Frühjahrssymposium Gastrointestinaltrakt
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Einführung zum Thema © A. Agaimy, Pathologisches Institut, Universitätsklinikum Erlangen Pathologe 2022 · 43:5–7 https://doi.org/10.1007/s00292-021-01048-y Angenommen: 16. Dezember 2021 Frühjahrssymposium © The Author(s), under exclusive licence to Gastrointestinaltrakt Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2022 Heike I. Grabsch1,2 · Rupert Langer3 · Michael Vieth4 1 Division of Pathology & Data Analytics, Leeds Institute of Medical Research at St. James’s, University of Leeds, Leeds, Großbritannien 2 Department of Pathology, GROW School for Oncology and Developmental Biology, Maastricht University Medical Center+, Maastricht, Niederlande 3 Klinisches Institut für Pathologie und Molekularpathologie, Kepler Universitätsklinikum und Johannes Kepler Universität, Med Campus III, Linz, Österreich 4 Institut für Pathologie, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Klinikum Bayreuth, Bayreuth, Deutschland Liebe Kolleginnen und Kollegen, be der WHO-Klassifikation (2019) genannt. Herr Professor Kushima aus Japan, der die nachlängerer Zeitgibtes wieder einmal ein aktuelle WHO-Klassifikation der Tumoren Symposium zur gastrointestinalen Patho- im Magen entscheidend mitgestaltet hat, logie als Hauptthema der IAP-Frühjahrs- präsentiert hier eine Übersicht, in der er tagung 2022 inklusive traditionellem Be- auf die wichtigsten Neuerungen eingeht. gleitheft in Der Pathologe. Mit der aktuel- Ein weiteres großes Thema sind die In- len Ausgabe liegt Ihnen ein aus mehreren fektionen im Gastrointestinaltrakt, die auf- Gründen besonderes Heft vor, für das wir grund der Vielzahl und des Umfanges na- nationale und internationale Autoren und türlich nicht komplett in einem allgemei- Autorinnen gewinnen konnten. nen GI-Symposium abgehandelt werden Bei der Themenwahl für das vorliegen- können. Frau Professor Westerhoff ist von de Heft stellten wir uns als Herausgeber den amerikanischen Pathologensymposi- zunächst die Frage, was im Heft und was en für ihre Expertise im Bereich der In- im Symposium abgehandelt werden sollte. fektionen des Gastrointestinaltraktes sehr Letztlich entschieden wir uns dafür, The- bekannt. Wir freuen uns sehr, dass es uns men mit enorm diagnostischer und grund- gelungen ist, Frau Professor Westerhoff für sätzlicher Bedeutung, die im Symposium einen Beitrag zu diesem Thema zu gewin- selbst einfach nicht genug Raum bekom- nen. men würden, schwerpunktmäßig im Son- Die Arbeiten von Professor Kushima derheft zu behandeln. und Professor Westerhoff liegen in engli- Hier sei zunächst die Klassifikation der scher Sprache vor. Aus der Vergangenheit QR-Code scannen & Beitrag online lesen Magenkarzinome nach der fünften Ausga- wissen wir, dass Übersetzungen oftmals Der Pathologe 1 · 2022 5
Einführung zum Thema Autoren Es versteht sich von selbst, dass die Herr Professor Langer aus Linz, Öster- oben genannten Übersichtsarbeiten etwas reich, beschäftigt sich seit Jahren mit der Prof. Dr. med. Heike I. Grabsch von den Verlagsvorgaben bezüglich der Thematik und hat gemeinsam mit Frau Länge abweichen. Hier auch noch einmal Dr. Liu eine aktuelle Übersichtsarbeit zum unser großer Dank an Professor Roth und Thema verfasst. Frau Dr. Liu arbeitet nach dem gesamten Verlagsteam bei Springer ihrer Ausbildung zur Fachärztin in Maas- für ihre Bereitschaft zur Ausnahme von der tricht, Niederlanden, nun ebenfalls in Linz. Regel. Gerade die Mobilität der jungen Kollegin- Zwei weitere Beiträge befassen sich nen und Kollegen sollte unterstützt wer- nicht mit der primären Diagnosestellung den, weil diese wichtig ist, um neue Ideen, Univ.-Prof. Dr. med. von GI-Läsionen, sondern mit morpholo- Austausch und Entwicklung wissenschaft- Rupert Langer gischen Phänomenen, die bei Karzinomen licher Projekte auch in der deutschsprachi- zu finden sind. gen Pathologie voranzutreiben, und helfen Zunächst ein Übersichtsartikel über das wird auf dem Weg zu Vereinheitlichungen Tumorbudding: Nicht nur in Kolonkarzino- auf internationalem Niveau. men, sondern auch bei zahlreichen ande- Ein ganz spezielles Thema sprechen wir ren Tumorentitäten zeigt sich mittlerweile, zum Schluss an: die Bedeutung des stan- dass das Tumorbudding, im deutschspra- dardisierten strukturierten Befundes! chigem Raum von Professor Gabbert Mitte Je nach Institution variieren die Befun- Prof. Dr. Michael Vieth der 1980er-Jahre als „Tumorzelldissoziati- de in deutschsprachigen Pathologieinsti- on“ bezeichnet, einen zusätzlichen, unab- tuten zwischen langen, prosaartigen Tex- hängigen Risikofaktor darstellt, der stan- ten, die die Schönheit und Komplexität dardisierterfasstwerdensollte. Wer könnte des histologischen Präparates für den po- für einen Beitrag zu diesem Thema bes- tenziellen Leser nachvollziehbar machen ser geeignet sein als das Team um Herrn wollen, und einem emotionslosen Einzei- Professor Lugli aus Bern in der Schweiz! ler, der zwar dieselbe Diagnose transpor- Durch deren Beharrlichkeit und großes En- tiert, jedoch in einer eher minimalistischen gagement ist es 2016 gelungen, eine Kon- Art. Beide Extreme und viele Zwischennu- sensuskonferenz mit weltweit bekannten ancen haben ihre Anhänger und Gegner. GI-Pathologen zu standardisierter Bestim- Umso wichtiger, dass gerade im Hinblick viel von Geist und Didaktik der Original- mung und Berichten des Buddings von Tu- auf Zertifizierungen und Akkreditierungen arbeit einbüßen. Obwohl die Zeitschrif- morzellen abzuhalten. Dieser Meilenstein von klinischen Zentren, die Verwendung tensprache des Pathologen Deutsch ist, hat es ermöglicht, das Budding nun welt- von Grundbegriffen sicher möglich ist. Pro- haben wir uns deshalb nach ausführlicher weit einheitlich zu graduieren und zur mitt- blematisch aus deutschsprachiger Sicht ist Abwägung entschieden, diese beiden Ar- lerweile großen Bedeutung in der Onko- natürlich, dass viele Arbeiten auf Englisch beiten in englischer Sprache anzunehmen. logie zu verhelfen. Herr Kollege Müller aus erscheinen und deutsche Übersetzungen Der geneigte Leser möge uns dies nachse- Bern hat nun speziell für dieses Sonderheft entweder gar nicht oder noch nicht ver- hen – doch nur so ist es möglich, Autoren einen didaktisch wertvollen Beitrag zum fügbar sind. Herrn Professor Hewer aus von Weltrang für einen Beitrag in der Zeit- Budding beim kolorektalen Karzinom ab- Lausanne ist es gelungen, hierzu zusam- schrift Der Pathologe zu gewinnen. gefasst. Wir sind uns sicher, dass diese men mit Frau Dr. Rump und Herrn Kolle- Ein weiterer Beitrag beschäftigt sich mit Arbeit wertvolle Hinweise für die Routi- gen Langer aus Linz eine weitere wichti- mesenchymalen Läsionen. Sie stellen in nediagnostik gibt und noch mehr Kolle- ge Arbeit für das Themenheft zu verfas- der Routine aus mehreren Gründen zu- ginnen und Kollegen ermöglichen wird, sen. weilen ein Problem dar, z. B. weil tief in hier das eigene Wissen weiter auszubau- Wir hoffen, dass Sie als Leserin oder der Wandung gelegene Läsionen mittels en. Leser die gewählten Beiträge, die letztlich endoskopischer Biopsie nur unvollständig Ein weiteres, in der Routine oft proble- immer nur eine Auswahl darstellen können beziehungsweise randständig erfasst sein matisches Feld liegt in der Graduierung und auch als Ergänzung zu dem Frühjahrs- können. Professor Agaimy aus Erlangen der Tumorregression nach neoadjuvanter symposium gedacht sind, lesenswert und ist weltweit bekannt für seine detaillier- Therapie. So gibt es mehrere, verfügba- hoffentlich für die Routinearbeit wertvoll ten und didaktisch gut verständlichen Ar- re Graduierungsschemata, welche je nach finden. beiten zum Thema. Daher sind wir sehr Institution wechseln, und manchmal wer- Welche größere Auszeichnung gibt es glücklich, dass er sich bereit erklärt hat, den Pathologinnen und Pathologen vom für eine Autorin oder einen Autor, als ein eine umfassende Arbeit zum Thema der Kliniker sogar gebeten, mehrere Schema- Themenheft möglichst lange direkt am Mi- mesenchymalen Läsionen des Gastrointes- ta gleichzeitig anzuwenden. Dies macht es kroskop der Kolleginnen und Kollegen lie- tinaltrakts abzufassen. nicht wirklich einfacher in der Diagnostik! gen zu sehen, die es nutzen um sich schnell 6 Der Pathologe 1 · 2022
bei bestimmten Fragen rückversichern zu Korrespondenzadresse können? Auf ein erfolgreiches Themenheft und Prof. Dr. med. Heike I. Grabsch Department of Pathology, GROW School Symposium im Frühjahr 2022! for Oncology and Developmental Biology, Maastricht University Medical Center+ Heike I. Grabsch P. Debyelaan 25, 6229 HX Maastricht, Rupert Langer Niederlande Michael Vieth h.grabsch@maastrichtuniversity.nl Univ.-Prof. Dr. med. Rupert Langer Klinisches Institut für Pathologie und Moleku- larpathologie, Kepler Universitätsklinikum und Johannes Kepler Universität, Med Campus III Krankenhausstraße 9, 4021 Linz, Österreich rupert.langer@kepleruniklinikum.at Prof. Dr. Michael Vieth Institut für Pathologie, Friedrich-Alexander- Universität Erlangen-Nürnberg, Klinikum Bayreuth Preuschwitzer-Str 101, 95445 Bayreuth, Deutschland Michael.Vieth@uni-bayreuth.de Interessenkonflikt. H. I. Grabsch, R. Langer und M. Vieth geben an, dass kein Interessenkonflikt be- steht. Bilder sagen mehr als Worte kation einzureichen. Manche Bilder sind „ganz besonders“, weil sie ein Krankheitsbild absolut prototypisch, klassisch oder ex- emplarisch zum Ausdruck bringen. Oder weil sie Strukturen, die normalerweise nur schwer oder unvollständig darstellbar sind, un- gewöhnlich vollständig und beeindruckend sichtbar machen. Die Abbildungen sollen interessant, lehrreich und für die alltägliche Dia- gnostik relevant sein. Neben jedem Bild soll ein kurzer Textabschnitt das Wesentliche der Abbildung zusammenfassen. Manuskript-Hinweise: ● 1–3 aussagekräftige Bilder ● Aussagekräftiger Manuskript-Titel ● 1 Bildlegende mit max. 2500 Zeichen inkl. Leerzeichen ● Ihre vollständige Korrespondenzadresse © idrutu / Fotolia DSenden Sie Ihre Bilder und den Kurztext an: Verlag und Herausgeberboard von „Der Pathologe“ laden Sie alle Dagmar Lorenz herzlich ein, bei uns Ihre „ganz besonderen“ Bilder zur Publi- Dagmar.Lorenz@springer.com Der Pathologe 1 · 2022 7
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