ.Doz. Dr. Ingrid Schaumüller-Bichl ne Anlage, deren Erträge langfri- stig von entscheidender Bedeu- tung für die Entwicklung des Wis- senschaftsstandorts Österreich be es aber nicht mehr, meint Prof. tal“ finden, wenn „der Gegen- sind. Dabei ist klar, dass sie pri- (FH) Univ.Doz. Dr. Ingrid Schau- satz zwischen reiner und ange- mär an den öffentlichen Universi- müller-Bichl: „Grundlagenfor- wandter Forschung hochstilisiert DI Alexander Falk täten geleistet wird und damit de- schung ist sehr wichtig, weil ge- wird. Die Wahrscheinlichkeitstheo- Studium der Physik ren Forschungsausrichtung und Fi- rade daraus die wichtigsten In- rie, in der ich mich zuhause fühle, Sponsion 1992 nanzierung ein bedeutender Stel- novationen entstehen. Aber sie ist ein Teil der ‚Angewandten Ma- lenwert für die Grundlagenfor- und die angewandte Forschung thematik’ mit ihrer jahrhunderte- schung zukommt.“ Eine scharfe wachsen ineinander. Die Frage langen Tradition, und sie hat zu- Zum Studium an der JKU: Grenze zwischen Grundlagen- ist eher, wann etwas umgesetzt gleich viele Elemente von Grund- „Nach meiner Matura hatte ich und angewandter Forschung ge- wird.“ Wakolbinger würde es „fa- lagenforschung“. prinzipiell die Wahl zwischen Wien und Linz und habe mich primär für die JKU entschieden, da ich dort bessere Flexibilität bei der Kombi- nation von Vorlesungen zu meinem Idealstudium vorgefunden habe. Ich hatte auch kurzzeitig erwo- gen, ein Studium Irregulare zu be- antragen, das Physik, Mathematik und Informatik kombiniert. Jedoch fand ich im Rahmen der Physikaus- bildung an der JKU genügend Fle- xibilität, die entsprechenden inter- essanten Vorlesungen aus der Ma- thematik und Informatik in meine Ausbildung zu integrieren.“ Meine Botschaft an die JKU: „Praxisorientiert denken. Das Aller- wichtigste ist eine Ausbildung für ein breites Spektrum an Industrien anzubieten. Und ein massiver Aus- bau des Alumninetzwerks!“ Werdegang: Karrierestart bei Apple Inc., 1992 in Wien Gründung der Altova GmbH und Expansion mit Altova, Inc. in die USA, wo Falk seit 2001 lebt. Altova ist führend im Bereich der XML-Technologien und bietet für drei Millionen KundInnen welt- weit ein komplettes Paket an Da- tenbankmanagement-, Datenin- tegrations-, UML- und Datenma- nagement-Tools. 8 JKU | UNIVATIONEN 3/12
Schwerpunktthema Der Tenor, mit dem die neun JKU- terschiedlich gesehen: „Aus ame- tigen Zeitpunkt für die Loslösung Peter Rummel Studien Fonds ak- AbsolventInnen, die teilweise im rikanischer Sicht: niemals“, meint gekommen, „wenn anderswo in- tiv unterstützt wird, hat bereits ei- wissenschaftlichen, teilweise im Falk, der der JKU über die Kepler teressante Aufgaben locken und nen sehr regen Austausch, den sie unternehmerischen Umfeld Karri- Society noch immer stark verbun- man glaubt, auf der Uni nichts noch weiter intensivieren kann.“ ere gemacht haben, auf ihr Stu- den ist. „Leider haben in Europa Wesentliches mehr lernen zu kön- Romauer wollte nach der Zeit als dium an der JKU zurückblicken, die Alumni-Netzwerke noch immer nen.“ Zahlbruckner hat von der Assistentin „mal in die Praxis hi- ist grundsätzlich positiv. Die Fra- nicht denselben Stellenwert wie in Assistentenposition in die Wirt- neinschnuppern, was anderes se- ge, wann der richtige Zeitpunkt den USA, aber das wird noch. So- schaft gewechselt. „Die Bedeu- hen als Wissenschaft. Es ist mir da- gekommen ist, die eigene Uni- cial Networking ist extrem wich- tung einer Universität für den mals schwer gefallen, die Uni auf- versität „loszulassen“, wird un- tig!“ Wolfsegger sieht den rich- Standort ist so hoch, dass es we- zugeben, aber mir hätte auch et- niger um die Frage des Loslas- was gefehlt, wenn ich den Schritt sens als vielmehr um die des Rück- in die Praxis nicht unternommen kehrens und des Zurückgebens hätte. Und die Rückkehr an die „Leider haben in Europa die geht. Die juridische Fakultät, die von delfortgroup zum Beispiel im JKU als Vizerektorin sehe ich jetzt auch als tolle Abrundung!“ Alumni-Netzwerke noch immer nicht denselben Stellenwert wie in den USA, aber das wird noch.“ DI Alexander Falk Zur Person Prof. (FH) Univ.Doz. Dr. Ingrid Schaumüller-Bichl Studium der Technischen Mathematik Promotion 1982, Habilitation 1992 Zum Studium an der JKU: „Als ich 1975 zu studieren begann, war das eigentlich noch selbst- verständlich: wenn man aus Oberösterreich ist, studiert man in Linz. Zu Beginn belegte ich parallel Technische Mathematik und das Lehr- amtsstudium Mathematik und Physik. Nach dem vierten Semester ha- be ich mich für Technische Mathematik entschieden – eine Herausfor- derung, die ich nie bereut habe. Das Mathematikstudium an der JKU hat mir die Grundlage für meine weiteren beruflichen Tätigkeiten ge- geben, – über die Kryptographie hin zum Thema IT-Sicherheit und da- mit einem sehr interdisziplinären Gebiet.“ Meine Botschaft an die JKU: „Die JKU soll weiterhin auf Internationalisierung achten und verstärkt die Vernetzung mit anderen Universitäten, Fachhochschulen und Ab- solventInnen pflegen.“ Werdegang: Nach dem Studium Entwicklung von Chiffriersystemen für die voest- alpine, internationale Forschungs-, Entwicklungs- und Vortragstätig- keit in den Bereichen IKT-Sicherheit, Risikoanalyse und Schutz kritischer Infrastrukturen. Seit 2006 Professorin an der FH Oberösterreich, Campus Hagenberg, im Bereich Sichere Informationssysteme. Lehrbe- auftragte an den Universitäten Linz, Klagenfurt und Krems, stellvertre- tende Vorsitzende des Rats für Forschung und Technologie für OÖ. JKU | UNIVATIONEN 3/12 9
Anzeige tech2b-Start-up „3p+“ geht mit „Google der Möbelbranche“ neue Wege Auslöser: Unzufrieden mit Status Quo Larry Page und Sergey Brin wa- böck stellte sich dieser Herausforde- sofort aus.“ Riesige Datenmengen ren unzufrieden mit den Sucher- rung. „Die Idee war eine Art Google wurden digitalisiert und katalogisiert. gebnissen im Internet. Ihre Lösung: für die Möbelbranche zu schaffen.“ Das Ergebnis mündete in einer Soft- Google. Wolfgang Viehböck, ehe- 3p+ war geboren. Das Start-up, das ware die man bezeichnenderwei- Wolfgang Viehböck hat den Status maliger Produktentwickler in der Bü- über den Inkubator tech2b gefördert se „profiler“ nannte. In der Branche Quo verändert – ein Kennzeichen romöbelindustrie, erging es ähnlich. wurde, ermöglicht die zielgenaue stößt 3p+ mit seinem profiler auf of- sämtlicher Visionäre. „Wenn man heute in ein Möbelhaus geht und etwas Bestimmtes sucht, braucht man Zeit, da die Verkäu- „Als Start-Up kann man eingefahrene Kontakt fer sich erst durch zahlreiche Kata- loge und Listen durchkämpfen müs- Bahnen verlassen und Neues schaffen.“ sen.“ Auch er sollte sein „Google“ Wolfgang Viehböck erschaffen. Möbelproduzenten ent- tech2b Inkubator GmbH senden Scharen von Vertriebsmitar- Hafenstraße 47-51, 4020 Linz beitern, um tonnenweise neues Info- Suche in Echtzeit. „Wenn ich ei- fene Ohren. Viehböck sieht sich in Tel.: 0732 90 15-5601 material bei den Fachhändlern abzu- nen Tisch in einer bestimmten Grö- seinem Vorhaben bestätigt: „Ich ha- www.tech2b.at laden. „Der Berater im Handel behält ße und Farbe suche, wirft mir unsere be es nie bereut mich selbständig da kaum noch den Überblick.“ Vieh- Software alle verfügbaren Produkte gemacht zu haben“. wko.at/ooe Alles unternehmen, damit Ihre Idee zum Erfolg wird. Ihr WKOÖ-Service: Ihr Sparringpartner für Innovationsprojekte. Sie möchten mit innovativen Ideen Ihren Geschäftserfolg nachhaltig steigern? Wir bieten Ihnen persönliche Beratung zur Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen oder auch zur Lösung technischer Fragen. Ihr Vorteil: Kompetente Beratung von der Idee bis zur Umsetzung. T 05-90909 | service@wkooe.at 10 JKU | UNIVATIONEN 3/12
Nachwuchswissenschafter Wo sich Intuition und Quantenmechanik unterscheiden Magnetfelder halten sich nicht an Gesetze! Oder doch? Wir kennen die Naturgesetze. Und damit lässt sich in den Naturwissenschaften alles erklären. Theoretisch. Denn praktisch erweist sich, dass das Ganze immer mehr ist als die Summe der Einzelteile. Was für ein, zwei, drei Atome gilt, lässt sich nicht ohne Weiteres auf eine große Anzahl übertragen. Auf dem Weg zu den vielen Milliar- den von Atomen unseres Alltags treten neue, „kollektive” Eigenschaften hinzu. Ein weites Betätigungsfeld also für Dr. Stefan Janecek, „gelernter“ Physiker und heute mathematisch am RICAM tätig. D ie Naturwissenschaften ha- ben Janecek schon als Kind fasziniert, die Entscheidung für ein Spanien – auf Basis eines Erwin- Schrödinger-Stipendiums des FWF in Barcelona und Madrid – unter- transport durch Graphen im Ma- gnetfeld besser verstehen und da- zu in den nächsten Jahren eine Be- reserviert, in Spanien hat er aller- dings auch das Laufen für sich ent- deckt – „Wir hatten die Wahl zwi- Physik-Studium war somit folge- suchte Janecek periodische Sys- rechnungsmethode entwickeln“, schen Laufen und Chor, da ha- richtig und die JKU als „heimat- teme, z.B. Halbleiter wie Silizi- meint Janecek. Am RICAM ist er be ich beschlossen, dass es für al- nahe“ Universität erste Wahl. Die um, in Magnetfeldern: „Hier ha- vor allem im Bereich der Indus- le Beteiligten besser ist, wenn ich Dissertation schrieb Janecek bei ben wir eine neue Methode ent- triemathematik in der Simulation schwitze anstatt zu singen!“ – zu- o.Univ.Prof. Dr. Eckhard Krotscheck wickelt, solche Systeme ‘ab initio’, komplexer Prozesse in der Eisen- dem liest er gerne und hat sich au- am Institut für Theoretische Physik, also rein auf Basis der quantenme- und Stahlerzeugung beschäftigt. ßerdem mit seiner Freundin – Ju- der über seinen „Zögling“ heu- chanischen Naturgesetze, zu simu- ristin und „echte Haustierfanati- te nur positive Worte findet: „Er lieren.” Derzeit steht Graphen im Spanischer Jackpot kerin“ - um drei Katzen zu küm- ist wirklich eine beispielhafte For- Zentrum von Janeceks Interesse, Grundsätzlich blickt Janecek opti- mern. scherpersönlichkeit im Sinne von ein Material, das erst 2004 syn- mistisch in die Zukunft, auch wenn ‚geht nicht gibt’s nicht’“. thetisiert wurde und extremes Po- aus seiner Sicht die Perspektiven in tenzial birgt, weil es elektrischen der Wissenschaft schwieriger ge- „Irrer“ Bereich Strom und Wärme sehr gut lei- worden sind: „Das Problem ist, Das Spezialgebiet von Janecek tet, dabei extrem stark und reiß- dass man erst relativ spät eine si- Zur Person sind Magnetfelder in der Quanten- fest ist und nach Belieben gerollt chere Stelle bekommt - mit Familie mechanik. Dabei liegt der Reiz für und gefaltet werden kann ohne ist die Entscheidung für eine aka- ihn darin, dass „dieser Bereich be- zu brechen. In dieser ultradünnen, demische Karriere ein Risiko. Plan- sonders ‚irre’ ist. Weil der Haus- extrem flachen und periodischen barkeit ist für die meisten Kollegen verstand hier oft nicht mit Berech- Teilschicht von Graphit verhalten daher wichtiger als z.B. die Hö- nungen und tatsächlichen Beob- die Elektronen sich so, als wären he des Gehalts”. Wobei die Situa- achtungen übereinstimmt“. Wäh- sie mit Lichtgeschwindigkeit un- tion in Österreich im Vergleich zu rend seines Post-Doc-Studiums in terwegs. „Wir wollen den Strom- Spanien noch relativ entspannt ist: „Durch die hohe Arbeitslosigkeit in Spanien ist eine fixe Stelle in der Wissenschaft - auch wenn sie dort sehr schlecht bezahlt ist - für junge Dr. Stefan Janecek Graphen besteht Leute fast so etwas wie ein Jack- Johann Radon Institute for aus einem unendlich Computational and Applied pot”. Dennoch gehören beide spa- großen „Teppich“ von Mathematics, RICAM zusammengehängten nischen Gastinstitutionen auf Ihren Benzen-Sechsecken. Gebieten zur Weltspitze. Der For- Im Bild: Induzierte schungsaufenthalt in Spanien sei Forschungsschwerpunkte Stromdichte in einem daher - wissenschaftlich wie kultu- Numerische Methoden, Quantenme- Benzen-Molekül in rell - ein großer Gewinn gewesen, chanische “ab initio” Simulationen einem Magnetfeld und Janecek würde jedem und je- von 1 Tesla senkrecht der WissenschafterIn unbedingt zu zur Molekülebene, einem Auslandsaufenthalt raten. Kontakt: berechnet mit dem Dr. Stefan Janecek Dichtefunktionaltheo- Schwitzen statt singen Tel.: 0732 2468-4215 rie-Paket LiMeReC. Auch ein großer Teil der Freizeit ist Mail: stefan.janecek@ricam.oeaw.ac.at bei Janecek für die Wissenschaft JKU | UNIVATIONEN 3/12 11
Kundenorientierung • Zuverlässigkeit • Lösungskompetenz renz • Vertrauen • Chancen • Kooperation • Leidens Konzepte • Optimismus • altigkeit • Gestaltungsk skompetenz • Nachhalt • Nachhaltigkeit • Gestaltungskraft • Weitblick • Transpare chaft • Engagement • Unterstützung • Stabilität • O Kundennähe • Begleitung raft • Weitblick • Trans igkeit • Gestaltungskraft nz • Vertrauen • Chancen • Kooperation • Leidenschaft • En ffenheit • Verlässlichkeit • Sicherheit • Innovation • Kundenorientierung • Zuve parenz • Vertrauen • Chan • Weitblick • Transparenz • gagement • Unterstützung • Stabilität • Offenheit • Verlässli • Partnerschaft • Verantwortung • Wettbewerbsfäh rlässigkeit • Lösungskompete cen • Kooperation • Leid Vertrauen • Chancen • Koo chkeit • Sicherheit • Innovation • Partnerschaft • Verantwo igkeit • Wachstum • Impulse • Netzwerk • Perspek nz • Nachhaltigkeit • Gestaltungs enschaft • Enga peration • Leidens rtung • Wettbewerbsfähigkeit • Wachstum • Impulse • Netz tiven • Konzepte • Opti kraft • Weitblick • Transparenz • Ve gement • Unte lichkeit • Leide chaft • Engagement werk • Perspektiven • K mismus • Kundennäh rtrauen • Chancen • Kooperation • Le rstützung • Stab Sicherhe nschaft • Unterstützung • St onzepte • Optimismus e • Begleitung • Kunde idenschaft • Engage ilität • Offenheit • it • Innova • Engage abilität • Offenheit • • Kundennähe • Begleit norientierung • Zuverl ment • Unterstützun rtung • Wettbe Verlässlichkeit • tion • Partne ment • Un Verlässlichkeit • Sich ung • Kundenorientier ässigkeit • Lösungsko g • Stabilität • Offenh werbsfähigkeit • Sicherheit • Inno rschaft • Ver terstützung erheit • Innovation • ung • Zuverlässigkeit • mpetenz • Nachhaltig eit • Verlässlichkeit • Wachstum • Impul vation • Partner antwortung • • Stabilität • Partnerschaft • Ver Lösungskompetenz • N keit • Gestaltungskraft Sicherheit • Innovati se • Netzwerk • Pers schaft • Verantwo Wettbewerbs Offenheit • Ve antwortung • Wett achhaltigkeit • Gestaltu • 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Verlässlichkeit gskompetenz • Nachha eit • Verlässlichkeit • Sicherheit • Innovation • Partn • Verlässlichkeit • Sich ng • Kundenorientierung agement • Unterst hancen • rlässig • Sicherheit • Innovati ltigkeit • Gestaltungskr erschaft • Verantwortung • Wettbewerbsfähigkeit • erheit • Innovation • Pa • Zuverlässigkeit • Lösu ützung • Stabilität • Kooper keit • L on • Partnerschaft • aft • Weitblick • Transpa Wachstum • Impulse • Netzwerk • Perspektiven • rtnerschaft • Verantwo ngskompetenz • Nachh Offenheit • Verläss ation • ösung Verantwortung • We Nutzen Sie Ihre Chancen! Mit einem kompetenten Team. Für das Vorstandsteam der Raiffeisenlandesbank Ober- österreich stehen im Sinne der Kundenorientierung rasche, unbürokratische Entscheidungen und ein partnerschaft- liches Handeln im Mittelpunkt. Gemeinsam mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützen wir Sie mit Kompetenz und individuellen Lösungen beim Nutzen von Zukunftschancen. Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor Dr. Heinrich Schaller, Generaldirektor-Stellver- treter Dr. Hans Schilcher, Mag. Michaela Keplinger-Mitterlehner, Mag. Reinhard Schwendtbauer, Mag. Markus Vockenhuber, Dr. Georg Starzer www.rlbooe.at
SOWI Tabakfabrik Linz: Areal mit Zukunft. Und Vergangenheit! Leistung zählt nicht: Vom Schock des Zusperrens Vor drei Jahren hat das letzte Päckchen Zigaretten aus der Produktion der Tabakfabrik Linz das Industriedenkmal an der Linzer Donaulände verlassen. Die Stadt Linz hat das Areal erworben, seither wird an der weiteren Nutzung getüftelt und die ehemalige Fabrik als unkonventionelles Veranstaltungszentrum genützt. Wirft man den Blick aber nicht in die Zukunft, sondern zurück, offenbart sich, dass die Tabakfabrik und ihre Beschäftigten einen ein- zigartigen Mikrokosmos formten, der in einer aktuellen Studie der JKU aufgeschlossen wird. E va Hutter hat 28 Jahre lang in der Tabakfabrik Linz gear- beitet. Schon ihre Mutter und ihr terInnen anderer Standorte der Ta- bakwerke förderten. „Die Austria Tabakwerke waren von vornherein Zur Person Stiefvater waren dort beschäf- darauf ausgelegt, mit einer Stamm- tigt, sie und ihre Geschwister hat- belegschaft zu arbeiten“, sagt Zieg- ten den betriebseigenen Hort be- ler, „und man hat es geschafft, be- sucht, die eigenen Kinder wur- triebsintern Lösungen für Probleme den in Krabbelstube und Kinder- zu finden und dabei trotzdem hoch garten betreut. Als Hutter am 28. produktiv zu sein.“ September 2007 erfuhr, dass der Tabakfabrik nunmehrige japanische Eigentü- Linz Betriebskultur mer das Werk in Linz in zwei Jah- Dass der Linzer Standort trotzdem ren stilllegen würde, hat sie das zugesperrt wurde, hat den Be- erlebt, als würde ihr „ein Mes- schäftigten einen wahren Schock ser in den Leib gestoßen“, und sie Ethnographie verursacht: „Die Leute haben ei- a.Univ.Prof. Dr. Meinrad Ziegler Institut für Soziologie, Abteilung müsse nun „langsam ausbluten“. Die Studie zeichnet eine „Ethno- nen sehr hohen Leistungsanspruch für Theoretische Soziologie und Dass es hier – für die meisten der graphie“ des Industriebetriebs Ta- gehabt und konnten einfach nicht Sozialanalysen damals über 300 Beschäftigten – bakfabrik Linz von 1945 bis 2009, verstehen, dass nach der Übernah- nicht „nur“ um einen Arbeitsplatz in der auch an prototypischen Bei- me des Unternehmens durch den ging, sondern das gesamte sozi- spielen ersichtlich wird, wie etwa japanischen Konzern JTI Produkti- Forschungsschwerpunkte ale Gefüge, in dem man veran- die zahlreichen Sozialleistungen des vität und Leistung überhaupt nicht Soziologische Theorie, Erinnerungs- kert war, auseinanderzubrechen Betriebs es geschafft haben, die zählen“, sagt Ziegler. kulturen, Biographieforschung, drohte, belegt eine aktuelle Stu- MitarbeiterInnen an sich zu binden. Arbeit und gesellschaftlicher Wandel, die, erstellt unter der Leitung von So wurde bereits in den zwanziger In der Studie wird gezeigt, wie die Methoden und Methodologie der a.Univ.Prof. Dr. Meinrad Ziegler Jahren des vergangenen Jahrhun- Belegschaft die Betriebskultur und qualitativen Sozialforschung vom Institut für Soziologie, Abtei- derts für die damals in der Zigarren- ihre Entwicklung nach 1945 er- lung für Theoretische Soziologie produktion zahlreichen weiblichen lebt hat, und dass betriebliche So- und Sozialanalysen, für die das Beschäftigten eine „Stillstube“ ein- zialpolitik offensichtlich nicht im Projektteam über mehrere Mo- gerichtet, Kindergarten und Hort Widerspruch zu Leistung und Pro- Kontakt: nate lang in ständigem Kontakt standen ebenso zur Verfügung wie duktivität stehen muss, sondern a.Univ.Prof. Dr. Meinrad Ziegler mit 45 ehemaligen Mitarbeite- Werkswohnungen, ein Sportverein dass im Gegenteil die sozialen Bin- Tel.: 0732 2468-8250 rInnen der Tabakfabrik war und in mit zahlreichen Sektionen und Fe- dungen der MitarbeiterInnen an Mail: meinrad.ziegler@jku.at ihren Lebenskosmos eintauchen rienhäuser am Ossiacher See, die den Betrieb den ökonomischen www.jku.at/soz/content/e94923/ konnte. auch den Austausch mit Mitarbei- Zielen förderlich sein können. Die Studie „Ohne Filter. Arbeit und Kultur in der Tabakfabrik Linz“ wurde von a.Univ.Prof. Dr. Meinrad Ziegler (JKU) und Dr. Waltraud Kannonier-Finster (Soziologin, Universität Innsbruck) unter Mitarbeit von Mag. Carina Altreiter (JKU) und Univ.Doz. Dr. Horst Schreiber (Historiker, Universität Innsbruck) erstellt. Die Studie wird in Buchform erscheinen und am 23. November 2012 in der Tabakfabrik vorgestellt: http://tfl.public2.linz.at „Ohne Filter. Arbeit und Kultur in der Tabakfabrik Linz“, Sozialwissenschaftliche Reihe transblick, Band 8, 2012. ISBN 978-3-7065-5213-4. Studienverlag: Innsbruck, Wien, Bozen. JKU | UNIVATIONEN 3/12 13
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SOWI Projekte, Publikationen, Förderungen Internationales Renommee für Sozialpsychologie Kleine Forschungsfelder haben es in der Wissenschaft schwer. Um diesem entscheidenden Handicap zumindest teilweise begegnen zu können, hat das Forschungsfeld Sozialpsychologie an der JKU früh begonnen, enge Ko- operationen mit ForscherInnen an ausländischen Universitäten einzugehen. Dadurch gelang es, trotz aller Schwie- rigkeiten international wahrgenommen zu werden und entsprechende Publikationen zu platzieren. D ie Sozialpsychologie ist the- matisch fokussiert auf das Verständnis von Wissenschaft und schaft und Technologie nicht ein einfaches Wissensdefizit wider- spiegelt, sondern dass es eine ak- auf Diskriminierung. Mit den Da- ten und Interviews konnte ein all- gemeines theoretisches Modell Zur Person auf Reaktionen auf Diskriminie- tive Transformation der wissen- über die Wechselwirkung von rung. schaftlichen Einsichten in das Kri- selbst konstruierter sozialer Identi- teriensystem des Alltagslebens dar- tät und Prozessen der wechselsei- Verständnis von stellt. Die beiden abgeschlossenen tigen Stereotypisierung von Grup- Wissenschaft Projekte wurden von der Europä- pen entwickelt werden. Das Mo- Zwei vor kurzem abgeschlossene ischen Kommission bzw. dem Wis- dell erweitert die Theorie des „Psy- Projekte betreffen die sozialen senschaftsministerium gefördert. chologischen Essentialismus“ und und psychologischen Prozesse bei Ein neues EU-Projekt zu diesem ermöglicht nun Vorhersagen über der Popularisierung naturwissen- Thema wird derzeit begonnen. die gegenseitige Wahrnehmung schaftlicher Erkenntnisse und tech- von Minoritäten und Majoritäten. nologischer Entwicklungen. Un- Reaktionen auf Diese Hypothesen werden derzeit ter anderem simulierten Ass.Prof. Diskriminierung mit Stichproben aus Estland (Esten a.Univ.Prof. Ass.Prof. Dr. Dr. Wolfgang Nicole Dr. Nicole Kronberger, a.Univ.Prof. Im Rahmen des Forschungsschwer- / Russen), Litauen (Litauer / Polen) Wagner Kronberger Dr. Wolfgang Wagner, Dr. Peter punkts Sozialpsychologie der Inter- und Österreich (Österreicher / Tür- Abteilung für Sozial- und Wirtschafts- Holtz und Mag. Wolfgang Kerbe gruppenbeziehungen analysierten ken) überprüft. Dieses Thema ist psychologie den Kommunikationsprozess von Wagner, Kronberger, Holtz und auch Teil eines kürzlich genehmig- der Presseaussendung eines La- Mag. Ruta Zeromskyte in einem ten EU-COST-Projekts über „So- bors – zum Beispiel über Synthe- vom deutschen Innenministerium cial psychological dynamics of hi- tische Biologie – über Zeitungs- beauftragten Projekt unter an- storical representations in the en- Forschungsschwerpunkte journalistInnen bis zu den Rezipi- derem die Reaktionen larged European Science and Technology Studies, entInnen der Zeitungsmeldung. von Muslim- Union“. Sozialpsychologie des Alltagsdenkens Dabei zeigen sich sowohl bei der Innen Bearbeitung durch JournalistInnen als auch bei den RezipientInnen ty- pische Verläufe und Rekonstruk- Kontakt: tionsprozesse, die nicht auf Ver- a.Univ.Prof. Dr. Wolfgang Wagner ständnisprobleme allein zurück- Tel.: 0732 2468-8577 zuführen sind. Die Ergebnisse le- Mail: w.wagner@jku.at gen nahe, dass „mangelhaftes” www.swp.jku.at Alltagsverständnis von Wissen- Output und Rezeption: In den letzten 20 Jahren wurden 54 Artikel in vorwiegend englischsprachigen Fachzeitschriften mit einem H-Score von 14 veröffentlicht; unter ande- rem in European Journal of Social Psychology, British Journal of Social Psychology, Risk Analysis und in Zeitschriften der Nature-Group. Von den zehn meistzitierten Publikationen der SOWI Fakultät seit 2002 stammen 20% aus dem Bereich Sozialpsychologie, deren Beteiligte “Co-Editors“ von drei Zeitschriften, im Editorial Board von weiteren Zeitschriften, und Panel Member des European Research Council sind. JKU | UNIVATIONEN 3/12 15
Xxxxxxxxxxx Xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx Xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx Xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxxx Wir denken an morgen. Seit 120 Jahren. Seit 120 Jahren verbindet die Energie AG Tradition mit Innovation: Wir übernehmen Verantwortung für die Zukunft Oberösterreichs und seiner Bewohner. Das 120-Jahr-Jubiläum sehen wir als Auftrag, diesen Weg der Nachhaltigkeit für zukünftige Generationen weiterzugehen. Mehr erfahren Sie unter energieag.at 16 JKU | UNIVATIONEN 3/12
RE Austrian Center for Corporate Compliance, ACCC Zu Risiken und Gefahren fragen Sie Ihre/n…JuristIn „Compliance“ ist zu einem viel strapazierten Schlüsselbegriff geworden, hinter dem sich vor allem auch eines verbirgt: ein reiches Betätigungsfeld für JuristInnen, sowohl in der Forschung, als auch in der Praxis. Diesen sicher nachhaltigen Trend möchte die Rechtswissenschaftliche Fakultät der JKU nützen, um ein Austrian Center for Corporate Compliance, ACCC, zu installieren. Darin können die Kompetenzen aus mehreren Bereichen an der Fakultät gebündelt werden. U nter Compliance im recht- lichen Sinne versteht man ein Bündel von Pflichten im Rahmen Risikoanalyse und –vorsorge ge- kennzeichnet.“ Neben dem Straf- recht sind für Compliance auch Bester Strafverteidiger Österreichs einer beruflichen Tätigkeit, um je- Unternehmens-, Arbeits-, Finanz-, Soyer ist nicht nur als Professor an der JKU aktiv, er ist auch Sprecher der ne Gefahren zu beherrschen, die und Steuerrecht relevant, eben- österreichischen Strafverteidigervereinigung und vor allem auch einer der durch den Betrieb eines Unterneh- so wie Wirtschaftverwaltungsrecht gefragtesten Strafverteidiger Österreichs. Soyer hat bereits mehrmals und mens geschaffen wurden. Um Ri- und Umweltrecht. auch beim letzten „Format“-Ranking der besten Strafverteidiger Österreichs siken zu minimieren und Fehlern den ersten Platz belegt. vorzubeugen, werden prozedurale Translationale Forschung Strukturen geschaffen, Verfahrens- „Wir möchten mit dem Zentrum und Kontrollabläufe geregelt und ganz entschieden translationale Verantwortlichkeiten herausgear- rechtswissenschaftliche Forschung Internationaler beitet. „Eine solche Compliance- Regelung umfasst viele Rechtsge- b e t re i b e n “ , s a g t S o y e r. „ K o - operationen mit JuristInnen kön- Master-Degree Ein erster Schritt, um das Know- Zur Person biete“, sagt Univ.Prof. Dr. Richard nen eben nicht nur in Form von how vermehrt in die Praxis zu Soyer vom Institut für Strafrechts- Rechtsgutachten stattfinden, son- transferieren, ist der Universi- wissenschaften, auf Grund sei- dern die rechtswissenschaftliche tätslehrgang für Compliance, ein ner reichhaltigen Erfahrungen als Forschung kann hier auch als Seis- zweijähriges postgraduales Ma- Rechtsanwalt treibende Kraft für mograph und Anlaufstelle für die sterprogramm, angereichert mit die Schaffung des ACCC. „Aus aktuellen Probleme der Unterneh- englischsprachigen Elementen, strafrechtlicher Sicht sind Com- menscompliance in der Praxis die- das unabhängig vom ACCC in pliance-Aktivitäten gerade durch nen.“ Durch das ACCC könnte Kooperation mit führenden Uni- die Verlagerung weg vom Bereich das an der JKU vorhandene For- versitäten im deutschsprachigen klassischer Strafverteidigung nach schungspotenzial noch besser aus- Raum – unter anderem der Uni- einem tatsächlichen Geschehen, geschöpft, die bestehenden For- versität Heidelberg, der Buderius Univ.Prof. Dr. Richard Soyer hin zu einem präventiven Tä- schungs- und Lehrkapazitäten ge- Law School Hamburg und füh- Institut für Strafrechtswissenschaften, t i g w e rd e n i m B e - bündelt und verknüpft renden Universitäten in Budapest Abteilung für Unternehmensstrafrecht reich der werden. und Istanbul – durchgeführt und und Strafrechtspraxis voraussichtlich ab Herbst 2013 starten wird. Soyer hat seit Dezember 2011 die Professur für Wirtschaftsstrafrecht Auch die aufstrebenden W irt- und Compliance an der JKU inne. schaftsräume in Osteuropa wer- den einbezogen. JuristInnen sol- Forschungsschwerpunkte Wirtschafts- und Unternehmensstraf- len damit fit gemacht werden für recht, Suchtmittelrecht, Finanzstraf- neue Berufsbilder, die sich durch recht, Medienstrafsachen den Nachfrageboom nach Präven- tion und Risikoeindämmung bei Unternehmen ergeben: vom Com- Kontakt: pliance Officer über die Neuaus- Univ.Prof. Dr. Richard Soyer richtung der Rechtsabteilungen Tel.: 0732 2468-7920 und Unternehmensverteidigung Mail: richard.soyer@jku.at bis hin zu Risikomanagement und www.jku.at/strafrecht Prävention. JKU | UNIVATIONEN 3/12 17
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