Fahrradständer-Bedarfserhebung in Linz

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Fahrradständer-Bedarfserhebung in Linz
Fahrradständer-
Bedarfserhebung in Linz

Mitwirkende Personen:

Arno Achatz
Lukas Beurle
Heinz Häubl
Martin Helfert
Mirko Javurek
Anneliese Kaltseis-Stickler
Elfriede Koblmüller
Gerold Leitner
Stefan Pichler
Gerhard Prieler
Karl Queteschiner
Irmgard Ruttner-Nimmervoll
Siegfried Schmidtberger
Helmut Weidinger
Franz Weinberger

                              Linz, im November 2008

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Fahrradständer-Bedarfserhebung in Linz
Initiative FahrRad OÖ
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                                                                                    4020 Linz

                                                                    Linz, im Dezember 2008

Fahrradständerbedarfserhebung in Linz
Erhebung durch die Initiative FahrRad OÖ
Die Initiative FahrRad OÖ hat im Auftrag des Magistrats Linz, Stadtrat Jürgen Himmelbauer,
in der Zeit von Juni bis November 2008 eine Bedarfserhebung von Radständern im gesamten
Gebiet der Stadt Linz durchgeführt. Dazu wurde das Stadtgebiet in 17 Erhebungsgebiete
aufgeteilt, in denen von Mitgliedern der Initiative der Bedarf festgestellt wurde. Unterlagen
dazu bildeten der Erhebungsbogen (siehe im Anhang), in dem der Bedarf nach Standorten
eingetragen und der jeweilige Ausschnittsstadtplan des Erhebungsgebietes, in dem die
jeweiligen Standorte eingezeichnet wurden. Die Personen, die diese Erhebung durchführten
sind allesamt erfahrene Linzer Alltagsradler.

Erhoben wurde einerseits der Bedarf an zusätzlichen Radabstellanlagen, andererseits
ungeeignete Radständer, die durch zweckmäßige ersetzt werden sollten. Die Erhebung
beschränkte sich nicht auf fehlende Radabstellanlagen auf öffentlichem Grund sondern
schloss z. B. auch Wohnanlagen von Wohnbaugenossenschaften sowie private Flächen
beispielsweise vor Geschäften mit ein. In diesen Fällen wird zu klären sein, wer für die
Aufstellung von Radabstellanlagen bzw. den Ersatz ungeeigneter zuständig ist. Die Initiative
FahrRad erwartet sich von Seiten des Magistrats eine Absprache darüber mit betroffenen
Wohnbauträgern und anderen Besitzern privater Flächen, auf denen Radabstellanlagen
errichtet werden sollten.

Bedeutung geeigneter Radabstellanlagen
Gute Radabstellanlagen sind ein Schlüsselkriterium für die Verwendung des Fahrrades als
Alltagsverkehrsmittel. Soll also der Radverkehr gefördert werden, müssen auch die
Abstellanlagen so attraktiv sein, dass sie den Anforderungen potenzieller RadfahrerInnen
genügen, also jener, die zwar viele Wege mit dem Rad erledigen könnten, dies aber derzeit
noch nicht tun.
Gute Radabstellanlagen sind ein positives Signal an aktive und potenzielle RadfahrerInnen,
dass der Radverkehr erwünscht ist und RadfahrerInnen willkommen sind. Gleichzeitig
ermöglichen sie ein geordnetes Abstellen, wodurch einerseits das Stadtbild vorteilhaft
beeinflusst wird und andererseits die übrigen Verkehrsteilnehmer (Fußgänger, andere
Radfahrer, Autos) nicht von wild hinterlassenen Fahrrädern behindert werden. Geeignete
Radabstellanlagen an belebten, gut beleuchteten Stellen bedeuten auch weitgehend einen
Schutz gegen Fahrraddiebstahl und Beschädigung.
Fahrradständer-Bedarfserhebung in Linz
Der Bedarf

Die Erhebung ergab einen Bedarf an Fahrradabstellanlagen für insgesamt
10.200 Fahrräder.
Diese rd. 10.200 Radständer setzen sich zusammen aus rd. 6.500 neu zu errichtenden
Fahrradabstellplätzen, rd. 2.800 Radabstellplätzen, die aufgrund ungeeigneter Modelle
ausgetauscht werden sollten und der Erweiterung bestehender Abstellanlagen um rd.
1.000 Plätze.

Die vielleicht sehr hoch erscheinende Anzahl an Radständern interpretieren wir als Zeichen
dafür, dass derzeit noch viel zu wenige vorhanden sind. Positiv angemerkt werden muss, dass
in der Innenstadt in den letzten Monaten eine beachtliche Anzahl hochwertiger Radständer
aufgestellt wurden.

Obwohl der Entwurf der Bautechnikverordnung (BauTV) die Anzahl der Stellplätze für
Fahrräder nur für neu zu errichtende Gebäude vorschreibt (siehe Anhang), ist daraus doch zu
entnehmen, dass je nach Art und Verwendung eines Gebäudes ein Mindestbedarf gegeben ist,
der, wenn auch noch nicht gesetzlich geregelt, ebenso für bestehende Gebäude vorhanden ist.
Wenn man sich diese Tatsache vergegenwärtigt, ist die erhobene Anzahl an Radständern im
Gebiet der Stadt Linz verständlich und nachvollziehbar.

                                                              Dass neu errichtete
                                                              Fahrradabstellanlagen sofort
                                                              gut genützt werden zeigt z.B.
                                                              das Foto vom
                                                              Fahrradabstellplatz in der
                                                              Gärtnerstraße 17. (Siehe Foto
                                                              Nr. 1)

 Foto Nr. 1

Hoher Bedarf bei besonderen Aufstellungsorten
Mit Ausnahme von Kleinhausbauten sieht die BauTV jeweils einen Mindestbedarf von je 5
Fahrrad-Stellplätzen für Wohnungen, Heime, Bauten mit Arbeitsplätzen, Kunden- oder
Besucherfrequenz sowie Bildungseinrichtungen vor, der sich je nach Nutzfläche bzw. Anzahl
an Besuchern, Kunden oder ArbeitnehmerInnen erhöht.

Bei der Erhebung konnten die erhebenden Personen immer wieder feststellen, dass besonders
auch bei öffentlichen Einrichtungen, Veranstaltungsgebäuden, Sportstätten, und Geschäften
keine, zu wenige oder unzureichende Radabstellanlagen vorhanden sind.
                                                                                          3
Fahrradständer-Bedarfserhebung in Linz
Dasselbe gilt f€r Wohnanlagen der verschiedenen Wohnungsgesellschaften bzw. –
genossenschaften, wobei oft nicht einmal dann entsprechende Radabstellanlagen in der N‚he
der Hauseing‚nge vorhanden sind, wenn es z.B. direkt davor eigene Parkpl‚tze f€r Autos gibt.
Es gibt aber auch positive Beispiele, wie etwa vor einem Genossenschaftsbau in der
Kaisergasse. (Siehe Fotos Nr. 2 u. 3).

    Foto Nr. 2                                      Foto Nr. 3

Die Radst‚nder selbst sind zwar leider Felgenkiller aber die ƒberdachung, die
Absperrm„glichkeit und die stufenlose Ein- und Ausfahrt in der N‚he der Haust€r sind gut
gel„st.

                                                         Ein weiteres positives Beispiel sind
                                                         Wohnanlagen der WAG auf dem
                                                         Keferfeld (siehe Foto 4). Hier sind
                                                         die Radst‚nder unmittelbar neben
                                                         dem Hauseingang platziert und
                                                         entsprechen auch den im
                                                         Planungshandbuch Radverkehr1
                                                         definierten Anforderungen.

                                                        Ebenso mussten wir feststellen,
                                                        dass auch bei von der Stadt Linz
                                                        gef„rderten Sportst‚tten nicht die
                                                        erforderlichen Radabstellanlagen
                                                        vorhanden sind. Bei manchen
                                                        dieser hier aufgez‚hlten
 Foto Nr. 4                                             Einrichtungen fanden sich einige
                                                        wenige „Felgenkiller“ vor, bei
denen man aber den Eindruck hatte Alibifunktion zu erf€llen. Ebenso fehlen meist
entsprechende Radst‚nder an den Eing‚ngen zu Parkanlagen.

1
    M. Meschik: Planungshandbuch Radverkehr. 2008

                                                                                             4
Fahrradständer-Bedarfserhebung in Linz
Einige Anregungen
Bei der Erhebung wurden von den erhebenden Personen einige Anregungen festgehalten, die
wir hier weitergeben m„chten:

Wichtig erscheint bei der „Nachr€stung“ der Fahrradabstellanlagen, den Hinweis aus der
BauTV aufzugreifen und sofern die erforderliche Zahl mehr als 5 betr‚gt eine ƒberdachung
vorzusehen. Dies gilt vor allem f€r Abstellanlagen, wo Fahrr‚der f€r l‚ngere Dauer abgestellt
werden. ‡fters w‚re unabh‚ngig von der erforderlichen Anzahl eine ƒberdachung m„glich,
wenn die „rtlichen Gegebenheiten entsprechend genutzt w€rden.

Eine Idee ist bei Bushaltestellen auˆerhalb der Innenstadt, anschlieˆend an das
Haltestellenh‚uschen oder sonst im Haltestellenbereich (€berdachte) Fahrradabstellanlagen
aufzustellen. Diese Idee entstammt der Beobachtung, dass bei manchen Haltestellen mangels
geeigneter Abstellanlagen Fahrr‚der ziemlich „wild“ hinterlassen vorzufinden sind.

Linz wird €ber kurz oder lang um einen st‚dtischen Radverleih nicht herumkommen. Mit der
Planung der Abstellanlagen sollten auch (je Stadtviertel) wichtige Stellfl‚chen f€r die
Leihr‚der definiert werden.

Bei Parkanlagen fehlen ebenfalls z. T. entsprechende Radst‚nder. So wird angeregt besonders
bei den Eing‚ngen zu und bei den Spielst‚tten in Parkanlagen Radabstellanlagen zu
platzieren.

Hinweisen m„chten wir auch an
dieser Stelle auf die derzeit sehr
Radfahrer unfreundliche L„sung
der Fahrradgarage am
Hauptbahnhof, die zu einem
„Fahrradk‚fig“ umgestaltet wurde.
Die Folge ist, dass immer mehr
Fahrr‚der „nicht in den K‚fig
wollen“, wie das Foto Nr.5 zeigt.

Auch am Mühlkreisbahnhof ist
die Situation f€r Alltagsradler sehr
unzufrieden stellend. (Siehe Fotos     Foto Nr. 5
Nr. 6 u. 7).

                                                                                            5
Fahrradständer-Bedarfserhebung in Linz
Foto Nr. 6                                                Foto Nr. 7

Einerseits sind zwar ein guter Teil der Radst‚nder €berdacht, andererseits ist aber diese
€berdachte Abstellfl‚che viel zu klein und deshalb heillos €berf€llt. Auch der verwendete
St‚ndertyp ist nicht empfehlenswert. Die Folge sind besch‚digte und wild abgestellte
Fahrr‚der, die sehr leicht so interpretiert werden k„nnten, als w‚re eine Zunahme des
Radverkehrs im Sinne von Bike & Ride nicht erw€nscht. Dies, obwohl Studien zeigen, dass
bei entsprechenden Gegebenheiten der Verkehrsanteil von Radfahrern, die als Ausgangs- oder
Zielpunkt einen Bahnhof ben€tzen, mindestens doppelt so hoch ist, wie bei den anderen.2

Fahrradabstellanlagen ben„tigen eine in groˆen Intervallen durchgef€hrte Wartung. Sie
k„nnen von PKW angefahren und besch‚digt sein, Teile k„nnen abbrechen und zu
Verletzungen f€hren.

„Fahrradleichen“ sind oft mit freiem Auge erkennbar (wesentliche Teile von R‚dern wurden
entwendet, …). Eine Entsorgung dieser R‚der sollte mit einem Hinweis auf dem betreffenden
Rad: 'dieses Rad wird am … entsorgt' mittels Klebefolie angek€ndigt werden (ein
entsprechender Zeitraum m€sste einger‚umt werden) und dann durchgef€hrt werden.

Wo sollen allgemein Radabstellanlagen
aufgestellt werden
Wenn die F„rderung des Radverkehrs als
umweltfreundliche, siedlungsvertr‚gliche
Verkehrsart, die keinen L‚rm macht und wenig
Platz braucht ernst genommen wird, dann m€ssen
Fahrradabstellanlagen direkt an wichtigen Quell-
und Zielpunkten des Radverkehrs situiert werden,
also mit kurzen Zu- und Abgangsm„glichkeiten.3
Ansonsten werden sie nicht angenommen, was dazu
f€hrt, dass die Fahrr‚der dann doch wieder wild
abgestellt werden. (Siehe Fotos Nr. 8, 9 u. 10).

                                                                Foto Nr. 8   PRO Kaufhaus Urfahr:
2
    Meschik: Planungshandbuch Radverkehr, 2008. Tabelle 15.2. S.175f
3
    ebenda, S.173

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Fahrradständer-Bedarfserhebung in Linz
„Viele Leute werden das Fahrrad schon aus Bequemlichkeit w‚hlen, sofern es direkt beim
Eingang steht und bis zum Auto ein kleiner Fuˆmarsch in Kauf genommen werden muss.“4

                                                                 Foto Nr. 10
Foto Nr. 9 Radst‚nder Typ Felgenkiller vor
                                                                 . . . wie die unz‚hligen „wild“ abgestellten
dem Eingang: leider nicht €berdacht und
                                                                 Fahrr‚der beweisen
hoffnungslos unterdimensioniert, ...

Wenn notwendig, ist f€r die Aufstellung von Radabstellanlagen auch eine Autoabstellfl‚che
im Straˆenraum umzuwidmen, wie die Beispiele in der Beethovenstraˆe und der
Kroatengasse vorbildlich zeigen. (Siehe Fotos 11 u. 12).

                                                                 Foto Nr. 12: Kroatengasse 26
     Foto Nr. 11: Beethovenstr. 10

Bei diesen Beispielen wird auˆerdem sehr sch„n deutlich, wie wenig Platz Fahrr‚der im
Unterschied zu PKWs ben„tigen. Auf den umgewidmeten Parkpl‚tzen finden jeweils nicht
weniger als 8 bzw. 9 Fahrr‚der gut Platz!

4
    Energieinstitut Vorarlberg u. Amt der Vorarlberger Landesregierung: Leitfaden Fahrradparken.

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Fahrradständer-Bedarfserhebung in Linz
Wo fehlen in Linz Fahrradständer?
Wir haben versucht, die vielen Vorschl‚ge f€r neue Abstellpl‚tze etwas zu strukturieren. So
haben wir ca. 15 Kategorien definiert, wo eine Zuordnung zu bestimmten Nutzungen
durchgef€hrt wurde. Dominant ist der Bedarf f€r Fahrradabstellanlegen im
Wohnungsumfeld, wobei hier nur ansatzweise der tats‚chliche Bedarf erhoben wurde. In
einzelnen Stadtteilen wurde gar kein Bedarf im Wohnumfeld erhoben. Dieser liegt mit
Sicherheit um das Mehrfache h„her. Wenn man bedenkt, dass geeignete Radst‚nder dzt. fast
ausschlieˆlich von der Stadt Linz und nur vereinzelt von Wohnbautr‚gern aufgestellt werden
und der Rest durchwegs in die Kategorie „Felgenkiller“ f‚llt, dann kann man sich den
enormen zuk€nftigen Bedarf im Wohnumfeld in Linz ausmalen. An 2. Stelle folgt der Bedarf
f€r Schulen und Ausbildungsstätten , an 3. Stelle Geschäfte. Mit diesen 3 Kategorien ist
schon rd. 60 % des Gesamtbedarfes abgedeckt. Weiterer groˆer Bedarf existiert f€r
Haltestellen des ‡ffentlichen Verkehrs, f€r Abstellanlagen im Bereich der Gastronomie und
im Umfeld von Kirchen.

Kriterien für Radabstellanlagen5
Für Radfahrer muss die Radabstellanlage folgende Kriterien erfüllen:
    Sie befinden sich m„glichst direkt am Ziel (z.B. bei Bahnh„fen an allen Eing‚ngen und
     in Bahnsteign‚he);
    Wegweisung und deutliche Kennzeichnung leitet zu den Stellpl‚tzen;
    Abstellanlagen sind ohne Niveauunterschied sowie direkt, ungehindert und fahrend
     erreichbar;
    Das Ein-/Ausparken sowie das Versperren des Rads sind einfach und ohne
     Kraftaufwand m„glich;
    Das Abstellsystem h‚lt unterschiedlich groˆe Fahrr‚der stabil, m„glichst €ber dem
     Schwerpunkt;
    ƒberdachte bzw. eingehauste Abstellanlagen sch€tzen vor Witterungseinfl€ssen;
    Unterschiedliche Radtypen sind ohne spezielle Ausr€stung sicher anzuschlieˆen. Die
     Funktionsweise der Abstellanlage ist eindeutig erkennbar und verst‚ndlich;
    Die Nutzung der Abstellanlage ist kostenfrei, hochsichere Anlagen sind erschwinglich:
    Abstellanlagen bieten ausreichend Sicherheit und verhindern Diebstahl oder
     Besch‚digungen weitgehend;
    Die Abstellanlagen unterliegen sozialer Kontrolle, sind an belebten Stellen
     untergebracht und gut beleuchtet.
    Wegweisung und deutliche Kennzeichnung leitet - falls n„tig - zu den Stellpl‚tzen.

In Bezug auf die Lage der Abstellanlage gilt, dass sie umso n‚her beim Ziel sein muss, je
k€rzer die Aufenthaltsdauer am Ziel ist (Tabelle):

Aufenthaltszeit                      Zul‚ssige Entfernung               Diebstahlschutz
Sehr kurz                            Max. 15 m                          gering
Bis 2 Stunden                        Max. 30 m                          Mittel
Langfristig                          Max. 260 m                         hoch
Abh‚ngigkeit zwischen Aufenthaltsdauer am Ziel und erforderlicher N‚he der Abstellanlage zum Ziel

5
    Meschik: Planungshandbuch Radverkehr, 2008. S.173f

                                                                                                    8
Fahrradständer-Bedarfserhebung in Linz
Ausführung von Abstellanlagen6
Fahrradabstellanlagen sind so auszuf€hren, dass sie einfach zu bedienen und ohne
Gef‚hrdung benutzbar sind. Die abgestellten Fahrr‚der d€rfen nicht besch‚digt werden, und
die Gefahr des Diebstahls muss bei Verwendung handels€blicher Schl„sser gering gehalten
werden k„nnen.

Diebstahlsicherheit:
    Zumindest der Rahmen und ein Laufrad m€ssen mit konventionellen Schl„ssern (B€gel-
     oder Seilschloss) an nicht demontierbaren Teilen angeschlossen werden k„nnen.
    Die Abstellanlage muss ortsfest sein (Forderung seitens der Rad -
     Diebstahlversicherungen), also nicht nur aufgestellt, sondern auch am Boden verankert.
    Die Abstellanlage muss aus widerstandsf‚higem Material bestehen und darf nicht
     demontierbar sein.

Schutz vor Beschädigung des Fahrrads, stabiles Abstellen
   Von der Abstellanlage d€rfen keine auˆergew„hnlichen Belastungen auf das Fahrrad
    €bertragen werden. Moderne Felgen sind nicht dazu geeignet, seitliche Kr‚fte
    aufzunehmen. Vorderradb€gel oder – halter k„nnen bei R‚dern betr‚chtliche Sch‚den
    an den Speichen (Dehnung) und der Felge (Verbiegen, „Achter“) verursachen, da das
    Fahrrad nicht gegen Umkippen (Windkr‚fte) gesichert wird.
   Die Befestigung des Fahrrads soll m„glichst hoch, jedenfalls €ber dem Schwerpunkt
    m„glich sein. Dies erm„glicht Be- und Entladen des Gep‚cktr‚gers, Kindersitzes etc.,
    ohne dass das Rad zus‚tzlich festgehalten werden muss.
   Die Oberfl‚che der Abstellanlage muss aus einem Material sein, das weicher ist als der
    Lack des Fahrrads, sodass bei einer Bewegung des Fahrrads an der Abstellanlage das
    Fahrrad nicht zu Schaden kommt.
   Die Abstellanlage muss so gestaltet sein, dass auch aus der Verwendung durch andere
    Personen kein Besch‚digungsrisiko f€r das Fahrrad besteht (Abstand zwischen den
    R‚dern, Platzbedarf zum Man„vrieren etc.).

Witterungsschutz
    Je l‚nger das Fahrrad abgestellt ist, desto wichtiger ist es, das Rad vor
     Witterungseinfl€ssen zu sch€tzen. F€r Dauer – Abstellanlagen empfiehlt sich daher
     zumindest eine ƒberdachung der Anlage, eine Einhausung w‚re noch besser. Eine
     ordnungsgem‚ˆe Entw‚sserung und auch bei feuchter Witterung begeh- und befahrbare
     Zubringeranlagen sollten selbstverst‚ndlich sein.

Soziale Sicherheit
    Die Abstellanlage ist so anzulegen, dass die Verwendung kein soziales Risiko darstellt,
     das heiˆt, dass bei der Ben€tzung kein unerw€nschter Kontakt zu fremden Personen in
     Kauf genommen werden muss. Die Abstellanlage ist folglich €bersichtlich, einsehbar,
     €berschaubar und von auˆen kontrollierbar auszuf€hren.
    F€r ausreichende Beleuchtung ist zu sorgen. Damit werden Bedienkomfort und soziale
     Sicherheit gew‚hrleistet, Vandalismus und Diebstahl verhindert.

6
    Meschik: Planungshandbuch Radverkehr, 2008. S.177f

                                                                                               9
Fahrradständer-Bedarfserhebung in Linz
Radständerbewertung
F€r die Auswahl von geeigneten Fahrradabstellanlagen gibt es bereits einige Untersuchungen.
Wir m„chten dazu besonders auf die Radst‚nderbewertung der ARGUS hinweisen, die im
Anhang zu finden ist.

Kosten
Geht man einmal davon aus, dass f€r die Aufstellung auf vorwiegend „ffentlichen Fl‚chen
kein Grunderwerb notwendig ist, so bleibt neben der reinen Investition die Organisation der
Aufstellung. Bei reinen Investitionskosten von rd. 100,- pro Fahrradabstellplatz kann man
also von Gesamtkosten 200,- pro Fahrradabstellplatz rechnen. 10.000 Radst‚nder w€rden
demnach €berschl‚gig rd. 2,0 Mio EURO erfordern. F€r den Radverkehr in Linz viel Geld,
aber im Vergleich zu den teuren Investitionen f€r den Autoverkehr doch nicht so viel: So hat
man mit dieser Summe, die bei Gesamtumsetzung des f€r den Radverkehr ein markante
Qualit‚tssteigerung im gesamten Stadtgebiet bedeuten w€rde, gerade einmal 50 (!) Parkpl‚tze
in der vor kurzem er„ffneten Tiefgarage Promenade errichten k„nnen, also nur 10 % dieser
einen Tiefgarage.

Einige der vorgesehenen neuen Radabstellpl‚tze – vorwiegend in der Innenstadt - m€ssten im
Bereich von Kurzparkzonen situiert werden. In Summe sind ca. 7 % der vorgeschlagenen
Abstellpl‚tze (in Summe rd. 650) dort vorgesehen. Geht man davon aus, dass auf der Gr„ˆe
eines Kfz-Parkplatzes rd. 7-9 Fahrr‚der untergebracht werden k„nnen, so w‚ren f€r die
vorgeschlagenen Pl‚tze in der Linzer Innenstadt 70-90 Kfz-Parkpl‚tze umzuwidmen, was nur
rd. 1,5 % der rd. 5.000 Kurzparkzonenpl‚tze ausmacht. Nachdem in Linz seit 2003 fast 3.000
neue Tiefgaragenpl‚tze errichtet worden sind, w€rden die wegfallenden Parkpl‚tze eine
vernachl‚ssigbare Gr„ˆe sein. Vor allem auch dann wenn es gelingt, den einen oder anderen
Verkehrsteilnehmer dadurch dauerhaft zum Radfahren, der dann nicht nur beim ruhenden
Verkehr sondern auch im flieˆenden Verkehr deutlich weniger Platz beansprucht als der
Autofahrer. Nachdem ein Fahrradabstellplatz rd. 1 mŠ beansprucht, w‚ren das f€r 650
Radabstellpl‚tze rd. 650 mŠ. Das w‚re rd. ein Hunderttausendstel der „ffentlichen
Verkehrsfl‚chen in Linz bzw. nur rd. 0,25 % der Verkehrsfl‚chen in der Linzer Innenstadt.

Laut VC‡ erspart jeder Radfahrer der Kommune rd. 2.000,- pro Jahr. Die oben erw‚hnte
Gesamtsumme von 2 Mio Euro w‚re als schon herinnen, wenn nur 100 Personen (bzw. 0,05%
der Bev„lkerung von Linz) €ber einen Zeitraum von 10 Jahren dauerhaft auf's Rad umsteigen.
Fl‚chendeckend gute Abstellanlagen sind eine wichtige Voraussetzung, um mehr Leute zum
Umsteigen auf's Rad zu bewegen, vor allem weil dort das Rad auch sicher abgesperrt werden
kann.

                                                                                          10
Aufstellung der Fahrradabstellanlagen / Umsetzung der Ergebnisse der
Erhebung
Wegen des hohen erhobenen Bedarfes ist sich die Initiative Fahrrad OÖ bewusst, dass die
Errichtung der benötigten Fahrradabstellanlagen im gesamten Stadtgebiet von Linz sowohl
beachtliche Investitionsmittel, als auch eine gewisse Zeit zur Durchführung bedarf. Wir
erwarten uns daher nicht eine sofortige gänzliche Umsetzung, jedoch ein zügiges und
konsequentes Herangehen, eine transparente Umsetzungsplanung und nachvollziehbare
Verwirklichungsschritte.

Denkbar wären Schwerpunktprogramme der Stadt Linz in Kooperation mit bestimmten
Partnern, z.B. mit Wohnbaugenossenschaften, wo - wie die Auswertung zeigt - der größte
Handlungsbedarf existiert. Genauso wäre ein Schwerpunktprojekt mit Linzer Schulen
denkbar. Dort wäre es wirklich höchste Zeit, einen Standard an geeigneten Radständern
einzuführen. Außerdem sollte möglichst bald an jeder Linzer Schule jenes Maß an
Radständern zur Verfügung stehen, dass sich aus der hoffentlich bald beschlossenen
Verordnung in der oö Bautechnikgesetzen für Neubauten ergibt. Gerade bei Schülern werden
die Wurzeln für die spätere Verkehrsmittelwahl gelegt

Darüber hinaus ist uns bewusst, dass Radabstellanlagen nur eine von vielen notwendigen
Maßnahmen ist, um den Anteil der Alltagsradler am Individualverkehr in Linz zu erhöhen. Es
dürfen daher wegen der Aufstellung von Radabstellanlagen die anderen notwendigen
Maßnahmen wie z.B. der Lückenschluss von Radwegen nicht hintan gestellt werden.

Anhang:
Fahrradständerbewertung

Beilagen:
Erhebungsbogen (Excel-Tabelle)
Plan der Stadt Linz mit eingezeichneten Standorten
Bautechnikverordnung: Fahrradabstellplätze

                                                                                          11
Anhang

Fahrradständerbewertung
entsprechend den Bedürfnissen von AlltagsradfahrerInnen.
Bewertet wurden die Radständermodelle hinsichtlich Praxistauglichkeit, Gefahr der
Beschädigung des Fahrrades und Sicherheit gegen Diebstahl. (Achtung: Die angegebenen
Preise sind Richtwerte!)

Radständer für den öffentlichen Raum - Wiener Bügel
In Wien werden an öffentlichen Orten die "Wiener Bügel" (Anlehnbügel) aufgestellt - sie sind
aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Die Bügel sind diebstahlsicher und das Ein- und
Ausparken ist einfach.
Es fehlt aber eine Halterung in Längsrichtung, und wenn zwei Fahrräder an einem Bügel
abgestellt werden, können seitlich wegstehende Teile wie Lenker oder Seile sich gegenseitig
verhaken oder beschädigen.

Die Bügel können bei der Firma Lissy (www.lissy.at) in Wien bestellt werden und kosten je
Fahrrad etwa 90 Euro. Diese Bügel werden einbetoniert was entsprechend aufwendige
Montagearbeiten mit sich bringt. Außerdem muss der Untergrund geeignet sein.
Günstiger können Sie die Bügel z.B. bei der Firma WSM Walter Solbach Metallbau GmbH
(www.wsm-fahrradstaender.de/germany/) bekommen, dort sind etwas schlankere Bügel ab
etwa 40 Euro je Fahrrad zu haben.
Auch die Firma Connex-KT (www.connex-kt.at/) bietet Fahrradbügel (Modell "Toaster") um
etwa 80 Euro je Fahrrad an. Diese beiden Modelle werden mittels Andübeln befestigt.

                                                                                         12
Ein Nachteil des Anlehnbügels ist, dass
entweder nur der Rahmen oder ein Rad
befestigt werden kann. Freche Diebe
stehlen dann ein Fahrrad, das nur am
Vorderrad befestigt ist, und holen das
fehlende Vorderrad von einem
Nachbarfahrrad.
Nichtsdestotrotz werden die Bügel von den
Radfahrern sehr gerne verwendet!

                                            Ein im öffentlichen Straßenraum nicht zu
                                            unterschätzender Vorteil ist die Sicherheit
                                            gegen das Verparken mit KFZs.

                                                                                     13
PADERA FBS von TCI

Bei den ARGUS-Fahrradtagen im April 2007 wurde der neue Radständer PADERA FBS von
TCI das erste Mal der Öffentlichkeit vorgestellt, und wir haben ihn schnell aber genau
getestet. Kurz gesagt: er ist der beste Radständer, den wir je ausprobiert haben!
Dass die ARGUS mit ihrer Beurteilung nicht alleine steht, haben die Besucher der
Fahrradtage bestätigt. Sie haben "mit den Rädern" abgestimmt. Der neue Radständer wurde
von den Pedalrittern sofort angenommen und fast immer richtig verwendet. Durch den
Ansturm war der Radständer übervoll und die Pedalritter waren beim Abstellen oft sehr
kreativ :-)

                                                           Die Basis des Radständers
                                                           bildet der Bügel, der vorne an
                                                           der Querstange befestigt ist.
                                                           Hinten ist eine Öse
                                                           vorhanden, in die das
                                                           Fahrradschloss eingehängt
                                                           werden kann. Auch
                                                           Kinderräder können leicht
                                                           befestigt werden. Durch die
                                                           Öse ist das Fahrrad gegen
                                                           Verrutschen in Längsrichtung
                                                           bestens gesichert.

                                                                                       14
Der Bügel ist etwas niedriger
und länger als die "Wiener
Bügel" und somit besser an die
Abmessungen eines Fahrrades
angepasst. Der zweite
Unterschied zu den "Wiener
Bügeln" ist, dass je Bügel nur
ein Fahrrad abgestellt wird.
Somit werden Beschädigungen
durch gegenseitiges Verhaken
oder Zerdrücken von seitlich
wegstehenden Teilen wie
Lenker oder Seile vermieden.

                                 Die Öse für das Fahrradschloss ermöglicht
                                 sehr viele verschiedene
                                 Befestigungsmöglichkeiten, je nach
                                 Rahmenhöhe und -typ. Durch die Öse wird
                                 auch das ärgerliche "Hinunterrutschen" des
                                 Fahrradschlosses verhindert.

                                                                        15
Die vordere Abschrägung des Bügels
                                        erlaubt ein problemloses Abstellen von
                                        Rädern mit Fahrradkörben.

Die Vorderradpositionierung
stabilisiert das Rad seitlich und
schützt vor Beschädigung und
Diebstahl. Optional ist eine einfache
Befestigung des Vorderrades
möglich.

                                                                            16
Die Kunststoffprotektoren
                                                                am Anlehnbügel schützen
                                                                den Fahrradlack vor
                                                                Beschädigungen.

Der PADERA FBS ist für fast alle Einsatzbereiche zu empfehlen. Einzige Ausnahme ist dort,
wo ein Geschäftstreibender nicht die volle Tiefe belegt haben will. Der PADERA FBS ist
derzeit auch leider nicht von der MA 19 (Stadtgestaltung) für den öffentlichen Bereich
zugelassen.
Die Qualität hat natürlich ihren Preis und der PADERA FBS kostet etwa 150 Euro je
Fahrradabstellplatz. Der Qualitätsunterschied zu den Wiener Bügeln ist aber sehr hoch und
außerdem entfallen die teuren Einbetonierarbeiten.
Mehr über den Radständer können Sie auf der TCI Homepage (www.tci-systems.com)
erfahren.

                                                                                       17
ADFC-empfohlene Radständer für Schulen, Geschäften,
Arbeitsstätten und Wohnanlagen
Die Radständermodelle Beta-Focus, Lambda, Kappa und Pedalo wurden von der ARGUS
getestet und für sehr gut befunden. Die Modelle werden auch vom ADFC (Allgemeiner
Deutscher Fahrradclub) empfohlen (siehe ADFC-Bewertung www.adfc.de/1852_1).

Sie eignen sich hervorragend für Arbeitsstätten, Schulen, Geschäfte und Wohnanlagen.

Diese Radständer können alle mit Schrauben befestigt werden, und somit braucht man keine
Spezialwerkzeuge für die Montage.

Seit Juni 2006 stehen die Radständermodelle Beta-Focus, Lambda und Kappa beim
Schulschiff auf der Donauinsel (zwischen der U6-Brücke und der Floridsdorfer Brücke) und
können jederzeit angeschaut und ausprobiert werden. Sie wurden freundlicherweise von den
Österreichischen Lieferanten zur Verfügung gestellt.

                                                                                       18
„Beta-Focus“ von Orion: ADFC-empfohlen

Der Beta-Focus von Firma Orion Bausysteme (www.orion-bausysteme.de) ist ein sehr guter
Radständer. Es muss mit einem Preis von etwa 100 Euro pro Fahrrad gerechnet werden.
In Österreich wird Orion durch die Firma Connex-KT (www.connex-kt.at) vertreten.

Das Fahrrad steht sehr stabil,
sowohl der Fahrradrahmen als
auch das Vorderrad können
problemlos gleichzeitig
befestigt werden und das
Risiko, dass der Lack zerkratz
wird, ist durch den
Kunststoffschutz minimal.

                                                                                     19
Der Schutzbügel verhindert
                                       effizient das Abmontieren oder
                                       Beschädigen des Rades. Der
                                       Radständer ist jedoch nur mit der
                                       optionell zu bestellenden
                                       "Focus"-Einrichtung (am Bild das
                                       schwarze Führungsblech für das
                                       Vorderrad) zu empfehlen.

Bei Beta-Focus besteht auch die
Möglichkeit den Radständer durch
Betonblöcke zu beschweren, somit
kann der Radständer völlig ohne
Bohren fixiert werden. Ein
zusätzlicher Vorteil ist, dass der
Radständer jederzeit versetzt werden
kann. Diese Alternative ist jedoch
nur an nicht diebstahlgefährdeten
Orten (z.B. eingezäunte
Betriebsgelände) zu empfehlen.
Besonders hervorzuheben ist auch
die Option eigene Bügel für
Kinderfahrräder zu integrieren.

                                                                     20
Am Bild ist das Modell Hoch-
Tief abgebildet. Die
Hochstellung ist vom ADFC
nicht empfohlen, durch das
fehlende "Focus"- Bauteil ist
die Seitenstabilität nicht
ausreichend.

                          21
„Lambda“ von Gronard: ADFC-empfohlen
Das Radständermodell Lambda kostet für einseitige Radständer etwa 100 Euro je Fahrrad,
doppelseitige Radständer (siehe Bild) bekommt man für 80 Euro je Fahrrad. Das Fahrrad
kann bequem hineingeschoben werden. Durch die großflächige Abstützung des Vorderrades
steht das Fahrrad sehr stabil und es gibt keine Gefahr, dass das Rad umfällt oder das
Vorderrad beschädigt wird. Zum Befestigen ist ein Bügel aus massivem Stahl vorhanden.

                                                             Die Befestigung ist etwas
                                                             gewöhnungsbedürftig. Man
                                                             erwartet, dass sowohl der
                                                             Rahmen als auch das
                                                             Vorderrad befestigt werden
                                                             können. Dies ist uns mit
                                                             einem Bügelschloss
                                                             allerdings nicht gelungen,
                                                             sondern es konnte nur der
                                                             Rahmen befestigt werden.
                                                             In der Praxis ist aber eine
                                                             Befestigung des
                                                             Vorderrades nicht unbedingt
                                                             notwendig, weil bei
                                                             angehängtem Fahrrad das
                                                             Abmontieren des
                                                             Vorderrades fast unmöglich
                                                             ist.

Besonders hervorzuheben ist das
Design: der Radständer ist
bestens geeignet, um an
ästhetisch anspruchsvollen Orten
wie z.B. in einer Altstadt
eingesetzt zu werden.

Der Radständer wird von der
Firma Gronard
(www.gronard.de) hergestellt.
In Österreich ist Gronard
vertreten durch die Firma
Innovametall
(www.innovametall.at/) .

                                                                                     22
Dass er einfach und logisch zu benützen ist, haben die Schüler beim Schulschiff bewiesen,
gleich am Tag nach der Aufstellung wurde er richtig verwendet.

                                                                                            23
"Kappa" von Gronard: ADFC-empfohlen
Das Radständermodell Kappa kann preislich als günstig bezeichnet werden, beim einseitigen
Modell (siehe Bild) beträgt der Preis etwa 80 Euro je Fahrrad, beim doppelseitigen Modell
kommt man mit etwa 60 Euro weg. Der Radständer wurde von derselben Person entwickelt
wie Lambda. Die Fahrradhalterung ist sehr ähnlich und somit steht das Fahrrad genau so gut
wie beim Lambda.

Das Fahrrad kann bequem hineingeschoben werden. Durch die großflächige Abstützung des
Vorderrades steht das Fahrrad sehr stabil und es gibt keine Gefahr, dass das Rad umfällt oder
das Vorderrad beschädigt wird. Zum Befestigen ist ein Bügel aus massivem Stahl vorhanden.
Auch hier kann mit einem Bügelschloss nur der Rahmen befestigt werden.

                                                                                           24
Der Radständer wird durch die Firma Gronard (www.gronard.de) hergestellt.
In Österreich ist Gronard vertreten durch die Firma Innovametall (www.innovametall.at/).

Auch dieser Radständer ist einfach und logisch zu handhaben.

                                                                                           25
"Pedalo Hoch/Tief" von Erlau AG: ADFC-empfohlen
Das Radständermodell Hoch/Tief von Pedalo bekommt man um etwa 100 Euro je Fahrrad.
Die Hoch/Tief-Einstellung ermöglicht eine optimale Nutzung der Abstellfläche.

                                                                                     26
Die Verwendung ist etwas gewöhnungsbedürftig, hat man aber den Trick entdeckt ist es kein
Problem.

Der Rahmen muss zuerst in die Halterung hineingeschoben werden. Die Halterung ist aus
Kunststoff, somit wird der Lack am Fahrrad geschont. Zum Befestigen ist ein Bügel aus
massivem Stahl vorhanden. Mit einem Seilschloss ist eine problemlose Befestigung von
Rahmen und Hinterrad möglich.

Der Radständer wird von der Firma Erlau AG (www.erlau.de/moebel/d/produkte/index.html)
hergestellt.
In Wien kann er beim Bundesgymnasium in der Gerasdorfer Straße 103 in Floridsdorf
angeschaut werden.
                                                                                        27
WSM 2500 - Weiterentwickelte Felgenklemme: vollwertiger Radständer
aber hässlich
Dieses Modell von Walter Solbach Metallbau besteht aus einer Felgenklemme und ist
zusätzlich mit einem langen Bügel ausgerüstet, wo das Fahrrad mit Hilfe des Schlosses
angehängt werden kann.

Der Radständer kann im 22. Bezirk, Donau-City-Straße 1, Tech-Gate Vienna (ganz hinten im
linken Eck, außerhalb des Gebäudes) angeschaut und ausprobiert werden.

                                                                                        28
Der Bügel erlaubt viele verschiedene Befestigungsmöglichkeiten, je nach Rahmenhöhe und -
typ und mit verschiedenen Schlössern. Somit kann der Radständer als vollwertig eingestuft
werden. Das Rad wird durch den Bügel auch gestützt und ein Umfallen effektiv verhindert.

Mit einem Preis von 80 Euro je Fahrrad kann der Ständer aber nicht mehr als günstig
bezeichnet werden, in dieser Preisklasse stehen etliche gute Radständer zur Auswahl.
Außerdem, wenn wir uns eine ästhetische Beurteilung erlauben dürfen, finden wir den
Ständer ganz einfach hässlich.

Der Radständer WSM 2500 kann bei der
(www.wsm-fahrradstaender.de/germany/index.html) bezogen werden.

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Weiterentwickelte Felgenklemme: für Geschäfte bedingt empfehlenswert

Dieses Modell der Felgenklemme ist erheblich besser, zumindest steht das Fahrrad stabil und
das Vorderrad kann nicht so leicht beschädigt werden. Der Nachteil ist aber immer noch die
fast unmögliche Befestigung des Fahrrahmens. Daher eignet sich dieser Radständer nur dort
wo das Fahrrad kurz und vor den Augen Vieler abgestellt wird, z.B. vor Geschäften.

Die Felgenklemme kann bei der Firma WSM Walter Solbach Metallbau GmbH
(www.wsm-fahrradstaender.de/germany/index.html) bezogen werden und kostet je Fahrrad
etwa 40 Euro.

21. Intersport Eybl Nord bei der Kreuzung Julius-Ficker-Straße/Seyringer Straße. An dieser
Stelle ist der Radständer geeignet.

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NICHT empfehlenswerte Radständer
Spiralradständer: teuer und total praxisuntauglich
Der Spiralradständer sieht bestechend einfach aus und ist das Lieblingsgestaltungselement der
Architekten. Leider ist er total praxisuntauglich und wird von den Radfahrern auch nicht
angenommen. Das Fahrrad steht schräg und somit ist die Gefahr erheblich, dass das
Vorderrad verbogen wird. Jegliche Be- und Entladung des Fahrrades gerät zum Abenteuer,
weil das Gepäck herunterrutscht. Eine Befestigung des Fahrradrahmens ist ebenfalls fast
unmöglich. Daher: Finger weg vom Spiralradständer! Dabei ist der Spiralradständer nicht
einmal besonders günstig, er kostet etwa 70 Euro je Fahrradabstellplatz. Um diesen Preis sind
ADFC-empfohlene Radständer auch zu haben.

                                                       21. Franklinstraße 21, GRG .
                                                       Spiralradständer: das Fahrrad steht
                                                       schief und das Vorderrad wird sehr
                                                       leicht verbogen. Eine Befestigung des
                                                       Fahrradrahmens ist sehr schwer
                                                       möglich. Unbrauchbar!
                                                       Der Radständer wird
                                                       dementsprechend wenig benutzt und
                                                       steht fast immer leer.

                                                                                          31
Felgenklemme (Felgenmörder): billig und mangelhaft
Die Felgenklemme, unter Radfahrern als "Felgenkiller" oder "Felgenm„rder“ bekannt, ist kein
vollwertiger Radst‚nder. Das Fahrrad wird nur durch einen Teil der Vorderradfelge fixiert.
Durch unachtsame Radfahrer oder Passanten oder sogar durch den Wind besteht erhebliche
Gefahr, dass das Vorderrad so stark beansprucht wird, dass die Felge verbogen wird.
Ausserdem ist eine Befestigung des Fahrradrahmens sehr schwierig.

Der "Felgenkiller" sollte, wenn €berhaupt, nur dort in Betracht kommen, wo die Fahrr‚der
kurz abgestellt werden, z.B. bei Gesch‚ften. Bei Arbeitsstellen, ‡V-Haltestellen und Schulen
ist von diesem Radst‚nder abzuraten. Der einzige Vorteil des "Felgenm„rders" ist der
g€nstige Preis, er kostet etwa 25 Euro je Abstellplatz. Ein g€nstiger Fahhradb€gel ist aber
schon um 40 Euro je Fahrrad zu bekommen, und es sollte €berlegt werden, ob man nicht um
dieselbe Gesamtsumme weniger, daf€r aber bessere Radst‚nder, aufstellen k„nnte.

22. Finanzamt Adolf-Sch‚rf-Platz. Viele
Parteien und einige Mitarbeiter kommen
gerne mit dem Fahrrad. Der vorhandene
Radst‚nder k„nnte aber besser sein.

                                                Wie man einfach erkennen kann, hat f€r viele
                                                Radfahrer das sichere Anh‚ngen des
                                                Fahrrades oberste Priorit‚t. Abgest€tzt wird
                                                das Fahrrad durch den eigenen Seitenst‚nder.

22. Donauzentrum. Dass die
Radfahrer nicht grundlos vorsichtig
sind kann „fters bei den
Felgenklemmen beobachtet
werden.

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Biciblock - teure Felgenklemme
Der Biciblock wird sehr gerne von Geschäften eingesetzt und sein Vorteil (für das Geschäft)
ist der flexible Einsatz. Die seitlichen Betonblöcke halten den Radständer am Platz, erlauben
aber jederzeit eine unkomplizierte Aufstellung an einem anderen Ort. Außerdem sind keine
Bohrarbeiten erforderlich.

Der Ständer ist aber von der Funktion her eine normale Felgenklemme und genau so schlecht.
Das Fahrrad wird nur durch einen Teil der Vorderradfelge fixiert, mit der Gefahr, dass die
Felge leicht verbogen werden kann. Eine Befestigung des Fahrradrahmens ist auch
unmöglich. Der Preis von etwa 100 Euro je Fahrradabstellplatz platziert den Ständer hoch
oben auf der Preisskala. Um dasselbe Geld können hochwertige Radständer angeschafft
werden.
Hochgestellte Radeinstellung: nicht zeitgemäß

Der Fahrradständer für die hochgestellte Radeinstellung dürfte den meisten Radfahrern
bekannt sein. Früher hat es diesen Radständer auf jedem Fabrikgelände gegeben. Den
heutigen Anforderungen entspricht der Radständer aber nicht. Das Hochstellen des Fahrrades
ist für muskulöse Schwerarbeiter kein Thema, aber für den normalen heutigen Büromenschen
ist es eine nicht ganz triviale Aufgabe. Außerdem will man auch Frauen zum Radfahren
animieren, und dann ist das Jonglieren mit dem Fahrrad nicht unbedingt förderlich.

Der Radständer erfüllt auch die heutigen Anforderungen an Diebstahlsicherheit nicht, eine
Befestigung der Rahmen ist nur mit einem extrem langen Schloss möglich. Mit einem
Standardschloss können nur die Räder befestigt werden.

Dieser Radständer ist nicht mehr zeitgemäß, und wir raten vom Einsatz ab.

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Radständer-Bewertungen der anderen
Sie müssen sich aber nicht ausschliesslich auf unsere Ratschläge verlassen. Schauen Sie sich
die Bewertungen des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC)
(www.adfc.de/1852_1.htm) an.

Auch die Homepage der ADFC Bergstrasse
(www.adfc-bergstrasse.de/radverkehrsplanung/fahrradstaender-bewertung.htm)stellt eine
ausführliche Bewertung zur Verfügung.

Montage der Radständer
Beim Kauf des Fahrradständers sollte auf die Montage nicht vergessen werden. Es gibt die
Möglichkeit, den Radständer entweder einzubetonieren oder aufzudübeln.

Das Einbetonieren ist etwas sicherer, dafür aber teurer und nicht immer möglich. Es ist eher
an Stellen zu empfehlen, wo Fahrräder rund um die Uhr und abgeschieden abgestellt werden,
beispielsweise bei ÖV-Haltestellen.

Beim Aufdübeln sind keine Spezialwerkzeuge oder Grabarbeiten erforderlich, dafür ist es
leichter, den Radständer oder das Fahrrad zu entwenden. Die Methode eignet sich daher für
Örtlichkeiten, wo die Fahrräder meistens nur tagsüber abgestellt werden, z.B. Schulen,
Arbeitsplätze oder Geschäfte oder an weniger diebstahlgefährdeten Orten wie in Innenhöfen
oder eingezäunten Geländen. Sollte der Ort diebstahlgefährdet sein, empfehlen wir
zusätzliche Sicherungsmaßnahmen wie z.B. das Deformieren der Schrauben.

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Zusammenfassung Radständerbewertung
Modell           Hersteller              ARGUS-            Empfohlener Preis
                                         Bewertung         Einsatz-    (Richtwert,
                                                           bereich     Euro)
Anlehnbügel      Firma TCI               Ausgezeichnet     Überall außer    150
(PADERA          www.tci-systems.com/                      auf der Straße
FBS)
Beta-Focus       Firma Orion             Sehr gut          Überall außer    100
                 Bausysteme                                auf der Straße
                 www.orion-
                 bausysteme.de/
Lambda           Firma Gronard           Sehr gut,         Überall außer    80-100
                 www.gronard.de/         schönes Design    auf der Straße
Kappa            Firma Gronard           Sehr gut,         Überall außer    60-80
                                         preiswert         auf der Straße
Pedalo           Firma Erlau AG          Sehr gut          Überall außer    100
                 www.erlau.de/moebel/                      auf der Straße
                 d/produkte/index.html
Anlehnbügel      Firma Lissy             Gut               Öffentliche      90
                 www.lissy.at/                             Abstellanlagen
Anlehnbügel      WSM Walter Solbach      Gut               Öffentliche      40
                 Metallbau GmbH                            Abstellanlagen
                 www.wsm-
                 fahrradstaender.de

Anlehnbügel      Connex-KT               Gut               Öffentliche      80
(Toaster)        www.connex-kt.at/                         Abstellanlagen
WSM 2500 -                               Gut               Überall außer    80
Weiter-          WSM Walter Solbach                        auf der Straße
entwickelte      Metallbau GmbH
Felgenklemme     www.wsm-
WSM 4000 -       fahrradstaender.de      Fahrrad steht     Bedingt: vor     40
Weiter-                                  stabil, nicht     Geschäften
entwickelte                              diebstahlsicher
Felgenklemme
Traditionelle    Verschiedene            Geringfügig       Keiner           25
Felgenklemme                             besser als kein
                                         Radständer
Biciblock        Metalco                 Geringfügig       Keiner           100
Felgenklemme                             besser als kein
                                         Radständer
Spiralrad-       Verschiedene            Nutzlos!          Keiner           70
ständer
Hochgestellte                            Nicht zeit-       Keiner           ---
Radeinstellung                           gemäß, nicht
                                         diebstahlsicher

                                                                                     36
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