FACHKRÄFTESICHERUNG HESSEN - GESAMTKONZEPT - Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung
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Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Hessisches Sozialministerium GESAMTKONZEPT FACHKRÄFTESICHERUNG HESSEN
INHALT Vorwort 5 Florian Rentsch Hessischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Stefan Grüttner Hessischer Sozialminister Präambel 7 I. Ausgangssituation 9 II. Das Gesamtkonzept „Fachkräftesicherung Hessen” 11 Anhang 17 Impressum 63 3
Die vorliegende Fassung ist die Druckversion der entsprechenden Kabinettvorlage vom 19. August 2013. 4
VORWORT Florian Rentsch Stefan Grüttner Hessischer Minister für Wirtschaft, Hessischer Sozialminister Verkehr und Landesentwicklung Die demografische Entwicklung stellt unsere Gesellschaft in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen. Eine davon ist die Sicherung der Fachkräfteversorgung unserer Unternehmen. Die Anzahl am Arbeitsmarkt verfügbarer, qualifizierter Arbeitskräfte wird auch in Hessen schon in naher Zukunft nicht mehr ausreichen, um den Bedarf zu decken. Landesregierung und Wirt- schaft sind deshalb entschlossen zu handeln, damit nicht bereits 2018 eine Lücke von rund 100.000 Arbeitskräften aller Qualifikationen in Hessen klafft. Wir freuen uns deshalb, Ihnen das „Gesamtkonzept Fachkräftesicherung Hessen“ zu präsentieren. Mit unserer ressortübergreifenden Strategie leisten wir einen Beitrag, um das bislang noch nicht ausgeschöpfte inländische Potenzial in Hessen für die Fachkräftesicherung zu mobilisieren und Hessens Attraktivität für ausländische Fachkräfte durch eine noch stärkere Internationalisierung unseres Wirtschaftsstandortes zu erhöhen. Bei der Ausarbeitung der Strategie ist die Hessische Landesregierung von der Fachkräfte- kommission Hessen beraten worden. Sie dankt ihr für ihre wertvollen Empfehlungen. Das nun vorliegende Gesamtkonzept konzentriert sich auf drei strategische Handlungsfelder: 1. die Aus- und Weiterbildung 2. die potenzialorientierte Arbeitsmarktpolitik 3. die Internationalisierung als Standortfaktor Hinterlegt sind diese Handlungsfelder mit insgesamt rund 180 laufenden und neu hinzukom- menden Maßnahmen, die unmittelbar der Fachkräfteentwicklung dienen. Die hessische Strategie setzt dabei bewusst Schwerpunkte: Eine breitangelegte Nachqualifizie- rungsoffensive wird die große Gruppe der Geringqualifizierten ansprechen. Ohne sie wird die Deckung des Bedarfs an Arbeitskräften mit beruflicher Ausbildung nicht gelingen. Die Fortsetzung des erfolgreichen Ausbaus der Betreuungsangebote und weitere Familien- leistungen werden es hessischen Frauen erleichtern, Erwerbsarbeit und Familie miteinander zu vereinbaren und auf diese Weise auch zur Gleichstellung beitragen. Die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland nach Hessen soll das inländische Fachkräftepotenzial insbesondere bei heute schon bestehenden Mangelberufen ergänzen. Sie wird durch Maßnahmen wie beispielsweise die Einrichtung eines WelcomeCenters und die Unter- stützung der Wirtschaft bei der Anwerbung von Fachkräften im Ausland durch Willkommenskurse unterstützt. Die einzelnen Maßnahmen sollen bis Ende 2018 umgesetzt sein. Über die zwischenzeitlichen Fortschritte wird Sie die Landesregierung auf dem Laufenden halten. 5
PRÄAMBEL I. AUSGANGSSITUATION II. GESAMTKONZEPT „FACHKRÄFTESICHERUNG“ ANLAGE PRÄAMBEL Die Hessische Landesregierung legt ihr Gesamtkonzept „Fachkräftesicherung Hessen“ vor. Es beschreibt die Strategie des Landes Hessen in diesem Bereich. Um es erfolgreich umzusetzen, sind vor allem diese Maßnahmen notwendig: • Neugestaltung und Rückführung des Übergangsbereichs • Start einer Nachqualifizierungsoffensive • Fortsetzung des Ausbaus der Betreuungsangebote für Kinder • Erleichterung der Zuwanderung von dringend benötigten Fachkräften aus dem Ausland zur Ergänzung inländischer Potenziale Die Hessische Landesregierung ist davon überzeugt, dass diese Kernmaßnahmen die bereits exis- tierenden Aktivitäten zur Fachkräftesicherung entscheidend erweitern und mit diesen zusammen einen effektiven und nachhaltigen Beitrag zur Fachkräftesicherung und damit auch zum wirt- schaftlichen und sozialen Wohlstand der hessischen Bürgerinnen und Bürger leisten werden. Alle Maßnahmen der Fachkräftesicherung werden zu einem Gesamtkonzept mit drei strategischen Handlungsfeldern gebündelt. Bewusst ausgenommen wurden dabei die Maßnahmen zur Neu- gestaltung und Rückführung des Übergangsbereichs von der Schule in den Beruf. Der Landes- regierung ist bewusst, dass der Übergangsbereich eine besondere Herausforderung darstellt, der dringend begegnet werden muss. Die Komplexität der notwendigen Konkretisierung bedingt jedoch die Separierung dieses Bereichs vom vorliegenden Gesamtkonzept. Die Hessische Landesregierung verpflichtet sich auf der Grundlage eines Kabinettbeschlusses, das Gesamtkonzept bis 2018 umzusetzen, und wird es im Dialog mit den Akteuren des Arbeits- marktes an kommende Entwicklungen anpassen. Sie ist grundsätzlich bereit, alle Maßnahmen auf den Prüfstand zu stellen und das Gesamtkonzept evaluieren zu lassen. Die Umsetzung der Maßnahmen steht dabei grundsätzlich unter einem Haushaltsvorbehalt und trägt den Konsoli- dierungsbemühungen der Hessischen Landesregierung Rechnung. Das Gesamtkonzept stellt eine übergeordnete Struktur dar, unter der Teilprojekte organisiert werden, deren unmittelbares Ziel die Fachkräftesicherung in Hessen ist. Mit der Vorlage des Gesamtkonzepts „Fachkräftesicherung Hessen“ setzt die Hessische Landes- regierung den Beschluss des Kabinetts vom 17. September 2012 um. Darin wurden das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und das Hessische Sozialministerium gemeinsam mit der Hessischen Staatskanzlei, dem Hessischen Ministerium des Innern und für Sport, dem Hessischen Ministerium der Finanzen, dem Hessischen Ministerium der Justiz, für Integration und Europa, dem Hessischen Kultusministerium und dem Hessischen Ministerium für Wissen- schaft und Kunst beauftragt, ein ressortübergreifendes Gesamtkonzept „Fachkräftesicherung Hessen“ zu erarbeiten. Das Konzept soll die Aktivitäten, Initiativen und Vorhaben der Hessischen Landesregierung sowie geeignete Empfehlungen der Fachkräftekommission Hessen umfassen. Die Empfehlungen der Fachkräftekommission wurden dafür intensiv geprüft und Mitglieder der Fachkräftekommission beratend in die Erstellung des Gesamtkonzepts einbezogen. Die Hessische Landesregierung dankt der Fachkräftekommission Hessen für den Abschlussbe- richt. Sie stimmt grundsätzlich den Ergebnissen der Analyse zu den Folgen des demografischen Wandels für die Verfügbarkeit von Fachkräften in Hessen zu. Fachkräftesicherung im Inland und durch qualifizierte Zuwanderung aus dem Ausland hat eine besondere Bedeutung für die 7
Zukunftsfähigkeit der hessischen Gesellschaft und für Hessen als Wirtschafts-, Technologie- und Innovationsstandort. Aufgrund des Ausmaßes des zu erwartenden Rückganges des Erwerbspersonenpotenzials hält es die Hessische Landesregierung für ordnungspolitisch geboten, die Wirtschaft mit einem Gesamtkonzept, das die Maßnahmen der einzelnen Ressorts bündelt und abstimmt sowie auf dessen Basis flankierende Rahmenbedingungen geschaffen werden, bei ihren Anstrengungen zu unterstützen. Es umfasst deshalb auch die Bereitstellung von handlungsrelevanten Informa- tionen über das zu erwartende Auseinanderfallen von Angebot und Nachfrage nach Fachkräften. Die Kenntnis über aktuelle und künftige Qualifikationsanforderungen ist eine elementare Voraus- setzung für eine bessere Koordination von Bildungsanbietern, Bildungsnachfragern und Arbeit- gebern. 8
PRÄAMBEL I. AUSGANGSSITUATION II. GESAMTKONZEPT „FACHKRÄFTESICHERUNG“ ANHANG I. AUSGANGSSITUATION Der demografische Wandel führt in Hessen zu einem deutlichen Rückgang des Erwerbsperso- nenpotenzials von rund vier Prozent bis 2020 und weiteren neun Prozent zwischen 2020 und 2030. Das entspricht bis 2030 einer Verringerung der Personen im erwerbsfähigen Alter von 15 bis unter 65 Jahren in der Größenordnung von rund 400.000 bis 600.000 Personen. Unterstellt man eine Konstanz aller anderen Bestimmungsgrößen, ist damit notwendig eine Verringerung des Arbeitsangebots verbunden. Die Bevölkerungsprognosen auf Ebene der Landkreise und das Früherkennungssystem zur Qualifikations- und Beschäftigungsentwicklung „regio pro“ belegen, dass diese Auswirkungen je nach Region, Branche und Berufsgruppe sehr unterschiedlich stark ausgeprägt und zu unter- schiedlichen Zeitpunkten auftreten werden. Die Bevölkerung Hessens wird von 2008 bis 2030 um durchschnittlich 4,3 Prozent abnehmen. Die Daten der Landkreise und kreisfreien Städte streuen zwischen -17,8 Prozent und +4,8 Prozent für diesen Zeitraum. Das Frühinformationssystem „regio pro“ prognostiziert für Hessen bis 2018 ein Defizit von fast 100.000 Arbeitskräften. Das entspricht einem Minus von vier Prozent im Vergleich zu den Beschäf- tigten in 2011. Dabei fehlen am Arbeitsmarkt voraussichtlich rund 70.000 Personen mit einer Berufsausbildung, knapp 11.000 Personen mit einem akademischen Abschluss und 18.000 Per- sonen ohne Berufsausbildung. In jeder der zehn größten Berufsgruppen Hessens1 wird bis 2018 ein Mangel an Arbeitskräften vorhergesagt. Im Ergebnis kann trotz aller Heterogenität auf regionaler Ebene festgestellt werden, dass es auf- grund der demografischen Entwicklung insgesamt in Hessen eine Fachkräfteverknappung geben wird. Unter der Voraussetzung einer entsprechenden Nachfrage seitens der Unternehmen wird zwangsläufig eine Fachkräftelücke entstehen. Um Nachteile, wie beispielsweise einen allgemei- nen Rückgang an Investitionen und eine Verringerung der gesamtwirtschaftlichen Produktion, für die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes zu verhindern, muss das Entstehen dieser Lücke durch die Ausschöpfung und Erschließung aller zur Verfügung stehender Potenziale verhindert werden. 1 Das sind 1. Bürofach-/ Bürohilfskäfte, 2. Warenkaufleute, 3. Bank- und Versicherungskaufleute, 4. Rechnungskaufleute, 5. Übrige Gesundheitsberufe, 6. sozialpflegerische Berufe, 7. Reinigungsberufe, 8. Lagerverwalter und Lager- und Transportarbieter, 9. Berufe des Landverkehrs und 10. Techniker 9
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PRÄAMBEL I. AUSGANGSSITUATION II. GESAMTKONZEPT „FACHKRÄFTESICHERUNG“ ANHANG II. DAS GESAMTKONZEPT „FACHKRÄFTESICHERUNG HESSEN“ DER HESSISCHEN LANDESREGIERUNG Fachkräftesicherung ist grundsätzlich eine originäre Aufgabe der Akteure des Arbeitsmarktes. Der Wirtschaft kommt dabei eine besondere Verantwortung zu. Die Hessische Landesregierung unterstützt die Wirtschaft nach Kräften, um eine durch die demografische Entwicklung entste- hende Fachkräftelücke wirksam zu verhindern. Die von der Hessischen Landesregierung dazu ergriffenen und geplanten Maßnahmen sollen den Unternehmen helfen, alle zur Verfügung ste- henden Erwerbspotenziale zu erschließen. Die Hessische Landesregierung hält die Herausforderungen der demografischen Entwicklung für vorhersehbar und entwickelt deshalb ihr strategisches Gesamtkonzept. Dieses besteht aus drei grundlegenden strategischen Handlungsfeldern – 1. Aus- und Weiterbildung, 2. Potenzial- orientierte Arbeitsmarktpolitik und 3. Internationalisierung als Standortfaktor – Zuwanderung und Integration gestalten – die für eine erfolgreiche Sicherung des Fachkräftebestandes in Hessen von zentraler Bedeutung sind. Die zu diesen Handlungsfeldern gehörenden operativen Maß- nahmen sind im Anhang im Detail beschrieben und stehen im Einklang mit den Vorschlägen der Fachkräftekommission. Strategisches Handlungsfeld 1: Aus- und Weiterbildung Die Ausbildung junger Menschen und die Weiterbildung der Erwerbspersonen werden bereits intensiv von der Hessischen Landesregierung begleitet und gefördert. Gleichwohl erfährt dieses zentrale Handlungsfeld insgesamt eine neue strategische Ausrichtung bzw. Schwerpunktsetzung. Die Hessische Landesregierung setzt sich dafür ein, dass die Chancen für eine erfolgreiche Aus- bildung in Hessen für alle jungen Menschen weiter optimiert werden. Es sollen möglichst alle Schülerinnen und Schüler einen Schulabschluss erhalten. Dieses Ziel soll in höherem Maße als bisher bereits am Ende der Sekundarstufe I erreicht werden, um den Zugang zu dualer Ausbil- dung zu erleichtern. Dazu wird das Hessische Kultusministerium besonders den Übergangs- bereich von der Schule in den Beruf neu ausrichten. Diese Neuordnung ist jedoch nicht Bestand- teil des vorliegenden Gesamtkonzepts (s. Begründung S. 7). Eine weitere Neuerung ist der Start einer Nachqualifizierungsoffensive für eine große Gruppe von Personen. In Hessen leben über 400.000 geringqualifizierte Menschen. Diese Personen- gruppe erfordert individuell sehr unterschiedliche Qualifizierungsmaßnahmen. Um diesen Menschen das Nachholen eines Berufsabschlusses zu erleichtern, sollen in ganz Hessen einheit- liche Beratungsstrukturen geschaffen werden, die eine passgenaue Nachqualifizierung ermög- lichen und die zugleich die Beratung im Zusammenhang mit der Anerkennung im Ausland erwor- bener Berufsabschlüsse durchführen können. Im Anschluss an den Ende 2012 erfolgreich ausgelaufenen Hessischen Pakt für Ausbildung wer- den nun unter Berücksichtigung veränderter Rahmenbedingungen dessen Aktivitäten in das Gesamtkonzept als Handlungsfeld 1 einmünden. Zahlreiche Förderprogramme und Maßnahmen der Landesregierung wie beispielsweise die hessenweite Strategie zur “Optimierung der loka- 11
len Vermittlungsarbeit im Übergang Schule-Beruf – OloV“, die qualifizierte berufspädagogische Ausbildungsbegleitung in Berufsschule und Betrieb „QuABB“, die Qualifizierungsberatung und die Qualifizierungsschecks haben sich in der Praxis bewährt und werden deshalb gemeinsam mit den zentralen Arbeitsmarktpartnern fortgesetzt und verstetigt, um die beruflichen Aussichten jun- ger Menschen und die Qualifikation der Beschäftigten weiter zu verbessern. Die Maßnahmen werden im Einzelnen im Anhang dargestellt. Bis 2018 werden hessenweit knapp 11.000 Arbeitskräfte mit einem Hochschulabschluss fehlen. Mit dem Hochschulpakt 2020 wollen Bund und Länder Impulse für die Zukunftsvorsorge bis in das nächste Jahrzehnt setzen. Dabei soll dem wachsenden Fachkräftebedarf auf dem Arbeits- markt begegnet und der vor allem wegen der demografischen Entwicklung, der steigenden Bil- dungsbeteiligung und der doppelten Abiturjahrgänge steigenden Zahl von Studienberechtig- ten in den Jahren 2011 bis 2020 ein qualitativ hochwertiges Hochschulstudium ermöglicht werden. Strategisches Handlungsfeld 2: Potenzialorientierte Arbeitsmarktpolitik Eine erfolgreiche Fachkräftesicherung in Hessen muss das gesamte zur Verfügung stehende Erwerbspotenzial zur Entfaltung bringen zum Beispiel auch ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen, Menschen mit Zuwanderungshintergrund oder Frauen. Jede erwerbsfähige Per- son kann mit ihren Fähigkeiten und Talenten ihren persönlichen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten. Der Vielfalt der vorhandenen Potenziale gilt es dabei Rechnung zu tragen. Auf diese Weise werden allen Personen die Möglichkeiten zur Ausübung einer Erwerbstätigkeit eröffnet und gleichzeitig die persönlichen Lebensentwürfe berücksichtigt. Ältere und jüngere Menschen, Men- schen mit Behinderungen, Menschen mit Zuwanderungshintergrund und Frauen werden noch stärker als bisher bei ihrer Erwerbstätigkeit unterstützt, sofern es ihrer Lebensplanung entspricht. Das größte Potenzial stellt die Gruppe der Frauen dar. Einer Modellrechnung der Hessen Agen- tur zufolge kann eine Anhebung der Erwerbsquote von Frauen den demografiebedingten Rück- gang der männlichen Erwerbsbevölkerung bis 2020 fast gänzlich und bis 2030 immerhin noch deutlich abfedern. Voraussetzung dafür ist eine Anhebung der Erwerbsquote von Frauen um die Hälfte der Differenz zu der Erwerbsquote von Männern der gleichen Altersgruppe. Die Chan- cengleichheit und die Verbesserung der Erwerbsbedingungen von Frauen sind zentrale Ziele der Hessischen Landesregierung. Sie bilden die Grundlage dafür, dass in Hessen die Erwerbsbetei- ligung bzw. das Arbeitsvolumen von Frauen weiter ansteigen kann. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist und bleibt dafür eine wichtige Voraussetzung, die durch entsprechende Rahmenbedingungen wie den Ausbau der Kinderbetreuungsangebote mit großem finanziellem Engagement durch die Hessische Landesregierung vorangetrieben wird. Die Hessische Landesregierung hat das Ziel, die bedarfsgerechte Versorgung mit verlässlichen Betreuungsangeboten von der Krippe, der U3-Betreuung bis hin zu dem Angebot an Ganz- tagsschulen in den nächsten Jahren weiter auszubauen. Ein weiterer Schwerpunkt wird von den 12
PRÄAMBEL I. AUSGANGSSITUATION II. GESAMTKONZEPT „FACHKRÄFTESICHERUNG“ ANHANG Unterstützungsmaßnahmen für Familien wie beispielsweise der Familienkarte Hessen oder den Familienzentren gebildet, deren Leistungen kontinuierlich ausgebaut werden sollen bzw. deren Förderung fortgesetzt werden soll. Auch das erfolgreiche Netzwerk Wiedereinstieg (NeW) wird fortgeführt, eine Ausweitung ist beabsichtigt. Das Thema des beruflichen Wiedereinstiegs von Frauen wird in der hessischen Arbeitsmarktförderung als Querschnittsthema fokussiert. So legen beispielsweise die Arbeitsmarkt- und Ausbildungsbudgets einen besonderen Schwerpunkt auf spezifische Angebote für erziehende Mütter (und Väter). Als Arbeitgeber geht die Landesregie- rung voran und bietet für die Beschäftigten der Landesverwaltung Kinderbetreuung auch in Rand- zeiten und während der Ferien an, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch in der Praxis erfahrbar zu machen. Parallel hierzu bedarf es vor dem Hintergrund eines in hohem Maße geschlechtlich segregierten Arbeitsmarktes der Förderung einer geschlechtsunabhängigen bzw. einer geschlechtsuntypi- schen Berufswahlentscheidung wie auch Lebenslauforientierung. So muss die Chancengleich- heit von jungen Frauen in Richtung sogenannter Männerberufe unterstützt werden, während gleichzeitig die Gewinnung junger Männer für die Ausübung eines für sie untypischen Berufs ver- stärkt wird. Grundsätzlich bedarf es der Beseitigung von Barrieren jeglicher Art, die junge Men- schen an einer Berufswahl hindern. Existierende berufsinterne geschlechtsspezifische Segrega- tionen müssen überwunden werden. Ein besonderer Stellenwert kommt dem Berufsfeld der Pflege als typischem Frauenberuf zu. Eine weitere wichtige Personengruppe für die Fachkräftesicherung sind ältere Menschen. Ihr Anteil an den Erwerbstätigen wird bis 2030 bzw. 2050 deutlich ansteigen. Ältere Erwerbskräfte bilden ein zunehmend wichtiges Potenzial für die Wirtschaft. Eine Anhebung der Erwerbsquote in der Altersgruppe ab 55 Jahren um die Hälfte der Differenz zur Erwerbsquote der jüngeren Altersgruppe könnte nach einer Modellrechnung der Hessen Agentur rund 3/4 der bis 2020 aus- scheidenden Erwerbstätigen rein zahlenmäßig auffangen und den weiteren Rückgang bis 2030 immerhin um fast 100.000 Erwerbstätige kleiner ausfallen lassen. Es handelt sich somit um eine quantitativ bedeutsame Gruppe, auf die die Hessische Landesregierung ihre Instrumente strate- gisch ausrichten wird. Der künftige Mangel an Arbeitskräften aller Qualifikationsstufen bietet neue Chancen und Per- spektiven für Menschen ohne Beschäftigung, Arbeitsuchende sowie Arbeitslose, insbesondere Langzeitarbeitslose. Die Hessische Landesregierung hat ihre Arbeitsmarktförderung auf regio- nalisierte Budgets für Arbeitsmarkt und Ausbildung umgestellt und berücksichtigt das Ziel der Fachkräftesicherung bei der Vereinbarung der Ziele bei der Umsetzung der kommunalen Bud- gets. Damit wird eine noch stärker auf die regionalen Erfordernisse ausgerichtete lokale Arbeits- marktpolitik erst möglich gemacht. Vor allem Benachteiligte brauchen immer wieder neue Chan- cen auf Erreichen eines Berufsabschlusses, Nachqualifizierung und Integration in existenzsichernde Erwerbsarbeit. Die Landesregierung verfolgt das Ziel, diese Menschen beim Ergreifen ihrer Chancen zu unterstützen und sie in enger Zusammenarbeit mit der Arbeitsver- waltung und den Kommunen in den Arbeitsmarkt zu integrieren. 13
Alle Menschen haben Fähigkeiten und Potenziale, die es zu entdecken und zu entfalten gilt. Des- halb soll die sich abzeichnende Verknappung von Fachkräften als Chance für Menschen mit Behinderungen genutzt und deren Teilnahme am Arbeitsleben erhöht werden. Es ist wichtig, Qualifikation und Talente durch eine Integration in die Betriebe besser zur Anwendung zu brin- gen und die Bereitschaft der Wirtschaft zu erhöhen, Arbeitsplätze für Menschen mit Behinde- rungen einzurichten. Legt man zugrunde, dass Menschen mit Schwerbehinderungen fast 7 Pro- zent der erwerbsfähigen Bevölkerung ausmachen, so zeigt dies, wie wichtig diese Personengruppe für die Sicherung der Wertschöpfung in Hessen ist. Strategisches Handlungsfeld 3: Internationalisierung als Standortfaktor – Zuwanderung und Integration gestalten Die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland stellt einen unverzichtbaren Baustein zur Fachkräftesicherung dar, denn die Nutzung inländischer Potenziale allein wird nicht ausrei- chen, um die Fachkräftelücke zu schließen. Sie ist zudem eine Quelle von Innovations- und Schaf- fenskraft. Hessen profitiert als internationaler Wirtschafts- und Finanzstandort ebenso wie als Zen- trum der Wissenschaft, Kunst und Kultur bereits heute erheblich davon. Qualifizierte Fachkräfte sind jedoch international begehrt, um sie gibt es bereits heute einen starken Wettbewerb. Das Werben um die besten Köpfe ist global in vollem Gang. Eine auf Fachkräfte ausgerichtete Zuwanderungspolitik bedarf eines für Fachkräfte nach klaren und transparenten Kriterien gestalteten und attraktiven Zuwanderungsrechts. Dafür tritt die Hes- sische Landesregierung auf Bundesebene mit einer Bundesratsinitiative für die Einführung eines Punktemodells im Zuwanderungsrecht ein und folgt hiermit einem Vorschlag der Fachkräfte- kommission Hessen. Die Fachkräftekommission Hessen hat in ihrem Bericht vielfältige Herausforderungen zur Förde- rung der Zuwanderung qualifizierter ausländischer Fachkräfte identifiziert und wertvolle Anre- gungen für eine erfolgreiche Strategie zur Internationalisierung als Standortfaktor gegeben. Mit diesem Gesamtkonzept „Fachkräftesicherung Hessen“ greift die Hessische Landesregierung viele Handlungsempfehlungen der Fachkräftekommission Hessen auf und orientiert sich auch an dem durch die Fachkräftekommission gewählten konzeptionellen Ansatz zur Verdeutlichung der ver- schiedenen Maßnahmenbereiche. Deshalb zielt die Strategie der Hessischen Landesregierung darauf ab, die Attraktivität des Lan- des für qualifizierte Fachkräfte nachhaltig zu erhöhen. Dabei nimmt die Stärkung der Willkom- menskultur eine herausragende Rolle ein. Um dieses Ziel umzusetzen, arbeiten alle Ressorts der Hessischen Landesregierung sehr eng zusammen und bringen ihre jeweiligen Kompetenzen in eine gemeinsame Strategie ein (siehe Anhang). Um auch ausländische Fachkräfte für hessische Betriebe zu gewinnen, werden sie gezielt ange- sprochen, insbesondere im Bereich der Gesundheitswirtschaft und des Pflegewesens, im Bereich 14
PRÄAMBEL I. AUSGANGSSITUATION II. GESAMTKONZEPT „FACHKRÄFTESICHERUNG“ ANHANG gewerblich-technischer Berufe sowie Fachkräfte in den Sektoren Mathematik-Informationstech- nologie-Naturwissenschaften-Technik. Die Qualifizierung von Fachkräften im dualen System in Hessen mit begleitenden Förderangeboten für Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Aus- land stellt einen weiteren Schwerpunkt dar. Der strategischen Erweiterung der hessischen Landespolitik um den Personenkreis der auslän- dischen Fachkräfte und der Stärkung einer entsprechenden Willkommensstruktur trägt die Infor- mationsplattform www.work-in-hessen.de bzw. www.trabajar-en-hessen.es Rechnung, die auch aufgrund der Empfehlung der Fachkräftekommission zur Einrichtung eines virtuellen Welcome- Centers geschaffen wurde. Das ist eine innovative und zukunftsweisende Maßnahme, auf die sich die Hessische Landesregierung konzentriert. Sie begrüßt die ebenfalls von der Fachkräftekom- mission empfohlene Schaffung von Strukturen vor Ort, die die Zuwanderung qualifizierter Fach- kräfte aus dem Ausland und ihrer Familienangehörigen mit Informationen und Dienstleistungen erleichtern und unterstützen können. Die Landesregierung hat deshalb jüngst gemeinsam mit der Regionaldirektion Hessen ein physisches Welcome-Center eingerichtet, um in Hessen die zur Arbeitsaufnahme aus dem Ausland ankommenden Personen zu begrüßen, mit wichtigen Infor- mationen auszustatten, zu beraten, in Willkommenskurse zu vermitteln oder Hilfestellung bei Behördengängen zu leisten. Die Pilotstelle ist am Standort Frankfurt am Main angesiedelt. Die Option für weitere Standorte in Nord- und Mittelhessen ist vorgesehen. Die Empfehlung der Fachkräftekommission zur Weiterentwicklung der kommunalen Auslän- derbehörden zu Dienstleistungszentren greift die Landesregierung ebenso auf und beteiligt sich an einem Pilotprojekt des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge zur Entwicklung von Aus- länderbehörden zu „Willkommensbehörden“. Das Kooperationsabkommen des Landes Hessen mit der Autonomen Gemeinschaft Madrid ist eine wichtige Initiative mit Pilotfunktion und zeitigt bereits heute erste Erfolge – beispielsweise bei der Anwerbung von Pflegekräften, bei der Ansprache von gewerblich-technischen Fachkräf- ten in Spanien und bei der Entwicklung von Qualifizierungsangeboten im dualen System sowie der Gewinnung von spanischen Auszubildenden für das hessische Handwerk. Die vorgenom- mene strategische Erweiterung wird nun konsequent fortgesetzt. Die Unterstützung der Beteiligung an Fachkräftebörsen, die Bereitstellung von Informationen über das duale Ausbildungssystem in Partnerregionen, ein Modellprojekt mit Willkommenskur- sen zur Unterstützung der Integration angeworbener ausländischer Fachkräfte in den Betriebs- prozess, die verstärkte Nutzung bestehender Strukturen wie Auslandsschulen zur Akquise von ausländischen Fachkräften, der Ausbau der zweisprachigen Angebote bei behördlichen Inter- netauftritten, Formularen und Beschilderungen, der Ausbau bilingualer Angebote im Bereich der Kindertagesstätten und Schulen, die Unterstützung von Menschen mit Migrationshintergrund durch Integrationslotsen, die Verfügbarkeit einer verlässlichen Datenbasis wie dem Hessischen Integrationsmonitor, der künftig – wie von der Fachkräftekommission vorgeschlagen – auch über weitergehende Daten zum Migrationsgeschehen nach Hessen verfügen wird, und viele weitere wichtige Maßnahmen werden bereits heute realisiert bzw. stehen auf der Agenda der Hessischen Landesregierung (siehe Anhang). 15
Eine wichtige Zielgruppe sind ausländische Studierende an hessischen Hochschulen. Die Ein- richtung von Welcome-Services an den hessischen Hochschulen soll künftig ausländischen Stu- dierenden die Studienaufnahme in Hessen erleichtern. Durch fremdsprachige Studienangebote sollen die Hürden beim Studienzugang gesenkt werden. Während des Studiums können studi- enbegleitende, zielgruppengerechte Fachsprachkurse den Studienerfolg und die Integration erleichtern. Des Weiteren soll unter anderem eine frühzeitige Kontaktaufnahme ausländischer Studierender mit potenziellen Arbeitgebern unterstützt werden. Hierzu zählt auch die bestmögliche Umsetzung der Anerkennung ausländischer Berufsqualifika- tionen, auf die die Fachkräftekommission einen ihrer Handlungsschwerpunkte legte. Am 21. Dezember 2012 ist bereits ein eigenes Landesgesetz, das Hessische Berufsqualifikationsfest- stellungsgesetz in Kraft getreten, das auch einen Beratungsanspruch für Inhaber ausländischer Berufsqualifikationen vorsieht. Zuwanderung und Integration sind eng miteinander verzahnt. Qualifizierten Fachkräften bieten sich sehr gute Chancen am Arbeitsmarkt. Damit wird das Profil des internationalen Wirtschafts- standorts Hessen weiter geschärft. Eine Zuwanderungspolitik, die an den Potenzialen der Zuwan- derer ansetzt, wirkt sich auch integrationspolitisch positiv aus. Ebenso dient die Förderung der Integration der hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund nicht nur der Herstellung ihrer Chancengleichheit und Zugehörigkeit, sie leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Fach- kräftesicherung, indem sie die unter Zuwanderern bestehenden Potentiale für den hessischen Arbeitsmarkt hebt und nutzt. 16
PRÄAMBEL I. AUSGANGSSITUATION II. GESAMTKONZEPT „FACHKRÄFTESICHERUNG“ ANHANG ANHANG 17
HANDLUNGSFELD 1: AUSBILDUNG UND WEITERBILDUNG Fund- Bezeichnung und Beschreibung federführendes Ressort Zielbeschreibung Umsetzungs- stelle1 der Maßnahme und ggf. potenzielle Partner zeitraum Bereitstellung von Informationen Integrierte Ausbildungsberichter- HMWVL Mit den aus der iABE Daueraufgabe stattung (iABE) HKM, HSL stammenden Informa- – laufend Mit dem Berichtssystem werden tionen aller staatlichen seit 2010 alle Qualifizierungswege Jugend- Ausbildungsleistungen – aktuell aus licher nach dem Verlassen der wurde eine Grundlage Landes- und Sekundarstufe I allgemein geschaffen, die regionale ESF-Mitteln bildender Schulen erfasst und in und landesweite gefördert. einer Gesamtschau abgebildet. Planungen im Berufs- Finanzierung Die Ergebnisse werden kreisweise bildungsbereich ziel- bis Ende und landesweit ausgewiesen. genau ermöglicht. 2013 gesichert. Frühinformationssystem zur HMWVL Bereitstellung von 1.6.2011 bis Qualifikations- und Beschäf- planungs- und 31.12.2014 tigungsentwicklung in Hessen – handlungsrelevanten regio pro Informationen über zu Prognose des Fachkräfte- erwartende Mismatches mismatches für einzelne Berufs- bei einzelnen gruppen und Qualifikationen Berufsgruppen. für Hessen und auf der Ebene der Regierungsbezirke und Landkreise. Prognosen und Berichte für liegen vor die Jahre 2014 und 2018 liegen bereits vor und stehen unter www.regio-pro.eu zur Verfügung. Prognose des Fachkräfte- Anfang 2014 mismatches in Hessen bis 2020. Berufsausbildung in Hessen HMWVL Bereitstellung von jährlich seit Der Bericht gibt einen Überblick planungs- und 1991 über aktuelle Entwicklungen auf handlungsrelevanten dem beruflichen Ausbildungs- Informationen. markt in Hessen und in seinen Teilräumen, differenziert etwa nach Wirtschaftsbereichen und Berufen. Er bildet zusammen mit der iABE (s.o.) die empirische Grundlage für politische und planerische Aktivitäten auf dem hessischen Ausbildungsmarkt. Demografie-Bericht Stk, Bereitstellung von Erscheint Der Bericht liefert Daten und alle Ressorts planungs- und unregelmäßig, Informationen zur Bevölkerungs- handlungsrelevanten letzte Ausgabe entwicklung, den landes- Informationen. 2013. politischen Spielräumen und dem Handlungsfeld Regionale Infra- struktur und Regionalentwicklung. Im Fokus stehen dabei: An unterschiedlichen regionalen Bedürfnissen ausgerichtete Entwicklungs- und Anpassungs- strategien für alle Regionen Hessens, aktive Gestaltung von kinder- und familienfreundlichen Rahmenbedingungen, Aktivierung der Potentiale älterer 1 Fundstelle Abschlussbericht der Fachkräftekommission 18
Fund- Bezeichnung und Beschreibung federführendes Ressort Zielbeschreibung Umsetzungs- stelle der Maßnahme und ggf. potenzielle Partner zeitraum Menschen und Verbesserung der Rahmenbedingungen für ein selbstbestimmtes und eigenstän- diges Leben im Alter sowie Anpassungsstrategien für den Arbeitsmarkt. Evaluierung zentraler Das für die zu Informationen über die ab 2016 Maßnahmen und Programme evaluierende Wirksamkeit der des Gesamtkonzepts Maßnahme vereinbarten Maßnah- Fachkräftesicherung wie z.B. die zuständige men zur Unterstützung Nachqualifizierungsoffensive. Ressort. der Fachkräftesicherung in Hessen. Optimierung des Übergangsbereichs – Schule/ Hochschule/ Beruf S. 17 Grundlegende Neudefinition des HKM, Umsetzung laufend seit Übergangsbereiches RDH, HSM, Die einzelnen Bausteine Sommer 2012 Die Komplexität der HMWVL des Übergangsbereichs notwendigen Konkretisierung werden schrittweise bedingt jedoch die Separierung konkretisiert. dieses Bereichs vom vorliegenden Gesamtkonzept. S. 16 Die hessenweite Strategie OloV HMWVL, HKM, Das Ziel ist es, die gute – Seit 2008 (Optimierung der lokalen alle bisherigen Arbeit dieser Netzwerke kontinuier- Vermittlungsarbeit im Übergang Paktpartner weiterzuentwickeln und licher Aufbau Schule – Beruf) besonders die von OloV. Das Ziel ist es, die Qualität der Gymnasien künftig in den – Bis Ende Berufs- und Studienorientierung Prozess einzubeziehen. 2014 ist die und die Vermittlung von Jugend- Die Verankerung auf Finanzierung lichen in Ausbildungs- und Leitungsebene und der gesichert. Studiengänge zu optimieren. Zur Ausbau der verbind- – Ab 2015 Umsetzung dieser hessenweiten lichen Zielvereinbarungen ist die Strategie wurden Qualitäts- in den Regionen soll Fortsetzung standards für die Prozesse noch weiter intensiviert prioritär – Berufsorientierung werden. Hierzu ist die anzustreben. – Akquise von Ausbildungs- bestehende OloV- Hierzu sind die und Praktikumsplätzen sowie Struktur fortzuführen. erforderlichen – Beratung, Matching und ESF- und Vermittlung entwickelt. Landesmittel Die OloV-Netzwerke gibt es sowie Lehrer- flächendeckend in allen freistellungs- hessischen Regionen. stunden bereit- Der flächendeckende Struktur- zustellen. ansatz ist bundesweit einmalig. Er ist gekennzeichnet durch regionale Steuergruppen, in denen alle am Prozess beteiligten Akteure mitarbeiten. In den Schulen wird die Berufsorien- tierung durch Koordinatoren gelenkt, die von den Ansprech- personen für OloV der Staatlichen Schulämter in den Steuergruppen vertreten werden. S. 16 Fortbildung von Lehrkräften im HKM Ziel ist der Kompetenz- 2013/ 2014 Bereich der Berufs- und erwerb bei den Lehr- (Pilot); Studienorientierung kräfte im Bereich ab 2014/ 2015 Neben den Fortbildungsmaß- Berufs- und Studien- weitere nahmen zur Kompetenz- orientierung, um Durchführungen. feststellung, Beobachterschulung, Schülerinnen und zum Einsatz des Berufswahl- Schülern optimale 19
Fund- Bezeichnung und Beschreibung federführendes Ressort Zielbeschreibung Umsetzungs- stelle der Maßnahme und ggf. potenzielle Partner zeitraum passes wird eine Fortbildungs- Hilfestellungen bei der reihe zur Umsetzung der Quali- Berufs- bzw. Studienwahl tätsstandards von OloV für die zu bieten. Schulkoordinatoren durchgeführt Nach der Erstdurch- werden. führung mit 50 Teil- nehmern sollen im Folge- jahr weitere parallele Fortbildungen durch- geführt und kontinuier- lich bedarfsgerecht angeboten werden. Angebot der RDH, Schulungen für RDH Vermittlung von ab 2013 Lehrer und Lehrerinnen zur Fortbil- Kompetenzen im dung im Bereich der Berufs- und Bereich der Berufs- und Studienorientierung anzubieten. Studienorientierung für Lehrkräfte. Hochschulpakt 2020 HMWK Ziel ist es, 40.000 2011 bis 2015 Ausbau der Studienmöglichkeiten zusätzliche Studien- (Verlängerung für die erheblich gestiegene Zahl anfänger/innen an staat- des der Studieninteressierten. lichen Hochschulen im Verwaltungs- Die Studierquote steigt in Hessen Vergleich zu 2005 abkommens auf annähernd 50% der (Bezugsjahr der Bund- zwischen Bund korrespondierenden Altersjahr- Länder-Vereinbarung) und Ländern gänge 2013/ 2014. das Studium zu bis 2020 ermöglichen. grundsätzlich Zusätzliche Anfänger/- vereinbart) innen 2013 im Vergleich zu 2010: 4.387 und 2014: 3.887. Mentoring-Programm mit enger HSM Ziel ist die weitere Förderung Einbindung von Unternehmen zur Filialisierung in Hessen seit 2011. Integration benachteiligter und die Verbreitung Im Jahr 2013 Jugendlicher in Arbeit und Aus- des Ansatzes durch wird das derzeit bildung JOBLINGE Mentorinnen und Men- auf Frankfurt toren in der Wirtschaft, und Offenbach junge benachteiligte konzentrierte Menschen in Ausbildung Angebot auf zu vermitteln. mindestens 3 weitere Gebietskörper- schaften ausgeweitet. Ausbau der Berufs- und Studienorientierung S.16 Mittelstufenschule (MSS) HKM Mit dem Schulabschluss (laufend seit Die Mittelstufenschulen mit in der MSS werden die 2011/12) gemeinsamen Eingangsklassen Jugendlichen befähigt, sowie abschlussbezogenen eine fundierte Berufs- Ab dem Bildungsgängen werden in wahlentscheidung zu Schuljahr Kooperation mit den beruflichen treffen. 2014/ 15 Schulen dazu beitragen, eine Das Land wirkt darauf erfolgt systematische Berufsorientierung hin, diese Schulform der berufs- gemäß den Standards von OloV auszubauen. orientierende und die Förderung der Ausbil- Unterricht ab dungsreife der Schülerinnen und Klasse 8 in den Schüler zielgerichtet zu gestalten. beruflichen Durch den fachtheoretischen und Schulen. fachpraktischen Unterricht in den berufsbildenden Schulen werden die Jugendlichen frühzeitig auf die Anforderungen der beruf- 20
Fund- Bezeichnung und Beschreibung federführendes Ressort Zielbeschreibung Umsetzungs- stelle der Maßnahme und ggf. potenzielle Partner zeitraum lichen Ausbildung vorbereitet und erhalten umfassende Kennt- nisse über die entsprechenden Berufsbilder. Durch die Zusam- menarbeit mit Betrieben in der Region sammeln sie Erfahrungen in der Berufs- und Arbeitswelt. Im aktuellen Schuljahr kooperieren 22 MSS mit 23 berufsbildenden Schulen. S.16 Erlass Berufs- und Studienorien- HKM Verankerung der Laufzeit vorerst tierung für die Bildungsgänge Standards von OloV im bis 31.12.2014, Haupt- und Realschule und Bereich der Schule. anschließend Schulen mit dem Förderschwer- Überarbeitung. punkt „Lernen“ Im BSO-Erlass (ABl. 1/13, S. 6 ff.) sind die Qualitätsstandards von OloV für die Schulen verbindlich geregelt. S.16 KomPo 7-verankern HKM, HMWVL Ziel ist die flächen- 2009 – 2014 Das Land Hessen und die deckende Einführung Regionaldirektion Hessen der von KomPo 7 in Hessen. Bei Bedarf Bundesagentur für Arbeit verfol- Eine Verlängerung der Fortsetzung in gen im Rahmen der landesweiten Bund-Länder-Verein- der neuen Strategie OloV das Ziel, das seit barung wird angestrebt. Förderperiode, August 2009 an rund 120 In 2013 soll diese Anzahl sofern Mittel hessischen Schulen mit den möglichst auf 8.000 vorhanden sind. Bildungsgängen Haupt- und gesteigert werden. Realschule durchgeführte Kompetenzfeststellungsverfahren „KomPo7“ flächendeckend und nachhaltig zu verankern. Das Kompetenzfeststellungs- verfahren KomPo7 zeichnet sich durch die folgenden Vorteile aus: – Flankierung durch eine Alle SuS der HS und RS Bis Ende 2014 Lehrkräftequalifizierung. sollen bis Ende 2015 mit Förderung, – Betonung der personalen, eine Kompetenz- danach methodischen und sozialen feststellung in der fortlaufend Kompetenzen. 7. Klasse durchlaufen. jährlich für alle – Frühzeitige Berücksichtigung Schülerinnen der Sichtweise der Wirtschaft und Schüler der durch Einbeziehung eines 7. Klasse in betrieblichen Vertreters. Haupt- und Im November 2010 wurde eine Realschulen im Vereinbarung mit dem Bund Regelbetrieb. geschlossen, der im Rahmen des Bildungsketten-Programms ebenfalls KomPo 7 fördert. In 2012 erhielten über 6.300 Schülerinnen und Schüler (SuS) KomPo 7. S.17 Gütesiegel Berufs- und HKM, HMWVL Zielsetzungen sind die 2012 – 2014 Studienorientierung Hessen Erstellungen schul- Das Gütesiegel zertifiziert die spezifischer Curricula Eine Leistungen der Schulen im zur Berufs- und Studien- Fortführung Rahmen der Umsetzung der orientierung, die Optimie- darüber hinaus Standards von OloV. rung der Berufs- und wird angestrebt. Die Bewertung der Leistungen Studienorientierung und 2013 befinden der Schulen erfolgt durch ein Erlangung der Ausbil- sich 35 neue Audit-Team nach folgenden dungsreife für die Schulen im 21
Fund- Bezeichnung und Beschreibung federführendes Ressort Zielbeschreibung Umsetzungs- stelle der Maßnahme und ggf. potenzielle Partner zeitraum Themenbereichen: Jugendlichen. Audit. – Einordnung der Berufsorien- Das Gütesiegel unter- tierung mit Förderung der stützt die Profilbildung Ausbildungsreife in das der Schulen und kann an schulische Gesamtkonzept öffentlichkeitswirksamen – Schlüsselqualifikationen/ Stellen präsentiert Kompetenzen werden. – Kooperationen Bisher wurden 121 – Praktika und Lernortwechsel Schulen mit dem Siegel Die gymnasialen Oberstufen ausgezeichnet. Ab 2014 wurden mit Beginn des Schul- haben die ersten 90 jahres 2011/2012 in das Güte- Schulen die Möglichkeit siegel einbezogen. Hierzu wurde der Rezertifizierung. der Bewerbungsbogen für das Es wird angestrebt, Zertifizierungsverfahren jährlich weitere Schulen entsprechend angepasst. zu zertifizieren. S.45 „SchuB“ (Lernen und Arbeiten HKM Ziele der Projekte bis 2014 in Schule und Betrieb): „SchuB“ und „EIBE“ sind: „SchuB“ ist ein ESF-gefördertes – Erreichen des Ein Folge- Projekt für Jugendliche der Hauptschulabschlusses, projekt ist für Klassen 8 und 9 an Schulen mit – Schul- und Ausbil- die nächste Bildungsgang Hauptschule sowie dungsabbrüche ESF-Förder- an Förderschulen, die in der vermeiden, periode Regelklasse keinen Abschluss – Beschäftigungs- und (2014 – 2020) in erreichen würden. Ausbildungsfähigkeit Planung und „EIBE“ (Eingliederung in erhöhen, wird in dem die Berufs- und Arbeitswelt): – Hinführung zu Arbeit Konzept des Zielgruppe der ebenfalls und Ausbildung. HKM zur ESF-geförderten Reform des EIBE-Maßnahme an beruflichen Übergangs- Schulen sind benachteiligte bereichs Jugendliche und junge dargestellt. Erwachsene zwischen 16 und 19 Jahren, die von Arbeitslosigkeit bedroht sind. Evaluierung der Betriebspraktika HMWVL, Die Studie verfolgt das Die Studie für Schülerinnen und Schüler. HKM Ziel der Optimierung der erfolgt in zwei An allen weiterführenden Betriebspraktika, um zu Schritten bis Schulformen werden Betriebs- einer möglichst Ende 2013. praktika durchgeführt. Diese hochwertigen und Nach werden evaluiert. zielführenden Berufs- Auswertung der orientierung beizutragen. Ergebnisse und Im Fokus stehen sowohl nach der betriebliche Teil, als Möglichkeit auch die schulische erfolgt dann die Vor- und Nachbereitung Umsetzung der in den Bildungsgängen Schlussfol- der Haupt- und gerungen. Realschulen. Ab Sommer 2013 kann über das Ergebnis von Teil 1 berichtet werden. Junge Menschen mit Migrations- HSM Ziel des Modellprojektes Von 2010 hintergrund, insbesondere junge ist es, neue Nachwuchs- bis 2013 Männer, sind in der Berufsausbil- kräfte für die Altenpflege dung deutlich unterrepräsentiert. zu gewinnen und jungen Das Programm Ausbildung Männern mit Migrations- junger Männer mit Migrationshin- hintergrund neue tergrund in der Altenpflege Perspektiven zu (AjuMA) bietet eine Reihe von erschließen. 22
Fund- Bezeichnung und Beschreibung federführendes Ressort Zielbeschreibung Umsetzungs- stelle der Maßnahme und ggf. potenzielle Partner zeitraum personellen und finanziellen Unterstützungsleistungen für Schüler, Schule und Betriebe an, die junge Männer mit Migrations- hintergrund zum Altenpflege- helfer ausbilden. In 2011 haben 24 und in 2012 haben 23 junge Männer mit Migrationshintergrund am Projekt teilgenommen. Für 2013 sind 15 Teilnehmer geplant. S.28 Vertiefte Berufsorientierung (BO) HMWVL, RDH, Ziel ist es, die BO der Laufzeit für Branchen mit Fachkräfte- HKM SuS frühzeitig und nach- MINT- bedarf und weitere Maßnahmen haltig auf eine Berufs- Girls-Camps: zur Nachwuchsgewinnung, z.Zt. wahl in zukunftsfähige 8/2011 bis für MINT-Berufe Berufe zu orientieren. 12/2014. Mit den modellhaften Projekten Genderaspekte werden – MINT-Girls-Camps, hierbei besonders Azubi-Mentoren- – I AM MINT-Azubi-Mentoren- berücksichtigt. programm: programm, 11/2011 bis – MINT-Science-Center-Netz, 12/2014. finden derzeit intensive Berufs- orientierungsmaßnahmen mit MINT-Science- erheblichem Teilnehmerumfang Center-Netz: für Schülerinnen bzw. für November 2012 Schülerinnen und Schüler (SuS) bis Ende 2014. der 8./9. Klasse im MINT Bereich statt. In den Folge- jahren sind weitere bran- chenbezogene BO-Maßnahmen sowie bei Be- darf Kam- pagnen vorge- sehen. Vorbehalt: ESF- Förderung S.28 Das HMWK finanziert 2 HMWK Ziel ist die fortdauernde Projekte werden hochschulartenspezifische Beteiligung der über einen Geschlechterforschungs- hessischen Hochschulen. Zeitraum von programme. Die Ergebnisse dienen 2 Jahren vom u.a. der verstärkten Land finanziert. Sensibilisierung von Dann ist ein Frauen bei der Berufs- Abschluss- und Studienwahl. bericht durch die Hochschulen vorzulegen. S.28 Workshopreihe zum Thema HMWK Die Attraktivität der Hierzu werden Qualitätssicherung der Lehre an MINT-Fächer für in 2013 hessischen Hochschulen. Schülerinnen und Workshops Dadurch soll die systematische Studentinnen soll durchgeführt Integration von Gender-Aspekten dadurch weiter und vom HMWK in die Lehre unterstützt werden. gefördert werden. finanziell unter- Es geht dabei u.a. um die stützt, die sich Verbesserung der Qualität der „top-down“ Lehre und Forschung insbe- von den Prä- sondere in den MINT-Fächern sidien begin- durch die Integration von nend bis zu Ergebnissen der Geschlechter- den Dozieren- forschung. den mit dem 23
Fund- Bezeichnung und Beschreibung federführendes Ressort Zielbeschreibung Umsetzungs- stelle der Maßnahme und ggf. potenzielle Partner zeitraum Thema „Gender in der Lehre“ befassen. S.28 An den hessischen Hochschulen HMWK Ziel ist es, in einjährigen „Mentorinnen- gibt es seit vielen Jahren bereits Mentorinnenprogram- Netzwerk für verschiedene, vom HMWK men Studentinnen und Frauen in anschubfinanzierte Mentoring- Doktorandinnen von Naturwissen- Programme, die insbesondere berufserfahrenen Frauen schaft und junge Frauen unterstützen sollen: aus Wirtschaft und Technik“ Wissenschaft persönlich berichtet dem a) das „MentorinnenNetzwerk zu begleiten und bei HMWK jährlich für Frauen in Naturwissen- Ihrer beruflichen Ent- über seine schaft und Technik“ mit der wicklung zu unterstützen. Arbeit. Zielgruppe der Studentinnen Die drei erfolgreich und Doktorandinnen im laufenden Mentoring- fortlaufend MINT-Bereich; programme werden von den Hochschulen b) „SciMento“ mit der dauerhaft finanziert. Eine Zielgruppe Doktorandinnen Anschubfinanzierung und Postdoktorandinnen der erfolgte durch das Natur- und Ingenieurwissen- HMWK. schaften der hessischen Universitäten und koope- rierenden Forschungs- einrichtungen; c) „ProProfessur“ mit der Zielgruppe Postdoktorandin- nen, Habilitandinnen, Privatdozentinnen, Nachwuchswissenschaftlerinnen aller Fachrichtungen der hessischen Universitäten. Studienstrukturprogramm HMWK Fortdauernde Ab Sommer Mit dem Studienstruktur- Beteiligung aller 2013 wird ein programm (SSP) des HMWK hessischen Hochschulen. Bericht werden sehr unterschiedliche vorgelegt, wer hochschulische Maßnahmen bereits von der finanziell gefördert. Insbesondere Förderung hochschulische Maßnahmen zum Gebrauch Ausbau der Studienorientierung, gemacht hat. zur Verbesserung des Übergangs Schule/Studium und zur Gestaltung von Verfahren zur Studierendenauswahl stehen dabei im Fokus. S.32 Handlungskonzept zur HKM Senkung der Zahl der laufend Reduzierung der Schul- Schulentlassenen mit entlassenen mit Behinderungen Behinderungen ohne ohne Schulabschluss Schulabschluss Durch vertiefte Berufsorientierung in Schulen soll der Automatismus Förderschule – Werkstatt für behinderte Menschen unter- brochen werden; Kofinanzierung § 48 SGB III im Sinne UN- Behindertenrechtskonvention (BRK) auch für diesen Personen- kreis sicherstellen. Eine Daten- basis für die bessere Planbarkeit wird vorbereitet. 24
Fund- Bezeichnung und Beschreibung federführendes Ressort Zielbeschreibung Umsetzungs- stelle der Maßnahme und ggf. potenzielle Partner zeitraum Erhöhung der faktischen Durchlässigkeit des Bildungssystems S.16 Flyer mit Informationen über zu HMWVL Aufklärung über die Kontinuierliche f. erreichende Schulabschlüsse im Möglichkeiten des Einbindung der Rahmen der dualen Berufsaus- ausbildungsbegleitenden Flyer in die bildung, spezifiziert für die Erwerbs höherwertiger entsprechenden Zielgruppen: Schulabschlüsse und Arbeitsfelder – Eltern von Grundschülerinnen dadurch Steigerung der sowie und Grundschülern Attraktivität der dualen begleitende – Schulabgängern und Schulab- Ausbildung zur Gewin- Öffentlichkeits- gängerinnen der Haupt- und nung von Fachkräften. arbeit. Realschulen 1. Auflage 200.000 Stück, – Ausbildungsbetriebe Übersetzung in 6 Sprachen. Ausbildungsbegleitender HKM, Kammern Signifikante Steigerung laufend S.16 Erwerb höherwertiger ist angestrebt. f. Schulabschlüsse Im Rahmen der dualen Berufsausbildung wird, wenn noch nicht vorhanden, der Hauptschulabschluss mit dem Abschlusszeugnis der Berufs- schule zuerkannt, wenn zumindest die Klasse 8 besucht wurde. Durch Zusatzunterricht kann bei definierten Leistungen der mittlere Abschluss erreicht werden, ebenso (mit zusätzlicher Prüfung) die allgemeine Fachhochschulreife. Der nächst höhere Abschluss ist, abgesehen von der allgemeinen Hochschul- reife (Abitur), also immer erreichbar. S.19 Bund-Länder-Programm HMWK Ziele sind u.a.: Der Programm- „Aufstieg durch Bildung“ – das Fachkräfteangebot wettbewerb Das 2010 beschlossene dauerhaft zu sichern, läuft bis zum Bund-Länder-Programm – die Durchlässigkeit Jahr 2018. „Aufstieg durch Bildung: zwischen beruflicher offene Hochschulen“ fördert und akademischer Wissenschaft und Forschung. Die Bildung zu verbessern, Universitäten Gießen, Marburg – die schnellere Integra- und Kassel sowie die Hochschulen tion von neuem Wissen Darmstadt und Frankfurt und in die Praxis zu die Technische Hochschule verbessern. Mittelhessen waren mit Anträgen erfolgreich. Ein Projekt kann zunächst bis zu 3,5 Jahren (42 Monate) gefördert werden (erste Förderphase). Eine degressive Anschlussförderung von bis zu 2,5 Jahren (30 Monate) nach externer Begutachtung der erzielten Ergebnisse der ersten Förderphase ist möglich. Ab dem 1.1.2013 wird es für die HSM Ziel ist, dass an- bzw. ab 2013 Altenpflegehilfeausbildung ungelernte Personen mit erstmals ermöglicht, berufliche einschlägiger beruflicher Vorerfahrungen im einschlägigen Praxis, die es sich Bereich der Pflege auf die Dauer (möglicherweise auch 25
Fund- Bezeichnung und Beschreibung federführendes Ressort Zielbeschreibung Umsetzungs- stelle der Maßnahme und ggf. potenzielle Partner zeitraum der Helferausbildung im Umfang finanziell) nicht leisten der fachlichen Gleichwertigkeit können, eine Ausbildung anrechnen zu lassen (vgl. § 6 in voller Länge zu HAltPflG). Dies umfasst un- und absolvieren, leichter als angelernte Pflegehelfer wie auch bisher zu einem einschlägige Einsätze im Rahmen Berufsabschluss als des FSJ oder des BuFDi in Ein- Altenpflegehelferin bzw. richtungen der Altenpflege/ Altenpflegehelfer Krankenpflege. gelangen können. Dadurch soll die Anzahl ausgebildeter Alten- pflegehelferinnen bzw. Altenpflegehelfer, und da erfahrungsgemäß ein beachtlicher Anteil (derzeit etwa 50%) nach der Helferausbildung die Altenpflegeausbildung anschließt, die Anzahl ausgebildeter Alten- pflegerinnen und Alten- pfleger gesteigert werden. Verbesserung der dualen Ausbildung und Qualitätssicherung S.29 Schaffung einer dualorientierten HSM Ziel ist die Einführung Ein in Ausbildung Erzieher/in mit einer qualifizierten Erprobung entsprechender Vergütung praxisintegrierten gehendes Für die bislang dreijährige Ausbildung mit Ausbil- Modell verzahnt Fachschulausbildung in Vollzeit- dungsvergütung bzw. theoretische form (2 Jahre Theorie mit einem Ausbildungsentgelt Ausbildung in Jahr Praktikum) tritt eine Teilzeit- („dualorientierte Teilzeitform mit ausbildung in der Theorie und Ausbildung“) bis 2020. der erforder- Praxis miteinander verzahnt lichen Praxis. werden. S.29 Finanzierung der berufsfach- HSM Im Rahmen der Ausbil- Seit 1997 schulischen Anteile der nach dungs- und Qualifizie- fortlaufend. Bundesrecht geregelten rungsoffensive des Bun- grundständischen 3-jährigen des wurde als Zielwert Fachkraftausbildung Altenpflege für die Laufzeit der und der nach Landesrecht Offensive (3 Jahre) eine geregelten 1-jährigen Ausbil- jährliche Steigerung von dung in der Altenpflegehilfe 10% Zuwachs bei den – für Erstauszubildende und Ausbildungsplätzen – für Teilnehmerinnen und vereinbart (mit Bildungs- Januar 2013 Teilnehmer von Maßnahmen gutscheinen) bis Dezember der beruflichen Weiterbildung 2016 (Bildungsgutscheine nach SGB II/III) im dritten Weiterbil- dungsjahr. Jeder geeignete Bewerber mit Bestand einem praktischen Ausbildungs- Altenpflegeschüler am platz (Ausbildungsentgelt) 1.10.2012: 4.843, braucht für die berufsfach- davon: 1.038 Helfer schulische Ausbildung keine Schulgebühren bezahlen. S.29 Mit der zum 1.1.2013 in Kraft HSM Ziel ist, über Modell- tretenden Änderung des § 4 projekte die Altenpflege- Abs. 7 (neu) Hessisches Alten- helferausbildung im pflegegesetzes (HAltPflG) ist es Sinne der Attraktivität für die 1-jährige landesrechtlich und der Zukunftsfähig- geregelte Ausbildung Alten- keit dieses Berufsbildes 26
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