Polizeiliche Kriminalstatistik 2017 - Polizeidirektion Braunschweig

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Polizeiliche Kriminalstatistik 2017 - Polizeidirektion Braunschweig
Polizeiliche
Kriminalstatistik
     2017
Polizeiliche Kriminalstatistik 2017 - Polizeidirektion Braunschweig
Datengrundlage der PKS
• Die polizeiliche Kriminalstatistik kann kein
  vollständiges Bild der Kriminalität wiedergeben.

• In ihr wird nur die polizeilich bekannt gewordene
  Kriminalität (Hellfeld) abgebildet.

• Das Dunkelfeld hingegen, also der Anteil der
  Straftaten, welche der Polizei nicht bekannt geworden
  sind, ist abhängig von der Art des Deliktes und kann
  sich unter dem Einfluss verschiedener Faktoren
  ändern.
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Hell - / Dunkelfeld Einflussfaktoren

• Anzeigenbereitschaft der Bevölkerung, abhängig von z.B.:

     –   Veränderung sozialer Werte, Normen, Toleranzschwellen
     –   Vertrauen in die Polizei
     –   polizeiliche Aufklärung / Aufklärungschance
     –   Prävention
     –   Versicherungsaspekte; Vertragsbedingungen

•   Anzeigeverhalten von Unternehmen (Tankpächter, Kaufhäuser,
    Verkehrsbetriebe)

•   Intensität von Kontrollmaßnahmen (Polizei oder Unternehmen)

•   Intensität und Art der Schwerpunktsetzung in der polizeilichen
    Kriminalitätsbekämpfung
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Dunkelfeldstudie – Befragung zu Sicherheit und
                   Kriminalität in Niedersachsen
Die Kriminologische Forschungsstelle (KFST) des Landeskriminalamtes Niedersachsen (LKA NI)
führte von März 2017 an eine weitere Befragung zum Dunkelfeld der Kriminalität in
Niedersachsen durch. Mit der in dieser Form bundesweit einzigartigen Erhebung machte sich
das LKA NI bereits mit einer ersten und zweiten Befragung im März 2013 und Februar 2015 auf
den Weg, um Informationen über die nicht zur Anzeige gebrachte Kriminalitätslage in
Niedersachsen zu erlangen. Die Erkenntnisse dieser von Beginn an auf Wiederholbarkeit
angelegten Studie ergänzen die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS).
Die Ergebnisse stellte der Innenminister des Landes Niedersachsen, Boris Pistorius“ am 26.02.2017
der Presse vor.
           Ergebnisse sind unter anderem:
           • Subjektiv empfundene Sicherheit in Bezug auf die Wohnung und die
              nähere Umgebung befindet sich auf hohem Niveau
           • Anteil der Menschen mit einem geringen Sicherheitsgefühl von 2015 auf
              2017 gestiegen (von 9,1% auf 12,3%)
           • Allgemeines Vertrauen in die Polizei wieder signifikant verbessert
           • Anzeigequoten sind überwiegend gestiegen, insbesondere bei
              Comuterkriminalität, Körperverletzungsdelikten, Sachbeschädigungen,
              Bedrohungen und Raubdelikten
           • Betrugsdelikte und Sexualdelikte wurden seltener angezeigt
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Straftaten und deren Aufklärung in der
          Region Braunschweig
Polizeiliche Kriminalstatistik 2017 - Polizeidirektion Braunschweig
Aufklärungsquote gestiegen auf 62,12%
        Straftatenaufkommen um 4,94% (-3.637 Fälle) gesunken

(bereits im Vorjahr war die Anzahl der Straftaten um 3,51% (-2.680 Fälle) gesunken)
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Häufigkeitszahl (Straftaten x 100.000 / Einwohnerzahl) der Landkreise und Städte
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Veränderungen in den Deliktsbereichen
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Kriminalitätsschwerpunkte
    » Gewaltkriminalität
    » Körperverletzung
    » Häusliche Gewalt
    » Gewalt gegen Polizeibeamtinnen und -beamte
    » Schwere Diebstahlskriminalität
    » Wohnungseinbruch
    » Kraftfahrzeugdiebstahl
    » Internetkriminalität
    » Kriminalität im Kontext von Flüchtlingen
    » Kinder- und Jugenddelinquenz
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Gewaltkriminalität
                                                                             Rückgang um – 10,07%
                                                                                       - 286 Fälle)
(Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Raub, gef. u. schw. Körperverletzung,
Erpresserischer Menschenraub …)
Körperverletzungsdelikte
        Rückgang um -3,85%
                (-308 Fälle)
Häusliche Gewalt
  Anstieg um +4,99%
         (+106 Fälle)
Gewalt gegen Polizeibeamtinnen und Beamte

Anzahl bekannt gewordener Fälle           2016   2017   Veränderung        Veränderung %
                                                        absolut
Widerstand gegen Polizeivollzugsbeamte    218     218                  0           0,00%
(Vorsätzlich einfache) Körperverletzung   165     194                 29          17,58%
Gefährliche Körperverletzung               37      61                 24          64,86%
Versuchter Totschlag                         1      0                 -1        -100,00%
Versuchter Mord                              1      0                 -1        -100,00%
Nötigung                                     6     12                  6         100,00%
Bedrohung                                  17      31                 14          82,35%
Raub                                         2      0                 -2        -100,00%
Gewalt gegen Polizeibeamte                 447    516                 69          15,44%
Schwere Diebstahlskriminalität
Wohnungseinbrüche
                                                                                              Rückgang um 10,25%
                                                                                                       (-192 Fälle)

* Von einem Tageswohnungseinbruch (TWE) ist auszugehen, wenn die Tatzeit zwischen 06.00 und 21.00 Uhr eines Kalendertages liegt.
Wohnungseinbruchdiebstahl
                   Versuch – vollendet
Anteil der vollendeten Taten sinkt weiterhin - Versuchstaten steigen
Maßnahmen der Polizei
                                       zum Schwerpunkt Wohnungseinbruch

Weitere Sicherheitsgewinne durch Konzept zur Bekämpfung des
Wohnungseinbruchdiebstahles

•   Betreiben einer „Koordinierungsstelle Wohnungseinbruchdiebstahl“ in der
    Polizeidirektion Braunschweig.
•   Einrichtung von Ermittlungsgruppen für den Bereich des
    Wohnungseinbruchdiebstahles in allen Polizeiinspektionen der PD Braunschweig.
•   Präsenz an Brennpunkten.
•   Einsatz von zivilen Fahndungskräften.
•   Präventionsaktivitäten.

•   „PreMAP“. Modellprojekt ab Februar 2017 mit der praktischen Nutzung einer
    Software (App) welche anzeigt, wo Wohnungseinbrüche stattgefunden haben und
    wo aufgrund kriminologischer Ansätze die Wahrscheinlichkeit zukünftiger Taten am
    höchsten sein wird. Das Produkt wird in der Stadt Wolfsburg und der gesamten
    Polizeiinspektion Salzgitter-Peine-Wolfenbüttel eingesetzt. Die Erprobung wird bis
    zum Ende der „dunklen Jahreszeit“ März 2018 ausgeweitet.
Maßnahmen der Polizei
                  zum Schwerpunkt
                  Wohnungseinbruch/Einbruchkriminalität

Präventionsmaßnahmen

• 1.857 persönliche Beratungen

• 43 Informationsveranstaltungen

• 12 mal Einsatz des Polizei-Info-Mobiles (PIM)

• 124 Vorträge
Kraftfahrzeugdiebstahl
 Rückgang um 14,78% (-89 Fälle)
„Cybercrime“
Ergebnisse der Dunkelfeldstudie
                             von 2017

• Nur 15 % aller „Cybercrimefälle“ wurden
  angezeigt (2014=12% 2012=8,5%)

• 13,7 % der Befragten wurden im Jahr 2016
  Opfer einer „Cybercrime-Straftat“.
  (2014: 11,6%)
Cybercrime (Straftaten mit Medium „Internet“)
                                  +353 Fälle
                                     + 10 %
Maßnahmen der Polizei
                     zum Schwerpunkt „Cybercrime“

•   Bekämpfung von Cybercrime in allen Inspektionen der Behörde mit
    Spezialeinheiten (Teams „Cybercrime“ in den Flächeninspektionen und
    Taskforces Cybercrime /Digitale Spuren in der PI Braunschweig und bei der
    Zentralen Kriminalinspektion)

•   Erhöhung der Anzahl der Sachbearbeiter

•   Investition in der Fortbildung und in technische Ausstattung

•   Einstellung von IT-Spezialisten

•   Intensivierung der Prävention
     –   Mediensicherheit
     –   Beratung von Privatpersonen und Unternehmen
     –   Präventionswoche „Cybermobbing“
Kriminalität im Kontext von
      „Flüchtlingen“
Die Polizeiliche Kriminalstatistik weist keine Definition für den Begriff „Flüchtlinge“ aus.
Anhaltspunkte für eine Flüchtlingseigenschaft könnten jedoch sein:

•   Die Person hat keine deutsche Staatsangehörigkeit und

•   einen der folgenden Aufenthaltsanlässe:

           •   Asylbewerber
           •   Asylverfahren
           •   Duldung
           •   Kontingent- bzw. Bürgerkriegsflüchtling
           •   unerlaubter Aufenthalt

Nachfolgend werden die Tatverdächtigen mit den oben genannten Aufenthaltsanlässen
„Flüchtlinge“ im Sinne der PKS genannt.
Straftaten durch „Flüchtlinge“ nach Abzug von Straftaten
gegen Aufenthalts- und Asylgesetze
Straftaten durch „Flüchtlinge“

Wesentliche Veränderungen in den Deliktsgruppen, die durch „Flüchtlinge“ begangen
wurden:
Kinder- und Jugenddelinquenz
Kinder- und Jugenddelinquenz
                                    Anzahl der tatverdächtigen Kinder und Jugendliche

Von 44.852 jugendlichen Einwohnern wurden 2.669 als Tatverdächtige erfasst (5,94%).
Von 58.478 Einwohnern von 8-13 Jahren wurden 965 als Tatverdächtige erfasst (1,28%).
Kinder- und Jugenddelinquenz
Anteil der tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen an den Gesamttatverdächtigen um 1,21 %-Punkte gestiegen
Kinder- und Jugenddelinquenz

Positive Entwicklungen                                           Negative Entwicklungen
Anzahl aufgeklärter Straftaten durch                             Anzahl aufgeklärter Straftaten
                                       2016 2017   Veränderung   durch Kinder- und Jugendliche    2016   2017   Veränderung
Kinder- und Jugendliche

Körperverletzung gesamt                784   761       -23
                                                                 Ladendiebstahl                   612    817        205
Gefährliche Körperverletzung           233   208       -25

                                                                 BtM-Delikte                      587    609        22
Bedrohung                              121   89        -32

Erschleichen von Leistungen            203   158       -45

Sonstige weitere Betrugsarten          123   93        -30

Sachbeschädigung                       577   536       -41
Kinder- und Jugenddelinquenz
Maßnahmen der Polizei
                       zum Schwerpunkt Jugenddelinquenz

•   Kontrollen an bekannten Treffpunkten von Jugendlichen und gezielte Aufklärungsarbeit.

•   Präventionsteams der Polizei führten in Zusammenarbeit mit Präventionsräten
    insgesamt 4.827 (1.687 mit Kindern und Jugendlichen) Veranstaltungen
    zu verschiedenen Themen durch:

          •   Eigentumskriminalität
          •   Gewaltprävention
          •   Zivilcourage
          •   Suchtprävention
          •   Medienkompetenz
          •   Integration

•   Rund 123.087Kinder und Jugendliche wurden bei
    präventiven Jugendschutzmaßnahmen erreicht.
•   Insbesondere Gewaltkriminalität bei Minderjährigen und die durch Alkoholeinfluss
    begangen Straftaten durch Minderjährige standen hierbei weiterhin im Fokus.
Vielen Dank für Ihre
  Aufmerksamkeit

              © PD Braunschweig – Dez.11/RASt
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