JKU goes Gender - Karriere für Wissenschafterinnen - Das Forschungsmagazin der Johannes Kepler Universität Linz
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Das Forschungsmagazin der Johannes Kepler Universität Linz Ausgabe 4/10 JKU goes Gender – Karriere für Wissenschafterinnen
Editorial Xxxxxxxxxxx Geschätzte Leserinnen, Inhalt geschätzte Leser! UNIVATIONEN 4/10 I m Rahmen der letzten Leistungsverein- barung mit dem Ministerium ist es der In dieser Sonderausgabe der UniVationen Leitung der JKU gelungen, 20 zusätzliche finden Sie Portraits der Stelleninhabe- Post-Doc Stellen im Rahmen eines Frauen- rinnen der Post-Doc-Stellen (in alphabe- förderprogrammes zugesprochen zu be- kommen. Die Stellen im Rahmen dieses tischer Reihenfolge): Dr.in Kathrin Binder, Förderprogrammes wurden im Frühjahr öf- Dr.in Barbara Födermayr, Dr.in Ingrid fentlich und international ausgeschrieben, Graz, Dr.in Iris Groher, Dr.in Birgit Grüb, gefordert waren bisherige ausgezeichne- te Leistungen in der Forschung sowie ein Dr.in Bettina Grün, Dr.in Helene Herda, Exposé für die geplanten zukünftigen For- Mag.a Ilona Horwath, Dr.in Birgit schungsvorhaben im Einklang mit den Ex- Kirchmayr, Dr.in Martina Kisslinger, zellenzfeldern der JKU. Insgesamt langten 100 Bewerbungen von jungen Wissen- Dr.in Nicole Kronberger, Dr.in Barbara schafterinnen ein! Einerseits ein sehr er- Müller, Dr.in Astrid Sabine Pechstein, freuliches Signal, wie viele junge Frauen In- teresse an einer wissenschaftlichen Karrie- Dr.in Veronika Pillwein, Dr.in Elisabeth re hätten, erfreulich auch die hohe Qualität Poltschak, DDr.in Babette Prechtl, Univ.Prof. der Einreichungen, andererseits schmerz- Dr.in Martina Schlögl, Dr.in Nicole Dr. Gabriele Kotsis lich, dass es nur 20 Stellen zu vergeben Vizerektorin für Forschung gab. Und verwunderlich, dass dann oft- Schneeweis, Mag.a Claudia Schnugg, und Frauenförderung mals bei Stellenausschreibungen im wissen- Dr.in Barbara Starzer, Dr.in Irene Tiemann- schaftlichen Bereich beklagt wird, dass es Boege zu wenig Bewerbungen von Frauen gibt! Vielleicht ist es nur manchmal erforderlich, etwas intensiver zu suchen … Statements von: BMin Dr.in Beatrix Karl, LRin Mag.a Doris Hummer, Rektor o.Univ. Wesentliche Kriterien bei der Auswahl jener Wissenschafterinnen, die in den kommen- Prof. Dr. Richard Hagelauer, der Vorsitzen- den 6 Jahren an der JKU ihre Forschungs- den des Arbeitskreises für Gleichbehand- arbeiten weiterführen werden, waren das lungsfragen Priv.Doz.in Dr.in Lyane Sautner Potenzial zur Stärkung der Exzellenzfelder der JKU sowie die bisherigen Leistungen und der Leiterin der Stabsabteilung für „Herzlich in der Forschung, dokumentiert z.B. durch Gleichstellungspolitik Dr.in Margit Waid willkommen Auszeichnungen, Publikationen oder Pro- jekte. Wir finden, jene Frauen, die es in unseren neuen diese Auswahl geschafft haben, gehören Kolleginnen vor den Vorhang! an der JKU!“ So ist die aktuelle Ausgabe der UniVationen den Portraits dieser jungen Wissenschafte- rinnen gewidmet und am 14. Oktober fin- Impressum det der Festakt „JKU goes Gender - Karrie- re für Wissenschafterinnen“ statt. UNIVATIONEN – Das Forschungsmagazin der Johannes Kepler Universität Linz erscheint vierteljährlich in einer Auflage von 2.000 Stück. Herausgeber: Rektor o.Univ.Prof. Dr. Richard Hagelauer Medieninhaberin (Verlegerin): JKU Linz, Altenberger Straße 69, 4040 Linz, 0732 24 68-1355 Redaktion: Mag. Isabella Staska-Finger Gestaltung: COMO GmbH, www.como.at Gabriele Kotsis Druck: Druckerei BTS Vizerektorin für Forschung Fotos: JKU, Land Oberösterreich 2 JKU | UNIVATIONEN 4/10
jku goes Gender Statement von BMin Dr.in Beatrix Karl Frauen haben die Nase vorn! Die Zukunft von Wissenschaft und Forschung liegt in den Händen von Frauen! Die Mehrheit der Studierenden ist weiblich - das gleiche Bild zeigt sich bei den Absol- ventInnen. Frauen haben die Nase vorn! Und zwar auch wenn es um die Studiener- Dr.in Beatrix Karl Bundesministerin für gebnisse geht – Frauen studieren in kürzerer Zeit und mit den besseren Ergebnissen. Wissenschaft und Forschung B ei den Doktorandinnen und Post-Doc-Stellen haben wir al- lerdings noch Aufholbedarf. Um- setzt heute auf eine programma- tische Gleichstellungsförderung auf Basis empirischer Befunde. und Frauenförderung für den ge- samten tertiären Sektor. spiel voran und ich hoffe, dass dieses Programm auch in den Fol- gejahren weitergeführt und viel- so mehr freut es mich, dass die Die Maßnahmenentwicklung und Das umzusetzen verlangt – so- leicht sogar um weitere Stellen Johannes Kepler Universität 20 die Umsetzung unterliegen einem wohl im BMWF als auch in den aufgestockt wird. Außerdem hoffe Post-Doc-Stellen speziell zur Förde- policy mix. Es wird auf die Imple- einzelnen Hochschuleinrichtungen ich, dass sich auch andere Uni- rung von hervorragenden Frauen mentierung von gleichstellungs- - nicht nur qualifiziertes Personal versitäten und Hochschuleinrich- ausgeschrieben hat. Dass es ge- und frauenfördernden Aspekten in der Wissenschaftsverwaltung, tungen an der Innovationsfreude nügend Spitzenforscherinnen gibt, in wichtigen Handlungsfeldern sondern auch attraktive Arbeitsbe- der JKU orientieren. zeigt auch der Andrang für diese des Ressorts gesetzt, wie etwa auf dingungen und Entwicklungsmög- 20 Stellen – mehr als 100 Bewer- die wirkungsorientierte Budgetie- lichkeiten. Den Inhaberinnen der Post-Doc- berinnen bewarben sich. rung oder Gender Budgeting, auf Stellen an der Johannes Kepler die Leistungsvereinbarung und auf Die Johannes Kepler Universität Universität wünsche ich alles Gu- Das Bundesministerium für Wis- die Angleichung der rechtlichen geht hier mit dem Post-Doc-Frauen te und viel Erfolg für Ihre weitere senschaft und Forschung (BMWF) Bestimmungen zur Gleichstellung förderprogramm mit gutem Bei- Forscherinnentätigkeit. Statement von LRin Mag.a Doris Hummer Frauen begeistern Mir ist es wichtig, Frauen dafür zu begeistern, in Berufsfelder wie Forschung und Wissenschaft zu gehen. Mit den 20 Post-Doc-Stellen an der JKU wurde ein wich- tiger Schritt für Frauen am Wissenschafts- und Forschungsstandort Oberösterreich Mag.a Doris Hummer Landesrätin für Wissenschaft unternommen. und Forschung Z ehn Stellen stehen der Sozial- und Wirtschaftswissenschaft lichen Fakultät, fünf der Rechts- ProfessorInnen an Österreichs Uni- versitäten sind weiblich. Das soll sich grundlegend ändern! Mit dem ‚Relaunch‘ des Kepler- Salons schaffen wir zudem eine geeignete Plattform für Frauen in handelt: Natur und Technik, Me- dizin, Geistes-, Kultur- und Kunst- wissenschaften. wissenschaftlichen Fakultät und der Forschung. Hier werden wis- weitere fünf Stellen der Technisch- Zweck der Post-Doc-Stellen an der senschaftliche Fachthemen für al- Gerade Frauen haben einen nicht Naturwissenschaftlichen Fakultät Johannes Kepler Universität ist es, le Interessierten zugänglich ge- kopierbaren Wettbewerbsvorteil, zur Verfügung. die Zahl von jungen, aussichts- macht und wissenschaftliches For- und den sollen sie auch einset- reichen Wissenschafterinnen, die schen und Arbeiten populär und zen. Ziel unseres Engagements ist Frauen haben noch großen Auf- eine Habilitation an der JKU und unterhaltsam vermittelt. Im Kep- es, dass Frauen in Wissenschaft holbedarf in Wissenschaft und For- damit eine wissenschaftliche Karri- ler Salon wird dabei das gesamte und Forschung erfolgreich Fuß schung. Nur siebzehn Prozent der ere anstreben, zu erhöhen. Spektrum der Wissenschaften be- fassen. JKU | UNIVATIONEN 4/10 3
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jku Xxxxxxxxxxx goes Gender Interview mit Rektor o.Univ.Prof. Dr. Richard Hagelauer Lücke nach Doktorat schließen In Sachen Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses ist die JKU mit den zwanzig Post-Doc-Stellen für Frauen einen ungewöhnlichen und neuen Weg gegangen. Am 14. Oktober gibt es dazu im Beisein von Bundesmi- nisterin Dr.in Beatrix Karl und Landesrätin Mag.a Doris Hummer die offizielle Auftaktveranstaltung, im Vorfeld spricht Rektor Hagelauer im Interview mit den UniVationen über die Motivation für die Einrichtung dieser Stellen. U n i Va t i o n e n : „ H e r r R e k t o r zierten Frauen zu finden und ih- bei meiner Tochter: Sie ist mit Hagelauer, die Idee, zwanzig Post-Doc-Stellen für Frauen nen die Möglichkeit für eine wis- senschaftliche Karriere zu eröff- dem Studium fertig und möch- te in der Wissenschaft bleiben, ist Facts zu schaffen, ist von Ihnen ge- nen. Und andererseits sind die- jetzt aber auch in dem Alter, wo kommen. Was gab den Anstoß se Stellen dort angesiedelt, wo die sie über Familiengründung nach- Für die ausgeschriebenen zwan- dafür?“ JKU ihre Exzellenzschwerpunkte denkt. Und genau da passiert der zig Post-Doc-Stellen für Frauen hat. Die Forschung in diesen Be- Bruch bei den meisten Frauen. gab es mehr als 100 Bewer- Rektor Hagelauer: „Tatsache reichen wird damit auch gestärkt, Mit diesen Stellen möchten wir bungen. ist, dass es zu wenig Frauen auf dem wodurch die Wissenschafterinnen hier ein bisschen Druck wegneh- Sprungbrett zu Professuren gibt. Das wiederum auch mehr Sichtbarkeit men, für eine bestimmte Zeit die Für die Sozial- und Wirtschafts- sehen wir auch immer wieder, wenn erlangen.“ Konkurrenz ein bisschen heraus- wissenschaftliche Fakultät wur- wir Berufungsverhandlungen führen. nehmen. Dann lässt sich das auch den zehn Stellen, für die Rechts- Man muss den jungen Wissenschaf- UniVationen: „Sind weitere leichter vereinbaren. Die biolo- wissenschaftliche Fakultät und terinnen also eine Möglichkeit bie- Maßnahmen dieser Art ge gisch bedingte Lücke nach dem die Technisch-Naturwissenschaft- ten, nach dem Doktorat an der Wis- plant?“ Doktorat kann durch solche Maß- liche Fakultät je fünf Stellen senschaft dran zu bleiben. Da die nahmen wie diese Post-Doc-Stel- bewilligt. Bundesregierung die Frauenförde- Hagelauer: „Ein erstes Fa- len sicher ganz gut geschlossen rung auf der Agenda hat, habe ich zit über diese Stellen wird man werden.“ hier eine Chance gesehen, für diese in fünf oder sechs Jahren zie- Stellen auch Mittel zu bekommen.“ hen können. Wenn dieses positiv ausfällt, kann ich mir schon vor- U n i Va t i o n e n : „ W i e k o n k re t stellen, dass in etwa zehn Jah- profitieren die Wissenschafte- ren noch einmal so eine Maßnah- rinnen von diesen Stellen?“ me sinnvoll wäre, eventuell so- gar in größerem Umfang. Die JKU Hagelauer: „Die Verträge laufen möchte ja weiter wachsen. Mir sechs Jahre. Wenn die Wissenschaf- ist wichtig, dass die Wissenschaf- terinnen in dieser Zeit die Qualifi- terinnen in den nächsten Jahren zierungsvereinbarungen erfüllen, auch begleitet und betreut wer- bekommen sie fixe Laufbahnstellen den. Ich möchte halbjährlich ein an der JKU. Was ich mir allerdings Feedback einholen und gehe da- schon erwarten würde ist, dass min- von aus, dass wir hier eine Drop- destens die Hälfte sich dann an an- out-Rate von null Prozent haben deren Unis um Professuren bewirbt. werden.“ Wir betreiben somit also nicht Frau- enförderung nur an der JKU son- UniVationen: „Haben Sie zur dern auch für andere Unis.“ Frauenförderung sozusagen auch einen persönlichen Be- UniVationen: „Wo sehen Sie zug oder ist Ihnen das ein rein den vorrangigen Nutzen dieser strukturelles Anliegen?“ Frauen-Stellen für die JKU?“ Hagelauer: „Das ist mir sogar Hagelauer: „Es gibt hier zwei ein ganz wichtiges persönliches Ziele: Einerseits die bestqualifi- Anliegen! Ich sehe das ja auch JKU | UNIVATIONEN 4/10 5
jku Xxxxxxxxxxx goes Gender Statement der Vorsitzenden des AKG Neue Wege in der Frauenförderung Jedes Jahr werden an der Johannes Kepler Universität Linz zahlreiche Berufungs- und Habilitationsverfahren durchgeführt. Der Arbeitskreis für Gleichbehandlungs- fragen (AKG) ist jenes Gremium, das von Gesetzes wegen überprüft, dass diese Ver- Priv.Doz.in Dr.in Lyane Sautner fahren diskriminierungsfrei ablaufen. Vorsitzende des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen, JKU D ie Praxis der Verfahrensbeglei- tung durch den AKG zeigt, dass Frauen in Berufungs- und Ha- sich auf eine Professur bewerben könnten, beziehungsweise, dass in manchen Studienrichtungen über- schaftsbetrieb entgegenzuwirken, weil Frauen dadurch ein Tor zu ei- ner wissenschaftlichen Karriere ge- Frauen zu wenig durchlässig sind. Damit Maßnahmen der Frauenför- derung nachhaltig greifen können, bilitationsverfahren in der Mehr- haupt zu wenige weibliche Absol- öffnet wird, das ihnen so ansonsten bedarf es eines Umdenkens aller am zahl der Fälle nach wie vor nicht je- ventinnen existieren, die an einer nicht offen stehen würde. Die mehr universitären Geschehen beteiligten ne Rolle spielen, die einer tatsäch- wissenschaftlichen Karriere inter als hundert Bewerbungen zeigen, Personen. In diesem Sinne wünsche lichen Gleichstellung von Frauen essiert sind. dass es sehr wohl eine Vielzahl an ich den neuen Kolleginnen, dass sie und Männern entsprechen würde einer wissenschaftlichen Laufbahn in ihrem Werdegang auf Haltungen und die daher anzustreben ist. Die Die zwanzig Post-Doc-Stellen für interessierter und dafür qualifizierter treffen mögen, die der Frauenför- Ursachen dafür werden allgemein Frauen stellen einen vom Rektor Frauen gibt. Die gegenwärtige Un- derung aufgeschlossen sind, und in dem Umstand erblickt, dass es initiierten und überaus schätzens- terrepräsentierung von Frauen ist dass sie selbst gleichsam zu Bot- in manchen Fachbereichen zu we- werten Ansatz dar, der Unterreprä- damit einmal mehr als Ergebnis von schafterinnen der Frauenförderung nige habilitierte Frauen gibt, die sentierung von Frauen im Wissen- Strukturen zu betrachten, die für werden. Statement der Leiterin der Stabsabteilung für Gleichstellungspolitik Gleichstellung konkret Elise Richter war 1905 die erste Frau in Österreich, die sich an der Universität Wien (als Romanistin) habilitieren durfte. Gut 100 Jahre später vergibt die JKU 20 Post- Doc-Stellen ausschließlich an ForscherINNEN, weil der Anteil an Habilitierten und Dr.in Margit Waid Leiterin der Stabsabteilung für Professorinnen noch immer in großem Ausmaß verbesserungswürdig ist. Gleichstellungspolitik, JKU F ormal sind die Hürden längst ausgeräumt, aber Traditionen und Netzwerke mit spezifischen kenntnis salonfähig geworden. Doch auch die sowohl von Män- nern als auch von Frauen unreflek- tive Konstrukte – bestes Beispiel sind die internationalen Rankings! derung durch das Angebot kon- kreter Dienstverhältnisse ist das wirklich Bemerkenswerte an der Interessenslagen verlangsamen die tierte Haltung, dass ohnehin längst 20 Dienstverträge mit der Option außergewöhnlichen Idee unseres Umsetzung von Chancengleichheit keine Ungleichheit mehr existiere, einer Habilitation und damit der Rektors o.Univ.Prof. Dr. Richard zwischen Frauen und Männern in da insbesondere in der Wissen- Möglichkeit, den Weg zur Profes- Hagelauer. der Gesellschaft. schaft alleine die Leistung, also sur einzuschlagen – dies ist mehr ausschließlich die Exzellenz zäh- als nur individuelle Förderung des Die Habilitation stellt noch immer Dass das biologische Geschlecht le, ist mehr Beschwörungsformel weiblichen wissenschaftlichen die Initiation in die Welt der uni- „weiblich“ kein Knock-Out Kri- denn Sachverhalt. Nachwuchses an der JKU – es ist versitären Forschung UND Hie- terium im Wirkungsbereich Wis- ein Impuls für die österreichische rarchie dar. - Wir freuen uns auf senschaft sein soll, ist im 21. Jahr- Denn: Auch Leistung und die Kri- Wissenschaftslandschaft. Dieser zahlreiche Publikationen unserer hundert zumindest als Lippenbe- terien ihrer Bewertung sind kogni- Schritt zur strukturellen Verän- Forscherinnen! JKU | UNIVATIONEN 4/10 7
jku Xxxxxxxxxxx goes Gender Dr.in Kathrin Binder, Institut für Europ. und Österr. Zivilverfahrensrecht Zur Person Grenzüberschreitende Sachverhalte Bei einem Sachverhalt mit Auslandsberührung stellt sich die Frage, welche Gerichte wessen Staates international zuständig sind und welches materielle Recht auf den Rechtsstreit anzuwenden ist. Bisher wurden diese Fragen getrennt voneinander betrachtet, Dr.in Kathrin Binder wird sie in ihrer Habilitation verknüpfen. Dr.in Kathrin Binder Institut für Europäisches und Österreichisches Zivilverfahrensrecht E s gibt eine europäische Zustän- digkeitsordnung, in der gere- gelt ist, welche Gerichte bei grenz- System des Privatrechts zu berück- sichtigen ist.“ gierungsvorlage bzw. ein Grün- buch der Europäischen Kommis- sion, auf nationaler Ebene gibt es überschreitenden Fällen interna- Rechtsschutz jedoch erheblichen Widerstand. Forschungsschwerpunkte: tional zuständig sind“, sagt Bin- Weitere Forschungsaktivitäten von Europ. Zivilverfahrensrecht, In- der. „Die Frage, welches materiel- Binder liegen im Insolvenzrecht. solvenzrecht, alternative Kon- le Recht von diesen Gerichten an- Hier beschäftigt sie sich insbeson- Steckbrief: fliktregelung gewendet werden muss, ist zwar dere mit der Frage der Haftung Geboren in Kärnten bisher immer extra betrachtet wor- von GeschäftsführerInnen, wenn Diplom- und Doktoratsstu- den, aber eigentlich kaum davon eine Gesellschaft zum Insolvenz- dium der Rechtswissenschaften zu trennen.“ Diese Thematik ist fall wird. Auch zivilrechtliche, ge- an der Universität Wien mittlerweile auf europäischer Ebe- sellschaftsrechtliche und unter- Universitätsassistentin am In ne Gegenstand von Vereinheitli- nehmensrechtliche Aspekte stehen stitut für Zivilverfahrensrecht an chungsbemühungen. hier im Vordergrund. der Universität Wien Kontakt Stagiaire im Europäischen Der interdisziplinäre Ansatz ist hier Alternative Konfliktregelung und Parlament (2010) Dr.in Kathrin Binder wichtig, wie man insgesamt das kollektiver Rechtsschutz – also die Tel.: 0732 2468-1228 Verfahrensrecht „nicht isoliert se- Durchsetzung von Ansprüchen von Hobbies: Mail: kathrin.binder@jku.at hen darf“, sagt Binder. „Es geht mehreren Personen – stehen zu- Lesen, Fliegenfischen, Tauchen, www.zvr.jku.at immer um die Durchsetzung von dem auf der Forschungsagenda. Golf Ansprüchen, weshalb das gesamte Zu letzterem gibt es zwar eine Re- Dr.in Martina Kisslinger, Institut für Zivilrecht Zur Person Weltreisende im Paragrafendschungel Dr.in Martina Kisslinger vom Institut für Zivilrecht findet sich nicht nur im „Paragra- fendschungel“ hervorragend zurecht, sie hat trotz ihrer jungen Jahre bereits auch praktische Erfahrung in einer Anwaltskanzlei und Lebenserfahrung durch eine Welt- reise gewonnen. Dr.in Martina Kisslinger Institut für Zivilrecht, Abteilung für Umweltprivatrecht I n ihrer mit Preisen ausgezeich- neten Dissertation lagen die For- schungsschwerpunkte auf Nach- arbeitet Kisslinger hauptsächlich an der Kommentierung der Para- graphen 291 bis 308 des Allgemei- den Klang-Kommentar. Die Kom- mentierung betrifft maßgeblich unternehmensrechtliche Grundla- barrecht und Umweltrecht, derzeit nen Bürgerlichen Gesetzbuches für genforschung, wie vor allem Un- 8 JKU | UNIVATIONEN 4/10
jku Xxxxxxxxxxx goes Gender Dr.in Barbara Födermayr, Institut für Recht der sozialen Daseinsvorsorge Zur Person Leidenschaft Sozialrecht Das Sozialrecht ist die „große Leidenschaft“ von Dr.in Barbara Födermayr. Als Rechts- referentin in der Arbeiterkammer hat sie in den letzten zehn Jahren aber hauptsäch- lich arbeitsrechtliche Beratungen durchgeführt, und in der wissenschaftlichen Arbeit wird sie sich auch auf Arbeitsrecht und Zivilrecht konzentrieren. Dr.in Barbara Födermayr Institut für Recht der sozialen Daseinsvorsorge und Medizinrecht F ödermayr hat Ihre Post-Doc- Stelle am Institut für Recht der sozialen Daseinsvorsorge und Me- schluss einer Publikation zur Auf- griffsobliegenheit bei bestands- geschützten ArbeitnehmerInnen, Zu dem hat das Thema natürlich durchaus praktische Relevanz, was Födermayr besonders wichtig ist: dizinrecht angetreten. Nach Ab- in der die Frage untersucht wur- „Nach meiner Zeit als Studienassi- de, ob sich eigentlich unkündbare stentin an der JKU wollte ich ganz ArbeitnehmerInnen im Fall, dass bewusst hinaus in die Praxis, um ei- Forschungsschwerpunkte: Steckbrief: sie doch gekündigt werden, selbst nen Einblick zu bekommen, wie es Sozialrecht, Arbeitsrecht, Zivilrecht, Geboren in Linz gegen die Kündigung verwehren abseits der juridischen Theorie aus- Medizinrecht Studium und Promotion an müssen oder nicht, um sie wieder sieht. Diese Erfahrungen helfen mir der JKU aufzuheben, ist Födermayr derzeit auch jetzt sehr.“ Studienassistentin am Institut mit einem aktuellen und größeren für Arbeits- und Sozialrecht Projekt befasst, an dem das gan- Freiheit Gerichtsjahr in Mauthausen ze Institut beteiligt ist: einer Ta- Warum sie die Rückkehr in die und Linz (1999) gung zum Thema „Altersdiskrimi- Wissenschaft trotzdem gereizt hat, Rechtsreferentin im Rechts- nierung“, die in Kürze an der JKU erklärt sie mit der „großen Frei- Kontakt schutz an der Arbeiterkammer stattfinden wird. heit in der Forschungsarbeit. Wäh- Linz (2000-2010) rend man an einem Thema arbei- Dr.in Barbara Födermayr Das Thema „Alter im Arbeitsrecht“ tet, tauchen auch immer wieder Tel.: 0732 2468-5561 Hobbies: liegt Födermayr sehr am Herzen, da neue Themen auf, und dadurch Mail: barbara.foedermayr@jku.at Lesen, Kochen, Familie es, wie sie sagt, „dringend einer zu- macht sich ein riesiger Raum für www.jku.at/sdmr kunftsorientierten Lösung bedarf“. Forschung auf“, sagt sie. ternehmen als „Gesamtsache“, sität im Ausland würde mich aber Rechtsanwaltsprüfung trotzdem Abgrenzung bewegliche – unbe- wegliche Sache, das Zubehör und schon sehr reizen“, sagt Kisslinger. wieder an die JKU zurückgekom- men ist, hängt mit ihrer Vorliebe für Zur Person den Verkehrswert von Sachen. Da- Forschung wissenschaftliches Arbeiten zusam- Forschungsschwerpunkte: raus soll sich auch ein Thema für Dass sie nach ihrer halbjährigen men: „Meine Leidenschaft gilt der Unternehmensrecht, Schaden- die Habilitation entwickeln. Weltreise und der Arbeit in einer Wissenschaft. Außerdem macht mir ersatzrecht, Nachbarrecht Anwaltspraxis samt bestandener die Lehrtätigkeit Spaß“, sagt sie. Ausland Was Kisslinger für die nächsten Jahre Kontakt jedenfalls auch ins Auge fasst, sind Steckbrief: Rechtsanwaltsprüfung 2010 Forschungsaufenthalte an Univer- Geboren in St. Roman Dr.in Martina Kisslinger sitäten im Ausland, wenn sich das Studium an der JKU Hobbies: Tel.: 0732 2468-5756 bewerkstelligen lässt. „Ich möch- Wissenschaftliche Mitarbeite- Wildwasser-Kajak, Schifahren, Mail: martina.kisslinger@jku.at te zwar langfristig in Österreich blei- rin in Ausbildung an der JKU Reisen, Lesen www.jku.at/zivilrecht ben, das Arbeiten an einer Univer- JKU | UNIVATIONEN 4/10 9
jku Xxxxxxxxxxx goes Gender Dr.in Ingrid Graz, Institut für Experimentalphysik Zur Person Spielwiese Physik Schon mit 14 Jahren war Dr.in Ingrid Graz vom Institut für Experimentalphysik klar: Ich möchte etwas Technisches machen. Gelandet ist sie in der Physik, weil das eine „Allround“-Wissenschaft, eine „große Spielwiese“ ist. Derzeit arbeitet Graz an dehn- barer Elektronik, die vielseitig einsetzbar ist. Dr.in Ingrid Graz Institut für Experimentalphysik, Abteilung Physik weicher Materie Forschungsschwerpunkte: T astaturen, die sich einrollen lassen, und papierdünne Mi- krofone – das waren ihre ersten das Gefühl, etwas Brauchbares zu machen“. solarzellen bis zur Polymerchemie, vorhanden ist und interdisziplinäres Arbeiten möglich wird.“ Flexible und dehnbare Elektro- Schritte am Institut für Experimen- Für dehnbare Elektronik gibt es nik, flexible Sensoren talphysik, Abteilung für Physik der unzählige Anwendungsmöglich- weichen Materie, in der Entwick- keiten: so ließe sich dehnbare Elek- Steckbrief: lung von flexibler Elektronik. In ih- tronik in Kleidung integrieren, oder Geboren und aufgewachsen ren letzten drei Jahren als Post- als elektronische Haut zum Beispiel in Salzburg Doc an der Universität Cambridge für Prothesen nutzen, die dem Trä- Studium der Technischen ist Graz noch einen Schritt weiter- ger damit etwa Umgebungspara- Physik und Promotion an der gegangen: sie entwickelt Elektro- meter vermitteln könnte. JKU nik, die nicht nur biegbar ist, son- Post-Doc an der JKU (2006- dern sich auch dehnen lässt wie Interdisziplinär 2007) ein Gummiband. Trägermaterial Als nächsten Schritt möchte Graz Post-Doc an der Universität Kontakt ist Silikongummi, - übliche Han- neue Materialien ausprobieren, die Cambridge (2007-2010) delsware. ressourcenschonend erzeugt wer- Dr.in Ingrid Graz den können und abbaubar sind. Hobbies: Tel.: 0732 2468-9293 Vielseitig „Das ist ein großer Vorteil der JKU“, Laufen, Lesen, Reisen, Fotogra- Mail: ingrid.graz@jku.at Graz ist die Grundlagenforschung sagt Graz, „dass hier Know How in fieren, Zeichnen; in Cambridge: www.somap.jku.at wichtig, aber auch die Anwen- vielen Bereichen, von der Biophy- Rudern dungsbezogenheit. „Das gibt mir sik über Mikrosensorik und Plastik- Dr.in Iris Groher, Institut für Wirtschaftsinformatik, Software Engineering Zur Person Problemlösung im Mittelpunkt Unternehmen, die Software entwickeln und verkaufen, orientieren sich in der Pro- duktentwicklung so weit wie möglich an den Bedürfnissen ihrer KundInnen. Dr.in Iris Groher vom Institut für Wirtschaftsinformatik, SE, arbeitet daran, Gemeinsamkeiten in den verschiedenen Produkten zu identifizieren und gezielt zu nutzen. Dr.in Iris Groher Institut für Wirtschaftsinformatik, Software Engineering I deal wäre, eine Software von vorn- herein mit dem Ziel zu entwickeln, dass Gemeinsamkeiten, die es zwi- verwendet und genutzt werden. Es dauert aber relativ lange, bis ein Softwareunternehmen eine nutzbare diese Vorleistung sind oft weder die Zeit noch die finanziellen Ressour- cen vorhanden. „Deshalb ist die Fra- schen den einzelnen Produkten gibt, Produktbasis entwickelt hat, und für ge zu lösen, wie man Firmen unter- 10 JKU | UNIVATIONEN 4/10
jku Xxxxxxxxxxx goes Gender Dr.in Birgit Grüb, Institut für Management Accounting Zur Person Controlling von Netzwerken Netzwerke in der Wirtschaft gibt es in Form formaler und auch informeller Koope- rationen zwischen Unternehmen und zwischen Unternehmen und dem öffentlichen Sektor. Dr.in Birgit Grüb vom Institut für Management Accounting beschäftigt sich mit der Frage, wie die Leistung solcher Netzwerke gemessen werden kann. Dr.in Birgit Grüb Institut für Management Accounting E in wichtiger Themenbereich liegt auch in der Analyse, wel- che Controlling-Instrumente ange- reich der Public Private Partnerships. „Hier war ein wichtiger Aspekt, zu eruieren, wie man durch Vertrauen senschaft bleiben möchte: „Der besondere Reiz besteht im eigen- ständigen Arbeiten und auch da- wendet werden können, um Netz- innerhalb des Netzwerks die Effizi- rin, Forschungslücken zu finden werke effizienter und effektiver zu enz steigern kann“, sagt Grüb. und zu füllen. Dadurch werden steuern. Dafür ist zuerst zu defi- Möglichkeiten eröffnet, für Unter- Forschungsschwerpunkte: nieren, welche Typen von Netz- Forschungslücken nehmen in der Praxis effizientere Netzwerkcontrolling, Performance werken es überhaupt gibt. „Es gibt Für Grüb war relativ bald im Studi- Arbeitsweisen zu entwickeln“, Management, Strategisches Control- dazu noch sehr wenige empirische um klar, dass sie gerne in der Wis- sagt Grüb. ling, international vergleichende Stu- Studien, deshalb wird meine For- dien, Public Management schung einen stark empirischen Bezug haben“, sagt Grüb. Steckbrief: terin an der Fakultät für Wirt- Geboren in Ludwigshafen schafts- und Sozialwissen- Vergleiche am Rhein schaften an der Universität Grüb wird sich für ihre Habilitation Studium der Betriebswirt- Hamburg (2005-2010) Kontakt Netzwerke vor allem auch im in- schaftslehre an der Universität Forschungsaufenthalt an der ternationalen Vergleich ansehen. Mannheim University of Toronto (2007) Dr.in Birgit Grüb Bereits in ihrer Dissertation an der Promotion an der Universität Tel.: 0732 2468-1543 Universität Hamburg hat sie sich Hamburg Hobbies: Mail: birgit.grueb@jku.at mit Netzwerk-Strukturen befasst, Wissenschaftliche Mitarbei- Reiten www.jku.at/ima/content allerdings beschränkt auf den Be- stützen kann, auf Basis des Vorhan- schon immer fasziniert, das In- denen Gemeinsames zu finden und direkt zu nutzen“, sagt Groher. Wo- formatik-Studium war allerdings mehr ein Schuss ins Blaue“ -, der Steckbrief: Geboren und aufgewach- Zur Person bei in erster Linie zu klären wäre, Schwenk zur Wirtschaftsinformatik sen am Attersee Forschungsschwerpunkte: wann es überhaupt sinnvoll ist, von ergab sich durch den Forschungs- Studium an der FH Hagen- Software-Produktlinien einer „Gemeinsamkeit“ in der Soft- bereich, in dem sie tätig ist. „Ich berg warearchitektur zu sprechen. bin in meiner wissenschaftlichen Praktikum, Diplomarbeit Arbeit sehr praxisorientiert“, sagt und Dissertation bei Siemens Praxisorientierung Groher. Der Reiz an der wissen- München Kontakt Das Interesse für dieses Thema schaftlichen Arbeit liegt darin, wurde bei Groher durch die Ar- nicht immer unmittelbar auf Ge- Hobbies: Dr.in Iris Groher beit an ihrer Dissertation geweckt. winn orientiert sein zu müssen. Im Sommer der Attersee, Tel.: 0732 2468-1255 Ursprünglich hat Groher Informa- „Probleme müssen systematisch im Winter Snow-Boarden, Mail: iris.groher@jku.at tik an der Fachhochschule Hagen- gelöst werden, dabei lernt man Familie www.swe.uni-linz.ac.at berg studiert – „Technik hat mich auch fürs Leben.“ JKU | UNIVATIONEN 4/10 11
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jku Xxxxxxxxxxx goes Gender Dr.in Bettina Grün, Institut für Angewandte Statistik Zur Person Abstrakte Probleme und ihre Lösung Das Lösen von mathematischen Problemen hat Dr.in Bettina Grün bereits in der Schule Spaß gemacht. Das Formulieren eines abstrakten Problems und dessen Lösung empfin- det sie als interessante Herausforderung. Und so ist sie forschungsmäßig in der Ange- wandten Statistik und für die – zumindest – nächsten sechs Jahre an der JKU gelandet. Dr.in Bettina Grün, Institut für Angewandte Statistik Steckbrief: Geboren in Mistelbach D as Studium der Mathematik lag für Grün nahe, die Statis tik als Forschungsbereich reizte den. Die neu entwickelten Me- thoden ermöglichen den Anwen- derInnen eine flexiblere Beschrei- Forschungsschwerpunkte: Methodenentwicklung, Implementie- rung von Software und Anwendung Studium der Technischen sie insofern, „weil ich in einem bung der Daten. Dadurch wird die im Bereich der Angewandten Statistik Mathematik und Promotion Bereich der Mathematik arbeiten Wirklichkeit im abstrakten Modell an der TU Wien wollte, der zur Lösung von Pro- besser abgebildet. Solche Model- DOC-FFORTE-Stipendium blemen dient, die sich aus der An- le können in der Marktforschung Kontakt Hertha-Firnberg Stipendi- wendung ergeben“. hinsichtlich Marktsegmentierung um des FWF an der WU Wien angewendet werden, ebenso in Dr.in Bettina Grün Konkret beschäftigt Grün sich mit der automatisierten Textklassifika- Tel.: 0732 2468-8294 Hobbies: statistischen Modellen, mit denen tion und für die Modellierung von Mail: bettina.gruen@jku.at Klavier und Karten spielen man Gruppen in Daten finden Rating-Prozessen, insbesondere www.ifas.jku.at kann, die nicht beobachtet wur- im Finanzbereich. AK-Präsident Kalliauer: „Gerecht und ökonomisch sinnvoll“ Bessere Bildungschancen für Frauen Bei der Bildung holen die Frauen in Oberösterreich auf. Dennoch ist der Bildungsstand im Vergleich zu anderen Bundesländern niedrig. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mäd- chen aus Wien ein Studium aufnimmt, ist um 73 Prozent höher als bei einem Mädchen Die zunehmend bessere Bildung aus OÖ. Die AK setzt sich für Chancengleichheit beim Zugang zu Bildung ein. der Frauen muss sich auch auf de- ren Einkommensniveau auswirken, fordert AK-Präsident Kalliauer. C hancengleichheit garantiert unser Bildungssystem der- zeit nicht: Bei Kindern von weni- Die Arbeiterkammer tritt hier für einen Kurswechsel ein. „Wer in den Zukunftsbereich Bildung nicht derschlagen, stellt Kalliauer fest. Damit sich die Einkommensschere endlich schließt, braucht es echte Kontakt ger gebildeten Eltern ist die Chan- oder zu wenig investiert, der schä- Einkommenstransparenz, Transpa- ce, dass sie aus dem Bildungssy- digt die Wirtschaft, schafft Ar- renz bei Stellenbesetzungen und Arbeiterkammer Oberösterreich stem „herausfallen“, fünfmal so beitslosigkeit und vererbt Armut“, einen abschreckenden Schaden- AK-Frauenbüro hoch wie bei Kindern höher quali- s a g t A K - P r ä s i d e n t D r. J o h a n n ersatzanspruch bei allen Formen Tel.: 050/6906-2142 fizierter Eltern. Und obwohl Öster- Kalliauer. der Diskriminierung im Beruf. Die Mail: frauen@akooe.at reich dringend mehr und nicht we- AK fordert auch die Koppelung AK-Bildungsberatung niger Akademikerinnen und Aka- Die Aufholjagd der Frauen im Be- von öffentlicher Auftragsverga- Tel.: 050/6906-1601 demiker braucht, wird weiterhin reich Bildung sei zwar erfreulich, be und Wirtschaftsförderung an Mail: bildungsinfo@akooe.at über eine Kürzung der Universi- doch die höhere Bildung müsse betriebliche Gleichstellungsmaß- www.arbeiterkammer.com tätsbudgets gesprochen. sich auch in den Einkommen nie- nahmen. Anzeige JKU | UNIVATIONEN 4/10 13
jku Xxxxxxxxxxx goes Gender Dr.in Helene Herda, Institut für Unternehmensrecht Zur Person Juristisch zurück zu den Wurzeln Dr.in Helene Herda vom Institut für Unternehmensrecht hat ihre Meriten bisher nicht nur im universitären Umfeld erworben. Sie hat auch mehrere Jahre Erfahrung in der Privatwirtschaft gesammelt, als Leiterin der Rechtsabteilung eines internationalen Trauner Industriebetriebs. Dr.in Helene Herda Institut für Unternehmensrecht D ie Rückkehr an die rechtswis- senschaftliche Fakultät der JKU war insofern naheliegend, als Right). Dazu sind auch Forschungs aufenthalte am Max-Planck-Insti- tut in München geplant, das auf letztlich hat es mich doch zurück zu den Wurzeln gezogen.“ Forschungsschwerpunkte: Herdas Forschungsschwerpunkt Immaterialgüterrecht spezialisiert Unternehmensrecht, internatio- hier jetzt das Unternehmensrecht ist. In Deutschland ist Intellectual Steckbrief: nales Gesellschaftsrecht ist. Die Habilitation soll im Rahmen Property Right schon länger ein Geboren in Linz des Unternehmensrechts jeden- definierter Forschungsbereich, in Studium und Promotion an falls einen internationalen Kon- Österreich gibt es aber noch eini- der JKU text – etwa im Bereich des inter- gen Handlungsspielraum. „Ich ha- Leiterin Rechtsabteilung und nationalen Gesellschaftsrechts - be mich als Leiterin der Rechts- Geschäftsführerin eines Indus- haben, da Herda fünf Jahre lang abteilung zwangsläufig auch mit triebetriebs in Linz und Ham- auch Geschäftsführerin eines Toch- Marken- und Patentrecht beschäf- burg (1998-2006) terunternehmens in Hamburg war tigt, hier ist also auch schon viel Gerichtspraktikum und sich deshalb auch mit deut- praktische Erfahrung da.“ Rechtsanwaltsanwärterin Kontakt schem Recht eingehend befasst seit 2009 Universitätsassi- hat. Nach der Rückkehr aus Hamburg stentin am Institut für Unterneh- Dr.in Helene Herda hat Herda das Gerichtspraktikum mensrecht Tel.: 0732 2468-8408 Immaterialgüterrecht absolviert und war Rechtsanwalts- Mail: helene.herda@jku.at Ein Schwerpunkt, den Herda wei- anwärterin, bevor sie zurück an die Hobbies: www.unternehmensrecht.jku.at ter vertiefen möchte, ist Immate- JKU kam. „Ich habe diese Jahre in Reiten, Reisen, Sprachen rialgüterrecht (Intellectual Property Deutschland schön gefunden, aber Mag.a Ilona Horwath, Institut für Frauen- und Geschlechterforschung Zur Person Gesellschaft, Geschlecht und Technik Dass Frauen in der Technick unterrepräsentiert sind, ist bekannt. Dass sich daran etwas ändert, ist Anliegen von Mag. a Ilona Horwath. Sie beschäftigt sich schwer- punktmäßig mit der Situation von Frauen in technischen Berufen und damit, wie Geschlechteraspekte etwa in die Entwicklung technischer Produkte einfließen. Mag.a Ilona Horwath Institut für Frauen- und Geschlechterforschung N eben Organisationsforschung in technischen Bereichen wid- met sich Horwath auch sozialen pekten der Informations- und Kommunikationstechnologien. Ein künftiger Forschungsschwerpunkt Feuerwehr In ihrer Dissertation hat sich Hor- wath mit dem Feuerwehrwesen in und geschlechterspezifischen As- wird dabei die Technikgenese sein. Oberösterreich beschäftigt. Im Zen- 14 JKU | UNIVATIONEN 4/10
jku Xxxxxxxxxxx goes Gender Dr.in Birgit Kirchmayr, Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte (IFZ) Zur Person Kunst – Politik - Moderne KünstlerInnen werden von der Gesellschaft gewisse Freiheiten zuerkannt, sie können damit auf Zeitströmungen radikaler eingehen. Vor und während des Nationalsozia- lismus fühlten KünstlerInnen sich eher über das tägliche Geschehen erhaben. Diesem Wandel im Selbstverständnis von KünstlerInnen geht Dr.in Birgit Kirchmayr nach. Dr.in Birgit Kirchmayr Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte A nhand von autobiographischen Zeugnissen wird Kirchmayr für ihre Habilitation am Institut für Neue- re Geschichte und Zeitgeschichte die Biographien von bildenden Künstle Kunst Kirchmayrs Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und rInnen aus Österreich, die zwischen ihre Tätigkeit im Bereich der Resti- Forschungsschwerpunkte: Steckbrief: 1900 und 1945 schöpferisch tätig tutions- und Provenienzforschung Nationalsozialismus, Kunst- und Kul- Geboren in Wels waren, studieren und analysieren, wie gipfelte unter anderem darin, dass turgeschichte, Kunstraub- und Pro- Studium und Promotion an sie auf gesellschaftliche und politische sie zur Kuratorin der viel disku- venienzforschung, Oral History / der Universität Salzburg Transformationen reagiert haben. tierten Ausstellung „Kulturhaupt- Biographie, Geschlechter- und Frau- Wissenschaftliche Mitarbei- stadt des Führers. Kunst und Na- engeschichte des 19. und 20. Jahr- terin am Ludwig-Boltzmann-In- Stereotypen tionalsozialismus in Oberösterreich hunderts stitut für Gesellschafts- und Kul- „Nach dem Ende des National- und Linz“ der oberösterreichischen turgeschichte an der JKU (2001- sozialismus wurde die Frage ge- Landesmuseen in Kooperation mit 2004) stellt, warum KünstlerInnen in ih- Linz 2009 bestellt wurde. Universitätsassistentin am ren Werken nicht eindeutig poli- Institut für Neuere Geschich- tisch Stellung bezogen haben“, Mit einem weiteren, am IFZ kon- Kontakt te und Zeitgeschichte der JKU sagt Kirchmayr. „Die Antwort da- zipierten Forschungsprojekt wird (seit 2005) rauf lautete oft: ‚Ich bin ja Künst- Kirchmayr in den nächsten Jahren Dr.in Birgit Kirchmayr ler, und nicht politisch.’ Dieses Bild zudem auch an einem internatio- Tel.: 0732 2468-8842 Hobbies: vom Künstler widerspricht den nal vergleichenden Projekt zu ge- Mail: birgit.kirchmayr@jku.at Bücher, Kino, Garten heutigen Stereotypen des Künstle- sellschaftlichen Transformationen in www.ifz.jku.at rInnenverständnisses. Industrieregionen beteiligt sein. trum der Studie steht die Berufsfeu- senschaftliche Arbeiten so reizt: detaillierte Einblicke in Bereiche, zu erwehr Linz, die bisher im Brand- dienst rein männlich besetzt ist und „Man hat viel mit Menschen zu tun und bekommt dadurch auch denen man sonst keinen Zugang hätte.“ Zur Person künftig auch Feuerwehrfrauen in Forschungsschwerpunkte: ihren Reihen begrüßen möchte. Frauen in technischen Berufen, Steckbrief: Frauen- und Geschlechterfor- geschlechterspezifische Aspekte der IT „Hier ist die zentrale Frage, wie Geboren in Kirchdorf/Krems schung man den Anteil der Bewerbe- Studium der Soziologie an JKU goes gender Stipendium rinnen erhöhen und dabei mit den Freiwilligen Feuerwehren ko- der JKU und an der Universitat Autònoma de Barcelona (2008-2009) Johanna-Dohnal-Förderpreis Kontakt operieren kann, denn dort stei- Projektkoordination TEquality 2005 Mag.a Ilona Horwath gen die Zahlen aktiver Feuerwehr- – Technik.Gender.Equality Tel.: 0732 2468-9234 frauen,“ sagt Horwath. Die Ar- seit 2006 Wissenschaftliche Hobbies: Mail: ilona.horwath@jku.at beit mit der Feuerwehr zeigt auch Mitarbeiterin am Institut für Reisen, Lesen, Pflanzen http://genderstudies.jku.at deutlich, warum Horwath das wis- JKU | UNIVATIONEN 4/10 15
jku Xxxxxxxxxxx goes Gender Dr.in Nicole Kronberger, Institut für Pädagogik und Psychologie Zur Person Technologie denken Auf welche Art und Weise machen sich Menschen im Alltag ein Bild von neuen Tech- nologien? Warum werden manche Technologien mit Begeisterung akzeptiert, wäh- rend andere auf Ablehnung und Widerstand treffen? Alltagsurteile und ExpertIn- nenmeinungen weichen dabei nicht selten voneinander ab. Dr.in Nicole Kronberger Institut für Pädagogik und Psychologie, Abteilung für Sozi- al- und Wirtschaftspsychologie D r.in Nicole Kronberger vom In- stitut für Pädagogik und Psy- chologie untersucht in ihrer For- Themenfindung Bisher stand für Kronberger der Bereich Science and Technology tische Reflexionsmöglichkeit und das von AuftraggeberInnen unab- hängige Arbeiten. schungsarbeit, wie Risikowahr- Studies im Vordergrund, um die Forschungsschwerpunkte: nehmung, Moralvorstellungen, Beziehung zwischen Alltagsden- Science and Technology Studies, Werte und Stereotype das Alltags- ken und Wissenschaft und Tech- Steckbrief: Sozialpsychologie des Alltags- denken in diesem Bereich beein- nologie zu untersuchen. Mögliche Geboren und aufgewach- denkens, sozialwiss. Methoden flussen. Dafür verwendet Kronber- neue Themenfelder werden der- sen in Salzburg ger, die sich auch für sozialwissen- zeit mit KollegInnen diskutiert. Studium und Promotion schaftliche Forschungsmethoden „Ich schnuppere oft in Themen- (2003) an der Universität interessiert, sowohl qualitative als gebiete hinein und entscheide Wien, auch quantitative Verfahren. „Bei dann, ob das auch für ein größe- Forschungs- und Lehrtätig- mir steht immer der sozialpsycho- res Forschungsprojekt interessant keit u.a. an den Universitäten logische Aspekt im Vordergrund“, wäre“, sagt Kronberger. Sie sieht Linz, London School of Eco- Kontakt sagt Kronberger, „aber interdis- ihre wissenschaftlichen Untersu- nomics (UK), Cambridge (UK) ziplinäre Kooperationen sind mir chungen wie kleine Reisen, „wo und ISCTE (Portugal). Dr.in Nicole Kronberger sehr wichtig.“ Ebenso internati- man manchmal auch nicht ganz Tel.: 0732 2468-8224 onale Kooperationen: derzeit ar- genau weiß, wo es hingeht.“ Hobbies: Mail: nicole.kronberger@jku.at beitet sie in drei EU-Projekten im Lesen, Reisen und Sprachen, www.swp.jku.at Bereich Technologie und Alltags- Am wissenschaftlichen Arbeiten Laufen, Radfahren denken. reizt Kronberger besonders die kri- Dr.in Barbara Müller, Institut für Human Resource and Change Management Zur Person Lernen zu Wissen Wie lernen Organisationen? Welches Wissen wird in einem Unternehmen als „rele- vant“ erachtet? Was ist in einem Betrieb (nicht) erlaubt und welche Muster lassen sich daraus ableiten? – Die Forschungsarbeiten von Dr.in Barbara Müller kreisen um die Frage, wie Organisationen lernen und mit bestehendem Wissen umgehen. Dr.in Barbara Müller Institut für Human Resource and Change Management I n Untersuchungen mit Bera- tungs- und Technologieunter- nehmen kristallisierten sich spezi- men, was in den Unternehmen als relevant erachtet wird. Das spielt vor allem für die Frage eine Rolle, griffen und für Innovationen ge- nutzt werden, oder ob sie „abpral- len“ und damit von der Organisa- fische Muster heraus, die bestim- ob potenzielle Lernimpulse aufge- tion schlichtweg ignoriert werden. 16 JKU | UNIVATIONEN 4/10
jku Xxxxxxxxxxx goes Gender Dr.in Astrid Sabine Pechstein, Institut für Technische Mechanik Zur Person Millionen Unbekannte Mathematik und Mechatronik verbindet die „gelernte“ Industriemathematikerin Dr. in Astrid Sabine Pechstein vom Institut für Technische Mechanik in ihren Forschungsarbeiten, und sie löst mit diesem interdisziplinären Ansatz Probleme, die bisher in der Praxis Schwierigkeiten bereitet haben. Dr.in Astrid Sabine Pechstein Institut für Technische Mechanik E in Roboter besteht aus Einzel- teilen, von denen jeder sich verformen kann, was im indus- hezu unmöglich zu berechnen, wie sich ein Roboter unter bestimmten Bedingungen verhalten wird, weil punkt von Pechstein liegt auf der Balkentheorie: dabei geht es um die effiziente Berechnung der Ver- triellen Prozessablauf zu uner- das Gleichungssystem aus vielen formungen von dünnen, langen wünschtem Verhalten wie etwa Vi- Millionen Unbekannten bestehen Platten oder Balken. Forschungsschwerpunkte: brationen führen kann. Mit her- würde. Modellreduktionsverfahren, kömmlichen Methoden ist es na- Gottesgeschenk Balkentheorie Pechstein entwickelt ein Modellre- Pechstein, die sich schon früh für duktionsverfahren, in dem die An- Technik interessiert hat, aber erst Steckbrief: zahl der Unbekannten in der Glei- durch die FIT-Schnuppertage kon- Geboren und aufgewach- chung auf etwa 50 reduziert wird. kret zur Mathematik hingeführt sen in Linz Damit wird es möglich, im Mo- wurde, sieht in der „Frauenstel- Studium der Mathematik dell zu berechnen, wie ein Robo- le“, die sie nun am Institut für Me- an der JKU ter sich über eine bestimmte Zeit- chanik bekommen hat, „ein Got- Promotion sub auspici- spanne hinweg verhalten wird, et- tesgeschenk“. Trotz der wirklich Kontakt is praesidentis an der JKU wa welche und wie starke Vibra- hervorragenden wissenschaft- (2009) tionen und Schwingungen auftre- lichen Leistungen in ihrer bishe- Dr.in Astrid Sabine Pechstein ten werden. rigen Karriere, hatte sie immer nur Tel.: 0732 2468-6306 Hobbies: kurzfristige Verträge, nun ist erst- Mail: astrid.pechstein@jku.at Sport, Kochen, Klavierspielen Balkentheorie mals eine längerfristige Planung http://tmech.mechatronik.uni-linz.ac.at/ Ein zweiter Forschungsschwer- möglich. Trends wertet. Letztlich steht aber die un- schen und dabei insbesondere den „Wie sich zeigte, tendieren bei- spielsweise Beratungsunterneh- mittelbare Kosten-Nutzen-Rela tion im Vordergrund, die Verände- Fragen nach gehen, wo in Unter- nehmen und wie in Unternehmen Zur Person men oft dazu, einfach bestimmten rungsprozesse oft behindert. Innovationen entstehen. Auch Forschungsschwerpunkte: Trends nachzulaufen, anstatt neue die Rolle, die das Management in Organisationale Lernprozesse, Lösungen zu entwickeln, während Müller wird künftig im Bereich or- solchen Prozessen spielt, soll inten- strategisches Lernen, Management sich Technologieunternehmen zwar ganisationales Lernen weiter for- siv beleuchtet werden. Development stark auf die Bereiche Research and Development konzentrieren, den Wissensaustausch mit ande- Steckbrief: dem Award of Excellence und Kontakt ren Bereichen, wie beispielsweise Geboren in Kärnten dem Stephan-Koren-Preis. Dr.in Barbara Müller der Produktion, aber weitgehend Studium und Promotion an Tel.: 0732 2468-9120 vernachlässigen“, sagt Müller. Das der Wirtschaftsuniversität Wien Hobbies: Mail: barbara.mueller@jku.at wird von den Unternehmen zwar Auszeichnungen u.a. mit Wandern, Rudern, Schwimmen www.jku.at/hrcm erkannt und als nicht positiv be- JKU | UNIVATIONEN 4/10 17
jku Xxxxxxxxxxx goes Gender Dr.in Veronika Pillwein, Institut für Symbolisches Rechnen Zur Person Mathematisch interdisziplinär In ihrer Dissertation hat Dr.in Veronika Pillwein vom Institut für Symbolisches Rech- nen, RISC, Fragestellungen bzw. Methoden aus der Numerischen Mathematik und dem Symbolischen Rechnen verbunden. Damit konnte sie dem bei ihr stark ausge- prägten Hang zum interdisziplinären Forschen innerhalb der Mathematik nachgehen. Dr.in Veronika Pillwein Institut für Symbolisches Rechnen, RISC D ie Finite Elemente Methode dient dazu, näherungswei- se Lösungen von partiellen Diffe- men, um Ungleichungen für spe- zielle Funktionen zu beweisen. Das Entwickeln und Anwenden tational Mathematics war insofern besonders reizvoll, weil ich hier auch aus anderen Bereichen viel rentialgleichungen zu ermitteln. von Algorithmen geschieht zwar mitbekam und mich auch einbrin- Forschungsschwerpunkte: Pillwein hat sie mit der algorith- am Computer, „aber ich rechne gen konnte.“ Finite Elemente Methode, Algo- mischen Kombinatorik verbunden auch nach wie vor viel auf dem rithmische Kombinatorik und mit Methoden aus der Sym- Papier“, beschreibt Pillwein ihre bolik versucht, die Finite Elemente Arbeitsweise. Natürlich ist auch Steckbrief: Methode weiterzuentwickeln bzw. das Literaturstudium wichtig, Geboren in Wien zu verbessern. „Das war nur mög- und besonders der Austausch mit aufgewachsen in Steyrer- lich, weil beide Dissertationsbe- KollegInnen. mühl treuer –Prof. Paule vom RISC und Studium der Technischen Prof. Schöberl, der jetzt an der TU Themenwahl Mathematik und Promotion an Wien ist – offen für neue Problem- Die Faszination für die Mathe- der JKU Kontakt lösungen und für neue Zugänge matik war bei Pillwein bereits in Post-Doc im Doktoratskolleg waren“, sagt Pillwein. der Schule vorhanden, der Reiz Computational Mathematics Dr.in Veronika Pillwein an der Wissenschaft entwickelte Tel.: 0732 2468-9958 Arbeitsweise sich während des Studiums: „Ich Hobbies: Mail: veronika.pillwein@jku.at Ein zweiter großer Forschungs- schätze die Freiheit des Themen- Free Jazz Konzerte besuchen, www.risc.jku.at schwerpunkt betrifft die Entwick- spektrums, und die Zusammenar- Radfahren, Familie lung von symbolischen Algorith- beit im Doktoratskolleg Compu- Dr.in Elisabeth Poltschak, Institut für Verwaltungsrecht und Verwaltungslehre Zur Person Energiewirtschaft – Umbruch mit Folgen Die Liberalisierung in der Energiewirtschaft hat zu einem Strukturwandel geführt, der in vielen verschiedenen Bereichen Probleme aufwirft. Was die rechtliche Seite betrifft, ist Dr.in Elisabeth Poltschak vom Institut für Verwaltungsrecht und Verwal- tungslehre seit ihrer Dissertation eine Expertin. Dr.in Elisabeth Poltschak (geb. Würthinger) Institut für Verwaltungsrecht und Verwaltungslehre F ür die Habilitation, die das Er- gebnis der nächsten sechs Jah- re Forschungsarbeit sein soll, wird Energiewirtschaftsrecht dranblei- ben, denn „das ist ein Rechts- bereich mit dynamischer Weiter- Fragestellungen“, sagt sie. Ein Schwerpunkt ist etwa der Bereich der Entflechtung der Energieun- P o l t s c h a k a m T h e m e n b e re i c h entwicklung und vielschichtigen ternehmen und welche verfas- 18 JKU | UNIVATIONEN 4/10
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