TAPETEN AUF DEN GRUND GEHEN FACHWISSEN
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UMWELT 002 DER UMWELT ZULIEBE ÖKOLOGISCH ZUHAUSE Tapeten gestalten Räume, sind Ausdruck individueller Wohnkultur und können heute zudem für eine rundum gesunde Wohnatmosphäre sorgen. Die deutschen Tapetenhersteller haben es sich zur Aufgabe gemacht, Verbrauchern und Kunden nachhaltige, ökologisch und gesundheitlich unbedenkliche Produkte anzubieten. Durch verschiedenste Normen und Richtlinien ist so eine beständige Basis für Verbraucher entstanden, die Vertrauen und Sicherheit schafft. RAL-GÜTEZEICHEN Um Verbrauchern zuverlässig Klarheit über die Qualität von Tapeten zu verschaffen, haben sich vor mehr als 20 Jahren Tapetenhersteller in einer Gütegemeinschaft zusammengeschlossen. Bei den kontinuierlich geprüften Kriterien stehen vor allem ökologische Aspekte im Mittelpunkt, die eine einwandfreie Gesundheits- und Umweltverträglichkeit gewährleisten. Mittlerweile gehören fast ausschließlich deutsche Tapetenhersteller zur RAL-Gütegemeinschaft. Die Güte- und Prüfbestimmungen sind von RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V. sowie dem Verband der Deutschen Tapetenindustrie e. V. erarbeitet und von unabhängigen Fachkreisen anerkannt worden. Diese verbindlichen Normen unterliegen einer regelmäßigen Anpassung und Erweiterung, zuletzt Anfang 2011. Die Einhaltung der Gütebestimmungen wird ständig vom neutralen Fraunhofer-Institut für Holzforschung in Braunschweig überwacht. Darüber hinaus werden die DIN-Normen für technische Anforderungen wie Mindest wasserbeständigkeit, Waschbarkeit, Farbbeständigkeit oder auch Stoßbeständigkeit eingehalten. RZ_DTI_Image_02_Fachw_Dez11.indd 2 15.12.11 17:25
INHALTSVERZEICHNIS Umwelt ................................................................................................................................................................................ 02 Farbassoziation .................................................................................................................................................................. 04 Musterbildung .................................................................................................................................................................... 05 Raumwirkung ..................................................................................................................................................................... 06 Raumgefühl ........................................................................................................................................................................ 08 Vorbereitung ...................................................................................................................................................................... 10 Informieren, berechnen, prüfen .............................................................................................................................................. 10 Tapetensymbole ..................................................................................................................................................................... 12 Tapezieren in der Praxis .................................................................................................................................................... 14 Werkzeuge ............................................................................................................................................................................ 14 Untergrund ............................................................................................................................................................................ 15 Praxistipps ............................................................................................................................................................................. 16 Tapetenarten ...................................................................................................................................................................... 18 Geschichte .......................................................................................................................................................................... 20 IMPRESSUM Deutsches Tapeten-Institut GmbH · Postfach 200649 · 40103 Düsseldorf Fon 0211 862864-11 · Fax 0211 862864-13 · info@tapeten.de · www.tapeten.de Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Konzeption, Design und Text: FederhenSchneider Werbeagentur GmbH Fotos: die deutschen Tapetenhersteller (Nachweis auf Wunsch über das Deutsche Tapeten-Institut GmbH) Druck: Görres-Druckerei und Verlag GmbH, Koblenz 003 INHALT RZ_DTI_Image_02_Fachw_Dez11.indd 3 15.12.11 17:25
FARBASSOZIATION 004 AKZENTE SETZEN FARBASSOZIATION & MUSTERBILDUNG Farben psychologisch betrachten? Ganz unbewusst ordnen wir den Facetten des Farbspektrums Gefühle und Empfindungen zu. Die Wahrnehmung obliegt dabei den gelernten Regeln unseres Lebens. So ist beispielsweise Blau typisch für das Wasser und wird in gleichem Maße mit kalt, beruhigend oder auch frisch assoziiert. GELB GRÜN Assoziationen wie Sonne, Licht und Energie Hoffnung, Gesundheit und Wachstum, die unterstreichen die Wirkung von gelb gestalteten Klassiker der Grün-Farbassoziation. Optisch Räumen. Sie erscheinen dynamisch, optisch wirkt Grün im Raum frisch, lebendig, gleich weiter, offener und strahlender. zeitig aber auch beruhigend. ORANGE BRAUN Heiterkeit, Energie und Freude sind Dinge, die Eine stabile, feste und widerstandsfähige man mit der Farbe Orange verbindet. So wirken Wirkung geht von Brauntönen aus. Sie stehen Räume dynamisch und lebendig und Wände für Erde, Boden oder auch Holz. scheinen näher zu rücken. ROT GRAU Rot vermittelt in der Raumwirkung verengende Freudlos, spröde, ausdruckslos? Psychologisch Proportionen und es scheint, als kämen die gesehen würde man Grau so bezeichnen. Im Wände näher. Dennoch geht kaum etwas Raum wirkt der Farbton dagegen stabil, funk- über den starken und wärmenden Charakter tional, kontrastmildernd und undurchdring- dieses Tons. lich. VIOLETT SCHWARZ Melancholie, Sehnsucht und Introvertiertheit. Der Klassiker im Kleiderschrank ist es nicht Viele Assoziationen verbinden wir mit der Farbe unbedingt an der Wand, obwohl ein Raum Violett. Im Raum wirkt sie verengend und massiv, tief und verhüllt wirkt, wenn man ihn schwer, erzeugt aber auch Tiefe. in Schwarz gestaltet. BLAU WEISS Ein helles Blau erzeugt luftige, ferne und Schwerelos, endlos, richtungslos, so sieht zugleich passive Assoziationen. In Dunkelblau man einen Raum in Weißtönen. Diese Farbe wirkt der Ton im Raum stabil, vertiefend und schafft auch in kleinen, dunklen Räumen Weite schwer. und Helligkeit. RZ_DTI_Image_02_Fachw_Dez11.indd 4 15.12.11 17:25
GEORDNET DYNAMISCH UNGEORDNET ABSTRAKT FIGURATIV NATÜRLICH TAPETEN KÖNNEN VIEL MEHR SEIN ALS NUR EIN WANDBELAG Sie schmücken ihre Umgebung, prägen einen Stil und schaffen einen unverwechselbaren Charakter in den eigenen vier Wänden. Das unverkennbare i-Tüpfelchen bilden dabei Muster in unterschiedlichsten Formen, Strukturen und Farben, die trotz ihrer Vielfalt genauen Grundlagen unterliegen. Natürlich, figurativ oder auch abstrakt können Muster auf die menschliche Wahrnehmung einwirken. Wie ausgeprägt der Charakter einer Tapete dabei zur Geltung kommt, hängt von der Anordnung der einzelnen Muster ab. So wirken geradlinige und geometrisch exakt positionierte Ornamente festigend und zugleich schützend, während temperamentvolle Gemüter tendenziell lebhafte und bewegte Motive bevorzugen würden. Natürlich wirkt es immer dann, wenn Strukturen völlig willkürlich und zufällig erscheinen. Muster machen aus Tapeten charakterstarke Statements für die Wand. 005 MUSTERBILDUNG RZ_DTI_Image_02_Fachw_Dez11.indd 5 15.12.11 17:25
RAUMWIRKUNG 006 HARMONIE IM RAUM WIRKUNG VON FARBE UND MUSTER Stimmung, Flair oder Atmosphäre entsteht überall da, wo Farbe im Spiel ist. Sie ist das unverwechselbare Stimmungsbarometer, das nicht trügt – das assoziative Verbindungsstück zwischen Wahrnehmung und Gefühlsebene. Im Zusammenspiel mit Mustern ergeben sich bei genauer Betrachtung beeindruckende Facetten der menschlichen Empfindung, die in der Reflexion ein hilfreicher Berater bei der Wahl der nächsten Tapete sein könnte. EIN KLASSIKER OHNE SCHWERMUT Wenn die Natur im heimischen Wohnzimmer Einzug hält, ist Grün ein beliebter und oft ausschlaggebender Farbton an der Wand. Es entsteht ein freundlicher Raum mit beruhigendem Charakter, der davon profi- tiert, dass die Wahl der Farben Grün und Blau perfekt mit den arabesken Ornamenten harmoniert. Das kontinuierlich aufgebaute Muster wirkt stabilisierend und das zarte Hellblau schafft in Verbindung mit frischem Grün eine ausgewogene und beruhigende Basis. FRISCHER WIND DURCH STARKE FARBEN Dynamische Akzente und eine kontrastreiche Farbgebung schmücken einen Raum farbenfroh, ohne ihn überladen wirken zu lassen. Das abstrakte Muster lebt vom geometrischen Ausdruck seiner Anordnung. In Verbindung mit einem satten rot- violetten Ton verschmelzen Muster und Farbe in har- monischem Einklang, was eine dezente Lebendigkeit schafft. RZ_DTI_Image_02_Fachw_Dez11.indd 6 15.12.11 17:25
GESCHMACKVOLL – TON IN TON Mit einem zarten Grau zieht immer ein edler Touch in die eigenen vier Wände ein. Die geradlinigen F ormen und symmetrischen Streifen bringen System und Kontinuität in einen Raum. Die einheitliche Form- und Farbgebung beruhigt, ohne Tristesse zu verbrei- ten, da die Graukombination aus Karos und Streifen spannende und schillernde Effekte erzeugt. DIE EDLE NATURVARIANTE Eine natürliche Atmosphäre in elegantem Gewand findet sich dort, wo filigrane Blütenmuster auf schim- mernde Effekte treffen. Ein zartes Altrosa auf metalli- schem Grund zeichnet detailreiche Kontraste. Flan- kiert von lebendig wirkenden Strukturen in Grau und Weiß, verschaffen sie diesem Raum einen gewichti- gen Charakter mit vielen strukturierten Highlights. EINE NEUARTIGE RETROSPEKTIVE Simple Streifen und vielschichtige Muster bilden eine Einheit, wenn Farbe und Symmetrie ins Spiel kom- men. Ein erdverbundenes Braun zeichnet detailrei- che, gleichförmige Ornamente an die Wand, die ei- nen facettenreichen Kontrast zur streng geordneten Schwarz-Weiß-Tapete bieten. Was auf den ersten Blick nicht zusammengehören mag, fügt sich stabil und strukturiert in den Wohnraum ein. 007 RAUMWIRKUNG RZ_DTI_Image_02_Fachw_Dez11.indd 7 15.12.11 17:25
RAUMGEFÜHL 008 NEUE PERSPEKTIVEN RAUMGEFÜHL & PROPORTIONEN Unsere natürliche Umgebung bestimmt seit jeher, wie wir unsere eigenen Lebensräume empfinden. Ein hellblauer Himmel und ein von Erde und Steinen bedeckter dunkler Boden sind die erlernten Grundelemente, die das Raumgefühl für uns ausmachen. Bei der Erfassung eines Raumes unterliegt die Betrachtung von Boden, Wand und Decke einer genauen Reihenfolge. Wir prüfen ganz automatisch die Stabilität des Untergrundes, folgen den Wänden und der Decke, um einen Gesamteindruck zu gewinnen. Diesen Perspektiven und Ansichten kann man mit gezielter Wandgestaltung entgegenwirken und somit ein neues Raumempfinden schaffen. der Decke mit dem Einen Streifen breit unter st den Raum Ein schützendes Dac h erh Tapezieren aufzuhören, läs en. ält ein Raum, ebenfalls niedriger erschein Tapeten mit senkrechten wenn die Decke dunkler Streifen bis zur tapeziert wird. Decke verengen den Raum Hohe Räume wirken nie . Lassen ihn aber driger. gleichzeitig höher wirken. RZ_DTI_Image_02_Fachw_Dez11.indd 8 15.12.11 17:25
lebten Raum niedriger erschein en, M it einem horizontal gek Querstreifen lassen einen Muster auf der Wand w irkt i, diesen breiter Diagonal verlaufende Must tragen aber auch dazu be er, große Orna mente ein Raum niedriger. wirken zu lassen. oder kräftige Farben verkle inern großzügige Räume optisch. and mit großen Mustern , e große Raumwirkung. Eine vollfläc hige Dekorw Kleine Muster haben ein mit Glanzeffekt, llen Farben wird wie beispielsweise Karos Einen Erker kann man rau mvergrößernd mit In Kombination mit he eitet. lässt den Raum größer ers cheinen. helleren Farben als auf den ang renzenden der Raum optisch gew Wänden in Szene setzen. GESTALTEN MIT BORTEN WÄNDE GEKONNT IN SZENE SETZEN Bordüren sind der krönende Abschluss einer Wand. Gerade große Räumlich- keiten profitieren von der optischen Trennung. Als Richthöhe dienen Tür-, Fenster- und Sockelmaße. Ohne viel Aufwand lassen sich mithilfe von Borten Raumproportionen verändern und Highlights schaffen, die einem Zuhause zum großen Auftritt verhelfen. 009 RAUMGEFÜHL RZ_DTI_Image_02_Fachw_Dez11.indd 9 15.12.11 17:25
VORBEREITUNG 010 DAS A & O DER TAPETE INFORMIEREN, BERECHNEN, PRÜFEN Tapezieren kann so einfach sein, beherzigt man ein paar einfache Grundregeln im Umgang mit Tapeten. Die Lust auf einen neuen Look zu Hause, die passende Tapete und eine gute Vorbereitung sind das A und O des Tapezierens. INFORMATION IST ALLES! Die Entscheidung ist gefallen: Neuer Schwung soll einziehen – und nun gilt es, unter den unzähligen Kollektionen die eine Lieblings tapete für Ihre Wohnumgebung zu finden. Inspirationshilfen wie Mustertapeten und Kollektionsbücher vom Maler oder aus dem Fachgeschäft können Sie in aller Ruhe zu Hause durchstöbern. Ein- richtungsmagazine, Internetforen und Internetseiten der Hersteller bieten anschauliche Raumkonzepte, die zum Neuanfang an der Wand einladen. DIE LUST AUF FRISCHEN WIND! Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Bevor Sie den Händler Ihres Vertrauens aufsuchen, prüfen Sie, was Ihre wohnliche Basis zu bieten hat. Da Tapeten genauso vielfältig wie die Ansprüche ihrer Nutzer sind, empfiehlt sich eine stilistische Begutachtung Ihrer Wohn- umgebung. Genauso wichtig wie die vorhandenen raumgestalte- rischen Faktoren ist der Untergrund – die Wand. Dem sollten Sie besondere Aufmerksamkeit widmen. Anleitungen hierfür finden Sie auf www.tapeten.de. Schritt für Schritt können Sie so mit M ethoden wie der Kratz- oder Wischprobe Ihren Raumgestaltungsplan auf solide Füße stellen. RZ_DTI_Image_02_Fachw_Dez11.indd 10 15.12.11 17:25
GENAU KALKULIEREN! Ist der Untergrund einwandfrei abgeklärt und vorbehandelt (s. Seite 15, Untergrund), können Sie das genaue Maß für Ihre neuen Wohn- ansichten bestimmen. Sie wissen nun, was für einen harten oder weichen Kern Ihre Wand zu bieten hat, haben sich umfassend mit den vorhandenen Gestaltungsmöglichkeiten auseinandergesetzt und brauchen jetzt eigentlich nur noch ein entscheidendes Detail – die Tapete. Wie viele Tapetenrollen Sie brauchen, ermitteln Sie mit einer einfa- chen Faustformel: Anzahl = Höhe x Raumumfang ÷ 5. Erker, Dachschrägen und Nischen müssen Sie selbstverständlich in Ihre Berechnungen einschließen, genau wie Sie Flächen von Fenstern und Türen nicht abziehen, sondern großzügig messen und als kom- plette Wandfläche betrachten. Auch Herstellerangaben über Rapport und Verschnitt müssen Sie in Ihre Kalkulation einbeziehen – das Eti- kett auf der Tapetenrolle gibt Aufschluss darüber. Als Grundregel gilt: Mit zunehmender Mustergröße wächst auch der Verschnitt. Wenn Sie nun ein wohlwollendes Häkchen hinter all diese Vorarbeiten machen können, steht der Umsetzung nichts mehr im Weg. ROLLENBEDARFSERMITTLUNG TABELLE UND FORMEL IM ÜBERBLICK ROLLENBERECHNUNG FORMEL ZUR BERECHNUNG DES ROLLENBEDARFS RAUMUMFANG ZAHL DER ROLLEN BEI EINER RAUMHÖHE VON DECKE: ANZAHL DER Mit dieser einfachen Formel lässt sich der Rollenbedarf für ansatzfreie Tapeten 2,10 bis 2,35 m 2,40 bis 3,05 m 3,10 bis 4,00 m ROLLEN mit dem Euro-Rollen-Maß von 10,05 x 0,53 m ermitteln. Bei Tapeten mit großem Versatz teilt man besser durch den Nenner 4. 6m 3 4 5 1 10 m 5 7 9 2 Raumumfang x Höhe = Rollenbedarf 5 12 m 6 8 11 3 15 m 8 10 14 4 18 m 9 12 17 5 20 m 10 14 19 6 24 m 12 16 23 7 31 m 15 19 25 8 011 VORBEREITUNG RZ_DTI_Image_02_Fachw_Dez11.indd 11 15.12.11 17:25
SYMBOLE 012 DAS A & O DER TAPETE TAPETENSYMBOLE Die Merkmale einer Tapete sind nach DIN EN 235 in den sogenannten Tapetensymbolen festgeschrieben. Sie beinhalten Angaben über Lichtbeständigkeit, Waschbarkeit, Verarbeitung, Musteransatz oder Rapport und darüber hinaus über die korrekte Art und Weise des Entfernens. Bei der Zusammenstellung Ihrer Tapeten sollten Sie außerdem auf die Fertigungsnummer der jeweiligen Tapetenrollen achten – Rollen mit gleicher Nummer stammen aus demselben Druckgang –, um eventuell auftretende Farbveränderungen zu vermeiden. WASSER- UND WASCHBESTÄNDIGKEIT Wasserbeständig Waschbeständig Hochwaschbeständig Scheuerbeständig Hochscheuerbeständig Frische Kleisterflecke können Geringe Verschmutzungen Verschmutzungen, außer Öle, Wasserlösliche Verschmut- mit einem leicht feuchten können mit einem feuchten Fette usw., kann man mit zungen entfernt man mit Schwamm abgetupft werden. Schwamm entfernt werden. leichter Seifenlauge und leichter Seifenlauge oder Schwamm entfernen. mildem Putzmittel. FARBBESTÄNDIGKEIT GEGEN LICHT Ausreichend Befriedigend Gut Sehr gut Ausgezeichnet Die Kriterien entsprechen der Wollskala. RZ_DTI_Image_02_Fachw_Dez11.indd 12 15.12.11 17:25
MUSTERANSATZ Ansatzfrei Gerader Ansatz Versetzter Ansatz Horizontaler Ansatz Gestürztes Kleben Muster brauchen beim Gleiche Muster in gleicher Das Muster auf der nächsten Jede Bahn wird nicht senk- Jede zweite Bahn auf den Kleben nicht beachtet zu Höhe nebeneinanderkleben. Bahn jeweils um eine halbe recht, sondern waagerecht Kopf stellen. werden. Musterhöhe verschieben. geklebt. VERARBEITUNG & VERSCHIEDENES Tapete einkleistern Wand einkleistern Vorgekleisterte Tapete Stoßfeste Oberfläche Überlappung und Doppelnahtschnitt Der Klebstoff ist auf die Der Klebstoff ist auf den zu Die Tapetenrückseite ist vor- Bezeichnet besonders wider- Jede neue Bahn überlappt Wandbekleidung aufzutra- tapezierenden Untergrund beschichtet mit Kleister, der standsfähige Spezialbeläge die vorherige um ca. 5 – 8 cm gen z.B. Tapeziermaschine. aufzutragen. durch Wässern aktiviert wird. mit hart-elastischer Ober- und wird mit dem Gleitfuß- fläche. messer geschnitten. BESEITIGUNG & VERSCHIEDENES Restlos abziehbar Spaltbar Nass entfernen Dublierte Prägewandbekleidung Die Tapete lässt sich beim Die Oberschicht der Tapete Die Tapete wird mit Wasser Hochwertige Prägetapete aus Renovieren ohne Rückstand ist trocken abziehbar. Die gründlich eingeweicht und zwei aufeinanderkaschierten trocken von der Wand ab- untere Schicht verbleibt als danach mit dem Spachtel ent- Papierschichten. Die Prägung ziehen. Makulatur auf der Wand. fernt. bleibt beim Tapezieren stabil. 013 SYMBOLE RZ_DTI_Image_02_Fachw_Dez11.indd 13 15.12.11 17:25
WERKZEUGE 014 NÜTZLICHE HELFER FÜR JEDEN BEDARF DAS PASSENDE WERKZEUG Zollstock, Spachtel, Tapezierschere und Deckenbürste, die Klassiker des Tapezierens. Was früher reichen musste, ist heute Standard, aber lange noch nicht alles. Der Handwerkermarkt bietet darüber hinaus noch unzählige weitere nützliche Helfer für die effektive Behandlung von alten und neuen Tapeten, die einem das Tapezieren erleichtern können, aber nicht zwingend notwendig sind. ANDRÜCKSPACHTEL ANDRÜCKWALZE CUTTERMESSER DECKENBÜRSTE DREIECK-SCHNEIDEKANTE Andrücken und Fixieren Andrücken und Fixieren Schneiden Andrücken und Fixieren Andrücken und Schneiden FARBROLLER FLÄCHENHOBEL GLEITFUSSMESSER MALERSPACHTEL NAHTROLLER Auftragen von Kleister Abschaben von Spritzern Schneiden (Doppelnaht) Entfernen und Verspachteln Andrücken PERFORATIONSWALZE SENKLOT STOSSSCHABER TAPETENMESSER TAPETENSCHIENE Entfernen alter Tapeten Anzeichnen lotrechter Linien Glätten des Untergrundes Schneiden (präzise) Ausrichten (genau) TAPETENTIGER TAPEZIERBÜRSTE TAPEZIERSCHERE TAPEZIERWISCHER ZOLLSTOCK Entfernen von Tapeten Überwiegend für Raufaser Schneiden Andrücken (schonend) Ausmessen RZ_DTI_Image_02_Fachw_Dez11.indd 14 15.12.11 17:26
VON GRUND AUF TAPETEN ENTFERNEN & UNTERGRUND VORBEREITEN KOMPLETT ABLÖSEN Bevor die „Neue“ einziehen kann, muss die alte Tapete weichen. Im Normalfall gelingt dies mit simpler Muskel- kraft und unter Zuhilfenahme von Tapetenlöser, Wasser, Spachtel und Deckenbürste. Wenn alte Wandverklei- dungen, z. B. wasch- oder scheuerbeständige Tapeten, trotz kontinuierlichem Anfeuchten nicht von der Wand weichen, ist das Perforieren mit „Igelwalze“ oder „Tapetentiger“ eine gute Möglichkeit, sie besser zu lösen. Abdampfen ist die letzte Chance bei dispersionsgestrichenen oder -geklebten Tapeten. S ogenannte spaltbare Wandbeläge hinterlassen eine Trägerschicht, die auf der Wand verbleiben und als Makulatur dienen kann. FARBE AN DER WAND Schleifen und Abkratzen ist das Mittel, um alte, nicht haftfähige oder gerissene Farb- und Lackanstriche zu entfernen. Hilft dies nicht, muss man Abbeizemittel zur vollständigen Beseitigung der vorhandenen Farbe benutzen. NEUTRALISIEREN Ein Untergrund auf Mineralputzbasis sollte vor dem Tapezieren mit einer neutralisierenden Grundierung, einer sogenannten Fluatlösung, behandelt werden, um hochalkalische Eigenschaften umzukehren. Dies schafft eine solidere und gefestigte Basis und beugt zudem Wasserflecken vor. AUSGLEICH SCHAFFEN Spiegelglatte Flächen sind selten, deshalb muss man sich vor dem eigentlichen Tapezieren mit Uneben- heiten auseinandersetzen. Risse, Löcher, Dellen und Co. sollten immer ausgeglichen und begradigt werden, um später ein einwandfreies Tapezierergebnis zu gewährleisten. Auch eine Grundierung für stark saug fähige oder sandende Untergründe ist absolut empfehlenswert und nötig. 015 UNTERGRUND RZ_DTI_Image_02_Fachw_Dez11.indd 15 15.12.11 17:26
TIPPS 016 PRAXISORIENTIERT TIPPS & TRICKS Gewusst wie – mit den praktischen Profitricks ist keine Ecke, keine Kante und keine Nische vor dem neuen Wand- kleid sicher. Mit ein paar Handgriffen können Sie jedes Zimmer in ein neues Licht tauchen, ohne dabei Abstriche bei Form und Design machen zu müssen. Mit dem nötigen Werkzeug und ein wenig Geduld gelingt auch Heim- werkern das Kleben von Tapeten in Fensterlaibungen, an Fußleisten oder an ungeraden Kanten. Eine Tapetenbahn wird üb er das Fenster hinaus Muster werden nur dann überlappend angebrac ht, gerade, wenn man die an den Ecken und Kanten laufende Bahn mit 2 cm eingeschnitten und anschlie Überschuss zur Ecke tre ßend anschlussfrei mehrfach einschneidet, di nnt, in die Laibung geklebt. e neue Bahn auslotet rgt an Decke und auf den Überstand kle Ein Kantenschnittlineal so bt. re Abschlüsse ohne und Fußleisten für saube und Untergrund. Kleisterreste an M esser RZ_DTI_Image_02_Fachw_Dez11.indd 16 15.12.11 17:26
zu ieren der Decke am besten re Abschlüsse im Bereich Arbeiten Sie beim Tapez t un d Hiermit lassen sic h saube zweit. Die Tapete wird am Fenster angesetz eugen. Das sorgt für einem Besen fixiert. von senkrechten Kanten erz er. Leisten für einen Rundbo gen an einem Sc henkel das Ende der Bahn mit passend fortlaufende Must mehrfach einschneiden, um eine genaue Rundung zu formen. Nac h dem An spac hteln entsteht ein exakter Kantenverlauf. Strom abschalten, Steck Um Muster über dem dosenabdeckungen abnehm Rahmen zu erhalten, Nun komplett übertapez en. 2-3 cm über den Rahm ieren, anschließend en weiterlaufen lassen, kreuzförmig einschneiden, überlappende Bahnen von M echanik vom zwei Seiten an legen, Kleister befreien und zusch mittig trennen und Türüb neiden. ersatz abschneiden. . Der Knick ist entscheidend sig trennen Bahn im Eck überschüs und anschließend den neuen Teil auf Stoß kleben. TAPEZIEREN – KINDERLEICHT 5 GOLDENE REGELN, DIE MAN BEACHTEN SOLLTE Mit ein paar einfachen Handgriffen gehören unschöne Blasenbildung, Ansätze und Falten auf der Wand für immer der Vergangenheit an. Mehr Tipps und Videoanleitungen auf www.tapeten.de. 1. ALTE TAPETEN VORHER ENTFERNEN 2. FENSTER UND TÜREN GESCHLOSSEN HALTEN 3. HEIZUNG AUSSCHALTEN 4. PAPIERTAPETEN AUSREICHEND WEICHEN LASSEN 5. TAPETEN AUF STOSS KLEBEN 017 TIPPS RZ_DTI_Image_02_Fachw_Dez11.indd 17 15.12.11 17:26
TAPETENARTEN 018 DIE WELT DER TAPETEN MATERIAL & BESCHAFFENHEIT Kleine Kreise, große Blumen, zierliche Ranken oder lebensechte Fotomotive? Angesichts der Vielfalt an Mustern, Farben und Formen fällt eine Wahl schwer und auch die Art der Tapete stellt viele vor eine schwierige Aufgabe – dabei kann es so einfach sein, die richtige Tapete für seine Ansprüche zu finden. VLIESTAPETEN Sie gehören zu den Allroundern und erleichtern das Tapezieren enorm. Da die Einweichzeit nach dem Einkleistern entfällt, können Vliestapeten ohne lange Wartezeiten direkt auf der Wand angebracht w erden. Das Material ist besonders dimensionsstabil und kann dadurch kleine Risse im Untergrund über brücken. Vliestapeten lassen sich zudem ohne große Vorarbeit rückstandsfrei entfernen, haben eine ange- nehme Haptik und können dank Wasser- und Dampfbeständigkeit auch in Küche und Bad zum Einsatz kommen. RZ_DTI_Image_02_Fachw_Dez11.indd 18 15.12.11 17:26
PAPIERTAPETEN Diese Tapetenart besteht aus Papier, das aus zwei Schichten zusammengesetzt und mehrfarbig bedruckt ist. Oft zählen extravagant designte und besonders aufwändig gestaltete Tapeten zur Gruppe der Papiertapeten. KUNSTSTOFFTAPETEN Die auch unter dem Namen Profil- oder Vinyltapeten bekannten Wandverkleidungen erhalten im Herstellungs- prozess durch expandierenden Kunststoff ein reliefartiges Design. Der so entstehende dreidimensionale Effekt erzeugt eine ungeahnte Plastizität, die durch die aufgebrachten Farbschichten noch verstärkt werden kann. TEXTILTAPETEN Diese zweischichtige Wandbekleidung besteht aus einer unteren Lage Papier und einer Schicht aus Textilgewebe wie Wolle, Jute, Seide, Leinen, Baumwolle oder auch Kunstfasern. Dieser Einzigartigkeit muss auch in der Verarbeitung Rechnung getragen werden. So sollte man eingekleisterte Bahnen mindestens 15 bis 25 Minuten einweichen lassen. VELOURSTAPETEN Eine samtig-flauschige Oberfläche versprechen Tapeten mit dieser Art von Beschaffenheit. Dabei werden auf ein schweres, robustes Papier durch elektrostatische Einflüsse Textilfasern aufgeflockt. Velourstapeten sind aufgrund ihrer Oberflächenstruktur sehr empfindlich und müssen in der Verarbeitung sehr sorgsam behandelt werden. PRÄGETAPETEN Indem man zwei Papierbahnen übereinanderklebt und noch im nassen Zustand durch Prägewalzen leitet, entsteht im Zuge der Nassformung ein dauerhaft gestanztes Muster in der Tapete. TAPETENPRODUKTION DRUCKVERFAHREN IM ÜBERBLICK 1. FLEXODRUCK 4. DIGITALDRUCK Dieses Hochdruckverfahren benutzt Rundschablonen zum Übertragen und Ein Verfahren, das immer stärker in den Fokus der Tapetenhersteller rückt, ist Drucken der gewünschten Motive. Dabei werden die hochstehenden Bereiche der Digitaldruck. Dabei wird ohne vorherige Erstellung einer Druckform in der flexiblen Walzen mit jeweils einer Farbe versehen – mehrere aufeinander- direkter Übertragung vom Computer ein Druckerzeugnis erstellt. Kleine Auflagen folgende Druckgänge ergeben das Gesamtbild. Dieses Verfahren eignet sich wie beispielsweise Fototapeten werden individuell per Digitaldruck erzeugt. nicht für feine Strukturen und filigrane Musterzeichnungen. 5. PRÄGEDRUCK 2. TIEFDRUCK In diesem Fall werden Muster in den Druckstoff geprägt. Man bezeichnet Dieses Verfahren ermöglicht besonders detaillierte Raster, da der Farbstoff aus dieses Verfahren auch als Blinddruck oder Blindpressung, da man ohne tiefer liegenden Partien des Formzylinders auf die Druckbahn übertragen wird Farbeinwirkung Effekte auf dem zu bedruckenden Material erzeugt. und so sehr akkurate und ebenmäßige Farbverläufe in hohen Auflagen erzeugt werden können. 3. SIEBDRUCK Hierbei kommt ein perforiertes Rundsieb zum Einsatz. Die Farbe wird auf die Siebschablone aufgetragen und anschließend mithilfe einer sogenannten Rakel durch die Maschen gepresst und auf den Druckstoff übertragen. Dieses Verfahren eignet sich besonders gut für hochwertige Tapeten-Dessins. 019 TAPETENARTEN RZ_DTI_Image_02_Fachw_Dez11.indd 19 15.12.11 17:26
GESCHICHTE 020 GESCHICHTSTRÄCHTIG HISTORIE DER TAPETE (1520 – 1910) DEUTSCHE RENAISSANCE DEUTSCHES ROKOKO BIEDERMEIER Samtbrokat & Spanischleder „Rocaille“ & „Chinoiserie“ Landschaftspanorama Kostbare Stoffe wie Samtbrokat Üppige und prunkvolle Muster Der Biedermeier-Stil bricht mit und Damast finden ihren Weg transformieren sich in zierlich- dem repräsentativen Ernst des über die großen Handelszentren filigrane Dessins. Typisch: das napoleonischen Empires. Die Venedig und Florenz in die Wohn- asymmetrische Muschelmotiv, Inneneinrichtung ist Ausdruck räume des reichen Bürgertums. die sogenannte Rocaille. Zarte eines einfachen, tugendhaften Das Dekor ist symmetrisch und in Blumendekore unterstreichen Lebensstils – so auch die Tapete: floralen, mauresken Ornamenten den luftigen und luxuriösen Kleine Muster und romantische und bunten Farben gehalten. Charakter, genau wie die beliebte Motive aus der Natur sind gefragt. Auch eine exklusive Wandbe „Chinoiserie“, bestehend aus Beliebt sind Landschaftszimmer kleidung, das Spanischleder, ist handgefertigter fernöstlicher mit Panoramatapeten, die den beliebt. Blütenmalerei. Raum ins Freie öffnen. 1520 1735 1815 1660 1789 1850 1800 1830 1910 1660 1755 1820 DEUTSCHER BAROCK DEUTSCHER KLASSIZISMUS HISTORISMUS Goldleder & Akanthusblatt Symmetrie & Antike Stilmix & Rotationsdruck Ludwig XIV., der „Sonnenkönig“, Elemente der antiken Malerei Farben, Muster und Proportionen prägt mit seinem Versailler Hof- und Herrschaftssymbole wie Lor- werden ebenso konfus kombiniert, staat den Stil der Zeit. Schwere beerkränze und Säulen sind zu wie die Stile aufeinanderfolgen: Farben, punzierte (geprägte) Gold- streng symmetrischen Mustern Ob Neorenaissance, Neoklassi- ledertapeten sowie üppige Motive geordnet und sind charakteris- zismus oder gar kolonialer aus geschwungenem Bandwerk tisch für diese Zeit. Die soge- Exotismus – erlaubt ist, was und Ornamente des distelartigen nannte Groteske – ein an der gefällt. Die industrielle Revoluti- Akanthusblatts bestimmen, womit Mittelachse symmetrisch gespie- on markiert auch eine Veränderung man die Wand verkleidet. geltes Ornament – ist typisch in der Fertigung von Tapeten: der und zeigt zarte Ranken und Rotationsdruck ermöglicht maschi- phantasievolle Motive römi- nell gefertigte Leimdrucktapeten. schen Ursprungs. RZ_DTI_Image_02_Fachw_Dez11.indd 20 15.12.11 17:26
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