Fast Fashion - ein Thema für die Soziale Arbeit?
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Um was geht es in diesem Workshop? kleines Fast Fashion-Quiz Fast Fashion Konsum Slow Fashion Nachhaltigkeit Soziale Arbeit Menschenrechte Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Sozialen Arbeit
Fast Fashion - Quiz 1. Welches Material, das zur Herstellung von Bekleidung genutzt wird, ist am umweltschädlichsten? a) Baumwolle b) Polyester c) Leinen d) Wolle e) Leder
Fast Fashion - Quiz 2. Wie viele Kleidungsstücke liegen in Deutschland nahezu ungenutzt im Schrank? a) 2 Millionen b) 38 Millionen c) 90 Millionen d) 1 Milliarde
Fast Fashion - Quiz 3. Wie viele Kleidungsstücke besitzt jeder Deutsche im Durchschnitt? a) 55- 60 b) 35- 40 c) 95-100 d) 75-80
Fast Fashion - Quiz 4. Wie hoch ist die Menge an Altkleidern, die in Deutschland jedes Jahr entsorgt wird? a) 986.000.000 kg b) 1.300.000.000 kg c) 240.000.000 kg d) 37.000.000 kg
Fast Fashion - Quiz 1. Antwort: B – Kunstfasern wie Polyester, Acryl und Nylon werden aus Erdöl hergestellt, sie bestehen also im Grunde aus Plastik und sind nicht abbaubar. Ebenso sind sie so gut wie unmöglich zu recyceln und spülen beim Waschen Mikroplastik ins Abwasser. Aber auch konventionelle Baumwolle ist wegen der vielen Chemikalien sehr umweltschädlich. Generell sollte auf Bio-Baumwolle und natürliche Materialien mit niedrigem Wasserverbrauch wie Hanf, Leinen und Flachs geachtet werden. Quelle: https://www.harpersbazaar.de/nachhaltigkeit/schaedliche-materialien- umwelt
Fast Fashion - Quiz 2. Antwort: D - Jedes fünfte Kleidungsstück (19%) im Schrank wird so gut wie nie getragen. Eine weitere Milliarde wird selten, also seltener als alle 3 Monate getragen. Somit wurden ca. 40% der Kleidungsstücke produziert, um ungetragen im Schrank zu liegen. Quellen: https://www.abendblatt.de/vermischtes/lifestyle/article206705987/Deutsche -tragen-viele-Kleidungsstuecke-nur-zwei-Mal.html https://www.greenpeace.de/sites/www.greenpeace.de/files/publications/20 151123_greenpeace_modekonsum_flyer.pdf
Fast Fashion - Quiz 3. Antwort: C - Männer 72, Frauen 118. Ein Drittel der Deutschen besitzt mehr als 200-300 Kleidungsstücke. Quelle: https://www.abendblatt.de/vermischtes/lifestyle/article206705987/ Deutsche-tragen-viele-Kleidungsstuecke-nur-zwei-Mal.html
Fast Fashion - Quiz 4. Antwort: b – 1,3 Millionen Tonnen Altkleider werden jedes Jahr in Deutschland über Altkleidercontainer entsorgt. Quelle: https://greenwire.greenpeace.de/system/files/2019- 04/s01951_greenpeace_report_konsumkollaps_fast_fashion.pdf
Fast Fashion – ein Thema für die Soziale Arbeit? Erfahrungen aus der Praxis: Einkauf von Kleidung – wo?
Fast Fashion Massenproduktion nach ‚Trends‘ produziert, bis zu 52 Kollektionen im Jahr von 2000 bis 2014 verdoppelte Textilproduktion -> 100 Milliarden Kleidungsstücke minderwertig produziert, viel Polyester Pestizide für Baumwolle, toxische Schwermetalle für die Gerbung von Leder
Fast Fashion H&M Zara Mango Promod Street One C&A KIK Primark …
Fast Fashion PRO: hohe Gewinne für die Unternehmen leicht, schnell und günstig verfügbare Kleidung für Konsumenten CONTRA: Zerstörung der Umwelt (Flora und Fauna) menschenrechtsverachtende Arbeit hoher CO2 Ausstoß Müll Verschwendung von Ressourcen sinnlose Trends regen (junge) Menschen an, immer mehr zu kaufen Kleidung wurde vom Gebrauchs- zu Verbrauchsgegenstand
Fast Fashion Konsum der Überflussgesellschaft oder überflüssiger Konsum?
Fast Fashion Wer stellt unsere Kleidung her?
Menschen in Bangladesch Bezahlung unter dem Mindestlohn des Landes hohe Überstunden/ 6,5 Tage Arbeit pro Woche geringe Arbeitssicherheit Brände, Einsturz von Gebäuden Demonstrationen und Widerstand Gewalt Kinderarbeit
Fast Fashion Wer stellt unsere Kleidung her?
Fast Fashion Lebensgrundlage für Menschen, Flora und Fauna wird zerstört
Konsum Materialismus -> Minimalismus Kann man Glück kaufen? Brauchen – Wollen / Bedürfnis oder Wunsch? „Shoppen“ als Hobby? Kauf: entscheidet eher der Preis oder die Qualität?
Nachhaltigkeit Ressourcen erhalten, keine „Vernutzung“ an zukünftige Generationen denken (FFF) globale Gerechtigkeit/ faire Verteilung Agenda 2030 der Vereinten Nationen: 17 Sustainable Development Goals
Gegenbewegung: Slow Fashion Reduce, reuse, recycle mehr Wertschätzung bewusster kaufen Qualität vor Quantität Second hand (online, Flohmarkt, Tausch) Fair Fashion – Unternehmen unterstützen Minimalismus
Gegenbewegung: Slow Fashion Positive „Nebenwirkungen“ spart Zeit und Geld höhere Wertschätzung eigenen Stil finden & repräsentieren einfach macht glücklicher und zufriedener Stärkung des Selbstbewusstseins Sinnfindung nicht mehr von außen, sondern von innen Abgrenzung vom Konsumzwang Unabhängigkeit von Trends
Film: Modewahnsinn Link zur Dokumentation: https://www.zdf.de/dokumentation/planet- e/planet-e-fast-fashion---die-folgen-des- modewahnsinns-100.html (28 Minuten)
Fragen zum Film Wusstet ihr bereits vor dem Ansehen des Films, was Fast Fashion bedeutet? Was haltet ihr vom Influencer-Marketing? Wäre das Problem um Fast Fashion gelöst, wenn alle Menschen nur noch Fair Fashion bzw. Kleidung aus nachhaltiger Produktion kaufen würden? Wo müsste man ansetzen? (Stichwort Konsum) Habt ihr für euch selbst konkrete Ideen, wie für euch persönlich Slow Fashion umsetzbar wäre Welchen WERT hat ein T-Shirt, das im Geschäft 5 Euro kostet? Welche Kosten werden im Preis nicht sichtbar? Was kann dieses Thema mit der Sozialen Arbeit zu tun haben?
Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession Definition der Sozialen Arbeit, 2014 (IFSW+IASSW): „Soziale Arbeit fördert als Profession und wissenschaftliche Disziplin gesellschaftliche Veränderungen und Entwicklungen, den sozialen Zusammenhalt und die Ermächtigung und Befreiung von Menschen. Dabei sind die Prinzipien der sozialen Gerechtigkeit, der Menschenrechte, der gemeinschaftlichen Verantwortung und die Anerkennung der Verschiedenheit richtungweisend. Soziale Arbeit wirkt auf Sozialstrukturen und befähigt Menschen so, dass sie die Herausforderungen des Lebens angehen und Wohlbefinden erreichen können. Dabei stützt sie sich auf Theorien der eigenen Disziplin, der Human- und Sozialwissenschaften sowie auf wissenschaftlich reflektiertes indigenes Wissen.“
Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession Silvia Staub-Bernasconi Theorie des Tripelmandats: Hilfe am Klienten Kontrolle durch den Staat Profession/ Ethikkodex: Unabhängigkeit und politische Einmischung
Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession Schaffung von menschen- und umweltgerechten Bedingungen durch nachhaltige Entwicklungsstrategien Alle Menschen sind auf die gegebenen Ressourcen angewiesen Nachhaltigkeit wird so selbst zu einem Menschenrecht Somit untrennbar mit den Sozialen Arbeit verbunden – Ausrichtung auf „Menschenrechtskultur im Alltag“
Nachhaltige Entwicklung in der Sozialen Arbeit Sozialstaatlich abgesicherte Dienstleistung reicher Länder? Hilfe zur Selbsthilfe Menschen auch in zukunftsfähigem Denken und Handeln stärken BNE – Bildung für nachhaltige Entwicklung Mensch ist abhängig von der bedrohten Natur
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) Weltaktionsprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vorausschauendes Denken interdisziplinäres Wissen autonomes Handeln sowie Partizipation an gesellschaftlichen Entscheidungsprozesses soll bis zum Jahr 2030 vermittelt werden
Nachhaltige Entwicklung in der Sozialen Arbeit? Professionswissen vs. Alltagswissen „alltägliche“ Handlungen während der Arbeit ebenfalls (global) kritisch hinterfragen und reflektieren Global denken allen Menschen auf der Welt die gleichen Rechte zusprechen
Nachhaltige Entwicklung in der Sozialen Arbeit Corona-Krise macht katastrophale Auswirkungen der ungleichen Verteilung deutlich Notwendigkeit, auf gesellschaftlicher Ebene über neue Formen des guten Lebens und des sozialökologischen Wohlbefindens nachzudenken Danach: Rückkehr zur ‚alten‘ Normalität? Wohlfahrtssysteme sind gefragt, die soziale und ökologische Lebensqualität miteinander zu verbinden und Menschen dazu zu befähigen, resiliente Gesellschaften mit wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit zu schaffen
Nachhaltige Entwicklung in der Sozialen Arbeit Ideen und Beispiele für die Praxis?
Bei weitergehendem Interesse zu diesem Thema sendet Anna Fehners euch gerne ihre BA zu diesem Thema zu. anna.fehners@stud.hs-emden-leer.de
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