Eltern 2015 - wie geht es uns? Und unseren Kindern? - Marie-Luise Lewicki & Claudia Greiner-Zwarg Berlin, 12.01.2015
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Studien 2015 Eltern 2015 – wie geht es uns? Und unseren Kindern? Marie-Luise Lewicki & Claudia Greiner-Zwarg Berlin, 12.01.2015
STUDIE 1 STUDIE 2 Ansprüche Wie geht es unseren Kindern? ans Elternsein Und wie finden sie ihre Eltern und ihr Leben? So sind wir vorgegangen Eine repräsentative Eine repräsentative forsa-Studie iconkids & youth Studie im Auftrag von ELTERN im Auftrag von ELTERN FAMILY Untersuchungszeitraum: Untersuchungszeitraum: 15. bis 22. Oktober 2014 15. September bis 15. Oktober 2014 Befragt wurden: Befragt wurden: 1006 Mütter und Väter 727 Kinder von 6 bis 12 Jahren von Kindern bis 12 Jahre in Privathaushalten in Deutschland 2
TEIL 1 Die Realität Es ist, wie es ist – welche Bedingungen Eltern vorfinden. Jede Phase des Elternseins hat ihre Herausforderungen, aber zwei dieser Phasen werden als schwieriger bewertet. 3
Kleine Kinder, kleine Sorgen? Wenn Sie zurückblicken: Welche Phase fanden Sie besonders schwer? 14% Das erste Lebensjahr 9% Zwischen dem 1. und 3. Geburtstag 50% Jede Phase hatte ihre Heraus- 3% Die Kindergartenzeit (zwischen 3. und 6. forderungen Geburtstag) 14% Die Schulzeit 10% Keine war besonders schwer Basis: Eltern mit Kindern ab 6 Jahren 4
Mangelware: Vor allem Zeit! Bei den Wie sehr treffen die folgenden Aussagen auf Ihr Leben im Alltag zu? Müttern sind es sogar 67% Eile, Hetze und Zeitdruck sind Alltag 62% Wir haben finanzielle Sorgen 37% Ich bin nicht zufrieden mit der Krippe, Kita, Schule 30% Anteil der Antworten: „Trifft voll und ganz zu/etwas zu“ 5
Die Kinder haben ein feines Gespür für die Anforderungen an ihre Eltern Meine Eltern hätten weniger Sorgen, wenn sie mehr Geld 45% hätten Meine Eltern haben oft ein schlechtes Gewissen, weil sie gerne mehr Zeit für mich 38% und unsere Familie hätten Meine Eltern machen sich oft Sorgen 37% Meine Eltern sind gestresst, weil sie immer alles perfekt 36% machen wollen Meine Eltern haben oft wenig Zeit und sind ge- 35% stresst, weil sie viel arbeiten Quelle: iconkids & youth 6
Unterstützung: leider nicht selbstverständlich Viele Eltern sagen: Die Familie wohnt weit weg und kann uns deshalb bei 38% den Kindern nicht entlasten Das Umfeld ist nicht kinderfreundlich 37% der Kinder sagen: In Sachen Kindererziehung vermisse ich Orientierung 21% „Meine Eltern schaffen das gut: Sie arbeiten und haben trotzdem Zeit für Ihre Familie.“ der Kinder sagen: „Weil meine Eltern viel arbeiten, bin ich oft allein.“ Anteil der Antworten: „Trifft voll und ganz zu/etwas zu“ Quelle: iconkids & youth 7
TEIL 2 Die Erwartungen von außen Wenn es ums Kindergroßziehen geht, kann jeder mitreden. 8
Woher kommt der Druck? Wodurch fühlen sich Eltern am meisten unter Druck gesetzt? Insgesamt Väter Mütter Die eigenen Ansprüche Gesellschaftliche Normen Der Beruf selbst scheint Die Wirtschaft/Arbeitgeber kein großer Stressor zu sein. Die Medien Erzieher bzw. Lehrer der erwerbstätigen Eltern haben nie oder Die Verwandtschaft selten Ärger gehabt. Die eigene Familie Freunde, Bekannte, Nachbarn sind auch mit ihrer derzeitigen Arbeitszeit- Nichts davon regelung zufrieden. 9
Früher war es leichter Wenn Sie die Erwartungen und Anforderungen an Eltern von heute mit denen vor 30 Jahren vergleichen – was, meinen Sie, hat sich verändert? Heute sind die Erwartungen/ Anforderungen höher 59% Früher waren die Erwartungen/ 2% Anforderungen höher Erwartungen/Anforderungen sind die gleichen wie früher 6% Erwartungen/Anforderungen sind nicht höher/niedriger, 30% der Eltern von 9- bis 12- sondern nur andere jährigen Schulkindern sagen: „Die Erwartungen/ Weiß nicht 3% Anforderungen sind heute höher.“ 10
Die Gesellschaft verändert sich Welche Erwartungen oder Anforderungen sind heute anders als früher? (Offene Frage an Eltern, die Veränderungen in den Anforderungen und Erwartungen im Vergleich zu früher sehen.) Gesellschaftliche Veränderungen 62% Veränderungen in der Erziehung 43% Perfekte Kinder Schule/Bildung (höhere Anforderungen, 29% (Anstand/Respekt/ Verhalten/Können/ 8% Lernstress etc.) Angepasstheit) (Mehr, frühere) Früh- (Höherer) Leistungs- druck/Erfolgsdruck 14% förderung der Kinder (Mehrsprachigkeit, 8% allgemein Sport etc.) Familie und Beruf Familie und Beruf (beides gefordert, (beides gefordert, Beruf/Einkommen 10% Beruf/Einkommen 8% nötig, Vereinbarkeit, nötig, Vereinbarkeit, Erfolg in beidem) Erfolg in beidem) 11
Facebook ist keine große Hilfe Warum tragen soziale Netzwerke nicht dazu bei, Ihr Leben als Mutter/Vater zu erleichtern? Insgesamt Väter Mütter Man versucht, sich anders darzustellen, als man ist Sie kosten mich Zeit Soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter, Instagram, Die anderen kommen immer aber auch Blogs werden so perfekt rüber heute sehr stark genutzt, Es gibt sehr viel Information, nicht zuletzt, um sich über das verwirrt mich Kinder- und Familienthemen Ich habe das Gefühl, auszutauschen. die Leute reden mir rein Dennoch finden Sie setzen mich unter Druck Nichts davon trifft zu aller Befragten, dass soziale Medien (sehr oder etwas) Weiß nicht dazu beitragen, Eltern den Alltag zu erleichtern. Filter: Mütter und Väter, die soziale Netzwerke weniger/gar nicht erleichternd finden 12
Die Kinderwelt 2015 ist analog und digital Haben in der Familie Handyregeln 73% der befragten Finden es besser, wenn man seine Kinder haben ein eigenes Handy/ Freunde in echt trifft statt Nach- 67% richten zu schreiben oder zu chatten Smartphone, Legen das Handy bei den Haus- aufgaben oder beim Lernen weg 55% können oder machen es ganz aus eins nutzen. Fällt es oft schwer, Handy oder Smartphone wegzulegen oder 44% auszuschalten Kriegen manches nicht richtig mit, weil sie gerade etwas mit Handy 37% oder Smartphone machen Quelle: iconkids & youth 13
TEIL 3 Mütter und Väter sind nicht gleich Sie haben unterschiedliche Wahrnehmungen, wenn es um ihre Elternrolle geht. 14
Grundsätzlich sind mehr Väter für ein partnerschaftliches Erziehungsmodell als Mütter Was glauben Sie, wer ist grundsätzlich für die Erziehung zuständig und dafür, dass es dem Kind gut geht? Eher der Vater Eher die Mutter Beide gleichermaßen* Insgesamt Väter Mütter * An 100 % fehlende Angaben = keine Angabe 15
In der Realität sieht die Verteilung aber ganz anders aus Wer ist bei Ihnen hauptverantwortlich für die Erziehung und das Wohl des Kindes? Man selbst Der Partner Beide gleichermaßen* Insgesamt Väter Mütter * An 100 % fehlende Angaben = keine Angabe 16
Nach einer Trennung tragen Mütter nicht nur gefühlt, sondern tatsächlich die Hauptlast der Erziehung Mütter Bei und Väter bemühen sich um Gemein- samkeit! der befragten Kinder dieser Trennungskinder der Kinder sagen: leben die Eltern leben die meiste Zeit Meine Eltern haben sich getrennt. bei der Mutter. getrennt, aber für mich sind sie trotzdem da. Quelle: iconkids & youth 17
Mütter möchten mehr allein sein, Väter mehr Zweisamkeit Was vermissen Sie am meisten, seit Sie eine Familie haben? Insgesamt* Väter Mütter Gemeinsame Zeit mit dem Partner allein Genügend Geld, um sich auch ab und zu etwas leisten zu können Ausreichend Zeit für sich allein * An 100 % fehlende Angaben = Sonstiges oder keine Angabe 18
Und so erleben Kinder Mama und Papa als Paar Meine(n) Eltern ... Verstehen sich sehr gut und lieben sich 77% Sind glücklich mit unserer Familie 75% Geht es gut und sie sind zufrieden mit ihrem Leben 70% Würden auch gerne mehr Zeit für sich alleine haben 38% Quelle: iconkids & youth 19
TEIL 4 Der Stress kommt vor allem von innen Eltern haben hohe Ansprüche an sich selbst! 20
Gute Eltern haben viele Aufgaben „Gute Eltern“ zu sein bedeutet für mich, dass … Man immer hinter seinem Kind steht 54% Man trotz Kind einen der Aus- bildung und den Fähigkeiten 37% entsprechenden Beruf ausübt Das Kind das Gefühl hat, dass es das Wichtigste auf der Welt 47% Die Eltern sich berufliche Freiräume schaffen, um mehr 35% ist Zeit für das Kind zu haben Man dafür sorgt, dass das Kind ausreichend soziale Kontakte 47% Man konsequent auf das Gesundheitsverhalten achtet 32% mit Gleichaltrigen hat Man die eigenen Bedürfnisse in den ersten Monaten hinter die 46% Man sich im Kindergarten/ in der Schule engagiert 10% des Babys stellt Man dem Kind in der Schule hilft 45% Man sein Kind in den ersten Schuljahren in die Schule bringt 9% Gute Eltern Man auch dafür sorgt, dass es einem selbst gut geht 44% Man dem Kind materiellen Wohlstand bietet 4% haben viele Aufgaben Man die Hobbys des Kindes ernst nimmt 44% Mehrfachnennungen möglich, betreffende Eltern haben den genannten Aussagen „voll und ganz“ zugestimmt 21
Die pädagogische Hitliste aus Kindersicht Ich finde es wichtig, dass Eltern ... Kindern Dinge immer gut erklären können und Rat wissen, wenn Kinder fragen haben 91% Geduldig sind und nicht gleich schimpfen 85% Nach einem Streit nicht oft böse sind 88% Ihren Kindern immer beim Lernen helfen 83% Immer zu ihren Kindern halten, Mit ihren Kindern viel raus- auch wenn die Kinder Mist gebaut oder etwas falsch 88% gehen, z.B. auf den Spielplatz, 76% gemacht haben in den Wald Oft mit ihren Kindern ins Kino Immer ein Vorbild für ihre Kinder sind 87% gehen oder ins Schwimmbad, in Freizeitparks oder essen 75% gehen Oft lustig sind und mit ihren Kindern viel Quatsch machen 85% Oft mit ihren Kindern kuscheln 74% Quelle: iconkids & youth 22
Die meisten Eltern verlangen zu viel von sich Wie häufig kommt es vor, dass Sie Ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden bzw. mit sich selbst als Mutter/Vater unzufrieden sind? Insgesamt Väter Mütter Häufig Gelegentlich Selten Nie An 100 % fehlende Angaben = „weiß nicht“ 23
Folge: Der Druck von innen ist stärker als jeder äußere Stressor Wenn Sie an Ihren Alltag denken: Welche der folgenden Aussagen treffen auf Ihr Leben zu? Unter 30- bis 40- bis 50 Jahre Insgesamt 30-Jährige 39-Jährige 49-Jährige und älter Ich habe sehr hohe Ansprüche an mich selbst, setze mich unter Druck Eile, Hetze und Zeitdruck sind Alltag Ich empfinde Druck durch die hohen Leistungs- anforderungen unserer Gesellschaft Es ist anstrengend, die vielen Freizeitaktivitäten der Kinder zu organisieren Die Familie wohnt weit weg und kann uns deshalb bei den Kindern nicht entlasten 24
TEIL 5 Was könnte helfen? 25
Die Familienpolitik ist es eher nicht Einmal alles in allem betrachtet: Trägt die derzeitige Familienpolitik Ihrer Ansicht nach dazu bei, Eltern den Familienalltag insgesamt zu erleichtern? 6% Keine Angabe 14% Ja 23% Politik kann das gar nicht leisten 57% Nein 26
Und was sagt man der guten Fee? Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, würden sich Eltern für die Entlastung am meisten wünschen … Mehr finanzielle Unterstützung durch 41% (Mehr) kostenlose Betreuungsangebote 22% den Staat Mehr innere Ausgeglichen- (Mehr) Angebote für heit, Lockerheit und 38% Ganztagsbetreuung 16% Gelassenheit in Kitas, Schulen etc. Mehr Karrieremöglich- Flexiblere Zeiten und Orte für berufliche Tätigkeit 29% keiten für Personen, die sich auch um die 13% Kinder kümmern Mehr Akzeptanz für Perso- Weniger Erwartungen nen, die sich der Erziehung 25% an Eltern durch 13% ihrer Kinder widmen die Gesellschaft Gesellschaftlicher Weniger Eltern, die sich als perfekt darstellen 22% Konsens über Werte 13% in der Erziehung Bis zu drei Nennungen möglich 27
Wie wär’s mit etwas Eigenlob? Großartige Eltern, Meine Eltern sind die glückliche besten Eltern, die ich mir 92% Kinder vorstellen kann Bei meinen Eltern fühle ich mich immer sicher und wohl 91% Meine Eltern lieben mich, so wie ich bin 90% Meine Eltern vertrauen mir 89% Meine Eltern nehmen sich immer Zeit für mich 82% Ich finde es schön, auf der Welt zu sein 93% Ich finde mich in Ordnung, so wie ich bin 84% Ich finde, dass es mir richtig gut geht 83% Quelle: iconkids & youth 28
Studien 2015 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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