Gespag Geschäftsbericht 2013 Finanzteil - gespag - Für ein gesundes Oberösterreich!

 
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Gespag Geschäftsbericht 2013 Finanzteil - gespag - Für ein gesundes Oberösterreich!
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Geschäftsbericht 2013
Finanzteil

gespag – Für ein gesundes Oberösterreich!
Gespag Geschäftsbericht 2013 Finanzteil - gespag - Für ein gesundes Oberösterreich!
Inhalt

         Lagebericht                   F3
         Bilanz                        F 22
         Gewinn- und Verlustrechnung   F 24
         Anhang                        F 25
         Anlagenspiegel                F 34
         Organe der Gesellschaft       F 36
         Bestätigungsvermerk           F 37
         Impressum                     F 39

F2
Finanzteil

             Lagebericht
             Oberösterreichische Gesundheits- und Spitals-AG
             für das Geschäftsjahr 2013

             1. Geschäftsverlauf, Geschäftsergebnis und Lage des Unternehmens
             1.1 Geschäftsverlauf
             Das Geschäftsjahr 2013 war stark geprägt von den Umsetzungsmaßnahmen der Spitalsreform II.
             In diesem Zusammenhang und im Hinblick auf die zukünftigen strategischen Herausforderungen des
             Unternehmens wurde der Vorstand der gespag erweitert und besteht seit 1. April 2013 aus drei Mitglie-
             dern. Im Zuge dieser neuen Vorstandsbestellung kam es auch zu einer Neuzuordnung der Geschäfts­
             bereiche. Dr.in Ingrid Federl, MSc ist für die Bereiche Personal, Umsetzung der Spitalsreform sowie
             Qualitätsmanagement zuständig und fungiert als Ansprechpartnerin für die gespag-Spitäler. Dr. Harald
             Geck ist für die Bereiche Bau, Beschaffung und Technik samt Strukturqualitätsmanagement, Ausbildungsein-
             richtungen sowie Recht verantwortlich. Mag. Karl Lehner, MBA zeichnet für die Bereiche Kaufmännische
             Direktion, in die die GesundheitsInformatik mit Februar 2013 integriert wurde, PR und Kommunikation,
             Interne Revision, Beteiligungen sowie Kooperationen verantwortlich und fungiert als Sprecher des
             Vorstandes.
             Einen weiteren Meilenstein im Geschäftsjahr 2013 stellten die Vorbereitungsarbeiten für das mit 1. Jänner
             2014 neu gegründete Salzkammergut-Klinikum dar. Um die großen Herausforderungen im Zusammen-
             hang mit dem zunehmenden Mangel an Turnus- und Fachärztinnen/-ärzten bewältigen zu können, wurden
             2013 und werden auch zukünftig zahlreiche Maßnahmen gesetzt. Bereits im Jahr 2013 fanden die ersten
             Beschlüsse und somit die Weichenstellung für die Gründung der Medizinischen Fakultät in Linz statt.
             Mit Juni 2013 wurde der gesamte Zahlungsverkehr in der gespag auf SEPA (Single Euro Payments Area)
             umgestellt. An die 43.000 Datensätze mussten dazu bearbeitet werden.

             Oö. Spitalsreform II
             Mit 31. Dezember 2013 endete die erste Phase (Priorität A) der Spitalsreform (SPR) II und damit die
             für die gespag sehr erfolgreiche Umsetzung eines Großteils der SPR-Maßnahmen. Es entstanden neue
             Organisationsformen wie
                 das Salzkammergut-Klinikum als Zusammenschluss der Landes-Krankenhäuser Bad Ischl, Gmunden und
                  Vöcklabruck;
                  dislozierte Wochenkliniken: HNO Bad Ischl und Gynäkologie Gmunden;
                   ein Satellitendepartment für Unfallchirurgie am Landes-Krankenhaus Schärding;
                    die zwei Fachschwerpunkte HNO am Landes-Krankenhaus Steyr und Augenheilkunde am Landes-
                     Krankenhaus Vöcklabruck;
                     zwei Abteilungen/Institute an zwei Standorten unter einer Leitung: Chirurgie, Orthopädie sowie
                      Gynäkologie und Geburtshilfe an den Landes-Krankenhäusern Steyr und Kirchdorf sowie Gynäkologie
                      und Geburtshilfe an den Standorten Landes-Krankenhaus Freistadt und Landes- Frauen- und Kinderklinik
                      Linz, weiters Kinder- und Jugendpsychiatrie an den Standorten Landes- Frauen- und Kinderklinik sowie
                      Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg, Chirurgie an den Standorten Vöcklabruck und Gmunden,
                      Pulmologie am Landes-Krankenhaus Steyr und am Krankenhaus der Elisabethinen und Nuklearmedizin
                      am Landes-Krankenhaus Steyr und an der Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg.
                      Die Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg setzte mit der Schaffung von Tagesstruktur- und Tagesklinik-
                       plätzen in der Psychiatrie ein innovatives Konzept zur Adaptierung der Bettenanzahl im Fach Psychiatrie
                       um, was in der Folge die Integration von 35 Betten der Psychosomatik ermöglichte.
                       Im Fachbereich Physikalische Medizin wird das Landes-Krankenhaus Kirchdorf vom Landes-Krankenhaus
                        Steyr fachärztlich mitversorgt.
             Weiters kam es zu Bettenreduktionen in zahlreichen Fächern.

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Lagebericht

         Medizinische Fakultät Linz
         Im Geschäftsjahr 2013 wurde vom Land Oberösterreich, der Stadt Linz, der Johannes Kepler Universi-
         tät Linz und dem Gemeindebund eine Projektstruktur zur Errichtung einer medizinischen Fakultät in Linz
         festgelegt. Im Projekt „Medizinische Fakultät“ ist auch die gespag vertreten. Die drei Krankenhäuser AKh
         Linz, Landes- Frauen- und Kinderklinik sowie Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg sollen ab 2016 zu
         einer Universitätskrankenanstalt zusammengeführt werden. Die entsprechenden Vorarbeiten wurden bereits
         2013 gestartet.

         Strategische Allianz
         Um das umfassende Know-how der gespag und des Krankenhauses der Elisabethinen zu bündeln, wurde
         im Geschäftsjahr 2013 das erste trägerübergreifende, flächendeckende interdisziplinäre Tumorzentrum
         etabliert. Mit insgesamt elf Spitalsstandorten decken die beiden Allianzpartner einen wesentlichen Teil der
         onkologischen Behandlungen in Oberösterreich ab.

         Strategischer Schwerpunkt im Bereich der Ausbildung
         Um auch in Zukunft hoch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Bereichen der Spitäler
         zur Verfügung stellen zu können, kommt der Ausbildung in der gespag eine wichtige strategische
         Bedeutung zu.

         Die Bemühungen um eine attraktive Ausbildung der Turnusärztinnen/-ärzte sind in der gespag sehr inten-
         siv. Dazu tragen innovative Projekte wie das Projekt „Integriva“ (Verlagerung der intravenösen Tätigkeit
         zur diplomierten Pflege), die Garantie einer Turnusausbildung in Mindestzeit, umfangreiche Fortbildungs-
         möglichkeiten und attraktive Sozialleistungen bei. Die intensive Präsenz auf Turnusärzte-Messen ist dabei
         ebenfalls ein wichtiger Baustein. Diese Bemühungen sind allerdings nur dann von Erfolg gekrönt, wenn
         insgesamt genug Ärztinnen und Ärzte im System ausgebildet werden.

         Um einem allgemeinen Nachwuchsmangel in den pflegerischen Berufen entgegenzuwirken, steigert die
         gespag laufend ihre Ausbildungskapazitäten in den eigenen Schulen und setzte auch 2013 gezielt einen
         Schwerpunkt auf die Nachwuchssuche und -entwicklung.
         Am Schulstandort Bad Ischl konnten erfolgreich die ersten Diplomausbildungen mit geriatrischem Schwer-
         punkt im schulautonomen Bereich abgeschlossen werden. Diese Ausbildung entspricht dem allgemeinen
         Diplom der Gesundheits- und Krankenpflege, jedoch werden darüber hinaus spezielle Kenntnisse in der
         Pflege alter Menschen vermittelt.
         In Kooperation mit der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg bietet die gespag neben
         dem Diplom in der allgemeinen Gesundheits- und Krankenpflege auch den akademischen Abschluss mit
         einem Bachelor of Science in Nursing (BScN) an. In der Schule Vöcklabruck konnten im Geschäftsjahr
         2013 die ersten Bachelorabsolventinnen der Pflege ihren Abschluss feiern.

         Im Oktober 2013 schlossen die ersten Jahrgänge aller Studien- und Lehrgänge der FH Gesundheitsberufe
         OÖ GmbH (kurz FHG) ihre Ausbildung ab. Für 2013 konnte ein weiterer Anstieg der Bewerbungen für
         das Studienangebot der FHG verzeichnet werden.
         Das im Jahr 2012 an der FHG eingerichtete Hochschulkollegium hat sich gut etabliert. Zu den Aufgaben
         des Kollegiums zählt neben der Organisation und Durchführung des Lehr- und Prüfungsbetriebes sowie der
         Evaluation des gesamten Lehrbetriebes unter anderem auch die Verleihung akademischer Grade.
         In studienbegleitenden Praktika festigen Studierende kontinuierlich das erworbene theoretische Wissen.
         Die Betreuung der Studierenden obliegt fachkompetenten Praktikumsanleiterinnen und -anleitern. Die Kurse
         zur Ausbildung solcher Praxisanleitungen, die von der FHG angeboten und durchgeführt werden, sind gut
         besucht.

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Die aktive Teilnahme am Europäischen Hochschulraum und die Stärkung der internationalen Netzwerke im
Gesundheitsbildungsbereich gehören zu den wichtigen strategischen Zielen der FHG.

Strategischer Schwerpunkt Lebensphasenorientierung
Lebensphasenorientierte Arbeitsgestaltung (LOA) wird in der gespag seit mehr als drei Jahren aktiv
betrieben. Mit der Implementierung der dezentralen Steuerungs- und Umsetzungsteams 2013 wurden die
Weichen für die erfolgreiche Realisierung der sowohl zentralen als auch dezentral entwickelten Maßnah-
men gestellt. Erste dezentrale Realisierungsschritte setzten die LOA-Teams mit dem im Jahr 2013 pilotierten
Projekt „Offener Dialog“.
Parallel dazu kamen noch weitere Umsetzungsaktivitäten hinzu. Beispielsweise konnte die betriebliche
Kinderbetreuung zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie in den Häusern weiter ausgebaut,
das standortübergreifende „geh mit!°“-Netzwerk zur Förderung der Gesundheit der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter gegründet, Führungsinstrumente und Arbeitszeitmodelle hinsichtlich Lebensphasenorientierung
adaptiert und entwickelt werden.
Für die dauerhafte Stabilität und Nachhaltigkeit der Umsetzungsaktivitäten wurde ein LOA-Netzwerk
gegründet, das im nächsten Jahr die dezentrale Verankerung sicherstellt.

Betriebliche Gesundheitsförderung
Da Gesundheitsförderung ein Instrument ist, das auch auf dem freiwilligen Engagement jeder/jedes
Einzelnen basiert, setzt die gespag sowohl bei der gesundheitsbewussten Einstellung ihrer Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter als auch bei der Bereitstellung von bedingungs- und personenbezogenen Maßnahmen
an. Das „geh mit!°“-Programm in der gespag ist Teil der Betrieblichen Gesundheitsförderung und zielt mit
verhaltens­orientierten Gesundheitsangeboten auf den Erhalt und die Förderung der Arbeitsfähigkeit ab.
Einheitliche Qualitätskriterien sorgen für zielgruppen- und lebensphasenorientierte Angebote im Bereich
Bewegung, Ernährung und soziale Gesundheit sowie für praxisrelevante Maßnahmen am Arbeitsplatz.

Investitionsprojekte
In der Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg wurden die generalsanierten Bauabschnitte und Ausbauten
bei den Bauteilen H2 und H3 (Zentrum für Tageskliniken sowie Ambulanzen und Stationen für Abhän-
gigkeitserkrankte) mit Mitte Mai in Betrieb genommen. Als weiterer Schritt der Generalsanierung des
historischen Altbaus wurde die Erneuerung des Bauteils N4 (zwei gerontopsychiatrische Stationen) in
Angriff genommen.
In der Landes- Frauen- und Kinderklinik wurde für einen möglichen Neubau eines Kinderbettentraktes und
die Sanierung der angrenzenden Gebäude eine Machbarkeitsstudie erarbeitet.
Am Landes-Krankenhaus Freistadt wurde die Sanierung des Kreißzimmerbereiches beschlossen.
Die 2008 gestartete Umsetzung des Nachnutzungskonzeptes am Landes-Krankenhaus Steyr wurde
fortgesetzt. Mit der neu situierten und erweiterten Endoskopie im Haus 3, der adaptierten Chirurgischen
Ambulanz im Haus 2 und der erweiterten Neurologischen Ambulanz im Haus 5 wurden weitere Teilbe-
reiche baulich umgesetzt.
Die Arbeiten für den zweiten Teil der Umsetzung der in der Spitalsreform II beschlossenen Vorgaben konn-
ten am Standort Vöcklabruck im Jahr 2013 abgeschlossen werden. Die Maßnahmen betrafen den Einbau
eines vierten Kreißzimmers in der Geburtenstation und Adaptierungen im Ambulanzbereich. Weiters
wurden die Planungsarbeiten und die Behördenverfahren für den Einbau einer Untersuchungseinheit für die
Bereiche HNO und Augen in der Akutaufnahme sowie der Ausbau der dafür vorgesehenen Flächen im
Strahlenzentrum in die Wege geleitet.

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Lagebericht

         Die Bauarbeiten am Standort Bad Ischl wurden planmäßig weitergeführt. Die Umsetzung dieser Bauvor-
         haben umfasst die Bereiche OP inklusive Sterilisation, Physiotherapie, Ambulanzen, Labor und Blutlabor,
         Sonderklassebereich, die Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, die Verlegung der Apotheke und
         der Werkstätten. Im Geschäftsjahr 2013 konnte der OP-Trakt inklusive Sterilisation, Technik und Werk­
         stätten fertiggestellt und in Betrieb genommen werden.
         Am Standort Gmunden wurde die im Jahr 2012 in den Bettentrakten begonnene Sanierung der Sanitär-
         zellen weitergeführt. Die Erweiterung des westseitigen Parkplatzes 2 konnte noch bis Ende des Jahres
         abgeschlossen werden.
         Auf Basis des Masterplanes wird seit 2008 nahezu das gesamte Landes-Krankenhaus Kirchdorf sa-
         niert, um- und ausgebaut. 2013 wurde die Sanierung der OP-Säle 1, 3 und 4 abgeschlossen und die
         Stationen im 3. OG (Interne Abteilung) und 4. OG (Chirurgische Abteilung) wurden generalsaniert. Die
         Neugestaltung von Teilbereichen der Verwaltung und der Ambulanzen im 1. OG konnte abgeschlossen
         werden.
         Nach Inbetriebnahme der Akutgeriatrischen Station im Rahmen einer Gebäudeaufstockung, nach
         Abschluss der Sanierungen der Bettenstationen und provisorischer Inbetriebnahme der neu gestalteten
         Onkologie wurden am Landes-Krankenhaus Rohrbach bis Mitte 2013 die letzten noch offenen
         Teilbereiche in Betrieb genommen. Die größeren Umgestaltungs- und Sanierungsarbeiten sind damit
         abgeschlossen.
         Am Landes-Krankenhaus Schärding wurde das Projekt Masterplan abgeschlossen und endabgerechnet.
         Die Psychiatrische Tagesklinik wurde 2013 in Betrieb genommen.
         Nach Übersiedelung der Unternehmensleitung und Inbetriebnahme des neuen Gebäudes wurden im Jahr
         2013 letzte Rest- und Komplettierungsmaßnahmen durchgeführt.

         Beschaffungsmanagement und Technik
         Im Jahr 2013 konnte die Ausschreibung der Herzschrittmacher und implantierbaren Defibrillatoren mit
         sehr großem Erfolg abgeschlossen werden. Die Entwicklung des Marktes konnte erfolgreich für das
         Unternehmen genutzt werden und die Konditionen für die Aggregate sind nun auf gleichem Niveau wie
         in Deutschland. Die hohe Qualität der Produkte wurde durch die intensive Einbindung der anwendenden
         Ärztinnen und Ärzte sichergestellt.
         Im Sommer 2013 nahm das Vergabezentrum, das die administrativen Aufgaben eines Vergabeverfahrens
         betreut, die operative Arbeit auf und es wurden bereits die ersten Ausschreibungen abgewickelt.
         Die Beauftragung eines Fremddienstleisters (Konzessionärs) für Patientenfernsehen wurde 2013 abge-
         schlossen. Die Ausrollung wurde am Standort Vöcklabruck eingeleitet. Bis Ende 2015 werden, basierend
         auf den gesammelten Erfahrungen der Erstinstallationen, über 2.000 modernste Fernsehgeräte installiert,
         die jeder Patientin und jedem Patienten den Krankenhausaufenthalt komfortabler gestalten werden.
         Die Einführung eines Med-IT Risikomanagements im Sinne eines Lebenszyklus-Risikomanagements für Medi-
         zinprodukte im IT-Netz der gespag wurde im Dezember 2012 vom Vorstand beauftragt. Unter der Leitung
         des Med-IT Risikomanagers wurden in einem Team mit Vertreterinnen und Vertretern der intensiv betroffenen
         Bereiche Einkauf, Medizintechnik, IT und Technische Betriebsleitung die Problemfelder identifiziert und
         Lösungsstrategien erarbeitet. Ziel ist vor allem, die größtmögliche Sicherheit für Patientinnen und Patienten,
         die Effizienz des Behandlungsprozesses und den Schutz sensibler medizinischer Daten zu gewährleisten.

F6
Qualitätsmanagement und Kompetenzmanagement Pflege
Mit der Neuorganisation des Vorstandsbereiches wurden mit 1. April 2013 die Verantwortung für das
Qualitätsmanagement und die Umsetzung der Spitalsreform II unter eine gemeinsame Leitung gestellt und
in Form einer Stabsstelle organisiert.
Das konsequente Bekenntnis zum Qualitätsmanagement garantiert das Erreichen der gesetzten Ziele unter
Berücksichtigung des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses, der Weiterentwicklung durch Innovationen
und durch Nutzung von Möglichkeiten zur Standardisierung unter Beteiligung der relevanten Schnittstellen-
partnerinnen und -partner. In diesem Sinne wurden 2013 beispielsweise folgende Maßnahmen konzipiert
und umgesetzt:
Gemeinsam mit dem Landeskriminalamt und der Gerichtsmedizin Salzburg/Linz wurde das forensisch kor-
rekte Vorgehen der Spurensicherung bei Sexualdelikten um die Probenahme und Auswertung bei Verdacht
auf „K. o.“-Mittel erweitert. Als innovativer Beitrag zur Weiterentwicklung der optimierten Versorgung von
Patientinnen und Patienten wurden in einer interdisziplinären Gruppe von Expertinnen und Experten ge-
spag-weit gültige Standard-Arbeitsanweisungen zum Patient Blood Management erarbeitet, insbesondere
zum Management der Eisenmangel-bedingten Anämie in der operativen und konservativen Behandlung.

Das Kompetenzmanagement Pflege (KMP) wurde ebenfalls ab April 2013 als eigene Stabsstelle direkt
dem Vorstand unterstellt.
In den gespag-Spitälern ist das KMP zuständig für gespag-weite Themen, die den eigenverantwortlichen
Bereich der Pflege betreffen, sowie für interdisziplinäre Themen wie z. B. Dokumentation, mitverantwort-
licher Tätigkeitsbereich der Pflege oder Zusammenarbeit.
Das KMP fördert die enge Zusammenarbeit zwischen den gespag-Schulen und den gespag-Spitälern.
Die laufende Bereitstellung von Kennzahlen zu den in der Pflege wichtigen Themen Dekubitus und Sturz
unterstützt das Pflegemanagement in unseren Spitälern.

GesundheitsInformatik
Mit Februar 2013 ging die Verantwortung für den IT-Bereich auf die Kaufmännische Direktion über. Die
CIO-Funktion wurde bei der Leitung der Kaufmännischen Direktion angesiedelt. Die Integration der IT in
die Kaufmännische Direktion wurde im Rahmen eines Projektes abgewickelt. In der GesundheitsInformatik
(GI) wurden die Stabsstelle Finanzen und der Stab der GI-Leitung gegründet. Die Abteilung gespag-
Services wurde aufgelassen.
Der zentrale ServiceDesk, der im Vorjahr als Single Point of Contact für die Anwenderbetreuung in einer
Pilotregion eingeführt wurde, ist ab April für alle Spitäler in Vollbetrieb gegangen.
In Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten wurde eine Neurologie-Datenbank für die Landes-Nerven­
klinik Wagner-Jauregg entwickelt, die eine standardisierte und auswertbare Dokumentation vieler
Krankheitsfälle ermöglicht. Im Rahmen eines Projektes wurde eine Pädiatrie-Dokumentationssoftware zur
einheitlich standardisierten Anamnese für Ärzteschaft und Pflege aller pädiatrischen Abteilungen entwickelt
und eingeführt.
Die Zusammenlegung der Spitäler Vöcklabruck, Bad Ischl und Gmunden zum Salzkammergut-Klinikum
wurde IT-technisch begleitet. Mit Jahreswechsel von 2013 auf 2014 wurde ein standortübergreifendes IT-
System eingeführt, das künftig die Kernprozesse im gesamten Klinikum unterstützt. Eine circa einjährige Vor-
bereitungsphase mit umfangreichen Tests und zahlreiche Einzelschritte waren für diese große IT-Umstellung
notwendig, die erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

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Lagebericht

         Entwicklungen in den zehn gespag-Kliniken
         Mit den beiden Spezialkliniken, der Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg (WJ) und der Landes- Frauen-
         und Kinderklinik Linz (LFKK), leistet die gespag einerseits ihren Beitrag zur Zentralversorgung in der Ver-
         sorgungsregion Linz und andererseits zur überregionalen Versorgung für Oberösterreich in ausgewählten
         Bereichen.

         Die erfolgreiche Umsetzung des Projektes CEUS (Chance Entwicklung Umsetzung Spitalsreform) war im
         WJ die kardinale Herausforderung des Jahres 2013. CEUS ist ein Mix aus strukturellen und organisato-
         rischen Veränderungen im neuromedizinischen Bereich und beinhaltet neben Spitalsreformmaßnahmen
         auch bauliche Veränderungen im Rahmen des historischen Altbauprojektes. Dazu gehören der Ausbau
         teilstationärer Strukturen in der Psychiatrie, wie die Erweiterung der Psychiatrischen Tagesklinik sowie die
         österreichweit einmalige tagesstrukturierende Behandlung, aber auch die erste Neurologische Tagesklinik
         Österreichs sowie die Inbetriebnahme des 5. neurochirurgischen OPs. Eine weitere wichtige Maßnahme
         war die Integration des Departments Psychosomatik aus Enns in das WJ.
         Abhängigkeitserkrankungen nehmen zu und haben somit volkswirtschaftliche Bedeutung. Viele Patientinnen
         und Patienten sind von mehreren Substanzen abhängig, was ein konzentriertes und integriertes Behand-
         lungskonzept erforderlich macht. Das WJ antwortet auf diese Herausforderung mit der Gründung des
         Zentrums für Suchtmedizin, wobei bislang getrennte Bereiche wie „Illegale Drogen“ und die „Abteilung für
         Alkoholabhängigkeit“ zusammengeführt wurden.

         An der Landes- Frauen- und Kinderklinik Linz (LFKK) wurden 2013 wiederum nahezu 3.500 Kinder
         geboren. Damit ist die LFKK weiterhin die größte Geburtenklinik in Österreich.
         Mit Jänner 2013 wurde mit der Zusammenführung der Abteilungen „Geburtshilfe und Gynäkologie“ ein
         Kernstück der Spitalsreform II früher als geplant umgesetzt. Das Team der Gynäkologie des AKh der Stadt
         Linz übersiedelte mit 17 Betten in die Landes- Frauen- und Kinderklinik Linz. Die Gesamtleitung übernahm
         Prim. Prof. Dr. Peter Oppelt, MBA, der bisher die Leitung der Gynäkologie im AKh Linz innehatte.
         Seit 25 Jahren wird in Linz auf dem Gebiet der IVF (In-vitro-Fertilisation) Pionierarbeit geleistet und das
         „Kinderwunsch Zentrum Linz“ entwickelte sich zu einer der renommiertesten Einrichtungen im Bereich
         Kinderwunschbehandlung. Mehr als 5.000 Mal konnte an der LFKK dieser sehnlichste Wunsch bereits
         erfüllt werden. Die Erfolgsquote nach vier Behandlungen liegt bei 90 Prozent.

         Die Region Pyhrn-Eisenwurzen wird von der gespag durch das Schwerpunktkrankenhaus Steyr sowie
         durch das Landes-Krankenhaus Kirchdorf versorgt.

         Im Jahr 2013 stand die größte Einzelmaßnahme der Spitalsreform II in der Versorgungsregion 44 zur
         Umsetzung an – die Schließung des Standortes Enns. Seit 2005 organisatorisch an das Landes-Kranken-
         haus Steyr angegliedert, wurde das Zentrum Enns mit 114 Betten schrittweise geschlossen. Im Februar
         endete der Betrieb der Inneren Medizin und aller Ambulanzen. Mit Juni übersiedelte die Psychosomatik
         an die Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg Linz.
         Im April 2013 wurde von der gespag die Therapiezentrum Enns GmbH (TEG) gegründet, in welche mit
         1. Juli 2013 die Liegenschaft in Enns eingebracht wurde. Ebenfalls mit 1. Juli 2013 wurden 67 Prozent
         der Anteile an der TEG an die Therapiezentrum Enns Holding GmbH verkauft. Bereits im Jahr 2013 wur-
         de mit den Umbaumaßnahmen begonnen und im Jahr 2015 soll die neue Reha-Einrichtung für Neurologie
         und Pulmologie am Standort Enns ihren Betrieb aufnehmen.

F8
Im Berichtszeitraum wurde im Landes-Krankenhaus Steyr das Kompetenzzentrum für Handchirurgie an der
Unfallabteilung etabliert und fünf Tagesklinikplätze für Psychosomatik an der Abteilung Psychiatrie geschaf-
fen. Der Fachbereich Onkologie an der Abteilung für Innere Medizin II nimmt aktuell an 30 klinischen
Studien teil. Dadurch erhalten 260 Krebspatientinnen und -patienten Zugang zu den neuesten Therapien.

Mit der Inbetriebnahme der „Zentralen Aufnahme“ wurde am Landes-Krankenhaus Kirchdorf im Rahmen
des baulichen Masterplans ein Meilenstein erfolgreich abgeschlossen. Alle bisherigen ambulanten und
stationären Aufnahmestellen sind in einer einzigen zentralen Aufnahme im 1. Obergeschoß des Kirch-
dorfer Spitals vereint. Auch die Unfallambulanz wurde fertig saniert. Eine weitere wichtige Etappe der
Generalsanierung war die Fertigstellung der neuen Rettungszufahrt. Diese bietet sowohl den Patientinnen
und Patienten als auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Rettungstransporte künftig mehr Komfort.
Gleichzeitig wurde die Lieferantenzufahrt neu gestaltet. Des Weiteren wurden die OP-Säle sowie der
3. Stock und das Personalwohnhaus fertiggestellt.
Im Mai 2013 führte das Landes-Krankenhaus Kirchdorf gemeinsam mit dem Roten Kreuz und den frei­
willigen Feuerwehren der Region eine erfolgreiche Brandschutz- und Evakuierungsübung durch. Ein Brand-
fall, ausgelöst durch Schweißarbeiten im Bettentrakt im dritten Obergeschoß, war Übungsannahme. Somit
erfolgte die Evakuierung von insgesamt 65 Personen. Die Übung diente zur Überprüfung des vorhandenen
Katastrophenplans.

In der Versorgungsregion Salzkammergut sind die Landes-Krankenhäuser Vöcklabruck, Gmunden und
Bad Ischl die tragenden Säulen des medizinischen Leistungsangebotes. Mit 1. Jänner 2014 wurden diese
drei Landes-Krankenhäuser zum Salzkammergut-Klinikum vereinigt. Das Salzkammergut-Klinikum gehört
mit mehr als 1.000 Betten zu den zehn größten Krankenhäusern Österreichs. Jährlich erhalten 60.000
stationäre und 500.000 ambulante Patientinnen und Patienten eine qualitativ hochwertige medizinische
Versorgung. 2.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Medizin, Pflege, Therapie und Administration
stehen in über 40 medizinischen Fachbereichen rund um die Uhr zur Verfügung und machen das Salz-
kammergut zu einer Musterregion hinsichtlich Qualität, Leistungsabstimmung und Kosteneffizienz in der
medizinischen Versorgung.

Mit der Eröffnung des neuen OP-Traktes setzte das Salzkammergut-Klinikum am Standort Bad Ischl einen
weiteren wichtigen Schritt in puncto Realisierung des bis 2015 laufenden Masterplans. Das Kernstück der
Erweiterungen bildet der Neubau eines dreigeschoßigen Baukörpers, der mit der Eröffnung des OP-Traktes
nun seine Vollendung erfuhr.

Mit 1. Oktober 2013 wurde die Geburtenabteilung des Salzkammergut-Klinikums Standort Gmunden in
jene des Standortes Vöcklabruck eingegliedert. Die Gynäkologie wird an beiden Standorten weitergeführt
und ermöglicht eine umfassende gynäkologische Versorgung. Der Schwerpunkt der Gynäkologie in
Gmunden wird auf planbare operative Eingriffe gelegt. Damit ist eine optimale Versorgung von Patien-
tinnen der Region in gynäkologischen Angelegenheiten gegeben. Das gynäkologische Leistungsspektrum
und die gynäkologische Ambulanz in Gmunden blieben uneingeschränkt erhalten.

Im Dezember 2013 konnten die am ehemaligen Standort Buchberg verbliebenen Liegenschaften verkauft
werden.

                                                                                                        F9
Lagebericht

         In der Versorgungsregion Mühlviertel betreuen die Landes-Krankenhäuser Rohrbach und Freistadt die
         Patientinnen und Patienten.

         Seit Februar 2013 bietet das Landes-Krankenhaus Freistadt als erstes Unternehmen in Oberösterreich eine
         Kinderbetreuung in Form eines Betriebstagesmütter-Konzeptes an. Dieses innovative Pilotprojekt entstand in
         Kooperation mit dem Verein „Aktion Tagesmütter OÖ“ und in Abstimmung mit dem Land Oberösterreich.
         Zwei ausgebildete Tagesmütter bieten ganzjährig eine Betreuung von 6.30 bis 18 Uhr – auch in den
         Ferien.
         Ende Mai 2013 wurde am Landes-Krankenhaus Freistadt in Zusammenarbeit mit der Landes- Frauen-
         und Kinderklinik Linz eine wöchentlich stattfindende Kinderwunschsprechstunde etabliert, um Paare mit
         unerfülltem Kinderwunsch wohnortnahe begleiten und umfassend betreuen zu können.

         Auch das Landes-Krankenhaus Rohrbach bietet eine Kinderwunschsprechstunde an.
         Im Rahmen des Unternehmensschwerpunktes einer lebensphasenorientierten Arbeitsgestaltung versucht das
         Rohrbacher Spital, als attraktiver Arbeitgeber den Bedürfnissen seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
         bestmöglich gerecht zu werden, und hat 2013 erstmalig eine Kinder-Sommerbetreuung in Zusammen­
         arbeit mit den Tagesmüttern des Vereins der Tagesmütter Rohrbach angeboten.

         Das Landes-Krankenhaus Schärding versorgt gemeinsam mit zwei Ordensspitälern die Bevölkerung des
         Innviertels. Laut Statistik leidet etwa jeder vierte Mensch im Laufe seines Lebens mindestens einmal an einer
         schweren psychischen Erkrankung. Auf diese Entwicklung reagierte das Landes-Krankenhaus Schärding
         gemeinsam mit dem Krankenhaus St. Josef in Braunau mit der Etablierung einer Psychiatrischen Tagesklinik.
         Seit Jänner 2013 haben Betroffene die Möglichkeit, in der Nähe ihres Wohnortes und somit in ihrem
         vertrauten Umfeld behandelt zu werden. Das unfallchirurgische Team bietet im Satellitendepartment seit
         1. Juli 2013 auch an den Wochenenden und an Feiertagen seine Leistungen für ambulante Behand-
         lungen und stationäre Aufnahmen an.

         1.2 Bericht über die Zweigniederlassungen
         Im Geschäftsjahr 2013 bestanden keine Zweigniederlassungen. Die zehn Spitäler (ab 2014 acht) der
         gespag werden als rechtlich nicht selbstständige Einheiten an zehn Betriebsstandorten geführt. Die Landes-
         Krankenanstalten Bad Ischl, Gmunden und Vöcklabruck (ab 2014 Salzkammergut-Klinikum) sowie die
         Landes-Krankenanstalten Freistadt, Kirchdorf, Rohrbach, Schärding und Steyr sind Standorte von Schulen
         für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege, die Landes- Frauen- und Kinderklinik Linz von einer Schule
         für Kinder- und Jugendlichenpflege und die Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg von einer Schule für
         psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflege.
         Für die Hebammenakademie, die Akademien für Ergotherapie, Biomedizinische Analytik, Physiotherapie
         und Radiologietechnologie gründete die gespag im Jahr 2010 gemeinsam mit dem AKh Linz und den
         oö. Ordensspitälern (Klinikum Wels-Grieskirchen, KH Ried und KH der Elisabethinen Linz) die FH Gesund-
         heitsberufe OÖ GmbH. Die gespag hält an dieser Gesellschaft 52,5 Prozent.

F 10
1.3 Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren
1.3.1 Geschäftsergebnis
Die Umsatzerlöse nahmen von 2012 auf 2013 um rund EUR 1,1 Mio. oder 0,2 % auf EUR 637,7 Mio.
zu. Während die Leistungserlöse aufgrund des höheren LKF-Punktewerts um EUR 9,0 Mio. oder 2,3 % ge-
steigert werden konnten, reduzierten sich die Beiträge gemäß § 75 Oö. KAG (Betriebsabgangsdeckung)
um rund EUR 7,9 Mio. oder 3,3 %. Der Grund hierfür liegt neben den höheren Leistungserlösen in den
bereits eingeleiteten Umsetzungen der Spitalsreform II, die zu deutlichen Ausgabendämpfungen und somit
zu einem geringeren Betriebsabgang führten. Das Finanzergebnis 2013 ist geprägt von der deutlichen
Erhöhung des Wertrechts aufgrund einer Zusatzvereinbarung.

 in TEUR                                        2011                  2012                  2013

 Umsatzerlöse                                 640.154               636.627               637.741

 Finanzergebnis                                –1.783                   –881               23.006

 EGT                                          –56.309               –55.655               –54.434

 Jahresfehlbetrag                             –56.309               –55.655               –54.508

 Abschreibung                                  50.814                51.694                54.077

 Jahresgewinn                                          0                     0                     0

 Umsatzerlöse

 a) Leistungserlöse                           384.179               400.642               409.658

 b) Beiträge gemäß § 75 Oö. KAG
    (Betriebsabgangsdeckung)                  255.975               235.985               228.083

 Sonstige betriebliche Erträge                 58.312                68.475                58.184

1.3.2 Finanz- und Vermögenslage
Als Grundlage der Sicherstellung der Finanzmittel für die Gesellschaft ist im Rahmen der Finanzierungsver-
einbarung zwischen der gespag und dem Land Oberösterreich eine jährlich rollierende Fünf-Jahres-Planung
vereinbart.
In Übereinstimmung mit der Finanzierungsvereinbarung sowie durch eine budgetkonforme Entwicklung war
die Liquiditätssituation der Gesellschaft immer optimal und ausreichend gegeben. Gemäß der bei der Aus-
gliederung der Gesellschaft abgeschlossenen Finanzierungsvereinbarung besteht auch eine Haftungserklä-
rung des Landes Oberösterreich für Verbindlichkeiten der gespag, die die Beschaffung von Finanzmitteln
zur Investitions- und Umlaufvermögensfinanzierung zu sehr guten Marktbedingungen sicherstellt.

                                                                                                       F 11
Lagebericht

         Die Investitionen im Jahr 2013 beliefen sich auf insgesamt EUR 42,5 Mio., wovon EUR 21,8 Mio. auf
         medizintechnische Ausstattung und Betriebsausstattung, EUR 19,2 Mio. auf Bauprojekte und EUR 1,5
         Mio. auf Rechte (Softwarelizenzen) entfielen. Zusätzlich wurden im Rahmen der PPP-Projekte mit der LKV
         für den Neubau des Landes-Krankenhauses Vöcklabruck EUR 11,3 Mio., für das Landes-Krankenhaus
         Steyr EUR 7,0 Mio. und die Landes- Frauen- und Kinderklinik Linz EUR 4,4 Mio. an Miete und der jeweils
         gleiche Betrag als Mietvorauszahlung für 2014 bezahlt. Die Gesamtsumme dieser im weiteren Sinn den
         Investitionen zuzuordnenden Mittel betrug somit EUR 87,9 Mio.
         Der Anstieg des Finanzanlagevermögens resultiert großteils aus der Erhöhung des eingestellten Wertrechts
         aufgrund einer Zusatzvereinbarung und andererseits aus der Übernahme des 33-%-Anteils an der
         Therapiezentrum Enns GmbH.

          Cashflow in TEUR                                   2011                       2012                     2013

          Netto-Geldfluss aus der
          laufenden Geschäftstätigkeit                     –26.696                    –25.861                     2.471

          Netto-Geldfluss aus der
          Investitionstätigkeit*                           –38.428                    –31.154                  –45.191

          Netto-Geldfluss aus der
          Außenfinanzierung                                 65.091                     56.989                   42.714

         * 2013 inkl. Mietvorauszahlungen an die LKV Krankenhaus Errichtungs- und Vermietungs-GmbH in Höhe von EUR 22,7 Mio.

          Kennzahl                                                        2011                 2012                 2013

          Anlagendeckung                                                 163,4 %              159,6 %             156,4 %

          Eigenmittelquote gemäß § 23 URG                                 43,3 %               41,4 %               40,0 %

          Fiktive Schuldentilgungsdauer gemäß § 24 URG                        n. a.                  n. a.             n. a.

            Anlagendeckung:                                        (Eigenmittel + langfristige Fremdmittel) * 100
                                                                                  Anlagevermögen

            Eigenmittelquote gemäß § 23 URG:                                          Eigenkapital
                                                          Gesamtkapital abzüglich Sonderposten für Investitionszuschüsse

            Fiktive Schuldentilgungsdauer                  Fremdmittel (Rückstellungen + Verbindlichkeiten – liquide Mittel)
            gemäß § 24 URG:                              Mittelüberschuss/-abfluss aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

         Die Anlagendeckung sank von 2012 auf 2013 aufgrund des leichten Rückganges der Eigenmittel.
         Ebenso sank die Eigenmittelquote leicht von 41,4 % auf 40,0 %. Die Schuldentilgungsdauer ist wie im
         Vorjahr aufgrund des Mittelabflusses nicht ermittelbar.

F 12
in TEUR                                           2011                   2012                2013

 Bilanzsumme                                  1.164.103               1.192.279          1.196.622
 Anlagevermögen                                  630.809                638.030             646.401
 Flüssige Mittel                                      522                     496                490
 Eigenkapitel                                    397.318                397.527             387.580
 Eigenkapital inkl. Sonderposten
 für Investitionszuschüsse                       642.786                629.904             614.112

 Langfristiges Fremdkapital                      388.015                388.648             396.607
 Kurzfristiges Fremdkapital                      133.302                173.727             185.903

Der weitere Anstieg der Bilanzsumme von EUR 1.192,3 Mio. auf EUR 1.196,6 Mio. resultierte aktivseitig
vor allem aus dem Anstieg des Finanzanlagevermögens und dem Anstieg der aktiven Rechnungsabgren-
zungen, passivseitig vor allem aus der Erhöhung der sonstigen Rückstellungen.

1.3.3 Leistungszahlen in den medizinisch-pflegerischen Bereichen

 Daten                                             2011                   2012                2013

 Stationäre PatientInnen                            184.729                179.783             177.695
 Belagstage                                      1.068.399               1.022.602          1.000.070
 Belagsdauer                                            5,78                    5,69               5,63
 Ambulante Frequenzen                            1.340.608               1.338.880          1.308.573
 Begleitpersonen                                     13.831                  12.708             12.347
 Entbindungen                                          8.100                  8.229               8.134
 LKF-Punkte relevant*                         499.798.764             487.568.191        483.152.316
 LKF-Punkte gesamt*                           523.854.436             511.788.998        508.783.561

* 2011 und 2012 auf Basis endgültiger Endabrechnung (exkl. Neurologische Tagesklinik)
  2013 auf Basis der vorläufigen Endabrechnung (exkl. Neurologische Tagesklinik)

Die erfolgreiche Umsetzung der Spitalsreform II schlägt sich in allen Leistungszahlen in den medizinisch-
pflegerischen Bereichen nieder.

                                                                                                       F 13
Lagebericht

         Stationäre                   Ambulante                       Belagstage                       Durchschnittliche
         PatientInnen                 Frequenzen                                                       Belagsdauer

          184.729 179.783 177.695    1.340.608 1.338.880 1.308.573   1.068.399 1.022.602 1.000.070         5,78     5,69    5,63

               2011                                    2012                                          2013

           Marktanteil 2013

            Orden:      gespag:     Der Marktanteil der gespag in Oberösterreich – gemessen an den Belagstagen –
            44,4 %      44,5 %
                                    ist im Jahr 2013 annähernd gleich wie im Vorjahr und lag bei rund 44,5 %.
                    AKh:
                   11,1 %

         1.3.4 Umweltbelange
         Die gespag legt besonderen Wert auf einen optimalen und umweltschonenden Energieeinsatz. Sowohl
         bei den Neubauten als auch bei der Sanierung bestehender Bausubstanzen sind in den Planungen
         entsprechende Maßnahmen enthalten, wie Berücksichtigung optimaler Energiekennzahlen, Energierück-
         gewinnung, Zeitprogramme für Lüftungsanlagen und Beleuchtungen, optimierter Betrieb von Heiz- und
         Kühlanlagen etc. Die Ausgliederung des Standortes Enns begründete einen leichten Flächenrückgang der
         Nettogeschoßfläche. Der Gesamtenergieverbrauch konnte reduziert werden. Im Bereich der Wärme steht
         der Rückgang sicher mit dem eher milden Winter in Zusammenhang, ein Rückgang beim Stromverbrauch,
         der nicht ausschließlich in einer Flächenreduktion begründet ist, zeigt aber, dass die Energiemanagement-
         maßnahmen in der gespag durchaus positive Effekte haben.

           Energieträger (in kWh)                                    2011                  2012                      2013

           Strom                                                 58.132.553             56.677.635                 55.679.576

           Fernwärme                                             67.108.838             67.800.053                 67.522.636

           Erdgas                                                31.912.493             32.116.212                 28.979.703

           Heizöl                                                              0                       0               20.000

           Gesamt                                              157.153.884            156.593.900                 152.201.915

           Nettogeschoßfläche (NGF) in m2                            605.797                609.155                  606.856

F 14
Auf dem Gebiet des Umweltschutzes erzielte technische Fortschritte werden laufend im Hinblick auf ihre
Umsetzbarkeit geprüft und fließen in die Planungen des Unternehmens ein. An allen gespag-Klinikstand­
orten werden die umweltrechtlichen Bestimmungen und Auflagen erfüllt. Die erforderlichen technischen
Werte unterliegen einer regelmäßigen, systematischen Steuerung und Überwachung mit dem Ziel,
Ineffizienzen frühzeitig zu erkennen und kontinuierliche Verbesserungen zu erreichen.

Der hohe Wasserverbrauch im Geschäftsjahr 2013 ist vor allem auf die hohen Außentemperaturen im
Sommer und auf die damit zusammenhängende Kühlung zurückzuführen.

 in m3                                                2011                 2012               2012

 Wasserverbrauch                                     1.099.646             850.720           1.330.945

Ein umfassendes Abfallmanagement koordiniert einen insgesamt umweltschonenden Prozess, der von der
Abfallvermeidung über getrennte Sammelsysteme und Lagerung, eine umweltbewusste Beschaffung bis
hin zur fachgerechten Entsorgung reicht. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Abfallarten insgesamt nur leicht
gestiegen.

 Abfallart (in Tonnen)                                2011                2012                2013

 Gefährlicher Abfall                                          57                  46                  48

 Recycelbare Werkstoffe                                   1.369               1.161               1.218

 Kompostierbarer Abfall                                   1.173               1.159               1.135

 Restmüll                                                 2.030               1.949               1.996

 Gesamt                                                   4.629               4.315               4.397

                                                                                                      F 15
Lagebericht

         1.3.5 Personal
         Die Zahl der korrigierten Beschäftigten (= Beschäftigte in Vollzeitkräfte umgerechnet) ist von 2012 auf
         2013 um 70 auf 8.1661 gesunken.

         Entwicklung der korrigierten Beschäftigten 2011–2013
         2011                                2012                                                     2013

             1.324    3.938   806     2.154    92          1.300 3.941       809    2.096      91     1.265 3.941   813   2.055   92

                     ÄrztInnen und sonst. akad. Pers.                   Pflege (inkl. SHD)                   MTD u. Hebammen

                     Verwaltungs- u. Betriebspers.                      Sonstige MitarbeiterInnen

         Im Jahresdurchschnitt waren 1.265 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im ärztlichen Bereich (inklusive des
         sonstigen akademischen Personals), 3.941 in der Pflege (Pflegefach- und Pflegehilfskräfte), 813 medizi-
         nisch-technische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Hebammen, 2.055 Personen in der Verwaltung
         bzw. als Betriebspersonal und 92 in anderen Bereichen beschäftigt.

         Entwicklung der MitarbeiterInnenzahl 2011–2013
         2011                               2012                                                      2013

             1.458    4.811   1.019   2.469    111         1.437 4.862      1.029 2.420       112     1.409 4.875   1.037 2.387   114

                     ÄrztInnen und sonst. akad. Pers.                   Pflege (inkl. SHD)                   MTD u. Hebammen

                     Verwaltungs- u. Betriebspers.                      Sonstige MitarbeiterInnen

         Die Zahl der Beschäftigten (= Kopfzahl ohne Mitarbeiterinnen im Mutterschafts- und Karenzurlaub) ist
         von 2012 auf 2013 um 38 auf 9.8222 gesunken. Wie schon im Vorjahr gab es somit einen leichten
         Rückgang der Beschäftigten.

         1
             Ohne an das Klinikum Wels-Grieskirchen gestellte Personen und ohne Vorstandsmitglieder
         2
             Ohne an das Klinikum Wels-Grieskirchen gestellte Personen und ohne Vorstandsmitglieder

F 16
Vollzeit – Teilzeit
2011                               2012                                2013

                                                         43,5 %                                 45,0 %
                      41,6 %

      5.773           4.107               5.551          4.274              5.436               4.441

      Vollzeit                              Teilzeit                                Teilzeit-Anteil in %

Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten nimmt jedoch nach wie vor zu und hat sich von 43,5 % im Jahr 2012
auf das Rekordniveau von 45,0 % im Jahr 2013 erhöht.

1.3.6 Personalentwicklung
Im Jahr 2013 wurden in der gespag rund 207.000 Stunden für Fort- und Weiterbildung bereitgestellt.
Rund 22.800 Teilnahmen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten verzeichnet werden.
Die gespag investierte im Jahr 2013 rund EUR 1,6 Mio. in die Förderung der fachlichen und persönlichen
Qualifikation ihrer Bediensteten.

Die Entwicklung der Führungskräfte nahm auch 2013 wieder eine zentrale Aufgabenstellung in der
Personalentwicklung ein. Im Jahr 2013 wählten die Kollegialen Führungen der Häuser sowie die zentralen
Einrichtungen der gespag wieder 18 Potenzialträgerinnen und -träger aus, um ihnen die Teilnahme am
Internen Managementprogramm der gespag zu ermöglichen. Der Lehrgang soll die künftigen Führungs-
kräfte sowie Expertinnen und Experten in ihrer Persönlichkeit stärken und auf ihre zukünftigen Aufgaben
vorbereiten. Auch bietet dieser Lehrgang eine gute Basis für die persönliche Standortbestimmung.
Die Führungswerkstatt ist das zentrale Bildungselement in der Führungskräfteausbildung der gespag und
richtet sich an alle Personen, die eine Führungsfunktion innerhalb der gespag übernommen haben. Im Jahr
2013 haben 31 Führungskräfte daran teilgenommen.

1.4 Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres
Im Februar 2014 wurde eine Vereinbarung zwischen Bund und Land Oberösterreich über die Errichtung
und den Betrieb einer medizinischen Fakultät und die Errichtung des Studiums der Humanmedizin an der
Universität Linz im Nationalrat und Bundesrat beschlossen. Bereits im März 2014 konnten sich Studien-
interessierte für das Aufnahmeverfahren zum Bachelorstudium Humanmedizin an der Johannes Kepler
Universität Linz anmelden.

                                                                                                        F 17
Lagebericht

         2. Voraussichtliche Entwicklung und Risiken des Unternehmens
         2.1 Voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens
         Die Entwicklung der gespag wird auch in den kommenden Jahren sehr stark von den Umsetzungsmaß-
         nahmen der Oö. Spitalsreform II bestimmt sein, die schrittweise bis 2020 geplant sind.

         Einen besonderen Schwerpunkt wird weiterhin die Rekrutierung von Fachärztinnen und Fachärzten
         sowie Pflegekräften darstellen. Um dem erkennbaren Fachkräftemangel aktiv zu begegnen, werden die
         Ausbildungskapazitäten in der Pflege – so wie in den letzten Jahren – sukzessive weiter erhöht. Mit der
         Realisierung der Medizinischen Fakultät in Linz ist Oberösterreich auf einem guten Weg zu einer eigenen
         Ausbildung von Medizinerinnen und Medizinern. Die Gründung der Universitätsklinik, in die neben dem
         AKh Linz die Landes- Frauen- und Kinderklinik sowie die Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg eingebracht
         werden sollen, wird das Unternehmensbild der gespag besonders prägen.

         Die gespag verfolgt nach wie vor das Ziel, trägerübergreifende Kooperationen und Allianzen im Gesund-
         heitswesen weiter auszubauen bzw. zu stärken.

         2.2 Risikobericht
         2.2.1 Allgemeiner Risikobericht
         In einem rollierenden Planungsprozess werden jährlich Chancen und Risiken des Unternehmens im Rahmen
         langfristiger Planungsfestlegungen für alle Organisationseinheiten vorausschauend für die nächsten sieben
         Jahre konsequent erfasst. Für alle Organisationseinheiten ist ein einheitliches Berichtswesen verbindlich.
         Die laufende Strategiearbeit beleuchtet regelmäßig Chancen und insbesondere auch Risiken aus dem wirt-
         schaftlichen, technischen, gesellschaftlichen und politischen Umfeld des Unternehmens mit den möglichen
         Auswirkungen auf die gespag.
         Wesentliche interne Geschäftsabläufe sind durch Richtlinien und Organisationsverfügungen im Rahmen
         des internen Kontrollsystems geregelt.
         Die Interne Revision prüft stichprobenartig interne Prozesse, Organisationsrichtlinien und die Gebarung.
         Bereits seit dem Geschäftsjahr 2006 wird einem umfassenderen Risikomanagement sukzessive größeres
         Augenmerk geschenkt.

         2.2.2 Spezieller Risikobericht
         Für Elementarereignisse und Fehlbehandlungen besteht ausreichende Versicherungsdeckung. In einem
         jährlichen Risikobericht werden mögliche Problemfelder analysiert und Optimierungspotenziale vor allem
         hinsichtlich möglicher Patientenschäden aufgezeigt.

         Primär begrenzen die gesetzlichen Leistungsentgelte aus dem LKF-System und die im Oö. KAG festgelegte
         Betriebsabgangsdeckung das finanzielle Branchenrisiko. Darüber hinaus sichert die Finanzierungsverein-
         barung zwischen dem Land Oberösterreich und der gespag mit einer Haftungsübernahme durch das Land
         das Liquiditäts- und Ausfallsrisiko und schafft den finanziellen Spielraum für alternative Finanzierungen,
         insbesondere bei den Investitionen.
         Es bestehen keine Verbindlichkeiten in anderen Währungen; bezüglich des Zinsrisikos ist festzuhalten,
         dass alle langfristigen Verbindlichkeiten einer variablen Verzinsung unterliegen. Generell wird eine
         konservative Risikopolitik mit Streuung der Risiken betrieben; es werden keine derivativen Finanzinstru-
         mente eingesetzt. Ein rollierender Liquiditätsplan ist die Basis für zinsoptimale Geldmitteldispositionen.
         Die jährlich zu überarbeitende Mittelfristplanung mit einem Planungshorizont von fünf Jahren ermöglicht
         eine ausreichend vorausschauende Planung erforderlicher Finanzierungsmittel und damit die Sicherung
         längerfristiger Geldmittellinien.

F 18
Im Rahmen der langfristigen Planung sorgt die gespag vor, um leistungsmäßig dem aus der Satzung des
Unternehmens ableitbaren Versorgungsauftrag sowie den langfristig wirkenden Umweltbedingungen und
-veränderungen (gesellschaftliche, medizinisch-pflegerische, demografische Entwicklung, Arbeitsmarktent-
wicklung, technischer und wissenschaftlicher Fortschritt, Entwicklungen und Einflüsse aus anderen Sektoren
des Gesundheitssystems etc.) gerecht werden zu können.
Nicht unerheblich in ihrer Wirkung auf den Betriebserfolg sind gesetzliche Einflüsse und Normierungen,
die sich aus dem Krankenanstaltenrecht, arbeitsrechtlichen Bestimmungen, dem Vergaberecht, Sachver-
ständigengutachten sowie Auflagen und Vorgaben beim Bau und Betrieb im Rahmen der Errichtungs- und
Betriebsbewilligungsverfahren und krankenanstaltenplanerischen Vorgaben wie z. B. dem Österreichischen
Strukturplan Gesundheit (ÖSG) bzw. der Verordnung der Oö. Landesregierung über den Krankenanstalten-
und Großgeräteplan für Oberösterreich (Oö. KAP/GGP) ergeben. Wir beobachten diese Faktoren
permanent, um ihre Auswirkungen frühzeitig zu erkennen und sie in den Planungen entsprechend zu
berücksichtigen.

Sorgsame Marktbeobachtung und das Bestreben, Lieferantenabhängigkeiten zu vermeiden, sollen Be-
schaffungsrisiken reduzieren. Die gespag-weit organisierte Einkaufskooperation sowie Vereinbarungen mit
der Beschaffungsgesellschaft des Bundes sowie der OÖ Landesholding sorgen für bestmögliche Einkaufs-
konditionen. Das kann allerdings Auswirkungen quasimonopolistischer Anbieter z. B. im Pharmabereich,
und hier insbesondere in der Onkologie, nicht völlig ausschalten. Investitionsentscheidungen orientieren
sich an den Grundsätzen der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit.

Klinisches Risiko- und Fehlermanagement ist im Unternehmen etabliert und wird kontinuierlich weiterentwi-
ckelt. Ein kontinuierlicher Anpassungs- und Verbesserungsprozess zielt bei der Struktur-, der Prozess- und
Ergebnisqualität systematisch auf mehr Qualität ab. Mit der Anwendung des EFQM-Modells im Füh-
rungsbereich, der Durchführung medizinischer Fachaudits und ISO-Zertifizierungen im klinischen Bereich
sowie der systematischen Verbesserung von Kennzahlen, z. B. A-IQI (Austrian Inpatient Quality Indicators),
schenken wir der Selbst- und Fremdbewertung einzelner Organisationseinheiten besonderes Augenmerk.
Die Fachkommissionen und Fachbeiräte in Medizin und Pflege unterstützen diesen Prozess.

Mit aktivem Umweltmanagement bei Transport, Lagerung, Vermeidung und Produktion gefährlicher Stoffe
und Produkte begegnet die gespag Umweltrisiken.

Im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie wird das Risiko von Datenmanipulationen,
Datenverlusten und Datenmissbrauch durch vielfältige Sicherungsmaßnahmen (Firewalls, Zutrittskontrollen,
redundante räumliche und gerätemäßige Ausführung, Virenschutz, digitale Signaturen, Notfallorganisation,
permanente Schulungsmaßnahmen etc.) abgesichert.

Ein spezifisches Risiko bildet ein potenzieller PR- und Imageschaden, dem die gespag mit einem klar
formulierten Krisenhandbuch und kurzen Kommunikationskanälen entgegenwirkt. Dadurch können auch in
Abstimmung mit dem Aufsichtsrat und dem Eigentümer mediale Diskussionsfelder kanalisiert werden.

                                                                                                     F 19
Lagebericht

         3. Forschung und Entwicklung
         Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die gespag weder aus dem Auftrag des Eigentümers noch aus der
         Satzung einen Forschungsauftrag ableiten kann. Daher hält sie dafür auch keine budgetären Ansätze ge-
         sondert vor. Um jedoch am Puls des medizinischen Fortschritts zu bleiben, unterstützt die gespag in ihren
         Spitälern und Organisationseinheiten tätige Fachleute bei individuellen Projekten und wissenschaftlichen
         Arbeiten und initiiert auch kleinere Forschungsprojekte – meist in Zusammenarbeit mit anderen wissen-
         schaftlichen Einrichtungen.

         Schwerpunkte solcher Aktivitäten sind die Landes- Frauen- und Kinderklinik mit dem Kinderherzzentrum Linz
         und die Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg in den Fächern Neurologie, Neurochirurgie und Neuro-
         radiologie. Die Neurowissenschaften haben in den letzten beiden Jahrzehnten zu einem bahnbrechend
         erweiterten Verständnis der komplexen Zusammenhänge der Gehirnfunktionen geführt. Das Forschungsfeld
         Neurowissenschaften ist als ein besonders aktives, erfolgreiches und entwicklungsfähiges Forschungsge-
         biet identifiziert. In den vergangenen Jahren wurde an der Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg ein neu-
         roonkologisches Zentrum aufgebaut, das Hirntumorpatientinnen und -patienten nach dem neuesten Stand
         der klinischen Forschung sowie unter Einbeziehung sämtlicher relevanter Disziplinen (Neurochirurgie, Neu-
         ropathologie, Neuroradiologie, Neurologie, Psychoonkologie, Sozialarbeit) umfassend betreut. Zudem
         gewährleistet die kontinuierliche Teilnahme an international durchgeführten klinischen Studien im Rahmen
         einer sog. Versorgungsforschung die Evaluierung möglicher neuer Therapieschemata. Die Etablierung einer
         Hirntumordatenbank ermöglicht auch eine Qualitätskontrolle und wird bereits als Fundus für wissenschaft-
         liche Forschungsprojekte auf klinischer Ebene genutzt. Darüber hinaus komplettiert das zell- und molekular-
         biologische Labor der Theoretischen Neurochirurgie die Erfordernisse für ein neuroonkologisches Zentrum.

         Einen wichtigen Schritt im Bereich der Forschung hat die gespag durch ihre Teilnahme an einem Christian-
         Doppler-Forschungslabor bzw. einem Josef-Ressel-Zentrum gesetzt. Die gespag unterstützt als verlässlicher
         Partner das geplante Christian-Doppler-Forschungslabor an der JKU zum Thema „Alterung, Gesundheit und
         Arbeitsmarkt“ sowie das geplante Christian-Doppler-Forschungslabor und Josef-Ressel-Zentrum an der FH
         Oberösterreich, Campus Steyr, zum Thema „Benchmarking of Clinical Outcome and Costs in Hospitals –
         Delivering Excellent Care Efficiently“.

         Bei allen Forschungsprojekten achten wir auf die enge und gut funktionierende Zusammenarbeit mit den
         Medizinischen Fakultäten der Universitäten Wien, Innsbruck und Graz sowie den Forschungseinrichtungen
         in Oberösterreich wie der TMG bzw. den Fachhochschulen.

F 20
4. Dank an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Der Erfolg der gespag ist die besondere Leistung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es ist uns daher
ein Anliegen, unserer gesamten Belegschaft Dank auszusprechen. Ihr engagierter, vorbildlicher Einsatz
und ihr Dienst an den Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen macht das Gesundheits­-
system Oberösterreichs zu einem der besten der Welt, ganz im Sinne des Mission Statements der gespag
„GESUNDHEIT MIT SYSTEM.“.

Linz, am 8. Mai 2014

Der Vorstand

Mag. Karl Lehner, MBA                   Dr.in Ingrid Federl, MSc               Dr. Harald Geck

                                                                                                    F 21
Bilanz
der Oö. Gesundheits- und Spitals-AG (gespag)

Bilanz zum 31. Dezember 2013
mit Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen

 Aktiva                                                        31. 12. 2013 (in EUR)   31. 12. 2012 (in TEUR)
 A. Anlagevermögen

   I. Immaterielle Vermögensgegenstände

       Rechte                                                         3.319.032,52                  3.902

   II. Sachanlagen

       1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,
          einschließlich der Bauten auf fremdem Grund               448.655.549,03                444.857

       2. Technische Anlagen und Maschinen                           37.393.029,73                 37.261

       3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung         27.697.649,62                 28.374

       4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau                   9.983.136,93                 28.891

                                                                    523.729.365,31                539.383

   III. Finanzanlagen

       1. Anteile an verbundenen Unternehmen                             18.375,00                     18

       2. Beteiligungen                                               1.408.154,48                     18

       3. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens              117.926.000,00                 94.709

                                                                    119.352.529,48                 94.745

                                                                    646.400.927,31                638.030

 B. Umlaufvermögen

   I. Vorräte

       1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe                             5.738.549,49                  5.970

       2. Fertige Erzeugnisse und Waren                                  60.334,43                     72

       3. Noch nicht abrechenbare Leistungen                          1.603.632,84                  2.115

                                                                      7.402.516,76                  8.157

   II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

       1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen                119.907.001,74                121.410

       2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen                   5.559,33                      6

       3. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände             321.216.251,26                339.931

                                                                    441.128.812,33                461.347

   III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten                   490.291,08                     496

                                                                    449.021.620,17                470.000

 C. Rechnungsabgrenzungsposten                                      101.200.020,13                 84.249

                                                                 1.196.622.567,61               1.192.279

F 22
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