Geschäftsbericht 2020 - Regionale Wirtschaftsförderung ...
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Vorwort Gekommen, um zu bleiben Corona hat uns alle vor neue und nicht gekannte Herausforderungen gestellt. Die Unternehmen waren und sind je nach Branche sehr unterschiedlich von der Pandemie betroffen. Viele haben die Krise als Chance begriffen, sind kreativ mit ihr umgegangen und haben Neues gewagt. Welche Lehren kann man aus der Pandemie ziehen? Eine allgemeingültige Antwort darauf sucht man vergebens. Daher nur zwei Kernsätze, die mir wichtig erscheinen: Erstens: Unternehmen, aber auch ihre Kunden jeglicher Couleur, sind in der Lage, schneller und umfassender digital zu werden, als es zuvor möglich schien. Corona erwies sich als echter Digitalisierungsbeschleuniger. Zweitens: Homeoffice und digitale Zusammenarbeit sind keine vorübergehenden Notlösungen. Sie sind gekommen, um zu bleiben. Wer künftig Mitarbeiter gewinnen und halten will, muss flexible Angebote machen. Und die Kooperation mit Partnern, Kunden und Zulieferern wird nicht ausschließlich, aber überwiegend, in virtuellen Treffen und Projekträumen stattfinden. Welche Auswirkungen dies auf einzelne Betriebe, Branchen und das Gesamtsystem haben wird, lässt sich nur im Ansatz abschätzen. Aber hier gilt wie immer im Wirtschaftsleben: Wer früher und schneller die Zeichen der Zeit erkennt, wird die Nase vorn haben. Denn die Effizienzgewinne der digitalen und hybriden Kooperation sind gewaltig. Die WFG hat in diesem schwierigen Jahr 2020 für die Unternehmen der Region ein umfassendes digitales Angebot aufgebaut, um ihnen trotz widriger Umstände eine duale Ausbildung zu ermöglichen. Mit dem HubWerk01 unterstützen wir die Betriebe mehr denn je auf dem Weg in die Digitalität. Und in enger Kooperation mit der kommunalen Wirtschaftsförderung haben wir eine Taskforce Mittelstand gegründet, in der sich alle wichtigen Akteure am Standort jenseits der üblichen Förderinstrumente regelmäßig über die regionale Situation abstimmten. Lesen Sie rein in unseren Geschäftsbericht und geben Sie uns gerne Ihre Ideen und Rückmeldungen als Impulse für unsere künftige Arbeit! Herzliche Grüße Ihr Stefan Huber Geschäftsführer Regionale Wirtschaftsförderung Bruchsal GmbH 2
WFG im Überblick Allgemeine und wirtschaftliche Lage Im Geschäftsjahr 2020 hat sich die wirt‐ schaftliche Lage der WFG positiv entwi‐ ckelt. Die Liquidität und eine ausreichende Kapitalausstattung waren jederzeit sicher- gestellt. Das Jahresergebnis weist einen deutlichen Überschuss aus, obwohl laut Wirtschaftsplan lediglich ein leichtes Plus avisiert war. Bei der Gesellschafterstruktur und Auftei‐ lung der Geschäftsanteile brachte 2020 kei‐ ne Veränderung im Vergleich zum Vorjahr. Das Geschäftsgebiet der Gesellschaft um fasste während des gesamten Jahres 15 Städte und Gemeinden im nördlichen Land‐ kreis Karlsruhe. Den Kreis der Gesellschaf‐ ter ergänzen die Sparkasse Kraichgau und die Volksbank Bruchsal-Bretten eG. Die WFG hat 2020 ihre Strategie weiterver‐ folgt, als öffentlich-private Gesellschaft re‐ gional bedeutsame Innovationsprojekte in der Region Bruchsal zu initiieren und zu ko‐ ordinieren. Entsprechend flossen die zur Verfügung stehen den Mittel überwiegend in die Projektarbeit. Die drei Großprojekte „zeozweifrei unterwegs", ,,Sprungbrett Aus‐ bildung" und „Digital Hub" wurden erfolg‐ reich weiterentwickelt. 3
Digitaler Wandel Digitale Transformation: Etablierung des Digitalisierungszentrums HubWerk01 Das neue regionale Digitalisierungszentrum Aktuell zählt das HubWerk01: (,,Digital Hub") HubWerk01 war bereits 2019 eröffnet worden. Damit befindet sich nun ei‐ • 85 Mitglieder nes von zehn Digitalisierungszentren des • 3.594 Besucher auf 216 Events Landes in der Wirtschaftsregion Bruchsal. • 1.600 externe Besucher Das Projekt bereitet die Unternehmen auf • 1550 Social-Media-Follower (Instagram, die Herausforderungen des digitalen Wan‐ Facebook, LinkedIN, Twitter und You‐ dels vor und unterstützt sie, tragfähige Ge‐ Tube) schäftsmodelle für künftiges Wachstum zu entwickeln. Die WFG hat das Projekt initiiert und die Trä‐ gerschaft dann an den ad hoc gegründeten Digital Hub Region Bruchsal e. V. abgege‐ ben. Diese gemeinnützige Organisation ist gleichzeitig Betreiber des Digital Hub und Zuschussempfänger. Mit der WFG beste‐ hen intensive Austauschbeziehungen: • WFG ist Vereinsmitglied • WFG übernimmt in Personalunion Geschäftsführungstätigkeiten für den Verein • WFG ist Sponsor des Vereins • WFG ist Nachbar des Vereins und damit Der Verein hat auch eine organisatorische auch räumlich im Digital Hub permanent Neuerung beschlossen, die 2021 umgesetzt präsent. wird: Ein operativer Beirat wird künftig die Geschäftsführung unterstützen. Seine Mit‐ Das HubWerk01 erfüllt somit eine Reihe von glieder bringen eigene Kompetenzen und Aufgaben der Regionalentwicklung für die Netzwerke mit und übernehmen für ihren je‐ WFG: weiligen Bereich die Themenpatenschaft im HubWerk01. Die Themen sind Strategie und • Verbesserung des regionalen Innovati‐ Change, Digitale Transformation, Industrie onsklimas 4.0, Handwerk 4.0, Startups MINT. Sie sollen • Betrieb eines Ortes und eines Netz‐ im Lauf der Zeit ergänzt werden. werks, wo unterschiedliche Akteure zusammen arbeiten Der Trägerverein hat sich 2020 zu einer Mul‐ • Unterstützung der Bestandsunterneh‐ ti-Projekt-Organisation entwickelt. Mit dem men im digitalen Wandel Aufbau eines KI-Labs und weiteren Projek‐ • Förderung von Tech-Startups ten wurde die initiale Digital-Hub-Förderung • Nachwuchskräftesicherung durch die ergänzt. Förderung der MINT-Bildung Auch das HubWerk01 war im Berichtsjahr von der Coronasituation betroffen, hat aber früh auf digitale Unterstützungsangebote umgestellt. 4
Nachwuchssicherung Duale Ausbildung: Umsetzung des Projekts „Sprungbrett Ausbildung" 2020 wurde in der WFG eine regionale Kom‐ petenzstelle eingerichtet, um den Übergang von der Schule in den Beruf zu verbessern. Das Gesamtpaket trägt den Namen „Sprungbrett Ausbildung" und ist auf 3 Jah‐ re angelegt. Im Fokus stehen Angebote für kleinste und kleine Unternehmen unter 50 Mitarbeitern. Auch für dieses Vorhaben hat‐ te sich die WFG erfolgreich um eine Bezu‐ schussung bemüht: Der Bund gewährt im Rahmen des „JOBSTARTER plus" Pro‐ gramms eine Vollfinanzierung. Dieser Erfolg stärkt die Drittmittelfinanzierung der WFG und erhöht die Wirksamkeit der für die Grundfinanzierung eingesetzten Gesell‐ schafterzuschüsse. Inhaltlich war die Arbeit in diesem Themen‐ feld 2020 durch die Coronapandemie einge‐ schränkt. Aufgrund der Kontaktbeschrän‐ kungen konnten fast das ganze Jahr über leider keine größeren Präsenzveranstaltun‐ gen und Firmenbesuche stattfinden. Ziel ist es, den Mangel in den gewerblich- technischen Berufen vor allem in kleinen Industrie- und Handwerksbetrieben abzu‐ mildern. Die WFG stellte notgedrungen sehr schnell auf digitale Beratungs- und Vermittlungsfor‐ mate um. So wurden zwei große Ausbil‐ dungsmessen organisiert, dank derer die Firmen und Jugendlichen der Region trotz Pandemie eine Plattform zur Verfügung hat‐ ten, auf der sie sich treffen und für eine dua‐ le Ausbildung austauschen konnten. In bei‐ den Veranstaltungen ermöglichte die WFG mehrere Hundert Einzelgespräche zwi‐ schen interessierten Schüler:innen und Fir‐ menvertreter:innen. 5
Nachhaltige Mobilität Nachhaltige Mobilität: gleichsam für dessen Modifikation her‐ Projekt „zeozweifrei unterwegs" vorbringen. Das 2016 gestartete Vorhaben „zeozweifrei Modellregion für nachhaltige Mobilität unterwegs" stellt Baden-Württembergs größtes zusammenhängendes stationsge‐ Die Wirtschaftsregion Bruchsal hat sich in bundenes E-Carsharingsystem dar. Es wird den letzten Jahren als Modellregion für von einem Konsortium aus drei Institutio‐ nachhaltige Mobilität profiliert. Mit „zeo‐ nen angeführt: WFG (Federführung), Ener‐ zweifrei unterwegs“ und „efeuCampus“ ist gie- und Wasserversor‐ die WFG an zukunftsweisenden Projekten gung Bruchsal und Um‐ federführend oder beteiligt, die eine bundes‐ welt- und Energieagentur weite Wahrnehmung und Sichtbarkeit der Kreis Karlsruhe. Hinzu Region garantieren. Diese Positionierung kommen knapp 30 Firmen wird konsequent fortgesetzt. und Kommunen, die als Ei‐ gentümer eigene Fahrzeu‐ Das RegioWin-Leuchtturmprojekt efeuCam‐ ge in den Carsharingpool pus wird in den nächsten Jahren weiter an einbringen, sowie diverse Bedeutung gewinnen. Die WFG hatte dieses Dienstleister wie Deutsche im Jahr 2014/2015 federführend initiiert Bahn Connect (Anbieter und anschließend in die Trägerschaft der von Flinkster-Carsharing). Stadt Bruchsal und der neu gegründeten efeuCampus Bruchsal GmbH übergeben. Im Geschäftsjahr 2020 wurden die Vorberei‐ efeuCampus schafft einen Test- und Erleb‐ tungen für die zweite Projektphase ab 2022 nisraum für autonome Güterversorgung. intensiviert. Die WFG plant die Skalierung Die ersten Lieferroboter befinden sich be‐ des bisherigen Projekts ,,zeozweifrei unter‐ reits in der Erprobungsphase. Partner sind wegs" in mehreren Dimensionen vor: bspw. die SEW-Eurodrive, das Karlsruher In‐ stitut für Technologie und die Hochschule • Hardware-Skalierung: Inbetriebnahme Karlsruhe. von mindestens 10 weiteren Fahrzeugen im gesamten nördlichen Landkreis • Digitale Skalierung: Anbindung des Sys‐ tems an die neue intermodale KVV-App • Organisatorische Skalierung: Überprü‐ fung der bisherigen Aufbauorganisation und ggf. Überführung in eine neue, ei‐ genständige Organisation • Wissenschaftliche Begleitforschung: Das bundesweite Vorzeigesystem zeo- Carsharing wird erstmals systematisch wissenschaftlich begleitet. Der bereits knapp fünfjährige Betrieb hat einen wert‐ vollen Fundus an Daten und Erfahrungen angesammelt, der erstmals wissen‐ schaftlich ausgewertet und nutzbar ge‐ 2020 haben die WFG und das HubWerk01 macht werden soll. zeoS4 solldies nun am Konzept für das Folgeprojekt „LastMile‐ ermöglichen mit einer fundierten Karten- CityLab“ mitgewirkt, das Anfang 2021 vom und Datenbasis für die Standortplanung, Land als EU-Leuchtturmprojekt im Rahmen einer Akzeptanzforschung sowie einer des zweiten RegioWin-Wettbewerbs prä‐ detaillierten Analyse des Nutzungsver‐ miert wurde. Damit verbunden ist die Aus‐ haltens. All dies soll wichtige Informatio‐ sicht auf erneut rund 7 Millionen Euro nen für die Annahme des Angebots und Fördermittel für die regionalen Partner. 6
Standortmanagement Gewerbeflächen: Gewerbepark Hardt und professionelles Ansiedlungsmanagement Die Bereitstellung von Gewerbeflächen für wird die Region weiterhin als dynamischer die Ansiedlung, Umsiedlung und Erweite‐ Standort von ansiedlungswilligen Firmen rung von Betrieben ist für die Entwicklung nach gefragt. Seit 2019 begleitet die WFG einer Wirtschaftsregion von großer Bedeu‐ die Planung und Entwicklung interkommu‐ tung. In den letzten Jahren hat das reine An‐ naler Gewerbegebiete. Eine erste Initiative siedlungsgeschäft im Sinne der Vermark‐ hat sich am Rhein gebildet. Die WFG betei‐ tung und Vermittlung von Gewerbeimmobi‐ ligte sich an der Bedarfsabschätzung, an ei‐ lien landesweit an Bedeutung verloren. ner ersten Machbarkeitsstudie sowie an der Gremienbefassung in den drei Gemeinden Grund hierfür ist die zunehmende Flächen‐ Dettenheim, Graben-Neudorf und Linken‐ knappheit und ein verändertes Bewusstsein heim-Hochstetten. Mit dies er Untersu‐ bei kommunalen Entscheidungsträgern und chung wird die Gewerbeflächenstudie für -gremien. Die Gewerbeflächenentwicklung die gesamte Wirtschaftsregion Bruchsal wird immer mehr in den übergeordneten aus 2017 ergänzt und auf die seither hinzu‐ Kontext einer nachhaltigen Flächenentwick‐ gekommenen Kommunen erweitert. Eine lung unter Berücksichtigung aller Nutzungs‐ einheitliche methodische Grundlage ist arten gestellt. Daraus resultierten eine zu dank erneuter Zusammenarbeit mit dem In‐ rückhaltende Neuausweisungspolitik. Eine stitut für Stadt- und Regionalentwicklung si‐ Verknappung des Flächenangebots ist in chergestellt und bietet die Basis für weitere den letzten Jahren auch in der Wirtschafts‐ mögliche Schritte hin zu einem interkom‐ region Bruchsal eingetreten. Gleichzeitig munalen Gewerbegebiet an der B36. 7
Die WFG Regionale Wirtschaftsförderung Bruchsal GmbH Werner-von-Siemens-Str. 2-6 Gebäude 5137c 76646 Bruchsal Kontakt 07251/93256-0 info@wfg-bruchsal.de Sitz der Gesellschaft: Bruchsal Geschäftsführer: Stefan Huber Vorsitzende des Aufsichtsrates: OB Cornelia Petzold-Schick Amtsgericht: Mannheim HRB 231095 Gesellschafter Aufsichtsrat Stadt Bruchsal Cornelia Petzold-Schick Stadt Kraichtal Oberbürgermeisterin, Stadt Bruchsal Stadt Östringen (Vorsitzende) Gemeinde Bad Schönborn Roland Schäfer Gemeinde Dettenheim Vorsitzender des Vorstandes, Gemeinde Forst Volksbank Bruchsal-Bretten eG Gemeinde Gondelsheim (stellv. Vorsitzender) Gemeinde Graben-Neudorf Gemeinde Hambrücken Norbert Grießhaber Gemeinde Karlsdorf-Neuthard Vorsitzender des Vorstandes, Gemeinde Kronau Sparkasse Kraichgau Gemeinde Linkenheim-Hochstetten Gemeinde Sulzfeld Thomas Ackermann (bis 30.6.2020) Gemeinde Ubstadt-Weiher Bürgermeister, Gemeinde Hambrücken Gemeinde Zaisenhausen Ulrich Hintermayer (bis 1.5.2021) Sparkasse Kraichgau Bürgermeister, Stadt Kraichtal Volksbank Bruchsal-Bretten eG Klaus Detlef Huge Bürgermeister, Gemeinde Bad Schönborn Tony Löffler Bürgermeister, Gemeinde Ubstadt-Weiher www.wfg-bruchsal.de 8
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