Streifzüge - und Tierpark Goldau

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Streifzüge - und Tierpark Goldau
Streifzüge

   FRÜHLING 2 018 | INFOMAGAZIN #123
Streifzüge - und Tierpark Goldau
2 | INHALT & EDITORIAL

Schwerpunkt
Eintausend hungrige Mäuler 3
Zuerst der Apfel, dann der Kohlrabi 5
Tag der offenen Tür im MUFU 6
                                                                    «Sag mir, was du
Umweltbildung
                                                                    isst, und ich sage
Naturkunst, Mäusespuren und eine
mystische Nacht im Tierpark 7                                       dir, wer du bist?»
Kids
Die Spielgruppe im Tierpark 8                                       Dieses Quiz könnte man durchaus auch mit unseren Tieren spie-
Quiz: Wer isst was? 8                                               len und der eine oder die andere von uns hätte vielleicht eine
                                                                    Nuss zu knacken. Denn ganz so einfach herauszufinden ist es
Projekte                                                            nicht, welches Tier gerne was frisst. Am einfachsten zuzuordnen
Eine neue Eulenvoliere entsteht 9                                   ist das Futter in unserer Futterküche in die drei grossen Grup-
                                                                    pen der Fleischfresser (Carnivore), der Pflanzenfresser (Herbi-
Aktuell                                                             vore) und der Allesfresser (Omnivore). Schwieriger wird es dann,
Beliebte Schnapschüsse 10                                           wenn man das Futter auf die genaue Tierart oder sogar auf das
Aktuelles aus dem Tierpark-Shop 15                                  einzelne Tier aufteilen soll. Da könnte man sich regelrecht die
                                                                    Zähne ausbeissen. Damit unsere Tiere trotzdem richtig gefüttert
Persönlich                                                          werden, erstellen unsere Tierärzte Futterpläne für jedes Tier. Da-
Die gute Fee der Futterpäckli 11                                    bei steht natürlich vor allem die Gesundheit der Tiere an erster
                                                                    Stelle und nicht die individuelle Vorliebe unserer Schleckmäuler.
Partnerschaften                                                     Für uns Menschen wäre es wohl auch praktisch, so einen perfekt
80 000 Franken für Zwerggeissen und                                 geplanten Menüplan zu erhalten. Und wenn wir uns dann auch
Bartgeier 12                                                        noch an diese «Esspläne» halten würden, hätten wir alle keine
Sechs Goldauer Waldrappe in Spanien                                 Gewichtsprobleme und viel weniger gesundheitliche Risiken. Ja,
ausgewildert 12                                                     wenn das Wörtchen «wenn» nicht wäre. Da haben es unsere
                                                                    Tiere einfacher.
Tiere                                                               Im Natur- und Tierpark ziehen uns momentan die Raben in ih-
Fränzi, die Rekordbärin 13                                          ren Bann. Mit ihrem schwarz glänzenden Gefieder und ihrem
Die wilden Katzen 13                                                grossen Schnabel wirken sie auf uns geheimnisvoll und fast
Vom MUFU in den Park 13                                             unheimlich. Im Mittelalter galten sie sogar als böses Omen. In
                                                                    der nordischen Mythologie hingegen ist der Rabe ein Symbol
Gastronomie                                                         für Weisheit; das beschreibt ihn meiner Meinung nach sehr gut.
Himmlische Leckereien auf Löffel                                    Denn wenn man längere Zeit mit einem Raben zusammen ist,
und Gabel 14                                                        hat man nicht nur das Gefühl, er sei intelligent, nein, er ist auch
                                                                    witzig und trickst einen regelrecht aus. Ich würde ihm sogar aus
Patenschaften                                                       eigener Erfahrung ein grosses Mass an kognitiver und sozialer
Patenschaft Kolkrabe 16                                             Intelligenz zuschreiben. Denn ich glaube, Raben können sich
Werden Sie Tierpate 16                                              auch in uns Menschen hineinversetzen und manchmal sogar er-
                                                                    ahnen, was wir vorhaben. Schauen Sie doch bei Ihrem nächsten
                                                                    Besuch bei unseren Kolkraben vorbei und verbringen Sie etwas
Impressum                                                           Zeit mit ihnen – vielleicht beobachten Sie etwas ganz Neues.
                                                                    Machen Sie aus Ihrem nächsten Besuch ein einmaliges Erlebnis
Das Infomagazin des Natur- und Tierparks Goldau
ist das Publikationsorgan für die Mitglieder des                    und nehmen Sie sich Zeit, unsere Tiere einmal etwas länger zu
Natur- und Tierparkvereins Goldau. Erscheint vier Mal               beobachten. Wir freuen uns auf Sie und wünschen Ihnen viele
jährlich. Redaktion: Anna Baumann, Martin Wehrle,
Andreas Mäder, Sonja Breitler, Rahel Keller. Fotos:                 neue Erkenntnisse.
Natur- und Tierpark Goldau, Andreas Mäder, Condi
Scherrer, Fabrizio Vignali, KEYSTONE/Alexandra Wey

Verlag: Natur- und Tierparkverein Goldau,                           Herzlich
Parkstrasse 26, Postfach 161, 6410 Goldau,
www.tierpark.ch
Gestaltung / Realisation: Tells Söhne GmbH, Brunnen
Druck: Kyburz AG, Dielsdorf
Auflage: 40 000 Expl.
                                                                    Ihre Anna Baumann
                                                                    Direktorin
Streifzüge - und Tierpark Goldau
SCHWERPUNKT | 3

                    Eintausend
                 hungrige Mäuler
               Im Natur- und Tierpark Goldau leben rund 1 000 Tiere von 100 verschiedenen Arten.
               Alle mit grossem Appetit. Ein Blick in die Futterküche und auf die Futtertour mit den
                   Tierpflegerinnen und Tierpflegern zeigt, wie das Futter zu den Tieren kommt.

Am Januarmorgen um sieben Uhr ist es noch dunkel im Tierpark.         Gramm Rindfleisch, 200 Gramm Fisch sowie Fleischfresser-Mine-
Nur in der Futterküche brennt Licht. Tierpfleger Kari Bricker steht   ralstoffe. Normalerweise sei die Abendportion grösser als diejeni-
am Rüsttisch und sortiert die Zutaten aus dem Kühlraum. Zwei          ge am Morgen, sagt Bricker.
Kisten Küken, eine Kiste Futtermäuse, Mehlwürmer, frisches Obst       Fein säuberlich schneidet der Tierpfleger Äpfel und Orangen in
und Gemüse. In der Manier eines Spitzenkochs sagt Bricker: «Eine      Stücke, dann holt er Heidelbeeren. Bis am Mittag sei er am Fut-
gute Auslegeordnung ist bei der Futterzubereitung wichtig.» Das       terrüsten – wenn noch für das Wochenende Portionen vorbe-
«Mise en Place» muss stimmen für den 59-jährigen Pfleger, der         reitet werden müssen, kann es auch länger dauern. Die fertigen
gerade sein 25-Jahr-Dienstjubiläum im Tierpark gefeiert hat. Bei      Futterportionen stellt Kari Bricker zurück in den Kühlraum. Hier
Kari Bricker laufen die Fäden für das Menü der Tierpark-Tiere zu-     werden sie von den Pflegern auf Futtertour abgeholt und an die
sammen. Früher sei die Futtermenge noch «Handgelenk mal Pi»           Tiere verteilt.
zusammengestellt worden – heute ist alles klar abgemessen und
kontrolliert. Dank Futterplänen, die für jedes Tier zur passenden     Schwarz und schlau
Tageszeit die passende Menge vorgeben. Kari Bricker macht sich        «Kroah, korrk»: Die Kolkraben scheinen Priska Steiner zu be-
an die Arbeit: Morgenportion für die Luchse: vier Küken, 200          grüssen, als sie sich über einen Trampelpfad der Anlage nä-
Gramm Fleisch. Wildkatzen am Morgen: vier Mäuse und vier Kü-          hert. Die Tierpflegerin ist auf Futtertour. In der Anlage verteilt
ken sowie 200 Gramm Fleisch. Kolkraben: zwei Küken und 150            sie Fleischstücke, welche sie in dafür vorgesehene Löcher in
Gramm Fleisch – am Nachmittag gibt es noch Mehlwürmer und             Baumstämmen steckt. Einige davon sind noch gefüllt mit Trau-
Früchte. Fischotter am Nachmittag: zwei Mäuse, zwei Küken, 100        ben – diese haben den Raben offenbar nicht geschmeckt. Ein
Streifzüge - und Tierpark Goldau
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Küken hängt sie an die an einem Seil befestigte Klammer. Die
Rabenvögel haben herausgefunden, dass sie das Seil mithilfe des
Schnabels und ihrer Krallen nach oben ziehen müssen, um an
den Leckerbissen zu gelangen. «Kolkraben sind sehr intelligente
Vögel», erzählt Priska Steiner. Um ihre ausgeprägten kognitiven
Fähigkeiten zu fördern, haben sich die Tierpfleger zahlreiche
Futterverstecke ausgedacht. «Behavioral Enrichment» nennt
man solche «Spielzeuge» für die Tiere – oft geht es darum, dass
Tiere bei der Futtersuche herausgefordert werden. Zum Schluss
der Futtertour steckt die Tierpflegerin ein Stück Fleisch in ein
Loch in einem Baum und schliesst das eingebaute Türchen. Die
schlauen Vögel werden es geschickt mit ihrem Schnabel öffnen,
sobald Priska Steiner weitergezogen ist.                                1

Nächster Schauplatz: die Eulenvoliere. Die Tierpflegerin bringt
für die Bartkäuze, Waldohreulen und Waldkäuze einige Küken,
die sie in der ganzen Anlage verteilt. Die Futterküken kauft der     Ottern die Nahrung nicht klauen. Marcel Schelbert hat für ei-
Natur- und Tierpark Goldau von einem Futtertierlieferanten. Dies     nen Tierpfleger eine auf den ersten Blick etwas überraschende
sind die männlichen Küken, welche bei der Legehennenzucht            Berufsausbildung gemacht: Er ist gelernter Metzger und macht
getötet werden. Gefüttert werden nur tote Tiere – eine Lebend-       nun die Quereinsteiger-Ausbildung zum Tierpfleger. Ein Metzger
fütterung ist in der Schweiz nicht erlaubt.                          als Pfleger? Ist das kein Widerspruch? Marcel Schelbert schüttelt
                                                                     den Kopf und erklärt, dass er als Metzger für den Tierpark das
«Klick» bedeutet «Fisch»                                             Fleisch für Tierarten wie Wölfe oder Wildkatzen zubereitet und
In der Zwischenzeit bei den Fischottern: Tierpfleger Marcel Schel-   dass er selber Tiere schlachtet. Auch der Tod eines Tieres gehört
bert betritt die Anlage mit einem Klicker in der Hand. Die Tiere     zum Kreislauf des Lebens.
sind auf das Geräusch konditioniert und wissen, dass sie jetzt
Futter erhalten. Das ist praktisch für den Tierpfleger, da er das    Verstecktes Futter – glückliche Tiere
Tier bei der Nahrungsaufnahme beobachten kann – und natür-           Priska Steiner betritt die Wildkatzen-Anlage, erwartet wird sie
lich auch für die Besuchenden, welche den Fischotter bei seinen      von der Katzendame und vom Kater. «Wildkatzen sind keine
Tauchgängen bestaunen können. Heute zeigt sich der Fisch­otter       Kuscheltiere», warnt die Tierpflegerin und wird sogleich vom
trotz Klicker nicht. Marcel Schelbert versteckt das Futter in der    fauchenden Kater in ihrer Aussage bestärkt. Sie wirft ihm ein
Anlage in Holzröhren, damit die herumfliegenden Krähen den           Stück Futter zu, bevor sie die Anlage auf Vordermann bringt. Die
                                                                     Tierpflegerin füllt die Futterboxen und versteckt die Futterstücke
                                                                     in zahlreichen Baumstämmen und auf Bäumen. In der Wildkat-
                                                                     zen-Anlage befindet sich ein ausgeklügeltes Futtersystem. Meh-
                                                                     rere elektronisch gesteuerte Boxen sind mit einer Zeitschaltuhr
                                                                     gekoppelt und geben so über den ganzen Tag hinweg immer
                                                                     wieder Futter für die Tiere frei. Das Ziel der aufwendigen Fütte-
                                                                     rung ist es, dass die Tiere mehr Zeit mit der Nahrung verbringen
                                                                     und so die Suche nach dem Futter möglichst nahe an die Futter-
                                                                     suche in der Natur kommt. Dadurch kann man das Wohlbefin-
                                                                     den der Tiere verbessern. Ähnlich wie bei den Wildkatzen befin-
                                                                     det sich auch in der Bärenanlage ein Futtersystem mit mehreren
                                                                     Boxen – und auch die neue Fuchsanlage, die sich im Moment
                                                                     noch im Bau befindet, wird mit einem Futtersystem ähnlich wie
                                                                     bei den Wildkatzen ausgestattet.
                                                                     Priska Steiner macht sich mit dem Tierpfleger-Auto auf den Weg
                                                                     in die Futterküche. Nach der Mittagspause wird sie die von Kari
                                                                     Bricker vorbereiteten Nachmittagsportionen einpacken und auf
                                                                     ihrer Tour verteilen. Der Futterkreislauf beginnt von Neuem.

                                                                     1 Priska Steiner versteckt Futter in der Luchsanlage
   2                                                                 2 Kari Bricker bei der Futterzubereitung
Streifzüge - und Tierpark Goldau
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Zuerst der Apfel, dann der Kohlrabi
Für jedes Tier das passende Futter: Im Natur- und Tierpark Goldau sind die Tierpfleger und Ve-
terinäre auch ein bisschen Diätköche und kreieren Gault-Millau-Menüs. Tierärztin Sarah Isler
erzählt von anspruchsvollen Rehen und Feinschmecker-Bären.

Sarah Isler, als Tierärztin kümmerst du       Welche Tiere sind anspruchsvoll in Be-        Gibt es unterschiedliche Futter-
dich im Natur- und Tierpark Goldau            zug auf die Ernährung?                        Geschmäcker bei einer Tierart?
nicht nur um kranke Tiere, sondern auch       Glücklicherweise sind die meisten Tiere       Bei uns im Natur- und Tierpark Goldau
um die Fütterung der Tierpark-Bewoh-          nicht besonders wählerisch im Umgang          haben die Bären unterschiedliche Vorlie-
ner. Worauf legt der Tierpark besonde-        mit dem Futter. Eine etwas speziellere        ben. So mögen die beiden männlichen
ren Wert beim Futter?                         Diät haben die Steinhühner. Sie bekom-        Tiere Fisch sehr gerne – die Weibchen hin-
Wir ernähren Tiere gesund und artge-          men unter anderem Peterli, Schnittlauch,      gegen verschmähen diese Nahrung. Und
recht. Dazu gehört, dass wir kein Fertig-     Grünalgen und Wildgeflügelfutter – so         grundsätzlich gilt bei vielen Tieren, was
futter verwenden und die Bedürfnisse der      versuchen wir, die natürliche Kost der        auch beim Menschen gilt: Wenn sie die
einzelnen Arten möglichst genau berück-       Bergbewohner – nämlich Alpenkräuter           Wahl haben zwischen einem Kohlrabi und
sichtigen.                                    – zu ersetzen. Einiges an Kreativität beim    einem Apfel, dann wird die Frucht in der
                                              Futter verlangen auch die Rehe. Als Selek-    Regel zuerst gefressen.
Wie stellst du sicher, dass jedes Tier je-    tierer kann man ihnen nicht einfach nur
den Tag die passende Portion bekommt?         Heu vorsetzen, weil dieses zu wenig Pro-
Für jede Tierart machen wir einen Fut-        teine enthält. Sie bekommen Wildheu mit
terplan. Dort ist genau verzeichnet, wel-     vielen Kräutern, ergänzt mit Biertreber –
che Menge ein Tier zu welcher Tageszeit       das ist ein sehr proteinhaltiger Rückstand,
erhält. So wissen die Tierpfleger immer       der beim Bierbrauen entsteht.
genau, was sie rüsten müssen – und sie
haben die Kontrolle, ob ihre Schützlinge
auch alles gefressen haben.                    Das Futter wird von den Tier-
                                               pflegern nicht einfach auf
Bleibt der Futterplan das ganze Jahr gleich    einem Buffet dargeboten,
oder gibt es saisonale Anpassungen?            sondern in der ganzen Anlage
Der Plan ist jahreszeitabhängig. Alle          versteckt.
Tiere mit Winterruhe wie zum Beispiel                                                                Dr. med. vet. Sarah Isler
Waschbären oder Dachse bekommen im
Winter weniger Futter. Für die Bartgeier      Wie kann der Natur- und Tierpark die
erhöhen wir während der Brutzeit den          Fütterung möglichst nahe an die Nah-
Fleischanteil, da sie in dieser Zeit mehr     rungssuche in der Natur anlehnen?
Muskelfleisch anstelle von Knochen be-        Das Futter wird von den Tierpflegern
nötigen, um die Jungvögel zu ernähren.        nicht einfach auf einem Buffet dargebo-
                                              ten, sondern in der ganzen Anlage ver-
Woher kommt das Futter im Natur- und          steckt. Daneben aktivieren wir die Sinne
Tierpark Goldau?                              der Tiere mit selber gebauten Futtersys-
Wir erhalten jede Woche Futterlieferun-       temen, welche das Verhalten bereichern,
gen, zum Beispiel Mehlwürmer, Heu-            sogenanntes «Behavioral Enrichment».
schrecken und Heimchen für die insek-         Bei den Wildkatzen und neu auch bei den
tenfressenden Tiere. Gemüse und Früchte       Füchsen sind selbstauslösende Futterbo-
können wir bei einem Grossverteiler in der    xen mit Zeitschaltuhr in der Anlage ver-
Region beziehen und das Fleisch metzgen       teilt. So wissen die Tiere nicht, wann ihr
wir selber vor Ort.                           Futter für sie bereitsteht.                   «Behavioral Enrichment» bei den Wildkatzen
Streifzüge - und Tierpark Goldau
6 | SCHWERPUNKT

Tag der offenen Tür im MUFU
Im Sommer 2016 wurde das «Multifunktionale Gebäude», kurz MUFU,
eröffnet – also höchste Zeit für einen Tag der offenen Tür!

Normalerweise steht der Natur- und Tierpark mit seinen 42 Hek-        ent im MUFU unter einem Dach gemacht werden: Das technisch
taren und rund 1 000 Tieren im Fokus. Am 21. April rückt ein          hochkomplexe Gebäude verfügt neben der Auffang-, Pflege-
Teil der Infrastruktur ins Zentrum, welcher für die tägliche Arbeit   und Quarantänestation auch über eine Tierarztpraxis, Futter-
unverzichtbar ist.                                                    küchen, einen Heuboden sowie Garderoben-, Schulungs- und
Der Natur- und Tierpark Goldau ist für die ganze Zentralschweiz       Aufenthaltsräume für die Tierpflegerinnen und Tierpfleger.
Anlaufstelle, wenn es um verletzte oder elternlose Wildtiere          Im Rahmen des 5. Schwyzer Kulturwochenendes darf nun rein-
geht. Rehkitze, Igel, Jungvögel, ausgesetzte Echsen, entflohene       geschaut werden: Stündliche Führungen ermöglichen neue Ein-
Schildkröten oder verunfallte Tiere werden aufgenommen und            blicke hinter die Kulissen des Tierparks. Geniessen Sie vor oder
medizinisch versorgt. Seit dem Sommer 2016 kann dies effizi-          nach der Führung unser gastronomisches Angebot vor Ort.

                                                              1                                                                  2

                                                                      1 Das «Multifunktionale Gebäude», genannt MUFU
                                                                      2 Ein prominenter Gast in der Pflegestation: Der im
                                                                        Wallis abgestürzte Bartgeier wird von Dr. med. vet.
                                                                        Martin Wehrle und seinem Team gesundgepflegt.
                                                                      3 Findlinge werden im MUFU aufgepäppelt, besonders
                                                                        viele Tiere kommen im Herbst.
                                                                      4 Futterzubereitung im MUFU
                                                              3

   Informationen
   Wann:       Samstag, 21. April, 10.00 – 16.00 Uhr
   Wo:         MUFU, Depotweg 22, Goldau
   Parkplätze: Fussballplatz Goldau
   Führungen:  10.00 / 11.00 / 13.00 / 14.00 / 15.00 Uhr
               (zusätzliche Führungen bei Bedarf)
   Bemerkung: Das MUFU befindet sich ausserhalb des
               Natur- und Tierparks Goldau, keine
               Anmeldung erforderlich.                                                                                           4
Streifzüge - und Tierpark Goldau
UMWELTBILDUNG | 7

Naturkunst, Mäusespuren und
eine mystische Nacht im Tierpark
Das Tierpark-Herbstlager im Oktober ermöglichte 20 Kindern einmalige Einblicke in die
Tierwelt des Natur- und Tierparks Goldau.

Nachts sind alle Tiere grau. Oder eben in diesem Fall eher
rot. Unter Leitung eines Tierpark-Rangers streifen 20 Kinder    Mitmachen – Tierpark-Lager 2018
durch den dunklen Tierpark und beobachten dabei Eulen bei       Möchtest du selber im Tierpark-Lager dabei sein und
ihrem Flug und Wildkatzen auf ihren Streifzügen. Der Ran-       mehr über Tiere erfahren, die Natur erleben und wissen,
ger beleuchtet die Tiere zur besseren Sichtbarkeit mit spezi-   wie ein Zoo funktioniert? Dann sind die Tierpark-Lager in
ellen Taschenlampen mit rotem Licht. Dadurch werden die         diesem Jahr deine Chance auf ein einmaliges Erlebnis am
Tierpark-Bewohner weniger stark gestört als mit grellem,        Puls der Natur.
weissem Licht. Die Abendführung im Tierpark ist einer der
Höhepunkte für die Teilnehmenden des Herbstlagers. An-          Termine 2018
schliessend an den Rundgang schlafen die Kinder ausnahms-       Sommerlager:
weise direkt im Tierpark – während des Rests der Woche sind     Lager 1: 16. – 21. Juli (nur noch wenige Plätze frei)
die Kinder im Lagerhaus in Rigi Klösterli zu Hause und pen-     Lager 2: 23. – 28. Juli
deln mit der Rigi-Bahn zwischen Haus und Tierpark.              Herbstlager: 15. – 20. Oktober

Höhepunkt auf 1797 Meter über Meer                              Die Lager starten am Montagvormittag und dauern bis
Der Höhepunkt im geografischen Sinn – für einige Lagerteil-     am Samstagnachmittag. Das Lagerhaus befindet sich in
nehmer aber nicht unbedingt im emotionalen Sinn – ist die       der idyllischen Berglandschaft auf Rigi Klösterli. Für das
Wanderung auf den Gipfel der Rigi. Eine wunderbare Aussicht     Programm gehen wir in den Tierpark und erkunden die
belohnt die Kinder für den anstrengenden Aufstieg. Immerhin     Natur rund um das Lagerhaus.
spielte das Wetter mit und bescherte beste Bedingungen und
hohe Temperaturen. Kurz vor der Rückkehr ins Lagerhaus ge-      Kosten:          CHF 515.– (Normalpreis) / CHF 485.–
stalten die Kinder aus Naturmaterialien ein Kunstwerk. Jede                      (reduzierter Tarif für Geschwister und
Gruppe erschafft ein Tier aus Blättern, Zweigen, Ästen oder                      Jahreskarten-Besitzer)
Moos – gestandene Künstler wie Picasso, Rembrandt und Co.       Teilnehmeralter: Sommer: 10 – 14 Jahre
wären neidisch gewesen, wenn sie das gesehen hätten.                             Herbst: 9 – 13 Jahre
Rund um das Lagerhaus gibt es viele Naturschätze zu entde-      Leitung:         Zoopädagogen und Ranger des Natur-
cken. So ist der ganze Freitag dem Forschen und Entdecken                        und Tierparks Goldau
gewidmet. In Ateliers können die Kinder selber auswählen,       Anmeldung:
welches Tier sie am meisten interessiert. Bei einem der drei    www.tierpark.ch/kids/kinderlager-im-sommer
Posten stehen die kleinen Tiere im Mittelpunkt. Aus Tetra-
packs basteln die Kinder Spurentunnel, welche die nächtliche    Weitere Informationen bei Andreas Mäder, Lagerleiter,
Anwesenheit von Mäusen verraten. Und siehe da: Am nächs-        +41 41 859 06 21 oder tierpark-schule@tierpark.ch
ten Morgen sind tatsächlich bei einigen der Tunnels Spuren
zu sehen. Zum Glück nur in denjenigen, die ausserhalb des
Lagerhauses platziert waren – das Küchenteam hätte wohl
wenig Freude gehabt, Mäuse im Haus zu wissen …
Zwischen den Ateliers bleibt auch freie Zeit: Auf dem Ping-
pong-Tisch toben wilde Matches um den Champion vom Rigi
Klösterli und auch der «Töggelikasten» wird intensiv für den
sportlichen Wettstreit genutzt.
Viel zu schnell geht die Woche am Puls der Natur vorbei.
Schon steht der Samstag vor der Tür. Viele neue Freundschaf-
ten sind entstanden in der Lagerwoche – und die Kinder freu-
en sich schon aufs Wiedersehen im nächsten Jahr!
Streifzüge - und Tierpark Goldau
8 | KIDS

Die Spielgruppe im Tierpark
Spielgruppen gibt es in der Schweiz viele. Sie heissen Regenbogen, Wirbelwind, Turbo-
schnägg oder Wurzelzwerg und bieten den Jüngsten Abenteuer und sozialen Austausch.
Die Spielgruppe Waschbär im Natur- und Tierpark Goldau ist ein einmaliges Angebot in
der Region und besteht bereits seit 2014.

Die Jüngsten sind als Erste im Natur- und Tierpark unterwegs:        Ist auch Ihr Kind interessiert, ein Waschbär zu werden?
Eine halbe Stunde bevor der Park seine Türen für die Besuchen-       Informationen gibt es unter www.tierpark.ch/kids/spielgruppe
den öffnet, machen sich die drei- bis vierjährigen Kinder der
Spielgruppe Waschbär auf den Weg. Sie begrüssen im Chor das
Wisent gleich beim Eingang und gehen den Tieren auf die Spur.

Spielen unter freiem Himmel
In der Spielgruppe Waschbär lernen die Kinder spielerisch die
einzelnen Tiere und ihre Besonderheiten während der vier Jah-
reszeiten kennen – das Ganze natürlich hauptsächlich unter frei-
em Himmel. Die Spielgruppenleiterinnen erzählen den Kindern
Geschichten, singen mit ihnen und werken mit Naturmateria-
lien. Daneben bleibt aber auch immer genügend Zeit für freie
Aktivitäten.
Im Moment sind acht Waschbären-Gruppen mit insgesamt 43
Kindern jeweils einen Vormittag pro Woche im Natur- und Tier-
park Goldau unterwegs. Das Angebot richtet sich an Kinder im
Alter von drei Jahren bis zum Eintritt in den obligatorischen Kin-
dergarten.                                                            So macht die Natur Spass: Spielgruppen-Kinder auf der Spur der
                                                                            Eichhörnchen mit Leiterin Eveline Herger-Andermatt.

Quiz: Wer isst was?
Hilf den Tieren, ihr Futter zu finden!

    1                            2                     3                      4                         5                         6

                                                       C                      D                         E                         F
    A                            B

Lösung: 1C, 2D, 3A, 4F, 5B, 6E
Streifzüge - und Tierpark Goldau
PROJEKTE | 9

Eine neue
Eulenvoliere entsteht
Die sogenannte Eulenschlucht im Tierpark wurde vor 15 Jahren nach
sorgfältiger Planung behutsam in die Felslandschaft des Bergsturzes im
Tierpark eingebettet. Jetzt ist eine Erneuerung dringend nötig.

Eine Voliere für verschiedene Eulenarten Europas in einer unver-   Damit diese einzigartige Eulenschlucht erhalten werden kann,
fälschten Naturlandschaft galt vor 15 Jahren als Novum in der      muss die Volierenkonstruktion möglichst bald erneuert werden.
Zoowelt. Eine grosse Herausforderung war die Vorgabe, dass         Analog der neuen Bartgeiervoliere und aufbauend auf den Er-
die Besucher die Eulenschlucht ohne Netz oder Gitter vor den       fahrungen mit dieser Konstruktion wurde nun ein Vorprojekt
Augen besuchen und die Jäger der Nacht so direkt beobachten        für die Eulenschlucht ausgearbeitet. Die Chance der Erneue-
können. Auge in Auge mit der grössten Eule Europas, dem Uhu,       rung wird genutzt, um die Voliere etwas zu erweitern, sodass
oder beim Spaziergang durch die Gemeinschaftsvoliere vier ver-     der dritte Komplex, der zurzeit noch nicht begehbar ist, auch
schiedene Eulenarten im gleichen Lebensraum beobachten zu          für die Besucher geöffnet werden kann und die dort lebenden
können: Der Bau einer solchen Voliere war damals eine beson-       Eulen mehr Flugraum erhalten. Durch diese Neuerung besteht
dere Herausforderung, da man nicht auf Erfahrungswerte aus         für die Zukunft auch die Möglichkeit, am internationalen Ha-
anderen Zoos oder Tierparks aufbauen konnte. Das Experiment        bichtskauz-Wiederansiedlungsprojekt teilzunehmen. Anstelle
glückte und die Goldauer Eulenschlucht geniesst heute noch         des Nylonnetzes soll ein Chromstahlnetz verwendet werden,
besondere Beachtung in der internationalen Zoowelt.                das über eine stärkere Tragkraft verfügt und eine mindestens
                                                                   doppelt so lange Lebensdauer hat.
Das Nylonnetz, das den Eulenlebensraum überspannt, ist in die
Jahre gekommen, die maximale Lebensdauer ist erreicht und
das Netz muss jeden Winter nach grösseren Schneefällen repa-
riert werden. Dank den schützenden Händen des Schutzpatrons           Spendenaufruf
der Eulen wurde die Voliere wie durch ein Wunder vor Schäden          Helfen Sie mit, die neue Eulenvoliere zu finanzieren.
durch den Sturm Burglind am 3. Januar verschont – sie hät-            Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung, damit unse-
te mit Sicherheit keinem grösseren Ast und schon gar keinem           re Eulen und Käuze so bald wie möglich einen neuen
stürzenden Baum standgehalten! Diese Zeichen müssen ernst             Lebensraum erhalten. Bei Fragen kontaktieren Sie bitte
genommen werden und es gilt nun, die Eulenvoliere so bald             Dr. med. vet. Martin Wehrle, Tierarzt und Kurator, oder
wie möglich wieder ganz wind- und wettertauglich zu machen.           Anna Baumann, Direktorin, unter +41 41 589 06 06.

                                                                      Konto für Spenden: Schwyzer Kantonalbank, IBAN
                                                                      CH04 0077 7001 7282 6000 2, Vermerk: Eulenvoliere

1 Erste Pläne für die neue Eulenvoliere sind in Arbeit.
2 Der Bartkauz ist einer der Bewohner der Goldauer
     Eulenschlucht.

 1

                                                                                                                           2
Streifzüge - und Tierpark Goldau
10 | SCHNAPPSCHÜSSE

Beliebte Schnappschüsse
Die beliebtesten Schnappschüsse von unseren Gästen – passend zum Thema Futter.

  1                                            2                                              3

  4                                            5                                              6

                                            1 Steinbock von Patricia                      4 Bär von Patrick
                                            2 Bartkauz von Lotti                          5 Sika von Samira Huber
                                            3 Eichhörnchen von Martin Doebeli             6 Wolf von Lotti

                                            Alle Fotos stammen aus unserer TIERPARK MOMENTE App.

  Die besten Tierpark-Fotos in einer App!
  TIERPARK MOMENTE ist eine kostenlose und einfache App, die dich die schönsten Momente in einem gemeinsamen Foto-Album
  sammeln lässt. Lade deine Familie und Freunde in das Foto-Album ein, damit sie ihre Fotos mit dir teilen und austauschen können.
  So gelangen die besten Momente im Tierpark Goldau nie in Vergessenheit!

  Und so geht’s:
  1. Installiere die kostenfreie App und logge dich ein.
  2.	Erstelle ein Foto-Album für deinen Tierpark-Besuch oder trete einem Album bei.
  3. Lade deine Familie und Freunde in das Foto-Album ein.
  4.	Speichere die Fotos ab, die du für immer in Erinnerung behalten möchtest.
                                                                                         www.tierpark.ch/app (für Smartphones)
  Uns findet man auch auf Social Media!       @tierparkgoldau      tierparkch            www.tierpark.ch/schnappschuesse
PERSÖNLICH | 11

Die gute Fee der Futterpäckli
Martina Helbling füllt die Futterpäckli mit Wildwürfeln. Schon als Kind
hat sie im Natur- und Tierpark ihr Taschengeld verdient.

Martina Helbling ist in einer Tierpark-Familie aufgewachsen:
Ihr Vater Ernst Andermatt arbeitete zuerst als Tierpfleger,
damals noch «Tierwärter» genannt, später als Verantwort-
licher für den Betriebsunterhalt. Und so kam es, dass sie
bereits als Kind in der Ferienzeit mitgeholfen hat, die Ab-
fallkübel zu leeren. Fünf Franken gab es dafür – für eine
Zehnjährige ein schönes Taschengeld. Der Tierpark sei zu
dieser Zeit noch «familiär» gewesen, sagt Martina Helbling.
Die Anzahl Mitarbeiter war überschaubar, man kannte sich.
Und manchmal brachte der Vater ein Tier mit nach Hause,

             «Meine Mutter gab schon
             Affen, Wildkatzen oder
             Stein­böcken den Schoppen.»

das in der Familie aufgezogen wurde. Ihre Mutter gab schon
Affen, Wildkatzen oder Steinböcken den Schoppen – für die
Kinder in der Familie bleibende Erlebnisse.
Bereits in jungen Jahren kam Martina mit dem Wildfutter für
die Sikahirsche in Kontakt. Früher gab es neben den heu-
te verkauften Wildwürfeln auch Rüebli, Popcorn und Nüs-
se, abgepackt in Plastiksäckli. Das Futter wurde von Hand
geschnitten, vieles davon zu Hause bei Familie Andermatt.
Martina half schon als Kind mit, wenn ihre Mutter die Fut-                          Martina Helbling bei der Arbeit
terportionen vorbereitete. Die fertig abgepackten Portio-
nen wurden im Keller von Andermatts eingelagert und von             erklärt die umtriebige Lauerzerin. Im Sommer ist sie zwei
Mitarbeitenden des Tierparks in den Park transportiert. Die         bis drei Mal pro Woche fünf Stunden im Tierpark, um der
Möglichkeit, Tieren in der Freilaufzone direkt zu begegnen,         grossen Nachfrage der Besuchenden gerecht zu werden. Im
findet Martina Helbling eine gute Sache: «Das Füttern ist           Winter reichen zwei bis drei Einsätze im Monat. Ihre Einsätze
speziell, das ist toll für die Kinder. Das ist einzigartig», sagt   kann sie selber festlegen. «Es muss einfach immer Futter da
sie.                                                                sein», erklärt sie lachend. Sie habe es im Gefühl, wann es
                                                                    wieder Zeit sei, neue Futterpäckli abzupacken. Zu wenige
Familienprojekt Futterpäckli                                        Packungen gab es jedenfalls in den vielen Jahren noch nie.
Dem Natur- und Tierpark Goldau blieb Martina Helbling               Mit flinken Händen füllt sie die Würfel in die Packungen –
über die Jahre treu. Sie half im Restaurant mit, verkaufte          ein Ungeübter würde wohl knapp mit halber Geschwindig-
Souvenirs im Tierpark-Shop und begann vor zehn Jahren mit           keit weit hinter Martina Helbling zurückbleiben. Übrigens:
dem regelmässigen Abpacken der Futterpäckli zusammen                Die Tradition der flinken Finger in der Familie Andermatt im
mit ihrer Mutter. Daneben arbeitet sie als Pflegefachfrau in        Natur- und Tierpark geht weiter: Bereits ist mit Martinas Kin-
einem Altersheim, hilft ihrem Mann im eigenen Betrieb und           dern die nächste Generation im Einsatz und hilft mit beim
ist Mutter von zwei Kindern. «Ich kann schlecht nichts tun»,        Abfüllen der Futterpäckli.
12 | PARTNERSCHAFTEN

80 000 Franken für Zwerggeissen
und Bartgeier                                                                                 Der erste Schweizer Zoo mit
                                                                                              dem Label der Stiftung Natur
An seinem traditionellen Martini-Anlass übergab der Förderverein «Freunde des Natur-          & Wirtschaft
und Tierparks Goldau» dem Natur- und Tierpark einen Check über 80 000 Franken für             Der Natur- und Tierpark Goldau
die bereits eröffnete Zwerggeissenanlage und die sich zurzeit in Realisation befindende       wurde im Dezember 2017 für die
Bartgeier-Aufzuchtstation.                                                                    vorbildliche und naturnahe Ge-
                                                                                              staltung des Parks mit dem Label
                                                                                              der Stiftung Natur & Wirtschaft
                                                                                              ausgezeichnet. Schutz und Pfle-
                                                                                              ge gibt es im Natur- und Tierpark
                                                                                              nicht nur für die vorwiegend ein-
                                                                                              heimischen Wildtiere, sondern
                                                                                              auch durch die Aufwertung und
                                                                                              Bewirtschaftung der verschie-
                                                                                              denen Lebensräume und Natur-
                                                                                              schutzzonen rund um den Park.
                                                                                              Die Stiftung Natur & Wirtschaft
                                                                                              zeichnet vorbildliche Areale mit
                                                                                              einem national anerkannten Label
                                                                                              aus. Mehr als 400 Institutionen
                                                                                              aus allen Branchen sind bereits
   1                                                                                          zertifiziert.

Sechs Goldauer Waldrappe in
Spanien ausgewildert
Letztes Jahr reisten im Frühling und Herbst vier respektive zwei Waldrappe aus der Nach-   1 Der Vorstand der Freunde übergibt dem
zucht des Tierparks per Flugzeug nach Andalusien. Dort wurden sie bis im Januar 2018         Tierpark-Präsidenten, Godi Weber, den
in einer Auswilderungsvoliere mit Waldrappen aus insgesamt sieben verschiedenen Zoos         Check über CHF 80 000.
als Kolonie von 37 Vögeln zusammengewöhnt. Die Akklimatisation gelang ohne Pro­            2 Die Waldrappe in der Auswilderungs-
bleme und die Verantwortlichen entschieden, die Kolonie in Teilgruppen im Rahmen des         voliere
Wiederansiedlungsprojekts auszuwildern. Mitte Januar war es dann so weit: Am 10.,          3 Frei fliegende Waldrappe in der andalu-
11. und 12. Januar wurde je eine Gruppe in die Natur entlassen. Das Projekt startete         sischen Landschaft
bereits 2012. Zurzeit leben nun bereits etwas mehr als 100 Waldrappe in Andalusien.

   2                                                                    3
TIERE | 13

Fränzi, die Rekordbärin
Im Januar wurde gefeiert: Die Syrische Braunbärin Fränzi vom Natur- und
Tierpark Goldau feierte ihren 35. Geburtstag.

Mit ihren fünfunddreissig Jahren hat die Goldauer Bärendame
Fränzi einen Rekord aufgestellt: Sie ist die älteste Syrische Braun-
bärin des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms. Das Alter
merkt man der Goldauer Grande Dame aber nicht an: Sie geht
nach wie vor jeden Morgen auf Futtersuche und geniesst ihre
Streifzüge. Auch im Winter denkt Fränzi nicht nur ans Schlafen.
Sie macht zwar ausgiebige Nickerchen und stellt ihren Stoff-
wechsel auf Sparflamme, zieht sich aber nicht vollständig zur
Winterruhe zurück wie ihre Nachbarin Evi.
Fränzi wurde 1983 in Bern geboren und kam als einjähriges
Jungtier in den Natur- und Tierpark Goldau. Sie hat mehrmals
Nachwuchs geboren und aufgezogen, zuletzt im Alter von zwölf
Jahren. Sie ist die Stammmutter der anderen drei Bären im Natur-
und Tierpark Goldau.

1 Die Syrische Braunbärin Fränzi und ihre Bärentorte
2 Die neue Wildkatze aus Bern
3 Zwei junge Rehe in der Anlage am Rand des Panoramaplatzes                  1

Die wilden Katzen                                                      Vom MUFU in den Park
Letzten Herbst ist eine neue Wildkatzen-Dame in den Natur- und         Im Herbst 2017 kamen Rehe als Findlinge in die Pflegestation
Tierpark gekommen. Liebe auf den ersten Blick war es für die           des Tierparks. Die Kitze wurden an verschiedenen Orten als Wai-
beiden Katzen nicht – wir hoffen trotzdem, dass bei den beiden         sen aufgefunden und von unserem Tierpark-Team aufgezogen.
Frühlingsgefühle aufkommen.                                            Anfangs Jahr durften sie die Pflegestation verlassen und wurden
                                                                       in den Park umgesiedelt.

    2                                                                        3
14 | GASTRONOMIE

Himmlische Leckereien
auf Löffel und Gabel
Im Natur- und Tierpark Goldau gibt es nicht nur für Tiere artgerechte Ernährung, auch die
Besuchenden werden mit saisonalen und regionalen Genüssen verwöhnt. Was viele noch
nicht wissen: Seit das Restaurant Grüne Gans im November 2014 am Fusse der Gemein-
schaftsanlage für Bär und Wolf eröffnet wurde, ist nebst dem täglichen Speiseangebot im
Selbstbedienungsrestaurant auch ein sensationelles Bankett- und Eventprogramm entstan-
den. Der Küchenchef Helge Chlebnicek überrascht die Gäste mit seinen Eigenkreationen
immer wieder aufs Neue.

Am Mittwoch, 10. Januar 2018 waren alle Mitarbeitenden des         Laufe der Jahre.» Seine erste Überlegung gilt jeweils der Haupt-
Natur- und Tierparks Goldau zum «Weihnachtsessen 2017» in          komponente; beim Tierpark-Weihnachtsessen war das die En-
die Grüne Gans eingeladen. Wie es sich gehört, wurden die be-      tenbrust. Dazu sucht er sich eine herbe, eher bittere Zusatzzutat
sonderen Gäste zuerst mit einem Apéro verwöhnt. Zur legen-         mit den Preiselbeeren und eine fruchtige Komponente mit dem
dären grünen Bowle und dem Bartgeier-Weisswein standen al-         Birnenpüree. Lässt man diese Köstlichkeiten gemeinsam in den
lerdings nicht Salznüsse und Chips als Gaumenvorfreuden auf        Mund wandern, ergibt sich ein wunderbares Zusammenspiel
den Tischen. Des Küchenchefs bevorzugte «Apérohäppchen»            von überraschendem Geschmack.
findet der Tierpark-Gast nirgendwo ausserhalb des Parks. Auf       Kommen auch Sie in den Genuss dieser Spezialitäten: Der
schwungvollen Löffeln, in kleinen Gläschen und auf Spiessen        Natur- und Tierpark Goldau und das Restaurant Grüne Gans
werden bunte, geschmacklich aufeinander abgestimmte Lecke-         freuen sich, für Sie das nächste Firmenessen, die Familienfeier
reien leidenschaftlich platziert. Gerät man dabei in Versuchung,   oder Vereinsversammlung zu organisieren. Helge Chlebniceks
die einzelnen Komponenten nacheinander in seinen Mund zu           Ideenreichtum nimmt kein Ende. Wem ein genüssliches Essen
stecken, bekommt man umgehend einen bösen Blick vom Kü-            nicht genügt, dem offeriert die Eventabteilung auch eine auf
chenchef zugeworfen – denn die «Stückchen» sind in langer          die Gruppe zugeschnittene Erkundungstour mit einem Ranger
Vorarbeit und Ideensammlung so ausgewählt, dass sie zusam-         durch den Park, sei es bei Tageslicht oder auf den Spuren der
men eine überraschende Geschmacksexplosion ergeben.                nachtaktiven Tiere. Das Angebot ist äusserst vielfältig.
Auf die Frage an Helge, wie er auf solche aussergewöhnlichen
Ideen kommt, folgt eine eher nüchterne Antwort: «Kreativität       Eventabteilung
ist das, was ein Koch während seiner Ausbildung im Endeffekt       Telefon: +41 41 859 06 66
lernt. Dabei wird gelehrt, welche Lebensmittel miteinander har-    E-Mail: event@tierpark.ch
monieren und wie sie zubereitet werden. Alles andere kommt im      www.tierpark.ch/gastronomie

                                                                                                               1 Küchenchef Helge
                                                                                                                  Chlebnicek bei der
                                                                                                                  Arbeit
                                                                                                               2 Eine weitere
                                                                                                                  kreative «Häpp-
                                                                                                                  chen-Variante»
                                                                      2

                                                                      Liegt bei Ihnen zu Hause einsames Spielzeug? Bau-
                                                                      klötze, die den Weg versperren? Vereinsamte Schau-
                                                                      kelpferdchen? Unsere Kinder-Spielecke im Restaurant
                                                                      Grüne Gans braucht dringend Verstärkung! Bauklötze,
                                                                      Spielküchen und Holzspielzeug kann bei der Grünen
                                                                      Gans oder an der Kasse abgegeben werden – vielen
  1                                                                   Dank! restaurant@tierpark.ch
SHOP | 15

Aktuelles aus dem
Tierpark-Shop

   1                                             2                             3

   4                                             5                             6

1 Tierpark-Thermosflasche, mit Becher als Deckel, CHF 29.–                     Unsere Shop-Öffnungszeiten
2 Tierpark-Tasche aus Bio-Baumwolle, CHF 9.50                                  1. November bis 31. März:
3 Tierpark-Caps, diverse Farben, grössenverstellbar, CHF 20.–                  Mittwoch, Samstag und Sonntag
4 Plüschtier Kolkrabe, CHF 18.–                                                13.30 – 17.00 Uhr
5 Schirme in diversen Designs und Grössen, ab CHF 15.–                         Ferien und Feiertage täglich
6 Gutscheine für Jahreskarten, Patenschaften, Eintritte, Kurse oder Gruppen-   13.30 – 17.00 Uhr
  führungen: www.tierpark.ch/gutscheine
                                                                               10 % Rabatt für unsere Jahres­
                                                                               karten-Inhaber! (Ausgenommen
Frühlingsputz im Tierpark-Shop: Aktions-Preise auf viele Artikel –             Gutscheine und Lebensmittel)
schauen Sie jetzt bei uns vorbei!
PATENSCHAFTEN | 16

                                                             Werden Sie Tierpate!*

                                                             Mit einer Tierpatenschaft unterstützen Sie ein Tier
                                                             im Natur- und Tierpark für ein Jahr. Ideal auch als
                                                             Geschenk! Informationen und Bestellungen unter
                                                             www.tierpark.ch/patenschaften. Für eine persön-
                                                             liche Beratung steht Ihnen Herr Peter Steiner von
                                                             Mittwoch bis Freitag unter folgender Nummer gerne
                                                             zur Verfügung: +41 41 859 06 04

                                                             CHF 100 Blässhuhn, Eiderente, Erdkröte, Feuersa-
                                                             lamander, Fichtenkreuzschnabel, Gelbbauchunke,
                                                             Grünfüssiges Teichhuhn, Grünling, Kammmolch,
                                                             Kolbenente, Knäkente, Krickente, Pfeifente, Reiher­
                                                             ente, Schellente, Spiessente, Stockente, Tafelente

                                                             CHF 150 Alpendohle, Alpensteinhuhn, Appenzeller
                                                             Spitzhaube, Bergente, Brandgans, Graugans, Laub-
                                                             frosch, Löffelente, Moorente, Kormoran, Nonnen-
Patenschaft Kolkrabe                                         gans, Rostgans

Werden Sie Pate oder Patin eines Kolkraben.                  CHF 200 Atlantische Kanadagans, Eichhörnchen,
Mit Ihrer Patenschaft von CHF 200.– unterstüt-               Europäischer Mufflon, Feldhase, Gänsesäger, Garten-
zen Sie ein Jahr lang den Natur- und Tierpark                schläfer, Hausschwein, Hawaiigans, Igel, Kolkrabe,
Goldau und leisten einen wertvollen Beitrag für              Rothalsgans, Seidenhuhn, Siebenschläfer, Sikahirsch,
die artgerechte Haltung der Kolkraben. Als Tier-             Steinkauz, Streifengans, Waldrapp, Zwergmaus,
pate respektive Tierpatin wird Ihr Name auf der              Zwergsäger, Zwerg-Welsumer, Zwergziege
Patentafel eingetragen und Sie erhalten eine
Urkunde mit Foto und Informationen über den                  CHF 300 Bartkauz, Baummarder, Europäischer
Kolkraben. Einmal pro Jahr lädt Sie der Tierpark             Dachs, Evolèner Rind, Graureiher, Iltis, Kranich,
zum Patentag mit interessanten Attraktionen                  Rotfuchs, Schleiereule, Schneehase, Schwarz-
ein.                                                         halsschwan, Schwarzstorch, Turmfalke, Wald-
                                                             kauz, Waldohreule, Weissstorch, Wildschwein
Bestellung unter www.tierpark.ch/patenschaften
                                                             CHF 400 Alpenmurmeltier, Gämse, Reh, Uhu,
                                                             Waschbär

                                                             CHF 600 Alpensteinbock, Poitou-Esel, Rothirsch,
                                                             Weisser Barock-Esel, Wildkatze

                                                             CHF 1 000 Europäischer Wolf, Fischotter, Maultier,
                                                             Wiedehopf

                                                             CHF 1 500 Karpatischer Luchs

                                                             CHF 2 500 Syrischer Braunbär

                                                             CHF 3 000 Bartgeier

                                                             CHF 4 000 Wisent

                                                             * Die angegebenen Beträge gelten für eine einjährige
                                                               Patenschaft.
SPENDEN | 17

      Ihre Spende ist für uns und unsere Tiere wichtig                                                                                                            Auskünfte
                                                                                                                                                                  Für ein persönliches Gespräch steht
      Für jede Spende ab CHF 20.– erhalten Sie ein Dankesschreiben. Anfangs Jahr senden                                                                           Ihnen Anna Baumann, Direktorin,
      wir Ihnen eine Bescheinigung mit dem Spendentotal des Vorjahres. Diese Bestäti-                                                                             +41 41 859 06 06, gerne zur Ver-
      gung ist für die Steuererklärung verwendbar. Wir danken Ihnen für Ihr Wohlwollen                                                                            fügung.
      und Ihre wertvolle Unterstützung.

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                                                                                                                                                                                        6410 Goldau
                                                                                                                                                                                        Parkstrasse 26 / Postfach 161
                                                                                                                                                                                        Natur- und Tierpark Goldau
                                                                                                                                                                                        CH04 0077 7001 7282 6000 2

                                                                                                                                                                                                                        6431 Schwyz
                                                                                                                                                                                                                        Schwyzer Kantonalbank
                                                                   6410 Goldau
                                                                   Natur- und Tierpark Goldau

                                                                                                                                                                               60-1-5
                                         01-96478-9

                                                                                                                                                                                        6410 Goldau
                                                                                                                                                                                        Parkstrasse 26 / Postfach 161
                                                                                                                                                                                        Natur- und Tierpark Goldau
                                                                                                                                                                                        CH04 0077 7001 7282 6000 2

                                                                                                                                                                                                                        6431 Schwyz
                                                                                                                                                                                                                        Schwyzer Kantonalbank
                                                                   6410 Goldau
                                                                   Natur- und Tierpark Goldau

                                                                                                                                                                               60-1-5
                                         01-96478-9

                                                                                                                        000000000000000017282600020+ 070077709>

                                                                                                                                                                                                                         Eulenvoliere
                                                                                                                                                                                                                                                      Meine Spende ist bestimmt für
                                                                                                                                                                                                                         CHF ......................
                                                                                                           600000015>

                                                       KY 5-2017                                                                                                                                          KY 5-2017
Programm
März – August

            30. März, 1. April, 2. April                      9. Juni
            Osterbrunch in der Grünen Gans                    Kurs «Vertiefung Naturfotografie:
                                                              Makrofotografie»
            30. März, 1. April, 2. April
            Infostand «Freie Bahn für Meister Lampe»          16. Juni
                                                              Kurs «Schweizer Sportfischer Brevet»
            1. April
            Oster-Rallye: Osternest-Suche im Tierpark         20. – 21. Juni
                                                              WWF Pandamobil-Fest
            21. April
            5. Schwyzer Kulturwochenende                      30. Juni
            Tag der offenen Tür: Multifunktionales            Traumnacht für Erwachsene –
            Tierpark-Gebäude mit Führungen                    Übernachtung im Park

            13. Mai                                           10. – 12. Juli
            Muttertagsbrunch in der Grünen Gans mit           Tierisches Ferienprogramm für Kinder
            Basteltisch für Kinder
                                                              16. – 21. Juli
            25. Mai                                           Kinderlager am Puls der Natur- und Tierwelt 1
            Wölfe als Impuls- und Ideengeber –
            der besondere Führungsworkshop                    23. – 28. Juli
                                                              Kinderlager am Puls der Natur- und Tierwelt 2
            26. Mai
            Festival der Natur: Führung «Artenschutz          11. und 12. August
            zwischen Himmel und Erde – Orchideen auf          Coop-Kindertage im Tierpark
            Dächern und am Boden»
                                                              18. August
            1. Juni                                           Traumnacht für Familien –
            Dreamnight                                        Übernachtung im Park

            2. – 3. Juni                                      26. August
            Kurs «Vertiefung Naturfotografie: Action-         Kurs «Wilde Kräuter in der Küche»
            fotografie»

            Informationen und Anmeldung unter www.tierpark.ch

 Das Zewo-Gütesiegel zeichnet       Mitgliedschaften zooschweiz Verein der wissenschaftlich geleiteten zoologischen Gärten der Schweiz.
 vertrauenswürdige Institutionen    Mitglieder: Basel, Bern, Goldau, Gossau, Kerzers, Knies Kinderzoo, La Garenne, Langenberg, Zürich EAZA
 aus. Es steht für einen zweckbe-   European Association of Zoos & Aquaria WAZA World Association of Zoos & Aquariums VdZ Verband der
 stimmten und effizienten Einsatz   Zoologischen Gärten EAZWV European Association of Zoo and Wildlife Veterinarians SVWZH Schweizeri-
 der finanziellen Mittel.           sche Vereinigung für Wild-, Zoo- und Heimtiermedizin IZE International Zoo Educators Association
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