GESCHICHTE DER HYPOVEREINSBANK LÜNEBURG - EINE INFORMATION DER UNICREDIT BANK AG, CORPORATE HISTORY - HVB GESCHICHTE
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2 Inhalt Überblick 3 Die Vorgängerbanken in Lüneburg 4 Die Vereins- und Westbank in Lüneburg 8 Von der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank zur UniCredit Bank in Lüneburg 10
Geschichte der HypoVereinsbank Lüneburg 3 Einleitung Die UniCredit ist einer der führenden Anbieter von Bank- und später mit der Vereinsbank in Hamburg zur Vereins- und West- Finanzdienstleistungen in Europa. Mitte 2011 wurde sie be- bank zusammen. Während die Westbank hauptsächlich in den reits zum zweiten Mal innerhalb eines halben Jahres beim ländlichen Gebieten Schleswig-Holsteins sowie im Hamburger Bankencheck des Deutschen Instituts für Service-Qualität zur Umland verwurzelt war, galt die Vereinsbank in Hamburg als „Besten Filialbank Deutschlands“ gewählt. Dabei setzte sie hanseatisch geprägte Großstadtbank. Aufgrund ihrer Unter- sich mit ihrer kompetenten, freundlichen und umfassenden schiede ergänzten sich die beiden Banken ideal. Beratung gegen mehr als 50 Konkurrenten durch. Derzeit hat die Bank in Deutschland rund 17.000 Mitarbeiter, über 600 Mit der Vereins- und Westbank entstand eine starke Kraft Filialen und mehr als 3 Millionen Kunden. Ihr Erfolg beruht auf auch über den Wirtschaftsraum Hamburg und Schleswig- zahlreichen Fusionen. Holstein hinaus. Von Flensburg bis Göttingen war sie im gesamten norddeutschen Raum mit Filialen vertreten. Nach Auch der Filialstandort Lüneburg spiegelt einen Teil dieser der Wiedervereinigung 1989/90 eröffnete die VuW in den neu- Fusionsgeschichte wider. Seit 100 Jahren ist die UniCredit en Bundesländern zahlreiche Geschäftsstellen. Darüber hin- Bank den Bürgern dieser Stadt verbunden, und zwar über ihre aus expandierte sie in Skandinavien und dem Baltikum. Die Vorgängerinstitute Westholsteinische Bank (WHB), Schleswig- Regionalbank hatte sich zu einer international tätigen Bank Holsteinische Westbank (SHWB), Westbank, Vereins- und West- entwickelt. Unterstützt wurde sie dabei von der Bayerischen bank (VuW) und Bayerische Hypo- und Vereinsbank (HVB). Vereinsbank (BV), die ihren 25-Prozent-Anteil an der Vereins- und Westbank im Jahr 1990 zu einer Mehrheitsbeteiligung Die Wurzeln der Westholsteinischen Bank reichen bis ins aufstockte. Künftig gehörte die Vereins- und Westbank zum 19. Jahrhundert zurück. 1896 wurde die Bank als Aktiengesell- Vereinsbank-Konzern und firmierte ab 1994 unter der Dach- schaft von dem Hofbesitzer und Reichstagsabgeordneten marke Vereinsbank. Auch im nationalen Geschäftsumfeld ar- Gustav Adolf Thomsen in Heide gegründet. Dem Bericht des beiteten die beiden Banken optimal zusammen. Während die Vorstands über das erste Geschäftsjahr zufolge beabsichtigte BV vorwiegend im südlichen und mittleren Deutschland ver- die Bank, „die vielfachen wirtschaftlichen Beziehungen der treten war, hatte sich die VuW im gesamten norddeutschen einzelnen Kreise des westlichen Holsteins untereinander Raum positioniert. 2004 beschlossen die Mitglieder der VuW- durch einen bequemen Geldverkehr zu unterstützen und zu Hauptversammlung die Fusion mit der HypoVereinsbank, die fördern“. Zu den Aufgaben der Bank gehörte daher vorrangig, ihrerseits 1998 aus dem Zusammenschluss der Bayerischen die Landwirtschaft mit Krediten zu versorgen. Neben der Hypotheken- und Wechsel-Bank mit der Bayerischen Vereins- Finanzierung von Viehexporten nach England bildeten die bank entstanden und damit zur zweitgrößten Bank Deutsch- „Gräserkredite“ ein Hauptgeschäftsfeld. Im Frühjahr erwarben lands avanciert war. Landwirte, die sogenannten Gräser, über einen Bankkredit Magervieh, mästeten es auf gepachteten Weiden und verkauf- Seit dem Jahr 2005 ist die HypoVereinsbank Mitglied der ten es im Herbst auf den Viehmärkten. Mit diesem Geld konn- UniCredit, die in Europa mit mehr als 160.000 Mitarbeitern, ten sie den Kredit zurückzahlen, der Rest verblieb als Gewinn etwa 9.500 Filialen und rund 40 Millionen Kunden eine füh- beim Gräser. rende Position einnimmt. Eine neue Kraft im europäischen Bankenmarkt ist entstanden. Um die Zugehörigkeit zum Kon- 1943 kam es zur Zwangsfusion dreier großer schleswig- zern noch stärker zu betonen, wurde die Bayerische Hypo- und holsteinischer Bankhäuser. Neben der Westholsteinischen Vereinsbank AG am 15. Dezember 2009 in UniCredit Bank AG Bank wurden die Schleswig-Holsteinische Bank, die 1875 umbenannt. unter dem Namen „Tönninger Darlehnsbank“ ebenfalls durch Thomsen gegründet worden war, sowie die Schleibank die Erkunden Sie mit dieser Broschüre die Entwicklung der Filiale 1898 in Kappeln ins Leben gerufen worden war, zu einem Bank- Lüneburg, Am Sande 48, von den Anfängen bis zur Gegenwart. institut zusammengefasst. Die neue Bank firmierte zunächst als Schleswig-Holsteinische und Westbank. 1968 nahm sie den verkürzten Namen Westbank an und tat sich sechs Jahre
4 Geschichte der HypoVereinsbank Lüneburg Die Vorgängerbanken In selbigem Geschäftsbericht wurde die Eröffnung in Lüneburg folgendermaßen dokumentiert: „Auch das Inventar-Konto hat in Lüneburg wiederum einen Zuwachs durch die Neueinrichtung unserer Abteilung in Lüneburg und durch sonstige Anschaffungen erfahren. Infolge des erhöhten Umsatzes und der damit be- Die Geschichte der heutigen Lüneburger Filiale begann am dingten Erweiterung unserer Geschäfte sowie der Eröffnung 9. April 1912, als die Westholsteinische Bank eine Filiale in der Abteilung in Lüneburg haben wir unser Personal abermals Lüneburg, Am Sande 14 – 15, eröffnete. Die Beschreibung der vermehren müssen.“ Die Bank war sich also des Vorteils der Lage um 1912 im Geschäftsbericht verdeutlicht die Situation Eröffnung einer neuen Geschäftsstelle durchaus bewusst, sah der Bank zur Zeit der Filialgründung: „Ungeachtet der kriege- aber auch das Risiko der hohen Kosten für Personal und Un- rischen Ereignisse in Tripolis und auf dem Balkan war die all- terbringung. Die Investition in die Lüneburger Geschäftsstelle gemeine wirtschaftliche Lage eine gute, und die Erzeugnisse sollte sich jedoch in den nächsten Jahren als richtig erweisen. unserer Industrie fanden regen Absatz im In- und Auslande. Auch unsere engere Heimat, welche zur Hauptsache auf Acker- Mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert hatte bau und Viehzucht angewiesen ist, erzielte durchweg gute sich die Entwicklung der Stadt enorm beschleunigt. Hatte Preise aus ihren Produkten. (…) Die Maul- und Klauenseuche, Lüneburg 1855 erst 13.000 Einwohner, so waren es 1939 welche unseren Landwirten tiefe Wunden geschlagen hatte, bereits 35.000. Die gute Entwicklung der Wirtschaft war vor war im Berichtsjahre vollkommen erloschen. (…) Die Geldsätze allem der Salzproduktion, dem Anschluss an das neue Eisen- nahmen von unseren bewegten politischen Zeiten den größ- bahnnetz und dem Ausbau des Speditionswesens zu verdan- ten Teil des Jahres über verhältnismäßig wenig Notiz, und erst ken. Der Einsatz von Maschinen vereinfachte den Salzabbau, zum Schlusse desselben begannen sich diese immer mehr zu so dass dieser weiter ausgebaut werden konnte. Der Salzboom versteifen. Auch wir haben der Marktlage ständig Rechnung lockte viele Händler und Gewerbetreibende nach Lüneburg getragen und waren stets bemüht, unsere Bilanz flüssig zu und gab der wachsenden Wirtschaft weitere Impulse. Dies erhalten.“ hatte auch die Westholsteinische Bank erkannt. Nach der Er- öffnung der Filiale in Lüneburg gründete die Bank im näheren Umkreis der Stadt weitere Geschäftsstellen, die den Bürgern Deckblatt des Geschäftsberichtes den Weg zu ihrer Bank verkürzen sollten. der Westholsteinischen Bank von 1912 Im Mai 1912 eröffnete die Bank eine Geschäftsstelle in Bleckede, im Oktober des gleichen Jahres in Bardowieck, im Juni 1913 in Dahlenburg, 1914 in Artleburg, 1919 in Bevensen und 1920 in Amelinghausen. Alle Stellen wurden mit jeweils ansässigen Kaufleuten oder Händlern besetzt. Diese boten im Auftrag der Westholsteinischen Bank verschiedene Dienst- leistungen und Produkte an. Neben dem Scheck-, Giro- und Kontokorrentverkehr gehörten dazu die Annahme von Spar- einlagen, die Gewährung von Darlehen und Krediten sowie der An- und Verkauf von Wertpapieren und die Einlösung von Zinsscheinen. Textstelle im Geschäftsbericht der Westholsteinischen Bank von 1912 zur Eröffnung der Filiale in Lüneburg Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG
Geschichte der HypoVereinsbank Lüneburg 5 Die Auswirkungen der Inflation von 1923 spürten die Ban- ker auch in Lüneburg. Die Filiale musste ihre Zweigstellen in den umliegenden Gemeinden aufgeben. Nach Schließung der Zweigstellen Dahlenburg und Artleburg 1922 folgten im Inflationsjahr Bardowieck und Amelinghausen, 1927 Bevensen. Trotz dieser Rückschläge wollten die Mitarbeiter der Filiale Lüneburg nicht aufgeben – auch wenn die Weltwirtschafts- und Bankenkrise von 1929 und 1931 weitere negative Folgen für die Wirtschaftsentwicklung hatten. Um die Mietkosten zu verringern, zog die Filiale im März 1936 wieder zurück in ihre alten Räume Am Sande 14 – 15. Zwischenzeitlich war hier das jüdische Bankhaus Leon Katz untergebracht, dessen Besitzer sein Geschäft aufgeben musste und nach Palästina emigrierte. Weitere Auswirkungen auf die Filiale Lüneburg hatte der Beginn des Zweiten Weltkrieges. Die wehrtauglichen Männer, Eröffnungsanzeige der Geschäftsstelle in Artleburg vom 13. Januar 1914, Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG darunter auch einige Filialmitarbeiter, wurden zum Kriegs- dienst einberufen. Um Personal zu sparen, wurden Bank- filialen zusammengelegt, teilweise sogar geschlossen. Der In den folgenden Jahren entwickelte sich die Filiale Lüneburg Staat forcierte diese Entwicklung. trotz des Ersten Weltkrieges sehr gut. Die anfänglich angemie- teten Räumlichkeiten wurden schnell zu klein, so dass sich die Bank nach einer neuen Unterbringung umsah. Unweit ihres bisherigen Lokals wurde sie Am Sande 1 fündig. Nach einigen baulichen Anpassungen zogen die Mitarbeiter in die neuen Räume und begrüßten hier ab dem 3. April 1922 ihre Kunden. Schalterbereich der West- holsteinischen Bank-Filiale Lüneburg nach 1940, Quelle: Hans Wolf (Privatbesitz)
6 Geschichte der HypoVereinsbank Lüneburg Aktie der Schleswig-Holsteinischen und Westbank um 1943, Quelle: Hans-Peter Müller (Privatbesitz) So verfügte das Reichswirtschaftsministerium 1943 Zwangs- Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und infolge der fusionen und sorgte so für eine Konzentration im Bankge- Währungsreform von 1948 kam die Wirtschaft in West- werbe. Auch der Vorstand der Westholsteinischen Bank Deutschland wieder langsam in Schwung. Auch die Kunden in Hamburg-Altona bekam am 8. März 1943 ein Tele- der Lüneburger Filiale der Schleswig-Holsteinischen und West- gramm des Landeshauptmannes der Provinz Schleswig- bank griffen wieder auf die Dienstleistungen der Bank zurück Holstein, Dr. Wilhelm Schow. Es ordnete an, die Westhol- und nahmen beispielsweise Kredite in Anspruch. Stark gefragt steinische Bank mit der Schleswig-Holsteinischen Bank waren vor allem kleinere Privatkredite, um Waschmaschinen, und der Schleibank zusammenzulegen. So entstand nur Kühlschränke und andere Gebrauchsgüter zu kaufen. wenige Tage später, am 25. März 1943, die Schleswig- Holsteinische und Westbank mit Sitz in Husum. Auch die Filiale Weitere Impulse erhielt Lüneburg durch die vielen Flüchtlinge Lüneburg firmierte nun unter diesem Namen. und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten, die sich hier ansiedelten und ihre beruflichen Fertigkeiten in bestehende sowie neue Betriebe einbrachten. Innerhalb weniger Monate hatte Lüneburg einen Zuwachs um 18.000 Einwohner auf nun 53.000 im Dezember 1945 zu verzeichnen.
Geschichte der HypoVereinsbank Lüneburg 7 Neben der Vergabe von Krediten an Unternehmen und LEITER DER WESTHOLSTEINISCHEN Betriebe geriet in den folgenden Jahren zunehmend der BANK-FILIALE LÜNEBURG Zahlungsverkehr der Privatkunden in den Fokus der Mitarbei- ter. Einer der Gründe dafür war die bargeldlose Lohn-, Gehalts- 1912 – 1931 Rudolf Meyer und Miet- und Rentenzahlung, die um 1960 üblich wurde. 1931 – 1943 Walter Richter Ein Girokonto war nun für jeden Bürger unumgänglich. Um dem wachsenden Kundenkreis im Lüneburger Wirt- schaftsraum auch weiterhin gerecht zu werden, ließ man in den folgenden Jahren immer wieder Modernisierungen und LEITER DER SCHLESWIG- Umbauten am Gebäude vornehmen. Allerdings musste man HOLSTEINISCHEN WESTBANK-FILIALE bald erkennen, dass die baulichen Möglichkeiten am Gebäude Lüneburg der Filiale Am Sande 14 – 15 des seit 1968 unter Westbank firmierenden Finanzinstitutes erschöpft waren. 1943 – 1951 Walter Richter 1951 – 1966 Arthur Klatt 1966 – 1968 Arthur Klatt und Hans Wolf LEITER DER WESTBANK-FILIALE LÜNEBURG 1968 – 1974 Arthur Klatt und Hans Wolf Sparbuch der Schleswig-Holsteinischen und Westbank-Filiale Lüneburg um 1945, Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG
8 Geschichte der HypoVereinsbank Lüneburg Die Vereins- und Westbank Nach langer Suche hatte sich der Vorstand der Bank für einen Neubau der Filiale Lüneburg entschieden. Ein Baugrundstück in Lüneburg war schnell gefunden. In der Mitarbeiter-Zeitung der VuW „Panaroma,“ 1/75, war zum Einzug der Mitarbeiter in die neuen Räume zu lesen: „Am 17. Januar 1975 hat die Filiale Lüneburg ihr Mit der Fusion der Westbank und der Vereinsbank in Hamburg neues Haus Am Sande 48 eingeweiht. Bemerkenswert: Mit sei- im Jahre 1974 erhielt die Lüneburger Filiale wie die anderen ner typischen Fassadengestaltung passt sich der Neubau dem Standorte den Namen und das Logo der Vereins- und West- historischen Charakter des Lüneburger Stadtkerns harmonisch bank. Für ihre Kunden bedeutete der Zusammenschluss eine an. Modern und zweckmäßig dagegen die Innenausstattung: verstärkte und effizientere Beratungskompetenz sowie die flexible Möblierung und eine zentrale Kasseninsel. Die Räume Erweiterung der Produktpalette. der Filiale gehören zu einem dreiteiligen Neubaukomplex zwischen Glockenstraße und Am Sande. Bei einem Tag der Außer der Vergabe von Krediten an ortsansässige Unterneh- offenen Tür hatten alle Lüneburger Gelegenheit, hinter die men engagierte sich die Zweigstelle weiterhin besonders stark Kulissen einer modernen Bank zu blicken. Jeder Besucher im Bereich Privatkunden. Es gab ein breites Beratungsange- erhielt den Nachdruck einer der schönsten Kupferstiche bot, beispielsweise um den Wunsch nach den „eigenen vier Lüneburgs aus dem Jahre 1598. Dieser Stich war so gefragt, Wänden“ zu realisieren. Vor allem Pendler, die zur Arbeit in das dass bereits gegen Mittag die ersten 5000 Exemplare aus- knapp 60 Kilometer entfernte Hamburg fuhren, nahmen das gegeben waren.“ Angebot einer Baufinanzierung wahr und bauten oder kauften eine Wohnung oder ein Häuschen in Lüneburg. Neben der Führung von Firmen- und Privatkonten gehörte auch der maßgeschneiderte Beratungsservice auf dem Spar- und Wertpapiersektor zur Produktpalette der Filiale. Darüber hinaus stand sie der Lüneburger Wirtschaft mit einem breiten Kreditangebot zur Verfügung. Dabei wirkte die Vereins- und Westbank als große norddeutsche Universalbank mit einem traditionell mittelständisch orientierten Kundenstamm an Lösungen von Strukturproblemen mit, zum Beispiel bei der Ausrichtung der Region auf neue Technologien. Ihre Kompetenz für den Mittelstand bewies die Filiale auch durch Informationsabende oder Vorträge. Nach einer ersten Veranstaltung 1983 luden die Filialmitarbeiter 1988 erneut die Tischlerlehrlinge der Stadt und der umliegenden Gemeinden zur feierlichen Erhebung in den Gesellenstand in ihre Räum- lichkeiten ein. Sie gaben den angehenden Gesellen Tipps zur Arbeit und zur Führung eines Tischlerbetriebs. „Die neue EDV- Technik ist auch für das Handwerk eine Chance. (…) Den Gesel- len, Meistern und Betriebsinhabern wurde eine unverbindliche Gelegenheit eröffnet, EDV-Technik für das Tischlerhandwerk zu erproben“, war in einem Artikel des Magazins für die Mitarbeiter der Vereins- und Westbankgruppe „Dialog“, 4/88, zu lesen. Die Schulung im EDV-Bereich war in den 1980er- Jahren noch eine echte Innovation. Außenansicht der Vereins- und Westbank-Filiale Am Sande 48 in Lüneburg nach 1975, Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG
Geschichte der HypoVereinsbank Lüneburg 9 Deckblatt der Einladung zur ordentlichen Hauptversammlung der Vereins- und Westbank AG im April 2004, Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG Nachdem im Jahr 1990 die Bayerische Vereinsbank ihre Anteile an der Vereins- und Westbank zu einer Mehrheits- beteiligung aufgestockt hatte, gehörte die Vereins- und West- bank zum Vereinsbank-Konzern und firmierte ab 1994 unter der Dachmarke „Vereinsbank“. Erkennbar wurde dies zum Prospekt der Vereins- und Westbank-Filiale Lüneburg, Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG Beispiel an den neuen Formularen in der Filiale Lüneburg, die jetzt mit dem Logo der Vereinsbank und dem Zusatz „Vereins- und Westbank AG“ versehen waren. Vier Jahre später erhielt die Filiale aufgrund der Fusion der Bayerischen Vereinsbank Kontinuierlich investierte die Bank in neue Technologien und mit der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank zur modernisierte die Lüneburger Filiale. In einem Artikel des Bayerischen Hypo- und Vereinsbank den Dachmarkennamen „Niedersächsischen Tageblatts“ vom 13. September 1993 „HypoVereinsbank“. kann man dazu Folgendes nachlesen: „Die Filiale Am Sande wurde mit moderner Technik völlig neu gestaltet. Jetzt haben Das Hauptaugenmerk der Filialmitarbeiter in Lüneburg lag die Kunden Tag und Nacht Zutritt zum Foyer. (…) Eine Arkade auch weiterhin auf einer umfassenden und bedarfsorien- im Eingangsbereich ist verschwunden, der vorher ungenutzte tierten Beratung ihrer Kunden. Produkte zur individuellen Platz ist in die Bank integriert worden. Dort stehen nun Nacht- Geldanlage und Altersvorsorge, aber auch die Beratung rund tresoranlage, Kontoauszugsdrucker und Geldautomat – rund um den Kauf von Aktien und Wertpapieren nahmen die um die Uhr von Videokameras überwacht. Selbst mit aus- Kunden jetzt besonders häufig in Anspruch. ländischen Kreditkarten hat der Kunde Tag und Nacht Zutritt zum Foyer.“ Die wesentlichen technischen Voraussetzungen 2004 wurde die Fusion zwischen der VuW und der Hypo- für die nächsten Jahre, so Filialleiter Klaus-Rüdiger Pott, seien Vereinsbank beschlossen. Die Eintragung ins Handelsregister damit geschaffen. Und weiter: „An den neuen Geräten wer- des Amtsgerichts München am 14. Januar 2005 machte die den die Lüneburger noch nach Feierabend ihre Überweisungen Verschmelzung wirksam. eingeben können: Der Trend im Bankgeschäft heißt Selbst- bedienung. Je stärker die sich durchsetzt, desto mehr Zeit LEITER DER VEREINS- UND bleibt für die qualifizierte Beratung“. WESTBANK-FILIALE LÜNEBURG Bei der Kundenberatung immer wieder nachgefragt war die 1974 – 1977 Arthur Klatt und Hans Wolf Rentenversicherung. In einer Broschüre, die ab Ende 1993 1977 – 1986 Hans Wolf und Klaus-Rüdiger Pott in der Lüneburger Filiale bereitlag, informierte die VuW über 1986 – 1988 Klaus-Rüdiger Pott und Wolfgang Güth die wichtigsten Versorgungsmaßnahmen für das Rentenalter, 1988 – 2000 Klaus-Rüdiger Pott nannte deren Vor- und Nachteile und bezifferte die Kosten. 2000 – 2004 Peter Martens 2004 – 2005 Hans-Peter Müller Checklisten ermöglichten eine Bestandsaufnahme der persön- lichen aktuellen und zukünftigen Versorgungslücke.
10 Geschichte der HypoVereinsbank Lüneburg Von der Bayerischen Im Dezember 2009 erfolgte die Umbenennung der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG in UniCredit Bank AG. Dadurch wird die Hypo- und Vereinsbank zur Zugehörigkeit zu einer der führenden europäischen Banken UniCredit Bank in Lüneburg betont. Trotz dieser europäischen Dimension ist der Bank der regio- Infolge des Zusammenschlusses der HypoVereinsbank mit nale Bezug wichtig. Die enge Beziehung zwischen der Bevöl- der UniCredit im Jahr 2005 profitieren die Kunden in Lüne- kerung der Stadt und der Bank spiegelt sich auch in Lüneburg burg von einem noch größeren und attraktiveren Netzwerk. durch die lokale Präsenz der Bank wider. Denn nur wer direkt Seit 1. April 2008 dient das Logo der UniCredit als offizielles vor Ort ist, hat Verständnis für die individuelle Lebenssituation Erkennungsmerkmal der Bank und ihrer Geschäftsstellen. und kann die damit einhergehenden Herausforderungen und An der weißen, nach rechts gekippten Eins auf rotem Kreis Chancen als Partner meistern. können die Kunden europaweit erkennen, welche Geschäfts- stellen zu ihrer Hausbank gehören, und dort kostenfrei Geld Diese Verbundenheit mit der Stadt und der Region möchten abheben. Seit dem 25. September 2008 erstrahlt auch die Lüneburger Filialmitarbeiter mit einer stadteigenen Motiv die Filiale in Lüneburg im neuen Design der europäischen ec-Karte zum Ausdruck bringen, mit der die Kunden alle Funk- Bankengruppe, hier allerdings mit einer Besonderheit: Der Kreis tionen einer modernen Bankkarte nutzen können. Anlässlich ist schwarz, statt rot. Die Bank hat sich dafür entschieden, weil des 100-jährigen Jubiläums wird die Karte in der Lüneburger das Logo so besser ins Stadtbild von Lüneburg passt. Filiale vorgestellt. Schalterhalle der HypoVereinsbank Filiale Lüneburg 2005, Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG
Geschichte der HypoVereinsbank Lüneburg 11 Heute ist Hans-Peter Müller mit sieben Mitarbeitern für die Privatkunden sowie die kleineren und mittleren Unterneh- men in Lüneburg verantwortlich. Gemeinsam betreuen sie die Kunden in allen Fragen rund ums Geld, ob Finanzierung, Vermögensaufbau, Versicherungen oder Altersvorsorge. Privatpersonen, Unternehmen sowie Kunden des lokalen Gemeinwesens können jederzeit auf die Möglichkeit einer persönlichen Fachberatung zurückgreifen. Die Mitarbeiter stel- len dabei immer die individuelle Lebenssituation des Kunden in den Mittelpunkt und finden so konkrete Lösungen für das alltägliche Leben. Neben der umfangreichen Angebotspalet- te der Bank können die Kunden in der Filiale außerhalb der Öffnungszeiten die Selbstbedienungszone nutzen. Dort stehen ein Geldautomat mit Ein- und Auszahlungsfunktion so- wie ein Kontoauszugsdrucker bereit. Darüber hinaus können die Kunden viele weitere Angebote der Bank nutzen, beispiels- weise das Online- und Telefonbanking, oder die App-Funktio- nen über Mobiltelefon. Lüneburg hat heute etwa 73.000 Einwohner und ist mit seinen vielen Einkaufsmöglichkeiten, zahlreichen kleineren und mittelständischen Unternehmen und einer sehr guten Infrastruktur über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Die Lage direkt an der Ilmenau sowie die unmittelbare Nähe zur Metro- pole Hamburg machen Lüneburg zu einer attraktiven Arbeits-, Wohn- und Urlaubsstadt. Der historische Altstadtkern und die Lüneburger Heide locken jedes Jahr zahlreiche Touristen in diese Gegend. Neben vielen Ausflugsmöglichkeiten in der HypoVereinsbank Filiale Lüneburg 2012, näheren Umgebung laden ausgedehnte Radwanderwege zu Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG Erkundungstouren ein. Außer dem Tourismus stehen kleine Handwerksbetriebe, aber auch Vertreter der Textil- und der Lebensmittelbranche sowie weitere Dienstleistungsbetriebe im Fokus des wirtschaftlichen Lebens. LEITER DER HYPOVEREINSBANK- FILIALE LÜNEBURG Wie sie auf den vorangegangenen Seiten lesen konnten, ist 2005 bis heute Hans-Peter Müller die UniCredit in Lüneburg keine neue Bank. Vielmehr kann sie auf eine 100-jährige Tradition vor Ort zurückblicken – 100 Jah- re, die auch das Vertrauen widerspiegeln, das die Kunden der Filiale Lüneburg seit langer Zeit entgegenbringen. Von der Kaiserzeit, den Kriegs- und Nachkriegsjahren über die Jahre des Wirtschaftswunders bis hin zur Globalisierung hat die Bank ihre Kunden begleitet und so eine nachhaltige Wertschöpfung für Lüneburg und die Menschen, die hier leben, realisiert.
Stand 04 / 2012 Impressum UniCredit Bank AG Corporate History / COM7CH Arabellastraße 12 81925 München www.hvb.de/geschichte
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