Faktoren der Medien- und Programmwahl - ARD-Forschungsdienst* - ARD-Werbung

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Faktoren der Medien- und Programmwahl
ARD-Forschungsdienst*

Fernsehen gehört nach wie vor zu den beliebtesten            die Wahrnehmung des „Markenimages“ eines Fern-
Freizeitaktivitäten. Menschen sehen in der traditio-         sehangebots aktiviert werden, das sich durch die
nellen linearen Form fern und nutzen digitale Ange-          Integration von Informationen (z. B. Namen, Begriffe,
bote auf unterschiedlichen Onlineplattformen oder            Logo) und bisherige Erfahrungen der Zuschauerin-
in Streamingdiensten. Studien vor dem Hintergrund            nen und Zuschauer formiert. Dies ergab die Studie
des Uses-and-Gratifications-Ansatzes gehen davon             von Arendt, Northup und Camaj (2019) zur Auswahl
aus, dass trotz der vielfältigen Formen der Fernse-          von Nachrichten. Im Hinblick auf die mit der Nach-
hangebote im Wesentlichen ähnliche Motive der                richtennutzung verbundenen Motive scheinen auch
Nutzung bei den Rezipienten beobachtet werden                grundlegend verankerte Prädispositionen eine Rolle
können (vgl. die Studie von Barwise, Bellman und             zu spielen. York und Haridakis (2020) zeigten in ihrer
Beal, 2019; siehe Literaturliste). Diese haben mit           Studie, dass das Kontrollmotiv, durch das die Nutzung
grundsätzlichen menschlichen Beweggründen zu tun,            von Nachrichten teilweise motiviert ist, zu einem nicht
wie etwa die Regulierung des Selbst. So zeigen die           trivialen Anteil durch neurobiologische Eigenschaften
Studien von Adachi, Ryan, Frye, McClurg und Rigby            der Rezipienten beeinflusst wird.
(2018) und von Johnson, Eden, Reinecke und Hart-
mann (2020), dass durch Fernsehkonsum unter an-              Laut der Selbstbestimmungstheorie von Ryan und            Adachi, Paul J. C./
derem grundlegende intrinsische Bedürfnisse nach             Deci wird das Handeln von Menschen durch drei             Richard M. Ryan/
Autonomie, Kompetenz und Verbundenheit befriedigt            grundlegende Bedürfnisse motiviert: Autonomie,            Jonathan Frye/
werden, was sich wiederum positiv auf die Selbst-            Verbundenheit und Kompetenz. Im Rahmen von                Dayne McClurg/
kontrolle der Nutzer auswirkt. Auch in der Unter­            drei Studien wurde untersucht, welche Rolle diese         C. Scott Rigby:
suchung von Luong, Knobloch-Westerwick und                   Motive für die Fernsehnutzung spielen – genauer,          “I can’t wait for
Frampton (2019) zeigten sich positive Effekte, näm-          inwieweit sie die Auswahl und Nutzung von Fern-           the next episode!”
lich dann, wenn die Inhalte Aufwärtsvergleiche mit           sehserien erklären können. In der ersten Untersu-         Investigating the
medialen Figuren ermöglichten, die die Idee eines            chung sahen 190 Studierende (Durchschnittsalter:          motivational pull of
positiven zukünftigen Selbst unterstützten und die           20 Jahre) jeweils eine Episode einer Fernsehserie.        television dramas
Zuschauerinnen und Zuschauer auf diese Weise die             Anschließend sollten sie angeben, ob sie weitere          through the lens of
Möglichkeit hatten, ihr Selbst zu „managen“. Wie             Folgen anschauen bzw. die Serie anderen weiter-           self-determination
die Studie von Tefertiller und Sheehan (2019) ergab,         empfehlen würden. Die in der Selbstbestimmungs-           theory
sind sowohl in der traditionellen als auch in der digi-      theorie relevanten Motive wurden durch folgende           In: Motivation Science 4,
talen TV-Welt instrumentelle und ritualisierte Nut-          Variablen gemessen: Verbundenheit mit den Cha-            1/2018, S. 78-94.
zungsmuster zu beobachten, die mehr oder weniger             rakteren, Kompetenz/Verständnis und (autonomes)           DOI: 10.1037/
funktional für die Befriedigung spezifischer Bedürf-         Unterhaltungserleben (u. a. Eudaimonie, Originali-        mot0000063
nisse sind. So korrelierte beispielsweise in der Studie      tät und Überraschung). Alle drei Faktoren erwiesen        Und: Johnson,
von Hofer und Eden (2020) eine gezielte selektive            sich als signifikante Prädiktoren für die Motivation,     Benjamin K./
Fernsehnutzung mit einer positiven Bewertung der             weitere Episoden der Serie anzuschauen bzw. die           Allison Eden/
eigenen Lebenssituation und dem psychologischen              Serie weiterzuempfehlen. Den größten Einfluss             Leonard Reinecke/
Wohlbefinden bei älteren Menschen. In der Studie             hatten das Gefühl der Verbundenheit mit den Cha-          Tilo Hartmann:
von Silver und Slater (2019) hatte die Nutzung von           rakteren sowie das eudaimonische Unterhaltungs-           Self-control and
narrativen Fernsehangeboten und ein hohes Invol-             erleben und damit verbundenes Autonomieerleben.           need satisfaction
vement mit den Akteuren eine kompensatorische                Das Gefühl von Kompetenz war dagegen weniger              in primetime:
Funktion für Personen, die Unsicherheiten in Bezug           wichtig. In der zweiten Studie mit 150 Probanden          Television, social
auf die Bindung zu anderen Personen erlebten. Auch           (Durchschnittsalter: 20 Jahre) konnten die Befunde        media, and friends
beim sogenannten Binge-Watching konnten inten-               repliziert werden. Darüber hinaus fand man her-           can enhance
tionale versus nicht-intentionale Auswahlstrategien          aus, dass die Effekte unabhängig davon waren,             regulatory
beobachtet werden, die zu unterschiedlichen Nut-             wie viel Aufmerksamkeit eine Serie erforderte, um         resources via
zungsfrequenzen führten, und die Bedürfnisse der             ihr folgen zu können bzw. wie viel Aufmerksamkeit         perceived
Konsumenten in verschiedener Art und Weise befrie-           sie bei den Zuschauern generierte. In der dritten         autonomy and
digten (siehe die Studie von Nanda und Banerjee,             Studie (n=294; Durchschnittsalter: 36 Jahre) wur-         competence
2020 sowie von Riddle u. a., 2018). Schnelle und             den die Teilnehmer nach selbst ausgewählten Se-           In: Psychology of
unbewusste Selektionsentscheidungen können durch             rien gefragt. Auch hier zeigte sich, dass die Nut-        Popular Media.
                                                             zungsmotive von insgesamt 19 unterschiedlichen            Online First Publication,
 *	Uli Gleich, Institut für Kommunikationspsychologie und   Serien durch die Motive Autonomie, Verbundenheit          April 6, 2020.
    Medienpädagogik (IKM) der Universität Koblenz-Landau.    und Kompetenz signifikant vorhergesagt werden             DOI: 10.1037/
    Fax: 06341/28036712; E-Mail: gleich@uni-landau.de        konnten.                                                  ppm0000286
ARD-Forschungsdienst
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                        Auch eine weitere Studie (Johnson, Eden, Reinecke       Bewertung des eigenen Selbst, die Stimmung (z. B.
                        und Hartmann, 2020) konnte die Bedeutung von            ärgerlich, frustriert, hoffungsvoll, inspiriert, motiviert)
                        Autonomie und Kompetenz als motivationale Fakto-        und das mögliche zukünftige Selbst (z. B. „In der Zu-
                        ren für die Auswahl und Nutzung von Medienange-         kunft werde ich erfolgreich sein“) gemessen. Perso-
                        boten belegen. 395 Personen im Durchschnittsalter       nen, die man dazu gebracht hatte, über sich in der
                        von 43 Jahren wurden zu zwei Zeitpunkten im Ta-         Zukunft nachzudenken, verbrachten mehr Zeit mit
                        gesverlauf nach ihren Freizeit- bzw. Medienaktivitä-    Bloginhalten, die ihnen einen Aufwärtsvergleich er-
                        ten (u. a. Fernsehkonsum) befragt. Außerdem wurde       laubten, das heißt, Informationen über erfolgreiche
                        gemessen, wie sehr die Kapazität zur Selbstkontrolle    Personen beinhalteten. Dies war unabhängig davon,
                        aktuell ausgeprägt war und wie sehr die Freizeit-       ob sie in eine eher positive oder eher negative Stim-
                        bzw. Medienaktivität das Bedürfnis nach Autonomie,      mung versetzt worden waren. Die Aufwärtsvergleiche
                        Kompetenz und Verbundenheit befriedigte. Wie sich       führten wiederum zu einer besseren Bewertung des
                        zeigte, war das Fernsehen die am häufigsten ausge-      eigenen aktuellen und zukünftigen Selbst und zu
                        führte Freizeitaktivität (71,6 %), gefolgt von Social   einer Verbesserung der Stimmung der Probanden.
                        Media (49,9 %), Lesen (27,3 %), Spielen (14,9 %),
                        Sport (12,9 %) und Freunde treffen (11,9 %). Perso-     Eine weitere Studie von Knobloch-Westerwick, Ro-
                        nen, bei denen die Selbstkontrolle zu Beginn bereits    binson, Willis und Luong (2020; siehe Literaturliste)
                        stärker ausgeprägt war, erfuhren durch die Medien-      konnte diese Befunde bei einer Gruppe von 181 jun-
                        nutzung ein höheres Maß an Autonomie und Kompe-         gen Frauen für die Auswahl und Nutzung von Online-­
                        tenz bei der Nutzung des Fernsehens und von Social      Magazinbeiträgen über mehrere Messzeitpunkte be-
                        Media. Dies hatte wiederum positiven Einfluss auf       stätigen. Auch hier nutzten die Probandinnen den
                        die berichtete Selbstkontrolle am Ende des Tages.       sozialen Vergleich mit Medienpersonen in einer zie-
                        Auch für andere Freizeitaktivitäten zeigte sich, dass   lorientierten Weise, um selbstbezogene Motive zu
                        die Befriedigung der intrinsischen Bedürfnisse zu       befriedigen und ihr Selbstkonzept positiv zu unter-
                        einer positiven Regulierung der Selbstkontrolle bei-    stützen. Im Vergleich zur bisherigen Forschung, die
                        trug.                                                   eher die negativen Effekte von Aufwärtsvergleichen
                                                                                durch Medieninhalte im Fokus hatte, zeigen die Stu-
                        Beide Studien zeigen, dass Rezipientinnen und Rezi-     dien positive Konsequenzen, zum Beispiel, wenn
                        pienten unter anderen das Fernsehen zur Selbst­         durch einen Aufwärtsvergleich mit medialen Figuren
                        regulation nutzen, indem sie durch dessen Nutzung       die Idee eines positiven zukünftigen Selbst unter-
                        grundlegende intrinsische Bedürfnisse nach Auto-        stützt wird. Durch gezielte Medienauswahl haben
                        nomie, Kompetenz und Verbundenheit befriedigen.         die Konsumenten so die Möglichkeit, Selbst-Manage-
                        Dies könnte für die strategische Kommunikation von      ment zu betreiben.
                        Medienanbietern relevant sein, zum Beispiel, wenn
                        neue Angebote promotet werden (siehe auch die           Viele Fernsehzuschauerinnen und -zuschauer besit-             Tefertiller, Alec/
                        Studie von Beal, Romaniuk und Sharp, 2018; siehe        zen Smart-TVs und nutzen über diese Geräte On-                Kim Sheehan:
                        Literaturliste).                                        line-Streamingdienste (z. B. Netflix). Diese Entwick-         TV in the streaming
                                                                                lung zur Fernsehnutzung über digitale Plattformen             age: Motivations,
      Luong, Kate T./   Um die eigenen Leistungen, Werte und Probleme zu        veranlasste die Autoren zu untersuchen, welche                behaviors, and
     Silvia Knobloch-   bewerten, vergleichen sich Personen mit anderen         Motive das aktuelle Fernsehverhalten formen. Wie              satisfaction of
         Westerwick/    Personen. Das SESAM-Modell (Selective Exposure          nutzen Menschen Fernsehinhalte im digitalen Zeit­             post-network
   Jessica Frampton:    Self- and Affect-Management) geht davon aus, dass       alter? Nach welchen Kriterien wählen die Zuschauer            television
       Temporal self für solche sozialen Vergleiche auch Medieninhalte          und Zuschauerinnen ihr Programm aus? Und: Können              In: Journal of
 impacts on media genutzt werden, und zwar mit dem Ziel, aktuelle Zu-           wie beim traditionellen linearen Fernsehen auch hier          Broadcasting &
exposure & effects: stände des Selbst zu regulieren. Dazu wurde ein             eher instrumentelle versus eher ritualisierte Nut-            Electronic Media 63,
         A test of the Laborexperiment mit 292 Personen im Durch-               zungsmuster beobachtet werden? Im Rahmen einer                4/2019, S. 595-616.
Selective Exposure schnittsalter von knapp 21 Jahren durchgeführt. Die          Onlinestudie wurden 810 Personen im Durch-                    DOI: 10.1080/
   Self- and Affect-­ Probanden wurden zunächst durch eine Schreibauf-          schnittsalter von 37 Jahren unter anderem nach                08838151.2019.
        Management gabe dazu gebracht, über ihr aktuelles oder über ihr         ihrem Fernsehverhalten, der Nutzung digitaler Tech-           1698233
     (SESAM) model zukünftiges Selbst nachzudenken. Gleichzeitig wurde          nologien sowie den gesuchten und erhaltenen Grati-
 In: Media Psychology, dabei entweder positive oder negative Stimmung           fikationen befragt. Außerdem sollten sie angeben, wie
      Published online: durch Denkanstöße induziert. Anschließend hatten        sehr sie ihre Fernsehnutzung planten (Präselektion),
 15 Sep 2019, S. 1-31. die Teilnehmer Gelegenheit, unterschiedliche Varian-     wie aufmerksam sie rezipierten und/oder wie sehr
         DOI: 10.1080/ ten von Blogbeiträgen zu lesen. Darin wurden Perso-      sie über das Gesehene reflektierten (Elaboration).
       15213269.2019. nen beschrieben, die in verschiedenen Bereichen           Schließlich wurde die Zufriedenheit mit der Fernseh-
              1657898 (Beziehung, Freundschaft, Karriere, Finanzen) ent-        nutzung sowie die Affinität gegenüber dem Fernsehen
                        weder sehr erfolgreich oder nicht erfolgreich waren,    erfasst. Die Autoren identifizierten fünf Motivfakto-
                        und damit entweder Aufwärtsvergleiche oder Ab-          ren, die insgesamt knapp 60 Prozent der Varianz der
                        wärtsvergleiche auslösten. Anschließend wurden die      Fernsehnutzung aufklärten: 1) Stress-Management
Faktoren der Medien- und Programmwahl
                                                                                                                                   Media
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                         (u. a. Alltagsflucht oder Vermeidung von Einsamkeit),    Gesundheitsempfinden zusammen. In der jüngeren
                         2) Entspannende Unterhaltung, 3) Gewohnheit, 4) In-      Altersgruppe wurden diese Zusammenhänge mit
                         formationssuche und 5) Soziale Interaktion. Dabei        einer Ausnahme nicht nachgewiesen.
                         gingen entspannende Unterhaltung, Informations-
                         suche und soziale Interaktion mit höherer Zuschauer-     In einer zweiten Studie befragten die Autoren weitere
                         aktivität, insbesondere Präselektion und Elaboration,    477 Personen im Durchschnittsalter von knapp 68
                         einher. Die habituelle Nutzung war negativ mit der       Jahren und konnten die Ergebnisse im Wesentlichen
                         Aufmerksamkeit während der Nutzung assoziiert.           replizieren: Eine selektive Fernsehnutzung korrelierte
                         Für die Zufriedenheit mit dem Medium erwies sich         mit einer positiven Bewertung der eigenen Lebens-
                         die Gratifikation entspannende Unterhaltung als am       situation, während eine kompensatorische TV-Nut-
                         bedeutsamsten. Die Affinität gegenüber dem Fern-         zung damit negativ korrelierte. Es scheint, als würde
                         sehen konnte ebenfalls durch entspannende Unter-         das Fernsehen von älteren Menschen als Teil einer
                         haltung und zusätzlich durch Stressmanagement            generellen Strategie zur Lebensbewältigung verstan-
                         vorhergesagt werden.                                     den und eingesetzt werden. Dies funktioniert aller-
                                                                                  dings nur, wenn die Entscheidung fernzusehen und
                         In der Studie wurden außerdem instrumentelle und         die Auswahl des Angebots gezielt getroffen werden.
                         ritualisierte Nutzungsmuster identifiziert. Instrumen-
                         tell motivierte Nutzer suchten vor allem spannende       Aufgrund früher Erfahrungen unterscheiden sich            Silver, Nathan/
                         Unterhaltung, waren aktiv im Sinne von Selektion         Menschen darin, wie stabil und sicher sie die emotio-     Michael D. Slater:
                         und Aufmerksamkeit und nutzten häufig Streaming-         nale Bindung an relevante Bezugspersonen (z. B.           A safe space for
                         technologien. Ritualisierte Fernsehnutzung war da-       den/die Partner/in) empfinden. Personen, die in die-      self-expansion:
                         gegen gekennzeichnet durch eine eher habituelle          ser Hinsicht Unsicherheit empfinden, zeigen im Ver-       Attachment and
                         Nutzung, geringerer Aufmerksamkeit und dem Motiv         gleich zu sicher gebundenen Personen ein höheres          motivation to
                         der Stressreduktion. Nach Ansicht der Autoren sind       Ausmaß an Ängstlichkeit und/oder Vermeidung. In           engage and
                         neben den auf die Inhalte bezogenen Bedürfnissen         der vorliegenden Studie wurde untersucht, inwieweit       interact with the
                         bzw. Gratifikationen inzwischen auch die technolo-       ein ängstlicher und/oder vermeidender Beziehungs-         story world
                         gischen Features des Fernsehangebots für die Selek-      stil die Zuwendung zu Narrationen und fiktiven Me-        In: Journal of Social
                         tionsentscheidungen des Publikums relevant (siehe        dienfiguren unterstützt. Dazu wurde ein repräsen-         and Personal
                         auch die Studie von Nanda und Banerjee, 2020).           tatives Sample von 1 039 Erwachsenen im Durch-            Relationships 36,
                                                                                  schnittsalter von 44 Jahren in den USA online be-         11-12/2019,
     Hofer, Matthias/    Die Fernsehnutzung ist ein wichtiger Teil im Leben       fragt. In dem Survey wurden Daten zum Bindungsstil        S. 3492-3514.
       Allison Eden:     älterer Menschen. Studien zeigen, dass sie dieses        (sicher, ängstlich, vermeidend) erhoben. Außerdem         DOI: 10.1177/
  Successful aging       Medium häufiger und länger nutzen als jüngere Al-        fragte man nach der Nutzung von narrativer Fernseh­       0265407519826345
through television:      tersgruppen. Die vorliegende Studie ging der Frage       unterhaltung (z. B. TV-Serien, Spielfilme), der emotio-
      Selective and      nach, wie ältere Menschen die Fernsehnutzung ge-         nalen Bindung an TV- bzw. Film-Charaktere (Paraso-
     compensatory        nerell zur Lebensbewältigung einsetzen und welche        ziale Beziehung), dem Ausmaß, in dem man in die
     television use      Auswirkungen dies auf ihr psychologisches Wohlbe-        Geschichten eintauchte und sich intensiv damit be-
    and well-being       finden haben kann. An einer ersten Befragung nah-        schäftigte und der Einschätzung, wie sehr die Ge-
 In: Journal of Broad-   men insgesamt 180 Personen in zwei Altersgruppen         schichten einen Einfluss auf einen selbst hatten. Wie
  casting & Electronic   (18 bis 30 Jahre, n=101; 60 bis 93 Jahre, n=79) teil.    sich zeigte, war das narrative Involvement bzw. En-
     Media. Published    Sie machten Angaben zum subjektiven Wohlbefin-           gagement stärker ausgeprägt, wenn die Befragten
 online: 23 Feb 2020,    den, zur wahrgenommenen sozialen Integration so-         entweder einen ängstlichen oder einen ängstlichen
              S. 1-19.   wie zu ihrem gefühlten Gesundheitszustand. Neben         und gleichzeitig vermeidenden Bindungsstil hatten.
        DOI: 10.1080/    dem Ausmaß des Fernsehkonsums wurde erfragt,             Personen, die sich durch einen vermeidenden, je-
      08838151.2020.     wie die Teilnehmer mit dem Fernsehen umgingen            doch wenig ängstlichen Bindungsstil auszeichneten,
             1721259     bzw. es strategisch nutzten. Dabei unterschied man       zeigten dagegen eine geringere Affinität für die Nar-
                         zwischen einer kompensatorischen und einer selek-        rationen und ein geringeres Ausmaß an psycholo-
                         tiven Fernsehnutzung. Wie sich zeigte, war die kom-      gischem Involvement und Engagement mit den
                         pensatorische Nutzungsstrategie bei den Älteren          Geschichten und den Akteuren.
                         insgesamt stärker ausgeprägt als bei den Jüngeren.
                         Im Hinblick auf die selektive Nutzungsstrategie          Die Studie zeigt, wie die wahrgenommene Qualität
                         zeigte sich dagegen kein Unterschied zwischen den        der emotionalen Bindung an andere, relevante Per-
                         beiden Altersgruppen. Bei den Älteren fand man           sonen (z. B. Beziehungspartner) den Zugang zu und
                         deutliche Zusammenhänge zwischen einer selek-            die Verarbeitung von Medieninhalten (hier: TV-ver-
                         tiven Nutzungsstrategie und einem besseren Wohl-         mittelte Narrationen) beeinflussen können. Im Falle
                         befinden, besserer sozialer Integration und besserer     von Unsicherheit (und damit verbundener Ängstlich-
                         Gesundheit. Eine kompensatorische Fernsehnut-            keit im Hinblick auf die interpersonale Beziehung)
                         zung hing dagegen mit schlechterem Wohlbefinden,         werden medial vermittelte Narrationen zur Möglich-
                         schlechterer sozialer Integration und schlechterem       keit, solche Erfahrungen zu kompensieren. Sie er-
ARD-Forschungsdienst
                          Media
                  74      Perspektiven
                          1/2021

                          lauben den Zuschauern, sich auf eine virtuelle Welt     Menschen nutzen Nachrichten selektiv, das heißt, sie    Arendt, Florian/
                          einzulassen und damit auf weitere Ressourcen zur        wählen aus, was sie lesen, hören oder sehen wollen.     Temple Northup/
                          Befriedigung von sozialen bzw. affiliativen Bedürf-     Hinter diesen Selektionsentscheidungen stehen je-       Lindita Camaj:
                          nissen zurückzugreifen, ohne dabei ein Risiko einzu-    doch laut den Autoren oftmals keine wohlüberlegten      Selective exposure
                          gehen. TV-Storys können so zur Erweiterung des          Argumente, da dafür die Zeit, die kognitiven Res-       and news media
                          „sozialen Netzwerks“ von Zuschauerinnen und Zu-         sourcen und/oder die Motivation fehlen. Stattdessen     brands: Implicit
                          schauern werden.                                        werden schnelle Selektionsentscheidungen getrof-        and explicit attitu-
                                                                                  fen, die unter anderem darauf basieren, dass Rezi-      des as predictors
     Nanda, Ambika        Vor dem Hintergrund des Uses-and-Gratifications-­       pientinnen und Rezipienten Nachrichtenangebote als      of news choice
            Prasad/       Ansatzes wurden in der vorliegenden Studie die Gra-     „Marken“ wahrnehmen, die sie mehr oder weniger          In: Media Psychology
    Ranjan Banerjee:      tifikationen des sogenannten Binge-Watching unter-      positiv beurteilen. In der vorliegenden Studie wurde    22, 3/2019,
 Binge watching:          sucht. Der Begriff steht für das Anschauen mehrerer     daher untersucht, wie sich implizite und explizite      S. 526-543.
  An exploration          Folgen einer TV-Serie am Stück und ohne Unterbre-       Einstellungen gegenüber solchen News Media Brands       DOI: 10.1080/
    of the role of        chung. In einer Onlineumfrage gaben im Jahr 2016        auf die Selektionsentscheidungen der Nutzer aus-        15213269.2017.
      technology          über die Hälfte (59 %) der Befragten an, dass sie       wirken. In einer Onlinestudie sollten 286 Teilnehmer    1338963
   In: Psychology and     „sehr oft“ oder „regelmäßig“ mehrere Folgen einer       im Durchschnittsalter von 22 Jahren zwischen zwei
            Marketing.    Serie hintereinander anschauten (1). Was sind die       identischen Nachrichten unterschiedlicher Anbieter
       First published:   Gründe dafür? Nach diversen Vorstudien wurden im        auswählen. Anschließend wurden die expliziten und
      30 March 2020.      Rahmen der vorliegenden Untersuchung 288 Perso-         impliziten Einstellungen gegenüber den beiden Sen-
        DOI: 10.1002/     nen im Alter zwischen 21 und 45 Jahren befragt, von     dern gemessen. Explizite Einstellungen erfasste man
            mar.21353     denen 83 Prozent angaben, länger als eine Stunde        mit einem semantischen Differential. Die impliziten
  Und: Riddle, Karyn/     pro Tag eine Serie anzuschauen (Binge-Watching).        Einstellungen wurden mit Hilfe der Affect Misattri-
     Alanna Peebles/      Neben den üblichen sozialen und psychologischen         bution Procedure (AMP) gemessen. Hierzu wurden
       Catasha Davis/     Faktoren sowie den inhaltsbezogenen Bedürfnissen        die Probanden für eine kurze Zeit mit dem Sender-
          Fangxin Xu/     bzw. Gratifikationen wurden in der Befragung auch       logo konfrontiert und sollten anschließend einen
Elizabeth Schroeder:      Motive und Bedürfnisse berücksichtigt, die sich auf     neutralen Reiz beurteilen. Die Idee hinter dieser
     The addictive        die Eigenschaften bzw. das Image des Mediums be-        Methode ist, dass die Probanden den neutralen
       potential of       ziehen. Dies waren neben der Darbietungsmodalität       Reiz umso positiver beurteilen, je positiver sie den
  television binge        die Möglichkeit der Navigation und die Möglichkeit      Reiz (hier: Senderlogo) empfanden, mit dem sie
        watching:         der Bindung an die Charaktere. Die empfundene           kurz zuvor konfrontiert waren. Es zeigten sich fol-
       Comparing          Gratifikation des Binge-Watching ließ sich sowohl       gende Befunde: 1) Sowohl die expliziten als auch
   intentional and        durch den Faktor Unterhaltung als auch durch den        die impliziten Einstellungen gegenüber der „Nach-
     unintentional        Faktor Darbietungsmodalität signifikant vorhersagen.    richtenmarke“ (News Media Brand) sagten unab-
            binges        Die Bedürfnisse nach Flow und nach Alltagsflucht        hängig voneinander die Auswahl der angebotenen
       In: Psychology     hatten dagegen einen negativen, allerdings sehr ge-     Nachricht signifikant vorher. 2) Je regelmäßiger die
    of Popular Media      ringen Einfluss auf die Nutzungsfrequenz. Die Mög-      Teilnehmer entweder den einen oder den anderen
   Culture 7, 4/2018,     lichkeit der Navigation sowie die Faktoren Zeitver-     Fernsehsender anschauten, desto eher wählten sie
          S. 589-604.     treib und parasoziale Bindung an die Charaktere er-     den entsprechenden, und desto eher vermieden
        DOI: 10.1037/     wiesen sich als nicht-signifikant.                      sie Nachrichten des jeweils anderen Senders. 3)
        ppm0000167                                                                Eine Mediationsanalyse zeigte, dass dieser Effekt
                          Technologiebezogene Gratifikationen und ebenso          sowohl über die expliziten als auch über die impli-
                          das Alltagsflucht-Motiv spielten eher bei Personen      ziten Einstellungen gegenüber dem jeweiligen
                          eine Rolle, bei denen die Selbstkontrolle niedriger     Sender vermittelt wurde.
                          ausgeprägt war. In diesem Fall ist offensichtlich die
                          Wahrscheinlichkeit höher, dass Binge-Watching           Die Studie macht deutlich, dass die Auswahl von
                          nicht-­intentional erfolgt. Dies korrespondiert mit     Nachrichten unter anderem durch die Wahrnehmung
                          den Befunden der Studie von Riddle, Peebles, Davis,     der Nachrichtenquelle als „Marke“ geprägt ist. Die
                          Xu und Schroeder (2018), die zwischen intentiona-       Konsumenten integrieren Informationen (z. B. Namen,
                          lem und nicht-intentionalem Binge-Watching un-          Begriffe, Logo) und bisherige Erfahrungen zu einem
                          terschieden. In einer Befragung von 213 Studie-         Markenimage, das einen Nachrichtenanbieter reprä-
                          renden stellte sich heraus, dass bei den meisten        sentiert. Auf dieser Grundlage können dann rasche
                          Befragten je nach situativem Kontext und aktueller      Selektionsentscheidungen getroffen werden. Dabei
                          individueller Voraussetzung sowohl geplantes als        funktionieren zwei Prozesse parallel – es gibt einer-
                          auch ungeplantes Binge-Watching vorkam. An­             seits eher bewusste Einstellungen gegenüber Anbie-
                          zeichen von Abhängigkeit zeigten sich eher dann,        tern, die von den Konsumenten auch geäußert wer-
                          wenn das Binge-­Watching von Serienfolgen unge-         den können. Andererseits existieren implizite Ein-
                          plant stattfand. Dies war vor allem dann der Fall,      stellungen, die eher wenig bewusste Bewertungen
                          wenn sich die Nutzer durch ein hohes Maß an Im-         repräsentieren und die Selektionsentscheidung auto-
                          pulsivität auszeichneten.                               matisch beeinflussen.
Faktoren der Medien- und Programmwahl
                                                                                                                                    Media
                                                                                                                              Perspektiven   75
                                                                                                                                   1/2021

       York, Chance/    Der Uses-and-Gratifications-Ansatz geht davon aus,         Weitere Literatur
      Paul Haridakis:   dass Menschen Medieninhalte aktiv auswählen, um
  Exploring genetic     grundlegende Bedürfnisse zu befriedigen. Die Me-           Barwise, Patrick/Steven Bellman/Virginia Beal: Why
   contributions to     diennutzungsmotive, in denen sich diese Bedürfnisse        do people watch so much television and video? In:
 news use motives       manifestieren, sind geprägt von psychologischen und        Journal of Advertising Research. Published 25 June
  and frequency of      sozialen Kontextfaktoren, das heißt individuellen          2019. DOI: 10.2501/JAR-2019-024
news consumption:       ­Voraussetzungen und Prädispositionen auf Seiten
A study of identical     der Nutzer. Wie sehr auch (neuro)biologische Fakto-       Beal, Virginia/Jenni Romaniuk/Byron Sharp: Tele­
and fraternal twins      ren dabei eine Rolle spielen können, war Fragestel-       vision advertising television: Measuring the ability of
             In: Mass    lung der vorliegenden Studie. Unter der Annahme,          television promos to deliver ratings for new pro-
     Communication       dass auch Kommunikationsverhalten neurobiologisch         grams using single-source data. In: International
         and Society.    verankert sein kann, gingen die Autoren der Frage         Journal of Advertising 37, 3/2018, S. 463-481. DOI:
    Published online:    nach der Ursache der Mediennutzungsmotive bzw.            10.1080/02650487.2017.1335010
27 May 2020, S. 1-25.    des Mediennutzungsverhaltens nach. Dazu wurde
       DOI: 10.1080/     eine Studie mit Zwillingen durchgeführt, die klären       Bowman, Nicholas David: Selective exposure. In:
    15205436.2020.       sollte, welchen Anteil genetisch verankerte Eigen-        Rössler, Patrick/Cynthia A. Hoffner/Liesbet Zoonen
            1759096      schaften zur Erklärung von Motiven der Nachrich-          (Hrsg.): The International Encyclopedia of Media Ef-
                         tennutzung beitragen können. Hierzu wurden insge-         fects. Hoboken, NJ: John Wiley & Sons 2017, S. 1-10
                         samt 138 eineiige und 29 zweieiige Zwillingspaare
                         (Durchschnittsalter: 37 Jahre) nach ihrem Medien-         Clasen, Mathias/Jens Kjeldgaard-Christiansen/John
                         verhalten sowie ihren Motiven der Nachrichtennut-         A. Johnson: Horror, personality, and threat simulation:
                         zung (Vermeiden von Langeweile, Kontrolle, Alltags-       A survey on the psychology of scary media. In: Evo-
                         flucht, Unterhaltung, soziale Nützlichkeit) befragt.      lutionary Behavioral Sciences 14, 3/2020, S. 213-230.
                         Mit Hilfe eines spezifischen Auswertungsverfahrens        DOI: 10.1037/ebs0000152
                         (ACE Twin Modeling) wurden folgende Ergebnisse
                         ermittelt: 1) Genetische Merkmale klärten einen sig-      Hershman Shitrit, Michal/Jonathan Cohen: Why do we
                         nifikanten Anteil der Varianz für die Motive Kontrolle    enjoy reality shows. Is it really all about humiliation
                         (35 %) und Unterhaltung (4 %) auf. Für die drei wei-      and gloating? In: Journal of Media Psychology: Theo-
                         teren Nachrichtennutzungsmotive (Vermeiden von            ries, Methods, and Applications 30, 2/2018, S. 104-
                         Langeweile, Alltagsflucht, soziale Nützlichkeit) spiel-   111. DOI: 10.1027/1864-1105/a000186
                         ten sie dagegen keine Rolle. 2) Im Hinblick auf die
                         Nutzungsfrequenz unterschiedlicher Nachrichten-           Johnson, Benjamin K./Judith E. Rosenbaum: (Don’t)
                         quellen (z. B. Social Media, Onlinenachrichten, lokale    tell me how it ends: Spoilers, enjoyment, and invol-
                         Fernsehnachrichten) erklärten genetische Merkmale         vement in television and film. In: Media Psychology
                         zwischen 15 und 54 Prozent der Varianz. 3) Schließ-       21, 4/2018, S. 582-612. DOI: 10.1080/15213269.
                         lich zeigte sich, dass vor allem die Nutzung von          2017.1338964
                         ideologisch geprägten Nachrichten durch genetische
                         Merkmale beeinflusst war.                                 Knobloch-Westerwick, Silvia/Melissa J. Robinson/
                                                                                   Laura E. Willis/Kate Tran Luong: Beauty or business
                        Nach Einschätzung der Autoren legen genetische             queen: How young women select media to reinforce
                        Voraussetzungen die Grundlage für individuelles            possible future selves. In: Communication Research
                        Medienverhalten und regulieren es teilweise, indem         47, 3/2020, S. 323-345. DOI: 10.1177/0093650215
                        sie die Voraussetzung für unterschiedliche Motiv­          626978
                        lagen schaffen. Dies zeigt sich insbesondere in einer
                        Prädisposition hinsichtlich des Motivs, seine Umwelt       Kühne, Rinaldo/Suzanna J. Opree: From admiration
                        kontrollieren zu wollen. Gene determinieren das            to devotion? The longitudinal relation between ado-
                        Medienverhalten jedoch nicht, das heißt, von einem         lescents’ involvement with and viewing frequency of
                        „Nachrichten-Gen“ kann nicht gesprochen werden.            reality TV. In: Journal of Broadcasting & Electronic
                        Vielmehr besteht eine genetisch begründete Nei-            Media. Published online: 03 Mar 2020, S. 1-20. DOI:
                        gung zu Motivlagen und daraus resultierenden Nut-          10.1080/08838151.2020.1728688
                        zungsmustern, wenn die Umweltbedingungen dies
                        zulassen. Dieser Befund bestätigt eine zentrale An-        Lin, Carolyn A./Zhan Xu: Watching TV series with
                        nahme des Uses-and-Gratifications-Ansatzes, näm-           horror content: Audience attributes, motivations, in-
                        lich dass Mediennutzungsmotive und -verhalten              volvement and enjoyment. In: Journal of Broadcas-
                        durch den individuellen Background der Nutzer ge-          ting & Electronic Media 61, 4/2017, S. 638-657. DOI:
                        formt sind (und zumindest zum Teil in neurobiologi-        10.1080/08838151.2017.1375503
                        schen Voraussetzungen begründet sind).
ARD-Forschungsdienst
     Media
76   Perspektiven
     1/2021

     Lozano Delmar, Javier/Milagrosa Sánchez-Martín/         Schnauber-Stockmann, Anna/Adrian Meier/Leonard
     José Antonio Muñiz Velázquez: To be a fan is to be      Reinecke: Procrastination out of habit? The role of
     happier: Using the Eudaimonic Spectator Questi-         impulsive versus reflective media selection in pro-
     onnaire to measure eudaimonic motivations in            crastinatory media use. In: Media Psychology 21,
     Spanish fans. In: Journal of Happiness Studies 19,      4/2018, S. 640-668. DOI: 10.1080/15213269.2018.
     1/2018, S. 257-276. DOI: 10.1007/s10902-016-            1476156
     9819-9
                                                             Slater, Michael D./Mary Beth Oliver/Markus Appel/
     Metzger, Miriam J./Ethan H. Hartsell/Andrew J.          John M. Tchernev/Nathan A. Silver: Mediated wisdom
     Flanagin: Cognitive dissonance or credibility? A com-   of experience revisited: Delay discounting, accep-
     parison of two theoretical explanations for selective   tance of death, and closeness to future self. In: Human
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     215613136
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                                                             opinions. The influence of social TV comments on the
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      20 May 2020, S. 1-22. DOI: 10.1080/08838151.2020.      Anmerkung:

      1757364                                                1)	Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/
                                                                 580529/umfrage/nutzung-von-binge-watching-fuer-
                                                                 fernsehserien-in-deutschland/ (abgerufen am 30.7.2020).
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