Flurbereinigungsprogramm für den Freistaat Thüringen

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Flurbereinigungsprogramm für den Freistaat Thüringen
www.tlbg.thueringen.de/flurbereinigung-bodenordnung                                               Landesamt
                                                                                                  für Bodenmanagement
                                                                                                  und Geoinformation

 Flurbereinigungsprogramm
 für den Freistaat Thüringen
 2022
 Thüringer Landesamt für Bodenmanagement
 und Geoinformation

Im Jahr 2021 wurde das Flurbereinigungsverfahren Bollstedt-Dorf abgeschlossen. Der durch die
Flurbereinigung gestaltete Riedteich hat sich zu einem beliebten Naherholungsgebiet entwickelt.
Flurbereinigungsprogramm für den Freistaat Thüringen
Das Flurbereinigungsprogramm ist das zentrale Steuerungsinstrument
der Thüringer Flurbereinigungsverwaltung.

Es bestimmt den Rahmen für die Tätigkeit der Flurbereinigungsbereiche
im Thüringer Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation.

In ihm werden mittel- bis langfristig die sachlichen und räumlichen
Arbeitsschwerpunkte festgelegt.

Inhalte des Flurbereinigungsprogramms sind:

1.   Auswertung des abgelaufenen Jahres
     •   Anhängige Verfahren im Jahr 2021
     •   Abgeschlossene Verfahren im Jahr 2021

2.   Ziele für den Planungszeitraum der kommenden 5 Jahre
     •   Anordnung neuer Verfahren 2022 bis 2026
     •   Abschluss anhängiger Verfahren 2022 bis 2026

3.   Namentliche Nennung der im Jahr 2022 anzuordnenden Verfahren

4.   Namentliche Nennung der im Jahr 2022 abzuschließenden
     Verfahren

5.   In 2022 geplante Genehmigungen von Plänen nach § 41 FlurbG
     als Voraussetzung für Investitionen im ländlichen Raum –
     Namentliche Nennung der Verfahren

     Anlagen: Projektskizzen der neu anzuordnenden Verfahren

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Flurbereinigungsprogramm für den Freistaat Thüringen
1. Auswertung des abgelaufenen Jahres
    Anhängige Verfahren im Jahr 2021

        Flur-             am             abgeschlossene Verfahren                eingestellte            angeordnete Verfahren                    am
    bereinigungs-    Jahresbeginn                                                 Verfahren                                                   Jahresende
       bereich        anhängige                                                                                                                anhängige
                       Verfahren                                                                                                               Verfahren
                                          geplant           tatsächlich                                 geplant           tatsächlich
                    Anzahl   ha       Anzahl    ha        Anzahl    ha         Anzahl     ha        Anzahl    ha        Anzahl    ha        Anzahl   ha

        Gera            37   16.157        1        577        1      577           0           0        2        984        0          0       36   15.620

       Gotha            68   47.590        4        634        2      242           0           0        2        956        1      698         67   48.001

     Meiningen          62   42.827        3        289        1          67        1           9        1        235        0          0       60   42.751

      gesamt          167 106.574          8    1.500          4      886           1           9        5    2.175          1      698       163 106.372

    Differenzen in den Flächenangaben (ha) sind aufgrund von Änderungsbeschlüssen möglich.
    Neue Verfahren, die durch die Teilung laufender Verfahren entstehen, gehen ohne zusätzliche Fläche in die Statistik ein.
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Flurbereinigungsprogramm für den Freistaat Thüringen
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    Anhängige Verfahren am Jahresbeginn 2021

        Flur-                          am Jahresbeginn anhängige Verfahren
    bereinigungs-
                             §1                  § 86                 § 87                 § 91
       bereich
                    Anzahl        ha       Anzahl       ha       Anzahl      ha       Anzahl      ha
        Gera             5         2.591       26        7.156        6       6.410        0           0

       Gotha             4         2.139       28        9.476       36      35.975        0           0

     Meiningen           8         6.477       31       18.151       18      17.763        5       436

      gesamt            17        11.207       85       34.783       60      60.148        5       436

    Anhängige Verfahren am Jahresende 2021

        Flur-                              am Jahresende anhängige Verfahren
    bereinigungs-
                             §1                  § 86                 § 87                 § 91
       bereich
                    Anzahl        ha       Anzahl       ha       Anzahl      ha       Anzahl      ha
        Gera             4         2.004       26        7.196        6       6.420        0           0

       Gotha             4         2.139       27        9.915       36      35.947        0           0

     Meiningen           8         6.477       31       18.151       18      17.763        3       360

      gesamt            16        10.620       84       35.262       60      60.130        3       360
Flurbereinigungsprogramm für den Freistaat Thüringen
Abgeschlossene Verfahren am Jahresbeginn 2021

        Flur-                          am Jahresbeginn abgeschlossene Verfahren
    bereinigungs-
                             §1                  § 86                § 87                  § 91
       bereich
                    Anzahl        ha        Anzahl      ha      Anzahl      ha        Anzahl      ha
        Gera             0              0       19      1.552        1           31        0           0

       Gotha             6         890          14      3.509        1       219           2       933

     Meiningen           1        1.100          5       930         2       489           0           0

      gesamt             7        1.990         38      5.991        4       739           2       933

    Abgeschlossene Verfahren am Jahresende 2021

        Flur-                          am Jahresende abgeschlossene Verfahren
    bereinigungs-
                             §1                  § 86                § 87                  § 91
       bereich
                    Anzahl        ha        Anzahl      ha      Anzahl      ha        Anzahl      ha
        Gera             1         577          19      1.552        1           31        0           0

       Gotha             6         890          16      3.751        1       219           2       933

     Meiningen           1        1.100          5       930         2       489           1           67

      gesamt             8        2.567         40      6.233        4       739           3      1.000
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Flurbereinigungsprogramm für den Freistaat Thüringen
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    2. Ziele für den Planungszeitraum der kommenden 5 Jahre
    Anordnung neuer Verfahren 2022 -2026

                                                               Anordnung
        Flur-
    bereinigungs-        2022                2023                 2024                 2025                 2026
       bereich
                    Anzahl      ha      Anzahl      ha       Anzahl      ha      Anzahl       ha       Anzahl      ha

        Gera             1       703         2       991          1        200         1       160          2       109

       Gotha             3      2.397        4       996          3      1.400         3      1.150         3      1.400

     Meiningen           1       235         0           0        1        400         0           0        0           0

      gesamt             5      3.335        6      1.987         5      2.000         4      1.310         5      1.509
                                                                              (die Flächenangaben sind ca. – Größen)

    Abschluss anhängiger Verfahren 2022 - 2026
                                                               Abschluss
        Flur-
    bereinigungs-        2022                2023                 2024                 2025                 2026
       bereich
                    Anzahl      ha      Anzahl      ha       Anzahl      ha      Anzahl       ha       Anzahl      ha

        Gera             2       183         3       832          4        817         1       808          4      2.719

       Gotha             7      5.099        2       899          5      1.855         2       794          2      2.355

     Meiningen           3       373         3       923          4      1.225         1       779          5      1.841

      gesamt            12      5.655        8      2.654        13      3.897         4      2.381        11      6.915
                                                                              (die Flächenangaben sind ca. – Größen)
3. Namentliche Nennung der im Jahr 2022 anzuordnenden Verfahren

    3.1 Flurbereinigungsbereich Gera

      Verfahrensname               Landkreis/e      Stadt/Städte,        Verfahrensfläche   Verfahrensart     Verfahrenszweck
                                                    Gemeinde/n                 (ha)

       Weiße Elster I         Saale-Holzland-       Bad Köstritz,            703 ha         § 87 FlurbG       Hochwasserschutz
                               Kreis, Greiz         Caaschwitz,                                             Wasserrahmenrichtlinie
                                                 Crossen a. d. Elster,                                       (WRRL), Tourismus
                                                       Silbitz

    siehe Anlage: Projektskizzen
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    3.2 Flurbereinigungsbereich Gotha

     Verfahrensname            Landkreis/e        Stadt/Städte,      Verfahrensfläche   Verfahrensart      Verfahrenszweck
                                                  Gemeinde/n               (ha)

      Berka-Wipper           Kyffhäuserkreis    Sondershausen,           253 ha         § 87 FlurbG          Auflösung von
                                                Kyffhäuserland                                          Landnutzungskonflikten,
                                                                                                          Hochwasserschutz,
                                                                                                           Renaturierung von
                                                                                                            Fließgewässern

      Gebesee-Gera             Sömmerda        Walschleben, Andis-      1.143 ha        § 87 FlurbG       Hochwasserschutz
                                                leben, Ringleben,
                                                    Gebesee

    Walschleben-Gera           Sömmerda        Walschleben, Andis-      1.001 ha        § 87 FlurbG       Hochwasserschutz
                                                leben, Elxleben

    siehe Anlage: Projektskizzen
3.3 Flurbereinigungsbereich Meiningen

     Verfahrensname                Landkreis/e   Stadt/Städte,   Verfahrensfläche   Verfahrensart      Verfahrenszweck
                                                 Gemeinde/n            (ha)

      Ulster-Schleid          Wartburgkreis        Schleid           235 ha         § 86 FlurbG         Auflösung von
                                                                                                    Landnutzungskonflikten,
                                                                                                      Hochwasserschutz,
                                                                                                         Naturschutz

    siehe Anlage: Projektskizzen
9
10

     4. Namentliche Nennung der im Jahr 2022 abzuschließenden Verfahren

     4.1 Flurbereinigungsbereich Gera

      Verfahrensname       Landkreis/e        Stadt/Städte,   Verfahrensfläche   Verfahrensart       Verfahrenszweck
                                              Gemeinde/n            (ha)

        Jenalöbnitz    Saale-Holzland-Kreis   Jenalöbnitz         144 ha         § 86 FlurbG           Auflösung von
                                                                                                  Landnutzungskonflikten,
                                                                                                 Agrarstrukturverbesserung

          Quirla       Saale-Holzland-Kreis   Quirla-Dorna         39 ha         § 86 FlurbG          Dorfentwicklung
4.2 Flurbereinigungsbereich Gotha

      Verfahrensname     Landkreis/e        Stadt/Städte,      Verfahrensfläche   Verfahrensart        Verfahrenszweck
                                            Gemeinde/n               (ha)

         Dornheim         Ilm-Kreis        Arnstadt, Alkers-      1.953 ha         § 87 FlurbG      Schienenverkehrsprojekt,
                                          leben, Dornheim,                                           Straßenverkehrsprojekt
                                         Amt Wachsenburg

       Schloßvippach     Sömmerda          Sömmerda,              1.093 ha         § 87 FlurbG      Straßenverkehrsprojekt
                                          Schloßvippach,
                                            Eckstedt,
                                          Großrudestedt

     Speicher Dachwig      Gotha         Dachwig, Döllstädt,       583 ha          § 86 FlurbG     Agrarstrukturverbesserung,
                                            Großfahner,                                                Eigentumsregelung
                                             Gierstädt                                               Speicher, Naturschutz

           Alach           Erfurt              Erfurt             1.042 ha        § 1 FlurbG und    Straßenverkehrsprojekt,
                                                                                   § 87 FlurbG           Naturschutz

       Bachstedt-Ort     Sömmerda           Markvippach             36 ha          § 86 FlurbG          Dorfentwicklung
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12

     Verfahrensname     Landkreis/e    Stadt/Städte,    Verfahrensfläche   Verfahrensart       Verfahrenszweck
                                       Gemeinde/n             (ha)

          Urbich          Erfurt          Erfurt            142 ha         § 87 FlurbG      Straßenverkehrsprojekt
                                                                                            (Ostumfahrung Erfurt)

     Speicher Friemar     Gotha          Friemar,           250 ha         § 86 FlurbG     Agrarstrukturverbesserung,
                                      Pferdingsleben,                                          Eigentumsregelung
                                       Tröchtelborn                                          Speicher, Naturschutz
4.3 Flurbereinigungsbereich Meiningen

      Verfahrensname     Landkreis/e      Stadt/Städte,   Verfahrensfläche   Verfahrensart       Verfahrenszweck
                                          Gemeinde/n            (ha)

     Dankmarshäuser     Wartburgkreis    Werra-Suhl-Tal       190 ha         § 86 FlurbG          Auflösung von
         Rhäden                                                                               Landnutzungskonflikten,
                                                                                             Grünes Band, Naturschutz

        Kreckaue        Hildburghausen       Heldburg         151 ha         § 86 FlurbG            Auflösung von
                                                                                              Landnutzungskonflikten,
                                                                                             Dorfentwicklung, Tourismus

     Kaltensundheim I   Schmalkalden-    Kaltennordheim        32 ha         § 86 FlurbG          Auflösung von
                          Meiningen                                                           Landnutzungskonflikten,
                                                                                                 Dorfentwicklung,
                                                                                                   Naturschutz
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     5. In 2022 geplante Genehmigungen von Plänen nach § 41 FlurbG als Voraussetzung für Investitionen
        im ländlichen Raum - Namentliche Nennung der Verfahren

     5.1 Flurbereinigungsbereich Gera

      Verfahrensname      Landkreis/e    Stadt/Städte,    Verfahrensfläche   Verfahrensart   Bemerkung
                                         Gemeinde/n             (ha)

       Köckritz/Köfeln       Greiz       Harth-Pöllnitz       422 ha         § 86 FlurbG     1. Änderung

          Magdala        Weimarer Land     Magdala,          1.139 ha        § 87 FlurbG     3. Änderung
                                         Blankenhain,
                                          Mellingen,
                                         Mechelroda
5.2 Flurbereinigungsbereich Gotha

      Verfahrensname       Landkreis/e        Stadt/Städte,     Verfahrensfläche   Verfahrensart    Bemerkung
                                              Gemeinde/n              (ha)

         Kromsdorf       Weimarer Land      Ilmtal-Weinstraße       550 ha          § 86 FlurbG     Gesamtplan

      Görsbach-Auleben   Kyffhäuserkreis,      Görsbach,            818 ha          § 86 FlurbG     3. Änderung
                          Nordhausen        Heringen/Helme,
                                             Kyffhäuserland

       Gerbershausen        Eichsfeld       Gerbershausen,          767 ha           § 1 FlurbG     2. Änderung
                                             Arenshausen,
                                              Bornhagen

        Tiefengruben     Weimarer Land         Bad Berka            101 ha          § 86 FlurbG     Gesamtplan

          Wipfratal         Ilm-Kreis           Arnstadt           1.198 ha        § 1 FlurbG und   2. Änderung
                                                                                    § 87 FlurbG

         Hauteroda       Kyffhäuserkreis    An der Schmücke         644 ha          § 86 FlurbG     3. Änderung
15
16

     5.3 Flurbereinigungsbereich Meiningen

      Verfahrensname      Landkreis/e         Stadt/Städte,        Verfahrensfläche   Verfahrensart   Bemerkung
                                              Gemeinde/n                 (ha)

          Berkach       Schmalkalden-           Grabfeld               628 ha          § 1 FlurbG     1. Änderung
                          Meiningen

           Rohr         Schmalkalden-       Rohr, Dillstädt,          1.670 ha        § 87 FlurbG     2. Änderung
                          Meiningen       Schwarza, Kühndorf

          Stelzen       Hildburghausen,   Frankenblick, Eisfeld,      2.105 ha        § 87 FlurbG     3. Änderung
                           Sonneberg       Schalkau, Neuhaus
                                              am Rennweg

        Queienfeld/     Schmalkalden-           Grabfeld               872 ha          § 1 FlurbG     2. Änderung
      Rentwertshausen     Meiningen

       Oberlauf Milz    Hildburghausen          Römhild                324 ha         § 86 FlurbG     Gesamtplan

        Hötzelsroda     Wartburgkreis         Eisenach,               1.246 ha        § 86 FlurbG     2. Änderung
                                          Hörselberg-Hainich,
                                           Berka v.d.Hainich
Verfahrensname    Landkreis/e     Stadt/Städte,    Verfahrensfläche   Verfahrensart   Bemerkung
                                       Gemeinde/n             (ha)

      Andenhausen     Schmalkalden-   Kaltennordheim,        97 ha         § 86 FlurbG     1. Änderung
                        Meiningen,    Empfertshausen
                      Wartburgkreis

        Geismar       Wartburgkreis       Geisa             619 ha         § 86 FlurbG     2. Änderung
17
Anlage: Projektskizzen

Weiße Elster I....................................................................................... S. 19 - 22

Berka-Wipper ....................................................................................... S. 23 - 25

Gebesee-Gera ..................................................................................... S. 26 - 29

Walschleben-Gera ............................................................................... S. 30 - 33

Ulster-Schleid ....................................................................................... S. 34 - 36

18
Projektskizze zum geplanten Flurbereinigungsverfahren
Weiße Elster I

Flurbereinigungsbehörde:                             Flurbereinigungsbereich Gera

Name des Verfahrens:                                 Weiße Elster I

Landkreis/ e:              Saale-Holzland-Kreis, Greiz

Gemeinde/ n:               Bad Köstritz, Caaschwitz, Crossen an der Elster, Silbitz

                           Ahlendorf, Bad Köstritz, Caaschwitz, Crossen an der Elster, Nickelsdorf, Pohlitz,
Gemarkung/ en:
                           Silbitz, Tauchlitz

Verfahrensart:             § 87 FlurbG               Größe:                       703 ha

Geplanter zeitlicher Ablauf:

Anordnung:      2022       Plan § 41:    2025        Ausführungs-     2039        Abschluss:      2042
                                                     anordnung:

Konflikte:

An der Weißen Elster als Gewässer I. Ordnung sind, entsprechend den Maßgaben der EU-
Wasserrahmenrichtlinie, Maßnahmen zur Verbesserung des Gewässers umzusetzen.

Weiterhin befinden sich bei Hochwasserereignissen Ortslagen und Industriegebiete im
Überschwemmungsbereich der Weißen Elster. Hierfür ist im Zusammenspiel mit den Maßnahmen der
Wasserrahmenrichtlinie ein Hochwasserschutz zu errichten.

Für die Umsetzung der Planungen im Elstertal werden ländliche Grundstücke in großem Umfang in Anspruch
genommen. Hierfür besteht das Recht zur Enteignung. Mit Hilfe eines Flurbereinigungsverfahrens nach § 87
FlurbG kann die Enteignung vermieden werden.

Das geplante Flurbereinigungsverfahren soll weiterhin das Problem der zeitnahen Flächenbereitstellung für
die geplanten Anlagen beheben.

Weitere Konflikte sind:

    -   Teile der Weißen Elster als Gewässer I. Ordnung befinden sich nicht im Eigentum des Freistaates
        Thüringen,
    -   viele ländliche Wege entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen und befinden sich in
        einem schlechten Zustand,
    -   für viele Flurstücke in der Feldlage kann keine rechtliche Zuwegung nachgewiesen werden.

                                                                                                           19
Ziele des Verfahrens:
 -   Flächenbereitstellung für die Maßnahmen des Unternehmensträgers an der Weißen Elster
 -   Verteilung des großen Flächenverbrauchs auf möglichst viele Eigentümer und Bewirtschafter
 -   Vermeidung von Existenzgefährdungen
 -   Arrondierung des Eigentums in der Feldlage
 -   rechtliche Sicherheit der Zuwegung für die Flurstücke durch Bodenordnung
 -   attraktivere Gestaltung des Elstertals für den Tourismus

 Voraussichtliche Maßnahmen:

 Ländliche Wege:                  7 / 9,0 km
 (Anzahl / Länge in km)

 Gewässer:
 (Anzahl)

 Bauwerke:                        1
 (Anzahl)

 Landschaftsgestaltende           Planung:
 Anlagen:                         keine Ausgleichsmaßnahmen innerhalb des Flurbereinigungsgebietes,
 (Anzahl / Länge in km -          der Ausgleich soll über Maßnahmen an der Rauda als Gewässer
  Anzahl / Fläche in ha)          II. Ordnung erfolgen

 Sonstige Anlagen:

 Voraussichtliche Ausführungskosten:

 ca. 2,7 Mio. €
 (davon ca. 370.000 € Übernahme durch den Unternehmensträger)

20
Ergebnis der Vorabstimmung / Akzeptanz bei den voraussichtlichen Beteiligten
(insbesondere Gemeinden, Regionale Aktionsgruppe LEADER, Träger öffentlicher Belange, land- und
forstwirtschaftliche Betriebe, Bürger)

Das Flurbereinigungsverfahren nach § 87 FlurbG wird angestrebt, um die Umsetzung der
Wasserrahmenrichtlinie und den Bau von Hochwasserschutzanlagen entlang der Weißen Elster zu
realisieren. Die Enteignungsbehörde beim Thüringer Landesverwaltungsamt hat hierzu am 08.03.2021 ein
Unternehmensflurbereinigungsverfahren bei der oberen Flurbereinigungsbehörde beantragt, um eine zügige
Flächenbereitstellung für die Baumaßnahmen zu ermöglichen.

Gemeinsam mit der Interessengruppe, welche aus den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden besteht,
wurde über mögliche Maßnahmen innerhalb des Flurbereinigungsverfahrens beraten. Hierbei entstanden
Vorschläge zum Neu- und Ausbau des ländlichen Wegenetzes. Diese wurden untersucht und im Rahmen
einer Projektbeschreibung dargestellt.

Die Regionale Aktionsgruppe LEADER „Saale-Holzland e.V.“ bestätigt, dass die im geplanten
Flurbereinigungsverfahren beschriebenen Ziele und Maßnahmen zusätzlich der Umsetzung der Regionalen
Entwicklungsstrategie dienen, insbesondere im Handlungsfeld 1 (Lebensqualität auf dem Land – für jung bis
alt), Handlungsfeld 2 (Naturnaher Tourismus und Naherholung – Regionale Produkte/Vermarktung) und im
Handlungsfeld 3 (Regionale Wertschöpfung und nachhaltiges Wirtschaften).

Eine Anhörung der Träger öffentlicher Belange ist bereits erfolgt. Es gibt keine grundlegenden Einwände
gegen das geplante Flurbereinigungsverfahren.

                                                                                                       21
Gebietsübersichtskarte:

22
Projektskizze zum geplanten Flurbereinigungsverfahren
Berka-Wipper

Flurbereinigungsbehörde:                            Flurbereinigungsbereich Gotha

Name des Verfahrens:                                Berka-Wipper

Landkreis/ e:              Kyffhäuserkreis

Gemeinde/ n:               Sondershausen, Kyffhäuserland

Gemarkung/ en:             Berka, Hachelbich

Verfahrensart:             § 87 FlurbG              Größe:                      253 ha

Geplanter zeitlicher Ablauf:

Anordnung:      2022       Plan § 41:    2025       Ausführungs-    2033        Schlussfest-     2035
                                                    anordnung:                  stellung:

Konflikte:

Mit dem letzten Gewässerausbau wurde die Wipper stark begradigt und beidseitig eingedeicht. Bedingt durch
diesen technischen Ausbau weist die Wipper gravierende wasserwirtschaftliche Defizite auf. Weiterhin treten
in diesem Teilabschnitt der Wipper Uferabbrüche auf, die durch das Hochwasser 2013 noch verstärkt
wurden. Hier besteht speziell für die angrenzenden Kleingärten im Ortsteil Berka eine große Gefahr.
Auf der Grundlage der im Auftrag des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz
(TLUBN) erstellten Planung soll die Wipper mit einer neuen Gewässerbreite von ca. 60-70 m ausgewiesen
werden. Das Hauptaugenmerk liegt dabei in der Initiierung der eigendynamischen Entwicklung, dem
partiellen Rückbau der Uferbefestigung und der Anlage von Entwicklungskorridoren im Maßnahmengebiet.
Mit Einreichung der Unterlagen zur Planfeststellung wird das TLUBN, als Vertreter des Unternehmensträgers
Freistaat Thüringen, bei der Enteignungsbehörde anregen, ein Unternehmensflurbereinigungsverfahren zu
beantragen. Da bereits Flächen im erforderlichen Umfang erworben werden konnten, ist ein Flächenabzug
bzw. eine Verteilung des Landverlustes im Verfahren nicht erforderlich.
Durch die Flurbereinigung werden Nachteile für die allgemeine Landeskultur, die durch die geplanten
Maßnahmen zum Hochwasserschutz entstehen, vermieden. Die entstehenden Landnutzungskonflikte
zwischen Hochwasserschutz, Gewässerverbesserung und den landwirtschaftlichen Betrieben sowie den
Eigentümern sind zu lösen.
Weiterhin befinden sich im Flurbereinigungsgebiet Wege, deren Lage unzweckmäßig ist und welche zum
Teil einer effektiven Bewirtschaftung entgegenstehen. So zerschneiden die Wege vorhandene Ackerflächen
und werden zudem überwiegend als landwirtschaftliche Nutzfläche bewirtschaftet. Ebenso findet man im
Verfahrensgebiet zersplittertes Eigentum.

                                                                                                         23
Ziele des Verfahrens:

 -   Behebung bzw. Milderung der durch das Unternehmen „Hochwasserschutz an der Wipper“
     entstehenden Nachteile für die allgemeine Landeskultur
 -   Sicherung der Erschließung der Grundstücke und Verbesserung der tatsächlichen Erschließung durch
     den Ausbau von Wegen
 -   Zusammenlegung von Grundeigentum nach Lage, Form und Größe
 -   Unterstützung des Unternehmensträgers Freistaat Thüringen durch Besitzeinweisung und
     Eigentumsregelung der Gewässerflächen, der Flächen für Maßnahmen des Hochwasserschutzes und
     der Wasserrahmenrichtlinie
 -   Verbesserung des Zustandes der Wipper und damit Steigerung der Attraktivität des ländlichen Raumes
 -   Interessenausgleich zwischen Privat- und Gewässereigentümern, sowie zwischen der Landwirtschaft
     und dem Naturschutz

 Voraussichtliche Maßnahmen:

 Ländliche Wege:
 (Anzahl / Länge in km)
                                 4 / 3 km

 Gewässer:
 (Anzahl)

 Bauwerke:                       2
 (Anzahl)

 Landschaftsgestaltende          noch keine abschließende Planung
 Anlagen:
                                       /     km
 (Anzahl / Länge in km -
  Anzahl / Fläche in ha)               /     ha

 Sonstige Anlagen:

 Voraussichtliche Ausführungskosten:

 ca. 1,4 Mio. €

24
Ergebnis der Vorabstimmung / Akzeptanz bei den voraussichtlichen Beteiligten
(insbesondere Gemeinden, Regionale Aktionsgruppe LEADER, Träger öffentlicher Belange, land- und
forstwirtschaftliche Betriebe, Bürger)

 In den Abstimmungen mit dem Unternehmensträger, der betroffenen Stadt Sondershausen, der
 Ortsteilbürgermeisterin von Berka sowie dem Bürgermeister der benachbarten Gemeinde Kyffhäuserland
 und dem ortsansässigen landwirtschaftlichen Unternehmen wurden die Ziele, der Umfang und der Ablauf
 des Verfahrens eingehend erörtert.
 Eine Beteiligung der Träger öffentlicher Belange ist erfolgt. Mit der Regionalen Aktionsgruppe LEADER
 erfolgte eine Abstimmung zu den Zielen der regionalen Entwicklungsstrategie.
 Es konnte insgesamt ein breiter Konsens für die Durchführung eines Flurbereinigungsverfahrens
 festgestellt werden.

Gebietsübersichtskarte:

                                                                                                    25
Projektskizze zum geplanten Flurbereinigungsverfahren
Gebesee-Gera

 Flurbereinigungsbehörde:                           Flurbereinigungsbereich Gotha

 Name des Verfahrens:                               Gebesee-Gera

 Landkreis/ e:              Sömmerda

 Gemeinde/ n:               Walschleben, Andisleben, Ringleben, Gebesee

 Gemarkung/ en:             Walschleben, Andisleben, Ringleben, Gebesee

 Verfahrensart:             § 87 FlurbG             Größe:                    1.143 ha

 Geplanter zeitlicher Ablauf:

 Anordnung:      2022       Plan § 41:    2027      Ausführungs-   2034       Abschluss:     2037
                                                    anordnung:

 Konflikte:

 Das Hochwasserereignis 2013 und die Untersuchungen im Hochwasserschutzkonzept an der nördlichen
 Gera (Stand Januar 2013) haben gezeigt, dass das heute vorhandene Deichsystem erhebliche Defizite
 hinsichtlich der Funktions- und Standsicherheit aufweist. Die geplanten Maßnahmen zur Verbesserung des
 Hochwasserschutzes an der nördlichen Gera verfolgen die Zielstellung, ein funktions- und standsicheres
 Hochwasserschutzsystem zu schaffen, welches die Siedlungsgebiete bis zu einem Hochwasser HQ 100 sicher
 vor Überflutungen schützt und auch den vorhandenen Gewerbe- und Industrieobjekten,
 Infrastruktureinrichtungen, den landwirtschaftlichen Flächen und sonstigen Nutzungen in der Aue den
 erforderlichen Schutz sichert.
 Der geplante Trassenverlauf der HQ100- und HQ10-Schutzanlagen folgt den Ergebnissen der
 hydrodynamisch-numerischen Abflussmodellierung planungsrelevanter Hochwasserstände unter Beachtung
 landespolitischer ökologischer Vorgaben (Deichrückverlegung). Mit den neuen Deichtrassen werden
 ländliche Grundstücke in großem Umfang in Anspruch genommen. Gleichzeitig verursacht der Neubau der
 Hochwasser-Schutzanlagen starke Zerschneidungsschäden und führt zu erheblichen Nutzungskonflikten
 zwischen den Bedürfnissen des Hochwasserschutzes, der landwirtschaftlichen Nutzung und einer möglichen
 Entwicklung der Gemeinden.

26
Ziele des Verfahrens:

-   Vermeidung der Enteignung und Verminderung der nachteiligen Auswirkungen des Unternehmens
-   Verteilung des Landbedarfes des Unternehmensträgers auf einen großen Kreis von Eigentümern
-   Milderung der erheblichen maßnahmenbedingten Zerschneidungsschäden am Wege- und
    Gewässernetz
-   Auflösung oder Entschärfung von Nutzungskonflikten
-   Neuordnung zersplitterten Grundeigentums durch Zusammenlegung nach Lage, Form und Größe bzw.
    betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten
-   Sicherung bzw. Verbesserung der Erschließung der Grundstücke
-   Schaffung gemeinschaftlicher Anlagen, angepasst an die eingriffsbedingt veränderte
    Landschaftsstruktur
-   Unterstützung des Unternehmensträgers Freistaat Thüringen bei der Umsetzung der Maßnahmen zum
    verbesserten Hochwasserschutz an der Gera; Planungssicherheit durch frühzeitige Besitzeinweisung
    des Unternehmensträgers in die vorübergehend und dauerhaft benötigten Flächen
-   Unterstützung        der   geplanten      Umsetzung       der    infrastrukturellen   Ziele    des
    Regionalentwicklungskonzeptes „Erfurter Seen“ durch ländlichen Wegebau mit zusätzlicher Nutzung als
    Radweg
-   Sicherstellen der Vorflut durch Aufbereitung strategisch bedeutsamer Entwässerungsgräben;
    Optimierung der Infrastruktur für eine sichere und zielführende Gefahrenabwehr im Hochwasserfall
    (Deichzufahrten) durch gezielten ländlichen Wegebau → Umsetzung der integralen Strategie des
    Landesprogramms „Hochwasserschutz“ des Freistaates Thüringen
-   landschaftsgestaltende Maßnahmen zur Verstärkung der Naherholungseffekte der gewässernahen
    Strukturmaßnahmen im HWS-Konzept

Voraussichtliche Maßnahmen:

Ländliche Wege:
(Anzahl / Länge in km)
                                6 / 12,0 km

Gewässer:                       4
(Anzahl)

Bauwerke:
(Anzahl)

Landschaftsgestaltende          noch keine abschließende Planung
Anlagen:
                                       /      km
(Anzahl / Länge in km -
 Anzahl / Fläche in ha)                /      ha

Sonstige Anlagen:

Voraussichtliche Ausführungskosten:

ca. 5 Mio. €

                                                                                                      27
Ergebnis der Vorabstimmung / Akzeptanz bei den voraussichtlichen Beteiligten
 (insbesondere Gemeinden, Regionale Aktionsgruppe LEADER, Träger öffentlicher Belange, land- und
 forstwirtschaftliche Betriebe, Bürger)

 Regionale Aktionsgruppe (RAG) LEADER:
 Das Verfahrensgebiet „Gebesse-Gera“ liegt in der LEADER-Region Sömmerda-Erfurt. Die RAG begrüßt die
 Möglichkeit, mit der Flurbereinigung entwicklungsstrategische Einzelprojekte umsetzen zu können.
 Zusammen mit dem HWS-Maßnahmenträger und der Flurbereinigung können Synergien geschaffen und
 gemeinsame Planungsziele verfolgt werden.
 Hierzu zählen:
     - ländlicher Wegebau mit Nutzung als Radweg und zur Vernetzung der ländlichen Dorfgemeinschaft
     - Unterstützung der extensiven Beweidung im Sinne einer nachhaltigen Landwirtschaft
     - Stärkung der Leistungsfähigkeit der lokalen Landwirtschaft als bedeutenden Arbeitgeber durch
         Verbesserung der Agrarstruktur und Sicherung der Arbeitsplätze
     - Unterstützung der gemeindlichen Aufgaben im Rahmen der Daseinsvorsorge
 Landwirtschaft:
    - hohe Akzeptanz besonders für den Ausbau des maroden Wegenetzes und Vorflutsystems
 Gemeinden:
    - hohe Akzeptanz und Einsatzbereitschaft zum gemeinsamen Lösen von bestehenden und zu
       erwartenden Nutzungskonflikten
    - starkes Engagement bei der Planung zur Umsetzung von Naherholungskonzepten zusammen mit
       der Flurbereinigung

28
Gebietsübersichtskarte:

                          29
Projektskizze zum geplanten Flurbereinigungsverfahren
Walschleben-Gera

 Flurbereinigungsbehörde:                           Flurbereinigungsbereich Gotha

 Name des Verfahrens:                               Walschleben-Gera

 Landkreis/ e:              Sömmerda

 Gemeinde/ n:               Walschleben, Andisleben, Elxleben

 Gemarkung/ en:             Walschleben, Andisleben, Elxleben

 Verfahrensart:             § 87 FlurbG             Größe:                    1.001 ha

 Geplanter zeitlicher Ablauf:

 Anordnung:      2022       Plan § 41:    2027      Ausführungs-   2034       Abschluss:     2037
                                                    anordnung:

 Konflikte:

 Das Hochwasserereignis 2013 und die Untersuchungen im Hochwasserschutzkonzept an der nördlichen
 Gera (Stand Januar 2013) haben gezeigt, dass das heute vorhandene Deichsystem erhebliche Defizite
 hinsichtlich der Funktions- und Standsicherheit aufweist. Die geplanten Maßnahmen zur Verbesserung des
 Hochwasserschutzes an der nördlichen Gera verfolgen die Zielstellung, ein funktions- und standsicheres
 Hochwasserschutzsystem zu schaffen, welches die Siedlungsgebiete bis zu einem Hochwasser HQ 100 sicher
 vor Überflutungen schützt und auch den vorhandenen Gewerbe- und Industrieobjekten,
 Infrastruktureinrichtungen, den landwirtschaftlichen Flächen und sonstigen Nutzungen in der Aue den
 erforderlichen Schutz sichert.
 Der geplante Trassenverlauf der HQ100- und HQ10-Schutzanlagen folgt den Ergebnissen der
 hydrodynamisch-numerischen Abflussmodellierung planungsrelevanter Hochwasserstände unter Beachtung
 landespolitischer ökologischer Vorgaben (Deichrückverlegung). Mit den neuen Deichtrassen werden
 ländliche Grundstücke in großem Umfang in Anspruch genommen. Gleichzeitig verursacht der Neubau der
 Hochwasser-Schutzanlagen starke Zerschneidungsschäden und führt zu erheblichen Nutzungskonflikten
 zwischen den Bedürfnissen des Hochwasserschutzes, der landwirtschaftlichen Nutzung und einer möglichen
 Entwicklung der Gemeinden.

30
Ziele des Verfahrens:

-   Vermeidung der Enteignung und Verminderung der nachteiligen Auswirkungen des Unternehmens
-   Verteilung des Landbedarfes des Unternehmensträgers auf einen großen Kreis von Eigentümern
-   Milderung der erheblichen maßnahmenbedingten Zerschneidungsschäden am Wege- und
    Gewässernetz
-   Auflösung oder Entschärfung von Nutzungskonflikten
-   Neuordnung zersplitterten Grundeigentums durch Zusammenlegung nach Lage, Form und Größe bzw.
    betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten
-   Sicherung bzw. Verbesserung der Erschließung der Grundstücke
-   Schaffung gemeinschaftlicher Anlagen, angepasst an die eingriffsbedingt veränderte
    Landschaftsstruktur
-   Unterstützung des Unternehmensträgers Freistaat Thüringen bei der Umsetzung der Maßnahmen zum
    verbesserten Hochwasserschutz an der Gera; Planungssicherheit durch frühzeitige Besitzeinweisung
    des Unternehmensträgers in die vorübergehend und dauerhaft benötigten Flächen
-   Unterstützung        der   geplanten      Umsetzung       der    infrastrukturellen  Ziele     des
    Regionalentwicklungskonzeptes „Erfurter Seen“ durch ländlichen Wegebau mit zusätzlicher Nutzung als
    Radweg
-   Sicherstellen der Vorflut durch Aufbereitung strategisch bedeutsamer Entwässerungsgräben;
    Optimierung der Infrastruktur für eine sichere und zielführende Gefahrenabwehr im Hochwasserfall
    (Deichzufahrten) durch gezielten ländlichen Wegebau → Umsetzung der integralen Strategie des
    Landesprogramms „Hochwasserschutz“ des Freistaates Thüringen
-   landschaftsgestaltende Maßnahmen zur Verstärkung der Naherholungseffekte der gewässernahen
    Strukturmaßnahmen im HWS-Konzept

Voraussichtliche Maßnahmen:

Ländliche Wege:
(Anzahl / Länge in km)
                                8 / 10,1 km

Gewässer:                       5
(Anzahl)

Bauwerke:                       2
(Anzahl)

Landschaftsgestaltende          noch keine abschließende Planung
Anlagen:
                                1 / 1,1 km
(Anzahl / Länge in km -
 Anzahl / Fläche in ha)             /   ha

Sonstige Anlagen:

Voraussichtliche Ausführungskosten:

ca. 4,65 Mio. €

                                                                                                      31
Ergebnis der Vorabstimmung / Akzeptanz bei den voraussichtlichen Beteiligten
 (insbesondere Gemeinden, Regionale Aktionsgruppe LEADER, Träger öffentlicher Belange, land- und
 forstwirtschaftliche Betriebe, Bürger)

 Regionale Aktionsgruppe (RAG) LEADER:
 Das Verfahrensgebiet „Walschleben-Gera“ liegt in der LEADER-Region Sömmerda-Erfurt. Die RAG begrüßt
 die Möglichkeit, mit der Flurbereinigung entwicklungsstrategische Einzelprojekte umsetzen zu können.
 Zusammen mit dem HWS-Maßnahmenträger und der Flurbereinigung können Synergien geschaffen und
 gemeinsame Planungsziele verfolgt werden.
 Hierzu zählen:
     - ländlicher Wegebau mit Nutzung als Radweg und zur Vernetzung der ländlichen Dorfgemeinschaft
     - Unterstützung der extensiven Beweidung im Sinne einer nachhaltigen Landwirtschaft
     - Stärkung der Leistungsfähigkeit der lokalen Landwirtschaft als bedeutenden Arbeitgeber durch
         Verbesserung der Agrarstruktur und Sicherung der Arbeitsplätze
     - Unterstützung der gemeindlichen Aufgaben im Rahmen der Daseinsvorsorge
 Landwirtschaft:
    - hohe Akzeptanz besonders für den Ausbau des maroden Wegenetzes und Vorflutsystems
 Gemeinden:
    - hohe Akzeptanz und Einsatzbereitschaft zum gemeinsamen Lösen von bestehenden und zu
       erwartenden Nutzungskonflikten
    - starkes Engagement bei der Planung zur Umsetzung von Naherholungskonzepten zusammen mit
       der Flurbereinigung

32
Gebietsübersichtskarte:

                          33
Projektskizze zum geplanten Flurbereinigungsverfahren
Ulster-Schleid

 Flurbereinigungsbehörde:                             Flurbereinigungsbereich Meiningen

 Name des Verfahrens:                                 Ulster-Schleid

 Landkreis:                 Wartburgkreis

 Gemeinde:                  Schleid

 Gemarkungen:               Schleid, Motzlar

 Verfahrensart:             § 86 FlurbG               Größe:                      235 ha

 Geplanter zeitlicher Ablauf:

 Anordnung:    2022         Plan § 41:      2023      Ausführungs-    2033        Abschluss:       2034
                                                      anordnung:

 Konflikte:

 Die um 1940 durchgeführte Erstseparation hinterließ einen geordneten, arrondierten bäuerlichen
 Grundbesitz in der Gemarkung Schleid. Gleiches geschah in den 50er Jahren in Motzlar. Ein den damaligen
 Erfordernissen angepasstes Wege- und Gewässernetz wurde angelegt und parzelliert. Die Ulster, ein infolge
 der natürlichen und lebhaften Gewässerdynamik geformtes Gewässer I. Ordnung mit imposanten Mäandern,
 erhielt ihre eigenen Grundstücke im Rahmen der damaligen Bodenordnung.
 In den Jahren 1978-1980 wurde die Ulster zwischen Motzlar und Geisa großräumig verlegt. Insbesondere
 wurden die vorhandenen Mäander des Flusses begradigt. Die jährlich im Frühjahr wiederkehrende
 Überflutung der landwirtschaftlichen Nutzflächen durch Hochwasser wurde dadurch eingedämmt. Der
 begradigte Fluss durchquert auf ca. 3,2 km mit einer Breite von durchschnittlich ca. 22 m das geplante
 Verfahrensgebiet. Mehrere Teilstücke mit insgesamt ca. 2,0 km verlaufen dabei über ehemaliges
 landwirtschaftlich genutztes Privateigentum. Es flossen noch keine Entschädigungen in Geld an die
 betroffenen Privateigentümer. Es liegt rückständiger Grunderwerb vor.
 Die Ulster mit ihren Uferrandstreifen ist Pflegezone im Biosphärenreservat Rhön (BR). Die
 Naturschutzflächen haben eine hohe Schutzpriorität und sind in die öffentliche Hand zu überführen.
 Die Begradigung des Hauptvorfluters rief auch landeskulturelle Nachteile hervor. Betroffene
 landwirtschaftliche Flurstücke wurden oftmals in zwei Teile zerlegt bzw. angeschnitten. Viele Teilstücke des
 Privateigentums sind dadurch von jeglicher Erschließung abgetrennt worden. Es wurden neue z. T.
 befestigte Wege auf Privatflächen angelegt. Die einzige Anbindung der westlich der Ulster gelegenen land-
 und forstwirtschaftlichen Nutzflächen von Schleid an die Hofstellen erfolgt über die vor ca. 100 Jahren
 hergestellte Ulsterbrücke südwestlich der Ortslage. Die Brücke befindet sich in einem desolaten Zustand und
 ist nur noch mit einem Gesamtgewicht von bis zu 2,5 t befahrbar. Die land- und forstwirtschaftlichen
 Transporte sind dadurch nur noch sehr eingeschränkt möglich. Auch unter dem Aspekt der
 Großflächenbewirtschaftung ist der Ausbauzustand der vorhandenen Feld- und Waldwege nach heutigen
 Maßstäben als unzureichend einzustufen.
 Insgesamt liegt ein immenses agrarstrukturelles, eigentumsrechtliches, landeskulturelles und ökologisches
 Konfliktpotential (Landnutzungskonflikte) in der Ulsteraue vor, das einer Gesamtlösung durch
 Flurbereinigung bedarf.

34
Ziele des Verfahrens:
-   umfassende Neuordnung des privaten und öffentlichen Eigentums zur Behebung der landeskulturellen
    Nachteile in der Feld- und Waldlage
-   Auflösung der Landnutzungskonflikte, insbesondere die Umverlegung des belasteten Privatbesitzes aus
    dem Gewässerbett in frei verfügbare Flächen der Ulsteraue, durch Austausch öffentlicher (Freistaat) und
    privater Flächen und Erwerb weiterer landwirtschaftlicher Tauschflächen mittels Entgegennahme von
    Landverzichtserklärungen
-   Anpassung des Wegenetzes an den großräumig verlegten Flussverlauf
-   zweckmäßiger Ausbau von Feld- und Waldwegen
-   Ersatzneubau der Ulsterbrücke für schwere land- und forstwirtschaftliche Transporte
-   Übertragung der neuen Gewässerparzellen der Ulster inkl. Teile der Uferrandstreifen an den Freistaat
-   Unterstützung des Freistaates beim Grunderwerb
-   Unterstützung des Naturschutzgroßprojektes „Kuppenrhön“ (NGP) z.B. bei der naturnahen Entwicklung
    der Ulster (Schaffung eines neuen Mäanders) und anderer öffentlicher Naturschutzmaßnahmen, wie
    Herstellung von Stillgewässern in der Ulsteraue
-   Unterstützung des Naturschutzes bei der Realisierung der Ziele des Biosphärenreservates Rhön und bei
    der Umsetzung weiterer landschaftsgestaltender Anlagen als Maßnahmen des Naturschutzgroßprojektes
        -

Voraussichtliche Maßnahmen:

Ländliche Wege:                  5 / 1,4 km
(Anzahl / Länge in km)

Gewässer:                        öffentliche Naturschutzmaßnahmen
(Anzahl)
                                 (ein Mäander mit Erddamm, mehrere Stillgewässer)

Bauwerke:                        Ersatzneubau der Ulsterbrücke
(Anzahl)
                                 Rückbau einer Furt

Landschaftsgestaltende
Anlagen:
                                 1 / 0,6 ha
(Anzahl / Länge in km -
 Anzahl / Fläche in ha)

Sonstige Anlagen:                Instandsetzung beeinträchtigter Dränagen aufgrund herzustellender
                                 Naturschutzmaßnahmen

Voraussichtliche Ausführungskosten:

ca. 4,0 Mio. €
(davon ca. 2,05 Mio. € Übernahme durch Dritte)

                                                                                                         35
Ergebnis der Vorabstimmung / Akzeptanz bei den voraussichtlichen Beteiligten
 (insbesondere Gemeinden, Regionale Aktionsgruppe LEADER, Träger öffentlicher Belange, land- und
 forstwirtschaftliche Betriebe, Bürger)

 Naturschutz, Wasserwirtschaft, die regionale Aktionsgruppe LEADER Wartburgkreis, die politische
 Gemeinde Schleid und die Akteure vor Ort wurden frühzeitig in die Vorbereitung des Verfahrens involviert.
 Es ist von einer hohen Erwartungshaltung auszugehen. Die Träger öffentlicher Belange haben keine
 Bedenken zur Durchführung des Verfahrens.

 Gebietsübersichtskarte:

36
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