Gastronomie-Player - forwardservice

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Gastronomie-Player - forwardservice
04 2018

                                     Die umsatzstärksten
                         Gastronomie-Player
                                                     IN DEUTSCHLAND 2017
                                         26 SEITEN RANKINGS UND ANALYSEN

         Branchen Award               Local Hero                         Internorga
         Festliche Gala in Hamburg    Ein Vietnamese wirbelt in Berlin   Messe mit Events

FS_4_001_Titel.indd 1                                                                          03.04.18 10:46
Gastronomie-Player - forwardservice
INHALT

                                            90                                           54                                               16                                      96

                     MÄRKTE                                MENSCHEN                                       MARKEN                                         MANAGEMENT

               20 Hot Spot: London                   50 Dialoge Christian Hein-                    16 Design AIR. Restaurant.                       8 Trouble Shooter Regeln
                     Dinner-Konzepte für                   ritzi, Heinritzi GmbH,                         Bar. Bakery. Terrace.                          für Kassennachschau im
                     Fiction-Fans                          Rosenheim (Multi-                              Zürich International                           Betrieb
               82 Internorga Die Leitmesse                 Franchise-Nehmer von                           Airport, Schweiz                        12 Kolumne Michael Kuriat:
                     der Außer-Haus-Branche                McDonald’s Deutschland)                 52 Start-ups Deutscher                                Nicht den Digitalisie-
                     im Rückblick: Trend-            54 Local Heroes The Duc                              Gastro-Gründerpreis am                         rungs-Zug verpassen!
                     botschaften, Champions,               Ngo: Multi-Konzept-                            ersten Internorga-Tag in                74 Top Event 37. Internatio-
                     Aussteller-Stimmen                    Unternehmer prägt                              Hamburg: Hauptpreis für                        nales Foodservice-Forum:
               86 Food Fleisch & Geflügel:                 Berlins Gastro-Szene                           Isla aus Berlin                                Themen, Botschaften &
                     Pulled und homemade             80 Café Future.live 4.0 in                                                                          Visionen beim größten
                     weiter gefragt, vegetarische          Hamburg – Branchen-                                                                           Branchen-Kongress
                     Alternativen im Aufwind               treffpunkt, Live Talks,                                                                       Europas im Mehr!Theater
               90 Food Sommereis: Ge-                      Komplimente                                                                                   Hamburg
                     schmacksvorlieben,             106 Digestif Micky Rosen,                                                                     96 Technik Bargeldlose
                     Innovationen, Sortiments-             Gekko Group, Frankfurt/                                                                       Bezahlung und mobile
                     Highlights                            Main                                                                                          Payment: Worauf Gastro-
               94 Food Desserts: Skyr                                                                                                                    nomen sich einzustellen
                     und Bowls – zwei Trend-                                                                                                             haben
                     themen der Saison

                                                                                                                                                         STANDARDS
               18 IN EIGENER SACHE
                  Unser neues Online-Portal                                                                                                       3      Editorial
                  für den Außer-Haus-Markt,                                                                                                       6      Bild des Monats
                  www.food-service.de:                                                                                                           10      Magazin
                  Feedback und Tipps für                                                                                                        100      Industrie
                  Nutzer der Website                                                                                                            102      Impressum
                                                                                                                                                104      Produkt-News

             4/5   foodservice 4/2018                Fotos: Unilever (Carte D’Or), Patricia Schiche, René Dürr Architekturfotografie Zürich, orderbird

FS_4_004_005_Inhalt.indd 4                                                                                                                                                         04.04.18 11:05
Gastronomie-Player - forwardservice
food service
                                  FACHMAGAZIN
                                  FÜR PROFESSIONELLE
                                  GASTRONOMIE

                         22       TITELTHEMA
                         bis      EXKLUSIV: TOP 100
                         48       Die größten Gastronomie-
                                  Unternehmen in Deutschland
                                  und ihre Umsätze 2017.
                                  Rankings & Analysen

                 60          BRANCHEN-AWARD
                   bis       60 Hamburger Foodservice Preis
                 73          Die Gala zur Preisverleihung 2018
                             62 Der Festabend in Bildern I
                             64 Preisträger-Porträt:
                             Time Out Market Lisboa – Das Beste
                             der Stadt unter einem Dach
                             68 Der Festabend in Bildern II
                             70 Preisträger-Porträt: casualfood,
                             Frankfurt/Main – Nachhaltiger Steilflug

FS_4_004_005_Inhalt.indd 5                                             04.04.18 10:31
Gastronomie-Player - forwardservice
TOP-EVENT

            Die Branche lernt
            von der Branche
            Wie verändert die digitale Transformation unsere
            Branche? Diese Frage stand im Mittelpunkt
            des 37. Internationalen Foodservice Forums im
            Mehr!Theater in Hamburg. Fazit nach acht Power-
            Stunden: Big-Data-Analysen und das Internet-of-
            Things können Empathie und Mensch-Momente
            nicht ersetzen.

            74/75    foodservice 4/2018

FS_4_074_079_Forum.indd 74                                     03.04.18 16:07
Gastronomie-Player - forwardservice
(Chefredakteur foodservice und                         ▶ „Anschlussfähig anders ist bei
                                                   FoodService Europe & Middle East)                      den allermeisten Neuerungen chan-
                                                   im Wechsel moderiert. Im Vorder-                       cenreicher als ein disruptiver Ein-
                                                   grund: Benchmark-Cases, die illus-                     schnitt!“
                                                   trierten, wie Analoges und Digitales                   ▶ „Chefs müssen heute menschen-
                                                   zu Win-win-Konstellationen ver-                        nah agieren. Denn der Hunger nach
                                                   knüpft werden können.                                  Empathie in unserer Wohlstands-
                                                                                                          gesellschaft ist gigantisch.“

                                                   S   o schenkt das von Christian
                                                       Hamerle vorgestellte Berliner
                                                   Konzept Data Kitchen dank Pre-Or-
                                                                                                          Nichts weniger als den Abschied vom
                                                                                                          linearen Denken proklamierte im
                                                                                                          Anschluss Prof. Wolfgang Henseler
                                                   dering und Pre-Payment seinen Gäs-                     und illustrierte anhand des Tuns und
                                                   ten nicht nur Zeitgewinn, sondern                      Treibens von Online-Gigant Ama-
                                                   beschert ihnen on top ein Plus in Sa-                  zon, wie das neue Wirtschaftsdenken
                                                   chen Service. „Wir haben die Zahl-                     4.0 funktioniert. So sehe sich Ama-
                                                   kellner wieder zu wirklichen Gast-                     zon gar nicht als Retailer, sondern als
                                                   gebern gemacht!“                                       Technikkonzern, der mit Hilfe von
                                                   „In der neuen Welt spielt das Thema
                                                   ‚weniger warten‘ eine große Rolle“,
                                                   betonte auch Prof. Wolfgang Hense-
                                                   ler von der Hochschule Pforzheim
                                                   in seinem Vortrag. Ihm zufolge
                                                   macht die digitale Transformation
                                                   einen mentalen Shift notwendig, weg
                                                   vom produktzentrierten, reaktiven
                                                   Denken, hin zu einem prediktiven
                                                   Denken, das auf Basis von Daten-
                                                   analysen die Bedürfnisse der Kun-
                                                   den verifiziert und befriedigt, just in
                                                   time – oder noch schneller.
                                                   Den morgendlichen Wakeup-Call
                                                   lieferte nach der launigen Begrüßung
                                                   durch Bernd Aufderheide, Vorsit-
                                                   zender der Geschäftsführung von           Mirko Silz
                                                   Hamburg Messe und Congress
                                                   GmbH, traditionsgemäß Gretel Weiß,                     Big Data den Bewegungsfluss der
        Text: Ulrike Vongehr                       Herausgeberin von foodservice sowie                    Kunden auf sogenannte ‚Pain Points‘
        Fotos: Thomas Fedra                        FoodService Europe & Middle East.                      hin analysiert– Haltepunkte und/
                                                   Ihr Marktüberblick veranschaulich-                     oder Wartezeiten, die vom Einzelnen

        E
                                                   te eine absolut starke Performance                     als lästig wahrgenommen würden.
                    inmal mehr erwies sich         der 100 größten Unternehmen der                        Diese gelte es, mittels digitaler tech-
                    Europas größter und be-        Profi-Gastronomie 2017: Glänzende                      nischer Lösungen (Stichwort: Inter-
                    deutendster Kongress für       5,1 % legte die Branchenspitze an                      net of Things) zu eliminieren. „Es
                    Profi-Gastronomen und          Umsatz zu, getragen von Marktfüh-                      geht immer um den Nutzen der
        deren Vorstufen-Partner mit über           rer McDonald’s, der dank einschnei-                    Technologie für den Menschen!“
        2.000 Teilnehmern aus dem In- und          dender Änderungen just Selbstbe-                       Babywindeln mit integriertem Chip
        Ausland als ideale Ouvertüre zu der        wusstsein und Wachstumsstärke zu-                      zur Feuchtigkeitsmessung und ent-
        am Folgetag startenden Internorga.         rück gewonnen hat.                                     sprechender App-Info, personali-
        Zum zweiten Mal war nicht das                                                                     sierte smarte Produkte, hergestellt
        CCH (wird bis 2019 generalüber-
        holt), sondern die Eventlocation in
        Hafennähe Ort des Geschehens; ein
                                                   N    ach einem inspirierenden Aus-
                                                        flug in den neuen Eatertain-
                                                   ment-Park für Food-Enthusiasten
                                                                                                          ‚on the fly‘ und verschickt noch vor
                                                                                                          der Bestellung durch den Kunden –
                                                                                                          die Welt des nutzerzentrierten Den-
        temporärer Umzug in ein Pop-up-            FICO Eataly World in Bologna legte                     kens 4.0 (‚smart robotic‘) steckt laut
        Setting, das bei seiner erneuten Auf-      Weiß dem Publikum kantige Weg-                         Henseler voller Business-Möglich-
        lage noch mehr an Ausstrahlung             weiser für Wachstum ans Herz:                          keiten durch intelligente Eco-Syste-
        und Professionalität gewonnen hat.         ▶ „Essen gewinnt im öffentlichen                       me, in deren Datenaustausch auch
        ‚Vorwärts denken – Vorsprung ge-           Bewusstsein immens an Bedeutung,                       Anbieter benachbarter Branchen
        stalten!‘ lautete die inhaltliche Guide-   während Mode verliert.“                                eingebunden sind. „Es geht um situ-
        line für die acht Akteure auf der Büh-     ▶ „Essen wird zu einem wichtigen                       ative Dienste und Produkte, die man
        ne, von Axel Weber und Boris Tomic         digitalen Tattoo!“                                     auf Basis von Echtzeit-Kundendaten

FS_4_074_079_Forum.indd 75                                                                                                                          29.03.18 15:37
Gastronomie-Player - forwardservice
TOP-EVENT

            exakt dann offeriert, wenn sie benö-          Bestes Beispiel: die erfolgreiche Ein-         dern auch quantitativ größer wird,
            tigt werden.“                                 führung von Gemüsebällchen als                 erläuterte im Anschluss Mirko Silz,
            Nach diesem Ausflug in den Cyber-             Adaption der klassischen schwedi-              CEO der eminent expansionsstarken
            space und einer ausgiebigen Pause             schen Köttbullar für die wachsende             Pizza-Pasta-Company L’Osteria.
            zum Essen, Trinken, Networken                 Klientel der Fleisch-Asketen. Oder             Vier Phasen des Unternehmens-
            folgte eine (bild-)starke Portion             nordischer Lachs, inszeniert als               wachstums definierte der erfarene
            Operationspower: Stavroula Ekout-             schwedische Antwort auf den Street-            Top-Manager (zuvor u.a. CEO Va-
            sidou, seit 2010 als Food Country             food-Hype. Der Pulled Salmon Bur-              piano SE), jede gekennzeichnet
            Managerin zuständig für das F&B-              ger schaffte es gar als erstes Food-           durch spezifische Aufgabenstellun-
            Business von Ikea Deutschland, of-            Item auf das Backcover des Ikea-Ka-            gen. Je größer und komplexer die
            ferierte einen Blick hinter die Kulis-        talogs - Chapeau!                              Organisation dabei werde, desto stö-
            sen des erfolgreichsten Handelsgas-                                                          rungsanfälliger die Balance zwischen
            tronomen unserer Republik.
            230,5 Mio. € Umsatz erwirtschaftete
            Ikea Food 2017, rund 4 % mehr als
                                                          N    eben den Bereichen Restaurant
                                                               & Café sowie Bistro kommt
                                                          laut Ekoutsidou dem Swedish Food
                                                                                                         kontrollierender Bürokratie und
                                                                                                         operativem Chaos. „In der Regel
                                                                                                         hinkt der Ausbau der Infrastruktur
            im Jahr davor. Für die ambitionierte          Market für Ikea wachsende Be-                  dem Umsatzzuwachs hinterher.“ Je
            Deutsch-Griechin erklärtermaßen               deutung zu. Ein gutes Viertel der              weiter hier der Abstand, umso hefti-
            ein „ausbaufähiges“ (Zwischen-)Er-            F&B-Umsätze steuern mittlerweile               ger würde die Company sogenannte
            gebnis: Tagtäglich feile man an der           Retail-Waren wie Marmelade, TK-                „Wachstumsschmerzen“ verspüren
            Optimierung von Produkten und                 Lachs oder das Hot-Dog-Party-Pa-               – für Silz ein ganz klar positives Phä-
            Services mit der Zielsetzung, „Tra-           ket bei.                                       nomen, lege es doch unmissver-
            ditionelles ständig trendgerecht              Wie ein Unternehmen nicht nur                  ständlich den Finger auf Stellschrau-
            weiterzuentwickeln“.                          qualitativ nachhaltig wächst, son-             ben mit akutem Handlungsbedarf.

                   Die Markthalle Rotterdam und                          Als einen der aktuellen                                       Spannende Erkenntnisse über
               ähnliche zukunftsweisenden Städte-                      Treiber für unsere Branche                                  die Prinzipien unternehmerischen
              bauprojekte standen im Mittelpunkt des                  identifizierte Gretel Weiß,                                  Wachstums gab L‘Osteria-CEO Mirko
              Vortrags von Jan Knikker. Der Partner des               Herausgeberin foodservice/                                   Silz dem Publikum mit auf den Weg.
              holländischen Architekturbüros MVRDV                    Foodservice Europe & Middle                                  Ohne die Kehrseiten des Erfolgs schön
              illustrierte packend, dass vor allem                    East, das Thema Online-                                      zu reden: „Wachstum fühlt sich an wie
              Restaurants & Co. öffentliche Räume                     Home-Delivery. „Kaum eine                                    Überleben in einem Haifischbecken.
              (wieder) lebenswert machen: „Place                      Company, die nicht mit dem                                   Doch egal, was auch passiert: Man
              making by gastronomy works successfully                 neuen Vertriebskanal experi-                                 sollte sich nie von seinem Kurs ab-
                  all over the world!“                                mentiert – trotz der damit ver-                                 bringen lassen.“
                                                                      bundenen operativen Heraus-
                                                                      forderungen und der Sorge
                                                                      um eine mögliche Abhängig-
                                                                      keit von den Portalen.“

            Laut Stavroula Ekoutsidou, Food Country       Wol
                                                          Wolfgang   Henseler, Professor für Digitale   Service-Expertin Sabine Hübner brach
            Managerin Ikea Deutschland, macht der         Medien und Master of Creative Direction       am Ende des Powertages eine Lanze für
            Möbel-Riese in der Umsetzung seiner Um-       an der Hochschule Pforzheim, entführte        menschliche Qualitäten wie Empathie,
            weltstrategie ‚New Ikea Food Journey‘ per-    das Publikum in eine neue, datengetrie-       sich Kümmern - und Humor. „Gerade in
            manent Fortschritte, bis hin zum jüngsten     bene Ertragswelt, wie Online-Gigant Ama-      der digitalen Welt sorgen emotionale
            Coup, dem weltweit ersten ‚More Sustaina-     zon sie aufbaut. Darin treten an die Stelle   Mensch-Momente für den entschei-
            ble Store‘ in Kaarst. „Wer Nachhaltigkeit     klassischer Wertschöpfung durch die Her-      denden Unterschied zum Wettbewerb.
            nicht ernst nimmt, hat beim Kunden auto-      ste
                                                          stellung von Produkten smarte, vernetzte      „Kunden vergessen nie, wie du sie hast
               matisch verloren.“                            Eco-Systeme.                                  fühlen lassen!“

            76/77     foodservice 4/2018

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Gastronomie-Player - forwardservice
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Gastronomie-Player - forwardservice
„Wer allerdings seinen Umsatz nur
                                                                                                          verwaltet, wird solche Schmerzen
                                                                                                          nicht kennen.“
                                                                                                          Silz dürfte wissen, wovon er spricht:
                                                                                                          Bis Ende 2018 soll die Zahl der
                                                                                                          L‘Osteria-Standorte auf 110 klettern,
                                                                                                          der Umsatz (inklusive Franchise-
                                                                                                          partner) die 225-Mio.-€-Marke er-
                                                                                                          reichen. Doch damit nicht genug:
                                                                                                          210 Restaurants in über zehn Län-
                                                                                                          dern und 400 Mio. € Nettoumsatz
                                                                                                          stehen für 2021 auf dem Plan. „Ver-
                                                                                                          trauen ist absolut die Basis, wenn
              Max Kochen (Beets & Roots) und Christian Hamerle (Data Kitchen)                             man in das Abenteuer Wachstum
                                                                                                          starten will. Ich muss den Menschen,
            Bühne frei für digitale Revolutionäre                                                         die für mich arbeiten, freiwillig einen
                                                                                                          Vorsprung geben!“ Denn Mitarbei-
            Sie kommen beide aus Berlin, setzen bei-       lebigen Großstadtalltag für Entschleuni-       ter, die sich ausprobieren dürfen, zö-
            de mit ihrem Business-Modell auf die Be-       gung sorgen, den Gästen Zeit schenken          gen unweigerlich höchstmögliche
            nefits digitaler Technologien: Für rund ei-    für pure pleasure“, erklärte Restaurantlei-    Kundenzufriedenheit nach sich.
            ne Stunde gehörte Max Kochen (Beets &          ter Hamerle den Grundgedanken des
            Roots) und Christian Hamerle (Data Kit-
            chen) die volle Aufmerksamkeit des Publi-
            kums. In einer unterhaltsamen Talkrunde
                                                           Ganzen.
                                                           Ähnliche Erfahrungen steuerte Max Ko-
                                                           chen bei, der zusammen mit Andreas Tuff-
                                                                                                          V    om Firmenaufbau zur Stadtent-
                                                                                                               wicklung – Jan Knikker, Partner
                                                                                                          des niederländischen Architekturbü-
            mit Co-Moderator Axel Weber standen die        entsammer 2016 das erfolgreiche Start-         ros MVRDV, nahm als nächster
            Gastro-Profis Rede und Antwort. Wie ti-        up Beets & Roots aus der Taufe hob. Im         Mann am Mikro die Zuhörer mit auf
            cken junge Unternehmen, deren Konzept          Fokus: modernes und gesundes Health            einen Kurztrip rund um den Globus,
            das Digitale von Anfang an bewusst inte-       Food, schnell und unkompliziert offeriert.     hin zu den städtebaulichen Vorzeige-
            griert? Und: Lässt sich damit Geld verdie-     Das Angebot besteht aus bunten Salaten,        Projekten seines Brötchengebers.
            nen? Auf solche und ähnliche Fragen be-        Suppen, Wraps und Bowls – Trendkost, die       Brach liegenden Gebäuden oder
            kamen die Zuhörer schlüssige Antworten.        obendrein durch intelligente Vorkonfektio-     Quartieren ein neues, zeitgemäßes
            ‚Data Kitchen‘ - schon der Name klingt         nierung der Zutaten im Handumdrehen            Leben zu schenken, ist das Spezialge-
            nach High-Tech-Food aus dem Future Lab,        und ohne Fachkräfteeinsatz frisch zube-        biet der Niederländer. In Seoul wur-
            nach Bits & Bites & Datenhighway.Tat-          reitet werden kann. Zusätzlich zu zwei sta-    de dank ihrer Ideen aus einer hässli-
            sächlich steht hinter der Formel mit SAP       tionären Betrieben in Berlin-Mitte und         chen, langweiligen Brücke eine be-
            ein Software-Konzern, der seine Haupt-         Kreuzberg setzt das Duo offensiv auf           liebte Flaniermeile mit Bäumen,
            stadtrepräsentanz angelegt hat als eine        Home Delivery über Online-Plattformen.         Grünflächen, Restaurants. In New
            Art Kulturzentrum für treibende Kräfte des     „Das Handling lässt sich gut in unsere Ab-     Orleans revitalisierte das Büro den
            digitalen Wandels, den sogenannten ‚Da-        läufe integrieren“, berichtete Kochen. „Es     St. Roch Market, in Amsterdam lie-
            ta Space‘ in den Hackeschen Höfen.             gefällt uns allerdings weniger, dass der       ferte es Anschubhilfe bei der Er-
            Die Abläufe in dem 55 Plätze zählenden         Kunde uns nicht gehört!“ Auch deshalb          schließung eines 2,8 Mio. qm großen
            Restaurant dort selbst (ÖZ Mo-Fr 9-17 h)       gibt es als weiteren Vertriebskanal eine di-   Business Districts – allein, indem es
            werden digital gesteuert: Herzstück und        gitale Pre-Ordering-Option für Restaurant-     die Bauherrn animierte, als erste
            Eyecatcher ist die ‚Food-Wall‘: 20 zu einer    gäste und To-go-Kunden. Zu Stoßzeiten          Maßnahme vor Ort ein interessantes,
            Wand gestapelte Boxen, denen die Kun-          lassen sich so die Abläufe entzerren und       trendiges Gastro-Angebot zu instal-
            den bzw. Gäste ihr zum vorab bestimmten        nervige Warteschlangen verhindern. Last        lieren.
            Termin hergestelltes Gericht entnehmen         but not least der Bereich Catering, „unser     „It’s all about food!“, betonte Knik-
            können. Ordering und Payment werden            umsatzstärkster Kanal mit vielen Syner-        ker, für den Gastronomie in der
            über eine Smartphone-App organisiert,          gien!“ Gut zwei Jahre nach dem Start be-       Stadtentwicklung eine Schlüsselrolle
            die wiederum mit dem Küchensystem              findet sich das Unternehmen in der Proof-      übernimmt. Früher hätten Galerien
            synchronisiert ist. Aber auch per Mail oder    of-Concept-Phase. Bis zur Jahresmitte          und Künstler als ‚Gentrifizierungs-
            über die Homepage sind Bestellungen            steht die Eröffnung einer Beets&Roots-Fi-      vorreiter‘ das Terrain bereitet – mitt-
            möglich.                                       liale in Hamburg an.Was ist für die weite-     lerweile übernähmen Restaurants,
            Kulinarisch geht es um Casual Dining mit       re Expansion essentiell? „Kommunikati-         Bistros und andere Foodservice-
            Betonung auf Nachhaltigkeit und Saiso-         on, Kommunikation, Kommunikation“,             Player diesen Part. Und verknüpften
            nalität – für die gastronomische Klasse        meinte Kochen wie aus der Pistole ge-          wie ein Katalysator die verschiede-
            steht mit Co-Founder Heinz ‚Cookie‘ Gin-       schossen. „Denn dadurch lebt eine Orga-        nen Bereiche des öffentlichen Le-
            dullis eine respektable Größe der Berliner     nisation und entwickelt sich weiter.“          bens miteinander.
            Ausgeh-Szene ein. „Wir wollen im schnell-                               Ulrike Vongehr        Folglich steht das Food-Erlebnis im
                                                                                                          Mittelpunkt der Markthalle Rotter-

            78/79    foodservice 4/2018

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Gastronomie-Player - forwardservice
TOP-EVENT

        dam, die als Aushängeschild von           In den Pausen des
        MVRDV europaweit Maßstäbe                Foodservice Forums
                                                    stärkten sich die
        setzte in Sachen Design, Finanzie-
                                                   Gäste in der Food
        rung, Konzept und Frequenz. Acht            Mall. Im Angebot
        Millionen Besucher zählt das multi-       Gebratenes, Kaffee
        funktionale, bogenförmige Gebäude            und jede Menge
        mit 228 Apartments, 100 festen                        Süßes.
        Marktständen sowie über 20 weite-
        ren Shops und Restaurants per an-
        no, rund vier Millionen davon Tou-
        risten. „The focus lies on small indi-
        vidual businesses which offer food
        and food related stuff“, so Knikker.
        „This made the market hall a desti-
        nation even for foodies from other
        countries.“
        Zum Start des letzten Programm-
        blocks am Nachmittag gehörte die
        Bühne zwei viel beachteten Kon-
        zept-Pionieren in Sachen Digitali-
        sierung gastronomischer Dienstleis-
        tung (s. Kasten): Max Kochen (Beats
        & Roots, Healthy Fast Casual) und
        Christian Hamerle (Data Kitchen,
        Automatic Slow Food), bevor mit
        Sabine Hübner eine überzeugte Ver-
        fechterin klassischer Service-Tu-
        genden den fulminanten Schluss-
        punkt setzte. „In der digitalen Welt
        werden wir weniger persönliche
        Kontakte haben. Doch gerade des-
        halb steigt der Anspruch an die Qua-
        lität von Begegnungen!“

        P    ersönliches sich Kümmern, Em-
             pathie, das Gegenüber wirklich
        wahrnehmen – all das seien Voraus-
        setzungenfür authentische„Mensch-
        Momente, über die wir uns freuen“.
        Damit sie möglich werden, brauche
        es Mitarbeiter mit Fingerspitzenge-
        fühl für die richtige Reaktion in der
        jeweiligen Situation. „Am Ende einer
        Begegnung steht immer eine Ge-
        schichte, die man sich über Ihr
        Unternehmen erzählt“, betonte die
        Expertin den langfristigen Vorteil
        gelebter Service-Kultur. Zum Glück
        sei Empathie inklusive der dafür
        notwendigen Einzel-Tugenden wie
        Konzentration, Wahrnehmung, Kre-
        ativität und Mut durchaus lernbar.
        Begeisternde Mensch-Momente dürf-
        ten mit Sicherheit auch die Besucher
        des nächsten, 38. Internationale
        Foodservice Forums erwarten. Wer                                 ▶ Block House Fleischerei ▶ Brauerei Gebr. Maisel ▶ Brezelbäckerei Ditsch ▶ Coca-Cola ▶
        mag, merkt sich schon mal den                                      erlenbacher backwaren ▶ Franke Coffee Systems ▶ FRONERI Schöller ▶ Hardy Remagen
                                                                           ▶ H. J. Heinz ▶ Melitta Professional Coffee Solutions ▶ Nespresso Deutschland ▶ ovofit
        14. März 2019 vor – natürlich in                                Eiprodukte ▶ SALOMON FoodWorld ▶ SOURCER Service-Bund ▶ Vandemoortele Deutschland
        Hamburg. Wo sonst?                  ◆                                     ▶ Wolf Gastro ▶ Käfer Service Hamburg GmbH ▶ ECE Projektmanagement
                           uvongehr@aol.com                                             ▶ Ecolab Deutschland ▶ Party Rent Hamburg Bernard & Roes

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Gastronomie-Player - forwardservice
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