Geschäftsbericht für das Jahr 2018 - zuhanden der Delegiertenversammlung vom 10. April 2019 - 2Seen

 
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Geschäftsbericht für das Jahr 2018 - zuhanden der Delegiertenversammlung vom 10. April 2019 - 2Seen
Präsident:
                           Roland Moser, Langacher 8, 6288 Schongau
                           Tel. P 041 917 57 05 / Mobile 076 561 87 27
                           moser.schongau@bluewin.ch

Geschäftsbericht für das Jahr 2018
zuhanden der Delegiertenversammlung vom 10. April 2019
Geschäftsbericht für das Jahr 2018 - zuhanden der Delegiertenversammlung vom 10. April 2019 - 2Seen
GVBH - Geschäftsbericht 2018___________________________________________________________      2

1     Allgemeiner Überblick

Das Geschäftsjahr 2018 verlief ohne ausserordentliche Ereignisse. Die Entwicklung im Baldeg-
gersee zeigt ein ähnliches Bild wie im Vorjahr.

Es war wiederum während des ganzen Jahres bis an den Seegrund Sauerstoff vorhanden und
die Phosphor-Konzentration lag im Frühjahr erfreulicherweise bei 22 Milligramm pro Kubikme-
ter. Der Zielwert von 30 Milligramm konnte somit auch weiterhin eingehalten werden (seit 2009).

Im Herbst 2018 wurde der neue Kompressor für die seeinterne Belüftung in Betrieb genommen.

2     Geschäfte der Verbandsleitung

2.1     Überblick

Die Verbandsleitung befasste sich an zwei Sitzungen neben den normalen Verbandsleitungs-
geschäften unter anderem mit folgenden Themen:
-     Ersatzbeschaffung Kompressor
-     Treffen mit einer Delegation des Gemeindeverbands Sempachersee
-     Personalwechsel im Anlagewartungsteam
-     Künftige Ausrichtung des Verbands und mögliche Neuordnung der Finanzierung
-     Zukunft des GVBH-Betriebsstandorts Retschwil
-     Information über laufende Projekte
-     Teilnahme von Vorstandsmitgliedern an Veranstaltungen und Sitzungen.

2.2     Erläuterungen zu einzelnen Geschäften

Ersatzbeschaffung Kompressor
Die bereits letztes Jahr erwähnte Ersatzbeschaffung des Kompressors ist erfolgreich abge-
schlossen worden. Die Beschaffung konnte im Rahmen der im Budget für den normalen Unter-
halt vorgesehenen Mittel finanziert werden. Der modernere, bedeutend günstigere Kompressor
wird einen effizienteren Betrieb erlauben und die neuen Regelungen für den künftigen Unterhalt
werden grössere Einsparungen ermöglichen.

Treffen mit dem Gemeindeverband Sempachersee (GVS)
Ein erstes Treffen fand im Sommer 2018 in gutem Einvernehmen statt. Besprochene Themen
waren Beschaffung, Arbeitssicherheit, Homepage, Erfahrungsaustausch mit Anlagewarten etc.
Betreffend Arbeitssicherheit hat der GVS einen Vorschlag für Vorgaben - vor allem für die Arbeit
auf dem See - unterbreitet. Anlagewart HP. Koller wird die entsprechenden Massnahmen für die
Arbeiten auf dem Baldeggersee umsetzen.
Zudem wurde beschlossen, die Homepages beider Vereine gleich zu strukturieren und neu zu
gestalten. Diese Anpassung wird es den Verbänden erlauben, die Bewirtschaftung der Home-
pages selber vorzunehmen und damit Kosten zu sparen.
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Personalwechsel im Anlagewartungsteam
Bis anhin unterstützten P. Neidhart und E. Kramis unseren Anlagewart HP. Koller bei den Un-
terhaltsarbeiten. P. Neidhart ist auf den 31.12.2018 altershalber zurückgetreten.
E. Kramis bleibt vorläufig im Team. Als Nachfolger von P. Neidhart wird H. Kramis (Sohn von E.
Kramis) tätig sein. Diese Nachfolgeregelung wurde in engem Kontakt mit HP. Koller getroffen.
Der Vorstand ist überzeugt, mit diesem Team eine gute Lösung für die reibungslose Betreuung
unserer Anlagen gefunden zu haben.

Diskussion über künftige Ausrichtung des Verbands
Die seit 1982 betriebene künstliche Belüftung des Baldeggersees hat unbestrittenermassen zu
einer grossen Verbesserung der Sauerstoffverhältnisse im See geführt. Es ist jedoch absehbar,
dass die Belüftung noch über Jahrzehnte wird weiterbetrieben werden müssen.
Der Vorstand des GVBH strebt deshalb im Hinblick auf die neue Leistungsvereinbarung (gültig
ab Januar 2021) eine langfristig verursachergerechtere Finanzierung und eine entsprechende
finanzielle Entlastung der Verbandsgemeinden an. Im Weiteren müssen die Phosphorfrachten
in den See zwingend und massgeblich reduziert werden.
Aufgrund dieser Ausgangslage führte der Vorstand eingehende Diskussionen über das weitere
Vorgehen. Es soll eine Grob-Analyse erstellt werden, die anschliessend dem Vorstand als
Grundlage für einen Positionsbezug im Hinblick auf künftige Verhandlungen mit dem Kanton
über die Leistungsvereinbarung dienen soll. Zu diesem Zweck fand im Oktober 2018 eine Be-
sprechung mit der auf Umweltrecht spezialisierten Rechtsanwältin Dr. U. Brunner Zürich statt.
Die Diskussionen im Vorstand werden weitergeführt. Als nächstes ist vorgesehen, auf das zu-
ständige Departement BUWD zuzugehen und die Anliegen des GVBH vorzubringen.

Zukunft des GVBH-Betriebsstandorts Retschwil
Wegen der ungewissen langfristigen Entwicklung der Seebelüftung ist eine Klärung nötig, denn
der Baurechtsvertrag mit A. Leisibach jun. läuft im Jahr 2024 aus. Es stellen sich grundsätzliche
Fragen, deren Behandlung längere Zeit benötigen. Als erstes wird der Vorstand mit A. Leisi-
bach jun. das Gespräch suchen.

Information über laufende Projekte
Die Verbandsleitung liess sich an den Sitzungen über die im Umfeld der Seen laufenden Pro-
jekte orientieren. Besondere Vorkehrungen waren nicht nötig. Es handelt sich dabei um:
- Projekt Seerundweg / Besucherlenkung am Baldeggersee
- Phosphor-Projekt und Forschungsprojekt „Evaluierung stark beitragender Flächen“.
    Das Projekt wurde per 31.12.2018 abgeschlossen. Der Ansatz des Projekts war, Massnah-
    men nicht über die ganze Fläche vorzunehmen, sondern bei spezifischen Flächen direkt
    einzugreifen. Die Phosphor-Projekt-Phase III wird ab 2020 gestartet. Jährlich werden wei-
    terhin etwa 2.5 Mio. zur Verfügung stehen. Koordiniert wird es mit allen an der Seesanie-
    rung Beteiligten, sowohl betr. Forschung wie auch betr. vorzusehender Massnahmen.
    Über das Projekt „Evaluierung stark beitragender Flächen“ wird F. Stadelmann, lawa, an der
    Delegiertenversammlung näher informieren.

Teilnahme Veranstaltungen
Präsident R. Moser hat an folgenden Veranstaltungen teilgenommen:
- Podiumsdiskussion in der Braui Hochdorf vom Verein VAH vom 24.09.2018.
- ASSAN, Spezialworkshop vom 21.11.2018 zum Thema „Standortbestimmung Seesanie-
    rung.
- Begleitgruppe Forschungsprojekt „Evaluierung stark beitragender Flächen“ (23.01.2018)
    und Start Phosphorprojekt III (11.12.2018).
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3    Betrieb der see-internen Anlagen am Baldeggersee

Die Betriebsweise wurde in Zusammenarbeit mit dem uwe und aufgrund des Sauerstoffgehalts
im See bestimmt. Der Betrieb entsprach im Jahr 2018 dem „Normalfall“, da die Sauerstoffver-
hältnisse im See den minimalen Anforderungen genügten. Die Betriebsweise ist aus der folgen-
den Zusammenstellung ersichtlich:

    Betriebsweise                              Termine                  Bemerkungen
    Druckluft grobblasig                        bis 27.04.2018
    Druckluft feinblasig                  27.04. bis 15.05.2018
    Eintrag Reinsauerstoff                15.05. bis 19.11.2018
    Druckluft feinblasig                  19.11. bis 21.11.2018     Umstellung Kompressor
    Druckluft grobblasig                         ab 21.11.2018

Insgesamt wurden an 189 Tagen 489 Tonnen Reinsauerstoff in den Baldeggersee eingetragen
(im Jahr 2017 waren es an 164 Tagen 427 Tonnen). Das sind somit rund 61 Tonnen oder
knapp 15% mehr Sauerstoff als im Jahr 2017.
Die für 2018 budgetierten 500 Tonnen Reinsauerstoff mussten nicht ganz ausgeschöpft wer-
den. Es ist jedoch nach wie vor davon auszugehen, dass, um sauerstofflose Verhältnisse am
Seegrund zu vermeiden, mit einem jährlichen Eintrag von rund 500 Tonnen Reinsauerstoff zu
rechnen sein wird. Dabei wird selbstverständlich nur so viel Sauerstoff wie nötig eingetragen.
Die Anlagen selbst funktionierten einwandfrei und benötigten nur den normalen „Kleinunterhalt“.
Am 19. November 2018 - mit der Umstellung auf feinblasigen Drucklufteintrag - wurde der neue
Kompressor in Betrieb genommen, der den bisherigen Kompressor aus dem Jahr 2008 ersetzt.
Mit dem neuen Kompressor ist nun ein effizienterer Betrieb der see-internen Anlagen möglich.

4    See-externe Massnahmen

Die Arbeiten im Zusammenhang mit den see-externen Massnahmen gehören in den Verantwor-
tungsbereich der Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa), Fachbereich Natürliche Ressour-
cen.

Phosphor Projekt am Baldegger- und Hallwilersee 2018
(von Dr. F. Stadelmann, lawa)
2018 beteiligten sich im Einzugsgebiet des Baldeggersee insgesamt 215 von total 277 landwirt-
schaftlichen Betrieben am Seevertrag. Am Hallwilersee verfügten im gleichen Zeitraum 107 von
total 143 landwirtschaftlichen Betrieben über einen Seevertrag. Somit ist in beiden Einzugsge-
bieten die Beteiligung bei rund 77%. Sie hat sich seit 2016 nicht verändert. Die Landwirte mit
Seevertrag bewirtschaften zusammen rund 6'000 ha landwirtschaftliche Nutzfläche im Zuström-
bereich.
Anfangs 2017 wurde in Zusammenarbeit mit dem Bund ein Forschungsprojekt gestartet, das
zum Ziel hat, die Flächen zu finden, die für die hohen Phosphoreinträge verantwortlich sind.
Diese Studie ist zukunftsgerichtet und soll dazu beitragen, die Frachten zielgerichtet zu reduzie-
ren. Nachdem 2017 erste Messungen im Zuströmbereich der oberen Ron durchgeführt wurden,
sind diese im Jahr 2018 weitergeführt und abgeschlossen worden. Die vorliegenden Ergebnisse
werden nun bis anfangs 2019 für einen Schlussbericht zusammengestellt.
Da die aktuelle Phase des Phosphorprojektes bis Ende 2019 befristet ist, startete Ende 2018
ein Projektteam für die Erarbeitung eines Phosphorprojektes auf Basis Art. 62a GSchG für die
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Zuströmbereiche der Mittellandseen. In der Begleitgruppe zu diesem Projekt ist auch der Ge-
meindeverband Baldegger- und Hallwilersee vertreten.

5     Zustand des Baldeggersees und seiner Zuflüsse 2018
      (von R. Lovas, Projektleiter Seesanierung uwe)

5.1    Zusammenfassung und Fazit

Die Phosphor-Konzentration im Baldeggersee lag im Frühjahr 2018 bei 22 Milligramm pro Ku-
bikmeter. Am Seegrund war ganzjährig Sauerstoff vorhanden, der Anforderungswert von 4 Mil-
ligramm pro Liter wurde jedoch während 3 Monaten unterschritten.
Der Phosphoreintrag in den Baldeggersee ist weiterhin rund doppelt so hoch wie für den See
erträglich. Der überwiegende Anteil der Phosphorfrachten in den Baldeggersee stammt von den
landwirtschaftlich genutzten Flächen.
Im 2018 wurden insgesamt 489 Tonnen Reinsauerstoff in den Baldeggersee eingetragen. Die
budgetierte Menge von 500 Tonnen Reinsauerstoff wurde leicht unterschritten.
Die belasteten Einleitungen sind noch zu bereinigen und die Massnahmen umzusetzen.
Der Ausbau der ARA Hochdorf wurde abgeschlossen. Dies wird zu einer Verringerung des P-
Eintrags der ARA in den Baldeggersee ab 2018 führen.

5.2    Phosphorkonzentration im See

Im Frühjahr 2018 wurden 22 mg Phosphor pro Kubikmeter Wasser gemessen.
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5.3   Sauerstoffverhältnisse im See

Die Sauerstoffkonzentration am Seegrund betrug im September 2018 rund 1 mg pro Liter.

Die gesetzliche Anforderung an die Wasserqualität von 4 mg Sauerstoff pro Liter konnte am
Seegrund während 4 Monaten nicht eingehalten werden. Ein sauerstoffloser Zustand am See-
grund, bei dem eine Rücklösung von Phosphor aus dem Sediment erfolgt, konnte vermieden
werden.

5.4   Sauerstoffeintrag

Im Jahr 2018 wurden insgesamt 489 Tonnen Reinsauerstoff in den Baldeggersee eingetragen.
Die vom GVBH budgetierten 500 Tonnen wurden damit nicht ausgeschöpft. Von Ende April bis
Mitte Mai erfolgte ein feinblasiger Drucklufteintrag. Der Reinsauerstoff-Eintrag dauerte von Mitte
Mai bis anfangs November.
Je mehr Reinsauerstoff heute ins Tiefenwasser eingetragen wird, umso weniger lange wird die
Gesundung des Seesediments dauern. Der Vorstand des GVBH hat beschlossen, jährlich 500
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Tonnen Reinsauerstoff einzutragen. Dadurch werden die Sauerstoffverhältnisse am Seegrund
verbessert.

5.5    Phosphorfrachten über die Zuflüsse

Der aktuelle Phosphor-Eintrag in den See beträgt 3.9 Tonnen (Mittel 2012 bis 2016). Der Ziel-
wert von 2.2 Tonnen Phosphor-Eintrag pro Jahr wird deutlich überschritten. Der grösste Anteil
des Phosphoreintrags stammt von den landwirtschaftlich genutzten Flächen. Dies bedingt wei-
tere Massnahmen zur Reduktion der Phosphoreinträge, hauptsächlich aus landwirtschaftlich
genutzten Flächen.

5.6    Belastete Einleitungen

In 7 Gemeinden im Einzugsgebiet des Baldeggersees wurden von 2012 / 2013 belastete Einlei-
tungen festgestellt. Es handelt sich um 26 Einleitungen im Siedlungsgebiet und 31 Einleitungen
im ländlichen Raum. Diese wurden im Jahr 2015 mit weiteren Untersuchungen näher einge-
grenzt.
Ende 2018 wurden erst in einer Gemeinde Massnahmen definiert. Bisher wurden noch keine
Massnahmen umgesetzt. Die Bearbeitung ist durch die Gemeinden voranzutreiben.
                             Siedlungsgebiet                  Ländlicher Raum
                             6 Gemeinden, 26 Einleitungen     7 Gemeinden, 31 Einleitungen
                             22 Einleitungen                  18 Einleitungen
 Abklärungen erfolgt
                             alle Gemeinden                   4 Gemeinden
                             6 Einleitungen                   3 Einleitungen
 Massnahmen definiert
                             1 Gemeinde                       1 Gemeinde
 Massnahmen umgesetzt        0                                0

5.7    Überprüfung Ziele Seesanierung

Die Ziele für die Seesanierung wurden in den 1980er Jahren festgelegt. Nach über 30 Jahren
werden die Ziele im Rahmen der Arbeitsgruppe Seesanierung (ASSAN) überprüft und bei Be-
darf angepasst. Zum Beispiel hat sich gezeigt, dass mit einer Konzentration von 30 mg Phos-
phor pro m3 die Seen langfristig nicht gesunden können. Die angepassten Ziele für die Seesa-
nierung werden im Verlaufe des Jahres 2019 festgelegt.

6     Sanierung des Hallwilersees 2018
      (von Dr. L. de Ventura, Fachspezialist Oberflächengewässer, Abteilung f. Umwelt Aargau)

Als Folge des Gesundungsprozesses des Hallwilersees hat die Sauerstoffzehrung derart abge-
nommen, dass beim Belüftungsbetrieb das dritte Jahr in Folge auf den Eintrag von zusätzli-
chem Reinsauerstoff verzichtet werden konnte. Mit der Belüftung durch Druckluft allein wurden
über den Sommer 2018 ca. 111 Tonnen Sauerstoff in den See eingetragen, etwa gleich viel wie
2017. Der Betrieb mit Druckluft hat ausgereicht, um im Tiefenwasser Sauerstoffkonzentrationen
zu erreichen, die über dem Durchschnitt der letzten 7 Jahre lagen. Die Entwicklung des Sauer-
stoffs im See ist im nachfolgenden Diagramm ersichtlich (Abbildung 1).
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Abbildung 1: Jahresverlauf des Sauerstoffgehaltes im Tiefenwasser (13- 46 m) des Hallwilersees in
Tonnen in den Jahren 2011 bis 2018

Im März 2018 waren die Phosphorgehalte mit 17 mg/m3 P bei vollständiger Mischung etwas
höher als in den vergangenen vier Jahren (vermutlich bedingt durch den relativ regenreichen
Winter). Der Phosphorgehalt des Hallwilersees bewegt sich jedoch weiterhin im Zielband von 10
bis 20 Milligramm Phosphor pro Kubikmeter. Die im Vergleich zu den Vorjahren höheren Sauer-
stoffkonzentrationen im Tiefenwasser können damit erklärt werden, dass das Jahr 2018 sehr
trocken war. Vor allem im Sommer und Herbst führten die ausbleibenden Niederschläge dazu,
dass weniger Nährstoffe aus dem Einzugsgebiet in den See eingeschwemmt wurden. Über den
Sommer sanken daher die Nährstoffgehalte im See deutlich, das Algenwachstum und somit
auch die Sauerstoffzehrung am Seegrund waren entsprechend geringer, weil weniger biologi-
sches Material (abgestorbene Algen) abgebaut werden musste (siehe Abbildung 2).

Abbildung 2: Jahresverlauf des Phosphorgehaltes im Hallwilersee von 2001 bis 2018, im ganzen See (dunkelblau)
und im Tiefenwasser (Hypolimnion, 13- 46 m, hellblau) in Tonnen
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Die Regenfälle im Oktober und Dezember führten dann aber wieder dazu, dass die Phosphor-
gehalte und auch die Sauerstoffzehrung im Tiefenwasser anstiegen. Die milden Temperaturen
bis im Dezember bewirkten, dass der See sich (trotz Zirkulationshilfe ab Mitte November) erst
Mitte Dezember vollständig mischte. Die Regeneration der Sauerstoffgehalte im Tiefenwasser
setzte somit ca. einen Monat später ein als üblich. Im Dezember wurden daher im Tiefenwasser
für diesen Monat unüblich tiefe Sauerstoffgehalte gemessen.
Mit der Fortschreitung des Klimawandels muss damit gerechnet werden, dass die Mischung der
Wasserschichten im See häufiger später im Herbst einsetzen wird als bisher. Daher ist es umso
wichtiger, dass auch in Zukunft die Mischung des Sees mittels Zirkulationshilfe unterstützt wer-
den kann. Die Belüftung mit Druckluft wird in den nächsten Jahren weiterhin die Sanierung des
Hallwilersees unterstützen. Die Zirkulationshilfe im Herbst und Frühjahr wird bis auf weiteres
beibehalten. Ein besonders milder Winter könnte aber in Zukunft dazu führen, dass im folgen-
den Sommer wieder teurer Reinsauerstoff eingesetzt werden muss. Für diesen Notfall stehen
die Anlagen zum Eintrag von Reinsauerstoff weiterhin zur Verfügung und die Finanzierung des
Reinsauerstoffs von CHF 50‘000.00 pro Jahr ist gesichert.
Durch die Inkraftsetzung des Gewässerraums existiert ab 2017 eine gesetzliche Grundlage,
welche den Schutz entlang sämtlicher Uferabschnitte sicherstellt. Betreffend Nutzung heisst
das, dass seit 2017 im Gewässerraum entlang aller Gewässer (Bäche und See) nur noch eine
extensive Bewirtschaftung möglich ist. Zusammen mit den Förderbeiträgen für Direktsaaten und
Streifenfrässaaten (Minderung der Erosion und Abschwemmung) soll der Gewässerraum einen
genügenden Schutz des Hallwilersees vor übermässigen Phosphoreinträgen gewährleisten.
Wie sich die Phosphoreinträge aus dem aargauischen Einzugsgebiet mit diesen Massnahmen
entwickeln, werden die Daten aus der Seeüberwachung der Abteilung für Umwelt (AG) in den
kommenden Jahren aufzeigen.
Mit dem Verpflichtungskredit von CHF 800'000.00 über die Jahre 2016 bis 2020, welcher im Mai
2015 vom Aargauer Regierungsrat bewilligt wurde, ist die Finanzierung der Sanierung Hallwiler-
see bis 2020 gesichert. Die bewährte Kostenbeteiligung des Kantons Luzern am Betrieb der
see-internen Massnahmen wird weitergeführt.
Weitere Informationen finden sich auf der Webseite des Kantons Aargau unter
www.ag.ch/umwelt > Umweltschutzmassnahmen > Wasserqualität > Sanierung Hallwilersee.
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7   DANK

Unser Dank richtet sich an folgende Personen und Institutionen für ihre Mitwirkung und Mitarbeit
im vergangenen Jahr:
- Sie, sehr geschätzte Damen und Herren Delegierte, für Ihr Engagement im Interesse unse-
  res Verbandes
- meine Kollegin und Kollegen in der Verbandsleitung für die angenehme und konstruktive Zu-
  sammenarbeit
- unsere Geschäftsstelle Bucher + Partner AG mit W. Wanner und S. Künzli für die Unterstüt-
  zung der Verbandsleitung und die Betreuung der see-internen Anlagen
- die Herren D. Christen, W. Göggel und R. Lovas der Dienststelle uwe für die technisch-
  wissenschaftliche Beratung und Unterstützung
- die Herren Dr. Ch. Böbner und Dr. F. Stadelmann der Dienststelle lawa für ihren Einsatz bei
  der Umsetzung der see-externen Massnahmen und der Durchführung der Projekte nach Art.
  62a GSchG
- die Herren Dr. D. Schaub und Dr. L. De Ventura der Abteilung für Umwelt des Kantons Aar-
  gau für die gute Zusammenarbeit über die Kantonsgrenzen hinweg
- Herrn HP. Koller, ARA Hitzkirchertal, und seinen Mitarbeitenden für die Wartung der Anlagen
- die Mitglieder der Kontrollstelle für ihre Arbeit zugunsten der Verbandsfinanzen
- Herrn A. Leisibach jun. für die gute Nachbarschaft beim Betriebsgebäude
- Pro Natura Luzern für ihr Engagement im Seetal
- die Behörden des Kantons Luzern sowie die Verbands- und Vertragsgemeinden für die Be-
  reitstellung der finanziellen Mittel.

Schongau/Sursee, im Februar 2019

Gemeindeverband Baldegger- und Hallwilersee

Der Präsident                                        Der Geschäftsführer

Roland Moser                                         Walter Wanner
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