Gehörschutz - SICHERHEIT KOMPAKT - AUVA
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M·plus 700 SICHERHEIT KOMPAKT Infos für fte üh rungs krä F n Das Plus a ! Sicherheit Gehörschutz Sicherheitsinformation für Führungskräfte www.auva.at
Inhalt Rechtliche Grundlagen 4 Persönliche Schutzausrüstung (PSA) 4 Grundsätze zur Lärmminderung am Arbeitsplatz 4 Gehörschutz 4 Schädigung und Schutz des Gehörs 5 Mögliche Schädigungen des Gehörs 5 Der Gehörschützer 6 Ausstattung und Schutzprinzipien von Gehörschützern 8 Grundsätzliche Arten von Gehörschützern 8 Elektronische Zusatzfunktionen 9 Auswahl von Gehörschützern 11 Allgemeines 11 Auswahlempfehlungen für unterschiedliche Arten von Gehörschützern 11 Inhalte der Benutzerinformation 12 Abschätzung der Schutzwirkung – HML-Check 13 Unterweisung 14 Inhalte der Unterweisung 14 Richtiges Einsetzen von Gehörschutzstöpseln 15 Maßnahmen zur Steigerung der Tragebereitschaft 16 Literatur und weitere Informationsquellen 17 Anhang 18 Praxisbeispiel: Abschätzung der Schutzwirkung mittels HML-Check 18 Redaktionsschluss: 12.11.2020 3
Rechtliche Grundlagen Persönliche Schutzausrüstung (PSA) Um Unfallgefahren oder Gesundheitsrisiken zu nicht durchführbar, muss zur Verhütung von Gefähr- minimieren, sind entsprechend dem Arbeitnehmerln- dung durch unvermeidliche Restrisiken persönliche nenschutzgesetz (ASchG) vorrangig technische Maß- Schutzausrüstung (PSA) vorgesehen werden. nahmen zum Ausschalten des Risikos an der Quelle oder organisatorische Maßnahmen zum Schutz der Unter persönlicher Schutzausrüstung ist jeder Aus- Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch kollekti- rüstungsgegenstand zu verstehen, der dazu bestimmt ve Einrichtungen zu treffen. ist, von einer Person getragen oder gehalten zu wer- den, um sich vor Gefahren für ihre Sicherheit und/ Reichen diese Maßnahmen nicht aus bzw. sind sie oder Gesundheit zu schützen. aus technischen oder organisatorischen Gründen Grundsätze zur Lärmminderung am Arbeitsplatz 1. Lärmarme Arbeitsverfahren und Arbeitsmittel zeichnung an der PSA selbst oder an der Verpackung 2. Organisatorische Maßnahmen (z. B. bei Gehörschutzstöpseln) an. 3. Raumakustik, Schallschutzwände, Schallschutzkapseln Entsprechend der Verordnung (EU) 2016/425 ist die 4. Gehörschützer Erstellung einer Benutzerinformation notwendig, die beim Kauf von PSA mitgeliefert werden muss. Persönliche Schutzausrüstung ohne CE-Kenn- Bei der Benützung von PSA oder von PSA-Kombina- zeichnung darf nicht auf den europäischen tionen kann es zu Behinderungen kommen. Deshalb Markt gebracht werden! ist bei der Auswahl geeigneter PSA neben dem erfor- derlichen Schutzniveau auch der individuelle Trage- Die Verordnung (EU) 2016/425 legt die grundlegen- komfort zu berücksichtigen. den Sicherheitsanforderungen an PSA bezüglich Ge- staltung und Herstellung fest. Als sichtbares Zeichen Die Auswahl von PSA beruht auf der Analyse und der dafür, dass der Hersteller von PSA die Auflagen dieser Bewertung der Risiken am Arbeitsplatz. Die Kosten Verordnung eingehalten hat, bringt er die CE-Kenn- für PSA sind vom Arbeitgeber zu tragen. Gehörschutz Die Verordnung Lärm und Vibrationen (VOLV) und die Schallpegel muss den Expositionsgrenzwert auf jeden Verordnung Persönliche Schutzausrüstung (PSA-V) Fall unterschreiten. zum ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) regeln unter anderem die Verwendung von Gehörschutz. Für jede Arbeitnehmerin bzw. jeden Arbeit- nehmer, die bzw. der über dem Auslösewert Übersteigt der Lärmexpositionspegel eines Arbeit- (LA,EX,8h > 80 dB oder LC,peak >135 dB) lärmex- nehmers bzw. einer Arbeitnehmerin LA,EX,8h den poniert ist muss ein Gehörschutz zur alleinigen Auslösewert von 80 dB (bzw. LC,peak von 135 dB), Benutzung zur Verfügung stehen. muss geeigneter Gehörschutz zur Verfügung gestellt werden. Wenn der Expositionsgrenzwert von 85 dB Die Zuordnung eines Gehörschutzes zu einer Maschi- (bzw. LC,peak = 137 dB) überschritten wird, hat der ne, der von mehreren Personen bei der Bedienung Arbeitnehmer bzw. die Arbeitnehmerin den Gehör- dieser Maschine zu benützen ist, ist gemäß den schutz verpflichtend zu tragen. Der am Ohr wirksame gesetzlichen Vorgaben nicht zulässig. 4
Schädigung und Schutz des Gehörs Mögliche Schädigungen des Gehörs Lärmexposition kann Gesundheitsbeschwerden, ins- haben. Wird das Ohr ungeschützt hohem Lärm aus- besondere Gehörschäden, und Unfallrisiken zur Folge gesetzt, sind irreparable Gehörschäden zu erwarten. Abb.1: Beispiele für mögliche Schädigungen des Gehörs Lärmschwerhörigkeit Lärmschwerhörigkeit entwickelt sich meist schlei- Lärmschwerhörigkeit (Berufskrankheit Nr. 33 gemäß chend über einen längeren Zeitraum und wird des- Anlage 1 zum ASVG) ist auch heute noch die am halb häufig erst spät bemerkt. Die Verschlechterung häufigsten anerkannte Berufskrankheit. der Hörfähigkeit im höheren Frequenzbereich nimmt die Person meist anfangs nicht wahr. Bei weiterem Lärmschwerhörigkeit ist nicht heilbar und Fortschreiten kann vor allem bei Hintergrundlärm entwickelt sich häufig über einen längeren der Inhalt von Gesprächen nur mehr teilweise bis gar Zeitraum. Je lauter der Lärm, desto schneller nicht verstanden werden. kommt es zur irreversiblen Gehörschädigung. 5
Der Gehörschützer Bei vorhandener CE-Kennzeichnung und der Angabe chung, Hitzebeständigkeit, Tragekomfort etc. ein- der entsprechenden Norm „EN 352“ kann davon gehalten werden. Wie Abbildung 2 zeigt, kann sich ausgegangen werden, dass die EU-Vorgaben bezüg- die Schutzwirkung von Gehörschützern jedoch durch lich Mindestschalldämmung, mechanischer Beanspru- zahlreiche Einflüsse verringern. Inkonsequente Benutzung Unsachgemäße Benutzung z. B. häufiges Entfernen des z. B. durch falsches Einsetzen von Gehörschützers im Lärmbereich, Gehörschutzstöpseln geringe effektive Tragedauer Unsachgemäße Kombination mit anderer PSA z. B. nicht geprüfte Kapsel-Helm-Kombination Schlechte Passform des Gehörschutzes z. B. durch falsche Größenauswahl (Small, Medium, Large) Leckage zwischen Kopf und Gehörschutz z. B. durch Brillenbügel, Haare Unsachgemäße Lagerung und Alterung des Materials Pflege z. B. vorzeitige Alterung durch z. B. durch falsche Aufbewahrung, UV-Strahlung Reinigung, Instandhaltung Abb. 2: Beispiele für Einflüsse, die die Schutzwirkung von Gehörschützern verringern Am besten wirkt ein Gehörschützer, wenn er im Lärmbereich dauernd und richtig getragen wird! 6
Um wirksam zu sein, sind Gehörschützer während drastisch. Das folgende Diagramm veranschaulicht, der gesamten Einwirkdauer von gehörgefährdendem wie wichtig das konsequente Tragen des Gehörschut- Lärm zu tragen. Werden sie auch nur für kurze Zeit zes für seine effektive Wirkung ist. abgesetzt, reduziert sich ihre Schutzwirkung bereits Diagramm 1: Minderung der effektiven Schutzwirkung bei gleichbleibender Lärmbelastung mit abnehmender Tragedauer eines Gehörschützers mit einer Schalldämmung von 24 dB Wird ein Gehörschützer während eines achtstündigen Arbeitstages im Lärmbereich nur vier Stunden getragen, beträgt seine effektive Schutzwirkung nur mehr 3 dB! 7
Ausstattung und Schutzprinzipien von Gehörschützern Grundsätzliche Arten von Gehörschützern Kapselgehörschützer Kapselgehörschützer können mit Kopfbügel, Nacken- ist, dass die Kombination von Helm und Gehörschutz bügel oder Universalbügel ausgestattet sein oder vom Hersteller als solche zugelassen sein muss. direkt an einem Helm befestigt werden. Zu beachten Abb. 4 Kapselgehörschützer Abb. 5 An Schutzhelm befestigte Kapselgehörschützer Gehörschutzstöpsel Gehörschutzstöpsel werden in Einwegprodukte für Mehrweg-Gehörschutzstöpsel die einmalige Anwendung und wiederverwendbare Produkte für den wiederholten Gebrauch eingeteilt. Fertig geformte Gehörschutzstöpsel, meist aus wei- chen Kunststoffen gefertigt, können ohne weiteres Einweg-Gehörschutzstöpsel Verformen in den Gehörgang eingesetzt werden. (Dehnschaumstöpsel) Vor Gebrauch – sprich: vor dem Einsetzen in den Gehörgang – zu formende Gehörschutzstöpsel (Dehnschaumstöpsel) sind üblicherweise Produkte zur einmaligen Verwendung. Abb. 6 Einweg-Gehörschutzstöpsel Abb. 7 Mehrweg-Gehörschutzstöpsel 8
Individuell angepasste Gehörschützer (Otoplastiken), Bügelstöpsel sind fertig hergestellt aus Kunststoff, sind den individuellen geformte Gehörschutz- Gehörgängen der Benutzerin bzw. des Benutzers stöpsel, die an einem nachgeformt. Kopfbügel befestigt sind. Abb. 8 Otoplastiken Abb. 9 Bügelstöpsel Elektronische Zusatzfunktionen Gehörschützer mit elektronischen Zusatzfunktionen zunehmendem Schallpegel stärker dämmen oder eine sind sowohl als Kapselgehörschutz als auch als Ge- Audiowiedergabe ermöglichen, muss sichergestellt hörschutzstöpsel erhältlich. Auch beim Verwenden sein, dass Warnsignale gehört werden können. von elektronischen Zusatzfunktionen, die z. B. mit Pegelabhängige Gehörschützer Gehörschützer mit aktiver Lärm- Sie gewährleisten aufgrund ihrer Konstruktion eine kompensation (ANR – Active Noise mit zunehmendem Schallpegel steigende Schutzwir- Reduction) kung und gleichzeitig gute Kommunikationseigen- schaften in Phasen mit geringerer Lärmbelastung. Eingebaute elektronische Schaltkreise zur teilweisen Auslöschung des auftreffenden Schalls (Interferenz) erhöhen die Schutzwirkung für den Benutzer bzw. die Benutzerin. Der Einsatz empfiehlt sich bei tieffre- quentem Lärm. Abb. 10 Pegelabhängige Gehörschutzstöpsel Abb. 11 Gehörschützer mit aktiver Lärmkompensation 9
Gehörschützer mit Kommunika- Gehörschützer für Unterhaltungs- tionseinrichtung zwecke Durch Kabelverbindungen oder auch drahtlos werden Durch Kabelverbindungen oder auch drahtlos werden Warn- und Gefahrensignale sowie sicherheitsrelevan- Unterhaltungsprogramme (z. B. Musik) übertragen. te Kommunikation übertragen. Diese Gehörschützer müssen gemäß der Norm EN 352-8 bzw. EN 352-10 geprüft werden, was eine Begrenzung des wiedergegebenen Signals mit 82 dB am Ohr des Benutzers voraussetzt. Abb. 12 Gehörschützer mit Kommunikationseinrichtung 10
Auswahl von Gehörschützern Allgemeines Auf dem Markt wird eine Vielzahl unterschiedlicher Benutzer Rechnung zu tragen, müssen die Gehör- Gehörschützer angeboten. Gehörschützer sind so schützer eine ausreichende Anpassung gewährleisten auszuwählen, dass der Schallpegel am geschütz- oder in verschiedenen Größen zur Verfügung stehen. ten Ohr (L’A) im Idealfall 70 bis 80 dB beträgt (siehe Tabelle 1). Eine Überprotektion gilt es zu vermeiden, L’A Schallpegel am Beurteilung der da sonst die Wahrnehmung von Gefahrensignalen, geschützten Ohr Schutzwirkung Sprache oder anderen Nutzsignalen beeinträchtig wird. Überdies fühlt sich der Träger von Gehörschüt- > 85 dB nicht geeignet zern bei Überprotektion möglicherweise von seiner 80 – 85 dB annehmbar Umgebung isoliert. 70 – 80 dB gut geeignet Ein wichtiges Auswahlkriterium ist der Tragekomfort, < 70 dB bedingt geeignet1 da bequeme Gehörschützer eher akzeptiert und Tab. 1: Zusammenhang Schallpegel am geschützten auch wirklich konsequent getragen werden. Deshalb Ohr und Schutzwirkung (Über- bzw. Unterprotektion) sollten potenzielle Benutzerinnen und Benutzer die Möglichkeit haben, in der Gewöhnungsphase zwi- schen verschiedenen Modellen auszuwählen. Um den unterschiedlichen Kopfformen der Benutzerinnen und 1 Verständigung und Isolationsgefühl prüfen! Auswahlempfehlungen für unterschiedliche Arten von Gehörschützern Generell lassen sich für die unterschiedlichen Arten Pegelabhängige Gehörschützer, wenn die von Gehörschützern folgende Auswahlempfehlungen Lärmbelastung stark schwankt und auch Kommu- zusammenfassen: nikation erforderlich ist. Gehörschutzstöpsel, wenn der Gehörschutz Kapselgehörschützer mit aktiver Geräusch- ständig getragen werden muss, insbesondere bei kompensation, wenn häufig tieffrequente hohen Temperaturen und/oder Feuchtigkeitseinwir- Geräusche auftreten. Hinweis: Auf dem Markt kung und bei Staubbelastung. Weiters empfehlen werden nur wenige Produkte angeboten, die als sich Gehörschutzstöpsel, wenn gleichzeitig andere PSA zertifiziert sind. PSA oder eine optische Brille zu tragen sind. Gehörschützer mit Kommunikationseinrich- Otoplastiken, (individuell angepasste Gehör- tung, wenn Kommunikation im Lärmbereich nötig schutzstöpsel) wenn hoher Tragekomfort sicher- ist (z. B. Gespräche über Funk, Bluetooth). gestellt werden soll. Hinweis: Bei der Auslieferung Gehörschützer für Unterhaltungszwecke, und in regelmäßigen Abständen sind Funktions- wenn eine Erhöhung der Akzeptanz des Gehör- kontrollen gemäß den Herstellerangaben (in der schutzes angestrebt wird. Hinweis: Die Unfallge- Regel alle zwei bis fünf Jahre) durchzuführen. fahr kann sich aufgrund der akustischen Abschir- Kapselgehörschützer, wenn vorherzusehen ist, mung durch diese Gehörschützer erhöhen. dass die Gehörschützer häufig auf- und abgenom- Hinsichtlich der Schalldämmung sind Kapselgehör- men werden. schützer und Gehörschutzstöpsel grundsätzlich Kapselgehörschützer kombiniert mit Gehör- gleichwertig. Es gibt sowohl Gehörschutzstöpsel als schutzstöpseln, wenn sehr hohe Schallpegel auch Kapselgehörschützer mit vergleichsweise hoher auftreten. oder niedriger Schalldämmung. 11
Inhalte der Benutzerinformation Jeder Hersteller von Gehörschützern muss eine Be- mind. 97 dB für hochfrequente Geräusche, nutzerinformation zur Verfügung stellen, die wichtige mind. 96 dB für mittelfrequente Geräusche und und nützliche Hinweise liefert. mind. 94 dB für tieffrequente Geräusche be- tragen. Angaben zu Schalldämmwerten Gehörschützer mit aktiver Geräuschkompen- Gemäß CE-Kennzeichnung müssen darin unter sation: anderem folgende Angaben zu Schalldämmwerten enthalten sein: Schalldämmung mit eingeschalteter aktiver Ge- räuschkompensation (ANR); SNR (Single Number Rating): in Europa übliche zusätzlich muss der zulässige maximale Schallpegel Einzahlangabe für die mit einem Gehörschutz zu am Arbeitsplatz für die einwandfreie Funktion der erzielende Schalldämmung aktiven Geräuschkompensation angegeben sein. HML-Werte: Schalldämmung des Gehörschutzes Gehörschützer mit Kommunikationseinrichtung: für hohe (H-Wert), mittlere (M-Wert) und tiefe Frequenzen (L-Wert) Kriteriumssignal (gibt an, bei welchem Eingangssignal 85 dB am Ohr des Benutzers überschritten werden) APV (Assumed Protection Value): vorausgesetz- te Schutzwirkung in Oktavfrequenzbändern Schallpegel am Ohr des Benutzers für höchstmög- liches Eingangssignal Allgemeine Angaben Nutzungsdauer für das höchstmögliche Eingangs- Zusätzlich zu den Schalldämmwerten muss die Benut- signal, das einem äquivalenten Schallpegel am Ohr zerinformation unter anderem Folgendes enthalten: des Benutzers von 82 dB(A) über acht Stunden entspricht Anweisungen zur richtigen Aufbewahrung, Reinigung und Desinfektion sowie Wartung des Gehörschützer für Unterhaltungszwecke Gehörschützers (Musik): Lebensdauer mit Herstellungsdatum oder Haltbar- Bestätigung, dass der Schallpegel am Ohr auf 82 dB keitsdatum des Produkts, Größenbereich, passende begrenzt ist Ersatzteile Angabe, bis zu welcher Eingangsspannung der Liste der zulässigen Kombinationen aus Kopf-/Ge- Schallpegel am Ohr auf 82 dB begrenzt ist sichtsschutz und Kapselgehörschützer Angaben für Gehörschützer mit elektronischen Zusatzeinrich- tungen Bei Gehörschützern mit elektronischen Zusatzeinrich- tungen kommen folgende Angaben hinzu: Pegelabhängige Gehörschützer: Kriteriumspegel als ein Maß für die Schutzwirkung. Sie geben an bis zu welchem äußeren Schall- druckpegel unter dem Gehörschutz ein Pegel von maximal 85 dB am Ohr erreicht wird. Daher gilt: Je höher der Kriteriumspegel, desto besser die Schutzwirkung. Der Kriteriumspegel muss 12
Abschätzung der Schutzwirkung – HML-Check Es gibt viele Methoden, den am Ohr wirksamen vom Gehörschützertyp abhängig und auf eine „nicht Schallpegel L’A,eq abzuschätzen. Die Vorteile des qualifizierte Verwendung“ zurückzuführen. HML-Checks liegen zum einen in der Möglich- keit, die Frequenzzusammensetzung des zu Gehörschützertyp Praxis- dämmenden Geräusches zu berücksichtigen, abschlag Ks ohne dabei unnötig detailreiche Berechnungen anstellen zu müssen; und zum anderen darin, vor Gebrauch zu formende 9 dB dass lediglich der A-bewertete Schallpegel er- Gehörschutzstöpsel forderlich ist. fertig geformte Gehörschutzstöpsel Nötige Voraussetzungen für die Beurteilung der Bügelstöpsel 5 dB Schutzwirkung: Kapselgehörschützer A-bewerteter Schalldruckpegel des Geräusches LA,eq oder Lärmexpositionspegel LA,EX,8h Otoplastiken (mit Funktionskontrolle) 3 dB Tab. 3: Gebräuchliche Praxisabschläge von den Herstel- Differenz zwischen C- und A-bewertetem Schall- lerangaben zu Schalldämmwerten unterschiedlicher druckpegel (LC,eq - LA,eq) oder Einschätzung, ob das Gehörschützertypen; Quelle: DGUV-Regel 112-194 zu dämmende Geräusch vorwiegend tieffrequent „Benutzung von Gehörschutz“ oder mittel- bis hochfrequent ist: vorwiegend vorwiegend mittel-/ Die Pegel am geschützten Ohr werden wie folgt tieffrequente hochfrequente berechnet: Schallquellen Schallquellen (LC,eq - LA,eq ≥ 5 dB) (LC,eq - LA,eq < 5 dB) mittel- bis hochfrequenter Lärm: L‘A,EX,8h = LA,EX,8h - (M - Ks) Bagger Winkelschleifer tieffrequenter Lärm: Elektroschmelzofen Getränkeabfüllanlage L‘A,EX,8h = LA,EX,8h - (L - Ks) Erdbaumaschine Druckluftdüse LA,EX,8h ist der Lärmexpositionspegel in dB Hochofenanlage Elektronagler L‘A,EX,8h ist der Lärmexpositionspegel am geschützten Ohr in dB Kompressoranlage Holzbearbeitungsmaschine M ist der Dämmwert für mittlere Stanzpresse Hydraulikpumpe Frequenzen in dB L ist der Dämmwert für tiefe Frequenzen Elektroumformer Schlagschrauber in dB Verbrennungsofen Schleifmaschine Ks ist der Praxisabschlag in dB Tab. 2: Beispieltabelle zur Einschätzung der Fre- Eine praktische Anwendung des HML-Checks zur quenz von Schallquellen Auswahl von Gehörschutz ist im Anhang auf Seite 18 beschrieben. HML-Werte (Herstellerangaben) für die Schalldäm- mung des Gehörschützers: Dämmung im hohen Ein kostenloses Programm („Software (H), mittleren (M) und tiefen Frequenzbereich (L) zur Auswahl von Gehörschützern“) samt hinterlegter Produktdatenbank kann von Erfolgt die Auswahl eines Gehörschutzes anhand der Website der Deutschen Gesetzlichen der Schalldämmungsangabe des Herstellers, so ist zu Unfallversicherung (DGUV) heruntergeladen beachten, dass dieser Wert in der betrieblichen Praxis werden. üblicherweise nicht erreicht wird. Daher gilt es einen sogenannten Praxisabschlag von den Herstelleran- gaben zu berücksichtigen. Dieser Praxisabschlag ist 13
Unterweisung Wichtig bei der Einführung von Gehörschutz im und die Tragebereitschaft erhöht werden. Die Mit- Betrieb ist eine entsprechende Unterweisung der arbeiterinnen und Mitarbeiter sind zudem über die betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Höhe der Lärmbelastung an ihrem Arbeitsplatz zu Dadurch soll die korrekte Verwendung sichergestellt informieren. Inhalte der Unterweisung Zusätzlich zu den allgemeinen Unterweisungsinhalten 2. Hörbarkeit von Sprache und Warn- sowie für PSA muss die Unterweisung gemäß den Anforde- Alarmsignalen rungen der PSA-Verordnung insbesondere folgende Aspekte umfassen: Überprüfung, ob Warnsignale mit Gehörschutz am Arbeitsplatz noch gut gehört werden können 1. Anpassen und Einstellen sowie richtiges und ob Sprachkommunikation möglich ist Anwenden des Gehörschutzes 3. Ausgabe und Verfügbarkeit von Praktische Übungen zum richtigen Einsetzen Gehörschutz bzw. Aufsetzen der Gehörschützer sind not- wendig, um das Schutzziel zu erreichen. Vor Aufnahme einer Tätigkeit mit Lärmexposi- Bei Kapselgehörschützern ist darauf zu achten, tion ist der Gehörschutz vom Arbeitgeber zur dass nur die vom Hersteller angegebene Trage- Verfügung zu stellen. Bei Erreichen des Verfalls- weise zulässig ist (z. B. darf ein Kopfbügel nicht datums oder Beschädigung sind Gehörschützer als Nackenbügel verwendet werden). zu ersetzen. Verändert sich bei Kapselgehörschüt- Bei Gehörschutzstöpseln ist das richtige Ein- zern die Elastizität der Dichtkissen oder sind diese setzen für die Schutzwirkung essenziell (siehe porös oder rissig, muss man sie entsprechend den „Richtiges Einsetzen von Gehörschutzstöpseln Herstellerangaben tauschen. auf Seite 15). 4. Jeweils besondere Eigenschaften bei Langes Haar, das Tragen einer Brille oder großer Zurverfügungstellung unterschiedlichen Ohrschmuck kann die Dämmwerte bei Ver- Gehörschutzes wendung von Kapselgehörschützern ungünstig beeinflussen. Wenn einer Mitarbeiterin bzw. einem Mitarbeiter unterschiedlicher Gehörschutz (z. B. Kapsel und Um ihre volle Schutzwirkung entfalten zu Stöpsel mit unterschiedlicher Dämmung) für ver- können, müssen Gehörschützer während des schiedene Tätigkeiten zur Verfügung gestellt wird, gesamten Aufenthalts im Lärmbereich getragen muss er unterwiesen werden, welcher Gehör- werden. Ein Absetzen – auch für nur kurze Zeit schutz bei welcher Tätigkeit einzusetzen ist. – kann zu einer drastischen Verringerung der Schutzwirkung führen (siehe Diagramm 1 auf In Bereichen, in denen Gehörschutz verwendet wird, Seite 7). sollten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter außerdem dazu angehalten werden, bewusst lauter zu spre- Aufgrund der fehlenden Reinigungsmöglichkeit chen, um eine gute Sprachverständlichkeit zu ge- sind Dehnschaumstöpsel nur für die einmalige währleisten. Verwendung vorgesehen. Bei wiederverwend- baren Gehörschützern hat auch eine Unter- weisung in Reinigung und Lagerung gemäß Herstellervorgaben zu erfolgen. 14
Richtiges Einsetzen von Gehörschutzstöpseln Da es bei der Anwendung von Gehörschutzstöpseln häufig zu Fehlern kommt, wird an dieser Stelle das richtige Einsetzen beschrieben: Dehnschaum- Das Ohr mit der anderen Hand über den Kopf nach oben und nach hinten ziehen. Den Stöpsel stöpsel tief in den Ohrkanal einsetzen und mindestens 5 Sekunden andrücken, damit er sich im Ohrkanal ausdehnen und anpassen kann. Der Stöpsel sitzt richtig im Ohr, wenn er bei Be- trachtung von vorne nicht zu sehen ist. Gehörschutzstöpsel vor dem Einsetzen mit den Fingern möglichst dünn und knickfrei rollen und zum Einsetzen zusammengedrückt halten. Wiederverwendbare Stöpsel Fassen Sie den Stöpsel am Stiel. Das Ohr mit der anderen Hand über den Kopf nach oben und nach hinten ziehen. Setzen Sie den Stöpsel ein, wie in der Abbildung gezeigt. Die Stiele der wiederverwendbaren Stöpsel sind auch bei korrektem Sitz bei Betrachtung von vorne zu sehen. Video-Anleitung zum richtigen Einsetzen von Gehörschutzstöpseln aus Schaumstoff auf www.auva.at/youtube https://youtu.be/CqKTNsKGvkM 15
Maßnahmen zur Steigerung der Tragebereitschaft Mit nachfolgenden Maßnahmen kann die Bereit- „Mit diesen Gehörschützern bekomme ich nichts schaft zum Tragen von Gehörschutz gesteigert mehr um mich herum mit!“ werden: Dieser Vorbehalt ist nur dann berechtigt, wenn Mit- Information über die Gefahr der Gehörschädigung arbeiterinnen und Mitarbeiter für ihren Arbeitsbereich und ihre Folgen Gehörschützer mit zu hohen Dämmwerten verwen- den. Überprotektion – also eine Schalldämmung, die Miteinbeziehen der Mitarbeiterinnen und Mitarbei- höher als nötig ist – muss vermieden werden. Bei ter in die Auswahl von Gehörschutz stark schwankenden Lärmbelastungen kann man auf pegelabhängige Gehörschützer zurückgreifen. Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der korrekten Verwendung von Gehörschutz (ins- „Ich vertrage die Gehörschützer nicht!“ besondere bei zu formenden Gehörschutzstöpseln) Bei körperlichen Symptomen wie Jucken im Ohr, Vermeiden von Über- und Unterprotektion Schwitzen, Entzündungen, Ekzemen etc. sollten andere Gehörschutztypen ausprobiert werden. In Vorbildwirkung der Vorgesetzten bezüglich der manchen Fällen treten diese Symptome nur in der Verwendung von Gehörschutz beim Aufenthalt in Gewöhnungsphase auf, die rund zwei bis drei Wo- Lärmbereichen chen dauert, und verschwinden danach wieder. Häufig werden Bedenken gegen das Tragen von Bei derartigen Beschwerden empfiehlt es sich, den Gehörschützern geäußert, die sich bei näherer Be- Arbeitsmediziner bzw. die Arbeitsmedizinerin beizu- trachtung jedoch praktisch immer als unbegründet ziehen. erweisen. Einige Beispiele für Vorbehalte und Gegen- argumente: „Die anderen tragen ja auch keine Gehörschützer!“ „Ich habe mich schon an den Lärm gewöhnt, mir macht er nichts mehr aus!“ In diesem Fall ist es notwendig, die ganze Gruppe von der Sinnhaftigkeit des Tragens eines Gehörschut- Auch wenn man Lärm nicht mehr bewusst als so laut zes zu überzeugen. Dabei sollte darauf hingewiesen wahrnimmt, wird das Gehör weiterhin belastet und werden, dass jeder für sich und die Erhaltung seiner bei hoher Lärmbelastung geschädigt. individuellen Hörleistung alleine Verantwortung hat. Das Gehör zu trainieren und an Lärm zu gewöhnen Sehr wichtig ist, dass auch die Vorgesetzten ist nicht möglich! beim konsequenten Tragen von Gehörschüt- zern mit gutem Beispiel vorangehen! „Mit Gehörschützern höre ich meine Maschine nicht mehr richtig!“ Nach einer gewissen Eingewöhnungsphase kann man wieder „nach Gehör“ arbeiten. „Mit Gehörschützern verstehe ich meine Kollegen nicht mehr!“ Eventuell sind in diesem Fall Gehörschützer mit einer ungefähr gleichmäßigen Dämmung über den Sprach- frequenzbereich (flache Dämmkurve) zu empfehlen. 16
Literatur und weitere Informationsquellen DGUV-Regel 112-194 „Benutzung von Gehörschutz“ Arbeitnehmerlnnenschutzgesetz (ASchG) Verordnung zum ASchG – Lärm und Vibrationen (VOLV) Verordnung zum ASchG – Persönliche Schutzausrüstung (PSA-V) Verordnung (EU) 2016/425 Persönliche Schutzausrichtung ÖNORM EN 458 – Empfehlungen für Auswahl, Einsatz, Pflege und Instandhaltung von Gehörschützern ÖNORM EN 352 Teil 1 bis 10 – Gehörschützer – Allgemeine Anforderungen ÖAL-Richtlinie Nr. 3 Blatt 2: Schalltechnische Grundlagen für die Beurteilung von Lärm – Lärm am Arbeits- platz ÖAL-Richtlinie Nr. 13 – Persönlicher Schallschutz – Gehörschützer Diverse AUVA-Publikationen zum Thema Lärm und Gehörschutz finden Sie unter www.auva.at/laerm bzw. www.auva.at/publikationen zur kostenlosen Bestellung oder zum Download: Merkblatt „M 019 Gesetzliche Bestimmungen für Lärmbetriebe“ Merkblatt „M 069 Grundlagen der Lärmbekämpfung“ Merkblatt „M 701 Gehörschutzstöpsel“ Evaluierungsheft „E 08 Lärm“ Folder „Ganz Ohr – Basisinformationen zum Gehörschutz“ Broschüre „Lärmminderung – Technische Maßnahmen in der Produktion“ Broschüre „Lärmminderung im Büro – Organisatorische und technische Maßnahmen“ Poster „Gehörschutz?... – ...Wirkt nur, wenn er getragen wird!“ Poster „Gehörschutz ... richtig einsetzen“ Aufkleber Gebotszeichen „Gehörschutz tragen“ Aufkleber „Lärmzone“ 17
Anhang Praxisbeispiel: Abschätzung der Schutzwirkung mittels HML-Check Ausgangslage In einer Schlosserei ergibt sich aus den einzelnen t Lärmquellen und den zugeordneten Einsatzzeiten Messberich mexpositionspegel gemäß ec h n u n g L är altung Ber andh losserei/Inst (Tm) ein gerundeter Tages-Lärmexpositionspegel der Schlosser von LA,EX,8h = 91 dB (siehe Abbil- ÖAL 3/2 Sch Tm LA,eq dung 13 „Beispiel-Messbericht“). Lärmquelle 98,0 45 ifer Fragestellung Winkelschle 10 82,9 aschine Ständerbohrm 15 91,1 ge Metallkreissä Welcher Gehörschutz ist für die Mitarbeiterinnen 91,1 und Mitarbeiter aufgrund der Tätigkeiten und 15 der vorliegenden Lärmbelastung geeignet, um Metallsäge 60 92,5 hweißen einerseits eine ausreichende Schutzwirkung und Schutzgassc 2 96,0 andererseits Tragekomfort zu erzielen und so in der Druckluft betrieblichen Praxis auch verwendet zu werden? Abblasen mit 3 103,0 R ichtarbeiten 25 89,9 Lösungsansatz Schleifbock 5 80,4 Drehbank 5 84,5 e Zuerst wird eine Vorauswahl der Art des Gehörschut- Fräsmaschin 15 84,8 zes getroffen. Generell kann davon ausgegangen Bandsäge 180 84,7 werden, dass in der Schlosserei/Instandhaltung die alle Produktionsh Hände der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während Hallenpegel 100 77,9 att der Tätigkeit z. B. mit Schmiermittel etc. verschmutzt Raum Werkst werden. Hallenpegel 90,9 GESAMT LA,EX ,8h ente Dehnschaumstöpsel sind daher als mögliche Variante ertete äquival keit m in dB ist der A-bew die Tätig LA,eq egel für n Dauerschallp m in Minute auszuscheiden, da beim Rollen und Einsetzen mit den it er der Tätigke ist die Zeitdau Fingern die Dehnschaumstöpsel und in weiterer Folge der - Gehörgang verschmutzt werden könnte. Tm ertete Tages en LA,EX,8h ist der A-bew spegel bezogen auf ein In diesem Fall werden Kapselgehörschützer und Otoplasti- ex positio n Lärm dB Arbeitstag in achtstündigen ken mit Haltegriffen in die engere Auswahl gezogen. Kap- selgehörschützer lassen sich auch mit schmutzigen Händen schnell auf- und absetzen. Gleiches gilt für Otoplastiken mit Haltegriffen, die zusätzlich hohen Tragekomfort aufweisen. Abb. 13: Beispiel-Messbericht Berechnung mittels HML-Check Um die notwendige Schutzwirkung zur gesicherten Einhaltung des Expositionsgrenzwertes von 85 dB festzu- stellen, erfolgt die Berechnung nach dem HML-Check. Die Geräusche der einzelnen Tätigkeiten weisen keine tieffrequenten Anteile laut der Beispieltabelle zur Ein- schätzung der Frequenz von Schallquellen auf (Tab. 2 auf Seite 13). Sie können somit als mittel- bis hochfre- quent eingeordnet werden und gelten als Geräuschklasse M. 18
Aus der Formel L’A,EX,8h = LA,EX,8h - (M - Ks) lässt sich die notwendige Schalldämmung für die Geräuschklasse M folgendermaßen ableiten: M = LA,EX,8h - L’A,EX,8h + Ks LA,EX,8h ist der Lärmexpositionspegel in dB L’A,EX,8h ist der Lärmexpositionspegel am geschützten Ohr in dB M ist der Dämmwert für mittlere Frequenzen in dB Ks ist der Praxisabschlag in dB Da am Ohr ein Pegel im optimalen Bereich (70 bis 80 dB) erreicht werden soll, wird für die Berechnung des Pegels am geschützten Ohr (L’A,EX,8h) der Mittelwert dieses optimalen Bereichs von 75 dB eingesetzt: für den Kapselgehörschützer (Ks = 5 dB): M = 91 - 75 + 5 = 21 dB für die Otoplastik mit Funktionskontrolle (Ks = 3 dB): M = 91 - 75 + 3 = 19 dB Zielbereiche Schalldämmung (M-Werte): Da die Berechnung mit einem Wert von 75 dB für den Pegel am geschützten Ohr (L’A,EX,8h) erfolgte, ergibt sich für die errechneten M-Werte ein Toleranzbereich von ± 5 dB, in dem die Pegel am Ohr im optimalen Bereich (70 bis 80 dB) liegen. Die Zielbereiche für die Schalldämmung lauten demnach: für den Kapselgehörschützer: M-Wert von 16 dB bis 26 dB für die Otoplastik: M-Wert von 14 dB bis 24 dB Im Internet werden für die Dämmwerte teilweise nur die SNR-Werte angegeben. Für die Ab- schätzung der Schutzwirkung gemäß SNR-Verfahren ist jedoch der C-bewertete Lärmexpositi- onspegel erforderlich. Dieser ist allerdings üblicherweise nicht verfügbar, daher ist das SNR-Ver- fahren in den meisten Fällen nicht praktikabel. Die HML-Werte sind auf Websites oft erst in den Detailinformationen zu Produkten zu finden bzw. müssen in der Benutzerinformation angegeben werden. Es können auch Produkte mit elektronischen Zusatzfunktionen wie z. B. Radio, Kommunikations- einrichtungen oder pegelabhängiger Dämmung angeschafft werden. Diese führen im Allgemei- nen zu einer Steigerung der Tragebereitschaft. 19
HSP – M.plus 700 – 01/2021 – tev Layout, Illustration: Grafik Design Hutter Coverfoto: AdobeStock © Jon Le-Bon Gehörschutz Bitte wenden Sie sich in allen Fragen des Gesundheitsschutzes und der Sicherheit bei der Arbeit an den Unfall verhütungsdienst der für Sie zuständigen AUVA-Landesstelle: Oberösterreich: Steiermark und Kärnten: UVD der Landesstelle Linz UVD der Landesstelle Graz Garnisonstraße 5, 4010 Linz Göstinger Straße 26, 8020 Graz Telefon +43 5 93 93-32701 Telefon +43 5 93 93-33701 UVD der Außenstelle Salzburg, Tirol und Vorarlberg: Klagenfurt am Wörthersee UVD der Landesstelle Salzburg Waidmannsdorfer Straße 42, Dr.-Franz-Rehrl-Platz 5, 5010 Salzburg 9020 Klagenfurt am Wörthersee Telefon +43 5 93 93-34701 Telefon +43 5 93 93-33830 UVD der Außenstelle Innsbruck Ing.-Etzel-Straße 17, 6020 Innsbruck Wien, Niederösterreich und Burgenland: Telefon +43 5 93 93-34837 UVD der Landesstelle Wien Webergasse 4, 1200 Wien UVD der Außenstelle Dornbirn Telefon +43 5 93 93-31701 Eisengasse 12, 6850 Dornbirn Telefon +43 5 93 93-34932 UVD der Außenstelle St. Pölten Kremser Landstraße 8, 3100 St. Pölten Telefon +43 5 93 93-31828 UVD der Außenstelle Oberwart Hauptplatz 11, 7400 Oberwart Telefon +43 5 93 93-31901 Infos für fte krä Führungs n Das Plus a ! Sicherheit Das barrierefreie PDF dieses Dokuments gemäß PDF/UA-Standard ist unter www.auva.at/publikationen abrufbar. Medieninhaber und Hersteller: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt, Adalbert-Stifter-Straße 65, 1200 Wien Verlags- und Herstellungsort: Wien www.auva.at
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