Geschichte original Quellen für den Unterricht - Drei Väter, drei Mütter, fünf Namen - Landesarchiv ...

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Geschichte original
                    Quellen für den Unterricht

Drei Väter, drei Mütter, fünf Namen
Die Überlebensgeschichte
des Ehud Loeb aus Bühl in Baden

Im Oktober 2020 jährte sich zum achtzigsten     lange unter dem Begriff Erziehung nach           Verbrechen und Grausamkeiten – als Teil
Mal die Deportation der badischen, pfälzi-      Auschwitz bekannt war. Dieser von Theodor        unserer Welt anzuerkennen, es nicht außerhalb
schen und saarländischen Jüdinnen und           W. Adorno geprägte Ansatz postuliert: Die        dieser Welt anzusiedeln. »Es ist geschehen
Juden in die im Süden Frankreichs gelegenen     Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal      und kann daher wieder geschehen« – das ist der
Zwangslager, von denen das Lager Gurs das       sei, ist die allererste an Erziehung (Adorno,    zentrale Punkt.
bekannteste ist. Diese frühen Deportationen     1966). Bei dieser Forderung geht es aber
von über 6.500 Jüdinnen und Juden aus           nicht nur um die Behandlung des Holocaust        Empfehlungen für das Lehren und Lernen
dem deutschen Kernland wurden weg-              im Unterricht, sondern um einen gesamtpä-        über den Holocaust der International
weisend für die weiteren Deportationen          dagogischen Ansatz.                              Holocaust Remembrance Alliance (IHRA)
aus Deutschland und den vom NS-Regime               Neben dem oft als Imperativ formulier-       Auch die 1998 gegründete International
besetzten Gebieten.                             ten Postulat Nie Wieder! können aus diesem       Holocaust Remembrance Alliance (IHRA), die
    Von den rund 6.500 Deportierten über-       Ansatz fünf zentrale Forderungen an die          Regierungen, Fachleute und Organisationen
lebten nur die wenigsten, meist durch Flucht    Pädagogik (Abram, 1998) abgeleitet werden:       zusammenbringt und der mittlerweile über
oder Untertauchen, im Ausnahmefall auch                                                          40 Länder angehören, hat Empfehlungen
durch Ausreise in ein sicheres Drittland.       (1) Empathie                                     für das Lehren und Lernen über den Holocaust
Wer die schwierigen Lebensbedingungen in        (2) Wärme                                        herausgegeben (IHRA, 2019), welche an
diesen Lagern im Süden Frank­reichs über-       (3) Autonomie                                    die Überlegungen Abrams anknüpfbar sind.
stand, wurde weiter in die nationalsozialis­    (4) 	Anerkennung von Auschwitz als              Mit diesen Empfehlungen möchte die IHRA
tischen Vernichtungslager deportiert und              Teil unserer Welt                          die folgenden vier Ziele fördern:
dort ermordet, zumeist in Auschwitz-Birkenau.   (5) 	Einsicht in die Mechanismen und
    Einer dieser Deportierten war der                 Strukturen des Vernichtungsprozesses       1. 	Fachwissen über den Holocaust zu
aus Bühl in Baden stammende Ehud Loeb.                                                                  fördern, für akkurates Wissen
Seine (Über-)Lebensgeschichte steht             Mit Empathie ist die Fähigkeit gemeint,                 und Verständnis zu sorgen und Bewusst-
im Mittelpunkt des hier vorgestellten Unter-    sich in andere Menschen hineinzuversetzen.              sein für die möglichen Auswirkungen von
richtskonzepts.                                 Wärme bedeutet hier, eine Atmosphäre                    Antisemitismus zu schaffen;
                                                von Geborgenheit, Sicherheit und Offenheit zu     2. 	ein motivierendes Unterrichtsklima beim
Pädagogisch-didaktische                         fördern. Autonomie wird verstanden als                  Lernen über den Holocaust zu gestalten;
Überlegungen zur Behandlung des                 die Fähigkeit zum Nachdenken, zur Selbstbe­       3. 	kritisches und reflektiertes Denken über
Holocaust im Unterricht                         stimmung, zum Nonkonformismus. Über                     den Holocaust zu fördern, einschließlich
                                                die Anerkennung von Auschwitz als Teil                  der Fähigkeit, Holocaustleugnung
Theodor W. Adorno und Ido Abram –               unserer Welt schreibt Abram:                            oder Verharmlosung entgegenzutreten;
Erziehung nach Auschwitz                           Erziehung nach Auschwitz bedeutet, die          4. 	zur Menschenrechtsbildung und
Bei der Behandlung des Themenkomplexes          Empathie für das Grauen von Auschwitz, das              zum Unterricht über Genozidprävention
Holocaust im Unterricht kommt man an dem        das Grauen unser Welt ist, zu fördern;                  beizutragen.
Begriff Holocaust Education nicht vorbei.       »Empathie« heißt hier: Auschwitz in sein Inne­
Dieser in den USA geprägte Begriff ent-         res vorzulassen, Auschwitz nicht zu verdrängen   Die Empfehlungen der IHRA widmen sich
spricht zu Teilen dem, was in Deutschland       und Auschwitz – und andere vergleichbare         weiterhin den Fragestellungen Warum soll
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Archivnachrichten 62 / 2021                   67
                                                                                             Geschichte original

über den Holocaust unterrichtet werden?, Was       verwenden – insbesondere, wenn                Wissens stehen im Vordergrund: (1) Histo-
soll über den Holocaust unterrichtet werden?       es sich um schreckliche Bilder handelt.       risches Wissen ermöglicht uns ein besseres
und Wie soll über den Holocaust unterrichtet    → 	Individualisieren Sie die Geschichte,        Verständnis der Gegenwart und hilft
werden?. Da sich dem interessierten Leser          indem Sie Statistiken in persönliche          somit, aus Fehlern der Vergangenheit zu
die Frage nach dem warum hoffentlich               Erzählungen übersetzen.                       lernen und (2) besonders beim Lernen über
selbsterklärend erschließt, soll kurz auf die   → 	Schaffen Sie Gelegenheiten, die              den Holocaust geht es immer auch darum,
anderen beiden Fragen eingegangen werden.          komplizierte Natur der von Menschen           der Opfer zu gedenken und die Erinnerung
Unter der Fragestellung Was soll über              gespielten Rollen zu untersuchen,             an sie zu bewahren.
den Holocaust unterrichtet werden? werden          anstatt Stereotype zu verstärken.                Im Grunde basiert der Ansatz (ISHS)
wiederum vier übergeordnete Leitfragen          → 	Stellen Sie die Täterinnen und Täter         auf drei Säulen:
formuliert (IHRA, 2019), die in den Emp-           nicht als unmenschliche Monster dar,
fehlungen weiter vertieft werden und einen         als ob sich ihre Taten so erklären ließen.    → 	Fokus auf individuelle Schicksale
guten Kompass geben, um den Themen­             → 	Vorsicht bei der Verwendung von              → 	Die Betrachtung jüdischer Lebenswelten
komplex Holocaust im Unterricht zu behan-          Simulationen und Rollenspielen.                  vor, während und nach dem Holocaust
deln. Diese vier Leitfragen sind:               → 	Fördern Sie die Auseinandersetzung           → 	Die Behandlung von Tätern, Zuschauern
                                                   mit lokaler, regionaler, nationaler und           und Helfern als aktiv handelnde Menschen
→ 	Welches waren die historischen Voraus-         globaler Geschichte und Erinnerung.
   setzungen und die entscheidenden             → 	Ein interdisziplinärer Ansatz kann           Bei einem Thema, das den strukturierten
   Schritte im Verlauf dieses Völkermords?         das Verstehen des Holocaust erweitern.        Massenmord von rund sechs Millionen
→ 	Weshalb wurden Menschen zu Täterinnen       → 	Zeigen Sie, dass der Holocaust nicht         Menschen behandelt, die alleine aufgrund
   und Tätern oder Mitwirkenden bei diesen         unvermeidlich war.                            der Zugehörigkeit zu einer bestimmten
   Verbrechen und wie beteiligten sie sich?     → 	Diskutieren Sie über die Komplexität         Gruppe (als Jüdinnen und Juden) verfolgt
→ 	Wie reagierten Jüdinnen und Juden              der Geschichte.                               und ermordet wurden, besteht die Gefahr,
   auf die Verfolgung und die Massenmorde?      → 	Unterstützen Sie die Lernenden dabei, sich   dass mit der Auseinandersetzung mit dieser
→ 	Warum und wie konnten einige Menschen          mit Interpretationen und Erinnerungen         abstrakten Zahl eine Anonymisierung der
   diesen Verbrechen Widerstand entgegen-          an den Holocaust zu befassen und ihr          Opfer einhergeht. Um dem entgegenzu­
   setzen?                                         Geschichtsbewusstsein zu differenzieren.      wirken, ist eine Auseinandersetzung mit
                                                → 	Thematisieren Sie Juden und Judentum         dem Schicksal einzelner Menschen hilfreich.
Die Frage Wie soll über den Holocaust unter­       nicht nur im Rahmen des Holocaust.            Durch das Lernen an individuellen Lebens­
richtet werden? stellt oft die größte Heraus-   → 	Vermeiden Sie es, die Verfälschung und       geschichten wird das unbegreifliche Aus­-
forderung für Lehrende dar. Die Antwort            Leugnung der Vergangenheit zu                 maß des Verbrechens greifbar und erleichtert
wird immer subjektiv ausfallen, da sie sich        legitimieren.                                 den Zugang zum Verständnis dahinter-
mit vielen Faktoren auseinanderzusetzen         → 	Verschaffen Sie den Lernenden Zugang         liegender Strukturen. Der Fokus auf das
hat. Eine Rolle spielt immer die Lern-             zu Primärquellen.                             Einzelschicksal fördert auch einen empathi­
gruppe, ihre Verfassung und ihr Vorwissen,      → 	Verwenden Sie Zeitzeugen-Berichte,           schen Zugang. Ein solcher Zugang kann
aber auch die Lehrperson selbst. Weitere           um eine einzigartige Verbindung               natürlich auch für andere Opfergruppen
Faktoren sind Zeit, Ort, Fach, Schulform,          zur Vergangenheit herzustellen.               gewählt werden.
Lehrplanbezug und viele mehr. In den            → 	Seien Sie sich der Potenziale, aber auch        Oftmals wird über jüdische Lebenswel­-
Empfehlungen zum Lehren und Lernen über            der Grenzen aller Unterrichtsmaterialien      ten vor allem im Kontext von Verfolgungen
den Holocaust werden die folgenden Punkte          bewusst.                                      und Antisemitismus gesprochen. Dies
genannt, welche aber ausdrücklich als Hilfs-    → 	[Vorsicht bei der] Verwendung von            bezieht sich nicht nur auf den Holocaust,
mittel bzw. Reflexionshilfe gedacht sind.          fiktionalen und imaginativen Materialien.     sondern auch auf Verfolgungen in der
Diese basieren auf praktischen Erfahrungen      → 	Unterstützen Sie die Lernenden dabei,        Antike, dem Mittelalter oder der neueren
und werden in der Broschüre jeweils weiter         mit Internetquellen kritisch zu arbeiten.     Geschichte. Dies birgt die Gefahr, dass
ausdifferenziert (IHRA, 2019).                                                                   Jüdinnen und Juden primär als Opfer wahr-
                                                Das pädagogische Konzept der                     genommen werden und nicht als aktiv ge-
→ 	Seien Sie präzise im Sprachgebrauch         International School for Holocaust               staltende Mitbürgerinnen und Mitbürger in
   und definieren Sie den Begriff Holocaust.    Studies (ISHS) in Yad Vashem                     ihrer jeweiligen Gesellschaft. In Verbindung
→ 	Behandeln Sie dieses Thema umfassend                                                         mit der Beschäftigung mit Einzelschick­-
   und kontextualisieren Sie die Geschichte.    Unter der Prämisse, dass historisches            salen können Klischees und Stereotypen
→ 	Gestalten Sie ein positives Lernumfeld,     Lehren und Lernen immer mit einer Auswahl        auf­gebrochen werden. Diese zwar subjektive
   mit einer aktiven Pädagogik und              verbunden ist, wurde an der ISHS ein päda-       aber authentische Herangehensweise zeigt
   einem Ansatz, bei dem die Lernenden          gogisches Konzept entwickelt, welches auch       das Individuum in seiner menschlichen
   im Mittelpunkt stehen.                       in die Entwicklung von Unterrichtsmate-          Identität, die sich eben nicht nur aus dem
→ 	Achten Sie auf die einzelnen Lernenden      rialien einfließt. Auch das hier vorgestellte    Judentum speist, sondern aus vielen ver-
   mit ihren Erfahrungen, Emotionen             Material Im Versteck – Geschichte einer          schiedenen Identitätsangeboten einer
   und Bedenken.                                Rettung orientiert sich an diesem Konzept.       Gesellschaft. Somit kann auch vermittelt
→ 	Überlegen Sie, warum und mit welchem           Zwei Funktionen von historischem              werden, dass Juden niemals eine homogene
   Ziel Sie Texte und visuelle Materialien      Wissen und der Vermittlung historischen          Gruppe darstellten, sondern es eine Vielfalt
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                      Geschichte original

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                                                                                                                             Odenheimer, 1940.
                                                                                                                          	Vorlage: Privatbesitz
                                                                                                                            Familie Loeb

                                                                                                                          2	Hugo Odenheimer mit
                                                                                                                             seinem Sohn Herbert.
                                                                                                                           Vorlage: Privatbesitz
                                                                                                                          	
                                                                                                                           Familie Loeb
1                                          2

jüdischer Identitäten gab und gibt, die oft         Bruch, den der Holocaust hinterlassen            menschliche, von selektivem Mitgefühl
Widersprüche in sich bergen. Ausgehend              hatte, wurde nun schmerzhaft offenbar.           und Gleichgültigkeit geprägten Handlungs-
vom Individuum, können dann auch weitere            Auch wenn die Überlebenden zuerst einmal         entscheidungen rücken in den Vorder-
Mikro- und Makrokosmen erschlossen wer-             ihr eigenes Überleben gesichert hatten, war      grund, wodurch ein differenzierteres Bild
den, wie z. B. die lokale jüdische Gemeinde         ihre alte Lebenswelt grundlegend zerstört.       der Strukturen von NS-Gesellschaft und
oder das (oft, aber eben nicht ausschließlich       Der Antisemitismus hatte mit dem Ende des        NS-Staat gewonnen werden kann. Die Rolle
patriotisch und säkular geprägte) deutsche          NS-Regimes nicht aufgehört zu existieren.        der Zuschauer und deren Gleichgültigkeit
Judentum der Weimarer Republik.                     Ein unbeschwertes Weiterleben in der alten       ist nicht zu unterschätzen. Ohne diese still­
   Die Verfolgungsgeschichte deutscher              Heimat war unmöglich geworden. Viele             schweigende Mehrheit wäre der Holocaust
Jüdinnen und Juden hängt immer mit                  Überlebende hatten mit Traumata zu kämp­         nicht möglich gewesen.
den antijüdischen Maßnahmen der National­-          fen, die sogar an nachfolgende Generationen          Im Aufbau eigener Orientierungs- und
sozialisten zusammen. Ausgrenzung,                  weitergegeben wurden. Dennoch bauten             Handlungskompetenz kann die Beschäf-
rassistische Gesetzgebung, psychische und           sich die Überlebenden ein neues Leben auf,       tigung mit den sogenannten Helfern eine
physische Bedrohung und später Vernich-             oftmals begleitet von familiärem und             wichtige Rolle spielen. Der oftmals mit
tung schränkten den Handlungsspielraum              gesellschaftlichem Engagement. Durch die         großem Risiko auch für das eigene Leben
der Verfolgten immer mehr ein. Das Kon-             Behandlung des weiteren Lebenswegs der           verbundene Einsatz zur Rettung von Jüdin-
zept der ISHS orientiert am Leben, nicht am         Überlebenden treten diese auch im pädagogi­-     nen und Juden zeigt, dass es auch andere
Sterben von Jüdinnen und Juden während der          schen Kontext aus der Opferrolle heraus und      Handlungsoptionen gab, dass Mitgefühl
Zeit des Nationalsozialismus. Daraus ergeben        werden als handelnde und gestaltende             und Menschlichkeit auch in extremen Situ-
sich bestimmte Schwerpunktsetzungen,                Personen mit ihrer eigenen Identität greifbar.   ationen zum Tragen kommen kann. Diese
bzw. Leitfragen (ISHS).                                 Auch wenn die Arbeit Yad Vashems             Gruppe wird in Yad Vashem mit dem Titel
                                                    als nationale Gedenkstätte Israels sich primär   Gerechte unter den Völkern besonders geehrt
→ 	Welche Selbstbehauptungs- und                   dem Gedenken an die jüdischen Opfer              und sie spielen in der hier vorgestellten
    Überlebensstrategien entwickelten Juden         des Holocaust widmet, so werden im päda­         Lektüre eine große Rolle.
    während der Zeit ihrer Verfolgung?              gogischen Konzept auch weitere Gruppen
→ 	Gab es für Juden so etwas wie Alltags­          miteinbezogen, welche der Einfachheit            Die Lektüre: »Im Versteck –
    leben während des Holocaust?                    wegen hier kurz als Täter, Zuschauer und         Die Geschichte einer Rettung«
→ 	Mit welchen Dilemmata sahen                     Helfer bezeichnet werden sollen. Im Vorder-
    sich Jüdinnen und Juden konfrontiert?           grund steht die Betrachtung dieser Gruppen       Die Lektüre Im Versteck – Die Geschichte
                                                    als handelnde und gestaltende Menschen in        einer Rettung erzählt die Überlebensge-
Der Behandlung jüdischen Lebens nach dem            ihren eigenen Kontexten und mit ihren            schichte von Ehud Loeb aus Bühl in Baden,
Holocaust fällt im pädagogischen Konzept            eigenen Handlungsspielräumen. Dadurch            der 1940 im Alter von sieben Jahren mit
der ISHS eine besondere Bedeutung zu. Der           werden Täter entdämonisiert und deren            seiner Familie von den Nationalsozialisten
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Archivnachrichten 62 / 2021                         69
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in das Internierungslager Gurs im Süden
Frankreichs deportiert wurde.                      Anknüpfungspunkte an histori-
   Die Geschichte betrachtet die Ereignisse        sche Ereignisse / Sachverhalte
aus der Perspektive des erwachsenen Ehud           — Antisemitismus
Loeb. Es ist kein autobiografisches Werk,          — Nürnberger Gesetze
vielmehr wurde es jugendgerecht in der Zu-         — Reichspogromnacht
sammenarbeit von Ehud Loeb selbst, sowie           — Arisierung
von Pädagogen und Historikern der Inter-           — Flucht
national School for Holocaust Studies in Yad       — Deportation /
Vashem aufgebaut. Die geschilderten Ereig-            Wagner-Bürckel-Aktion
nisse entsprechen der historischen Realität        — Internierungslager Gurs
und wurden chronologisch rekonstruiert             — Konzentrationslager,
und entsprechend der jungen Zielgruppe                Auschwitz
sowie dem pädagogischen Konzept der ISHS           — Kollaboration / Vichy-Regime
entsprechend behutsam kontextualisiert.            — Résistance
   Um in den nachfolgenden Erläuterungen           — Jüdische Selbsthilfe,
Verwirrung zu vermeiden: Ehud Loeb,                   jüdischer Widerstand
geboren als Herbert Odenheimer, ist schon          —G  erechte unter den Völkern
als Kind gezwungen, mehrmals den Namen
zu wechseln. Herbert Odenheimer, Hubert,
Hubert Odet, Hubert Loeb und Ehud Loeb
beziehen sich immer auf dieselbe Person.        Die Zeit im Internierungslager Gurs wird
   Zu Beginn der Geschichte wird auf            prägend für den kleinen Herbert. Er muss
das Leben der Familie Odenheimer vor dem        miterleben, wie seine Großmutter an
Holocaust eingegangen. Sie waren eine alt-      den menschenunwürdigen Bedingungen
eingesessene und bekannte Familie in Bühl.      im Lager stirbt. Von seinem Vater ist er seit
Der Großvater, Bertold Schweizer, besaß         Ankunft im Lager getrennt und wird ihn
einen Zigaretten- und Schreibwarenladen         nie wiedersehen. Seiner Mutter muss er bei
in der Innenstadt Bühls, sein Vater, Hugo       der Zwangsarbeit helfen bis er erkrankt.
Odenheimer, war Kaufmann. Herbert Oden-         Die Rettung aus dieser Hölle auf Erden naht,
heimer wird 1934 geboren, also zu einer         als er von einem Kinderhilfswerk aus dem
Zeit in der die Nationalsozialisten schon an    Lager geholt wird, was allerdings auch
der Macht waren. Somit ist schon seine          die Trennung von seiner Mutter bedeutet.
frühe Kindheit von dem Spannungsfeld einer      Er wird Vater und Mutter nie mehr wieder-
fürsorglichen Familie und einem immer           sehen, beide werden 1942 nach Auschwitz
feindseliger agierenden Umfeld geprägt.         deportiert und dort ermordet.
   Während er in der Familie Halt und Liebe         Im Kinderheim Chabannes bei St. Pierre
erfährt, zeigt die Geschichte auch die zu-      de Fursac hat er zum ersten Mal in seinem
nehmende Ausgrenzung und Entrechtung der        Leben richtigen Kontakt zu gleichaltrigen
deutschen Juden vor der Deportation. Herbert    Kindern. Doch auch dort ist er nicht sicher.                          3	Julchen Odenheimer,
hat keine gleichaltrigen Freunde, da er als     Als die Nationalsozialisten nach unterge-                                Herberts Mutter.
einziges jüdisches Kind vor Ort und aufgrund    tauchten Juden suchen, muss er mit anderen                            	Vorlage: Privatbesitz
                                                                                                                        Familie Loeb
der Nürnberger Gesetze nicht den städti-        Kindern fliehen und wird bei Familie Roger
schen Kindergarten besuchen kann. Wenn er       im kleinen Dorf Buzançais versteckt.
dennoch wagt, sich mit Gleichaltrigen einzu-    Diese mit der Résistance verbundene Fami-
lassen, erfährt er brutale Demütigungen. Das    lie nimmt ihn unter Gefahr für das eigene
Geschäft des Großvaters wird arisiert und       Leben wie einen Sohn bei sich auf. Zu seiner
die Familie verarmt immer mehr. Herbert muss    Sicherheit muss er dennoch immer wieder
die Reichspogromnacht miterleben, in der        in ein anderes Heim oder zur Großmutter
auch die Synagoge in Bühl angezündet wird.      der Familie. Dabei muss er seine wahre Iden-
Obwohl die Familie sich um eine Auswan-         tität verbergen, nimmt den Namen Hubert
derung bemüht, scheitern die Versuche. Der      Odet an und wird sogar Messdiener in einer
Vater wird von den Nationalsozialisten zur      Kirche. Dies ermöglicht ihm ein halbwegs
Zwangsarbeit herangezogen und die Familie       normales Leben. Er kann sogar zeitweilig
muss sich mit allen in Bühl verbliebenen        zur Schule gehen und hilft der Familie bei
Juden ein Haus teilen. Am 22. Oktober 1940      landwirtschaftlichen Tätigkeiten.
wird die Familie – Großmutter, Mutter, Vater        Zum Ende des Krieges muss Hubert
und Herbert – in das Internierungslager         Abschied von Familie Roger nehmen.
Gurs in Südfrankreich deportiert, welches sie   Er erfährt, dass er eine Tante in der Schweiz
nach drei Tagen Zugfahrt erreichen.             hat und dass seine Eltern in Auschwitz
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                      Geschichte original

ermordet wurden. Bei einem Besuch in der            Die jugendgerechte Aufmachung vermeidet         Schule auseinanderzusetzen. So kann eine
Schweiz hat er zunächst Probleme, sich              eine Überforderung der Schülerinnen und         emotionale Öffnung erreicht werden,
an das neue, sichere Leben in einer jüdischen       Schüler (SuS). Die leicht verständliche         die eine Empathie (nicht Identifikation)
Familie zu gewöhnen. Er wird schließlich            Sprache macht es auch interessant für den       mit dem Protagonisten fördert.
von der Familie seiner Tante adoptiert und          Einsatz in nichtgymnasialen Schulformen.
kann ein normales Leben führen. Mit                 Das jugendliche Alter des Protagonisten         Begleitende Methoden
zwölf nimmt er den Namen Hubert Loeb an,            schafft Anknüpfungspunkte für junge             Als begleitende und strukturierende
den Nachnamen seiner neuen Familie.                 Lerner und die Beschäftigung mit der Über-      Methoden zur Erschließung der Lektüre
   Das Ende der Erzählung handelt von               lebensgeschichte und den Helfern, mit           bieten sich ein Zeitstrahl an (auch als Fieber-
seiner Jugend in der Schweiz und seiner Aus­-       den Gerechten unter den Völkern, gibt einen     kurve oder Spannungsbogen denkbar),
wanderung nach Israel im Jahre 1958. In             positiv besetzten Hoffnungsschimmer in          der die einzelnen Schritte in der Verfolgung
Israel lernt er seine auch aus Deutschland          diesem dunklen Kapitel der Geschichte.          und des Lebens Ehud Loebs chronologisch
stammende Frau Shoshana kennen und                     Im Vorfeld der Lektüre sollte auf das Vor-   ordnet und somit einen Überblick schafft.
nimmt den hebräischen Namen Ehud an.                wissen der SuS zu Nationalsozialismus und       Dadurch lassen sich auch Vertiefungsschwer-
Er studiert, wird Kunsthistoriker und gründet       Holocaust eingegangen werden. Dies kann         punkte verknüpfen, falls die Lehrkraft
eine Familie. Auch bemüht er sich um                gesammelt werden, sodass man während            auf einzelne Punkte näher eingehen möchte
eine Anerkennung der Familie Robert als             der Lektüre immer wieder darauf eingehen        (siehe Liste ‚Thematische Anknüpfungs-
Gerechte unter den Völkern.                         kann, um bestehendes Wissen zu verifizieren     punkte‘). Eine weitere strukturierende
   Im Anhang der Lektüre finden sich zwei           und etwaige vorhandene Mythen oder gar          Methode wäre eine Umrisskarte Europas, in
von Ehud Loeb selbst verfasste Kurzge-              Vorurteile zu entkräften. Es ist damit zu       der die im Buch erwähnten Orte eingetra-
schichten, in denen er auf die Ereignisse           rechnen, dass dem Thema Holocaust auch          gen werden können.
rund um sein Schicksal während der NS-Zeit          Abwehrreaktionen entgegengebracht werden.
eingeht. Diese sind mit einem Nachwort              Hier ist es wichtig, ruhig zu bleiben und
von Noa Mkayton versehen.                           auf die SuS einzugehen, ohne diese bloßzu-
                                                    stellen, um eine Öffnung zu erreichen.             In der Lektüre erwähnte Orte:
Einsatz im Unterricht                                                                                  — Bühl (Baden)
                                                    Einstieg                                           — Gurs
Die folgenden Ausführungen können als               Als Einstieg in die Lektüre bieten sich            — Chateau de Chabannes,
Anregungen für eine Behandlung im Unter-            die Familienfotos, das Foto aus dem Kinder-           St. Pierre de Furzac
richt dienen. Das Buch ist nicht nur für            heim oder das Schulfoto aus der Lektüre an.        — Auschwitz
den Geschichtsunterricht geeignet, es kann          Man könnte einen emotionalen oder                  — Buzançais
auch im Kontext des Deutsch- oder Religi-           spekulativen Einstieg wählen, der die SuS          — Bern
onsunterrichts angewandt werden. Es ist auf         dazu anregt, sich mit ihrer eigenen Familie,       — Jerusalem
jeden Fall für die Sekundarstufe 1 gedacht.         der Beziehung zu ihren Eltern oder der

                                                                                          4

                                                                                                                        4	Das Kinderheim
                                                                                                                           Chabannes, Hubert sitzt
                                                                                                                           vorne, zweiter von links.
                                                                                                                        	Vorlage: Mémorial de la
                                                                                                                          Shoah

                                                                                                                        5	
                                                                                                                          Das Schreibwaren- und
                                                                                                                          Zigarettengeschäft
                                                                                                                          des Großvaters Bertold
                                                                                                                          Schweizer um 1910.
                                                                                                                        	Vorlage: Stadtgeschicht-
                                                                                                                          liches Institut Bühl
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                                                                                             6          obwohl die Bedrohung schon von klein
                                                                                                        auf zu spüren ist. Eine (z. B. tabellarische)
                                                                                                        Gegenüberstellung der positiven Kindheits-
                                                                                                        erinnerungen mit den Einschränkungen
                                                                                                        aufgrund der Verfolgungsmaßnahmen der
                                                                                                        Nationalsozialisten und der Demütigung
                                                                                                        oder Gleichgültigkeit durch die Ortsbewoh-
                                                                                                        ner, kann zu einem Verständnis für die sich
                                                                                                        verengenden Handlungsspielräume der
                                                                                                        jüdischen Bevölkerung führen, ohne diese
                                                                                                        auf eine reine Opferrolle zu reduzieren.

                                                                                                        Leben während der Verfolgung
                                                                                                        Wie eben schon erwähnt, ist die Kindheit
                                                                                                        Ehud Loebs seit seiner Geburt durch Ver-
                                                                                                        folgungsmaßnahmen geprägt. Die Kapitel
                                                                                                        zwei, drei und vier thematisieren das Über-
                                                                                                        leben im Angesicht der ständig präsenten
                                                                                             7
                                                                                                        Möglichkeit der Vernichtung. Entsprechend
                                                                                                        dem pädagogischen Ansatz der ISHS können
                                                                                                        hier Überlebens- und Selbstbehauptungs-
                                                                                                        strategien, die Frage nach einem Alltags-
                                                                                                        leben unter diesen extremen Bedingungen,
                                                                                                        sowie die sich daraus ergebenden Dilemma-
                                                                                                        ta thematisiert werden.
                                                                                                            Über eine Besprechung der verschiede­
                                                                                                        nen Namen, die Ehud Loeb begleiteten,
                                                                                                        lassen sich Überlebens- und Selbstbehaup-
                                                                                                        tungsstrategien erschließen. Mit einem
                                                                                                        Namen ist immer auch eine Identität verbun­-
                                                                                                        den. Nachdem seine Mutter ihn aus dem
                                                                                                        Lager an das Kinderhilfswerk übergab, nimmt
                                                                                                        er den Namen Hubert an. So kann er seine
                                                                                                        bisherige Identität geheim halten und im
                                                                                                        Kinderheim eine neue Identität unter Gleich-
                                                                                                        altrigen aufbauen. Mit steigendem Verfol-
                                                                                                        gungsdruck kommt er zur Familie Roger und
                                                                                                        deren Großmutter, wo er unter dem Namen
                                                                                                        Hubert Odet zu einem Messdiener wird
                                                                                                        und auch die Schule besucht. Er ist gezwun­
                                                                                                        gen, sowohl seine deutsche, als auch seine
                                                                                                        jüdische Identität zu verbergen, was sich
                                                                                                        auch im Verlust der deutschen Sprache
                                                        Leben vor der Verfolgung                        manifestiert. Sprachlich interessant ist, dass
                                                        Die Lektüre geht auf das Leben der Familie      diese Transformation durch einen Wechsel
                                                        Odenheimer vor der Verfolgung durch die         der Ich-Perspektive zur dritten Person
                                                        Nationalsozialisten ein. Allerdings entfalten   unterstrichen wird.
                                                        sich diese Informationen erst nach und nach.        Bei der Frage nach dem Alltagsleben
                                                        Ehud Loeb, geboren als Herbert Odenhei-         lässt sich herausarbeiten, dass es für Hubert
                                                        mer, wurde 1934 geboren, also nachdem die       einen Alltag gibt, der fast schon einer Nor-
                                                        Nationalsozialisten an die Macht gekommen       malität gleicht. Bei der Erarbeitung dieses
                                                        waren. Wir erfahren erst im zweiten Kapitel,    Alltags sollte aber auch immer wieder
6	Die Synagoge im Zentrum
                                                        dass die Odenheimers seit über 200 Jahren       Bezug auf die diesen Alltag einschränkenden
   Bühls, 1920er-Jahre.
	Vorlage: Stadtgeschicht-
                                                        in Bühl ansässig waren. Großvater und Vater     Rahmenbedingungen genommen werden.
  liches Institut Bühl                                  betrieben einen Laden für Zigarren und          Dazu gehören die Ortswechsel, die Präsenz
                                                        Schreibwaren in der Innenstadt.                 deutscher Soldaten und die damit verbunde-
7	
  Zerstörung der Bühler                                    Dennoch lässt sich im ersten Kapitel         ne Angst vor Entdeckung und auch die
  Synagoge,
  9./10. November 1938.
                                                        nachvollziehen, dass die Eltern versuchten,     Tätigkeit der Familie Roger in der Résistance.
	Vorlage: Stadtgeschicht-
                                                        ihrem Kind eine normale Kindheit zu er-         Diese prägen den Alltag Huberts bis hin
  liches Institut Bühl                                  möglichen. Dies ist wichtig zu vermitteln,      zur Schlafroutine.
Archivnachrichten 62 / 2021                   73
                                                                                         Geschichte original

Dilemmata finden sich einige in der Ge-       seine Eltern verbracht und Dinge erlebt,       erkennung der Familie Rogers als Gerechte
schichte. Diese eignen sich gut zur Bespre-   die man ein ganzes Leben lang nicht erleben    unter den Völkern sind zentrale Elemente
chung in Gruppen. Soll die Familie fliehen?   will. Die Erfahrungen während der Ver­-        in der Geschichte mit einem Bezug zu Israel.
Soll Frau Odenheimer im Lager Gurs ihren      fol­gung werden sein Leben prägen, aber er     Die Bedeutung der eigenen Familie und
Sohn abgeben? Soll Herbert ohne seine         wird auch ein komplett anderes Leben           der nunmehr letzte Namenswechsel sollten
Eltern mitgehen? Darf er von sich erzählen?   aufbauen. Eine zentrale Frage ist, inwiefern   thematisiert werden. Insgesamt bietet es
Wie soll er sich gegenüber dem Schreiner      er sich lösen kann und was bleibt.             sich an das Thema Identität anhand der wech­-
verhalten? Soll Familie Roger ein jüdisches       Hier lohnt ein Blick auf die neuen         selnden Namen – von Herbert Odenheimer
Kind aufnehmen? Sollte Hubert vor den         Gegebenheiten in der Schweiz und wieso         bis Ehud Loeb – zu besprechen.
deutschen Soldaten auf den Motorrädern        sich Hubert schwer damit tut unter der
weglaufen? Soll er den christlichen Glauben   Fragestellung, was an diesen alltäglichen
annehmen? Kann er sich mit anderen            Dingen so bedeutsam ist. Diese lassen sich
Kindern anfreunden? Soll er Familie Roger     anhand der Grenzpolizisten, des Kellners,
verlassen und in die Schweiz gehen? Die       des Fahrstuhls, der Banane, der Unter­
Auseinandersetzung mit diesen Dilemma­        wäsche, der christlichen Gegenstände und
situationen schärft das Verständnis für       auch des erneuten Namenswechsels erarbei-
die Lage Huberts und schult die Handlungs-    ten (hier könnte z. B. mit Symbolen oder
und Beurteilungskompetenz der SuS.            Realia gearbeitet werden). Thematisiert
                                              werden sollte auch, wieso Hubert zu seinen
Leben nach der Verfolgung                     Erfahrungen schweigt.
Als Hubert als Zwölfjähriger in die Schweiz       Die Gründung einer Familie, der erneute    8	Luftaufnahme des Lagers Gurs.
kommt, hat er die Hälfte seines Lebens ohne   Namenswechsel zu Ehud Loeb und die An-         Vorlage: Mémorial de la Shoah

9	Auszug aus der              9
   Deportationsliste
   der badischen Juden,
   22. Oktober 1940.
	Vorlage:
  Stadtgeschichtliches
  Institut Bühl
74                        Archivnachrichten 62 / 2021
                          Geschichte original

                                                                                                     Video: Ehud Loeb spricht über
                                                           Kriterien zur Ehrung als                  den Novemberpogrom in Bühl, Baden:
                                                           Gerechte unter den Völkern:               https://www.youtube.com/watch?v=
                                                           — eine konkrete und sicher               h3DAq6FBMP0&feature=emb_rel_pause
                                                              bezeugte Rettungsaktion
                                                              für Juden oder Teilnahme
                                                                                                     Literatur
                                                              an einer solchen
                                                           — nachweislich eingegangenes             Ido Abram: Holocaust, Erziehung und
                                                              persönliches Risiko                    Unterricht. Vortrag aus Anlass der
                                                           — kein Verlangen einer Gegen-            Gründung der Forschungs- und Arbeitsstelle
                                                              leistung für die gewährte              (FAS) »Erziehung nach / über Auschwitz«
                                                              Hilfeleistung                          am 20.05.1998. Forschungs- und Arbeits-
                                                           — nichtjüdische Abstammung               stelle (FAS) »Erziehung nach /
                                                                                                     über Auschwitz«. http://www.fasena.de
                                                                                                     (aufgerufen im Dezember 2020).

10	V.l. Jeanne, Robert und                             Die Rettung durch die Hilfsorganisation      Theodor W. Adorno: Erziehung zur
    Jules Roger, 1947.
                                                        O.S.E. und durch Familie Roger kann          Mündigkeit. Frankfurt a. M. 1966. S. 92–109.
 Vorlage: Privatbesitz
	
 Ehud Loeb
                                                        auch schon vorher thematisiert werden.
                                                        Beispielsweise können Informationen aus      International Holocaust Remembrance
11	
   Ehud Loeb (Mitte) mit                                dem Buch gesammelt werden, die dann          Alliance. Recommendations for Teaching
   seiner Frau Shoshana,                                mit den Kriterien Yad Vashems zur Ehrung     and Learning about the Holocaust. 2019.
   Kindern und dem Bühler
   OB, 2013.
                                                        von Rettern als Gerechte unter den Völkern   https://www.holocaustremembrance.
	Vorlage: Stadtgeschicht-                              abgeglichen werden können.                   com/sites/default/files/inline-files/IHRA
  liches Institut Bühl                                                                               -Recommendations-Teaching
                                                        Links zu pädagogischen                       -and-Learning-about-Holocaust.pdf
                                                        Materialien                                  (aufgerufen im Dezember 2020).

                                                        Die Lektüre als PDF-eBook:                   International School for Holocaust Studies
                                                        https://www.yadvashem.org/yv/pdf-drupal/     at Yad Vashem. Das pädagogische Konzept
                                                        de/education/in-hiding.pdf                   der Internationalen Schule für Holocaust-
                                                                                                     Studien. https://www.yadvashem.org/de/
                                                        Zeitgenössisches Video der Zerstörung        education/about-school/pedagogic-concept.
                                                        der Synagoge in Bühl, Baden:                 html (aufgerufen im Dezember 2020).
                                                        https://www.youtube.com/watch?v=
                                                        HQmdeSpwteQ                                  Noa Mkayton: Holocaustunterricht mit
                                                                                                     Kindern – Überlegungen zu einer frühen Erst-
                                                                                                     begegnung mit dem Thema Holocaust im
                                                                                                     Grundschul- und Unterstufenunterricht.
                                                                                                     In: Medaon – Magazin für jüdisches Leben in
                                                                                                     Forschung und Bildung 5/9 (2011) S. 1–9.
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                                                                                                     Naomi Morgenstern: Im Versteck – Die
                                                                                                     Geschichte einer Rettung. Jerusalem 2012.

                                                                                                     ±Daniel Felder

                                                                                                     Daniel Felder ist Lehrer für Englisch und
                                                                                                     Geschichte am Gymnasium am Deuten­berg
                                                                                                     in Villingen-Schwenningen und betreut
                                                                                                     die Kooperation des Kultusministeriums
                                                                                                     mit Yad Vashem für das Zentrum für Schul-
                                                                                                     qualität und Lehrerbildung
                                                                                                     (ZSL), Ref. 45.

                                                                                                     Besonderer Dank gilt Frau Shoshana
                                                                                                     Loeb für die Erlaubnis zur Nutzung der
                                                                                                     Bildquellen sowie Dr. Günther Mohr, dem
                                                                                                     stadtgeschichtlichen Institut Bühl und
                                                                                                     dem German Desk der ISHS, Yad Vashem.
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