Facharbeit Logopädie in der Stillberatung oder Stillberatung in der Logopädie?!

 
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Ausbildungszentrum Laktation und Stillen

                             Facharbeit

Logopädie in der Stillberatung oder Stillberatung in der
                      Logopädie?!
 - Stillen als Präventionsfaktor von logopädischen Störungsbildern -

                              Fortbildung
          StillspezialistIn® und Stillbeauftragte in der Klinik

                            Vorgelegt von
                            Lina Mazzoni

                       Hamburg, August 2018

                             Kursleiterin
                      Angela Schönfeldt, IBCLC
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung..................................................................................................1
2 Der physiologische Aufbau und Funktion der orofazialen Strukturen......2
   2.1 Der Mundraum..................................................................................2
   2.2 Der Rachenraum...............................................................................3
   2.3 Der Kehlkopf.....................................................................................3
   2.4 Orale Reflexe....................................................................................3
   2.5 Saugen..............................................................................................4
3 Prävention................................................................................................6
4 Störung der orofazialen Entwicklung und mögliche Prävention..............6
   4.1 Orofaziale Dysfunktion......................................................................6
      4.1.1 Myofunktionelle Störung............................................................7
   4.2 Das Zungenbändchen.......................................................................7
   4.3 Kieferanomalien und Zahnfehlstellung.............................................8
   4.4 Stillen als Prävention........................................................................9
5 Störung der Sprech- und Sprachentwicklung........................................10
   5.1 Sprachentwicklungsstörung............................................................10
   5.2 Artikulationsstörungen....................................................................10
   5.3 Stillen als Prävention......................................................................11
6 Umfrage..................................................................................................13
   6.1 Ergebnisse......................................................................................14
7 Logopädie und Stillberatung..................................................................14
8 Diskussion..............................................................................................17
9 Literaturverzeichnis................................................................................20
10 Internetverzeichnis...............................................................................22
11 Abbildungsverzeichnis.........................................................................22
12 Anhänge...............................................................................................23
1 Einleitung
In der ambulanten Logopädie ist die Behandlung von
Sprachentwicklungsstörungen oder orofazialen Dysfunktion Alltag. Im
Rahmen der Prävention liegt es auch im Arbeitsfeld von Logopäden diese
Störungen frühzeitig zu behandeln und im Verlauf abzumildern oder deren
Entstehen vorzubeugen. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ab
welchem Zeitpunkt logopädische Interventionen auch präventiv greifen
können und welche Vorteile eine sehr frühe Beratung oder Behandlung
haben kann und welchen Stellenwert hierbei das Stillen beziehungsweise
die Stillberatung einnimmt und ob zumindest teilweise die Beratung oder
Therapie aufgrund einer logopädischen Verordnung geleistet werden
kann. In diesem Zusammenhang werden die Vorteile des Stillens
hervorgehoben und verdeutlicht, welche Überschneidungspunkte die Still-
und Laktationsberatung und die logopädische Therapie haben. Um einen
engeren Bezug zu der Arbeit hier in Deutschland zu schaffen, wurde eine
Online-Umfrage durchgeführt. Hier ging es primär um die Einflüsse der
frühen oralen Nahrungsaufnahme und möglicher späterer (logopädischer)
Störungsbilder, beziehungsweise deren Therapie. Da das Stillen die
physiologische Ernährungsform für einen Säugling ist, bietet auch nur die
Nahrungsaufnahme an der Brust die Voraussetzung für eine bestmögliche
orofaziale Entwicklung. Da das orale Gleichgewicht auch signifikante
Einflüsse auf die ganzkörperlichen Strukturen hat und jeder
Entwicklungsschritt auf dem Nächsten beruht, bietet Stillen die optimale
Voraussetzung für die weitere Entwicklung. Zudem fördert Stillen die
Mutter-Kind-Bindung. Aus dem privaten und dem Arbeitsalltag kenne ich
Mütter, die sich genau dies vom Stillen erhoffen. Eine innige und
praktische Art und Weise ihr Kind zu ernähren und ihrem Kind das Beste
zu bieten. Wenn diese Idealvorstellung dann nicht eintritt, leiden die Mütter
oft sehr darunter. Als Therapeutin und Mutter finde ich es bedauerlich,
wenn die Familien in diesen Situationen alleine gelassen werden oder
nicht richtig selbstständig handeln können, weil sie gar keine, falsche oder
verwirrende Informationen bekommen. Auch wenn sich Familien aktiv
gegen das Stillen ihres Kindes entscheiden, sollten sie adäquat, vor Allem
im Sinne des Kindes, darüber aufgeklärt sein.

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2 Der physiologische Aufbau und Funktion der
orofazialen Strukturen
Die physiologische Entwicklung der orofazialen Strukturen beginnt im
Mutterleib bereits in der Embryonalperiode ab der 3. SSW. Es bilden sich
die Ansätze von Hals und Kopf und ein primitiver Mund ist zu erkennen.
Aus den 6 Schlundbögen entwickelen sich Nasenhöhle, Mund, Hals,
Larynx und Pharynx. Des Weiteren bilden sich erste Lungenknospen,
Mundboden, Zunge und Speicheldrüsen, sowie Mund- und Nasenhöhle
und Gaumen. Auch Larynx, Trachea und Ösophagus entstehen. Das
Gesicht entsteht. Zur Innervation stehen bereits 12 Hirnnerven zur
Verfügung. (Bledau-Greiffendorf, 2011) Im Folgenden werden die für diese
Arbeit wichtigsten Strukturen kurz dargestellt.

2.1 Der Mundraum
Zum Mundraum zählen die Lippen, Mundhöhle mit Mundvorhof,
Mundboden, Zunge, Zähne bzw. Alveoraldamm, Unterkiefer, Wangen,
harter und weicher Gaumen, sowie die Rachenmandeln. Nach oben und
unten wird der Mundraum vom harten und weichen Gaumen und dem
Mundboden begrenzt. Im Mundboden liegen die Speicheldrüsen und die
muskulären Strukturen, welche mit dem Hyoid verbunden sind. (Bledau-
Greiffendorf, 2011) Die Lippen bilden mit Ober- und Unterlippe „die
Öffnung in den Mundvorhof“ (Bledau-Greiffendorf, S.7, 2011). Sie
ermöglichen durch den Ringmuskel M. orbicularis oris    den Aufbau von
Unterdruck beim Saugen und Schlucken, sowie das Abschließen des
Mundraumes. (Bledau-Greiffendorf, 2011) Beim Neugeborenen füllt die
Zunge fast den gesamten Mundraum aus und liegt damit in Ruhelage
komplett am Gaumen, dem Mundboden, den Zahnleisten und Wangen an
(Hüble, Nicole & Winkler, Silke 2013).
Die Wangen bestehen aus Fett und Muskulatur, wobei innen die
Wangentaschen liegen. Hier befinden sich die Saugpolster. Dies sind
Fetteinlagerungen im M. Buccinator, M. Masseter und M. Zygomaticus,
welche die Größe des Mundraumes verringern, wodurch der Druck beim
Saugen einfacher aufgebaut werden kann. (Bledau-Greiffendorf, 2011)

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2.2 Der Rachenraum
Der Pharynx (Rachenraum) lässt sich in drei Abschnitte einteilen. Der
Oberste ist der Nasopharynx. Er verbindet den Nasenraum mit dem
Oropharynx. Aus ihm verlaufen die Eustachischen Röhren zum Mittelohr
und am Rachendach sitzen die Tonsilla Pharyngea. Der Nasopharynx ist
nur im Säuglingsalter ein Teil des Schluckaktes, da hier Nasopharynx und
Hypopharynx noch verbunden sind und der Oropharynx sich erst im Laufe
des Wachstums ausbildet. Dadurch ist die Überlappung von Velum und
Epiglottis noch möglich, wodurch das Atmen während des Saugens sicher
a b l a u fe n ka n n . (Bledau-Greiffendorf, 2011)Wenn der Oropharynx
ausgebildet ist, wird er begrenzt von der „Uvula bis zum Rand der
Epiglottis“ (Bledau-Greiffendorf, S.13, 2011) und der Rachenhinterwand
sowie der Mundhöhle. Der Hypopharynx liegt unter diesen Strukturen,
beginnt bei der Epiglottis und reicht bis zum Eingang der Speiseröhre. Er
ist verbunden mit dem Larynx und aufgrund von dessen Lage nur
spaltförmig dahinter verlaufend. (Bledau-Greiffendorf, 2011)

2.3 Der Kehlkopf
Die primäre Funktion des Larynx (Kehlkopf) ist der Schutz der Atemwege
bei der Nahrungsaufnahme und der Atmung. Sekundär ist er für die
Phonation verantwortlich. (Bledau-Greiffendorf, 2011) Er liegt bei
Neugeborenen auf Höhe des 3. bis 4. Halswirbels und somit höher als
beim Erwachsenen, wo er auf Höhe des 7. bis 8. liegt (Hüble, Nicole &
Winkler, Silke 2013). Er besteht aus Knorpeln und endet direkt in der
Trachea, welche mit dem untersten Knorpel, dem Ringknorpel, verbunden
ist. Auf ihm sitzen die Stellknorpel nach hinten gerichtet. Der Kehldeckel
bildet den oberen Abschluss und ist mit dem Schildknorpel verbunden, der
den Larynx nach vorne begrenzt. (Bledau-Greiffendorf, 2011) Im Kehlkopf
liegen unter anderem die Stimmlippen, sowie weitere Muskeln und
Sehnen. Bei Neugeborenen sind alle Strukturen im Larynx noch unreif und
undifferenziert und entwickeln sich erst im Laufe der ersten drei
Lebensjahre. (Biber, 2014)

2.4 Orale Reflexe
Die oralen Reflexe sollen das Überleben des Säuglings sichern. Sie sind
die Grundlage für die orale Nahrungsaufnahme bei einem gesunden

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Neugeborenen. Die oralen Reflexe entwickeln sich im Laufe der
Schwangerschaft, wodurch ein frühgeborener Säugling ein anderes
Reflexverhalten zeigt, als ein reif geborener. Im Laufe des Wachstums
verändern sich die Reflexe und sollten zwischen dem 4. und dem 6. LM
nicht mehr nachweisbar sein. Das Persistieren verhindert die
physiologische Entwicklung oraler Bewegungsmuster und kann auf eine
„frühkindliche Hirnstörung“ (Biber, S.3, 2014) hinweisen. (Biber, 2014)
Der erste Reflex im Ablauf der Nahrungsaufnahme ist der Suchreflex
(Rooting-Reflex). Ab circa der 30. SSW ist der Reflex nachweisbar. Er wird
ausgelöst durch die Berührung der Lippen oder der Wangen und bewirkt,
dass sich der Säugling der Nahrungsquelle zuwendet und den Mund
öffnet. Hierdurch wird der Saugreflex initiiert. Ausgelöst wird dieser von
der Berührung der Zungenspitze oder der Lippen. Er ist eng mit dem
Schluckreflex verbunden, da dieser nach 1-3 Saugbewegungen ausgelöst
wird, wenn sich eine gewisse Nahrungsmenge im Mundraum befindet. Die
beiden Reflexe wechseln sich reflektorisch ab. Zum frühkindlichen Trinken
wird weiterhin der phasische Beißreflex benötigt. (Biber, 2014) „Er
unterstützt das Schließen des Kiefers, sobald sich der Sauger oder die
Mamilla im Mund befindet“ (Biber, S. 16, 2014). Zum Schutz des
Säuglings ist der Würgreflex noch sehr leicht auslösbar und kann schon in
der 26. SSW. nachgewiesen werden (Biber, 2014).

2.5 Saugen
Beim Saugen muss zwischen dem Saugen an der Brust und dem Saugen
an der Flasche beziehungsweise dem           non-nutritiven Saugen, unter
anderem am Schnuller, unterschieden werden. Beim Saugen zur
Nahrungsaufnahme an der Mamilla saugt das Neugeborene circa 1x pro
Sekunde. Die Mamilla liegt dabei zwischen Zunge und Gaumen und die
Lippen umschließen, in Form eines C`s (Castillo Morales, 1998), den
gesamten Brustwarzenhof. (Bledau-Greiffendorf, 2011) Die Zunge liegt
dabei auf dem unteren Alveolardamm. Die Mamilla und der Warzenhof
werden eingefasst. Der Unterkiefer wird vorgeschoben und ist maximal
geöffnet. Die Muskulatur der orofazialen Strukturen wird maximal
beansprucht. Die Bewegung der Zunge verläuft beim Saugen mit Druck
von der Zungenspitze nach hinten, wobei sie durchgehend in derselben
Position liegen bleibt. Der entstehende Unterdruck ist maßgeblich für die

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Entleerung der Brust verantwortlich. (Bledau-Greiffendorf, 2011)
Im Gegensatz dazu ist die Saugbewegung an der Flasche
unphysiologisch. Die Saugfrequenz ist ähnlich wie an der Mamilla. In
Abhängigkeit vom Sauger sind Lippen-, Wangen- und Kaumuskulatur
wenig aktiv. (Bledau-Greiffendorf, 2011) Die Lippen sind wie ein O geformt
und schließen so die Mundhöhle nach vorne ab. Die Zunge liegt weiter
hinten im Mundraum und schließt hier gegen das Gaumensegel den
Mundraum ab. Durch die Bewegung der Zunge nach hinten unten, wird
die meiste Milch aus der Flasche befördert. (Castillo Morales, 1998)
Abhängig vom Sauger drückt die Zunge unter Umständen sogar gegen die
Kieferleiste. Zudem kann es zu einer Kompensation durch den M. Mentalis
kommen. (Bledau-Greiffendorf, 2011)
Bei beiden Wegen der Nahrungsaufnahme sind zwei Saugphasen zu
beobachten. Die erste ist die kontinuierliche Saugphase. Hier saugt und
schluckt das Kind innerhalb von zwei Minuten 10-30 Mal und pausiert
unter anderem dann zum Atmen. Saugen und Schlucken folgen direkt
nacheinander. Es folgt die intermittierende Saugphase, in der Milch in den
Mundraum gesaugt wird, gefolgt von Phasen, in denen nicht gesaugt wird.
Dadurch wird nur nach einem Drittel der Saugbewegungen auch
geschluckt. (Bledau-Greiffendorf, 2011) Das non-nutritive Saugen
unterscheidet sich in der Saugfrequenz. Hier kann das Neugeborene circa
2x pro Sekunde saugen, kontinuierlich atmen und nach circa 6-9
Saugbewegungen schlucken. (Bledau-Greiffendorf, 2011)
In Bezug auf das Saugmuster gibt es unterschiedliche Sichtweisen. Im
Folgenden werden zwei vorgestellt. Laut Bledau-Greiffendorf, Judith
(2011) und Biber (2014) tritt bis circa zum sechsten Lebensmonat das
suckling auf. Die Zunge kann sich aufgrund der anatomischen
Gegebenheiten nur vor- und zurückbewegen, wobei jedoch nie die
Lippengrenze überschritten wird. Das zweite Saugmuster (sucking)
beginnt mit dem Rückgang der frühkindlichen Reflexe zwischen dem 6.-9.
Lebensmonat und erfordert eine minimale Kontrolle der orofazialen
Strukturen. Auch die Kopf- und Rumpfkontrolle hat sich verbessert, der
Mundraum ist gewachsen und bietet der Zunge mehr
Bewegungsspielraum, auch für Auf- und Abbewegungen. Zudem ist die
Zungen- und Lippenmuskulatur kräftiger, wodurch ein stärkerer Druck im

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Mundraum aufgebaut werden kann, um Nahrung einzusaugen oder erste
weiche Nahrung in den Mund zu nehmen und zu halten. (Bledau-
Greiffendorf, 2011) Nach Watson Genna (2017) treten diese
unterschiedlichen Saugmuster nur bei künstlichen Saugern an der Flasche
auf und sind nicht natürlich. Aktuelle Ultraschalluntersuchungen zeigen,
dass gestillte Kinder bis zum vierten Lebensjahr durchgehend das gleiche
Saugmuster zeigen. Sie unterscheidet deswegen in sucking und suckling
wie folgt: Suckling ist der gesamte Prozess des Trinkens an der Brust und
Sucking ist die motorische Aktivität die dazu führt, dass Milch zum Zweck
der Ernährung aus etwas entleert und in den Mund des Kindes übertragen
wird.

3 Prävention
Da sich diese Arbeit mit logopädischen Störungsbildern und dem Stillen
als mögliche Form der Prävention befasst, wird im Folgenden der Begriff
erläutert. „Prävention ist ein Sammelbegriff und bezeichnet daher alle
Maßnahmen, um Risiken für Krankheiten zu verhindern und zu
vermindern (sogenannte primäre Prävention), Krankheiten frühzeitig zu
erkennen (sogenannte sekundäre Prävention) sowie Krankheitsfolgen zu
mildern und die Verschlimmerung von Krankheiten zu verhindern
(sogenannte                  tertiäre              Prävention).“.
(www.bundesgesundheitsministerium.de, 2018)

4 Störung der orofazialen Entwicklung und mögliche
Prävention

4.1 Orofaziale Dysfunktion
Bei einer orofazialen Dysfunktion liegt eine Störung im Gesichtsbereich
vor. Diese bezieht sich auf die am Schlucken beteiligten Strukturen und
schränkt diese in ihrer Bewegung, Koordination oder im muskulären
Gleichgewicht ein (www.dbl-ev.de, 2018). Symptome sind unter Anderem
ein „inkompletter Mundschluss, Mundatmung, vermehrter Speichelfluss,
sensorische und motorische Defizite der Zunge (eingeschränkte
Zungenbeweglichkeit), unphysiologische Zungenruhelage, Vorverlagerung
der Zunge beim Sprechen“ (www.dbl-ev.de, 2018). Ebens zeigten sich
zum Beispiel eine verminderte Mimik, eine allgemein verwaschene
Aussprache oder auch anatomische Auffälligkeiten, wie ein schmaler

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Kiefer oder ein hoher Gaumen. Diese Symptome können wiederum
Störungen im Bereich der Nahrungsaufnahme nach sich ziehen. Somit
zählen die orofazialen Dysfunktionen zum Teil zu den „Ess- und
Trinkstörungen“. Das Kaumuster kann gestört oder nicht altersgerecht
sein und die bevorzugte Nahrungskonsistenz ist weich. (Kittel, 2004)

4.1.1 Myofunktionelle Störung
Kommt es im Rahmen einer orofazialen Dysfunktion noch zu einer
Zungenprotusion, also dem Zungenvorstoß gegen oder an die Zähne,
spricht man von einer myofunktionellen Störung. (www.dbl-ev.de, 2018)
Das Muskelgleichgewicht ist hier gestört und es kommt zu einem
pathologischen Schluckmuster in der oralen Phase. Die Folgen einer nicht
behandelten myofunktionellen Störung können persistierende
Artikulationsstörungen, Kiefergelenkstörungen, sowie Zahn- oder
Kieferfehlstellungen sein. (Kittel, 2004)

4.2 Das Zungenbändchen
Das Zungenbändchen kann bereits früh Einfluss auf die orale Entwicklung
nehmen und hat oft Einfluss auf die Arbeit von Still- und
LaktationsberaterInnen oder LogopädInnen. Anatomisch liegt es zwischen
den vorderen unteren Schneidezähnen und führt am Mundboden in die
Zungenunterseite. (Clausnitzer, 2007) Diese leichte Fixierung der Zunge
ermöglicht im Normalfall die für die weiteren oralen Gegebenheiten,
genügende Beweglichkeit der Zunge innerhalb und außerhalb des
Mundraumes (Furtenbacher, 2007). Sollten anatomische Auffälligkeiten
vorliegen, ist hier laut Furtenbacher (2007) zu unterscheiden in:
Ankyloglossie: Hierbei ist das Zungenbändchen an der Unterseite der
Zunge vollständig mit der Zunge bis zur Spitze verwachsen und
beeinträchtigt die Funktion der Zunge immens.
Zu kurzes Zungenbändchen: Hierbei schränkt die Kürze des
Zungenbändchens die Beweglichkeit der Zunge so weit ein, dass die
Physiologie der oralen Funktionen gestört ist.
Diagnostisch ist nicht nur die Länge des Zungenbändchens zu betrachten,
sondern auch die Beschaffenheit und die Auswirkungen dessen. Auch wo
der Ansatz des Zungenbändchens unterhalb der Zunge liegt und wie die
Beschaffenheit ist muss untersucht werden. Hier wird unterschieden, ob

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das Bändchen selber zart ist oder dick und sehnig. Dies kann sich so
auswirken, dass die Zunge an der Spitze eingezogen wird oder         eine
mediane Längsfurche auf der Zunge entsteht. Dies sind einige
diagnostische Kriterien für die Beurteilung eines Zungenbändchens.
Einige Pathologien können kompensiert werden, bei stärkeren Problemen
ist die Durchtrennung des Bändchens indiziert. (Furtenbach, 2007)
Ein zu kurzes oder verwachsenes Zungenbändchen macht das Trinken an
der Brust oder sogar an der Flasche schwierig, bis hin zu unmöglich.
Stillen kann sehr schmerzhaft für die Mutter sein und als Folge wunde
Mamillen oder Milchstau haben. Zudem ist im schlimmsten Fall das
Gedeihen des Kindes nicht gesichert und die Stillbeziehung ist für Mutter
und Kind angespannt. Unterschiedliche Publikationen nennen das zu
kurze Zungenbändchen in variierender Menge als Ursache für
Stillprobleme. In den Beobachtungsstudien liegen die Zahlen zwischen
1,5% und 10,7%. (Karall & Springer, 2007) Auch nach dem Säuglingsalter
beeinflusst ein zu kurzes Zungenbändchen die oralen Funktionen negativ.
Vermehrt kann nicht die korrekte Zungenruhelage eingenommen werden
und beim Schlucken lässt sich ein vorverlagertes Schluckmuster
beobachten, welches addental oder interdental sein kann. Dies kann sich
wiederum auf die Zahnstellung und die Ausbildung des oberen Gaumens
und damit des Oberkiefers auswirken. Zudem kann die Zungenmuskulatur
nicht regelgerecht trainiert werden und häufig kommt es in diesem
Zusammenhang zu einer ganzheitlichen orofazialen Dysfunktion oder
auch einem Sigmatismus. (Clausnitzer, 2007)

4.3 Kieferanomalien und Zahnfehlstellung
Kieferanomalien werden nach morphologischen und
entwicklungsbedingten Gesichtspunkten klassifiziert. Bezug genommen
wird hier nur auf die drei im logopädischen Alltag am häufigsten
vorkommenden Fehlstellungen. Die Angle-Klasse II/1 (Distalbiss mit
protudierten Schneidezähnen)     kommt mit 30-50% am häufigsten vor.
Hierbei ist die sagitale Schneidezahnstufe vergrößert, eine Protrusion der
oberen Schneidezähne besteht und der Unterkiefer ist meist rückverlagert.
Als Ursache sind neben Erbfaktoren besonders habituelle Einflüsse, wie
Daumenlutschen oder Beruhigungssauger, zu sehen. (Schmeil, 2004)
Die zweithäufigste Kieferanomalie ist die Progenie. Hier liegt eine

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umgekehrte Frontzahnstufe vor. Diese ist bedingt durch eine angeborene
Überentwicklung des Unterkiefers, meist in Kombination mit einer
Zungendysfunktion oder einer Unterentwicklung des Oberkiefers, bei
physiologisch entwickeltem Unterkiefer. Auch ein Zwangsbiss kann die
Ursache sein. Im Rahmen einer Progenie kann auch ein anteriorer oder
posteriorer Kreuzbiss vorliegen. (Schmeil, 2004)
Der offene Biss betrifft die Alveolarfortsätze der oberen und/oder unteren
Frontzähne. Ursachen hier sind meist andauernde Lutschgewohnheiten
oder ein viszerales Schluckmuster. (Schmeil, 2004) Besteht ein viszerales
Schluckmuster, wirken jeden Tag circa 4 Tonnen Kraft auf das Gebiss an
unphysiologischen Stellen und begünstigen damit Kiefer- und
Zahnfehlstellungen. Zudem wird der physiologische Druck auf den
Gaumen vermindert und dessen notwendige Ausformung verringert.
(Kittel, 2004)

4.4 Stillen als Prävention
Anita Kittel (2004) beschreibt in ihrem Buch die Vorteile des Stillens aus
logopädischer Sicht. Das andauernde Stillen über mindestens sechs
Monate gewährleistet das Schlucken gegen den Gaumen und begünstigt,
dass auch in der weiteren kindlichen Entwicklung so geschluckt wird.
(Kittel, 2004) Wie in Abschnitt 4.2 beschrieben, beeinflusst dies die Kiefer-
und Zahnstellungsentwicklung positiv, durch, zum Beispiel, das
Ausformen des Gaumens. Des Weiteren werden alle orofazialen
Strukturen trainiert und gestärkt. Dies bewirkt wiederum, wie in Abschnit
4.1 beschrieben, ein orofaziales (Muskel-) Gleichgewicht. Der
Mundschluss wird dadurch begünstigt, was wiederum die korrekte
Zungenruhelage und die Ausformung des Gaumens unterstützt und eine
Nasenatmung      möglich macht. Eine trainierte Zungenmuskulatur ist die
Voraussetzung für eine deutliche Artikulation und das korrekte Schlucken.
Nicht auszuschließen ist eine Störung auch bei gestillten Kindern, denn
die Einflussfaktoren reichen über die oben aufgeführten hinaus.
Ausschlaggebend ist zudem die gesamte Stilldauer und ob alternative
Sauger (Flasche oder Beruhigungssauger) eingesetzt werden. (Kittel,
2004) Karjalainen et al. (1999) sowie Viggiano et al. (2004) fanden
signifikante Zusammenhänge zwischen Non-nutritiven Sauggewohnheiten
sowie Flaschensaugern und dem Auftreten von veränderter Occlusion,

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insbesondere dem posterioren Kreuzbiss oder dem offenen Biss. Ursache
hierfür können die im Ultraschall festgestellten signifikanten Unterschiede
der Muskelaktivität beim Stillen oder der Flaschenfütterung sein
(Karjalainen et al., 1999) oder andauernde Lutschgewohnheiten über das
dritte Lebensjahr hinaus (Barbosa, 2009). Barbosa et al. (2009) fanden
hierzu heraus, dass das Einführen der Flaschenfütterung erst nach dem 9.
Lebensmonat keine signifikanten Einflüsse mehr auf die
Sprechentwicklung hat.
Auch der DBL (Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V.) führt die
frühzeitige Behandlung von Ess- und Trinkproblemen im Rahmen der
Prävention von Artikulationsstörungen auf. (www.dbl-ev.de, 2018)

5 Störung der Sprech- und Sprachentwicklung

5.1 Sprachentwicklungsstörung
Eine Sprachentwicklungsstörung liegt vor, wenn das „sprachliche System
in den ersten 5 Jahren nicht erwartungsgemäß“ (Kannengieser, S. 7,
2012) erworben wird. Betroffen sein können hier die vorsprachlichen
Kommunikationsstrategien, das Sprachverständnis, der rezeptive oder
expressive Wortschatz, grammatikalische Störungen oder die Laut- oder
Silbenstruktur (Phonologie). Liegt keine organische, neurologische oder
genetische Ursache (SES) vor, handelt es sich um eine spezifische
Sprachentwicklungsstörung (SSES).

5.2 Artikulationsstörungen
Bei den Artikulationsstörungen handelt es sich um eine phonetische
Störung. Dies bedeutet, dass einzelne Laute oder Lautverbindungen gar
nicht oder falsch gebildet werden. Die Artikulation kann verwaschen
klingen oder prosodische Fehler können auftreten. Als erworben gilt eine
Artikulationsstörung, wenn es keine Hinweise auf eine Hörstörung, eine
verminderte Intelligenz oder Paresen gibt. Die Ursachen oder
Begleiterscheinungen können vielfältig sein. Artikulationsstörungen
können im Rahmen einer allgemeinen Entwicklungsverzögerung auftreten,
speziell bei myofunktionellen Störungen, taktil-kinästhetischen
Einschränkungen oder bei auditiven Problemen in Form einer auditiven
Verarbeitungs- oder Wahrnehmungsstörung. (Kannengieser, 2012)

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5.3 Stillen als Prävention
Für eine uneingeschränkte Sprachentwicklung ist eine ungestörte
organische, sensorische, motorische, kognitive und soziale Entwicklung
notwendig (Kannengieser, 2012).
Die organische Entwicklung, besonders vom Gehirn und dem
Nervensystem, wird durch die Zusammensetzung der Muttermilch
begünstigt (Diepeveen et al., 2017).
Jede Stillmahlzeit fördert alle sensorischen Strukturen. Das vestibuläre
System wird durch die Lageveränderung (Wechsel der Brust) stimuliert.
Das Gleichgewichtsorgan nimmt die Bewegungsrichtung und
-geschwindigkeit des Kopfes wahr und kann somit die gesamtkörperliche
Bewegung einordnen. Dies wirkt sich auf die gesamtkörperliche
Muskelspannung aus und ist die Voraussetzung für die ungestörte
Entwicklung der Motorik, der Wahrnehmung im Raum und der
Verarbeitung von Reizen. (Schuster, 2006)
Taktilen Reiz erfährt das Kind mit den Händen direkt an der mütterlichen
Haut oder auch der Kleidung, sowie intra- und extraoral beim
Anlegen/Stillen. Diese Berührungspunkte sind besonders entscheidend im
taktilen System bei Säuglingen, da das Mundinnere und die
Handinnenflächen das beste Auflösungsvermögen beim Empfinden von
Reizen haben. Die ungestörte taktile Wahrnehmung und Verarbeitung ist
die Voraussetzung für ein altersentsprechendes Sprachverständnis. Der
Mensch begreift etwas Neues im wahrsten Sinne des Wortes, wenn er die
Möglichkeit hat, es anzufassen und die taktilen mit den visuellen Reizen
abzugleichen. Dies unterstützt gezielt den Aufbau des passiven und
später auch aktiven Wortschatzes und die Einordnung in Kategorien und
Oberbegriffe. Des Weiteren unterstützt die orale taktile Wahrnehmung
wiederum die gezielte Beweglichkeit der oralen Strukturen, welches sich
positiv auf die artikulatorische Entwicklung auswirkt. (Schuster, 2006)
Eine korrekte Anlegesituation begünstigt die kinästhetische und
propriozeptive Wahrnehmung, indem das Kind Begrenzung erfährt und
sich im Raum besser fühlen kann. Die Tiefenwahrnehmung, zum Beispiel
die Stellung der Gelenke oder der Muskeltonus, können trainiert werden
und bilden im Laufe der Entwicklung die Voraussetzung für eine gute
Bewegungsqualität. Die propriozeptive Wahrnehmung ist die

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Voraussetzung, um vestibuläre und taktile Reize adäquat integrieren zu
können. Auch hier wirkt sich dies wieder auf die orofaziale Regulation und
Reaktion aus und somit auf die weitere Nahrungsaufnahme,
Kieferentwicklung und Zahnstellung. Die automatisierten orofazialen
Bewegungsmuster gewährleisten eine flüssige und ungestörte Artikulation.
Die Hirnreifung wird in ihrer Lateralitätsentwicklung positiv beeinflusst, da
es zu einer „Spezialisierung der Hirnhälften“ (Schuster, S. 22, 2006)
kommt, welches die „Voraussetzung für einen normalen Sprechrythmus
und Sprachfluss“ (Schuster, S.22, 2006) ist. Die korrekte Einordnung von
sich selber und Dingen im Raum ist die Voraussetzung für das
Verständnis und die Umsetzung von grammatikalischen Strukturen, wie
zum Beispiel Präpositionen. (Schuster, 2006)
Die ersten wichtigen visuellen Reize, sind die Gesichter der
Bezugspersonen. Beim Stillen hat der Säugling den idealen Abstand, um
visuell mit seiner Mutter in Kontakt zu treten. Dies ist der erste Schritt in
der Sprachentwicklung zum Aufbau von Kommunikation. Der ist essenziell
für die Sprachentwicklung. Kinder treten über den Augenkontakt zunächst
ohne Worte in Kommunikation und erlernen über den späteren
Triangulären-Blick, Referenzen zwischen einem Gegenstand, einer
anderen Person und sich selbst zu beziehen. (Zollinger, 2015) Zudem wird
das Richtungshören und die Analyse des Gehörten in Bezug auf zum
Beispiel Tonlage und Lautstärke positiv beeinflusst (Schuster, 2006).
Weiter kann die Mutter auditiv in diesen Momenten in Ruhe auf ihr Kind
wirken und so Kommunikation aufbauen. Dies trainiert das selektive
Hören, da das Kind aus den Umgebungsgeräuschen gezielt die Stimme
der Mutter herauszuhören lernt. (Schuster, 2006) Zudem gibt es Hinweise
darauf, dass gestillte Kinder weniger an Otitiden erkranken, welches
Einfluss auf die Hörentwicklung haben kann (Diepeveen et al., 2017).
Das gustatorische und olfaktorische System wird durch die
unterschiedlichen Geschmacksnuancen der Muttermilch und der
mütterlichen Haut stimuliert.
Motorisch werden die Sprechorgane optimal beim Stillen in der
Entwicklung unterstützt (Kittel, 2004).
Die kognitive und soziale Entwicklung wird durch die positiven Einflüsse
des Stillens auf die Mutter-Kind-Beziehung unterstützt (Diepeveen et al.,

                                      12
2017).
Stillen hat, wie in Abschnitt 4.3 dargestellt, einen positiven Einfluss auf die
gesamte orofaziale Entwicklung. Dies kann wiederum die Entstehung
einer Artikulationsstörung verringern.

6 Umfrage
Um die Zusammenhänge zwischen Stillen und logopädischen
Störungsbildern für den deutschsprachigen Raum zu erheben, wurden
Eltern von Kindern in logopädischer Behandlung direkt angesprochen.
Zudem konnten Eltern teilnehmen, bei denen im Vorwege nicht bekannt
war, ob die Kinder logopädisch behandelt werden/worden sind.
Die Umfrage bestand aus 27 Fragen aus den Bereichen „Allgemeine
Fragen“, „Schwangerschaftsverlauf“, „Geburt“,
„Stillen/Flaschenernährung“, „Essen und Trinken“ und „Gewohnheiten“.
Die Teilnehmer wurden über Email oder Whatsapp kontaktiert und
konnten über den beigefügten Link online auf die Umfrage zugreifen und
direkt ausfüllen.
Die Fragen waren so ausgewählt, dass später mögliche Rückschlüsse in
Bezug auf logopädische Störungsbilder und die frühe orale
Nahrungsaufnahme gezogen werden konnten. Hierfür wurde auch der
Schwangerschaftsverlauf und die Geburt erfragt, um weitere mögliche
Ursachen von orofazialen Problemen zu erfassen oder Hinweise für
Stillprobleme zu finden. Weiter wurde die Stilldauer oder der Einsatz von
künstlichen Saugern erfragt. Fragen in Bezug auf die weitere
Nahrungsaufnahme nach dem Stillen in Form von Flaschenernährung
oder Beikost und Gewohnheiten wie Schnuller oder Daumenlutschen
schlossen die Umfrage ab. Der vollständige Fragebogen befindet sich im
Anhang.
Insgesamt haben 73 Personen an der Umfrage teilgenommen. Die Kinder
der Teilnehmer waren zu diesem Zeitpunkt zwischen 6 Monaten und 18
Jahren alt. Vereinzelt konnten Fragen übersprungen werden, wenn sie
durch die Beantwortung der vorherigen Frage ausgeschlossen werden
konnten. Die Frage Nr. 13 „Wie häufig bekommt/bekam Ihr Kind (parallel)
zum Stillen eine Flasche?“ musste nachträglich aus der Wertung
genommen werden, da einige Betriebssysteme die Frage/Antworten nicht
korrekt darstellen konnten.

                                      13
Die Auswertung erfolgte unter anderem anhand von Kreuztabellen, um
direkte Zusammenhänge zwischen zwei Fragen/Antworten identifizieren
zu können.

6.1 Ergebnisse
Im Folgenden werden die Ergebnisse der Kreuzrelationen, die sich auf
Stillen/Ernährung und logopädische Behandlungen beziehen, ausgeführt.
Eine vollständige Tabelle befindet sich im Anhang.
28 Kinder mit Lutschgewohnheiten (Schnuller oder Daumen) waren/sind in
l o g o p ä d i s ch e r B e h a n d l u n g . 1 2 d i e s e r K i n d e r h a t t e n d i e s e
Angewohnheiten zwei Jahre oder länger.
22 Kinder die voll mit der Flasche ernährt worden sind, waren/sind in
logopädischer Behandlung. Anzumerken ist, dass 28 Kinder, die nicht
gestillt worden sind, auch in ostheopatischer Behandlung waren/sind. 19
Kinder, die nach dem Abstillen die Flasche bekommen haben, waren/sind
in logopädischer Behandlung. 20 Kinder, die jemals mit der Flasche
ernährt worden sind und in logopädischer Behandlung waren/sind, wurden
zwei Monate oder länger auf diese Art ernährt.
19 der insgesamt 73 Kinder befinden oder befanden sich in logopädischer
Behandlung und haben ausschließlich oder zusätzlich zur Muttermilch
Säuglingsnahrung Pre und/oder 1er Säuglingsnahrung (Folgenahrung) mit
der Flasche bekommen.
Es konnten keine signifikanten Zusammenhänge zwischen Auffälligkeiten
in der Schwangerschaft oder der Geburt und logopädischen
Störungsbildern gefunden werden. Auch die Marke des künstlichen
Saugers war hier nicht ausschlaggebend.
Die Diskussion der Ergebnisse erfolgt in Bezug auf die weiteren
Ausführungen dieser Facharbeit am Ende.

7 Logopädie und Stillberatung
„LogopädInnen untersuchen und behandeln Menschen jeden Alters mit
Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen, die organisch oder
funktionell verursacht werden.“ (www.dbl-ev.de, 2018). Basierend auf
einer logopädischen Verordnung sind LogopädInnen dazu ausgebildet,
diese Erkrankungen zu diagnostizieren und zu therapieren oder in Form
von Prävention Störungen in diesen Bereichen zu verhindern oder zu

                                              14
verringern. (www.dbl-ev.de, 2018)
Mögliche Ursachen für Stillschwierigkeiten von Seiten des Kindes können
angeborene oder erworbene, sowie anatomisch/strukturell, neurogen oder
genetisch bedingte pädiatrische Dysphagien sein. Anatomisch bedingt
sind zum Beispiel Lippen-Kiefer-Gaumen- und/oder Segel-Spalten oder
jegliche Verletzungen oder Fehlbildungen der orofazialen Strukturen.
Neurogene Ursachen sind zum Beispiel Entzündungen des Gehirns oder
zentralen Nervensystems. Genetische Syndrome können neurogene oder
muskuläre Entwicklungsstörungen als Folge haben. (Watson Genna,
2017) Wie in Kapitel 4.2 beschrieben, kann auch die Anatomie des
Zungenbändchen die orale Phase stören (Furtenbach, 2008). Auch das
Gestationsalter spielt eine Rolle in Bezug auf die orale
Nahrungsaufnahme. Säuglinge, die vor der vollendeten 37.
Schwangerschaftswoche geboren worden sind, gelten als Frühgeborene.
Aufgrund der nicht vollständig ausgereiften anatomischen Strukturen, der
Unreife der Regulationsfähigkeiten und der möglichen Begleit- und
Folgeerkrankungen, liegen häufig pädiatrische Dysphagien oder
Saugstörungen vor. (Watson Genna, 2017) Saugstörungen lassen sich in
orofaziale Hypotonie oder Hypertonie unterteilen. Beides hat Einfluss auf
die Fähigkeit adäquat an der Brust zu trinken und kann in Abhängigkeit
vom allgemeinen Gesundheitszustand des Kindes durch logopädische,
multimodale Therapie verbessert werden. (Biber, 2014)
Wie in den vorherigen Kapiteln beschrieben, zeigt der derzeitige Stand der
Forschung, dass Stillen positive Einflüsse, besonders auf die orofaziale
Entwicklung hat. Bartel (2009) beschreibt des Weiteren die
Ausgangssituation im orofazialen Bereich als einen der wichtigsten
Einflussfaktoren auf den gesamten Körper. Am Bild des Humunculus lässt
sich die überproportionale Zuordnung des Mundbereiches auf der
Großhirnrinde darstellen. Hier ist es vornehmlich die „Qualität von Tonus
und Wahrnehmung des Mundes“ (Bartel, S.95, 2009), welches „in dieser
Weise die Informationsvernetzung der Gehirnregionen den Zustand des
ganzen Körpers wesentlich“ (Bartel, S.95, 2009) beeinflusst.
Aber auch die positiven Einflüsse auf das vestibuläre System können
präventiv auf logopädische Störungsbilder, wie eine
Sprachentwicklungsstörung oder eine Artikulationsstörung wirken.

                                    15
(Schuster, 2006) Für eine altersentsprechende und ungestörte
Entwicklung der (expressiven) Sprache ist auch eine ungestört
funktionierende auditive Wahrnehmung, ein entsprechendes
Sprachverständnis und organisch unbeeinträchtigte orofaziale Strukturen
notwendig. Hier ist besonders die „Qualität der Feinmotorik“ (Schuster, S.
17, 2006) entscheidend, um die komplexen Bewegungsmuster der
Artikulation ausführen zu können. Das ungestörte Zusammenspiel von
ganzkörperlicher und faszialer Muskelspannung und einer guten
körperlichen Ausrichtung im Raum, bewirken eine „normale orofaziale
Regulation und als Folge eine gute Artikulationsfähigkeit des Kindes“
(Schuster, S.17, 2006).
Im Heilmittelkatalog der Stimm-, Sprech- und Sprachtherapie ist
festgehalten, „welche Heilmittel in welchen Mengen bei welchen
Diagnosen (Diagnosengruppen) im Regelfall zu einer medizinisch
angemessenen und wirtschaftlichen Versorgung führen.“
(www.heilmittelkatalog.de, 2018) Hier wird unter „SC 1 Krankhafte Störung
des Schluckaktes – Dysphagie“ (www.heilmittelkatalog.de) folgendes
festgelegt.

Abb.: 1 Heilmittelkatalog SC1 (www.heilmittelkatalog.de, 2018)
Laut Heilmittelkatalog besteht eine logopädisch zu behandelnde
Schluckstörung auch schon, wenn die orale Phase motorisch oder
sensorisch bedingt gestört ist. Die orale Phase lässt sich in mehrere
Abschnitte einteilen. In der präoralen Phase signalisiert der gesunde
Säugling Hunger durch Schreien im wachen Zustand und einem
verstärkten Auftreten von oralen Reflexen. Des Weiteren wendet sich das
Kind dem Geruch der Mutter, beziehungsweise der Muttermilch zu. Über
die Berührung an Wange, Lippe oder Zahnleiste werden die rythmischen
Bewegungen des Kiefers ausgelöst, die anhalten bis die Zunge stimuliert
wird. Daraufhin wird der Saugreflex ausgelöst. Das Saugen an der

                                           16
Mamilla oder dem Flaschensauger bewirkt das Fausten der Hände am
Gesicht und das Anziehen der Beine. Hüftgelenk und Schultern werden
gebeugt und eine physiologische Position wird vom Neugeborenen
eingenommen. (Biber, 2014) Beim älteren Kind wäre dies jegliche
Vorbereitung, die vor der Nahrungsaufnahme stattfindet (zum Beispiel
Brot in die Hand nehmen und zum Mund führen), bis hin zum in den Mund
nehmen (Bledau-Greiffendorf, 2011). In der oralen Vorbereitungsphase
steht das Saugen und die Bolusbildung im Vordergrund. Hier ist das
Neugeborene in der Lage zu saugen und zu atmen. Die Nahrung wird auf
der Zunge platziert und verbleibt dort für maximal zwei Sekunden, länger
bei festeren Konsistenzen. (Bledau-Greiffendorf, 2011) Nach ein bis drei
Atemzügen wird der Schluckreflex ausgelöst und es geht über in die orale
Phase (Biber, 2014). Diese beschreibt den „Transport der Milch aus dem
Mundraum in den Pharynx“ (Biber, S. 27, 2014). In dieser Phase gibt es
ein „sensorisches Feedback über Bolusgröße, Temperatur, Geschmack
und Lokalisation des Bolus“ (Biber, S. 29, 2014). Hierdurch wird eindeutig
festgelegt, dass die Beratung und Therapie bei Stillschwierigkeiten im
Rahmen einer Heilmittelverordnung durch einen Logopäden erbracht
werden kann. Hier liegt der Fokus jedoch auf der Behandlung des Kindes.
Durch eine Zusatzqualifikation im Bereich Laktation- und Stillmanagement
kann ein(e) LogopädIn beide Fachbereiche vereinen und wird zum
„Baby`s feeding dream team“ (Ash & Fletcher, S.1, 2005). Mutter und Kind
könnten so optimal unterstützen werden.

8 Diskussion
„Stillen fördert die normale physiologische Entwicklung, das optimale
Wachstum und die Funktion der orofazialen Strukturen. Jeder Schritt in
der normalen Entwicklung beruht auf dem vorherigem Schritt. Auch wenn
ein Kind aufgrund von kompensatorischen Strategien funktionieren kann,
fördern diese Kompensationen nicht die optimale Entwicklung. Deshalb
könnte eine frühe Intervention eine umfangreiche spätere Therapie
vermeiden“ (Übersetzt von der Autorin. Watson Genna, 2017). Flehmig
(1990) konnte schon früh beobachten, dass Kompensationen zu
langwierigeren Therapien führen, welche auch im Nachhinein mit höheren
Kosten verbunden sind. Zudem sei es laut Flehmig (1990) nicht vertretbar,
nicht durch „eine gezielte Behandlung in den Verlauf der unter Umständen

                                    17
pathologischen Entwicklung einzugreifen“ (S.43). Aktuelle
wissenschaftliche Studien zeigen, dass Stillen die optimale Grundlage für
die physiologische Reifung des Säuglings bietet. Die Muttermilch schützt
den Organismus und fördert das ideale Wachstum, die muskulären
Aktivitäten formen die anatomischen Strukturen und die sensorischen
Eindrücke prägen das Kind. Dies sind Umstände auf die Mütter,
beziehungsweise Bezugspersonen, direkten Einfluss nehmen können und
auch im Sinne des Gesundheitssystems ein Recht auf Hilfestellung haben
sollten. Diese Hilfestellung erhalten die Eltern oder Kinder spätestens
dann, wenn eine Störung in Form einer Sprachentwicklungsstörung oder
orofazialen Dysfunktion vorliegt. Auch die für diese Facharbeit
durchgeführte Umfrage zeigt, dass zumindest die Vermutung nahe liegt,
dass die Ernährung mit der Flasche einen Einfluss auf spätere
logopädische Störungsbilder hat. Das Risiko scheint zu steigen, wenn die
Kinder länger als 20 Monate die Flasche bekommen und die Ernährung
mit Ersatznahrung erfolgt. Auch der Einsatz von künstlichen Saugern, in
Form von Schnullern, über einen Zeitraum von mehr als zwei       Jahren,
scheint die orofaziale Entwicklung ungünstig zu beeinflussen.
Dies ist aufgrund der kleinen Teilnehmeranzahl mit den starken Variablen
in Bezug auf Schwangerschaft, Geburt oder weitere Lebensumstände
nicht signifikant. Jedoch unterstützt die aktuelle Studienlage diese
Ergebnisse.
Einige Einflussfaktoren können auch bei der Fütterung mit der Flasche
begünstigt werden, wie das Wechseln der Position beim Füttern, um die
natürliche Bewegung wie beim Stillen an beiden Brüsten
nachzuempfinden. Auch der verstärkte Hautkontakt in der Stillsituation
mag durch Bonding im Haut-zu-Haut-Kontakt nachempfunden werden
können, jedoch vermag kein künstlicher Sauger die physiologischen
Saugbewegungen an der Brust nachzuempfinden. Zudem ist die
Zusammensetzung und die Wirkung der Muttermilch einmalig und kann
nicht künstlich hergestellt werden.
Wenn eine akute Stillproblematik vorliegt, kann eine sofortige Therapie
oder Beratung die Situation verbessern. Das Stillen wird unter Umständen
für die Mutter angenehmer und die Ernährung des Kindes wird
sichergestellt. Entweder durch zum Beispiel das Erhöhen der

                                      18
Milchproduktion bei der Mutter oder durch die Verbesserung der
orofazialen Fähigkeiten beim Säugling. Oft bedingen sich diese Umstände
auch. Bei Erfolg tritt nicht nur eine Verbesserung der akuten
Lebensumstände ein, sondern es könnte auch präventiv weiteren
Störungen vorgebeugt werden oder das Ausmaß dieser abmildern.
Im Sinne der Prävention und der Akutbehandlung sollte somit jede Mutter
und jedes Kind, wenn der Wunsch zum Stillen besteht, freien Zugang zu
adäquater Beratung und/oder Therapie haben. Eine Überlegung wäre hier,
ob das Stillen im Rahmen der Logopädieausbildung oder des Studiums
thematisiert wird. Auf jeden Fall sollte die frühkindliche
Nahrungsaufnahme und ihre Störungen mit den entsprechenden
Therapiemöglichkeiten zur Standardausbildung in der Logopädie gehören.

                                  19
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11     Abbildungsverzeichnis
Abb.: 1 Heilmittelkatalog SC1 (www.heilmittelkatalog.de, 2018)
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                                        22
12     Anhänge
Frage/Antwort                                                   Prozent      Anzahl
Geschlecht
Mädchen                                                             52,01%            38
Jungen                                                              47,09%            35

Therapeutische Behandlung
Nein                                                                12,02%            14
Logopädie                                                           25,02%            29
Physiotherapie                                                      16,05%            19
Ergotherapie                                                        10,04%            12
Kieferorthopädie                                                     6,01%             7
Ostheopathie                                                        27,08%            32
Eigene Antwort, Bsp. Logopädischer Check in 3 Monaten                1,07%             2

Logopädisches Störungsbild
War nie in Behandlung                                               45,05%            40
Sprachentwicklungsverzögerung                                       11,04%            10
Phonologische Störung                                               15,09%            14
Störung der Artikulation                                             9,01%             8
Myofunktionelle Störung                                              9,01%             8
Schluckstörung                                                       0,00%             0
Fütterstörung                                                        3,04%             3
Saugstörung                                                          1,01%             1
Eigene Antwort, Bsp. Schreiknötchen, Latetalker                      4,05%             4

Besonderheiten in der Schwangerschaft
Nein                                                                68,07%            57
Ja                                                                  18,01%            15
Bsp. Vorzeitige Wehen, Frühgeburt, Schwangerschaftsvergiftung       13,03%            11

Geburtstermin
Termingerecht                                                       94,04%            68
Vor der errechneten 37. SSW                                          5,06%             4

Besonderheiten/Komplikationen unter der Geburt
Nein                                                                58,08%            47
Sauerstoffabfall unter der Geburt                                    6,03%             5
Nabelschnurumschlingung                                              7,05%             6
Geburtszange/Saugglocke                                              6,03%             5
Auffällige APGAR Werte                                               3,08%             3
Eigene Antwort, Bsp. Geburtsstillstand, grünes Fruchtwasser         17,05%            14

Künstliche Einleitung der Geburt
Nein                                                                59,03%            48
Eipoablösung                                                         1,02%             1
Eröffnung der Fruchtblase                                            6,02%             5
Verabreichung von Prostaglandin                                      9,09%             8
Wehen-Tropf (Syntocinon)                                             9,09%             8
Eigene Antwort, Bsp. Rizinusöl, Cytotec, Ballon                     13,06%            11

                                      23
Kaiserschnitt
Nein                                                   65,03%   47
Ja                                                     34,07%   25

Wurde gestillt
Ja                                                     95,08%   69
Nein                                                    4,02%    3

Wie lange wurde gestillt
Gar nicht                                               1,04%    1
1-3 Tage                                                0,00%    0
1 Woche                                                 2,08%    2
2-3 Wochen                                              1,04%    1
1 Monat                                                 2,08%    2
2-4 Monate                                              7,00%    5
4-6 Monate                                              9,09%    7
6-8 Monate                                             18,03%   13
8-12 Monate                                            36,06%   26
1-1 /2 Jahre                                            8,05%    6
1 1/2-2 Jahre                                           7,00%    5
2 Jahre oder länger                                     4,02%    3

Wurde voll mit der Flasche ernährt
Ja                                                     18,03%   13
Nein                                                   81,07%   58

Wie häufig gab es die Flasche (parallel) zum Stillen
Frage wurde aus der Wertung genommen

Flasche nach dem Abstillen
Ja                                                     53,05%   38
Nein                                                   45,05%   33

Wie lange wurde die Flasche gegeben
Gar nicht                                                       30
1-3 Tage                                                         0
1 Woche                                                          0
2-3 Wochen                                                       2
1 Monat                                                          0
2-4 Monate                                                      10
4-6 Monate                                                       7
6-8 Monate                                                       4
8-12 Monate                                                      3
1-1 /2 Jahre                                                    11
1 1/2-2 Jahre                                                    2
2 Jahre oder länger                                              2

Welche Flasche/Sauger
Keine Flasche                                          30,05%   25
NUK                                                    17,01%   14
Avent                                                  35,04%   29
MAM                                                    11,00%    9

                                        24
Lansinoh                                                              1,02%     1
Medela Calma                                                          2,04%     2
Medela Standard Sauger                                                0,00%     0
Nuby                                                                  1,02%     1
Eigene Antwort, Bsp. Avent wurde ausprobiert                          1,02%     1

Welche Nahrung, wenn nicht gestillt wurde
Abgepumpte Muttermilch                                                24,07%   20
Säuglingsnahrung Pre                                                  35,08%   29
Säuglingsnahrung 1er                                                  11,01%    9
Eigene Antwort, Bsp. Voll gestillt, Beikost                           28,04%   23

Besonderheiten beim Stillen/Füttern
Nein                                                                  43,03%   42
Lange Fütterungsdauer                                                 10,03%   10
Vermehrtes Speicheln                                                   2,01%    2
Erbrechen/Würgen                                                       5,02%    5
Nahrungsverweigerung                                                   4,01%    4
Saug-, Schluck- oder Kaustörung                                        7,02%    7
Schmerzen beim Stillen                                                 8,02%    8
Vermehrter Milchstau                                                   5,02%    5
Stark verformte Brustwarzen                                            0,00%    0
Länger als 4 Wochen wunde/verletzte Brustwarzen                        4,01%    4
Andere Auffälligkeiten, Bsp. Nur Stillhütchen, Schläfrigkeit, Lange   10,03%   10
Fütterungsdauer

Wie lange bestanden die Auffälligkeiten beim Stillen
Keine Probleme                                                        60,06%   43
Akut                                                                   2,08%    2
Länger als 2 Wochen                                                    4,02%    3
Länger als 4 Wochen                                                   32,04%   23

Unterstützung nach der Geburt
Nein                                                                   7,04%    7
Hebamme/Geburtshelfer                                                 62,01%   59
Still- und Laktationsberater(in)                                      12,06%   12
Krankenschwester/Pfleger                                              13,07%   13
Gynäkologe(in)                                                         1,01%    1
Logopäde(in)                                                           0,00%    0
Eigene Antwort, Bsp. Kinderarzt                                        3,02%    2

Wäre mehr Hilfe gewünscht gewesen
Nein                                                                  36,06%   26
Ja                                                                    32,04%   23
Habe ich bekommen                                                     31,00%   22

Wann Beikost
Ab dem abgeschlossenen 4. Monat                                       19,07%   14
Ab dem abgeschlossenen 5. Monat                                       31,00%   22
Ab dem abgeschlossenen 6. Monat                                       43,07%   31
Eigene Antwort, Bsp. 7.-8. Monat, 8. Monat                             5,06%    4

                                       25
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