"FLIPPO" Magazin von und für Kinder - Stiftung Mitarbeit
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Projekt des Monats (08/2018) »FLIPPO« Magazin von und für Kinder Werkstatt Vielfalt Projekte für eine lebendige Nachbarschaft Ein Programm der Robert Bosch Stiftung durchgeführt von der Stiftung Mitarbeit »Wenn ich Draußen unterwegs bin, hab ich immer die schönsten Ideen zu neuen Kunstwerken.« Die böse Lehrerin Frau Cibulka, der Ventilator gnerin Wiebke Steinert arbeiteten die Kinder an den Vincent oder ein Rezept für Pizza Bananen-Kloß mit beiden Standorten zu den jeweiligen Oberthemen Schoko: dies sind nur einige von vielen Figuren und der Ausgaben, die sie gemeinsam festlegten. Die Themen einer Kinderzeitung, die während zweier erste Ausgabe »Draußen« orientierte sich stark am Schulhalbjahre von März 2017 bis Februar 2018 urbanen Umfeld der Kinder. Neben der Recherche- entstanden ist. Initiiert und verantwortet von der arbeit im jeweiligen Schulgebäude mit Mitschüler/ Galerie für Zeitgenössische Kunst (GfZK) Leipzig innen und mit Menschen auf der Straße fanden auch machten sich Kinder der Clara-Wieck-Grundschule Exkursionen sowie Aktionen im Stadtraum statt, z.B. und der Astrid-Lindgren-Grundschule im Leipzi- die Bepflanzung einer Baumscheibe an der großen ger Stadtteil Schönefeld daran, ihr unmittelbares Hauptstraße. Lebensumfeld zu erkunden und mit neu erlernten Ausdrucksformen zu beschreiben. Mit dem Projekt Außerdem trafen die Teilnehmer/innen der Clara- förderte die Kunstvermittlung der GfZK die Freude Wieck-Schule den Leipziger Koch Dirk Peter, der auf am Probieren, Experimentieren und am eigenstän- der Neumayer-Station III in der Antarktis arbeitet, digen Forschen. und befragten ihn zu Pinguinen, Polarnächten und den Geschmäckern seiner Kolleg/innen. Ebenfalls Redaktionsarbeit an zwei Schulen für Ausgabe #1 wurde der Künstler Florian Milker An beiden kooperierenden Schulen fanden sich eingeladen. Mit ihm gestaltete die Redaktionsgrup- sofort Kinder, die Lust und Interesse an der Zei- pe der Astrid-Lindgren-Schule Skulpturen aus tungsarbeit hatten. Etwa 30 Schüler/innen aus dem Müll, den sie auf den Straßen und Plätzen rund um Hort bzw. aus dem Ganztagsbereich schlüpften in die Schule gesammelt hatten. Der Leipziger Illust- die Rolle von Nachwuchsredakteur/innen. Begleitet rator Friedemann Lichtenthal entwickelte mit den durch die Kunstvermittlerin Lena Seik und die Desi- Kindern die erste Geschichte der bösen Lehrerin
Werkstatt Vielfalt. Projekte für eine lebendige Nachbarschaft Kurzbeschreibung Dieses Medienprojekt für Kinder im Alter zwischen acht und zehn Jahren aus dem Hort der Astrid- Lindgren-Grundschule und dem Ganztagsbereich der Clara-Wieck-Schule im Leipziger Stadtteil Schönefeld zielte auf die Erforschung des schulischen Sozialraums. Für eine Kinderzeitung führten sie Interviews und machten Reportagen über Menschen aus dem Stadtteil. Expert/innen erprobten mit den Redaktionsgruppen verschiedene kreative und künstlerische Methoden. So entstanden drei Ausgaben von »FLIPPO, der Bananenkopf« zu den Oberthemen »Draußen«, »Berufe« und »Mob- bing«. Mittlerweile hat die Projektleitung in der Galerie für Zeitgenössische Kunst (GfZK) ein neues Format gefunden, um die Zeitungsarbeit fortzuführen. Kinder aus den beteiligten Schulen sowie weitere junge Nachwuchsredakteure erstellen weitere Ausgaben des Magazins als Teil von Kunstaus- stellungen im Museum der GfZK. Frau Cibulka. Mit der Mode-Designerin Franzis- Im Projektverlauf entstand eine schöne Kooperati- ka Eichhorn entwickelten die Kinder Star-Poster on: Die Offene Werkstatt für Risographie Riso Club, und mit dem Grafik-Designer Robert Krause und fußläufig für die Kinder beider Schulen zu errei- dem Künstler Martin Weiser die Schriftgestaltung chen, stellte ab der zweiten Ausgabe Beilagen für die und das Titelbild des Magazins. Der Einbezug von Hefte her: in Ausgabe #2 ein Poster zu den Lieblings- Expert/innen aus dem Netzwerk der Projektleitung berufen der Kinder und in Ausgabe #3 Postkarten war für die Arbeit in den Kindergruppen und deren zum Trösten. Die Kinder waren jeweils beim Druck- Wertschätzung – und nicht zuletzt für das Erschei- prozess mit dem umweltschonenden Riso-Verfahren nungsbild der Magazins – ein enormer Zugewinn. anwesend und halfen mit. Den Namen des Magazins fanden die Kinder durch Umfragen in den Schulen und durch Abstimmung in den Redaktionsgruppen während der Arbeit an der ersten Ausgabe. So entstand »FLIPPO, Der Bananen- kopf.« In den beiden folgenden Ausgaben ging es um die Themen »Berufe« und »Mobbing«. Die Beschäfti- gung mit Mobbing war den Kindern ein besonderes Bedürfnis. Wieder besuchten die jungen Reporter/ innen Orte und Plätze des Stadtteils wie einen Bau- spielplatz, einen Eisladen, einen Schreibwaren- und Zeitungsladen oder eine Druckerei, befragten die Menschen dort und dokumentierten ihre Eindrücke. Die Projektleitung legte großen Wert darauf, die Erfolge und Schwierigkeiten Kinder eigenständig arbeiten zu lassen und lediglich An beiden beteiligten Schulen hat sich eine aktive Impulse zu geben. Kerngruppe von fünf bis sieben Kindern gebildet, die über den gesamten Projektzeitraum dabei ge- »Klar, bei uns im blieben ist. Durch die lange Teilnahme am Projekt identifizieren sich einige Kinder ganz selbstver- Eisladen ist alles ständlich mit der Zeitung und waren stolz darauf, möglich.« diese als Teil der Redaktion mitzugestalten. Indem sie ihr Vorwissen in die Projektarbeit bei Die künstlerischen Methoden dienten immer dazu, Reflexionen und Exkursionen einbrachten, fungier- den Ideen der Kinder eine adäquate Ausdrucksform ten die Kinder als Expert/innen ihres Stadtteils und zu ermöglichen. Einzelne (künstlerische) Metho- ihrer Lebenswelt. Aber sie waren auch offen und den wurden je nach Bedarf eingeführt, besprochen neugierig, neue Dinge kennen zu lernen. Die Wei- und ausprobiert (z.B. Interviews, Portraits von terverarbeitung von Müll oder das Bepflanzen einer Menschen, Gegenständen oder Orten, Fotografien, Baumscheibe sind nur zwei beispielhafte »Aha«- Bildergeschichten, Dokumentationen, Rezepte, Erlebnisse, die nachhaltig wirken. Rätsel, Statistiken). Die Kinder gestalteten die Seiten der Zeitung ausschließlich analog. Sie layouteten Die Zeitungshefte wurden jeweils in den Schulen per Hand, Kopierer und Schere. Themen, Methoden verteilt und erreichten bis zu 300 Leser/innen. Die und Prozesse wurden immer wieder reflektiert und verbliebenen Hefte, die in einer Auflage von je 500 diskutiert, in Einzelbegleitung und in der ganzen Exemplare pro Ausgabe gedruckt wurden, liegen Gruppe. weiterhin im Museum der GfZK aus.
Werkstatt Vielfalt. Projekte für eine lebendige Nachbarschaft »Hört lieber auf die, aus beiden Redaktionsgruppen einmal im Monat im Museum und setzten sie sich mit dem Thema der die euch mögen.« aktuellen Ausstellung »Gaudiopolis – Versuch einer guten Gesellschaft« auseinander, entwarfen im Los- verfahren Schlagzeilen, bauten Wunschmaschinen Es stellte sich bereits zu Projektbeginn aus zeitli- oder dachten sich eine eigene Schrift aus. Zusätzlich chen und organisatorischen Gründen als unmöglich fanden auch weiterhin wöchentliche Redaktionssit- heraus, die geplanten monatlichen Redaktionstref- zungen in den Schulen statt. Die Ausgabe »FLIPPO, fen mit Kindern beider Schulen zu realisieren. Trotz Gaudiopolis« erschien zum Ende der Ausstellungs- der räumlichen Nähe im Stadtteil blieben der Ganz- zeit im Juni 2018. Zum Veröffentlichungstermin gab tagsbereich der Schule und der Hort als Teil unter- es eine Kinderpressekonferenz in der GfZK. schiedlicher Systeme zwei voneinander getrennte Bereiche. Jenseits der Zusammenarbeit bei den Für das Schuljahr 2018/2019 luden die Projekt- Redaktionstreffen gestalteten sich Absprachen mit verantwortlichen eine weitere Kindergruppe ein, den Kooperationspartnern für die Projektleiterin- das Projekt mitzugestalten. Wieder lehnt sich das nen als schwierig. Gründe dafür liegen etwa in der Kindermagazin an eine Ausstellung an – neuer Name herausfordernden Situation im Stadtteil (sozialer der Zeitung: »FLIPPO, der Marsianer.« Brennpunkt) und den hohen Anforderungen an das Schulsystem (z.B. zusätzliche Eröffnung von Klassen Kontakt und weitere Informationen mit Deutsch als Zweitsprache mit Übergabe der Ver- Stiftung Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig antwortung an das Schulpersonal ohne ausreichen- Lena Seik, Wiebke Steinert de Supervision). Zudem war in beiden Schulen die Karl-Tauchnitz-Str. 11 unzureichende Kooperation zwischen Schulleitung 04107 Leipzig und Hort bzw. Ganztagsbereich ein Problem, was die Web: www.gfzk.de Organisation des Projekts erschwerte. Mail: foryou@gfzk.de Auch eine Abschlusspräsentation des Projekts und Fotos: Manuela Kasemir (S. 1, 2), eine geplante Begegnung der Kinder beider Grup- Wiebke Steinert (S. 3) pen sowie Erwachsenen im Zuge einer öffentlich- keitswirksamen Scheckübergabe durch einen wei- teren Förderer fielen aus; letzterer Termin aufgrund einer Erkrankung des Förderbotschafters. Ansprechpartner für das Programm »Werkstatt Vielfalt« FLIPPO, der Wandelbare Schließlich ist es dann aber doch gelungen, die Timo Jaster & Björn Götz-Lappe Teilnehmer/innen an einem Ort zusammenzubrin- Stiftung Mitarbeit gen – im Museum. Das Kindermagazin wurde Teil Ellerstraße 67 einer Ausstellung in der Galerie für Zeitgenössische 53119 Bonn Kunst. In einem gemeinsamen Ferienworkshop Tel.: (02 28) 6 04 24-17/-12 am Ende der Projektzeit lernten die Kinder somit Fax: (02 28) 6 04 24-22 einen weiteren Ort kennen und entwickelten ein E-Mail: jaster@mitarbeit.de Extra-Blatt. Ab März 2018 trafen sich die Kinder goetz-lappe@mitarbeit.de
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