Neue Ansätze zur Betrachtung der Klimavulnerabilität am Oberrhein - Clim Ability

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Neue Ansätze zur Betrachtung der Klimavulnerabilität am Oberrhein - Clim Ability
Neue Ansätze zur Betrachtung der
Klimavulnerabilität am Oberrhein
Neue Ansätze zur Betrachtung der Klimavulnerabilität am Oberrhein - Clim Ability
Klimawandel
findet statt!
Neue Ansätze zur Betrachtung der Klimavulnerabilität am Oberrhein - Clim Ability
…auf globaler Skala

                      Quelle: IPCC 2014
Neue Ansätze zur Betrachtung der Klimavulnerabilität am Oberrhein - Clim Ability
Entwicklung der Jahresmitteltemperatur in Mitteleuropa
  2

1,5

  1

0,5

  0

-0,5

 -1

-1,5

 -2

-2,5

 -3

   60 66 72 78 84 90 96 02 08 14 20 26 32 38 44 50 56 62 68 74 80 86 92 98 04 10 16 22 28 34 40 46 52 58 64 70 76 82 88 94 00
 17 17 17 17 17 17 17 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 20

       Quelle: Baur-Reihe, nach Schönwiese (2003)
Neue Ansätze zur Betrachtung der Klimavulnerabilität am Oberrhein - Clim Ability
Neue Ansätze zur Betrachtung der Klimavulnerabilität am Oberrhein - Clim Ability
Entwicklung von Klimaextremen in der Metropolregion Oberrhein

Basel 2013                           Appenweier 2016

 Dreisam 2018                       Bei Geispolsheim / Elsass 2015
Neue Ansätze zur Betrachtung der Klimavulnerabilität am Oberrhein - Clim Ability
Neue Ansätze zur Betrachtung der Klimavulnerabilität am Oberrhein - Clim Ability
R. Leiner 2002
Rhein bei Speyer, 1999
Neue Ansätze zur Betrachtung der Klimavulnerabilität am Oberrhein - Clim Ability
Dürreentwicklung in
                                                                                         Baden-Württemberg

Quelle: Erfurt, Glaser & Blauhut (2019): Monthly stacked percentage of stations in Baden-Württemberg under drought.
Precipitation deficit is classified according to the classification scheme of the US Drought Monitor. D4 stands for an exceptional
drought (0 to 2 percentiles), D3 for an extreme drought (3 to 5 percentiles), D2 for a severe drought (6 to 10 percentiles) D1 for a
moderate drought (11 to 20 percentiles) and D0 for an abnormally dry period (21 to 30 percentiles). Database: ECA-data
Neue Ansätze zur Betrachtung der Klimavulnerabilität am Oberrhein - Clim Ability
Zukünftige Entwicklung von Hitzewellen

               Bisheriger Rekord:
               Hitzewelle 2003

                                    Evolution pour la France
Quelle: Météo France
Quelle: TransRisk
Hochwasserrisiko

Baden-Württemberg ist insbesondere im Bereich Wirtschaft
        bei einem Hochwasser sehr verletzlich.

                                              Quelle: LUBW, Vortrag Moser 11.04.2016
Bewertung des Hochwasserrisikos in Baden-Württemberg

           Betroffene            Betroffene
           Siedlungsfläche       Industriefläche

HQ 10:     1.358 ha (ca. 0,5 %   703 ha (ca. 1% der
           der Gesamt-           Gesamt-
           Siedlungsfläche)      Industriefläche)
           691 Kommunen          443 Kommunen

HQ 100:    5.560 ha (ca. 2,5 %) 3.380 ha (ca. 5%)
           826 Kommunen         617 Kommunen

HQ         16.369 ha (ca.        11.915 ha (ca. 18%)
extrem:    7,1%)                 720 Kommunen
           891 Kommunen

    •     Ein hundertjähriges Hochwasser (HQ 100) betrifft einen erheblichen Teil der
          Siedlungs- und Industriefläche sowie 75% bzw. 56% aller Gemeinden
    •     Schadenspotentialschätzungen bei HQextrem an Rhein und Neckar rund 7
          Mrd. Euro

                                                                 Quelle: LUBW, Vortrag Moser 11.04.2016
Quelle: Schmidt, H-M et al: Projekt KLIMOPASS. Vortrag „Climate Change and Industrial Vulnerability.
                                                                Project Overview and Lessons Learned“, Landau, 11.07.2016.
Warum Klimaanpassungsstrategien für Unternehmen am Oberrhein?
Wie klimavulnerabel sind wir?
Clim‘Ability: Methodik - Vorgehensweise bei der Vulnerabilitätsanalyse

                                                                                      Quelle: eigene Abbildung Scholze, Glaser, Kahle 2017, unveröffentlicht.
22.03.2019
Bewertung klimatischer Stressoren am Oberrhein
                                              Änderung der Tropennächte
                           im Zeitraum 2021-2050 im Vergleich zum Referenzzeitraum 1971-2000

       Moderater Klimawandel                                                                 Starker Klimawandel
         (Szenario RCP 4.5)                                                                   (Szenario RCP 8.5)
                                                                              Nahe Zukunft

Eine Tropennacht ist eine Nacht, in der das Minimum der Lufttemperatur ≥ 20 °C beträgt. Durch die geringe Abkühlung verschärfen Tropennächte den
Hitzestress für den menschlichen Organismus und können zu erhöhten Fehlzeiten sowie geringer Produktivität des Personals führen.
Eigene Darstellung (2017); Datengrundlage: Deutscher Wetterdienst, GeoRhena
Bewertung klimatischer Stressoren am Oberrhein
                                               Änderung der Tropennächte
                            im Zeitraum 2071-2100 im Vergleich zum Referenzzeitraum 1971-2000

       Moderater Klimawandel                                                                         Starker Klimawandel
         (Szenario RCP 4.5)                                                                           (Szenario RCP 8.5)
                                                                              Ferne Zukunft

Eine Tropennacht ist eine Nacht, in der das Minimum der Lufttemperatur ≥ 20 °C beträgt. Durch die geringe Abkühlung verschärfen Tropennächte den
Hitzestress für den menschlichen Organismus und können zu erhöhten Fehlzeiten sowie geringer Produktivität des Personals führen.
Eigene Darstellung (2017); Datengrundlage: Deutscher Wetterdienst, GeoRhena
Bewertung klimatischer Stressoren am Oberrhein
                                    Änderung der Tage mit Starkregen
                    im Zeitraum 2021-2050 im Vergleich zum Referenzzeitraum 1971-2000

      Moderater Klimawandel                                                                  Starker Klimawandel
        (Szenario RCP 4.5)                                                                    (Szenario RCP 8.5)
                                                                Nahe Zukunft

Ein Tag mit Starkregen ist ein Tag, an dem über 20mm Niederschlag fallen. Starkregen kann lokal zu schnell ansteigenden Wasserständen
und Überschwemmungen z. B. in Kellern, Straßen, Unterführungen, Tiefgaragen etc. führen. Auch Bodenerosion und Schlammlawinen
treten häufig bei Starkregen auf.                                      Eigene Darstellung (2017); Datengrundlage: Deutscher Wetterdienst, GeoRhena
Bewertung klimatischer Stressoren am Oberrhein
                                    Änderung der Tage mit Starkregen
                    im Zeitraum 2071-2100 im Vergleich zum Referenzzeitraum 1971-2000
      Moderater Klimawandel                                                                  Starker Klimawandel
        (Szenario RCP 4.5)                                                                    (Szenario RCP 8.5)
                                                                Ferne Zukunft

Ein Tag mit Starkregen ist ein Tag, an dem über 20mm Niederschlag fallen. Starkregen kann lokal zu schnell ansteigenden Wasserständen
und Überschwemmungen z. B. in Kellern, Straßen, Unterführungen, Tiefgaragen etc. führen. Auch Bodenerosion und Schlammlawinen
treten häufig bei Starkregen auf.                                      Eigene Darstellung (2017); Datengrundlage: Deutscher Wetterdienst, GeoRhena
Vulnerabilitätsanalyse: Sozio-ökonomische Daten

Beispiele: Bevölkerungsdichte, Anteil der 15 - 65-jährigen, Beschäftigtenanteil in KMU

                                                                                         Quelle: Riach (2018)
Vulnerabilitätsanalyse: Weitere raumbezogene Daten

Beispiele: Kritische Infrastrukturen, Hochwasserflächen (HQ100) und Starkregenereignisse, bebaute
Fläche pro Kommune
                                                                                         Quelle: Riach (2018)
Aggregierung von Indikatoren: Beispiel sozio-ökonomischer Index

                                                                                Indikatoren (alle je km²):
                                                                                − Bevölkerungsdichte
                                                                                − Anzahl der
                                                                                    Unternehmen
                                                                                − Anzahl Beschäftigte am
                                                                                    Arbeitsort
                                                                                − Anteil Gewerbegebiete
                                                                                    an Gesamtfläche
                                                                                − Gewerbesteuer-
                                                                                    einnahmen

                                                                   Hot Spots der sozio-
                                                                   ökonomischen Aktivität
                                                                   werden sichtbar
          Quelle: Glaser, Scholze & Jergentz (in print), Berechnung und Darstellung: Stefan Jergentz
Klimavulnerabilität in der
Metropolregion Oberrhein -
Ergebniskarte

Klimavulnerabilität korreliert sehr stark
• mit der sozio-ökonomischen Dichte, v.a.
  Bevölkerung, Arbeitsplätze, Infrastruktur,
  Steueraufkommen…
• mit den klimatischen Stressoren (Hitze- und
  Dürrebelastung, Hochwasser, Starkregen, etc.)
• bildet sich in transnationalen Korridoren ab.

      Quelle: eigene Darstellung, unveröffentlicht
Fallstudien
Beispiele aus
• Landwirtschaft
• Schiffslogistik
• Wintertourismus
Fallstudie Landwirtschaft
• Befragungen in einem Transekt Vogesen- Colmar – Kaiserstuhl – Freiburg –
  Hochschwarzwald durchgeführt
• 13 Betriebe aus den Bereichen Weinbau, Ackerbau, Viehhaltung sowie
  Obst- und Gemüsebau

                                                                             26
Quelle: Scholze & Glaser (2018), verändert und ergänzt nach Nagy (2017) und LUBW (2015) .–
unv. Manuskript Forschungsprojekt Clim´Ability
Fallstudie Schifffahrtslogistik
Branchenspezifische Wirkpfade des Klimawandels: Schifffahrtslogistik

                                                                       Quelle: nach Scholze, Glaser, Roy (2018).
Fallstudie Wintertourismus in Schwarzwald und Vogesen
Quelle:
REKLISO (2006
(nach PIK 2005,
UBA 2005b)
Fallstudie Wintertourismus in Schwarzwald und Vogesen
Selbst-Einschätzung der befragten Unternehmen

Klimatische Stressoren und betroffene Bereiche
innerhalb der Unternehmen (Anzahl der Nennungen in
Interviews mit Skiliftbetreibern im Schwarzwald und den
Vogesen)
Quelle: Glaser, Scholze & Jergentz (2019, im Druck) verändert nach Daus (2017).

•    Klimatische Stressoren reflektieren das kühle
     und niederschlagsreiche Mittelgebirgsklima
•    Meist sind mehrere Unternehmensbereiche
     betroffen → macht Anpassung komplex
                                                                                  Foto: Patrick Seeger (dpa)
Clim‘Ability- Outputs

• Selbstdiagnose-Tools für Unternehmen
   – KlimaFolgenCheck: quest.clim-ability.eu
   – Upper Rhine Climate Inspector: gis.clim-ability.eu
   – ClimaDiag: diag-clim-ability.eu
• Online-Kurs mit didaktischen Materialien zur
  Klimavulnerabilität: moodle.clim-ability.eu
• Weitere schriftliche Infomaterialien (z. B. „Le
  changement climatique et le tourisme hivernal dans le
  Rhin Supérieur“)
• Klimakarten-Dossiers via GeoRhena
Fazit
• Klimavulnerabilität der TMO wurde nach verschiedenen
  Ansätzen und Skalen bewertet
   ➢ Quantitativer Ansatz → mesoskalig
   ➢ Qualitativer Ansatz → branchenspezifisch
• Transnationale urbane Verdichtungsräume sind besonders
  klimavulnerabel → transnationale Anpassungsstrategien
  nötig
• Klimavulnerabilität bildet sich aber auch regional- und
  Brachen differenziert ab
Dankeschön!

                       Rüdiger Glaser

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. B.
TM

                         « Dépasser les frontières, projet après projet » / „Der Oberrhein wächst zusammen, mit jedem Projekt“
Quelle: Flächenmittel nach Rapp und Schönwiese, 2003
                                                       Abweichungen von der Bezugsperiode 1961-1990, Jahresmittelwert = 8,26 °C
Literatur
•   adelphi / PRC / EURAC (2015): Vulnerabilität Deutschlands gegenüber dem Klimawandel. Umweltbundesamt. Climate Change 24/2015, Dessau-Roßlau.
•   Birkmann, J. (ed.) (2013 a): Measuring vulnerability to natural hazards: Towards disaster resilient societies. 2. Auf. New York.
•   Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) (Hg.) (2014): The Vulnerability Sourcebook. Concepts and guidelines for standardized
    vulnerability assessments. Fritzsche, Kerstin; Stefan Schneiderbauer, Philip Bubeck, Stefan Kienberger, Mareike Buth, Marc Zebisch and Walter Kahlenborn 2014:
    Bonn und Eschborn: Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH.
•   Daus, Milan (2017): Winter Tourism in the Vosges Mountains and the Black Forest in a changing climate: Vulnerability assessment and adaptation measures (Master
    Thesis, Université de Freiburg)
•   Deutscher Wetterdienst: phänologische Uhr
•   Erfurt, Glaser & Blauhut (2019): Monthly stacked percentage of stations in Baden-Württemberg under drought (in preparation).
•   GeoRhena
•   Glaser, R., N. Scholze & S. Jergentz (2018): Klimavulnerabilität von Unternehmen im regionalen Kontext. Lehrbuch Geographie, Springer, in print.
•   IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) (2014): Climate Change 2014: Impacts, Adaption, and Vulnerability. Cambridge, New York: Cambridge University
    Press.
•   Jacob, D., Bülow, K., Kotova, L., Moseley, C., Petersen, J., Rechid, D. (2012): Regionale Klimaprojektionen für Europa und Deutschland: Ensemble-Simulationen für die
    Klimafolgenforschung, CSC Report 6, Climate Service Center, Germany.
•   Land Baden-Württemberg - Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft (Hg.) (2015): Strategie zur Anpassung an den Klimawandel in Baden-
    Württemberg.Stuttgart.
•   LUBW: Hochwassergefahrenkarten, URL:
•   Météo France: Hitzewellen
•   Moser (2016)
•   Nagy (2017)
•   Regionalverband Südlicher Oberrhein (2006) (Hg.): Regionale Klimaanalyse Oberrhein (REKLISO). Bearbeitet von Prof. Dr. E. Parlow (Universität Basel), Prof. Dr. D.
    Scherer und Prof. Dr. U. Fehrenbach (beide TU Berlin).
•   Riach, Nils (2018): Development of a GIS-based Data Infrastructure for the Assessment of Climate Vulnerability in the Trinational Metropolitan Region Upper Rhine
    Valley. Master Thesis Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
•   Schmidt, H-M et al: Projekt KLIMOPASS. Vortrag „Climate Change and Industrial Vulnerability. Project Overview and Lessons Learned“, Landau, 11.07.2016.
•   Schneiderbauer, S., Zebisch, M., Kass, S. & Pedoth, L. (2013): Assessment of vulnerability to natural hazards and climate change in mountain environments, in:
    Birkmann, J. (ed.): Measuring vulnerability to natural hazards: Towards disaster resilient societies, S. 349-381.
•   Scholze, Glaser & Roy (2018):
•   Schönwiese, C (2003):
•   TransRisk??
•   Umweltbundesamt: Abb. CO2 ppm weltweit
18.03.2019   39
Änderung der Frosttage
                                 im Zeitraum 2021-2050 im Vergleich zum Referenzzeitraum
                                                        1971-2000

       Moderater Klimawandel                                                                 Starker Klimawandel
         (Szenario RCP 4.5)                                                                   (Szenario RCP 8.5)
                                                                              Nahe Zukunft

Ein Frosttag ist ein Tag, an dem das Minimum der Lufttemperatur unterhalb des Gefrierpunktes (0 °C) liegt. Frosttage werden
als Maß für die Strenge des Winters verwendet und sind z. B. ausschlaggebend für die Länge der Wintersportsaison.
Eigene Darstellung (2017); Datengrundlage: Deutscher Wetterdienst, GeoRhena
Bewertung klimatischer Stressoren am Oberrhein
                                               Änderung der Frosttage
                          im Zeitraum 2071-2100 im Vergleich zum Referenzzeitraum 1971-2000
       Moderater Klimawandel                                                                  Starker Klimawandel
         (Szenario RCP 4.5)                                                                    (Szenario RCP 8.5)
                                                                              Ferne Zukunft

Ein Frosttag ist ein Tag, an dem das Minimum der Lufttemperatur unterhalb des Gefrierpunktes (0 °C) liegt. Frosttage werden als Maß für
die Strenge des Winters verwendet und sind z. B. ausschlaggebend für die Länge der Wintersportsaison.
Eigene Darstellung (2017); Datengrundlage: Deutscher Wetterdienst, GeoRhena
Synthese Landwirtschaft
• Chancen:
   – neue Anbaupflanzen (z.B. Soja)
   – neue Sorten (z.B. Merlot)
   – längere Anbauperiode und höhere Erträge
   – neue Anbauflächen in Höhenlagen
• Gefahren:
   – Ausbreitung neuer Krankheiten
   – Verdrängung bestehender Anbaupflanzen (und damit
     Verlust einzigartiger Produkte, z.B. Riesling)
   – Höhere Schäden durch Extremwetter und Spätfröste
   – Höherer Wasserbedarf und Zunahme von Dürreperioden
   – Erhöhter sommerlicher Hitzestress für Pflanzen und Tiere

                                                                43
Quelle: Scholze & Glaser (2018), verändert und ergänzt nach Nagy (2017) und LUBW (2015) .–
unv. Manuskript Forschungsprojekt Clim´Ability
Quelle: Scholze & Glaser (2018), verändert und ergänzt nach Nagy (2017) und LUBW (2015) .–
unv. Manuskript Forschungsprojekt Clim´Ability
Clim‘Ability Methodik: Klimavulnerabilitätskonzept

  Vulnerabilität = f (Exposition x Sensitivität) (z. B. Chambers 1989, Blaikie et al. 1994)

Eigene Abbildung nach Umweltbundesamt 2017 und Füssel + Klein 2006 (verändert)

   22.03.2019                                                                                 47
Clim‘Ability Methodik: Mögliche Indikatoren zur Bewertung der Klimavulnerabilität

                                                                                                   Parametrisierung
                                                                                                   des Vulnerabilitäts-
                                                                                  TM               konzepts

                                                                                                                     Quelle: eigene Abbildung Scholze, Glaser, Kahle 2017, unveröffentlicht.
             « Dépasser les frontières, projet après projet » / „Der Oberrhein wächst zusammen, mit jedem Projekt“

22.03.2019                                                                                                                                                                                     48
Clim‘Ability Methodik: Wirkungsschema Klimawandel – Wirtschaft im Oberrheingebiet

                                                                                                                     Kontext. Lehrbuch Geographie, Springer, in print.
                                                                                                                     Quelle: Glaser, R., N. Scholze & S. Jergentz (2018): Klimavulnerabilität von Unternehmen im regionalen
                                                                                  TM

             « Dépasser les frontières, projet après projet » / „Der Oberrhein wächst zusammen, mit jedem Projekt“

22.03.2019                                                                                                                                               49
Clim‘Ability Methodik:
  Quantitative Vulnerabilitätsanalyse

                                                                                                                          Quelle: Riach (2018)
                                                                                  TM

             « Dépasser les frontières, projet après projet » / „Der Oberrhein wächst zusammen, mit jedem Projekt“

22.03.2019                                                                                                           50
Clim‘Ability - Indikatorentabelle

Nr.                   Indikator                                       Indicandum                                                 Quelle        Auflösung    Beschreibung
       Klima
                      jeweils Änderungssignal                         klimatische Stressoren
K-1                   Tropennächte                                    Hitzestress, fehlende nächtliche Regeneration              DWD 2017 ca. 18km-Raster Nächte / Jahr
K-2                   Sommertage                                      Hitzestress, Schwülebelastung, Kühlenergiebedarf           DWD 2017 ca. 18km-Raster Tage / Jahr
K-3                   Winterniederschlag                              Hochwassergefahr und -Häufigkeit                           DWD 2017 ca. 18km-Raster Prozentuale Ä
K-4                   Sommerniederschlag                              Dürreanfälligkeit, Niedrigwasser                           DWD 2017 ca. 18km-Raster Prozentuale Ä
K-5                   Starkniederschlag                               Schäden durch Starkregen                                   DWD 2017 ca. 18km-Raster Tage / Jahr
K-6                   Frosttage                                       Abnahme der Schneesicherheit, Kältestress                  DWD 2017 ca. 18km-Raster Tage / Jahr
K-7                   Trockenperioden                                 Dürrehäufigkeit, Niedrigwasser                             DWD 2017 ca. 18km-Raster Perioden / Ja
K-x                   Klima-Index                                     abstrahierte Betroffenheit von klimatischen Stressoren     Nils Masterarbeit
                                                                                                                                              ca. 18km-Raster
                                                                                                                                                          Cluster-Analy
                      Klima-Index                                     abstrahierte Betroffenheit von klimatischen Stressoren     Stefan       ca. 18km-Raster
                                                                                                                                                          für jeden Par
       Exposition                                                     räumliche Verortung der exponierten Systeme
E-1                   Siedlungsflächen (evtl ohne Industrieflächen)                                                              CORINE / ATKIS?
                                                                                                                                             100m oder proenthält
                                                                                                                                                            Kommune
                                                                                                                                                                  alle "
E-2                   Industrie- und Gewerbeflächen                                                                              CORINE / ATKIS?
                                                                                                                                             100m oder pros.o.
                                                                                                                                                            Kommune
E-3                   Kritische Infrastruktur                                                                                    Geo Rhena + Open
                                                                                                                                             pro Kommune
                                                                                                                                                   Street Map,
                                                                                                                                                          enthält
                                                                                                                                                            oder
                                                                                                                                                               Aufbere
                                                                                                                                                                 pro
                                                                                                                                                                  Straß
                                                                                                                                                                      10
       Sensitivität                                                   Sensitivität der exponierten Systeme
S-1                   Bevölkerungsdichte                              Dichte der potentiell betroffenen Bevölkerung            Eurostat oder1km
                                                                                                                                              Geooder
                                                                                                                                                   Rhenapro Kommune
S-2                   Bevölkerung zwischen 15 und 65                  Anteil besonders vulnerabler Altersgruppen               Geo Rhena Kommune Prozentantei
S-3                   Gewerbesteuereinnahmen                          wirtschaftliche Stärke einer Kommune                     Ministère de Kommune
                                                                                                                                             l'Action et desin comptes
                                                                                                                                                               € , ohne Sc
                                                                                                                                                                         Pu
S-4                   Beschäftigungsrate in KMU                       Hypothese: hoher KMU-Anteil bedeutet höhere Vulnerabilität
                                                                                                                               INSEE
                                                                                                                                   wegen
                                                                                                                                      2017,geringerer
                                                                                                                                            BFS
                                                                                                                                             Kommune
                                                                                                                                                2017, Statist.
                                                                                                                                                       finanzieller
                                                                                                                                                         (F,Prozentantei
                                                                                                                                                              CH,
                                                                                                                                                                Landesäm
                                                                                                                                                                  teilweis
                                                                                                                                                                      Resso
S-5                   Arbeitslosenrate                                wirtschaftliche Situation einer Gebietseinheit           Statist. Bundesamt,
                                                                                                                                             KommuneArbeit.Swiss,
                                                                                                                                                         (F),Prozent
                                                                                                                                                               NUTS INSEE
                                                                                                                                                                     3 (D +
S-6                   Beschäftigte am Arbeitsort                      wirtschaftliche Stärke einer Kommune                     nochmal checken, v.a. Vergleichbarkeit
S-7                   Unternehmen pro Kommune                                                                                  Stefan: für ganze TMO vorhanden?
                                                                                                                                                            Anzahl der Un
SE-x                  Sozio-ökonomischer Index                        abstrahierte, aggregierte Darstellung der Exposition und
                                                                      Sensitivität
       Impact                                                         potentielle negative Klimawirkungen auf exponierte, sensitive Systeme
I-1                   HQ 100 Überflutungsflächen                      von HQ 100 betroffene Kommunen                             LUBW, Umweltmin.
                                                                                                                                              HQ-100RLP,
                                                                                                                                                       flächenscharf
                                                                                                                                                           Ministère
                                                                                                                                                            %-Anteil de
                                                                                                                                                                     prola
I-2                   Bevölkerung in HQ 100-Gebieten                  von HQ 100 betroffene Bevölkerung                          Eurostat     1km           HQ100-betrof
I-3                   Siedlungsflächen in HQ100-Gebieten              von HQ 100 betroffene Siedlungsflächen                     s.o.         100m          HQ100-betrof
I-4                   Kritische Infrastruktur in HQ100-Gebieten       von HQ 100 betroffene KRITIS                               s.o.         100m          HQ100-betrof
I-5                   Urbane Wärmeinseln                                                                                         wäre noch zu erstellen
I-6                   Bevölkerung in UWI / Tropennächten-HotSpots                                                                studentische Arbeit in process
I-7                   Siedlungsflächen in UWI                                                                                    könnte aus UWI errechnet werden
I-x                   Impact-Index                                    aggregierte Darstellung der negativen Klimawirkungen
Risiko, Hazard und Vulnerabilität: Konzeptioneller Zusammenhang, Parametrisierung und mögliche Indikatoren

               Risiko   = Hazard                 x Vulnerabilität
                                                     Vulnerabilität   =   Exposition                      x   Sensitivität                  -   Resilienz
Definitionen              klimatische Gefahr         ggü.                 dem Hazard ausgesetzte              Empfindlichkeit der               Widerstandsfähigkeit der exponierten
                          bzw. Klimasignal           Klimagefahren        Elemente                            exponierten Elemente              Elemente
Parameter                 Hochwasser                                      Bevölkerung                         Bevölkerungsdichte, Alter,        technische Einrichtungen wie Dämme,
                                                                                                              Bildungsgrad                      Rückhaltebecken, Klimaanlagen, etc.
                          Starkregen                                      Siedlungsflächen                    Bebauungsdichte,                  sozio-kulturelle Aspekte wie
                                                                                                              Versiegelungsgrad                 Risikowahrnehmung, preparedness
                          Hagel                                           Industrie- und Gewerbeflächen       Beschäftigte,                     ökonomische Aspekte wie
                                                                                                              Steueraufkommen                   Versicherungsschutz, finanzielle Ressourcen,
                          Dürren                                          KRITIS (z. B. Schiffsverkehr)       Störungsanfälligkeit (z. B.       governance-Aspekte: zuständige
                                                                                                              bei Niedrigwasser)                Einrichtungen, rechtliche Strukturen,
                                                                                                                                                Warnsysteme, Notfallversorgung,
                          Hitzewellen                                     Höhe ü.NN.                          städtische Wärmeinseln            Katastrophenschutzpläne,
                                                                                                                                                Verhaltensanpassung, Lernenetc. aus
                                                                                                                                                vergangenen Ereignissen, long-term-memory
                          …                                               …                                   …                                 …
Indikatoren
                          Änderung des Winterniederschlags in %           Bevölkerung in HQ100-               Anteil der Bevölkerung > 65       Dämme in km Flusslänge
                                                                          Gebieten                            Jahre
                          Anzahl der Tage mit Starkregen / a              Siedlungsfläche in % pro            nichtversicherte Anteile          funktionierende Kommunikation (Medien, soz.
                                                                          Kommune                                                               Netzwerke)
                          Anzahl der Hageltage / a                        Gewerbegebiete in HQ100-            Gewerbesteuereinnahmen            Anzahl der Betriebe mit Versicherungsschutz
                                                                          Gebieten                            pro Kommune
                          Anzahl der Trockenperioden / a                  Anzahl der Schiffsbewegungen        Transportleistung in t/a          Einsatzkräfte pro Bev. , Existenz eines
                                                                          pro Jahr                                                              erprobten Warnsystems
                          Anzahl der Heißen Tage / a                      Bevölkerung < 500 m ü. NN           Anzahl der Bevölkerung >          Dokumentation von und Erfahrung mit
                                                                                                              65 in städt. Wärmeinseln          Ereignissen
Qualitativer Pfad: interview-gestützte, branchenspezifische Analysen

             1. Kodieren aller Aussagen zu klimatischen Stressfaktoren,
             sensiblen Bereichen, ökonomischen Folgen, u.a.
Enterprise         Climatic      Experienced Sensitivity Domain            Impact on    Impact on Mitigation   Adaptation Implemen- Conflicts / page Original Text Source (from interview)
                   Stress Factor   (Yes/No)                                Expenses /    Activity (yes/no)     (yes/no)   ted (yes/no) Contradicti numb
                                                                              Sales                                                      ons        er
Logistik Unternehmen
                  Hitze                 Y       Personal                                                                               (yes/no)     2    Ich persönlich merk auch die Hitze. Ich hab Neurodermitis. Klimawan
                  Hitze                 Y       Prozesse & Produktion                                              y           y           y       2f.   Wir kühlen. Lebensmittel 2 – 7°, Pharma haben Sie 2 – 8° bzw. 15 – 25
                  Hitze                 Y       Firmeneigene Güter (fixed assets)                                  y           y                    4    Wir haben mittlerweile sogar unser Dach besprenkelt, damit die Küh
                  Hitze                 Y       Firmeneigene Güter (fixed assets) - Waren                          n                                8    NS: Hitze haben sie schon angekreuzt jetzt, was war da genau der Hin
                  Hitze                 Y       KRITIS - Energie              more E                                                                3    Also, unsere Energiekosten, die gehen so.. [deutet mit der Hand nac
                  Hitze                 Y       Management                                                                                          5    Natürlich haben wir jetzt auch wieder einen Nachteil gehabt dieses J
                  Hitze                 Y       Personal                                                                                           11    Bei uns ist eigentlich die Gefahr eher im Sommer. Durch die Kühlung
                  Kälte / Eis(regen)    Y       KRITIS - Energie             more E ?                                                               3    Und wir stellen auch fest, unsere Heizphase ist auch länger. Spannen
                  Luftfeuchte           Y       Firmeneigene Güter (fixed assets) - Gebäude                                                         4    die Feuchte macht mir zu schaffen, in den Kühllägern. Weil ich die Fe
                  Luftfeuchte           Y       Firmeneigene Güter (fixed assets) - Waren + Gebäude (Rauchabzug)   y           y           y        8    Auch Gesetze widersprechen sich beispielsweise. Wir brauchen übe
                  Starkregen            Y       Logistik (Lieferkette)                                                                              4    Unwetter betrifft uns wenn dann immer mal wieder in der Lieferkett
                  Schnee                Y       Logistik (Lieferkette)                                                                              4    Dass da mal der Lastwagen nicht pünktlich kommt, im Schnee stecke
                  Hagel                 Y       Auftragslage - reduzierte Nachfrage
                                                                              less S ?                                                              5    wo ich noch was merke, ist wenn wir Hagel haben oder so, weil unse
                  Hagel                 Y       Management                                                                                          5    Natürlich haben wir jetzt auch wieder einen Nachteil gehabt dieses J
                  mittl. Lufttemp. - indirekt
                                        Y       Firmeneigene Güter (fixed assets)
                                                                              less -EMaschinen
                                                                                     ?         inkl. Fahrzeuge
                                                                                                           y                                        4    Und wo wir auch Energie… klar, sag ich mal, Umweltmanagement exz

      2. Ableiten von Wirkpfaden aus
      kodierten Interviews – Beispiel

    08.06.2018                                                                                                                                                                                                     53
..und in Mitteleuropa

                        Eigene Darstellung nach DWD, Histalp
Klima – kurz notiert:

Der 210–jährige Temperaturmittelwert für Deutschland (1761–1970) beträgt 8,9 °C

Das bisher wärmste Jahr in Deutschland war das Jahr 2014 mit einer Mitteltemperatur
von 10,3 °C.

Die Erwärmung betrug zwischen 1881 und 2013 1,2 Grad und liegt damit im Rahmen der
europäischen Temperaturzunahme, übertrifft aber deutlich die globale Erwärmung.

Regional haben sich die Temperaturen in den westlichen und südlichen Bundesländern
etwa stärker erhöht als im Norden und Osten.

Dabei zeigt der Nordseeküstenraum die geringsten Veränderungen, während im
Südwesten Deutschlands Zunahmen von 1,2 °C und mehr zu verzeichnen sind.

Das Zentrum der sommerlichen Erwärmung liegt mit 1,8 °C im Raum Karlsruhe.
Gründe des Klimawandels: Treibhausgase und Strahlungsantrieb

                                                     Quelle: IPCC (2014)
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