Gemeinde Grüsch Kommunales räumliches Leitbild - Mitwirkung

Die Seite wird erstellt Thorben Wolf
 
WEITER LESEN
Gemeinde Grüsch Kommunales räumliches Leitbild - Mitwirkung
Gemeinde Grüsch
Kommunales räumliches Leitbild
Mitwirkung
Gemeinde Grüsch Kommunales räumliches Leitbild - Mitwirkung
Inhalt

                                                                        Einleitung                                             2

                                                                        Analyse

                                                                          Porträt                                              4
                                                                          Demografie                                           5
                                                                          Wirtschaft und Mobilität                             6
                                                                          Siedlung, soziale Infrastruktur und Versorgung       7
                                                                          Bauzonenreserven und Bedarf                          8
                                                                          Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung       9
Impressum                                                                 Räumliche Analyse                                    13
Auftraggeber                                                              Stärken-, Schwächen-, Chancen- und Risiken-Analyse   16
Gemeinde Grüsch
Kontaktperson                                                           Konzept: Ziele, Strategien und Massnahmen
Thomi Kessler, Leiter Bauamt

Bearbeitung                                                               Strategien Historische Dorfkerne                     18
Stauffer & Studach Raumentwicklung
Alexanderstrasse 38, CH-7000 Chur                                         Strategien Entwicklungsgebiete Wohnen                19
www.stauffer-studach.ch                                                   Strategien Grün- und Freiräume                       20
Erstellung                                                                Strategien Arbeitsgebiete                            21
April 2018 – März 2021
                                                                          Strategien Schwerpunktgebiete Tourismus              22
Bearbeitungsstand                                                         Strategien Öffentliche Nutzungen                     23
März 2021
                                                                          Strukturbild                                         24
Bildnachweise / Quellenangabe
                                                                          Umsetzung in Schlüsselthemen und -gebieten           25
- Luftbilder: ARE Graubünden; © Comet Photoshopping GmbH / Dieter Enz
- Statistiken: Bundesamt für Statistik
Gemeinde Grüsch Kommunales räumliches Leitbild - Mitwirkung
Einleitung

Anlass                                           Ziele Leitbild                                   Erarbeitung

Mit der Revision des Bundesgesetzes über die     Die Gemeinde Grüsch bestimmt mit diesem          Für die Erarbeitung der strategischen Inhalte
Raumplanung (RPG) haben sich die raumpla-        räumlichen Leitbild die strategische Ausrich-    des vorliegenden Leitbildes wurde eine Pla-
nerischen Rahmenbedingungen verändert:           tung ihrer Siedlungsentwicklung mit einem        nungskommission mit Vertretern aus den Ort-
Das revidierte RPG verlangt eine Abkehr von      Planungshorizont von rund 20 Jahren und legt     schaften, dem Bauamt und dem Gemeindevor-
der bisherigen Entwicklung der Siedlungen «in    die damit verbundenen zentralen Handlungs-       stand eingesetzt. Parallel zum Leitbild wurden
die Fläche» hin zur Siedlungsentwicklung nach    felder fest.                                     auch die Planungsmittel der Gesamtrevision
innen. Im Vordergrund steht dabei das Schaf-                                                      durch dieselbe Kommission erarbeitet.
                                                 Das Leitbild dient der Gemeinde dabei als Ori-
fen von Siedlungen mit einer optimierten bau-
                                                 entierungsrahmen für raumbezogene Ent-           Der Einbezug der Gemeindebevölkerung wird
lichen Dichte, dies unter Beibehaltung oder
                                                 scheidungen sowie als konzeptionelle Grund-      über die öffentliche Mitwirkungsauflage im
Schaffung neuer räumlicher Qualitäten.
                                                 lage für die Revision der Nutzungsplanung.       Rahmen der Gesamtrevision der Ortsplanung
Das vorliegende räumliche Leitbild soll zur      Das Leitbild ermöglicht der Gemeinde Grüsch      sichergestellt.
Umsetzung dieser Vorgaben des RPG beitra-        insbesondere, ihren Handlungsspielraum im
                                                                                                  Aufgrund der engen Koordination zwischen
gen und ein Zukunftsbild mit den langfristigen   Lichte der kantonalen und regionalen Rah-
                                                                                                  Leitbild und Gesamtrevision erfolgt auch der
planerischen Entwicklungsabsichten der Ge-       menbedingungen auszuloten und ihre Ziele
                                                                                                  Mitwirkungsprozess für beide Verfahren
meinde Grüsch aufzeigen.                         und Vorstellungen der angestrebten langfristi-
                                                                                                  gleichzeitig.
                                                 gen räumlichen Entwicklung aufzuzeigen.

                                                                       2
Gemeinde Grüsch Kommunales räumliches Leitbild - Mitwirkung
Einleitung

             Bild Gemeinde

                   3
Gemeinde Grüsch Kommunales räumliches Leitbild - Mitwirkung
Porträt

Grüsch – früher und heute                        Räumliche Ausgangslage

Die heutige Gemeinde Grüsch entstand im          Die Gemeinde Grüsch bildet das Eingangstor
Jahr 2011 aus dem Zusammenschluss der            zum Prättigau, ist jedoch auch gut an die Ag-
ehemaligen Gemeinden Fanas, Grüsch und           glomeration Chur und das dynamische Alpen-
Valzeina. Die Gemeinde zählt heute rund 2100     rheintal angebunden. Dank der guten Erreich-
Einwohner.                                       barkeit ist Grüsch ein Arbeitsstandort von
                                                 kantonaler Bedeutung mit verschiedenen
Das ursprüngliche Bauerndorf Grüsch mit
                                                 grösseren Unternehmen aus der exportorien-
herrschaftlichem Ortskern befindet sich am
                                                 tierten Branche.
Rande der Flussebene der Landquart, am Fuss
eines Steilhanges und am Ausgang des Ta-         Nebst der guten Erreichbarkeit der Gemeinde
schinasbachtobels. In den letzten Jahren ent-    zählen auch die vielseitigen, teilweise sehr
standen angrenzend an die Ortskerne gross-       sonnigen Wohnlagen in ländlicher Umgebung
flächige Neubauquartiere mit überwiegend         sowie das sich vor der Haustüre befindende
Einfamilienhäusern.                              attraktive Freizeit- und Sportangebot (Berg-
                                                 bahnen, Eishalle, Schwimmbad) zu den wichti-
Fanas liegt rund 300 m über dem Talboden
                                                 gen Standortfaktoren.
der Landquart auf einer schmalen Stufe im
südexponierten Streusiedlungshang und bie-
tet hohe Wohnqualität mit überdurchschnittli-
cher Besonnung. Im Ortsbildvordergrund so-
wie am nordwestlichen Dorfrand entstanden
in den letzten Jahren Neubauquartiere.

Die Streusiedlung Valzeina liegt in einem Sei-
tental zwischen 500 – 600 m über dem Talbo-
den der Chlus. Vorherrschend sind verstreut
liegende Einzelhöfe und Ökonomiebauten. Die
Kernsiedlung liegt im Bereich der Kirche und
umfasst wenige Einzelbauten. Das Seitental
ist stark landwirtschaftlich geprägt und weist
eine geringe Neubautätigkeit auf.

                                                                       4
Gemeinde Grüsch Kommunales räumliches Leitbild - Mitwirkung
Demografie

Bevölkerungsentwicklung                       Altersstruktur                                                              Haushaltgrösse

                                                                               35.0%                                        100%
                                                                                                                             90%

                                              Anteil an Einwohnerzahl (in %)
                                                                               30.0%
                                                                                                                             80%                                      5+ Personen
                                                                               25.0%
                                                                                                                             70%
                                                                                                                                                                      4 Personen
                                                                               20.0%                                         60%
                                                                                                                             50%                                      3 Personen
                                                                               15.0%
                                                                                                                             40%
                                                                               10.0%                                                                                  2 Personen
                                                                                                                             30%
                                                                                5.0%                                         20%                                      1 Person
                                                                                                                             10%
                                                                                0.0%
                                                                                       0-14 15-29 30-44 45-64 65-79 80+       0%

                                                                                                      Alter
                                                                                               1990   2018

Entwicklung und aktuelle Situation            Entwicklung und aktuelle Situation                                          Entwicklung und aktuelle Situation
- Anstieg Einwohnerzahl von 1709 (1996)         - Anstieg des Durchschnittsalters in Grüsch                               - Abnahme der durchschnittlichen Haushalt-
  auf 2116 Personen (2019).                       von 36 auf 43 Jahre, was dem allgemeinen                                  grösse in Grüsch von 2.6 auf 2.3 Personen
- Seit 1996 durchschnittliche jährliche Zu-       Trend entspricht.                                                         (GR: von 2.4 auf 2.1 Personen).
  nahme der Einwohnerzahl um knapp 1 %.         - Starke Zunahme bei der Altersgruppe 45-                                 - Haushalte in Grüsch am häufigsten von 2
                                                  64-Jähriger auf 32 % der Bevölkerung (GR:                                 Personen bewohnt (36 % der Haushalte;
Ausblick
                                                  29 %), was teilweise auch auf Zuzüger zu-                                 GR: 33 %).
- Prognostizierter Anstieg Einwohnerzahl
                                                  rückzuführen ist.                                                       - Zwei Drittel der Haushalte (68 %) von 1
  auf 2380 Personen bis ins Jahr 2035
  (Prognose ARE 2020).                          - Abnahme bei den jüngeren Altersgruppen                                    oder 2 Personen bewohnt (GR: 72 %).
                                                  der bis 44-Jährigen.
- Angestrebtes Bevölkerungswachstum von                                                                                   Ausblick
  durchschnittlich 1 % pro Jahr bzw. knapp    Ausblick                                                                    - Zunehmende Alterung bringt u.U. wach-
  2500 Einwohner bis 2035.                      - Starke Zunahme beim Anteil der über 65-                                   senden Anteil an Ein- und Zweipersonen-
                                                  Jährigen, verbunden mit einer verstärkten                                 haushalten, jedoch abhängig von verschie-
                                                  Nachfrage nach altersgerechten Wohnfor-                                   denen Faktoren (u.a. Bevölkerungsent-
                                                  men.                                                                      wicklung, Altersstruktur, Wohnangebot).

                                                                                              5
Gemeinde Grüsch Kommunales räumliches Leitbild - Mitwirkung
Wirtschaft und Mobilität

Betriebe / Beschäftigte                                         Pendlerverhalten                               Verkehr

           1400
           1200

                                                          416
           1000

                                                359
            800
  Anzahl

            600

                                                          755
                                                649
            400
            200

                                                          129
                                                127
              0

                  3. Sektor (Dienstleistungen)
                  2. Sektor (Industrie)
                  1. Sektor (Forst- und Landwirtschaft)

Entwicklung und aktuelle Situation                              Entwicklung und aktuelle Situation             Öffentlicher Verkehr (ÖV)
- Konstante Anzahl Betriebe von rund 180.                       - Zwischen 2014 und 2018 Zunahme bei           - Gute ÖV-Erschliessung in Bahnhofsumge-
  Leicht überdurchschnittliche Be-                                Wegpendlern (+72 Pers.) wie bei Zupend-        bung (Güteklasse C, in urbaner Qualität
  triebsgrösse (2019) von 7.3 Beschäftigte                        lern (+131 Pers.).                             und Güteklasse D, durchschnittliche Er-
  (GR: 6.3 Beschäftigte/Betrieb).                               - Im 2018 leicht positiver Pendlersaldo.         schliessung), Fanas und Valzeina mit Bus-
- Zunahme der Beschäftigten von 1135 auf                                                                         verkehr erschlossen (ÖV-Güteklassen E
                                                                - Wegpendlerströme v.a. Richtung Agglome-        bzw. F).
  1300, v.a. im 2. Sektor (Industrie) und 3.                      ration Chur (inkl. Landquart; 50 % der
  Sektor (Dienstleistungen).                                      Wegpendler) und zu einem Viertel (26 %)      Motorisierter Individualverkehr (MIV)
- Grüsch mit dominantem 2. Sektor, der                            in Raum Prättigau-Davos.                     - Gute MIV-Erschliessung mit Anbindung an
  58% der Beschäftigte zählt (GR: 21%).                                                                          die A28.
                                                                - Zupendler v.a. aus der Agglomeration
- Relativ starker 1. Sektor (Forst- und Land-                     Chur (inkl. Landquart; 58 % der Zupendler)   Langsamverkehr (LV)
  wirt.) mit 10% der Beschäftigte (GR: 5%).                       und dem übrigen Prättigau-Davos (35 %).      - Lage an regionaler Veloroute Klosters-
Ausblick                                                        Ausblick                                         Sargans
                                                                                                               - Bestehende Fuss- und Veloverbindungen,
- Von verschiedenen Faktoren abhängig                           - Prognostizierte weiter zunehmende Ar-
  (u.a. allgemeiner Wirtschaftsentwicklung).                      beitsmobilität.                                auch auf Tourismus ausgerichtet.

                                                                                     6
Gemeinde Grüsch Kommunales räumliches Leitbild - Mitwirkung
Siedlung, soziale Infrastruktur und Versorgung

Sanierungsbedarf Gebäudebestand                                Wohnungsangebot nach Zimmerzahl                     Soziale Infrastruktur und Versorgung

                                                                100%
                                                                 90%
                                                                 80%
                                                                 70%
                                                                                                       5 Zimmer+
                                                                 60%
                                                                                                       4 Zimmer
                                                                 50%
                                                                 40%                                   3 Zimmer

                                                                 30%                                   2 Zimmer
                                                                 20%                                   1 Zimmer
                                                                 10%
                                                                  0%
                                                                           Grüsch       Graubünden
                                                                           (2018)         (2018)
   Umbaujahr (bzw. Gebäudealter, falls kein Umbau erfolgte):

Erneuerungs-/Sanierungsbedarf des                              Wohnungsangebot                                     Breites Versorgungsangebot
Gebäudebestandes                                               - Eher geringer Anteil an kleineren Wohnun-         - Schulangebot (Kindergarten bis Ober-
- Grossteil des Gebäudebestandes (77 %)                          gen bis 3.5 Zimmer (41 % des Wohnungs-              stufe), Angebot Tagesstrukturen, Mehr-
  nach 1980 umgebaut (bzw. erbaut). Damit                        angebots; GR: 53 %).                                zweckhallen.
  grösstenteils solide Bausubstanz vorhan-                     - Höherer Anteil an grossen Wohnungen mit           - Spitex über Regionalverband Prättigau; All-
  den.                                                           mehr als 4 Zimmern (59 % des Wohnungs-              gemeinarzt im Dorf; Alterszentren in
- Thema der Siedlungserneuerung bzw. -sa-                        angebots; GR: 47 %).                                Schiers, Jenaz, Maienfeld und Landquart.
  nierung in Grüsch damit insgesamt eher                       - Kleine Leerstände (2018) bei Mietwohnun-          - Volg (mit Postagentur), Dorfladen Fanas,
  von untergeordneter Rolle.
                                                                 gen (2 Wohnungen) und bei Eigentums-                Restaurants, Bibliothek, Kulturzentrum Ro-
                                                                 wohnungen (6 Wohnungen).                            sengarten.
- Fanas weist den höchsten Erneuerungsbe-
  darf aus. Ein Drittel des Gebäudebestan-                                                                         - Tourismus- und Freizeitangebot (Bergbah-
  des weist ein Baujahr bzw. Umbaujahr vor                                                                           nen Grüsch-Danusa, Egglibahn Fanas,
  1980 auf.                                                                                                          Schwimmbad, Eishalle.

                                                                                    7
Gemeinde Grüsch Kommunales räumliches Leitbild - Mitwirkung
Bauzonenreserven und Bedarf

Überbauungsstand                            Kapazitätsreserven (WMZ) bis 2035               Bauzonenreserven und Bedarf
                                            Reserven theoretisch / mobilisierbar:

Überbauungsstand                            Theoretische Kapazitätsreserven                 Ausblick 2035
- Insgesamt 9 ha nicht überbaute Bauzone    - Reserven (ohne Berücksichtigung der Mo-        - Mobilisierbare Kapazitätsreserven können
  in den Wohn-, Misch- und Zentrumszonen      bilisierbarkeit) für 476 Einwohner in über-      die gemäss kantonaler Prognose erwar-
  (WMZ).                                      bauter Wohn-/Misch- und Zentrumszone             tete Bevölkerungszunahme bzw. ange-
                                              (WMZ) und für 519 Einwohner in unüber-           strebte Bevölkerungsentwicklung bei ge-
- Überbauungsgrade zwischen 75% (Zent-
                                              bauter WMZ.                                      eigneter Mobilisierung aufnehmen.
  rumszonen) und 83% (Wohnzonen).
                                            - Damit relativ hohe Reserven in unüberbau-     Ausblick 2040
- Bedeutendes Angebot an unüberbauten
                                              ter WMZ mit höherer Mobilisierbarkeit.         - Kapazitätsreserven können die bis 2040
  Arealen in den Zentrumszonen (6 Hekta-
                                            Mobilisierbare Kapazitätsreserven bis 2035         erwartete Bevölkerungszunahme nur teil-
  ren) und den Wohnzonen (3.24 Hektaren).
                                                                                               weise aufnehmen.
                                            - Reserven (unter Berücksichtigung der Mo-
                                              bilisierbarkeit) für 246 Einwohner in un-     Fazit
                                              überbauter WMZ und für 48 Einwohner in         - Die prognostizierte Bevölkerungszunahme
                                              überbauter WMZ.                                  bis 2035 kann innerhalb der bestehenden
                                                                                               Bauzone aufgenommen werden.

                                                                 8
Gemeinde Grüsch Kommunales räumliches Leitbild - Mitwirkung
Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung: Ortschaft Grüsch

Vor 1890                                                 1890 - 1940                                  1940 - 1960

                      © Bundesamt für Landestopografie

Siedlung                                                 Siedlung                                     Siedlung
- Kompakter Dorfkern entlang der                         - Die Siedlung wird vor allem östlich des    - Die Bautätigkeit ist insgesamt sehr gering,
  Talstrasse sowie der Verkehrsachse Rich-                 Dorfkerns bei «Güllen» und im angrenzen-     es entstehen nur vereinzelt Neubauten.
  tung Überlandquart.                                      den «Arälia» erweitert.                    - Erste Ansätze von Einfamilienhausstruktu-
- Enger siedlungsbaulicher Zusammenhang                  - Im Bereich des Bahnhofs entsteht das         ren am Siedlungsrand.
  mit «Schmitten»                                          heutige Mühlegebäude.

                                                                                                      Landschaft und Infrastruktur
Landschaft und Infrastruktur                             Landschaft und Infrastruktur                 - Ausbau der bisherigen landwirtschaftli-
- Die bereits begradigte Landquart und der               - Begradigung des Taschinasbach                chen Erschliessungsachsen ins Gebiet
  Taschinasbach prägen den Landschafts-                  - Die Rhätische Bahn wird durch das Dorf       «Ruot / Usserfeld» sowie Richtung «Pra».
  raum um den leicht erhöht auf dem                        Grüsch gezogen. Eröffnung der Bahnlinie
  Schuttkegel liegenden Dorfkern.                          Landquart-Davos 1890.
- Die Talstrasse Chlus-Schiers erschliesst               - Im Zusammenhang mit dem Ausbau der
  das Dorf Grüsch.                                         Industriebauten beim Bahnhof wird auch
                                                           der Wuorwäg ergänzt.

                                                                             9
Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung: Ortschaft Grüsch

1960 - 1980                                    1980 - 2000                                     2000 - heute

Siedlung                                       Siedlung                                        Siedlung
- Das Siedlungsgebiet von Grüsch weitet        - Die Siedlung weitet sich diffus in die Flä-   - Weitere starke Ausdehnung des Sied-
  sich Richtung Süden und in «Arälia» sowie      che aus. Ansiedlung von Industriebauten         lungsgebietes in «Pra» und «Arälia».
  im «Mittelfeld» stark in die Fläche aus.       sowie neues Wohnquartier in «Salätschis»      - Beginn der Überbauung in «Garggi».
- Im Mündungsbereich des Schmittnerbach        - In Cavadura entsteht innert kurzer Zeit die   - Das Areal «Sagaplatz» wird zu einem
  in die Landquart entsteht die Hotelanlage      Ferienhausüberbauung im Bereich der Mit-        Wohngebiet mit hoher Dichte umgenutzt.
  «Salätschis» sowie Industriebauten auf Ge-     telstation der Bergbahn.
                                                                                               - Neue grossmasstäbliche Bauten im Be-
  meindegebiet Seewis.
                                                                                                 reich des Industriegebietes und der Land-
                                               Landschaft und Infrastruktur                      wirtschaft.
Landschaft und Infrastruktur                   - Die Umfahrung Grüsch wird realisiert und
- Das Skigebiet Grüsch-Danusa wird mit ei-       entlastet das Dorf vom Durchgangsver-         Landschaft und Infrastruktur
  ner Sesselbahn erschlossen.                    kehr.
                                                                                               - Neue Erschliessung von Valzeina via Über-
- Es entstehen neue Erschliessungsanlagen      - Im «Usserfeld» entsteht das neue Oberstu-       landquart.
  bei «Salätschis» und Überlandquart.            fenschulhaus mit Sportanlagen.
                                                                                               - Mehrere neue Quartiererschliessungen in
                                               - Touristische Entwicklung in Überlandquart       Wohn- und Arbeitsgebieten.
                                                 mit neuer Gondelbahn und Eishalle.

                                                                    10
Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung: Ortschaft Fanas

Vor 1890                                          1940 - 1960                                    1980 - 2000

1890 - 1940                                    1960 - 1980                                    2000 - heute

Siedlung                                       Siedlung                                       Siedlung

- Kompaktes Haufendorf umgeben von ver-        - Bis 1960 konzentriert sich die Siedlungs-    - Weitere starke Ausdehnung des Sied-
  streuten landwirtschaftlichen Bauten.          entwicklung auf Ergänzungen des histori-       lungsgebietes.
                                                 schen Dorfkerns.                             - Entstehung des neuen Wohnquartiers
- Die Siedlung gliedert sich an die zentrale
  Hauptstrasse sowie an die oberhalb lie-      - Ab 1960 diffuse Erweiterung des Siedlung-      «Ägerta» nördlich des Dorfes.
  gende Gauastrasse.                             gebietes rund um den Dorfkern.               - Ab 2000 vor allem Ergänzung und Erweite-
                                                                                                rung bestehender Wohnquartiere.
   Landschaft und Infrastruktur                Landschaft und Infrastruktur
- Das Landschaftsbild ist geprägt von der      - Die «Egglibahn» wird erstellt.               Landschaft und Infrastruktur
   landwirtschaftlichen Nutzung mit einer
                                               - Zwischen 1960 und 1980 Ergänzung der         - Zwischen 1980 und 2000 entstehen di-
   Vielzahl verstreut liegender Ställe.
                                                  Erschliessungsachsen Richtung Schiers ,       verse grossmassstäbliche Landwirt-
                                                  unterhalb des Dorfes (Curtinal) und ober-     schaftsbauten.
                                                  halb des Dorfes (Plandadei).                - Einzelne Ergänzungen von Quartierer-
                                                                                                schliessungsstrassen.

                                                                    11
Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung: Ortschaft Valzeina

Vor 1890                  1890 – 1940         1940 – 1960                1960 - 1980          1980 – 2000                2000 - heute

Siedlung                                      Siedlung                                        Siedlung

- Kleinsiedlung mit wenigen Einzelbauten im   - Insgesamt nur sehr geringe Bautätigkeit.      - Die Bautätigkeit konzentriert sich vor al-
  Bereich der Kirche.                           Einzelne Neubauten im Bereich der Klein-        lem auf landwirtschaftliche Neubauten.
                                                siedlung und entlang der Erschliessungs-      - Rückbau des Schulhauses im Jahr 2016.
- Grossräumiges, landwirtschaftlich gepräg-
                                                strasse Richtung «Flüeli».
  tes Streusiedlungsgebiet.
                                                                                                 Landschaft und Infrastruktur
   Landschaft und Infrastruktur               Landschaft und Infrastruktur                    - Neue Haupterschliessung von Valzeina
- Die Erschliessung des Seitentals erfolgt    - Ergänzung des Strassennetzes bis zur Mit-       durch neue Kantonsstrasse via Überland-
  via Überlandquart.                             tagplatte sowie westlich der Kleinsiedlung     quart.

- Das Landschaftsbild ist geprägt vom typi-      Richtung «Bergli».                           - Im Übrigen mit Ausnahme einzelner land-
  schen Streusiedlungscharakter. Vorherr-                                                       wirtschaftlicher Neubauten kaum Verän-
  schend sind weit auseinanderliegende Ein-                                                     derungen.
  zelhöfe und freistehende Ökonomiebau-
  ten.
- Um 1920 wird die neue Erschliessungs-
  strasse Richtung «Flüeli» erstellt.

                                                                   12
Räumliche Analyse

                                                 Das Oberdorf von Grüsch entlang der Land-      Oft handelt es sich um Varianten des „Prät-
Historischer Dorfkerne
                                                 strasse umfasst steinerne Herrschaftsbauten    tigauerhauses“, d.h. zweigeschossige Holz-
Die Ortschaft Grüsch verfügt über ein Ortsbild
                                                 aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Mit ihren     strickbauten auf gemauertem Sockel mit fla-
von nationaler Bedeutung gemäss Bundesin-
                                                 grossen, drei- bis viergeschossigen Volumen    chem Satteldach. Östlich vom alten Dorf ent-
ventar der schützenswerten Ortsbilder der
                                                 und der Fassadengestalt hebt sich die Bebau-   stand ausgehend von wenigen Altbauten ge-
Schweiz ISOS). Der Dorfkern gliedert sich in
                                                 ung im Oberdorf deutlich von der bäuerlichen   gen Ende des 19. bis ins 20. Jahrhundert eine
das Oberdorf (I), das Unterdorf (II) und das
                                                 Bebauung des südlich angrenzenden Unter-       bäuerlich-gewerbliche Bebauung („Güllen“).
östlich gelegene Gebiet «Güllen» (III).
                                                 dorfs ab. Das Unterdorf besteht vornehmlich
                                                                                                Der Dorfkern von Fanas folgt der Haupt-
                                                 aus bäuerlichen Bauten aus dem 18. und 19.
                                                                                                strasse sowie der bergwärts abzweigenden
                                                 Jahrhundert.

                                                                      13
Räumliche Analyse

Gauastrasse. Der eigentliche Dorfplatz befin-   Überbauung realisierbar und eine Nachfrage
det sich an der Verzweigung Kirchgasse/Qua-     nach Geschosswohnungen vorhanden ist.
derisstrasse am östlichen Dorfeingang.
                                                Innerhalb der Wohngebiete bestehen teilweise
Der kleine Dorfkern von Valzeina liegt im Be-   erhebliche Nutzungsreserven in Form von
reich der Kirche und umfasst nur wenige Ein-    nicht überbauten Grundstücken. Diese sind in
zelbauten.                                      der Regel erschlossen und baureif, stehen je-
                                                doch aus verschiedenen Gründen nicht für
Die Strukturen und Bausubstanz der Dorf-
                                                eine Überbauung zur Verfügung. Dies wirkt
kerne sind mit Ausnahme von vereinzelten
                                                sich negativ auf die Auslastung der Erschlies-
Neubauten weitgehend intakt. Teilweise be-
                                                sungsinfrastruktur und die Entwicklung der
steht Erneuerungs- und Umnutzungspotenzial
                                                Gemeinde aus. In allen drei Ortschaften be-
bei Altbauten und leerstehenden Ökonomie-
                                                stehen zudem grössere Entwicklungsgebiete
bauten innerhalb der Dorfkerngebiete. Inner-
                                                (Garggi und Sagaplatz Grüsch, Pussanal-Zwy
halb des Dorfkerns und der angrenzenden Ge-
                                                Fanas, Valsana Valzeina).
biete befinden sich mehrere Gewerbebetriebe
aus dem Bereich Bau und Handwerk. Diese         Die Wohnquartiere entstanden in der Regel
befinden sich gleichzeitig an für das Wohnen    nach den Vorgaben einer Folgeplanung oder
sehr geeigneten Lagen.                          es ist eine solche in Erarbeitung. Vereinzelt
                                                bestehen Bauzonenreserven deren Erschlies-
                                                sung und Bebauung noch nicht geregelt sind,
Wohngebiete                                     beispielswiese im Gebiet Hof, Fanas.
Seit den 1950er Jahren und in besonderem
Masse in den vergangenen 10 Jahren entstan-
den südlich und östlich des Dorfkerns von
Grüsch sowie um den Dorfkern von Fanas teil-
weise grossflächige Wohngebiete. In der Re-
gel handelt es sich um Einfamilienhausüber-
bauungen mit verhältnismässig geringer
Dichte. Die in jüngster Zeit entstandenen
Wohngebiete «Sagaplatz» und «Garggi» in
Grüsch zeigen, dass auch mit erheblich höhe-
ren baulichen Dichten eine ortsverträgliche

                                                                     14
Räumliche Analyse

Umstrukturierungsgebiet «Mühle»                  Arbeitsgebiet «Usserfeld»
Das ehemals industriell geprägte Mühlen- und     Das Arbeitsgebiet von kantonaler Bedeutung
Sägereiareal befindet sich an der bester-        wurde in den letzten Jahren bedarfsgerecht er-
schlossensten Lage von Grüsch. Mit der in        weitert und umfasst grössere, wertschöp-
Umsetzung befindlichen Arealplanung «Saga-       fungsstarke Betriebe. Derzeit bestehen noch
platz» wird bereits eine weitgehende Umnut-      Reserveflächen für Betriebserweiterungen
zung des Gebietes vollzogen.                     oder Neuansiedlungen. Aufgrund der Standor-
Weiteres Umnutzungspotenzial besteht süd-        tattraktivität ist davon auszugehen, dass mit-
lich der Bahnlinie auf dem Mühleareal. Nebst     telfristig eine Erweiterung erforderlich wird.
dem Mühlegebäude bieten auch die angren-
zenden derzeit gewerblich genutzten Flächen
                                                 Verkehr
erhebliches Potenzial für Wohnnutzungen an
zentraler Lage.                                  Die Verkehrsinfrastruktur erweist sich insge-
                                                 samt als genügend, auch im Hinblick auf die
                                                 zu erwartende bauliche Entwicklung. Die Er-
Siedlungsbezogene Grün- und Freiräume            schliessung der wichtigen Entwicklungsge-
Wichtige siedlungsgliedernde Grün- und Frei-     biete ist in Folgeplanungen festgelegt oder es
räume bestehen im Bereich des «Grosshus»         sind entsprechende Planungen im Gange. De-
und im Oberdorf von Grüsch. Sie tragen zur       fizite bestehen vereinzelt bei der Durchlässig-
erhaltenswerten Qualität des Ortsbildes und      keit des Fusswegnetzes innerhalb des Sied-
zur Wohnqualität der angrenzenden Bebauung       lungsgebietes.
bei.

Die Grünfläche zwischen dem Arbeitsgebiet
«Usserfeld» und dem nördlich liegenden
Wohngebiet schafft einen wichtigen Über-
gangsbereich zwischen der Wohn- und Ar-
beitsnutzung. Die öffentliche Nutzung (Schul-
anlage) innerhalb dieses Übergangsbereiches
trägt ebenfalls zur räumlichen Gliederung bei.

                                                                       15
Stärken-, Schwächen-, Chancen- und Risiken-Analyse

                                                      Stärken                                                Schwächen

                                                      - Attraktive Wohngemeinde mit guter Erreichbarkeit     - Nicht verfügbare Bauzonenreserven infolge Bau-
                                                        der Zentren und engem Bezug zum Wirtschafts-           landhortung
                                                        raum im Rheintal und Prättigau                       - Unternutzte bzw. brachliegende Areale an gut er-
                                                      - Gut entwickelter, diversifizierter Arbeitsstandort     schlossenen Lagen.
                                                        von kantonaler Bedeutung                             - Sanierungs- und Erneuerungsbedarf in Teilen des
                                                      - Ausgewogenes Versorgungsangebot (z.B. Einkauf,         Gebäudebestandes der Dorfkerne
                                                        Bildung, Gesundheit, Basisdienstleistungen)
                                                      - Gute Verkehrserschliessung (MIV, ÖV, LV)

Chancen                                               Entwicklungsziele (Stärken-Chancen)                    Entwicklungsziele (Schwächen-Chancen)

 - Prognostiziertes Bevölkerungswachstum und Wirt-    - Die wertvolle Struktur und Substanz in den Dorf-     - Nicht überbaute Bauzonen werden durch konse-
   schaftswachstum im Rheintal und Vorderprättigau      kernen wird erhalten und die Versorgungsfunktion       quente Mobilisierungsmassnahmen mittelfristig ei-
   sowie in Grüsch                                      des Dorfzentrums von Grüsch gestärkt.                  ner Überbauung zugeführt.
 - Generationenwechsel in den Quartieren dank An-     - In den Entwicklungsgebieten für Wohnen wird eine     - Für brachliegende Areale an zentralen Lagen wer-
   gebot an geeigneten Alterswohnungen.                 angemessene bauliche Dichte gewährleistet.             den die planerischen Voraussetzungen für eine
 - Weiterentwicklung des Industriestandortes Grüsch   - Die Attraktivität von Grüsch als Arbeitsstandort       Umnutzung zu Wohnzwecken geschaffen.
                                                        wird erhalten und gestärkt.
                                                      - Der Raum für öffentliche Nutzungen wird gesichert
                                                        und Erweiterungsoptionen freigehalten.

Risiken                                               Entwicklungsziele (Stärken-Risiken)                    Entwicklungsziele (Schwächen-Risiken)

 - Sehr homogene Quartiere hinsichtlich Bevölke-      - Das Wohnungsangebot wird u.a. durch Überbau-         - Das Bevölkerungswachstum wird mittelfristig in-
   rungsstruktur (mangelnde Durchmischung).             ungen mit Geschosswohnungen diversifiziert.            nerhalb des bestehenden Siedlungsgebietes auf-
 - Abhängigkeit des Arbeitsplatzangebotes von weni-   - Die Gemeinde stellt geeignete Arbeitsgebiete für       fangen. Siedlungserweiterungen werden erst mit-
   gen Grossunternehmen (Klumpenrisiko).                die Neuansiedlung von Unternehmen unterschied-         tel- bis längerfristig unter Berücksichtigung der er-
 - Hoher Investitionsbedarf bei den Infrastrukturen     licher Branchen zur Verfügung.                         wünschten Bevölkerungsentwicklung vorgenom-
   und Ausstattung infolge starker Bevölkerungszu-                                                             men.
   nahme und Siedlungsausdehnung.

                                                                              16
Stärken-, Schwächen-, Chancen- und Risiken-Analyse

                                           Bild Gemeinde

                                                17
Strategien – Historische Dorfkerne

Die wertvolle Struktur und Substanz in      -   Die bauliche Entwicklung in den Dorfker-
den Dorfkernen wird langfristig erhalten.       nen erfolgt unter Berücksichtigung und
Die Versorgungsfunktion des Dorfzent-           Wahrung der historischen Strukturen
rums von Grüsch wird gestärkt.                  und Substanz.

                                            -   Die lokalen Versorgungs- und Dienstleis-
                                                tungsangebote im Dorfzentrum Grüsch
                                                werden erhalten und bedarfsgerecht er-
                                                gänzt.

                                                                18
Strategien - Entwicklungsgebiete Wohnen und Umstrukturierungsgebiete

                                         -   Die prognostizierte Bevölkerungsent-    -   Entwicklungsgebiete in der Ortschaft
Die Bevölkerungsentwicklung wird durch
                                             wicklung bis 2035 wird innerhalb des        Grüsch dienen der Erstellung von Mehr-
konsequente Mobilisierung der unüber-
                                             bestehenden Siedlungsgebietes aufge-        familienhausbauten.
bauten Bauzone und durch Umnutzung
                                             fangen. Das angestrebte Bevölkerungs-   -   Das Mühleareal Grüsch wird zu einem
brachliegender Areale aufgefangen.
                                             wachstum beträgt 1% pro Jahr.               Wohnstandort mit hoher baulicher
                                         -   Baulandreserven werden durch geeig-         Dichte entwickelt und umgenutzt.
                                             nete Massnahmen mobilisiert.            -   Eine allfällige Siedlungserweiterung wird
                                         -   In den Entwicklungsschwerpunkten wird       erst bei konkretem Bedarf unter Berück-
                                             eine hohe bauliche Dichte angestrebt.       sichtigung der erwünschten Bevölke-
                                                                                         rungsentwicklung geprüft.

                                                            19
Strategien – Grün- und Freiräume

                                            -   Die Grün- und Freiräume im Bereich des    -   Der Grünraum zwischen dem Wohn- und
Die siedlungsbezogenen Grün- und Frei-
                                                Dorfkerns von Grüsch tragen zur Sied-         Arbeitsgebiet in Grüsch erfüllt eine Puf-
räume werden langfristig erhalten und vor
                                                lungs- und Wohnqualität bei. Sie werden       ferfunktion im Sinne eines Immissions-
einer Überbauung freigehalten.
                                                langfristig von Überbauungen freigehal-       schutzes und wird langfristig als Über-
                                                ten.                                          gangsbereich erhalten.

                                                               20
Strategien - Arbeitsgebiete

                                           -   Das Arbeitsgebiet Usserfeld wird explizit   -   Zur Sicherstellung einer haushälteri-
Das Arbeitsgebiet Usserfeld wird für ex-
                                               auf exportorientierte Betriebe mit hoher        schen Bodennutzung und kompakten
portorientierte Betriebe mit hoher Wert-
                                               Wertschöpfung und Arbeitsplatzdichte            Bauweise werden geeignete Massnah-
schöpfung weiterentwickelt und Erwei-
                                               ausgerichtet.                                   men getroffen.
terungsoptionen gesichert.
                                           -   Besteht infolge von Betriebserweiterun-
                                               gen und Neuansiedlungen zusätzlicher
                                               Flächenbedarf, erfolgt eine Erweiterung
                                               im Gebiet «Salätschis». Der erforderliche
                                               Raumbedarf wird in der Nutzungspla-
                                               nung gesichert.

                                                               21
Strategien – Schwerpunktgebiete Tourismus und Freizeit

Das Gebiet südlich der Landquart und «Sa-     -   Die lokal und regional wichtigen Touris-   -   Die Freizeitinfrastrukturen in Fanas, ins-
lätschis» für touristische Zwecke, Hotelle-       mus- und Freizeitinfrastrukturen werden        besondere die Seilbahn, werden bedarfs-
rie und für Freizeitanlagen sichern und           gestärkt und bei Bedarf projektbezogen         gerecht unterhalten.
weiterentwickeln.                                 weiterentwickelt.
                                              -   Bei künftigen Vorhaben wird die wieder-
                                                  kehrende temporäre Nutzung des Gebie-
                                                  tes als Festgelände (Parkplatz Bergbah-
                                                  nen und Eishalle mit Umgebung) für
                                                  grössere Anlässe mitberücksichtigt bzw.
                                                  gewährleistet.

                                                                  22
Strategien – Öffentliche Nutzungen

Bedarfsgerechter Schulraum und öffentli-    -   Die Weiterentwicklung der Schul- und       -   Die Gemeinde errichtet am Standort
che Infrastrukturen für Anlässe werden an       Mehrzweckräumlichkeiten erfolgt an den         «Prada» eine bewirtschaftete Multisam-
den bestehenden Standorten in Grüsch            bestehenden Standorten in Grüsch               melstelle für verschiedene Komponen-
und Fanas bereitgestellt.                       (Usserfeld und Bündti) und Fanas.              ten. Der bisherige Standort «Hinter
                                            -   Ergibt sich aufgrund der Schulraumpla-         Prada» wird im Interesse des Natur- und
Es wird eine geeignete Infrastruktur für        nung zusätzlicher Bedarf an Räumlich-          Landschaftsschutzes aufgehoben und
Entsorgung und Recycling von verschiede-        keiten, erfolgt dies durch Erweiterungen       rekultiviert.
nen Komponenten für die kommunalen              an den heutigen Standorten. Die erfor-
und überkommunalen Bedürfnisse ge-              derlichen Flächen werden in der Ortspla-
schaffen.                                       nung gesichert.

                                                                23
Strukturbild

               24
Umsetzung –Arbeitsgebiet «Usserfeld»

Erweiterung Arbeitsgebiet Usserfeld   Ausgangslage                                       Massnahmen

                                      Mit der Industriezone Usserfeld verfügt die        In der Nutzungsplanung wird der für die Erwei-
  Erweiterungsoption                  Gemeinde Grüsch über ein Arbeitsgebiet von         terung erforderliche Raumbedarf für eine Er-
                                      kantonaler Bedeutung. Gemäss kantonalem            weiterung des Arbeitsgebietes gesichert. Zum
                                      Richtplan bzw. dem Standortprofil ist dieses       Zeitpunkt einer allfälligen Erweiterung ist in je-
                                      Gebiet für exportorientierte und wertschöp-        dem Fall ein angemessener Abstand zwischen
                                      fungsstarke Betriebe auszurichten. Auszu-          den angrenzenden Wohnnutzungen bzw. den
                                      schliessen sind insbesondere Detailhandels-        öffentlichen Nutzungen (Schule Usserfäld) zu
                                      betriebe.                                          gewährleisten.

                                      Strategie
                                      Im Hinblick auf Erweiterungen bereits ansässi-     Umsetzungshorizont
                                      ger Betriebe oder der Ansiedlung neuer Be-
                                                                                         Kurzfristig (5 Jahre)
                                      triebe ist mittelfristig mit zusätzlichem Land-
  Erweiterungsoption
                                      bedarf für die Industriezone zu rechnen. Eine
                                      allfällige spätere Erweiterung ist im Gebiet Sa-
                                      lätschis, d.h. auf der gegenüberliegenden
                                      Seite der Usserfäldstrasse vorgesehen. Dieses
                                      Gebiet kann über die bestehenden Erschlies-
                                      sungsanlagen erschlossen werden (Synergien
                                      mit bestehenden Infrastrukturen).

                                                             25
Umsetzung – Wohngebiet «Hof» Fanas

Quartierplan «Hof» Fanas       Ausgangslage
                                                                                 Umsetzungshorizont
                               Im Gebiet Hof Fanas bestehen grössere noch
                               unüberbaute Flächen innerhalb der Wohn-           Mittelfristig (6 – 10 Jahre)
       «Hof»                   zone. Das Gebiet befindet sich an relativ stei-
                               ler Hanglage, ist jedoch für eine Überbauung
                               grundsätzlich geeignet (Aussicht, Besonnung,
                               Lage innerhalb des Siedlungsgebietes). Auf-
                               grund der heutigen Parzellierung, der Eigen-
                               tumsverhältnisse sowie der nicht geklärten Er-
                               schliessung ist das Bauland nicht baureif bzw.
                               kann im heutigen Zustand nicht effizient über-
                               baut und genutzt werden.

                               Strategie und Massnahmen
    «Hof»
                               Zwecks Schaffung der Voraussetzungen für
                               eine Überbauung des Gebietes, wird dieses
                               mit einer Quartierplanpflicht überlagert. Auf
                               Grundlage einer Bebauungs- und Erschlies-
                               sungsstudie ist eine Quartierplanung durchzu-
                               führen, welche folgenden Ansprüchen genügt:

                               –     Optimale Einordnung von Bauten und An-
                                     lagen in die bestehende Siedlungs- und
                                     Freiraumstruktur sowie Bildung von kom-
                                     pakten Quartieren mit klaren Siedlungs-
                                     rändern
                               –     Sicherstellung einer optimalen Ausschöp-
                                     fung der zulässigen Ausnützung

                               –     Landsparende Erschliessung und Parkie-
                                     rung

                                                     26
Sie können auch lesen