Fragen - Spannungsfeld Governance in der Lehrerbildung - Governance im Hochschulbereich aus österreichischer Perspektive - DACH-SEMINARE
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15.03.17 Spannungsfeld Governance in der Lehrerbildung – Governance im Hochschulbereich aus österreichischer Perspektive E. Messner, PH Steiermark, Graz, Österreich Governance in der Lehrerinnen-/Lehrerbildung D-A-CH-Seminar 2017, 12.–15. März 2017, Pädagogische Hochschule Zürich Fragen 1. Was veränderte die österreichische Lehrer/innenbildungsreform „PädagInnenbildung NEU“? 2. Wie wurde sie von den Ausbildungsinstitutionen aufgenommen und umgesetzt? 3. Welchen Einfluss hatte sie auf das Verhältnis von Hochschulen und Schulpraxis? 4. Welchen Einfluss hat die Policy in der Lehrerbildung auf die Konkurrenz zwischen Hochschulen bzw. Hochschultypen? 1
15.03.17 Pädagogische Hochschule Steiermark Studierende Ausbildung: 2.200 Lehramtsstudien Primar, Sekundar AB, Sekundar BB Weiterbildung: 2.000 Lehrgänge in Aus- und Fortbildung Fortbildung 12.000 alle Schularten Personal: • (Hochschul)Professor/innen: 130 • Mitverwendete Lehrer/innen: 230 • Lehrbeauftragte: 1200 • Verwaltung: 60 • Lehrer/innen 2 Praxisschulen: 80 1. Was veränderte die österreichische Lehrer/-innenbildungsreform „PädagogInnenbildung NEU? 2
15.03.17 Reform: PädagogInnenbildung NEU • Bundesrahmengesetz zur Einführung einer neuen Ausbildung für Pädagoginnen und Pädagogen im Juli 2013 mit In-Kraft-Treten 2015 • Ziel: Umsetzung einer der Bologna-Struktur entsprechende, durchlässige und zwischen Universitäten und Pädagogischen Hochschulen abgestimmte Ausbildung auf tertiärem Niveau mit entsprechend objektivierten Eignungs- und Aufnahmeverfahren auf Basis von bundesweit einheitlichen Standards • „Jahrhundertreform“: Maria Theresia 1774 „Präparandenkurse“ (241 Jahre) PHSt 1875 gebaut (142 Jahre) Lehramtsstudien nach Altersgruppen statt Schultypen • Primarstufe: 6 -10-Jährige „spezialisierte/r Generalist/in“, stärkere Fachorientierung • Sekundarstufe Allgemeinbildung: 10 - 19-Jährige „Fachlehrer/in für alle Schultypen der Sekundarstufe I + II“ • Sekundarstufe Berufsbildung: 14 - 19-Jährige „Fachlehrer/in für berufsbildende Fächer der Sekundarstufe II“ 3
15.03.17 Einheitliche Standards • Eignungsfeststellungs- und Aufnahmeverfahren • 4-jähriges Bachelorstudium (240 EC) • 1–2-jähriges Masterstudium (60 – 120 EC) • Bachelor of Education (BEd) bzw. Master of Education (MEd) • Neue Bestimmungen für Quereinsteiger/innen • Einjährige Induktion für Berufseinsteiger/innen • Masterstudium unmittelbar nach Bachelorstudium oder berufsbegleitend • Master innerhalb von 5 Jahren ist Voraussetzung für Fixanstellung Pädagog/innenbildung ALT à NEU Kindergartenpädagog/ BAfEP: Matura Bachelor / Master ? innen PRIMARSTUFENLEHRER/IN PH: Bachelor Volksschullehrer/innen 3 Jahre Bachelor 4 Jahre, Master 1-1,5 Jahre PH: Bachelor Sonderschullehrer/innen 3 Jahre Inklusion Primar, Sekundar Neue Mittelschullehrer/ PH: Bachelor innen 3 Jahre SEKUNDARSTUFENLEHRER /IN Lehrer/innen AB UNI: Magister Bachelor 4 Jahre, Master 1-2 Jahre allgemeinbildender Fächer 5 Jahre (AHS) UNI/PH: SEKUNDARSTUFENLEHRER/IN Lehrer/innen berufsbildender Magister BB Fächer (BMHS) 5 Bachelor 4 Jahre, Master 1 – 1,5 Jahre Jahre 4
15.03.17 Einheitliche Ausrichtung • Kompetenzorientierung in fachwissenschaftlichen, fachdidaktischen, bildungswissenschaftlichen Anteilen • Professionsorientierung durch „pädagogischen Kern“ 60 EC in BWG • Wissenschaftsfundierung durch Forschung für wissenschaftlich orientierte Lehre • Praxisorientierung durch pädagogisch-praktischen Anteile • Vertiefung durch Schwerpunkt bzw. Spezialisierungen (Fächer, Inklusive Pädagogik, Mehrsprachigkeit, Elementarpädagogik, Medienbildung etc.) Primar Bachelor 240 EC Master 60 – 90 EC Bildungswissenschaften 40 – 50 EC 10 – 20 EC Primarpädagogik 120 – 130 EC 50 – 70 EC Primardidaktik Schwerpunkte 60 – 80 EC – Pädagogisch-Praktische integrieren integrieren Studien Sekundar AB Master mind. 90 Bachelor 240 EC EC Bildungswissenschaften 40 – 50 EC 10 – 20 EC Fachwissenschaften Fach A: 95 – 100 Fach A: 15 – 20 EC Fachdidaktik EC Fach B: 15 – 20 Fach B: 95 – 100 EC EC Pädagogisch-Praktische integrieren integrieren Studien 5
15.03.17 Kooperation Universität – Pädagogische Hochschule • Kooperationsverpflichtung der PHs für Master in Sekundarstufe, nicht für Universitäten • Clusterstrategie: Verbundregionen, gleichwertige Ausbildung aller Lehrer/ innen der Sekundarstufe • 4 Entwicklungsverbünde in Österreich, bundesländerübergreifend • Kontinuierliche Vernetzung: Steuergruppe „AG Recht“, BMB und BMWFW Entwicklungsverbünde PH W, PH NÖ, Hochschule für Agrar- und Umwelt-pädagogik, PPH Wien/Krems, Universität Wien (5) PH OÖ, PH S, PPH Linz, PPH Edith Stein, Uni Salzburg, Kunstuni Linz, Uni Linz, Mozarteum Salzburg (8) PH St, PH K, PPH Graz, PHT, PHV, PPH Edith PPH B, Universität Graz, Stein, Universität Kunstuni Graz, TUG, Innsbruck (4) Universität Klagenfurt (8) 6
15.03.17 Qualitätssicherungsrat des BMB und BMWFW • QSR-Zertifizierung garantiert Anerkennung des Studienangebots für Schuldienst • Anbieter sind Universitäten, Pädagogische Hochschulen, Verbünde • Prüfung der Curricula - auf Wissenschaftlichkeit und Professionsorientierung - Berücksichtigung der zentralen Vorgaben (Eckpunkte, Kompetenzkatalog) - des Personals (Qualifikationsprofile, Betreuungsrelation) • Überprüfung der vom Antragsteller vorgelegten Bedarfsanalyse 2. Wie wurde die Reform von den Ausbildungsinstitutionen aufgenommen und umgesetzt? 7
15.03.17 Entwicklungsverbund Süd-Ost • In Erwartung, weil langjährige Tradition in Kooperation • Bestehende regionale tertiäre Netzwerke (SHK, INNOREGIO) • Klare Bereitschaft und Zielformulierung • Erfolgs- und Gewinnorientierung à Qualitätsbewusstsein • Schaffung einer gemeinsamen Projektstruktur • Hohe Geschwindigkeit (Ziel Beginn 2015) • Respekt und Vertrauen „Kooperation auf Augenhöhe“ • Einstimmigkeit in Steuergruppe und Zusammenhalt in Krisen • Organisationsentwicklung: Strukturen entwickeln sich „im Gehen“ 8
15.03.17 Abgestimmte und Gemeinsame Studien Primarstufe Sekundarstufe Sekundarstufe Elementar- Allgemeinpädagogi Berufspädagogik pädagogik k PHs: PHSt, PHs: Uni + PHK PHSt, PHs: Uni + Phs: KPHG, PHB PHSt, UG, PHSt, PHB PHK UG, KPHG, PHB, KPHG, KUG, TUG, PHB AAUK, PHK Entwicklungsjahre • Jahr 1: 2013/14 Curriculaentwicklung, ca. 350 Expert/innen • Jahr 2: 2014/15 Umsetzungsplanung • Jahr 3: 2015/16 Umsetzung, Start Primar, Start Sekundar AB • Jahr 4: 2016/17 Qualitätsentwicklung „Forum Primar“, „Forum Fachdidaktik Sekundar“, Start Sekundar BB 9
15.03.17 Verbundorganigramm AG Recht STEUERUNG BMBF+BMWFW Studienrecht Technik Ressourcen STEUERUNG EVSO Resonanz- gruppe LSR KOORDINATION Organis. Technik Öffentl. ARBEITSEINHEITEN F o r u m P r i m a r („Fachgruppen“) F o r u m S e k u n d a r 18. September 2013 Kick Off PHSt 9. Dezember 2013 Curriculatag KFUG 10
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15.03.17 Aufnahmeverfahren Projekt der Universität Graz mit Sonderbudget: 20 Institutionen • Modul A: Online-Self-Assessment (CCT- Möglichkeit zur Selbstreflexion) • Modul B: Computerbasierter Eignungstest (Überprüfung der kognitiven, emotionalen und sprachlichen Kompetenzen) • Modul C: Face-to-Face Assessment (Einzelgespräch zur Überprüfung der kommunikativen und sozialen Kompetenzen) 12
15.03.17 Qualitätskriterien für Personal • Hochschulabschlusses mit mindestens Magister/Magistra oder Master • Jeweils facheinschlägig qualifizierte Lehrpersonen • Fachdidaktiken: ausreichende Unterrichtserfahrung und/oder Erfahrung in der Lehre der Aus-, Fort- und Weiterbildung • Pädagogisch-Praktische Studien: Lehrer/innen (Mentor/innen), Fachdidaktiker/innen und Bildungswissenschafter/innen mit Erfahrungen und/oder einer Ausbildung im Bereich der Praxisforschung Personalentwicklung • Um dieses erklärte Ziel auch in jenen Bereichen zu erfüllen, in denen das derzeit nicht vollständig möglich ist, werden zum einen entsprechende Rekrutierungs- und zum anderen entsprechende Personalentwicklungs-maßnahmen vorgenommen. • Die KFU Graz bietet schon derzeit Qualifizierungsmaßnahmen, wie z.B. ein Fachdidaktisches Habilitationsforum, das mehrere Lehrpersonen der PHSt besuchen und Doktoratsschulen, die ebenfalls in Anspruch genommen werden. Die PHSt beabsichtigt die Teilnehmerzahl kontinuierlich zu erhöhen. • Zudem wird zwischen den Lehrenden der KFUG und der PHSt durch entsprechende Initiativen Austausch und Vernetzung gefördert. 13
15.03.17 3. Welchen Einfluss hatte die Reform auf das Verhältnis von Hochschulen und Schulpraxis? Gleichwertigkeit • Pädagogisch-praktische Studien mit 20 EC in Curricula integriert • Neue Strukturen: - Institut für Praxislehre und Praxisforschung an PHSt - Zentrum für Lehrer/innenbildung an Universität Graz - Gemeinsames „Zentrum für Pädagogisch-praktische Studien“ an PHS - Standortmeetings für verschränkte Lehreplanung • Qualitätsentwicklung: - Arbeitseinheiten: Forum Primar Forum Fachdidaktik Sekundar - Vernetzung: Praxis – BWG – Fachdidaktik 14
15.03.17 Pädagogisch-Praktische Studien Begleitlehrveranstaltung Begleit-LV Praktikum Bildungswissenschaftliche Fachdidakti Grundlagen k 2. Orientierungspraktiku Theorie und Praxis des Unterrichts Seminar FD Sem. m 4. Einführung in die pädagogische Fachpraktikum 1 Seminar FD Sem. Forschung 5. Fachpraktikum 2 Diversität und Inklusion Seminar FD Sem. 6. Pädagogische Diagnostik, Förderung Fachpraktikum 3 Seminar FD Sem. und Leistungsbeurteilung 7. Forschungspraktiku Qualitätssicherung und Evaluation Sem. m Nähe • Gezieltes Angebot für Ausbildung von Mentor/innen (60 EC bis 2022, Bausteine) • Praxisforschung in Curricula und Umsetzung • Praxiskonferenzen • Integrierte Praxisschulen als Laborschulen • Zusammenarbeit mit externen Praxisschulen: 128 Volksschulen, 101 Neuen Mittelschulen, 83 AHS/BMHS • SoSe 2017: 1800 Praxisplätze vermittelt 15
15.03.17 4. Welchen Einfluss hat die Policy in der Lehr-er/innenbildung auf die Konkurrenz zwischen Hochschulen bzw. Hochschultypen? Kooperation - Synergien • Gemeinsames Lehramtsstudium am Standort • Verschränkte Lehre am Standort • Synergien in Ressourcennutzung (Personal, Budget, Infrastruktur etc.) • Annäherung zwischen Universität und PH • Lernen über „andere“ Strukturen und Kulturen, Aneignung eines „wissenschaftlichen“ und eines „praktischen“ Habitus • Schaffung einer neuen Organisation • Ausblick: PHs werden autonom 16
15.03.17 Danke für Ihre Aufmerksamkeit! 17
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