Gründung Medizinische Fakultät 12/14
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Gründung Medizinische Fakultät UNSER THEMA 03 Jahrhundertchance Medizinische Fakultät FORSCHUNG & WISSENSCHAFT 15 JKU-Forscher gelingt künstliche Photosynthese LEHRE & STUDIUM 12/14 JKU Master Day 17 Ausgabe 68
EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser, die Titelgeschichte dieser Ausgabe der Campus News widmet sich der Medizinischen Fakultät, deren Gründung wir Ende September mit einem großen Fest am Campus offiziell feiern durften. Vizerektor und Dekan Prof. Ferdinand Hofstädter spricht im Interview mit Campus News u.a. darüber, was ihn an seiner neuen Aufgabe gereizt hat und wie es mit dem Aufbau der Medizinischen Fakultät weiter- geht. Bereits jetzt forschen 66 Institute und Abteilungen der JKU im medizinischen oder medizinna- hen Bereich, so etwa das Institut für Medizin- und Biomechatronik von Prof. Werner Baumgartner, dessen Forschungen beispielhaft präsentiert werden. Weitere derartige Institute und Abteilungen der JKU werden wir Ihnen in den nächsten Ausgaben vorstellen. Der diesjährige Nobelpreis für Chemie hat einen erfreulichen JKU-Bezug. Erfahren Sie in dieser Aus- gabe, was es damit genau auf sich hat. Darüber hinaus gibt es einen großartigen Forschungserfolg zu vermelden: Prof. Günther Knör (Institut für Anorganische Chemie) und seinem Team gelang welt- Rektor o.Univ.Prof. Dr. Richard Hagelauer weit erstmals die künstliche Fotosynthese. Seit Oktober gibt es die JKU auch zum Anziehen. Die brandneue Kollektion an Merchandise-Artikel begeistert und übertrifft alle Erwartungen. Rechtzeitig zum Start des Wintersemesters präsentierte die Abteilung Universitätskommunikation auch unseren neuen JKU-Imagefilm, der in beeindrucken- der Weise die vielfältige Bandbreite des Studentenlebens an der JKU widerspiegelt. Abschließend möchte wir Sie zu zwei große JKU-Veranstaltungen herzlich einladen: Am 11. Dezember findet an der JKU zum ersten Mal der „Master Day“ statt, bei dem alle 35 am Haus existierenden Masterstudien präsentiert werden. Der JKU-Ball am 16. Jänner 2015 im Brucknerhaus wiederum steht diesmal unter dem Motto „Colours of JKU“ und verspricht wie stets eine rauschende Ballnacht mit bester Unterhaltung. Ich freue mich auf Ihr Kommen! Ich wünsche Ihnen allen erholsame und friedvolle Weihnachtsfeiertage im Kreise Ihrer Lieben und einen erfolgreichen und guten Start ins neue Jahr 2015! Viel Vergnügen beim Lesen! Richard Hagelauer UNSER THEMA IN HALT 03 04 Gründungsfeier Medizinische Fakultät Interview Vizerektor Hofstädter: „Hier ist etwas Großes im Entstehen“ 06 JKU-WissenschafterInnen erforschen Bindewirkung von Zellen 07 MED-Animationsvideo gewinnt Filmpreis FORSCHUNG & WISSENSCHAFT 09 Nobelpreis für Chemie mit JKU-Bezug 10 Molekülmessung: Weltweit einmaliges Experiment begeistert Fachwelt 12 Prof. Schneider ist einflussreichster Ökonom Österreichs 13 Neues CD-Labor für Strukturfestigkeitskontrolle von Leichtbau eröffnet 14 Krebs besser verstehen durch Software von JKU, TU Graz und Harvard 15 JKU-ForscherInnen gelingt weltweit erstmals künstliche Photosynthese LEHRE & STUDIUM 17 JKU Master Day powered by ÖH JKU 18 Erster JKU-Promovend mit Schwerpunkt Kunststofftechnik 18 Ex-Weltbank-Chefökonom bei 17. Rothschild-Vorlesung 20 SIM 2014 mit 4.000 SchülerInnen JKUNIVERSUM 23 25 Jahre LIMAK Austrian Business School 23 JKU-Ball 2015 „Colours of JKU“ 25 Neuer JKU-Imagefilm 27 JKU zum Anziehen: neue Merchandise-Artikel begeistern 29 JKU startet Krabbelstube für Kleinkinder von MitarbeiterInnen 29 JKU-Young Scientists Abschlussveranstaltung 2 | CAMPUS NEWS | DEZEMBER 14
UNSER THEMA v.li. Studierender, Rektor Josef Smolle (Medizinische Universität Graz), Rektor Richard Hagelauer (JKU), Landeshaupt- mann Josef Pühringer, Bürgermeister Klaus Luger, Reinhold Mitterlehner (Vizekanzler und Bundesminister für Wissen- schaft, Forschung und Wirtschaft), Ferdinand Hofstädter (Vizerektor und Dekan der Medizinfakultät), Alois Stöger (Infrastrukturminister), Studierende Gründung der Medizinischen Fakultät Am Montag, 29. September 2014, wurde am Campus der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz die Gründung der Medizinischen Fakultät offiziell gefeiert – mit den ersten 60 Studierenden und viel Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Medien, Gesundheits- wesen und Gesellschaft. Rund 600 Ehrengäste kamen, so viele, dass sogar der Hörsaal 1, das Auditorium Maximum der Uni, zu klein wurde. Es erwartete sie ein stimmungsvoller und auch emotio- naler Abend. Die Errichtung der Medizinischen Fakultät ist für die JKU ein Meilenstein in ihrer Entwicklung und das größte Projekt seit ihrer Gründung vor bald 50 Jahren. Eine neue Zeitrechnung beginnt „Die Zeit wird zeigen, wie wichtig und richtig dieses Pro- jekt ist“, betonte Reinold Mitterlehner, Vizekanzler und Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirt- schaft, in seiner Festrede. Klaus Luger, Bürgermeister der Stadt Linz, drückte seine Freude mit den Worten aus: „Die Realisierung der Medizinfakultät war möglich, weil alle Beteiligten zusammengearbeitet haben. Die neue Fakultät wird zur Belebung der Stadt Linz beitragen und ist eine neue Form der Stadtentwicklung.“ Landeshaupt- mann Josef Pühringer sprach in seinen Ausführungen vom Anbruch einer neuen Zeitrechnung: „Ich bin über- Der neue Vizerektor und Dekan der Medizinischen Fakul- zeugt, dass die Generationen nach uns sagen werden: tät der JKU, Prof. Dr. Ferdinand Hofstädter, mit der neuen Es wurde eine Jahrhundertchance genutzt“. Für Rektor Fakultätskette und zwei der 60 Studierenden des Grün- Richard Hagelauer ist die Medizinische Fakultät „ein dungsjahrgangs. Meilenstein für die JKU und bedeutet für uns Chancen, Chancen, Chancen. Die ganze Uni profitiert davon.“ Josef Smolle, der Rektor der Medizinischen Universität Dekanskette und Stetoskope Graz, verwies auf die großen Synergieeffekte der in der Der Höhepunkt des Abends war die Überreichung der österreichischen Hochschullandschaft einzigartigen Ko- Dekanskette durch Rektor Hagelauer an den neuen Vi- operation zweier Universitäten: „Die beiden Standorte zerektor und zugleich Dekan der Medizinischen Fakul- können und werden voneinander profitieren.“ In den tät, Prof. Dr. med. Ferdinand Hofstädter. Zum Abschluss Talkrunden kamen zu Wort: die beiden Medizinfakultät- wurden die 60 Studierenden auf die Bühne gebeten und Projektleiter der JKU Dekan Prof. Meinhard Lukas und erhielten vom Landeshauptmann ein Oberösterreich- Vizerektor Prof. Herbert Kalb sowie von der Medizini- Buch als Geschenk überreicht. Die Präsidenten der Me- schen Gesellschaft für OÖ Präsident Prof. Dr. Franz dizinischen Gesellschaft OÖ gaben den angehenden Fellner und Past-Präsident Dr. Friedrich Prischl. MedizinerInnen Stethoskope mit auf den Weg. CAMPUS NEWS | DEZEMBER 14 3
UNSER THEMA „Hier ist etwas Großes im Entstehen“ Vizerektor Ferdinand Hofstädter im Gespräch Prof. Ferdinand Hofstädter hat mit 1. Oktober 2014 sein Amt als Vizerektor für den medizinischen Bereich an der JKU angetreten. Der Wunschkandidat von Rektor Richard Hagelauer hat sich beim Aufbau der Medizinischen Fakultät an der Universität Regens- burg einen Namen gemacht – und erklärt im Gespräch mit Campus News, was ihn an seiner neuen Aufgabe in Linz gereizt hat. Was war ihr erster Gedanke, als Sie von der JKU ange- Konzerten nach Linz. Damals habe ich die Stadt als sehr sprochen wurden, ob Sie als Vizerektor der Medizini- industrielastig empfunden. Bei meinem Besuch habe ich schen Fakultät (VR MED) zur Verfügung stehen? gesehen, wie sehr sich Linz entwickelt hat. Es hat echtes Flair und ist sehr international. Linz ist eine Stadt, in der Vizerektor Ferdinand Hofstädter: Der erste Gedanke? ich mich sehr wohl fühle. Eine tolle Aufgabe! Ich spürte große Begeisterung und zugleich große Verantwortung. Ich war zu dieser Zeit Sie können auf eine eindrucksvolle Karriere als Medizi- noch am Institut für Pathologie an der Uni Regensburg ner im Versorgungs- und Forschungsbetrieb blicken. tätig und mir war wichtig, dass dort ein guter Nach- Was hat Sie gereizt, eine Managementfunktion zu über- folger für mich gefunden wird, um mich voll und ganz nehmen? auf die neue Herausforderung in Linz konzentrieren zu können. Vizerektor Hofstädter: In Regensburg war damals beim Aufbau der Medizinischen Fakultät vieles ähnlich wie JKU Campus News: Sie sind in Salzburg geboren – hatten nun in Linz: Es gab eine gute Krankenhauslandschaft Sie einen Bezug zu Linz? und eine gute junge Uni. Regensburg hatte jedoch den Vorteil, dass es schon eine vorklinische Medizin gab. In Vizerektor Hofstädter: Ich habe das Gymnasium in Linz gibt es sehr gute Voraussetzungen für die klinische Kremsmünster besucht, wir kamen zu Ausflügen oder Ausbildung, die vorklinische muss aber erst noch aufge- 4 | CAMPUS NEWS | DEZEMBER 14
UNSER THEMA um mit der vorhandenen Begeisterung gemeinsam am Aufbau der Medizinischen Fakultät zu arbeiten. Zur Person Also viele Sitzungen, viele Gespräche. Wie erholen Sie Prof. Dr. med. univ. Ferdinand Hofstädter sich von so einem Tag? geboren am 5. Jänner 1948 in Salzburg Vizerektor Hofstädter: Dazu dient mir der Sport. Ich 1966-1973 Studium spiele Tennis, fahre Rad. Und im Winter gehe ich gern an der Universität Innsbruck skifahren. Außerdem lese ich sehr gern. Ich wollte sogar 1980 Habilitation ursprünglich Germanist werden. 1984 Professur und Oberarzt am Institut für Pathologie der RWTH Aachen Worauf ist beim Aufbau der Medizinischen Fakultät nun 1989-2013 Direktor am Institut für Pathologie besonders zu achten? der Universität Regensburg seit 1991 Gründer und Vorsitzender Vizerektor Hofstädter: Man hat die Chance, in der des Tumorzentrums Regensburg Lehre auf die sich geänderten heutigen neuen Anforde- 1992-1994 Dekan der Medizinischen Fakultät rungen der jungen Ärztinnen und Ärzte besonders zu in Regensburg achten und darauf Rücksicht zu nehmen. Was die For- seit 2014 Vizerektor für den medizinischen Be- schung betrifft: Die Mittelverteilung zwischen Versor- reich der JKU und Dekan der MED gung und Forschung gestalten wir in Linz transparent, d.h. es gibt eine klare Trennung der Mittel zwischen For- schung, Lehre und Versorgung. Wichtig ist uns auch, die Zusammenarbeit und Interaktion zwischen der Medizi- nischen Fakultät und dem Kepler Universitätsklinikum optimal zu gestalten. Daher bemühen wir uns, die baut werden. Also ähnliche Situation mit umgekehrten Schnittstellen möglichst klar zu definieren. Vorzeichen. Das fand ich spannend. Und Linz hat einen Vorteil gegenüber der damaligen Regensburger Situa- Wie geht es nun weiter, was ist als nächstes konkret zu tion: Die rechtliche Basis des Zusammenschlusses zum tun? „Kepler Universitätsklinikum“ ist vorgegeben. In Re- gensburg gibt es unterschiedliche Träger. Das ist hier in Vizerektor Hofstädter: In den nächsten Monaten steht Linz von Anfang an transparenter. Meinen bisherigen viel auf dem Programm. Wir sind bereits dabei, die Be- Weg habe ich trotzdem nicht ganz verlassen – ich bin ja rufungsverfahren der ersten ProfessorInnen einzuleiten, noch Vorsitzender des Regensburger Tumorzentrums diese müssen natürlich auch ständig begleitet werden. und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren. Außerdem arbeiten wir unter Einbindung der Ärzte- schaft intensiv an der Detailplanung des Studienbetriebs Die vorklinische Ausbildung wird in Graz absolviert. – ab Oktober 2016 kommt der erste Jahrgang unserer Was bedeutet die Kooperation mit der MedUni Graz für Studierenden aus Graz zurück nach Linz, dann muss die Medizinische Fakultät in Linz? alles bereit sein. Und auch die Forschungsstruktur muss aufgebaut und entwickelt werden. Vizerektor Hofstädter: Diese Kooperation ist absolut notwendig. Es wäre undenkbar, sofort mit der Vollzahl Apropos Forschungsstruktur: Was halten Sie von den der Studierenden in Linz zu beginnen. Und sie bietet der JKU-Forschungsschwerpunkten „Klinische Altersfor- Medizinischen Fakultät in Linz große Chancen. Diese schung“ und „Versorgungsforschung“? Kooperation hat nicht nur den frühen Start des Medi- zinstudiums ermöglicht, sondern erlaubt uns auch einen Vizerektor Hofstädter: Es sind beides sehr wichtige stufenweisen Aufbau und damit Zeit, den Aufbau ge- und richtig gewählte Bereiche. Sie können zu einem Al- ordnet zu vollziehen. Zudem profitierten wir auch sehr leinstellungsmerkmal der JKU werden. Es handelt sich von der Erfahrung der Grazer, zum Beispiel bei der Um- dabei um Forschungsgebiete, die gesellschaftlich immer setzung des Studienplans. wichtiger werden, gleichzeitig aber an anderen Univer- sitäten stiefmütterlich behandelt werden. Aufgrund der Wie sieht eigentlich Ihr Tagesablauf als Vizerektor aus? demographischen Entwicklung und der explodierenden Gesundheitskosten kann sich die Medizinische Fakultät Vizerektor Hofstädter: Ich nehme an allen Sitzungen der JKU hier bald einen Namen machen. So gibt es zum teil, die sich mit der Planung und dem Aufbau der Me- Beispiel in England bereits heute massive Allokations- dizinischen Fakultät und des Uniklinikums beschäftigen. probleme, wo Menschen ab einem bestimmten Alter Zudem arbeiten wir daran, die Struktur des neu geschaf- nicht mehr grundversorgt werden. Damit eine solche fenen Vizerektorats aufzubauen - das Sekretariat konnte Entwicklung nicht auch bei uns droht, ist die Forschung bereits besetzt werden. Darüber hinaus bin ich mit der auf diesem Gebiet enorm wichtig, und dazu wollen wir oberösterreichischen Ärzteschaft in ständigem Kontakt, in Linz einen Beitrag leisten. (cs) CAMPUS NEWS | DEZEMBER 14 5
UNSER THEMA Gesellige Zellen: JKU-WissenschafterInnen erforschen Bindewirkung von Zellen 66 Abteilungen und Institute der JKU forschen derzeit im medizinischen oder medizin- nahen Bereich. Eines davon ist das Institut für Medizin- und Biomechatronik unter der Leitung von Prof. Werner Baumgartner. Er ist mit seinem Team den Geheimnissen der Haftung von Zellen auf der Spur. Der Körper besteht aus rund 100 Billionen Zellen. Diese halten fest zusammen – oder auch nicht. Schließlich wird der Körper ständig umgebaut. „Wunden müssen heilen, Stoffe werden zwischen Zellen ausgetauscht und die Synapsen (Verbindungen zwischen Nervenzellen) wachsen und schrumpfen beim Lernprozess“, erklärt Prof. Baumgartner. Es herrscht also reger Verkehr in un- serem Inneren, und dazu müssen die Zellen auch mal loslassen können. Ermöglicht wird dieses Haften und se- lektive Loslassen durch spezielle Proteine (Eiweiße). Hoffnung, Metastasen zu unterbinden Medizinisch sind diese Vorgänge enorm wichtig. Krebs- metastasen etwa hängen mit den Bindekräften der Zel- len und insbesondere mit dem Verhalten der Adhä- sionsrezeptoren zusammen. Gemeinsam mit seinen Kol- legen konnte Prof. Baumgartner bereits nachweisen, dass die Adhäsionsrezeptoren der Zellen allgemein über eine sehr niedrige Affinität (Bindungsstärke) verfügen. „Kurz: Die Zellen binden bombenfest!“ Überraschend auch: „Die Bindungen bestehen nur ganz kurz, zwischen 0,5 bis 1 Sekunde. Dann lösen sich die Adhäsionsrezeptoren wieder, um sich gleich darauf wieder zu binden.“ Dieses erstaunlich dynamische, aber auch unerwartet stabile System stellt herkömmliche Messmethoden oft vor un- lösbare Aufgaben. Daher wird in Prof. Baumgartners Labor auch selbst Hand angelegt. „Wir bauen neue Ap- Weitere Beispiele für medizinische parate, mit denen diese schnellen und kaum wahrnehm- oder medizinnahe Forschung an der JKU: baren Prozesse messbar gemacht werden können“, so der Biomechatroniker. • Medizinsoftware / Institut für Computergrafik (Assist.Prof. Marc Streit) MED: Hervorragende Forschungsinfrakstruktur • Abteilung Strafrechtswissenschaften u. Medizin- So konnten die JKU-ForscherInnen erstaunliche Entde- strafrecht / (Vorstand Petra Velten) ckungen machen: „Wir haben entdeckt, dass eine spe- • Stofftransport durch Zellmembrane / Institut für zielle Form von Adhäsionsre- Biophysik (Prof. Peter Pohl) zeptoren in den Darmzellen Prof. Werner Baumgartner • Mechatronische Analysesysteme / sehr wahrscheinlich den Flüs- Institut für Mikroelektronik und Mikrosensorik sigkeitstransport regelt und (Prof. Bernhard Jakoby) dafür verantwortlich ist, dass • Kybernetik / Insitut für Physikalische Chemie der Kot konzentriert, also fest (Vorstand Prof. Niyazi Serdar Sariciftci) ist. Dieser Vorgang war bisher • Anreizsysteme im Gesundheitswesen / unklar“, freut sich Prof. Baum- Institut für Volkswirtschaftslehre gartner über den neuesten For- (Vorstand Prof. Johann Brunner) schungserfolg. (cs) 6 | CAMPUS NEWS | DEZEMBER 14
UNSER THEMA Animationsvideo der Medizinischen Fakultät gewinnt Filmpreis Das Film Forum Linz, der Wettbewerb der besten Werbe- und Wirtschaftsfilme Öster- reichs, fand heuer bereits zum fünften Mal statt. Die Preisverleihung fand Mitte No- vember 2014 in der Wirtschaftskammer Oberösterreich statt. Aus 111 Einreichungen aus ganz Österreich nominierte eine Experten-Jury 23 Filme in sechs Kategorien (Imagefilm, Corporate Video, Technologie Film, Tourismus Film, Spot, Future – Der junge Film). Den Sieg in der Kategorie „Corporate Video“ holte sich der Animationsfilm über die neue Medizinische Fakultät der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz. • Die ersten Studierenden begannen im Wintersemester 2014/15 ihr Studium an der Medizinischen Universität Graz und übersiedeln nach vier Semestern an die JKU – eine einzigartige Lehrkooperation. • Erstmalig wird das Medizinstudium in Österreich im Bachelor-/Mastersystem angeboten • Die Medizinische Fakultät setzt einen Schwerpunkt auf Alters- und Versorgungsforschung – diese Bereiche wer- den nicht nur allgemein immer wichtiger, sondern bie- ten auch einen besonderen Vorteil für die Menschen in Oberösterreich. • Der langfristige Plan ist die Entwicklung eines „Medi- cal Valleys“, in dem Forschung, Lehre und medizinnahe Unternehmen Seite an Seite agieren. (jm) Animationsvideo: Das animierte Video, konzipiert und umgesetzt von www.jku.at/humanmedizin „Pulpmedia“, fasst die Eckdaten und den Werdegang Film Forum Linz: www.filmforumlinz.at der Medizinischen Fakultät kurzweilig zusammen. Im Mittelpunkt steht dabei immer die Tatsache, dass die neue Medizinische Fakultät für die Menschen da ist: Für die Medizinstudierenden, für die PatientInnen und schluss- endlich für die gesamte Bevölkerung, die durch die eng- maschige Versorgung und Fortschritte in der Forschung profitiert. Medizinische Fakultät ist einzigartiges Projekt Die Medizinische Fakultät der JKU Linz ist aus mehreren Gründen einzigartig in Österreich: • Sie wird in die bestehende Infrastruktur der JKU ein- gebunden. Dadurch entstehen Synergien, die an einer getrennten Medizinuniversität nicht möglich wären, und die bereits bestehende medizinnahe Forschung an der JKU wird ohne Umwege aufgegriffen. CAMPUS NEWS | DEZEMBER 14 7
FORSCHUNG & WISSENSCHAFT Nobelpreis für Chemie mit JKU-Bezug Der Nobelpreis für Chemie 2014 ging im Oktober an Stefan W. Hell (Deutschland), Wil- liam E. Moerner und Eric Betzig (beide USA) für die Entwicklung von superauflösender Fluoreszenzmikroskopie. Prof. Thomas Klar, Vorstand des Instituts für Angewandte Physik der JKU, hat bereits Ende der 1990er Jahre in seiner Doktorarbeit bei Prof. Hell dessen Theorien experimentell bestätigen können. Heute forscht Prof. Klar an der Wei- terentwicklung der von Prof. Hell erfundenen sogenannten STED-Technik (Stimulated Emission Depletion). „Die mit dem diesjährigen Nobelpreis für Chemie aus- Prof. Klar bestätigt Theorie des Nobelpreisträgers gezeichneten Forschungsleistungen basieren zum Teil Im Jahr 1999 hat dann Thomas Klar als Doktorand in der auf wissenschaftlichen Erkenntnissen von JKU-Prof. Tho- Arbeitsgruppe von Stefan Hell experimentell nachgewie- mas Klar. Das ist eine große Ehre auch für Prof. Klar und sen, dass diese Technik auch tatsächlich funktioniert. die JKU. Denn diese Nobelpreisvergabe bestätigt zu- Prof. Klar ist mittlerweile Vorstand des Instituts für An- gleich, dass die WissenschafterInnen der JKU Forschung gewandte Physik der JKU. Derzeit forscht er in Linz an auf Weltniveau betreiben“, freut sich Rektor Richard Ha- einer Weiterentwicklung der STED-Mikroskopie hin zu gelauer. einer superauflösenden Lithographiemethode mit An- wendungen in der Biophysik und Medizin. (jm) Hochauflösende Nanoskopie Die Forschungsleistungen der heurigen Chemie-Nobel- preisträger werfen ein altes „Dogma“ der Mikroskopie über den Haufen. Lange Zeit ging man davon aus, dass die Auflösung in der optischen Mikroskopie durch die Wellenlänge des Lichts beschränkt ist. 1873 hat Ernst Abbe (Universität Jena) errechnet, dass mit einem klassischen optischen Mikroskop nur eine ma- ximale Auflösung möglich ist, die einem Drittel der Wel- lenlänge des Lichts entspricht. Mit moderner Molekülphysik und quantenoptischen Phänomenen kann man dieses Limit jedoch brechen. Obwohl etwa 1930 alle grundlegenden „Zutaten“ dazu vorhanden gewesen wären (Quantenmechanik und sti- mulierte Emission), wurden diese über 65 Jahre hinweg schlicht ignoriert und an dem althergebrachten Limit Prof. Thomas Klar nach Abbe festgehalten. Erst Stefan Hell hat (zusammen mit Jan Wichmann) im Jahr 1994 erstmals postuliert, dass es grundsätzlich möglich sein müsste, mit der Molekülphysik und der Quantenoptik das Abbe-Limit der Auflösung in der Mi- kroskopie zu brechen. CAMPUS NEWS | DEZEMBER 14 9 TN
FORSCHUNG & WISSENSCHAFT Molekülmessung: Weltweit einmaliges Experiment an JKU begeistert Fachwelt Dem einzelnen Spin auf der Spur: Bisherige Messungen von Spins (dem Eigendrehimpuls kleinster Teilchen) bedurften einer riesigen Anzahl von Spins – bis nun an der JKU weltweit erstmals ein Mag- netresonanz-Experiment an einem einzelnen Spin durchgeführt wurde. Dieser Forschungsdurchbruch von Prof. Reinhold Koch und Ass.Prof. Stefan Müllegger wurde im renommierten „Physical Re- view Letters“ der Fachwelt vorgestellt. Bereits kürzlich hatten Ass.Prof. Müllegger und Prof. sächlich nur noch ein einziges Molekül“, freut sich Reinhold Koch (Vorstand der Abteilung Festkörperphysik Ass.Prof. Müllegger. des Instituts für Halbleiter- und Festkörperphysik der Die Vorteile: Die Untersuchung bietet eine räumlich her- JKU) mit ihrer Grundlagenforschung im Bereich „Mole- vorragende Auflösung, es können damit sogar Teilberei- külmessung durch Hochfrequenzsysteme“ für Aufsehen che von Molekülen genauer untersucht werden. Außer- gesorgt. Nun gelang ihnen ein weltweit einmaliges Ex- dem unterliegt diese Messmethode weniger physikali- periment. „Uns ist der Nachweis gelungen, dass aktives schen Einschränkungen als die bisher üblichen, liefert Einkoppeln von Hochfrequenz-Strömen in ein einzelnes somit auch mehr Informationen. Molekül tatsächlich Magnetresonanz anregen kann“, so Prof. Koch. Vermutet wurde das bereits, bewiesen erst Weite Anwendungsbereiche jetzt. Und das hat enorme Auswirkungen. Von der neuen Messmethode werden frische Impulse im Bereich der QBits (Ziel: Quantencomputer) sowie der Hohe Auflösung und mehr Infos Forschung an Wirkstoffmole- Bislang wurden Spins mittels Radiowellen bzw. mit Pho- külen (z.B. für medizinische Ass.Prof. Stefan Mülleggeer tonen gemessen – etwa in der Medizin in Kernspinto- Therapien oder katalytische Re- mographen. Das liefert zwar Ergebnisse, benötigt aber aktionen) erwartet. Und so eine Messprobe von 1013 Spins – also 10 Billionen Spins. ganz nebenbei werden die Physiker suchten daher schon lange nach einer Me- JKU-Wissenschafter auch die thode, um wirklich einzelne Spins zu untersuchen – mit Grundlagenforschung weiter der neuen JKU-Methode ist genau das jetzt möglich. betreiben, denn: „Wir verwenden zur Messung Strom – führen die Mes- „Mit jedem Durchbruch tun sung also nicht mit Photonen, sondern Elektronen sich ganz neue Fragen auf“, so durch. Diese neue Einzelspinuntersuchung braucht tat- Ass.Prof. Müllegger. (cs) TN 10 | CAMPUS NEWS | DEZEMBER 14
FORSCHUNG & WISSENSCHAFT Nachweis für Stress bei Tunnelfahrten gelungen Österreich ist ein Land der Berge – und damit auch ein Land der Tunnel. Viele Auto- fahrer fühlen sich in Tunnels unbehaglich. Dass dieser Effekt tatsächlich besteht, haben nun Wissenschafter des Instituts für Pervasive Computing der JKU nachgewiesen. Die Ergebnisse wurden auf der „Automotive 2014“-Tagung in Seattle (USA) präsentiert. „Wir haben eine tunnelreiche Strecke ausgewählt“, er- klären Priv.Doz. DI Dr. Andreas Riener und Marcel Man- seer, BSc. Die Wahl fiel auf das rund 100 Kilometer lange Teilstück der A9 zwischen Liezen und Wels, das zahlrei- che Tunnels aufweist. Weiters wurde eine App entwickelt, die im Auto montiert eigenständig erkennt, ob sich das Fahrzeug durch einen Tunnel oder auf einer freien Straße bewegt. Der Stresslevel der Autoinsassen wurde kontinuierlich mittels EKG-Geräten aufgezeichnet. Belastung für alle Insassen Die BeifahrerInnen fiebern offenbar mit, denn ihre men- tale Alarmbereitschaft stieg genauso stark wie die der FahrerInnen. „Die Stressbelastung des Fahrers könnte eine Erklärung für die erhöhte Unfallhäufigkeit in Tun- Priv.Doz. DI Dr. Andreas Riener (li.) und Marcel Manseer, BSc. gelang nels bieten. Unter Stress trifft man normalerweise keine der Nachweis für Stress bei Tunnelfahrten. optimalen Entscheidungen, das Fehlerrisiko steigt also“, so Riener. (cs) Video zum Forschungsprojekt: http://bit.ly/1uccx3h COMET K-Projekt „imPACts“ eröffnet mit Beteiligung von drei JKU-Instituten Im Oktober wurde das COMET K-Projekt „imPACts“ an der JKU offiziell eröffnet. Dieses anwendungsorientierte Forschungsprojekt für Prozessanalytik wird von der RECENDT GmbH geleitet. Es verfügt über eine Laufzeit von vier Jahren (bis 31.08.2018) und ein Budget von 6,7 Mio. Euro. Beteiligt sind 19 Partner: elf Unternehmen und acht wissen- schaftliche Partner, darunter drei Institute der JKU. Bei „imPACTs“ arbeiten Forschungseinrichtungen mit in- ternational tätigen Industrieunternehmen zusammen und entwickeln neue prozessanalytische Messtechniken zur Optimierung von Produktionsprozessen. Das Ge- samtbudget beträgt 6,7 Mio. Euro, davon 4,5 Mio. rei- Roland Pelzl / cityfoto nes Forschungsbudget, wovon wiederum die drei beteiligten JKU-Institute 22 Prozent erhalten (Institut für angewandte Physik, Institut für Mikroelektronik und Mi- krosensorik, Department of Knowledge-Based Mathe- matical Systems/Fuzzy Logic Labor Linz-Hagenberg). Berücksichtigt man auch jene Mittel, welche auf die JKU-Beteiligungen RECENDT, Wood K plus und SCCH Eröffnung des K-Projekts „imPACts“: v. li. RECENDT-Geschäftsführer Peter entfallen, erhält die JKU sogar 60 Prozent (2,7 Mio. Burgholzer, Prof. Bernhard Lendl (TU Wien), UAR-Geschäftsführer Wilfried Euro). Aktuell ist die JKU an 12 K-Zentren und 10 K-Pro- Enzenhofer, OMV-Innovationsmanager Walter Böhme, Forschungs-Landes- jekten beteiligt (Übersicht: http://bit.ly/1xSbYfk). rätin Doris Hummer, JKU-Vizerektorin für Forschung Gabriele Anderst-Kot- sis, Prof. Anton Friedl (TU Wien), wissenschaftlicher Leiter „imPACts“ Weitere Infos: www.k-pac.at (jm) Markus Brandstetter und „imPACts“-Konsortialführer Robert Holzer CAMPUS NEWS | DEZEMBER 14 11 TN
FORSCHUNG & WISSENSCHAFT Einfluss durch Kompetenz: Prof. Schneider ist einflussreichster Ökonom Österreichs Er nimmt sich der Themen an, die gerne totgeschwiegen werden: Prof. Friedrich Schneider vom Institut für Volkswirtschaftslehre der JKU ist Experte für kaum er- forschte Bereiche wie Korruption und Schwarzarbeit. Ein umfangreich erstelltes Ran- king der „Presse“ gemeinsam mit der renommierten „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und der „NZZ“ sieht Prof. Schneider sogar als einflussreichsten Ökonom Österreichs. Im deutschsprachigen Allein beim Mehrwertsteuer-Betrug gingen dem Staat Raum ist Prof. Schnei- rund 800 Millionen Euro jährlich verloren – „hier könnte der auf Platz 7 gereiht man mit überschaubarem Aufwand massiv Geld für den – gegenüber dem Vor- Staat einbringen.“ jahr eine Verbesse- rung um 16 Plätze. Praktische Bedeutung bewertet „Wir sind auf einem Bewertet wurde bei der Erstellung des Rankings die Re- gefährlichen Weg, die sonanz, die Ökonomen sowohl in den Medien, aber Politik ignoriert da auch in Politik und Forschung hervorrufen. Mit 352 viele Missstände", Punkten in der Gesamtwertung des Rankings ist Prof. sieht Prof. Schneider Schneider der einzige Österreicher unter den ersten 50. massiven Handlungs- (cs) bedarf. SOWI 12 | CAMPUS NEWS | DEZEMBER 14
FORSCHUNG & WISSENSCHAFT Leichtbau trifft auf Mechatronik: Neues CD-Labor an der JKU Im Oktober wurde an der JKU das Christian Doppler Labor für Strukturfestigkeitskon- trolle von Leichtbaukonstruktionen offiziell eröffnet. Hauptfördergeber des CD-Labors TN ist das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW). „Ziel ist die Entwicklung mechatronischer Systeme, die mit Hilfe von Sensoren die Tragfähigkeit von Leichtbau- teilen überwachen und kontrollieren – und das während des Betriebs, in Echtzeit und über die gesamte Bauteil- Lebenszeit“, erklärt Prof. Martin Schagerl, Vorstand des JKU-Instituts für Konstruktiven Leichtbau. Als Unterneh- menspartner konnten die BMW AG (München), Mubea Carbo Tech GmbH (Salzburg) und FACC Operations GmbH (Ried im Innkreis) gewonnen werden. „Im internationalen Wettstreit der Ideen sind CD-Labors wichtiger denn je, weil sie neues Wissen marktfähig und somit für Unternehmen nutzbar machen", unterstreicht Wissenschafts- Forschungs- und Wirtschaftsminister Dr. Reinhold Mitterlehner die Bedeutung des Förderpro- gramms. Christian-Doppler-Labors werden von der öf- v.li. Forschungs-Landesrätin Doris Hummer, Prof. Martin Schagerl, Jürgen fentlichen Hand und den beteiligten Unternehmen Fröschl (BMW), CDG Senatsvorsitzender Prof. Franz G. Rammerstorfer (TU gemeinsam finanziert. Träger des Programms und wich- Wien), JKU-Vizerektorin für Forschung Prof.in Gabriele Anderst-Kotsis, Ale- tigster öffentlicher Financier ist das Bundesministerium xander Peldszus (FACC), Georg Kucher (FACC) - im Mittelpunkt die von für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW). FACC gefertigte äußere Landeklappe einer A321. (jm) Fachtagung „Aktuelle Entwicklungen im Gewaltschutz“ Diese Fachtagung fand Mitte Oktober an der JKU auf Einladung des Instituts für Legal Gender Studies und des Gewaltschutzzentrums OÖ statt. Es konnten VertreterInnen aus Justiz, Exekutive, Anwaltschaft und medizinischen Berufen begrüßt werden. Nach der Ratifikation der Istanbul-Konvention und der Verabschiedung eines Nationalen Aktionsplans gegen Gewalt wurden aktuelle Rechtsentwicklungen sowie Praxiserfahrungen diskutiert. Ein Schwerpunkt waren Fragen der Forensik, die Teil der Forschungskooperation zwischen Medizinischer und Rechtswissenschaftlicher Fakultät sein werden. Neben der Notwendigkeit einer zeitnahen und gerichtssicheren Beweisdokumentation bei Gewaltübergriffen wurde das komplexe Thema der Aussagebeurteilung von OpferzeugInnen beleuchtet, etwa Probleme der Wirksamkeit von Geschlechterste- reotypen und suggestiven Fragestellungen zu Lasten der Opfer. (jm) Die Vortragenden der Fachtagung „Aktuelle Entwicklungen im Gewaltschutz“: v. li. Mag.a Maria Schwarz-Schlöglmann (GFin Gewalt- schutzzentrum OÖ), Prof.in Silvia Ulrich (Institut für Legal Gender Studies), Dr.in Anna Sporrer (Vizepräsidentin des Verwaltungsge- richtshofes), Dr. in Karin Neuwirth (Institut für Legal Gender Studies), Dr. in Reingard Riener-Hofer (Ludwig-Boltzmann-Institut für Klinisch-Forensische Bildgebung), Prof.in Lyane Sautner (Institut für Strafrechtswissenschaften), Renate Hojas (Stv. GFin Gewaltschutz- zentrum Salzburg), Dr. Albin Dearing (Europäische Grundrechteagentur). CAMPUS NEWS | DEZEMBER 14 13 SOWI
FORSCHUNG & WISSENSCHAFT „Billie“ and the Kids – wie Kinder künftig Sprachen lernen Vokabel zu pauken ist zeitaufwendig – es sei denn, man nutzt neue Technologien. Mit SOWI dem Smartphone kann man lernen, wann man will, und das sogar mit einem persön- lichen Lehrer, der von Dr. Manuela Macedonia (Institut für Wirtschaftsinformatik) an der JKU entwickelt wird. Statt eines Menschen dient in solchen Apps buch. Man kann lesen, City Foto Linz ein virtueller Agent als Lehrer. Im konkreten hören, beobachten und Fall ist es „Billie“. Das Besondere: „Billie“ Gesten nachmachen. kann die fremden Wörter nicht nur ausspre- Gerade Bewegung ist chen, sondern auch illustrative Gesten dazu beim Lernen enorm wich- ausführen. „Der Anwender soll die Geste tig. Je mehr Sinne beteiligt nachmachen. Wir wissen, dass man sich Vo- sind, desto größere Netz- kabel besser merkt, wenn man die Worte werke entstehen im Ge- nicht nur hört, sondern auch mit einer Bewe- hirn und umso besser gung verbindet“, weiß Dr. Macedonia. Gene- kann man Informationen rell sollten möglichst viele Sinne beim abrufen. Der höhere Lern- Lernprozess beteiligt sein. „Hier bietet die erfolg ist schon lange App einen Vorteil gegenüber dem Schul- nachgewiesen.“ (cs) Dr. Manuela Macedonia Krebs besser verstehen durch Software von JKU, TU Graz und Harvard Ein Gemeinschaftsprojekt der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz mit der TU Graz und der Harvard University (USA) hat eine zukunftsweisende Software entwickelt, um große Mengen an medizinischen Daten schnell und effizient auswerten zu können. ForscherInnen der JKU sowie der TU Graz in Zusammen- arbeit mit dem Park Lab am Center for Biomedical In- formatics an der Harvard Medical School und dem Pfister Lab an der Harvard School of Engineering and Applied Sciences (SEAS) haben die Software „Strato- meX“ entwickelt, um ForscherInnen bei der Klassifizie- rung von Krebsarten und bei der Auswertung der enormen Datenmengen zu helfen. Daten sammeln und darstellen „Der Forscher kann relevante Fragen stellen, die Antworten erheben und über modifizierte Fragestellun- gen zu immer besseren Ergebnissen gelangen“, erklärt Ass.Prof. Marc Streit vom JKU Institut für Computergra- fik, der als Gastprofessor in Harvard geforscht und ge- lehrt hat. Obwohl für Krebsforschung entwickelt, kann die Software auch zur Analyse von Daten anderer Krankheiten verwendet werden „StratomeX“ ist über http://caleydo.org frei verfügbar. Dieser Text basiert auf folgender Presseaussendung der Harvard Medical School vom 2.10.2014: http://hms.har- vard.edu/news/pattern-recognition (cs) Ass.Prof. Marc Streit TN 14 | CAMPUS NEWS | DEZEMBER 14
FORSCHUNG & WISSENSCHAFT Effizienter als die Natur: JKU-ForscherInnen gelingt künstliche Photosynthese Photosynthese ist der wichtigste chemische Prozess auf der Erde – sie ermöglicht es, die Energie der Sonne direkt zu speichern. Bisher waren nur Pflanzen und einige an- dere Organismen dazu in der Lage – und seit Neuestem ForscherInnen der JKU. Der Gruppe von Prof. Günther Knör (Institut für Anorganische Chemie) gelang weltweit erstmals ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur Treibstoffgewinnung und CO2-Fi- xierung durch künstliche Photosynthese. trum bei der Bildung des chemischen Speicherstoffs NAD(P)H deutlich weniger Energieverluste aufweist als das natürliche Photosystem I (PSI) der grünen Pflanzen!“ So wurde die maximale Energieausbeute der Lichtreak- tionen von etwa 40% in PSI auf nahezu 80% im artifi- ziellen Photosystem gesteigert. Saubere Energie ohne Treibhausgase Artifizielle Photosynthese steht im Zentrum der Bemü- hungen um erneuerbare Energien und um eine nachhal- tige, umweltschonende Chemie der Zukunft. Derzeit arbeitet Prof. Knör mit seinem Team und Kollegen an der JKU bereits er- folgreich am nächsten Schritt. Die künstliche Photosynthese kann zur direkten Gewinnung von Alkohol-Brennstoffen einge- setzt werden. Mit diesem und ähnlichen Prozessen könnten künftig die für das Klima proble- matischen CO2-Emissionen ge- bunden, sowie Nahrung und erneuerbare flüssige Treibstoffe V om Wissenschafts-Team um Prof. Knör, Leiter des In- stituts für Anorganische Chemie und des Photoche- mie-Zentrums der JKU, konnte gezeigt werden, dass alle aus Sonnenlicht, Luft und Was- ser erhalten werden. (cs) Prof. Günther Knör für die Umwandlung von Sonnenlicht benötigten Funk- tionen der grünen Blätter durch eine Kombination aus künstlich hergestellten Farbstoff-Molekülen und Kataly- satoren ersetzt werden können. „Dabei wird, genau wie in der Pflanze, zunächst der Energie-Speicherstoff NAD(P)H gebildet“, so Dr. in Kerstin Oppelt. Noch nie zuvor konnte dieser Stoff unter Reaktionsbedingungen wie in der Natur durch Belichtung von künstlichen Sub- stanzen erhalten werden. Effizienter als die Natur „Der von uns hergestellte Blattgrün-Ersatzstoff ist sehr viel stabiler, als das Chlorophyll der Algen und Pflan- zen“, erklärt Prof. Knör. Die größte Überraschung aber brachte eine genaue Analyse der erzielten Energieaus- beute des Prozesses. „Es stellte sich sehr bald heraus, dass unser neu entwickeltes künstliches Reaktionszen- CAMPUS NEWS | DEZEMBER 14 15 TN
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LEHRE & STUDIUM JKU Master Day powered by ÖH JKU Die Johannes Kepler Universität (JKU) Linz veranstaltet am Donnerstag, 11. Dezember 2014 von 15 bis 20 Uhr im JKU Science Park zum ersten Mal einen Infotag für alle 35 Masterstudien der JKU. ExpertInnen der JKU stehen an den Master Info Points JKU über flexibles Studieren und was es braucht, um ein für Fragen und individuelle Beratung zur Verfügung. eigenes Unternehmen zu gründen. Studierende präsentieren ihre Masterarbeiten und es Mit am Podium sind unter anderen Dekan Johann Ba- gibt Experimente und Projekte zum Anfassen bei einer cher (Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät), Science Park-Tour durch die offenen Labore und Werk- Dr. Ernst Balla (voest-alpine Management Development), stätten der Institute. Serviceeinrichtungen der JKU, der Dr. Viktoria Tischler (Geschäftsführerin Hilfswerk OÖ), ÖH und des Alumniclubs Kepler Society informieren Dr. Gerold Weisz (Akostart OÖ - Akademisches Startup über Aufnahmevoraussetzungen und das Studierenden- Netzwerk) und Dr. Markus Manz (Geschäftsführer tech2be). leben am JKU-Campus. Bei den Master Talks diskutieren (jm) prominente Gästen und erfolgreiche AbsolventInnen der Alle Infos gibt’s unter www.jku.at/masterday. CAMPUS NEWS | DEZEMBER 14 17
LEHRE & STUDIUM Am Markt gefragt: Erster JKU-Promovend mit Schwerpunkt Kunststofftechnik 2009 wurde mit dem Kunststofftechnik-Studium an der JKU eine Herzensangelegenheit von Rektor Richard Hagelauer Wirklichkeit. Heuer haben die ersten „Pioniere“ das Stu- dium, das gemeinsam mit den Kooperationspartnern Borealis und OMV aufgebaut wurde, absolviert. Mit Markus Povacz hat nun auch erstmals ein Student sein Doktor- ratsstudium der Technischen Wissenschaften interdisziplinär mit Kunststofftechnik ver- knüpft und abgeschlossen. Kunststofftechnik-Absolvent- „Das Doktoratsstudium war stark geprägt durch die her- Innen sind gefragt. Das kann vorragende wissenschaftliche Betreuung durch die Pro- auch der 28-jährige Steyrer fessorInnen“, erinnert sich Povacz. Markus Povacz bestätigen: Er Prof. Gernot Wallner, der wissenschaftliche Betreuer der hat Anfang Oktober bereits Dissertation, vom Institut für Polymerwerkstoffe der JKU Dr. Markus Povacz eine Tätigkeit im Qualitäts- ergänzt: „Besonders erfreulich ist, dass die Dissertation bereich eines bekannten schon jetzt zu insgesamt zwei Veröffentlichungen in an- amerikanischen Kunststoff- gesehenen Zeitschriften geführt hat und weitere drei Konzerns begonnen. eingereicht sind.“ (cs) Ex-Weltbank-Chefökonom bei der 17. Rothschild-Vorlesung Groß war Anfang November der Andrang zur hochkarätigen bereits 17. Rothschild- Vorlesung an der JKU. Der ehemalige Chefökonom der Weltbank, Prof. Francois Bour- guignon, sprach in seinem Vortrag „Globalisation of Inequality“ über die Ungleichheit der Vermögensverteilung durch die Globalisierung. Bereits im Vorfeld betonte Prof. Johann Brunner, Vor- stand des JKU-Instituts für Volkswirtschaft, die Bedeu- tung des französischen Globalisierungs-Experten. Prof. Bourguignon, derzeit Direktor der Paris School of Eco- nomics, war 2003-2007 Chief Economist und Senior Vice President der Weltbank. Er ist einer der bekanntes- ten internationalen Experten zum Thema Einkommens- verteilung und hat zu vielen Bereichen der Entwick- lungsökonomie und zur Analyse von globalen Entwick- lungen und Ungleichheit wichtige Beiträge geliefert. Zur Rothschild-Vorlesung Prof. Kurt W. Rothschild (*1914, +2010) gilt als Doyen der österreichischen Wirtschaftswissenschaften und zählt zu den Gründungsprofessoren der JKU. Der Wis- senschafter war von 1966 bis 1985 Professor für Volks- wirtschaftslehre und bildete in Linz Generationen von Studierenden aus. Ihm zu Ehren wurde die Kurt W. Roth- schild Vorlesung eingeführt, in die namhafte Experten eingeladen werden. (cs) Ex-Weltbank-Chefökonom Prof. Francois Bourguignon 18 | CAMPUS NEWS | DEZEMBER 14
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LEHRE & STUDIUM JKU-Antrittsvorlesungen von Prof. Weich- selbaumer, Prof. Futschik und Prof. Fink Die JKU lud im Oktober zur Antrittsvorlesung von Profin. Doris Weichselbaumer (Institut für Frauen- und Geschlechterforschung), Prof. Matthias Fink (Institut für Innovations- management) und von Prof. Andreas Futschik (Institut für Angewandte Statistik). Vor mehr als 120 Gästen hielten die drei JKU-Wissen- schafter, die alle an der Sozial- und Wirtschaftswissen- schaftlichen Fakultät tätig sind, in den Repräsentations- räumen der Universität die traditionelle Vorlesung. Die Vizerektorin für Forschung, Prof. Gabriele Anderst- Kotsis, betonte die Bedeutung der Antrittsvorlesungen als „Fixpunkt des akademischen Jahres und darüber hi- naus Fixstern im Veranstaltungskalender der Stadt Linz.“ Auch der Dekan der Sozial- und Wirtschaftswissen- schaftlichen Fakultät, Prof. Johann Bacher, beschrieb den hohen Wert der Antrittsvorlesungen: „Es ist ein idealer Weg sich kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen und zu vertiefen.“ Dies sei besonders an der SOWI-Fa- kultät ein Faktor, denn diese sei die größte Fakultät der v.li. Dekan Johann Bacher (SOWI), Prof. Andreas Futschik, JKU mit 1.400 Studienanfängern und über 7.800 Stu- Prof. in Doris Weichselbaumer, Prof. Matthias Fink, Vize- dierenden. (cs) rektorin Gabriele Anderst-Kotsis Rund 4.000 SchülerInnen bei SIM 2014 Auch heuer wieder informierten sich rund 4.000 Schülerinnen und Schüler an der JKU bei der 15. Auflage der Studieninfomesse über das breitgefächerte Angebot der Bil- dungslandschaft in Oberösterreich. Aus ganz Oberösterreich kommen angehende Maturant- Innenen, um sich über die Ausbildungsmöglichkeiten nach der Schule zu orientieren. Genau dazu dient die SIM: An mehr als 60 Info-Ständen konnten sich die Ju- gendlichen ausführlich beraten lassen, um die künftige Ausbildung auf die individuellen Stärken und Interessen abzustimmen. Auch beim Besuch von Vorlesungen konnten sich angehende AkademikerInnen ein Bild vom Studienalltag machen. Bildung unverzichtbar Schon bei der Eröffnung gab es wichtige Tipps. „Wir haben ein sehr breites Studienspektrum in Oberöster- reich, und diese Ausbildungsstätten sind nicht überlau- fen. Das erlaubt mehr Nähe zu den ProfessorInnen und damit bestmögliche Betreuung“, meinte JKU-Rektor Ri- chard Hagelauer, der gemeinsam mit Nationalratsabge- ordnetem Michael Hammer die SIM eröffnete. Besonders ermunterte Mag. Hammer, selbst Absolvent der JKU, sich vorab zu informieren. „Je besser man sich das Studium überlegt hat, umso schneller erreicht man Josef Lehner (ÖH JKU), Rektor Richard Hagelauer sein Ziel.“ (cs) Nationalratsabgeordneter Mag. Michael Hammer 20 | CAMPUS NEWS | DEZEMBER 14
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JKUNIVERSUM KEPLER SOCIETY Mentoringprogramm Am 20. Oktober 2014 startete in der HYPO OÖ in Linz das erste KEPLER SOCIETY Men- toringprogramm. Es wird von der KEPLER SOCIETY, dem Alumniclub der Johannes Kep- ler Universität (JKU) Linz, und der ÖH JKU gemeinsam organisiert. 15 AbsolventInnen der JKU stellen sich als MentorInnen Seitens der KEPLER SOCIETY wird das Programm von für 15 JKU-Studierende zur Verfügung und unterstützen Mag.a Alexandra Priglinger betreut, die auch das Karriere- diese beim Jobeinstieg. „Die ÖH JKU will mit diesem Pro- center der JKU leitet. (jm) gramm aufzeigen, das wir unseren Studierenden nicht nur beim Studienanfang zur Seite stehen, sondern sie v.li.: Mag. Johannes Pracher, Geschäftsführer KEPLER SO- auch am Ende ihres Studiums begleiten“, so die Stv. Vor- CIETY, Mag. a Brigitte Maria Gruber, Leiterin Mentoring sitzende der ÖH JKU Stefanie Hauser. „Die 15 Absolven- Programm, Stefanie Hauser, Stv. Vorsitzende ÖH JKU, tInnen beweisen als MentorInnen Ihre Verbundenheit zu Prok. Mag. Michael Hintenaus, Personalchef HYPO OÖ Ihrer Universität. Es freut mich sehr, dass sie ihre Erfah- rungen rund um den Jobeinstieg an unsere Studierenden weitergeben“, so der Geschäftsführer der KEPLER SO- CIETY Mag. Johannes Pracher. In vier Modulen erhalten die Mentees Fachwissen und Tipps für den Jobeinstieg. Dabei entwickeln sie ihre so- zialen Kompetenzen weiter und können sich ein beruf- liches Netzwerk aufbauen. Das Mentoringprogramm startete im Oktober 2014 und endet am 19. Mai 2015 mit einer Zertifikatsübergabe an der JKU. Fachlich begleitet wird das Mentoringprogramm von Mag.a Brigitte Maria Gruber, der Geschäftsführerin der Frauenfachakademie Schloss Mondsee. Österreichisches Ehrenzeichen JKU-Forschung: für Wissenschaft und Kunst Bundesministerin ehrt für Prof. Bruno Buchberger Profin. Weichselbaumer Bundespräsident Heinz Fischer hat am 24. Oktober 2014 Am Mittwoch, 15. Prof. Bruno Buchberger, den Gründer und langjährigen Oktober 2014, Leiter des Instituts für Symbolisches Rechnen (RISC) der wurde Profin. Doris JKU und des JKU-Softwareparks Hagenberg, mit dem Weichselbaumer, Österreichischen Ehrenzeichen für Wissenschaft und Vorständin des In- Kunst ausgezeichnet. Damit wurde nicht nur Prof. Buch- stituts für Frauen- bergers Aufbauarbeit in Hagenberg (u.a. RISC, JKU-Soft- und Geschlechter- warepark COMET-Zentrum SCCH), sondern auch seine forschung an der Exzellenz als Forscher gewürdigt. (jm) JKU, von der Bun- desministerin für Bildung und Frau- en, Gabriele Hei- nisch-Hosek, der Käthe Leichter- Foto: Georg Stefanik Preis 2014 verlie- hen. „Seit Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere hat sie Foto: Peter Lechner/HBF sich um die Weiterentwicklung der feministischen Öko- nomie verdient gemacht“, so die Ministerin. Weichsel- baumers Arbeit sei „ein Weckruf, Benachteiligungen auf allen Ebenen zu beseitigen“. Profin. Weichselbaumer ist seit 2013 Vorständin des Instituts für Frauen und Ge- schlechterforschung an der JKU. (cs) 22 | CAMPUS NEWS | DEZEMBER 14
JKUNIVERSUM 25 erfolgreiche Jahre LIMAK Austrian Business School Am 29. Oktober feierte die älteste Business School Österreichs ihr 25-jähriges Bestehen mit zahlreichen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Die Key Note des Abends hielt der international bekannte Organisationsforscher Prof. DDr. hc mult. Al- fred Kieser. „Heuer bilden wir insgesamt mehr als 1.250 Führungs- kräfte aus. Damit wird das Jubiläumsjahr das Erfolg- reichste in der 25-jährigen Geschichte der LIMAK sein“, freuen sich GD Dr. Franz Gasselsberger MBA (Präsident LIMAK), Mag. Gerhard Leitner MSc (Geschäftsführer LIMAK) und Univ.-Prof. Dr. Wolfgang H. Güttel (wissen- schaftlichen Leiter LIMAK). Unter den vielen Gratulanten waren u.a. Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, der Linzer Bürgermeister MMag. Klaus Luger und Wirt- schaftskammer-Präsident Dr. Christoph Leitl. Mehr als 7.700 Führungskräfte haben bereits ein LIMAK Weiterbildungs-Programm absolviert und ihre Manage- ment- und Führungskompetenzen geschärft; rund 720 Feierten das 25-jährige Bestehen der LIMAK: haben mit einem Master- oder MBA Titel abgeschlossen. v. li. Dr. Gerald Reisinger (Geschäftsführer FH OÖ), Dr. Die LIMAK wurde 1989 auf Initiative des ehemaligen Wolfgang H. Güttel (wissenschaftlicher Leiter LIMAK), Generaldirektors der Voest-Alpine Stahl, Dr. Peter Stra- JKU-Vizerektor Prof. Herbert Kalb, Mag. Gerhard Leitner hammer, und Prof. Gerhard Reber MBA als Business MSC (Geschäftsführer LIMAK) und GD Dr. Franz Gassels- School der Johannes Kepler Universität gegründet. (jm) berger (Präsident LIMAK) Der JKU-Ball naht – „Colours of JKU“ Am Freitag, den 16. Jänner 2015, wird im Brucknerhaus Linz wieder getanzt, gefeiert und gelacht. Dieses Mal steht die rauschende Ballnacht unter dem Motto „Colours of JKU“. Nach dem großen Erfolg beim Ball 2014 wird die Baller- öffnung erneut vom Universitätsorchester der JKU unter der Leitung von Dirigent Christian Radner gestaltet. Ge- sanglich unterstützt wird das Orchester von Pedro Ve- lázquez Díaz, der als Tenor Mitglied des Opernensemb- les am Linzer Landestheater ist. Abgerundet wird die Er- öffnung von 4 Tänzerinnen und Tänzern, die das Ball- motto „Colours of JKU“ tänzerisch darstellen. Die Mitternachtsshow bringt das Publikum diesmal ins Schleudern. Das aus der ORF-Sendung „Die Große Chance“ bekannte Akrobatik-Showteam TheFREAKS ist auf Schleuderakrobatik spezialisiert und zeigt mit spek- takulären Würfen, Menschenpyramiden und Doppel- salti, was es drauf hat. Auch das abwechslungsreiche Musikprogramm bietet auf drei Floors wieder etwas für jeden Geschmack. (cs) Der Kartenverkauf startet am 1. Dezember 2014 Der JKU-Universitätsball steht seit jeher für einen ereignisreichen und weitere Infos gibt’s auf www.jku.at/uniball. Abend voller Esprit und bester Unterhaltung. CAMPUS NEWS | DEZEMBER 14 23
JKUNIVERSUM Forum Tourismus & Freizeit 2014 Das 9. Forum „Tourismus & Freizeit“ wurde von Oberösterreich Tourismus und JKU (Masterlehrgang Tourismusmanagement) für Touristiker, Studierende und am Sport- tourismus interessierte Personen veranstaltet. Rund 150 Teilnehmer kamen am 24. Ok- tober 2014 an die JKU und nutzten die Gelegenheit zum fachlichen Austausch. len Traunseewoche sorgen für eine bedeutende regio- nale Wertschöpfung. Auch der Freizeitsport spielt eine wesentliche Rolle für den Tourismus. Einig war man sich auch darüber, dass es Professionalität in der Organisa- tion und Vermarktung sowie ein klares Bekenntnis zur Zusammenarbeit von Sportanbietern und Touristikern braucht. (jm) Auf die Plätze, fertig, los – hieß es für die Diskussionsteil- nehmer beim Oberösterreich Forum Tourismus & Freizeit 2014 zum Thema „Sport und Tourismus“: v. li. Christian Foto: OÖ Tourismus Feichtinger (Profs Marketing), Karl Pramendorfer (OÖ Tourismus), Rainer Rohregger (Hinterstoder-Wurzeralm Bahnen), Andrea Schenner (Mountainbike Zentrum Salz- kammergut), Roman Sandgruber (Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, JKU), Horst Dilly (Hotel Dilly), Anhand von erfolgreichen Praxisbeispielen wurde die Herta Neiß (Leiterin Masterlehrgang Tourismusmanage- wechselseitige Bedeutung von Sport und Tourismus auf- ment, JKU), Georg Bliem (Planai-Hochwurzen-Bahnen), gezeigt. Der Boom an großen Sportveranstaltungen wie Ewald Tröbinger (Linz Marathon, LIVA) und Robert Seeber zum Beispiel dem Linz Marathon oder der internationa- (Vorsitzender Landes-Tourismusrat). Prof. Klement neuer Leiter des JKU Softwarepark Hagenberg Mit 1. Oktober 2014 hat Prof. Erich Peter Klement (65) für ein Jahr die interimistische Leitung des JKU Softwarepark Hagenberg übernommen. Als langjähriger Webbegleiter von Prof. Bruno Buchberger, dem Gründer und bisherigen Leiter des Softwarparks, wird er die erfolgreiche Vision weitertragen und die nahtlose Übergabe an den/die In- haberIn der neu geschaffenen Professur für Software Science an der JKU, welche bis zum Herbst 2015 besetzt sein soll, vorbereiten. Im JKU Softwarepark Hagenberg sind über 80 Unterneh- Vor wenigen Wochen wurde Prof. Klement von Landes- men, Forschungsinstitute und Bildungsinstitutionen mit hauptmann Josef Pühringer mit dem Großen Silbernen rund 1.000 MitarbeiterInnen angesiedelt. Dazu kommen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich etwa 1.500 Studierende (JKU und FH). ausgezeichnet. (jm) Der Mathematiker Prof. Klement ging Ende September als Professor am JKU-Institut für Wissensbasierte mathe- Prof. Erich Peter matische Systeme in Pension. Seit den 1970er Jahren ist Klement (li.) erhielt der als einer der führenden Wissenschafter auf dem Ge- im Oktober 2014 das biet der „Fuzzy Logic“ tätig. Prof. Klement war u.a. Große Silberne Gründer und Leiter des Fuzzy Logic Laboratory Linz-Ha- Ehrenzeichen für genberg (FLLL), Dekan der Technisch-Naturwissenschaft- Verdienste um die liche Fakultät und Vorsitzender des Senats der JKU. Republik Österreich Seine Publikationsliste umfasst heute über 100 Titel an von Landeshaupt- Monografien, Artikeln in referierten Zeitschriften sowie mann Dr. Josef Püh- in Sammel- und Tagungsbänden. ringer überreicht. 24 | CAMPUS NEWS | DEZEMBER 14
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