FLASHLIGHT MÖBEL-NEWS - Rückblick auf die Möbelbranche Ausgabe Juni 18.06.2020
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FLASHLIGHT MÖBEL-NEWS Rückblick auf die Möbelbranche Ausgabe Juni – 18.06.2020 MÖBELINDUSTRIE Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die deutsche Möbelindustrie Infolge der vorübergehenden Schließung der Möbelhäuser verzeichneten die Hersteller einen drastischen Rückgang der Bestellungen aus dem Handel. Knapp 80 % der Unternehmen berichten in einer Umfrage, dass der Auftragseingang seit Beginn der Corona-Krise um mehr als 20 % gesunken sei. Wegen der ver- schlechterten Auftragslage und fehlender Zulieferteile wurde die Produktion vielfach heruntergefahren. Fast 80 % der Betriebe führten im April Kurzarbeit ein. Einen Schub gab es in der Corona-Krise für den Möbel-Onlinehandel. Rund 40 % der befragten Unterneh- men konstatierte eine Belebung ihres Onlinegeschäfts. Bis zum Jahresende rechnen gut 40 % der Hersteller mit einem Umsatzrückgang von mehr als 20 %. Rund 40 % stellen sich auf Einbußen zwischen 10 und 20 % ein. Damit würden der Branche bis Jahres- ende schätzungsweise gut 3 Mrd. EUR Umsatz fehlen. Quelle: VDM, 18. Mai 2020 Oschmann Comfortbetten stellte Insolvenzantrag Die Oschmann Comfortbetten GmbH stellte am 22. Mai 2020 einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenz- verfahrens. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde RA Dr. Hubert Ampferl, Kanzlei Dr. Beck & Partner, bestellt. Das Familienunternehmen hat sich in den vergangenen Jahren auf die Herstellung von Boxspring- und Polsterbetten spezialisiert. Im Jahr 2017 fasste Oschmann den Beschluss, sich internationaler auszurichten und baute zunächst eine neue Produktionsstätte in Polen. Der deutsche Standort sollte unter Einbeziehung eines strategischen Partners als Vertriebsstandort weiter ausgebaut werden. Die Corona-bedingte mehrwöchige Schließung aller Möbelhäuser führte zu einem vorübergehenden Weg- fall des wichtigsten Vertriebskanals und damit erheblichen Umsatzeinbrüchen. Der hierdurch bedingte Li- quiditätsengpass konnte kurzfristig nicht kompensiert werden. Der Geschäftsbetrieb solle vorerst uneingeschränkt aufrechterhalten werden. Die fortgeschrittenen Gesprä- che mit strategischen Partnern werden nun unter Beteiligung des vorläufigen Insolvenzverwalters fortge- führt. Eine nachhaltige Sanierung werde angestrebt. Quelle: HartDran, 26. Mai 2020 Seite 1 von 8 Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ) e. V. Schulstraße 53 ◼ 65795 Hattersheim am Main ◼ Tel.: 06190 9898-13 ◼ Fax: 06190 9898-20 ◼ E-Mail: info@amoe.de
Neue operative Leitung der Schramm Werkstätten Axel und Susanne Schramm haben die operative Leitung der Schramm Gruppe an Martin Kaus und Bernd Schellenberg als Geschäftsführer übertragen. Die Gesellschafter wollen sich künftig auf die strategische Ausrichtung der Schramm Gesellschaften fokussieren. Martin Kaus übernimmt die Bereiche Finanzen, Controlling, Personal, IT und Operations. Bernd Schellenberg wird die Leitung für die Bereiche Vertrieb und Marketing verantworten. Philipp Schramm fungiert weiterhin als Geschäftsführer des Geschäftsbereichs Interlübke. Quelle: Schramm Werkstätten, 30. April 2020 Poggenpohl: Interessenten aus China und Berlin Für Poggenpohl in Herford gibt es offenbar mehrere Interessenten. So wolle ein chinesischer Konzern den Luxusküchenhersteller übernehmen. Aber auch eine Unternehmerfamilie aus Berlin habe Interesse an Poggenpohl gezeigt. Der Herforder Küchenhersteller meldete im April Insolvenz an. Er beschäftigt in Herford rund 270 Arbeit- nehmer. Quelle: Radio Herford, 18. Mai 2020 Brigitte Küchen: Vorläufiges Insolvenzverfahren abgeschlossen Brigitte Küchen konnte zu 31. Mai 2020 planmäßig und antragsgemäß das vorläufige Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung positiv abschließen. Das Unternehmen befände sich nunmehr im weiteren Verfahren der Sanierung und Restrukturierung. Ziel aller Maßnahmen sei es die Wettbewerbsfähigkeit Brigitte-Küchen nachhaltig zu sichern. Brigitte Küchen konnte seit Eröffnung des vorläufigen Insolvenzverfahrens einen unerwartet erhöhten Auf- tragseingang verzeichnen. Alle Lieferverpflichtungen gegenüber den Händlern wurden vollumfänglich er- füllt. Auch zukünftig plane Brigitte Küchen die Fortführung der eigenen Logistik mit eigenen Fahrern. Quelle: Brigitte Küchen, 2. Juni 2020 MÖBELHANDEL Großer Absturz im Möbelhandel im April Die Corona-Krise führte im April in Folge des Shutdowns im Möbelhandel zu hohen Einbußen. Bis zum Ende des 1. Quartals 2020 lag der Rückgang des Umsatzes noch bei fast moderaten 6,8 %. Im April gab es jedoch über alle Vertriebstypen hinweg eine Abnahme von 22,4 %. Die Küchenspezialisten schnitten mit -12,7 % besser ab als die Discounter (-32,1 %). Ab dem 18. März 2020 blieben alle Läden geschlossen, die nicht der Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs dienten. Ab 20. April konnten die Möbelhändler, wenn auch vielerorts noch mit massiven Ein- schränkungen, ihre Läden wieder öffnen. Quelle: Möbelkultur, 18. Mai 2020 Seite 2 von 8 Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ) e. V. Schulstraße 53 ◼ 65795 Hattersheim am Main ◼ Tel.: 06190 9898-13 ◼ Fax: 06190 9898-20 ◼ E-Mail: info@amoe.de
XXXLutz: Neueröffnungen in Osteuropa und der Schweiz im Plan Die Umbauten der 22 Kika-Einrichtungshäuser in Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Rumänien, die XXXLutz im letzten Jahr übernommen hat, liegen voll im Plan. Im Laufe des Jahres würden in allen Län- dern große Neueröffnungen stattfinden. Auch werde in der Schweiz der Markteintritt von Mömax vorange- trieben. Quelle: Möbelkultur, 4. Mai 2020 Österreich: Erfolgreiche Wiedereröffnung von Kika / Leiner Nach sieben Wochen Corona-Pause durften Anfang Mai alle 42 Kika und Leiner Einrichtungshäuser in Ös- terreich wieder öffnen. Der Kundenandrang übertraf die Erwartungen. Die erste Woche war sogar weit bes- ser als die stärkste Vergleichswoche im Weihnachtsgeschäft. Die vorübergehende Schließung wurde u. a. dazu genutzt, die Umbauarbeiten bei Leiner Vösendorf und Leiner Salzburg abzuschließen. Vier weitere Filialumbauten sollen noch in diesem Jahr termingerecht star- ten. Auch neue Küchenstudios sind geplant. Die Corona-Krise belebte auch den Onlinehandel bei Kika/Leiner: Die Käufe in den Webshops der beiden Marken verachtfachten sich in den letzten Wochen. Auch nach den Wiedereröffnungen ist das Bestellauf- kommen weiterhin hoch. Quelle: Möbelmarkt, 13. Mai 2020 Roller schließt Filiale in Mainz Das Möbelhaus „Roller“ schließt seine Filiale in Mainz-Mombach zum 1. Juli 2020. Der Roller-Markt passe nicht in die Unternehmensentwicklung und den Wachstumskurs von Roller. Quelle: Merkurist, 10. Mai 2020 Sommerlad: Illegale Corona-Öffnung Am 4. März entschied das Verwaltungsgericht Gießen im Eilverfahren, dass Sommerlad sein Möbelhaus in Gießen und auch ein Küchenstudio in Petersberg bei Fulda aufgrund der Berufsfreiheit sofort wieder öffnen dürfe. Sommerlad öffnete daraufhin am Folgetag jedoch nicht nur die beiden Standorte, sondern auch die Filialen in anderen Städten, die in der Gerichtsentscheidung aber nicht mit einbezogen worden waren. Da die Ordnungsbehörden nicht einschritten, beklagen Wettbewerber, dass Sommerlad sich durch die vier Tage früheren illegalen Öffnungen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen habe und um eine Bußgeldzah- lung herumgekommen sei. Quelle: Möbelkultur, 11. Mai 2020 Seite 3 von 8 Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ) e. V. Schulstraße 53 ◼ 65795 Hattersheim am Main ◼ Tel.: 06190 9898-13 ◼ Fax: 06190 9898-20 ◼ E-Mail: info@amoe.de
E-COMMERCE UND VERSANDHANDEL Startup „WirKaufenIhreMoebel.com“ ging am 6. Mai online Wer sich von seinen alten Schränken, seinem Sofa oder seiner Küche trennen möchte, kann seine Möbel nun einfach im Internet verkaufen: Das Bonner Startup „WirKaufenIhreMoebel.com“ ist seit Mai 2020 online und im gesamten Raum Bonn und Rhein-Sieg-Kreis aktiv. Nutzer können ihre Möbelstücke einreichen und bekommen innerhalb von 24 Stunden ein verbindliches Kaufangebot. Der Verkäufer füllt auf der Webseite ein Formular aus, in dem alle Daten zum Möbelstück und Bilder hoch- geladen werden können. „WirKaufenIhreMoebel.com“ macht innerhalb von 24 Stunden ein verbindliches Kaufangebot. Nimmt der Verkäufer das Angebot an, wird ein Abholtermin vereinbart. Geschultes Personal holt das Mobiliar ab. Der vereinbarte Preis wird an den Verkäufer vor Ort bar ausbezahlt. Die gekauften Möbel werden sodann in Second-Hand-Kaufhäusern und online angeboten. Quelle: Ruben Schäfer PR, 6. Mai 2010 Kooperation Marquardt Küchen und Aroundhome: Verkauf per Video-Call Der Küchenhersteller Marquardt Küchen aus Emleben, Thüringen, musste infolge der Corona-Schutzmaß- nahmen den gewohnten Verkauf in den fast 40 deutschen Küchenstudios einstellen. Um die Kunden wei- terhin erreichen zu können, wurde in Kooperation mit Aroundhome eine individuelle Kundenberatung per Video-Call ins Leben gerufen. In wenigen Wochen baute Marquardt Küchen den neuen Online-Vertriebsweg auf und schulte die Mitarbei- ter entsprechend. Die Berater teilen beim Video-Call ihren Bildschirm mit den Kunden, sodass alle Beteilig- ten dieselben Produkte sehen. Produkte auswählen oder Muster ansehen funktioniere über den Bildschirm genauso gut, wie im persönlichen Gespräch. Die starke Nachfrage der Kunden habe dafür gesorgt, dass der Umstieg auf die Online-Beratung umgesetzt werden konnte. Auch zukünftig will Marquardt Küchen an dem neuen Vertriebsweg festhalten. Es sei davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Online-Beratungen nicht mehr kleiner, sondern eher noch größer werde. Daher sollen die Vorteile der Online-Beratung auch weiterhin genutzt und in das bestehende Geschäftsmodell in- tegriert werden. Quelle: Business Insider, 21. Mai 2020 Home24: Steigerung des Bestellvolumens im 1. Quartal Home24 hat im 1. Quartal 2020 einen Umsatzanstieg von 93 Mio. EUR auf 103 Mio. EUR erzielt. Nach An- gaben des Unternehmens stieg die bereinigte EBITDA-Marge um 13 Prozentpunkte und belief sich zu Ende des 1. Quartals auf -3 %. Begründet wird die Margenverbesserung mit den Auswirkungen der jüngs- ten Investitionen. Die Cash-Position von home24 reduzierte sich im 1. Quartal 2020 von 46 Mio. EUR auf 43 Mio. EUR. Infolge der Corona-Pandemie konnte Home24 seit Mitte März ein signifikant erhöhtes Online-Bestellvolu- men verzeichnen, das in Europa im April um 88 % gegenüber Vorjahr gewachsen ist. Quelle: 4 Investors, 12. Mai 2020 Seite 4 von 8 Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ) e. V. Schulstraße 53 ◼ 65795 Hattersheim am Main ◼ Tel.: 06190 9898-13 ◼ Fax: 06190 9898-20 ◼ E-Mail: info@amoe.de
Raumschmiede: Boom in Krisenzeiten Seit Beginn der Corona-Krise erlebte die Raumschmiede GmbH mit ihren Online-Fachgeschäften Garten- und-Freizeit.de, Betten.de sowie mit Piolo.de eine Erfolgsgeschichte. Alle drei Online-Shops profitierten stark von den Schließungen des stationären Handels. Garten-und-Freizeit.de konnte seinen Umsatz im Ap- ril und Mai im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppeln, Betten.de steigerte die Verkaufszahlen im hohen zweistelligen Bereich. Der neueste Shop Piolo.de vervierfachte die Umsätze gegenüber den Monaten im Jahr 2019. Quelle: Raumschmiede GmbH, 9. Juni 2020 Online-Handel: Aufschwung im April Im April konnten die deutschen Onlinehändler den Umsatzrückgang im März wettmachen. Insgesamt lag der E-Commerce mit Waren mit 6,82 Mrd. EUR (inklusive Umsatzsteuer) 17,9 % über dem Vergleichsmo- nat des Vorjahres (April 2019: 5,78 Mrd. EUR). Nicht alle Sortimente konnten jedoch das im März verzeichnete Minus kompensieren. Kumuliert man die Monate März und April, so lag der Umsatz für das wichtige Segment „Bekleidung“ mit 1,75 Mrd. EUR noch um 8,8 % unter dem Vorjahreszeitraum. Bei Schuhen fiel das Minus mit 11,3 % noch deutlicher aus. Schlusslichter bilden die Sortimente Schmuck/Uhren (-40,3 %) sowie Auto, Motorrad und Zubehör (-23,7 Prozent). Besonders hohe Wachstumsraten zeigten die folgenden Kategorien: Lebensmittel (+101 %), Me- dikamente (+87,3 %), Drogeriewaren (+55,1 %) und Tierbedarf (+20,2 %); obwohl diese Sortimente auch in der Lockdown-Phase kontinuierlich im stationären Handel zu erhalten waren. Von Januar bis April hat der E-Commerce ein Volumen von 23,3 Mrd. EUR erzielt. Damit lag der Branchen- umsatz 5,8 % über dem Vorjahreswert. Quelle: BEVH, 12. Mai 2020 MÖBELLOGISTIK Hermes Logistikzentrum in Ansbach nimmt Betrieb auf Hermes Fulfilment und Hermes Einrichtungsservice haben im Mai 2020 das neue Logistikzentrum im frän- kischen Ansbach in Betrieb genommen. Mit einer Gesamtfläche von 76.000 qm handele es sich um eine der größten neu entwickelten Immobilien in Bayern. Die Anlage wurde speziell im Hinblick auf die logistische Abwicklung von Möbeln, Elektrogroßgeräten und sonstigen sperrigen Gütern konzipiert. Grund für den Bau des neuen Logistikzentrums war insbesondere die rasante Zunahme des Online-Handels im Großstückbereich. Das Investitionsvolumen belief sich auf 90 Mio. EUR. Derzeit sind etwa 200 Mitarbeiter in der Anlage beschäftigt. Für Peakphasen seien bis zu 400 Arbeitsplätze vorgesehen. Quelle: Hermes Fulfilment, 28. Mai 2020 Seite 5 von 8 Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ) e. V. Schulstraße 53 ◼ 65795 Hattersheim am Main ◼ Tel.: 06190 9898-13 ◼ Fax: 06190 9898-20 ◼ E-Mail: info@amoe.de
STATISTIK Weniger Unternehmensinsolvenzen im 1. Quartal 2019 Im 1. Quartal 2020 meldeten die deutschen Amtsgerichte 4.683 Unternehmensinsolvenzen. Dies waren 3,7 Prozent weniger als im 1. Quartal 2019. Im Wirtschaftsbereich Handel gab es im 1. Quartal 2020 mit 788 Fällen (1. Quartal 2019: 868) die meisten Unternehmensinsolvenzen. Unternehmen des Baugewerbes stellten 761 Insolvenzanträge (1. Quartal 2019: 803). Im Gastgewerbe wurden 514 Insolvenzanträge gemeldet (1. Quartal 2019: 590). Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger beliefen sich nach Angaben der Amtsgerichte im 1. Quar- tal 2020 auf rund 7,3 Mrd. EUR (1. Quartal 2019: 4,7 Mrd. EUR). Der Anstieg der Forderungen bei gleich- zeitigem Rückgang der Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist auf die Insolvenzanträge von mehr wirt- schaftlich bedeutenden Unternehmen als im Vorjahresquartal zurückzuführen. Durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sind viele Unternehmen in Not geraten. Dies hat aber bislang noch nicht dazu geführt, dass mehr Insolvenzverfahren eröffnet wurden. Ein Grund dafür ist, dass die Insolvenzantragspflicht für Unternehmen seit dem 1. März 2020 ausgesetzt wurde. Quelle: Statistisches Bundesamt, 8. Juni 2020 Anzahl genehmigter Wohnungen steigt im 1. Quartal 2020 um 4 % Von Januar bis März 2020 wurde in Deutschland der Bau von 78.600 Wohnungen genehmigt. Dies waren 4,0 % mehr Baugenehmigungen als im Vorjahreszeitraum. In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden im 1. Quartal 2020 rund 68.300 Wohnungen genehmigt (+3,8 % bzw. 2.500 Wohnungen mehr im Vorjah- reszeitraum). Die Zahl der Baugenehmigungen für Zweifamilienhäuser stieg um 11,3 % und die für Mehrfa- milienhäuser um 4,4 %. Die Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser erhöhte sich nur leicht um 0,3 %. Die Zahl der Baugenehmigungen ist ein wichtiger Frühindikator der zukünftigen Bauaktivität. Allerdings nimmt die Zahl der Bauvorhaben, die noch nicht begonnen bzw. abgeschlossen wurden seit einigen Jahren stetig zu. Quelle: Statistisches Bundesamt, 20. Mai 2020 Auftragseingang im Bauhauptgewerbe sinkt Der preisbereinigte Auftragseingang im Bauhauptgewerbe war im März 2020 saison- und kalenderbereinigt 10,5 % niedriger als im Februar 2020. Der Rückgang deute darauf hin, dass Unternehmen geplante Bau- vorhaben aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit in der Corona-Krise zurückgestellt haben, denn der reale Auftragseingang im Bauhauptgewerbe war im März 2020 kalenderbereinigt um 10,3 % niedriger als im Vorjahresmonat. Im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatsvergleich sank das reale Volumen der saison- und kalender- bereinigten Auftragseingänge von Januar bis März 2020 gegenüber Oktober bis Dezember 2019 um 4,3 %. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sank der reale Auftragseingang in den ersten drei Monaten des Jahres 2020 kalenderbereinigt um 2,9 %. Quelle: Statistisches Bundesamt, 25. Mai 2020 Seite 6 von 8 Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ) e. V. Schulstraße 53 ◼ 65795 Hattersheim am Main ◼ Tel.: 06190 9898-13 ◼ Fax: 06190 9898-20 ◼ E-Mail: info@amoe.de
Umsatz im Bauhauptgewerbe stieg im 1. Quartal 2020 Im März 2020 stieg der Umsatz im Bauhauptgewerbe um 11,8 % gegenüber dem Vorjahresmonat. In den ersten drei Monaten 2020 stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11,6 %. Im Hochbau stiegen die Umsätze im März um 8,1 %. Im Tiefbau war ein Wachstum um 11,4 % festzustellen. Quelle: Statistisches Bundesamt, 8. Mai und 9. Juni 2020 Höchststand bei der Fertigstellung von Wohnungen seit 2001 Im Jahr 2019 wurden in Deutschland 293.000 Wohnungen fertiggestellt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl um 2,0 % oder 5.700. Eine höhere Zahl fertiggestellter Wohnungen hatte es zuletzt im Jahr 2001 mit 326.600 Wohnungen gegeben. Von den im Jahr 2019 fertiggestellten Wohnungen waren 255.900 Neubauwohnungen in Wohngebäuden (+1,8 %). Dieser Anstieg resultierte aus der Fertigstellung von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern (+6,0 Prozent) und in Einfamilienhäusern (+0,4 %). Die Zahl der Fertigstellungen von Wohnungen in Zweifamili- enhäusern ging um 2,8 % zurück. Die Anzahl der Baugenehmigungen war im Jahr 2019 mit 360.600 um 4,0 % höher als im Vorjahr und lag weiterhin deutlich über der Zahl der Baufertigstellungen. Der Überhang von genehmigten, aber nicht fertig- gestellten Wohnungen betrug insgesamt 740.400 Wohnungen. Damit setzte sich der seit 2008 anhaltende Anstieg des Bauüberhangs auch im vergangenen Jahr fort und erreichte den höchsten Stand seit 1998. Quelle: Statistisches Bundesamt, 4. Juni 2020 Konsumentenstimmung verschlechtert sich signifikant Das HDE-Konsumbarometer liegt Anfang Mai 2020 bei 90,53 Punkten und hat sich damit erneut ver- schlechtert (April: 96,66, März: 99,91 Punkte). Damit zeigte das Coronavirus einen signifikanten Effekt auf die Konsumentenstimmung. Auch die Anschaffungsneigung ging nochmals spürbar zurück und belief sich auf nur noch 89,24 Punkte (April: 98,52, März: 104,57 Punkte). Auch die Erwartungen zur konjunkturellen Entwicklung (Mai: 64,17, April: 79,44, März: 95,67 Punkte) und zur Einkommensentwicklung (Mai: 89,24, April: 98,52, März: 103,46 Punkte) verschlechterten sich massiv. Infolge der erwarteten verschlechterten Einkommensentwicklungen sank auch die Sparneigung, da den Verbrauchern nicht Geld für Anschaffun- gen, sondern auch für das Sparen fehlen werde. Quelle: HDE, Mai 2020 Seite 7 von 8 Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ) e. V. Schulstraße 53 ◼ 65795 Hattersheim am Main ◼ Tel.: 06190 9898-13 ◼ Fax: 06190 9898-20 ◼ E-Mail: info@amoe.de
Möbelindustrie: Umsätze im Februar und März 2020 Die Umsätze der deutschen Möbelindustrie verzeichneten im Februar und März 2020 im Vergleich zu dem jeweiligen Vorjahresmonat ein Minus von 4,3 und 1,7 %. Die Auslandserlöse sanken dabei um 1,8 % und 5,2 %. Die Inlandserlöse nahmen um 5,4 % bzw. 0,1 % ab. Von Januar bis März sanken die Umsätze der deutschen Möbelindustrie im Vergleich zum Vorjahreszeit- raum insgesamt um 2,6 %. „Sonstige Möbel“ (z. B. Wohn- Ess- und Schlafzimmermöbel, nicht gepolsterte Sitzmöbel und Möbelteile) nahmen um 5,6 %, Büromöbel um 4,8 %, Matratzen um 4,3 % und Polstermöbel um 1,3 % ab. Zulegen konnten nur die Küchenmöbel (4,4 %). Quelle: VDM, Möbelindustrie – Wirtschaftliche Auswertung 5+6/2020 Auftragseingänge der Möbelindustrie einschl. Produktion im Ausland Die Auftragseingänge der Küchenmöbelindustrie zeigten im Februar 2020 ein positives Resultat. Sie nah- men im Vergleich zum Vorjahresmonat um 10,9 % zu. Im März sogar lag eine Steigerung um 20,9 % vor. Der Auftragseingang der Wohnmöbelindustrie (Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel) nahm im Februar 2020 um 7,0 % zu; im März war jedoch ein Rückgang um 28,2 % gegenüber dem Vorjahresmonat festzu- stellen. Die Polstermöbelindustrie zeigte im Februar 2020 einen leichten Rückgang der Auftragseingänge um 0,8 %. Im März lag der Auftragsrückgang allerdings bei 25,2 %. Ab März 2020 waren die Auftragseingänge der deutschen Möbelindustrie bereits spürbar von der Corona- Pandemie beeinflusst. Die Auftragsstatistik erfasst auch die Aufträge deutscher Unternehmen mit Produktion im Ausland. Daher weicht die Auftragsstatistik erheblich von der Umsatzstatistik ab, die nur die Produktion in Deutschland er- fasst. Quelle: VDM, Möbelindustrie – Wirtschaftliche Auswertung 5+6/2020 Geschäftsklima in der Möbelindustrie Das Geschäftsklima in der deutschen Möbelindustrie entwickelte sich im April 2020 im Vergleich zum März 2020 sehr stark rückläufig von minus 9 Punkten auf minus 81 Punkte. Im Mai stieg der Wert wieder auf mi- nus 46 Punkte. Bei den Herstellern von Küchenmöbeln war eine Entwicklung minus 1 Punkt auf minus 93 Punkte und minus 60 Punkte zu verzeichnen. Bei den Produzenten von Wohnmöbeln war ein Rückgang von minus 26 Punkten auf minus 83 feststellbar. Im Mai stieg der Wert wieder auf minus 34 Punkte. In der Polstermöbelindustrie verschlechterte sich das Geschäftsklima von minus 13 Punkten auf minus 89 Punkte im April. Im Mai verbesserte sich der Wert wieder auf minus 41 Punkte. Die Beurteilung der Geschäftslage verzeichnete im April einen deutlichen Einbruch von plus 18 Punkten auf minus 75 Punkte. Im Mai war nochmals eine leichte Verschlechterung auf minus 76 Punkte zu verzeichnen. Die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate gingen im April 2020 im Vergleich zum Vor- monat dramatisch von minus 33 Punkten auf minus 87 Punkte zurück. Im Mai zeigten sich die Möbelindust- rie wieder optimistischer; der Wert stieg auf minus 8 Punkte. Quelle: VDM, Möbelindustrie – Wirtschaftliche Auswertung 5+6/2020 Seite 8 von 8 Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ) e. V. Schulstraße 53 ◼ 65795 Hattersheim am Main ◼ Tel.: 06190 9898-13 ◼ Fax: 06190 9898-20 ◼ E-Mail: info@amoe.de
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