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Für Sie gelesen Journal für Gynäkologische Endokrinologie 2011; 5 (3) (Ausgabe für Schweiz), 37-38 Offizielles Organ der Österreichischen IVF-Gesellschaft Offizielles Organ der Österreichischen Homepage: Menopause-Gesellschaft Indexed in EMBASE/Scopus/Excerpta Medica www.kup.at/gynaekologie www.kup.at/gynaekologie Online-Datenbank mit Member of the Autoren- und Stichwortsuche J GYNÄKOL ENDOKRINOL 2007; 10 (1) 0
Staudin ger Ab sofort in unserem Verlag Thomas i e n e l K Maurice Thomas Staudinger Maurice Kienel EC M O ECMO die Kitteltasche für die Kitteltasche für 2. Auflage Jänner 2019 ISBN 978-3-901299-65-0 2. Auflage 78 Seiten, div. Abbildungen 2018 Copyright eber au d in ger - Herausg 19.80 EUR Thomas St Bestellen Sie noch heute Ihr Exemplar auf Krause & Pachernegg GmbH www.kup.at/cd-buch/75-bestellung.html
Für Sie gelesen Zusammengefasst von Dr. Helmut Baminger ■ Detection of prion protein werden. Dadurch wird es möglich, dass es („human chorionic gonadotropin“-) in urine-derived injectable zu einem sekundären Auftreten von vCJD Präparaten und in hMG-HP- („highly aufgrund von iatrogener Übertragung purified human menopausal gonado- fertility products by a tar- mittels Organtransplantation, kontami- tropin“-) Präparaten geted proteomic approach niertem Operationsbesteck oder vom b) Elektrophorese zur Separation von Van Dorsselaer A, et al. PLoS ONE 2011; Menschen gewonnenen therapeutischen gonadotropinen und nicht-gonado- 6: e17815. Produkten kommt. In Australien wurde in tropinen Proteinen in hMG („human vier Fällen eine iatrogene Übertragung von menopausal gonadotropin“) Hintergrund CJD mittels Fertilitätsbehandlung durch c) Flüssigkeitschromatografie mit selek- Die iatrogene Übertragung menschlicher aus der menschlichen Hypophyse stam- tiver massenspektrometischer Peptid- Prionenerkrankungen kann durch medi- mendes Gonadotropin festgestellt [2]. detektion (LC-SRM) zur Quantifizie- zinische oder operative Prozeduren ver- rung von Prionenprotein in Gonado- ursacht werden, inklusive Hormoninjek- Infektiöse Prionen werden bei Nierener- tropinpräparaten tionen wie z. B. Gonadotropin, welches krankungen in den Urin ausgeschieden, früher aus den Hypophysen Verstorbener was bei Mäusen mit Scrapie nachgewie- Ergebnisse extrahiert wurde. In den USA und Kanada sen wurde [3]. Neuere Studien bei Ver- In u-hCG- („urinary human chorionic wird mehr als 300.000 Frauen jährlich aus suchstieren zeigen, dass eine Nierenpa- gonadotropin“-) und hMG-HP- („highly Urin stammendes Gonadotropin gegen thologie für eine Exkretion von Prionen purified urinary human menopausal go- Infertilität verschrieben. Obwohl die meno- nicht vorliegen muss [4]. Diverse Studi- nadotropin“-) Präparaten wurden bei pausalen Urin-Spenderinnen auf symp- en [3–6] belegen, dass der Urin von mit massenspektrometrischen Untersuchun- tomatische neurologische Erkrankungen Prionen infizierten Individuen mögli- gen 33 bzw. 34 nicht-gonadotropine Pro- untersucht werden, ist es unmöglich, die cherweise bereits vor dem Auftreten von teine identifiziert, während in rekombi- Inkubation mit Creutzfeldt-Jakob-Krank- klinischen Merkmalen infektiös ist – nanten Präparaten keine Fremdproteine heit (CJD) mittels einer nicht-invasiven sogar bevor PrPTSE im Urin nachweisbar nachgewiesen werden konnten. Prionen- Untersuchung auszuschließen. Studien ist. Diese und auch andere Studien [7, 8] protein wurde erstmalig als eine Haupt- zeigen infektiöse Prionen im Urin von deuten darauf hin, dass, während Nieren- verunreinigung in u-hCG-Präparaten Versuchstieren mit und ohne Nierener- leiden Prionurie fördern, diese Patholo- festgestellt. Bei der gezielten massen- krankungen; dies legt nahe, dass Prionen gie keine Voraussetzung für eine Prio- spektrometrischen Untersuchung nach auch in asymptomatischen Spenderinnen nenübertragung mittels Urin ist. Prionenprotein wurden humane Prionen- vorhanden sind. Diverse fertilitätsstei- Kürzlich haben Kuwabara et al. [9] Prio- proteinpeptide in allen untersuchten uri- gernde Produkte werden aus Spenderurin nenprotein in aus Urin gewonnenem nären Fertilitätsprodukten (u-hCG, hMG, gewonnen; erst kürzlich wurde Prionen- Gonadotropin gefunden. Obwohl solche hMG-HP), nicht aber in rekombinanten protein in humanem Menopausengona- Produkte an Patienten nicht über einen Produkten (r-hCG, r-hFSH/r-hLH, r-hLH) dotropin (hMG) nachgewiesen. längeren Zeitraum verabreicht werden, ist nachgewiesen. durch die Anzahl der Injektionen und die Einleitung verabreichte Proteinmenge ein erhöhtes Schlussfolgerung/Signifikanz Transmissible spongiforme Enzephalo- potenzielles Risiko der Prionenübertra- Der Nachweis von Protease-sensitivem pathien (TSEs) oder Prionenerkrankun- gung für Patienten gegeben. Prionenprotein in allen getesteten urinä- gen, wie etwa Scrapie, bovine spongifor- ren Gonadotropin-Produkten (u-hCG, me Enzephalopathie (BSE) oder CJD, Unter Anwendung hoch entwickelter pro- hMG, hMG-HP) deutet darauf hin, dass sind subakute neurodegenerative Erkran- teometrischer Methoden konnte Prionen- bei der Aufreinigung von Gonadotropi- kungen, in welchen der Infektionserreger protein in kommerziell erhältlichem, aus nen aus Urin Prionenproteine nicht oder ein aggregiertes, falsch gefaltetes Prio- Urin gewonnenem Gonadotropin gefun- nur beschränkt aus dem Quellenmaterial nenprotein ist. Die krankheitsassoziierte den werden, aber nicht in rekombinanten entfernt werden können. Die intramusku- Protein-Isoform (PrPTSE) leitet sich von Fertilitätsprodukten. läre Injektion ist ein relativ effizienter einer normalen, nicht-infektiösen zellu- Übertragungsweg bei humanen Prionen- lären Isoform (PrPC) ab. Die meistver- Material und Methoden erkrankungen. Bei jungen Frauen, wel- breitete menschliche TSE, CJD, tritt in Untersuchtes Material che Prionen ausgesetzt sind, kann man sporadischer (sCJD), iatrogener (iCJD) Vgl. van Dorsselaer et al., Tabelle 4: davon ausgehen, dass sie eine Inkubati- oder genetischer (= familiärer; fCJD) Merkmale der analysierten kommerziel- onszeit im Zusammenhang mit einem mi- Form auf. len Produkte. nimalen Inokulum überleben. Die Risiken von aus Urin gewonnenen Fertilitätspro- Entsprechend der Studie von Hilton et al. Verwendete Methoden dukten können nun deren Vorteile auf- [1] können in Grossbritannien 237 von a) Elektrophorese und Massenspektro- wiegen, besonders wenn man die Verfüg- 1,000.000 Personen (95 % CI: 49–692) metrie zur Identifikation von nicht- barkeit von rekombinanten Produkten als „stille Träger“ von vCJD angesehen gonadotropinen Proteinen in hCG- berücksichtigt. J GYNÄKOL ENDOKRINOL 2011; 14 (3) 37 For personal use only. 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Für Sie gelesen Literatur: 4. Kariv-Inbal Z, Ben-Hur T, Grigoriadis NC, et al. Urine from in the absence of inflammation. J Pathol 2008; 215: 126– scrapie-infected hamsters comprises low levels of prion 34. 1. Hilton DA, Ghani AC, Conyers L, et al. Prevalence of infectivity. Neurodegener Dis 2006; 3: 123–8. lymphoreticular prion protein accumulation in UK tissue 8. Haley NJ, Mathiason CK, Zabel MD, et al. Detection of 5. Gregori L, Kovacs GG, Alexeeva I, et al. Excretion of samples. J Pathol 2004; 203: 733-9. sub-clinical CWD infection in conventional test-negative transmissible spongiform encephalopathy infectivity in 2. Boyd A, Fletcher A, Lee JS, et al. Transmissible spongi- urine. Emerg Infect Dis 2008; 14: 1406–12. deer long after oral exposure to urine and feces from CWD+ form encephalopathies in Australia. Commun Dis Intell deer. PLoS One 2009; 4: e7990. 6. Murayama Y, Yoshioka M, Okada H, et al. Urinary excre- 2001; 25: 248–52. tion and blood level of prions in scrapie-infected hamsters. 9. Kuwabara Y, Mine K, Katayama A, et al. Proteomic 3. Seeger H, Heikenwalder M, Zeller N, et al. Coincident J Gen Virol 2007; 88: 2890–8. analyses of recombinant human follicle-stimulating hor- scrapie infection and nephritis lead to urinary prion excre- 7. Sisó S, Jeffrey M, Steele P, et al. Occurrence and cellu- mone and urinary-derived gonadotropin preparations. J tion. Science 2005; 310: 324–6. lar localization of PrPd in kidneys of scrapie-affected sheep Reprod Med 2009; 54: 459–66. 38 J GYNÄKOL ENDOKRINOL 2011; 14 (3)
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