Geht doch! Palmöl zu produzieren, gilt als Umweltsünde. Doch es gibt Ausnahmen. Leo Frühschütz hat sich in Ghana davon überzeugt.
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Geht doch! Palmöl zu produzieren, gilt als Umweltsünde. Doch es gibt Ausnahmen. Leo Frühschütz hat sich in Ghana davon überzeugt. Autor: Leo Frühschütz Fotos: Marc Doradzillo Flink lösen ihre Finger die daumengroße, 15 bis 20 Cedis am Tag“, sagt Esther. Das Ölpalmen sind die ergiebigsten Ölpflan- rote Frucht aus dem dornigen Palm- sind vier bis fünf Euro, verdammt wenig zen weltweit. Ein Hektar Fläche, etwas büschel und streifen die noch anhaften- für acht Stunden eintönige Arbeit. Und weniger als anderthalb Fußballfelder, den Blütenblätter ab. Autsch! Während doch viel in einem Land, in dem der genügt, um vier Tonnen Palmöl zu erzeu- ich auf Esther Larbys Hände geschaut Mindestlohn pro Tag bei 8 Cedis liegt. gen, so viel wie vier Kleinwagen wiegen. habe, habe ich nicht auf meine geachtet Willkommen in Ghana. Um die gleiche Menge eines anderen und mich prompt an den Dornen gesto- Pflanzenöls zu gewinnen, müsste man chen. „Hey, du musst schon aufpassen“, Palmöl ist weit mehr als drei Hektar Raps oder vier Hektar Son- mahnt mich Esther. Sie lacht. Einen brennender Urwald nenblumen anbauen. Obroni, einen Weißen, als Praktikanten Heute kommen 85 Prozent des welt- zu haben, macht ihr sichtlich Spaß. Hier hat der Anbau von Ölpalmen eine weit produzierten Palmöls aus Indonesien Ich sitze mit zehn weiteren Frauen in jahrhundertelange Tradition. Anfang des und Malaysia. Dort hat der Öl-Rausch einem Kreis auf kleinen Schemeln und 20. Jahrhunderts entstanden die ersten riesige Wunden in die Natur geschlagen. zupfe die harten Palmfrüchte aus den Bü- Plantagen, die sich schnell rund um den Deshalb denken die meisten Menschen scheln. Ein paar Scherze fliegen hin ganzen Äquator ausbreiteten. Zum Pro- bei Palmöl an brennende Urwälder und und her, doch die Arbeit fordert Konzen- blem wurde Palmöl durch den weltweiten tote Orang-Utans – der Grund dafür, tration. Langsam füllen sich die Schüs- Durst nach Pflanzenölen. Deren Ver- dass viele Menschen es nicht mehr in ih- seln neben den Frauen, dann schütten sie brauch hat sich seit 2000 auf 174 Millio- ren Keksen und Schokocremes wollen. ihren Inhalt in Säcke und wiegen sie. nen Tonnen verdoppelt und das größte Darum bin ich in Ghana – denn hier will Schwere Handarbeit: Mit einer Holzstange mit Eisenspitze Abends gibt es dafür Geld. „Ich verdiene Wachstum verzeichnete Palmöl. Denn ein Projekt zeigen, dass bio-faires Palmöl heben junge Männer die Fruchtbüschel vom Wagen. Ö – wir mögen’s öko 32 Ö – Fett 33
Menschen und Umwelt helfen kann. 57-Jährigen die harten Jahre an. Jetzt ist Asuom ist eine Kleinstadt, vier Autostun- sie froh, dass sie für sich selbst sorgen den von der Hauptstadt Accra entfernt. kann und ihren Kindern, die längst nach Hier sitzt Serendipalm, ein Projekt des Accra gezogen sind, nicht zur Last fällt. Bio-Kosmetikherstellers Dr. Bronner’s. In ein paar Jahren wird sie Rente beziehen, „Wir produzieren hier das Palmöl, das wir denn Serendipalm zahlt für alle Mitar- für unsere Seifen verwenden“, sagt Julia beiter Kranken- und Rentenversiche- Edmaier, die zusammen mit fünf Kollegen rung. Sie bekommen fünf Tage mehr die Rohstoff-Projekte des Unterneh- Urlaub als gesetzlich vorgeschrieben mens betreut. Doch das Öl von Serendi- und werdende Mütter können drei Mona- palm wird nicht nur verseift. Der te in bezahlten Mutterschutz gehen. Bio-Hersteller Rapunzel bezieht einen Auch kostenloses Mittagessen zählt zu Teil des Palmöls, das in seinen süßen Mensch statt Maschine: den Sozialleistungen des Unternehmens. Brotaufstrichen wie Samba steckt, von Arbeiter stapeln die Fruchtbüschel für den Transport vom Feld zur Mühle. hier. „Wir stehen dazu, dass wir Palmöl Äxte, Wannen, Schubkarren – einsetzen“, sagt Pressesprecherin hier ist alles Handarbeit Eva Kiene. „Deshalb wollen wir ein Öl, das unseren Ansprüchen an ein bio- Trotz der insgesamt 270 Mitarbeiter und faires Lebensmittel genügt.“ 450 Bio-Bauern, die es mit Palmölfrüch- ten versorgen, ist Serendipalm ein kleines Palmöl bringt das Geld für die Unternehmen. 700 Tonnen Palmöl wer- Ausbildung der Kinder den hier im Jahr produziert – mit sehr viel Handarbeit. Feste Arbeit ist Mangelware in Asuom. Sie fängt an, wenn die Laster von „Ich habe mich nach der Schule für viele Serendipalm die 10 bis 15 Kilo schweren Jobs beworben“, erzählt Esther. Geklappt Fruchtstände von den Feldern der Bau- hat es schließlich bei Serendipalm, weil ern zur Cleaning Hall bringen. Ein Gebäu- das Unternehmen die landesübliche Sitte de, so groß wie eine Schulturnhalle, Fest angestellte Arbeiterinnen verdienen rund 20 Cedis am Tag, etwa fünf Euro. Der Mindestlohn in Ghana liegt bei 8 Cedis. ablehnt, Arbeitsplätze bevorzugt an aber viel luftiger. Das Dach steht auf Me- Serendipalm zahlt ihnen außerdem Kranken- und Rentenversicherung und sie bekommen ein kostenloses Mittagessen. Verwandte und Bekannte zu vergeben. tallstützen, nur die untersten zwei Meter Mit ihrem High-School-Abschluss und sind gemauert. Ein Maschendraht ver- einem perfekten Englisch ist die 28-Jäh- wehrt Vögeln den Zutritt, lässt aber den rige überqualifiziert. Doch erst einmal Diese roten Früchte verbergen sich Wind herein. Trotzdem ist die Arbeit zählt das Geld: „Ich kann meine Mutter unter den Dornen. Ihr Fruchtfleisch ist schweißtreibend. Zwei junge Männer hart, das Öl fest darin gebunden. unterstützen und das Schulgeld für springen auf den Wagen, verwasch- meine kleine Schwester zahlen.“ Auch ene Jeans, Muskelshirts und eine andert- ihre vierjährige Tochter kommt bald halb Meter lange Holzstange mit Eisen- in die Schule. spitze in der Hand. Die stoßen sie in die Überhaupt: die Kinder. Die meisten Fruchtbüschel, sogenannte „FFBs“ für Frauen in unserer Zupfer-Runde sind das Englische „Fresh Fruit Bunches“, und zwischen 40 und 50 und haben drei oder heben sie schwungvoll vom Wagen. gar fünf Kinder zu Hause. Für deren Aus- Ihre Kollegen stapeln die FFBs mit den bildung kratzen sie jeden Cedi zusammen. gleichen Stangen in der Halle zu zwei Die staatlichen Schulen sind kostenlos, Meter hohen rechteckigen Vorratshaufen. oft aber auch nutzlos. „Da gibt es Lehrer, Vor einem dieser Haufen arbeitet die lassen die Kinder auf ihren Feldern der nächste Trupp: Drei Männer stehen arbeiten“, übersetzt Esther, was eine der vor Hackblöcken, schnappen sich mit Frauen dazwischenruft. der behandschuhten linken Hand einen Die meisten der Frauen verdienen bei FFB und hacken mit scharfen Äxten Serendipalm zum ersten Mal regelmä- und vier, fünf Schlägen die Früchte samt ßig Geld. Und vorher? „Ich habe auf dem ihrer dornigen Umhüllung vom Strunk Feld mitgeholfen“ oder „mal Früchte Palmfrüchte lassen sich nicht einfach ab. Frauen schaufeln die kleingehackten auf dem Markt verkauft“, lauten die Ant- pressen wie Oliven. Sie müssen erst FFBs in Blechwannen, tragen sie auf zwei Stunden gedämpft werden. worten. Abena erzählt, dass sie früher dem Kopf weiter hinein in die Halle und Fisch gekauft, geräuchert und wieder ver- kippen sie den Zupferinnen vor die Füße. kauft hat, um als Witwe ihre Kinder Neben unserer Runde gibt es noch ein durchzubringen. Man sieht der hageren Dutzend weiterer Kreise, in denen Arbei- Traktoren und Laster transportieren die Fruchtstände von den Feldern zur Weiterverarbeitung in die Cleaning Hall. Ö – wir mögen’s öko 34 Ö – Fett 35
terinnen zusammensitzen. In einem ständigen Strom verlassen die Früchte die Halle. Wieder in Wannen auf den Köp- fen von Frauen, denen man nicht ansieht, dass sie gerade 40 Kilogramm balan- cieren. Quer über den Hof, hinüber zur Produktionshalle. Dort ist es heiß, stickig, in der Luft hängt Holzfeuerrauch und der typische dumpfe Palmölgeruch, eine Mischung aus Veilchen und Frittenbude. Dämpfen, pressen, reinigen – in Palmöl steckt viel Aufwand Palmfrüchte lassen sich nicht einfach pressen wie Oliven. Ihr Fruchtfleisch ist hart, das Öl fest darin gebunden. Des- halb müssen sie erst bis zu zwei Stunden lang gedämpft werden. Dafür stehen in der Halle sechs runde, gemauerte und holzbefeuerte Öfen mit jeweils einem Blechzylinder drauf. In ihnen ist Wasser, das verdampft, die darüber liegenden Palmfrüchte durchströmt, in Schwaden aus dem Zylinder quillt und unter dem Dach entlangwabert. Die gedämpften Früchte kommen via Blechwanne zur Presse. Rein in den Trichter und schon läuft eine rötliche Flüssigkeit in die nächste Wanne. Es ist ein Gemisch aus Öl, Wasser und Frucht- fleisch, das nun in kleineren Öfen noch einmal zwei Stunden gekocht wird. Das Wasser verdampft, Schlamm setzt sich ab und das reine Öl kommt schließlich in einen Tank. Mit dem übrig gebliebenen, organischen Schlamm düngen Bauern später ihre Felder. Und auch die Ölpresse spuckt ein Abfallprodukt aus: ein Ge- misch aus Fasern und Kernen, das maschi- nell in seine Bestandteile getrennt wird. Die Fasern dienen als Dünger und die Palmkerne werden aussortiert, um dar- In der sogenannten Cleaning Hall sitzen die Zupferinnen auf kleinen Schemeln und lösen die harte Palmfrucht aus der Schale. aus Palmkernöl zu gewinnen. Palmöl ist Schwerstarbeit, das wird mir klar, als mich Safianu Moro, der Geschäftsführer von Serendipalm, durch Bio-Palmöl Rot und gesund Palmöl im Tank Ein wenig nachhaltig die Anlage führt. „Natürlich lassen sich Das meiste Bio-Palmöl kommt seit über Palmöl enthält reichlich Vitamin E und Rund 1,4 Millionen Tonnen Palmöl impor- Der runde Tisch für nachhaltiges Palmöl die allermeisten dieser Prozesse viel 20 Jahren von den Ölmühlen Daboon Beta-Carotin und hat deshalb eine leuch- tieren die Deutschen im Jahr – zwei Pro- „RSPO“ ist eine Vereinigung von Indus- effektiver maschinell erledigen“, sagt er. in Kolumbien und Agropalma in Brasilien. tende, knallorange Farbe. Im Bio-Laden zent der weltweit erzeugten Menge. Über trie- und Handelsunternehmen, die Krite- Beide produzieren auch konventionel- gibt es dieses nicht raffinierte Palmöl die Hälfte jagen sie durch den Auspuff. rien für eine nachhaltige Palmölproduk- „Aber wir wollen, dass die Menschen les Palmöl und zählen in allen Rankings als Spezialität zu kaufen. In den Ländern Denn in Deutschland enthält jeder Liter tion entwickelt hat. Weil die Kriterien Arbeit haben.“ Das hat seinen Preis. „Un- zu den nachhaltigsten der großen Palm- rund um den Äquator wird es als das Diesel 6,3 Prozent Bio-Diesel, der auch und die Kontrollen lasch sind, lehnen die ser Öl ist das teuerste auf dem Markt“, ölproduzenten. Weitaus kleiner ist das gängige Öl zum Kochen und Braten aus Palmöl hergestellt wird. Nur ein Vier- meisten Umweltorganisationen RSPO als Unternehmen Natural Habitats. Es pro- verwendet. Da es zur Hälfte aus der tel verarbeiten Lebensmittelhersteller. Greenwashing ab. Allerdings führt die ergänzt Julia Edmaier. „Deshalb sind wir Autor Leo Frühschütz lernt von Esther Larby, wie man die rote Frucht aus duziert zusammen mit Kleinbauern in gesättigten Fettsäure Palmitin besteht, Der Rest wird in Futtermittel gemischt Zertifizierung zu einzelnen Verbesserun- so froh über Kunden wie Rapunzel, die dem dornigen Palmbüschel streift. Ecuador und Sierra Leone bio-faires lässt es sich gut erhitzen, ist aber nicht oder geht an die chemische Industrie. An gen auf den Plantagen. Besser als gar unser Qualitätsverständnis teilen.“ Statt Palm- so gut für den Cholesterinspiegel. Für Bio-Palmöl verbrauchen die Deutschen nichts also, aber längst nicht genug. Und öl. Vierter Anbieter ist Dr. Bronner’s die weitere Verarbeitung wird auch Bio- ganze 7000 Tonnen, als Lebensmittelzu- schon gar nicht bio oder fair. Manche zu mechanisieren, versuchen sie bei Serendipalm, bei dem neben Rapunzel Palmöl desodoriert und gebleicht. tat und als Bio-Seife. Aktivisten werfen das gern in einen Topf. Ö – wir mögen’s öko 36 Ö – Fett 37
Serendipalm, die traditionellen Herstel- mehrere Meter hoch und die FFBs wach- lungsmethoden effektiver und men- sen in der Krone zwischen den Palm- schenwürdiger zu machen. blättern. Wenn der 40-Jährige auf seinem Was das heißt, sehe ich, als ich eine Weg übers Feld ein reifes Büschel sieht, der vielen kleinen Kochereien besuche, legt er das Messer am untersten Palmblatt die Palmöl für den lokalen Markt her- an, ein schneller kräftiger Zug an der stellen. Rußgeschwärzte Dämpfer, die mit Stange und das drei Meter lange Blatt se- Autoreifen befeuert werden, ein alter gelt wie eine riesige grüne Feder zu Dieselmotor treibt die Presse an und hus- Boden. Rasch folgen zwei, drei weitere tet seine Abgase übers Gelände. Zur Blätter, bis das Fruchtbüschel freiliegt. Reinigung brodelt das Öl in offenen Tie- Ein letzter Ruck, schon rumst es auf den geln, die über dem Feuer hängen. Boden. Während Daniel den nächsten erntereifen Baum sucht, trägt sein Sohn Arbeit für die Menschen oder Stephen drei Büschel die 300 Meter bis billiges Öl dank Maschinen? zum nächsten Fahrweg. Transportmittel: Wanne und Kopf – 20-mal am Tag. Das andere Extrem erreiche ich nach Für eine Tonne FFBs bekommen die einigen Kilometern Fahrt auf rotstaubiger Bauern von Serendipalm 425 Cedis – 100 Piste. Plötzlich tauchen riesige Palm- Euro. Der Preis liegt zehn Prozent über ölplantagen vor mir auf. Sie ziehen sich Die Ölpresse spuckt ein Abfallprodukt dem marktüblichen konventionellen. bis zum Horizont, vor dem sich einige aus: ein Gemisch aus Fasern und „Es ist harte Arbeit und natürlich würde Kernen, die weiter verarbeitet werden. Gebäude, Tanks und ein hoher rauchend- ich gerne mehr damit verdienen“, sagt er Kamin abheben. Die „Ghana Oil Palm Daniel. Er lobt, dass Serendipalm gleich Development Company Limited“, kurz zahlt und er nicht seinem Geld hinter- GOPDC, ist die größte Ölmühle Ghanas. herlaufen muss wie viele seiner konven- Sie produziert in einer Woche so viel „Unser tionellen Kollegen. Auch schätzt er den Palmöl wie Serendipalm im ganzen Jahr. Service, dass die Ölmühle die FFBs kos- Eine Handvoll solcher großen Mühlen Öl ist das tenlos abholt. Wichtig seien auch die gibt es in Ghana. Das Land liegt auf Platz zinsfreien Kredite, die das Unternehmen acht der Palmöl-Liga. Wie auch in den teuerste den Bauern gewähre, etwa wenn Repa- anderen westafrikanischen Staaten raturen anfallen. „Insgesamt hat sich mein drängen große Konzerne auf den Markt, auf dem Leben in den letzten Jahren verbessert.“ denn das Land für Plantagen ist billig, Das gilt nicht nur für die Bauern, son- die Geschäfte sind profitabel. GOPDC Markt.“ dern auch für ihre Dorfgemeinschaften. verarbeitet die Ölpalmen vieler Kleinbau- Wie im fairen Handel üblich zahlen die ern, hat aber auch 20.000 Hektar eigene Abnehmer des Öls einen Aufschlag, Plantagen. „Da stand vor vier Jahren der in Projekte vor Ort investiert wird. überall noch Wald“, sagt meine Führerin In Asuom wurde ein Geburtshaus Samah, als wir an frisch angelegten Palm- finanziert, im Nachbarort Abaam ein Com- ölfeldern vorbeifahren. Sie zeigt mir puter-Trainingscenter. Die Palmzup- auch die erdbraunen Kreise um jede der ferinnen haben ebenfalls ein Projekt vor- Pflanzen. „Sie sprühen Glyphosat.“ geschlagen: Sie hätten gerne eine Schule Mit Unkrautvernichtungsmitteln hat am Platz, sodass sie ihre Kinder gut Daniel Myaoa nichts am Hut. In seinem untergebracht wissen. Ich frage Esther, Palmölfeld wuchert das Grün und wir ob das auch was für ihre Tochter wäre. staksen in unseren Gummistiefeln durch Doch meine Dolmetscherin hat andere kniehohe Gräser und Blätter. Daniel Pläne. „Ich arbeite noch ein Jahr hier, wirtschaftet seit 2008 ökologisch und ist dann habe ich so viel Geld gespart, dass einer der dienstältesten Bio-Bauern, die ich aufs College gehen kann. Ich werde Serendipalm beliefern. Jeder von ihnen Lehrerin.“ hat zwei, drei Hektar Land, das er mit Öl- palmen oder Kakao bebaut, dazu ein Feld fürs eigene Essen: Mais, Kochbana- nen, ein paar Mango- und Papayabäume. Auf dem Kopf balanciert gelangt Daniel hat eine fünf Meter lange Holz- das Öl-Fruchtfleisch-Gemisch aus der Presse in den Ofen zur Reinigung. stange dabei, an der eine Sichel befestigt Leo hat sich jeden Tag aufs Kantinen- ist: das Erntemesser. Ölpalmen sind essen gestürzt. Sein Favorit: Banku, ein säuerlicher Maisbrei, mit Palmölsuppe. Ö – wir mögen’s öko 38
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