Gesundheit Institut für Hebammen - Kontinuierliche Betreuung durch frei praktizierende Hebammen: Wie kann diese Chance besser genutzt werden?

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Gesundheit Institut für Hebammen - Kontinuierliche Betreuung durch frei praktizierende Hebammen: Wie kann diese Chance besser genutzt werden?
Gesundheit
Institut für Hebammen

Kontinuierliche Betreuung durch frei praktizierende Hebammen:
Wie kann diese Chance besser genutzt werden?

                                   SWISS CONGRESS FOR HEALTH
                                   PROFESSIONS, 31. Mai 2012

                                   Denise Eigenmann, Hebamme,
                                   frei praktizierend + Paracelsus Spital,
                                   Dozentin/Modulverantwortliche an
                                   ZHAW, Winterthur. eide@zhaw.ch
      Zürcher Fachhochschule
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Poster

                         zu den Ergebnissen
                         meiner Masterarbeit.

                         Präsentiert im Januar 2011
                         am 1. Hebammensymposium
                         in Winterthur und

                         im Mai 2011 am nationalen
                         Hebammenkongress des SHV

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Gesundheit Institut für Hebammen - Kontinuierliche Betreuung durch frei praktizierende Hebammen: Wie kann diese Chance besser genutzt werden?
Artikel zum Thema in: Hebamme.ch,
Ausgabe 10/2011, Versorgungsmodelle

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Gesundheit Institut für Hebammen - Kontinuierliche Betreuung durch frei praktizierende Hebammen: Wie kann diese Chance besser genutzt werden?
Hintergrund der Masterarbeit

 • Reduktion von geburtshilflichen Interventionen als
   Folge von kontinuierlicher Betreuung werdender Mütter
   durch Hebammen in Forschungsarbeiten erkannt

 • Positive Effekte auch bezüglich Wirksamkeit,
   Kosteneffektivität und Zufriedenheit der Mütter

 • Keine erhöhten Risiken, gemessen am Gesundheits-
   zustand von Mutter und Kind zu erkennen
 • Trotz dieser Vorteile bieten nur wenige frei praktizierende
   Hebammen in der Schweiz kontinuierliche Betreuung von
   der Schwangerschaft bis zur Stillzeit an
         Künzi/Detzel, 2007, SHV 2009.

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Kontinuierliche Betreuung durch frei praktizierende
Hebammen: Weshalb wird sie nur selten umgesetzt?

Masterarbeit MSc Midwifery, Oktober 2010, Donau-Universität Krems, Austria

                         Betreuungsbogen nach Sayn-Wittgenstein, 2007:24

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Ziele der Masterarbeit

 • Analyse der aktuellen Forschungsergebnissen zu Aus-
   wirkungen von kontinuierlicher Betreuung sowie des Ist-
   Zustandes betreffend kontinuierlicher Betreuung durch frei
   praktizierende Hebammen (fpH) im Kanton Zürich (Kt. ZH)

 • Eruieren der Gründe, weshalb nur wenige fpH im Kanton
   ZH kontinuierliche Betreuung anbieten

 • Falls Bedarf aus Resultaten ersichtlich: Ableiten/Entwickeln
   von Optimierungsvorschlägen/Empfehlungen für eine
   verbesserte Realisierung kontinuierlicher Betreuung
   werdender Mütter und ihrer Familien durch fpH

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Methodisches Vorgehen

     • Literaturrecherche (international) zu Auswirkungen

     • Dokumentenanalyse (national) zum Ist-Zustand
     • Expertinneninterviews mit sechs frei praktizierenden
       Hebammen aus dem Kanton Zürich, die entweder
       kontinuierliche (alleine/in einem kleinen Team arbeitend)
       oder ausschliesslich fragmentierte Betreuung anbieten.

     • Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring.

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Ergebnisse I:

 Literaturrecherche
 • Reduktion geburtshilflicher Interventionen

 • erhöhte Zufriedenheit der Mütter/betreuenden Hebammen

 • Keine erhöhten Kosten bei kontinuierlicher Betreuung

 Dokumentenanalyse

 • Mehrheit der fpH bietet fragmentierte Betreuung an
 • Unattraktive Arbeitsbedingungen (finanziell, rechtlich, organisat.)

 • Zunehmende Arbeitsbelastung/hohe fachliche Anforderungen

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Ergebnisse II:

  Expertinneninterviews

  • Bestätigung der positiven Auswirkungen von kontinuier-
    licher Betreuung auf Mütter, Kinder, Gesundheitskosten
    und Hebammen (insbesondere Arbeitszufriedenheit)

  Beantwortung der Forschungsfrage

  • Unattraktive Arbeitsbedingungen mit häufigem Bereitschafts-
    dienst sowie schlechte finanzielle und rechtliche Situation

  • Fehlende Unterstützung (berufsintern, -extern, gesellschaftlich)

  • Mangelndes Fachwissen zu Schwangerenvorsorge

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Deutliches Fazit der Ergebnisse

      • Kontinuierliche Betreuung birgt ein erhebliches
        Potenzial für gesundheitspolitische Verbesserungen
        im Sinne des salutogenetischen Betreuungsmodells

      • Es braucht Massnahmen auf verschiedenen Ebenen,
        damit in Zukunft vermehrt frei praktizierende
        Hebammen kontinuierliche Betreuung anbieten

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Wichtigste Empfehlungen

      • Verstärkte Vernetzung der Hebammen untereinander
        und mit Fachpersonen aus nahen Berufsgruppen
        (neue Formen der Zusammenarbeit)

      • Schaffung von attraktiveren Arbeitsbedingungen,
        insbesondere in finanzieller und rechtlicher Hinsicht

      • Gewährleistung von (bezahlten) Praktika für Studierende
        im frei praktizierenden Tätigkeitsbereich

      • Verstärkter Fokus auf kontinuierliche Betreuung in der
        Aus- und Fortbildung von Hebammen

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Wo stehen wir heute? (+)

           • Vermehrte Vernetzung von fpH in Praxen,
             Geburtshäusern, Hebammenzentralen,
             neue Modelle (Family Start)

           • Zunehmend Praktikumsstellen für Studierende
             im frei praktizierenden Bereich, allerdings noch
             ohne finanzielle Lösung

           • Anstehende Tarifvertragsverhandlungen mit
             Tarifsuisse, HSK und drittem Verband der
             Krankenkassen

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Wo stehen wir heute? (-)

               • Gesundheitswesen steht immer stärker
                 unter Kostendruck
               • Viele an der Mutterschaft interessierte
                 Fachleute reden mit

               • Wenig Gewicht unserer Anliegen in der
                 Öffentlichkeit/in der Politik, kleine bis
                 keine Lobby

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Wo liegen Chancen?

              • Unter Kostendruck im Gesundheitswesen
                kann die präventive Arbeit der Hebamme
                als Fachfrau für die gesunde Mutterschaft
                an Bedeutung gewinnen

              • Reges Interesse der Hebammenstudierenden
                an frei praktizierender Tätigkeit

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Damit kontinuierliche Betreuung
für die Frau, das Kind, die Familie und
auch für die Hebamme salutogen sein kann…

              „Dafür ist die Hebamme die Fachfrau, denn
                     Grundversorgung (primary care) und Begleitung
                     gesunder Frauen (was potentiell 90 Prozent sein
                     könnten) liegen in ihrer beruflichen Kompetenz.“
                     Schmid, 2011.

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Damit unser Wappentier bleiben kann…

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Herzlichen Dank

                         für Ihre Aufmerksamkeit!

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Literaturverzeichnis I

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   klinischen und extramuralen Geburtshilfe. Gekürzte
   Fassung des mündlichen Referats vom 15. Mai 2008.
   Sarnen: Schweizerischer Hebammenkongress 2008.

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   Schreibmüller, P. (2010). Das Wochenbett – Analyse
   und Prognose aus Sicht der Hebammen. Schweizerischer
   Hebammenverband Sektion Zürich und Umgebung,
   Arbeitsgruppe Fokus Berufspolitik. Zürich: SHV.

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Literaturverzeichnis II

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   der Gesundheit. (Franke, A. Übersetzung). Tübingen: DGVT.
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   perspectives on mental and physical well-being.
   San Francisco: Jossey-Bass.
 • Antonovsky, A. (1987). Unraveling the mystery of health.
   San Francisco: Jossey-Bass.

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   of One-to-One Midwifery. Second cohort Study. Report July
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   Thames Valley University.

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Literaturverzeichnis III

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   London: Palgrave Macmillan.

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Literaturverzeichnis IV

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      Neuchâtel: Büro für Arbeits- und Sozialpolitische
      Studien BASS, im Auftrag des Schweizerischen
      Gesundheitsobservatoriums (Obsan).

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      Grundlagen und Techniken. 10. Auflage.
      Weinheim und Basel: Beltz.

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   wert-Verhandlungen aus Sicht des Schweizerischen Hebam-
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• Wydler, H., Hardt, A. (Redaktion) (2005). Gesundheit von
  Müttern und Kindern unter sieben Jahren. Ein Bericht aus
  dem Kanton Zürich. Zürich: Institut für Sozial- und Präventiv-
  medizin der Universität Zürich (Hrsg) im Auftrag der Gesund-
  heitsdirektion des Kantons Zürich.

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