Gianrico Settembrini Theorie - Dipl. Arch. ETH SIA NDS Holzbau MAS EN Bau
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Gewinn durch Weiterbildung – EN Bau an der SWISSBAU 2020 1 Hochschule Luzern, Bauen im Klimawandel Gianrico Settembrini Theorie… Dipl. Arch. ETH SIA NDS Holzbau MAS EN Bau … und Praxis Quarella Architekten, St. Gallen Wenger Architekten, Ostermundigen BE Halle 58 Architekten, Bern Hochschule Luzern - Technik & Architektur Institut für Gebäudetechnik und Energie IGE Leitung Forschungsgruppe Nachhaltiges Bauen und Erneuern
Gewinn durch Weiterbildung – EN Bau an der SWISSBAU 2020 3 Hochschule Luzern, Bauen im Klimawandel DAS KLIMA – BEOBACHTUNGEN 2018 Quellen : links: Jörg Hammer, BAFU, 25. juli 2018 https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/wasser/dossiers/trockenheit-in-der-schweiz-juli-2018.html mitte: Keystone/Gian Ehrenzeller, https://www.bluewin.ch/de/news/schweiz/auch-in-der-hoehe-gibt-es-in-der-schweiz-immer-weniger-schnee-146756.html rechts: Ti-Press / Alessandro Crinari / Keystone, 8. November 2018 https://www.nzz.ch/panorama/bildstrecke/hochwasser-am-lago-maggiore-ld.1434989#lg=1&slide=0 unten: SRF, 25. Juli 2018 https://www.srf.ch/news/schweiz/rekordsommer-2018-so-trocken-war-es-zuletzt-vor-97-jahren
Gewinn durch Weiterbildung – EN Bau an der SWISSBAU 2020 4 Hochschule Luzern, Bauen im Klimawandel DAS KLIMA – FORSCHUNG: KLIMASZENARIEN CH2018 KERNAUSSAGEN BIS MITTE JAHRHUNDERT Trockene Sommer Heftige Niederschläge Gemüsebäuerin Valérie bewässert ihre Gurken, Hausbesitzer Urs räumt schon wieder seinen Keller denn die Böden sind trockener. Die Verdunstung aus, denn extreme Niederschläge sind merklich steigt und es regnet seltener. häufiger und intensiver geworden. Quelle: CH2018 (2018), CH2018 – Climate Scenarios for Switzerland, Technical Report, National Centre for Climate Services, Zurich, ISBN: 978-3-9525031-4-0 www.ch2018.ch
Gewinn durch Weiterbildung – EN Bau an der SWISSBAU 2020 5 Hochschule Luzern, Bauen im Klimawandel DAS KLIMA – FORSCHUNG: KLIMASZENARIEN CH2018 KERNAUSSAGEN BIS MITTE JAHRHUNDERT Mehr Hitzetage Schneearme Winter Nonna Lucia kann nicht schlafen, denn Hitzewellen, Gian bleibt im Gras stecken, denn die Winter sind heisse Tage und Nächte sind häufiger und extremer. wärmer und bringen oft Regen statt Schnee Quelle: CH2018 (2018), CH2018 – Climate Scenarios for Switzerland, Technical Report, National Centre for Climate Services, Zurich, ISBN: 978-3-9525031-4-0 www.ch2018.ch
Gewinn durch Weiterbildung – EN Bau an der SWISSBAU 2020 6 Hochschule Luzern, Bauen im Klimawandel BEISPIEL EINES FORSCHUNGSPROJEKTS ClimaBau – Planen angesichts des Klimawandels Energiebedarf und Behaglichkeit heutiger Wohnbauten bis ins Jahr 2100 Bild: Minimum Monument von Nele Azevedo als Symbol für die Folgen der Klimaerwärmung. © 2014 Steve Eggleton / eventdigital.co.uk
Gewinn durch Weiterbildung – EN Bau an der SWISSBAU 2020 7 Hochschule Luzern, Bauen im Klimawandel AUSGANGSLAGE KLIMAWANDEL EINFLUSS AUF DEN SCHWEIZER GEBÄUDEPARK Es ist anzunehmen, dass das Schweizer Klima im Laufe des 21. Jh. signifikant vom heutigen und vergangenen Zustand abweichen wird. Je nach Szenario und Region wird bis zum Ende des Jh. eine Zunahme der jahreszeitlichen mittleren Temperatur von 3.2-4.8°C vorausgesagt. [1] [1] CH2011 (2011), “Swiss Climate Change Scenarios CH2011”, published by C2SM, MeteoSwiss, ETH, NCCR Climate, and OcCC, Zurich Bild links: Wouda R., Editorialbild Das Magazin, Zeitschrift der TA Media AG, Ausgabe Nr. 8, Februar 2018 Bild mitte: Editorialbild Das Magazin, Zeitschrift der TA Media AG, Ausgabe Nr. 13, März 2019 Bild rechts: http://www.torange-de.com/Backgrounds-textures/texture/Die-Textur-des-alten-Bürogebäude-14743.html
Gewinn durch Weiterbildung – EN Bau an der SWISSBAU 2020 8 Hochschule Luzern, Bauen im Klimawandel FRAGESTELLUNG DES PROJEKTS «CLIMABAU» KLIMAWANDEL UND SCHWEIZER WOHNBAUTEN Raumtemperaturen in Wohngebäuden im laufenden Jahrhundert ohne Gegenmassnahmen? Thermischer Komfort ohne Kühlsysteme? Energiebedarf für die Kühlung bei Erhalt der heutigen Komfortansprüchen? Gesamtenergie- und Leistungsbedarf? (Heizung, Kühlung, Beleuchtung) Massnahmen zur Optimierung des Bedarfs? (techn. Ausstattung, Architektur, Normen, Gesetz usw.) Bild: Die Eisskulptur von Nele Azevedo als Symbol für die Folgen der Klimaerwärmung. https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fe/Minimum_Monument_art_installation_by_Nele_Azevedo_in_ Chamberlain_Square%2C_Birmingham_UK.JPG
Gewinn durch Weiterbildung – EN Bau an der SWISSBAU 2020 9 Hochschule Luzern, Bauen im Klimawandel INHALTE DES PROJEKTS METHODISCHE HERANGEHENSWEISE Das Klima (mit MeteoSchweiz) Klimaszenarien, bzw. Meteodatensätze für die Betrachtung bis 2100 Der Gebäudepark (mit CCTP - HSLU) repräsentative Wohnbau-Typen Die Simulationen Gesamtenergiebedarf und Behaglichkeit àHandlungsempfehlungen zur Optimierung von Energiebedarf und Komfort über die gesamte Lebensdauer der Gebäude Bild: Die Eisskulptur von Nele Azevedo als Symbol für die Folgen der Klimaerwärmung. https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fe/Minimum_Monument_art_installation_by_Nele_Azevedo_in_ Chamberlain_Square%2C_Birmingham_UK.JPG
Gewinn durch Weiterbildung – EN Bau an der SWISSBAU 2020 10 Hochschule Luzern, Bauen im Klimawandel SIMULATIONEN PHASE 1 - 4 REALE FALLBEISPIELE Rahmenbedingungen Fokus Standort Basel (als Beispiel für das Schweizer Mittelland) Mittleres CO2-Emissionsszenario A1B
Gewinn durch Weiterbildung – EN Bau an der SWISSBAU 2020 11 Hochschule Luzern, Bauen im Klimawandel ERGEBNISSE PHASE 1 - EINFLUSS DES KLIMAWANDELS VERGLEICH DER PERIODEN «1995» (1980-2009) UND «2060» (2045-2074) Altbauten ó Neubauten Altbauten ó Neubauten Reduktion Heizwärmebedarf Altbauten à ca. 20% -20% Neubauten à ca. 30% -30% Anstieg Klimakältebedarf A à exponentiell, aber unbedeutend N à stark, ca. 50% der Heizwärme Klimakälteleistung in «2060» A à 25-40% der Heizleistung ≈ 50% ≈ 200% N à bis zu 2x die Heizleistung Heizwärme Heizleistung Grafiken: Jährliche Medianwerte zu Heizwärme- und Klima-kältebedarf (links) sowie zu Heizwärme- und Klimakälteleistung (rechts) der vier untersuchten Fallstudien in der Referenzperiode „1995“ (1980-2009; jeweils die linke Säule) und der Periode „2060“ (2045-2074; jeweils die rechte Säule) am Standort Basel. Die Prozentzahlen geben die auf den Klimawandel zurückführbare Veränderung an .
Gewinn durch Weiterbildung – EN Bau an der SWISSBAU 2020 12 Hochschule Luzern, Bauen im Klimawandel PHASE 2 - PARAMETERVARIATION AM REFERENZGEBÄUDE EINZELNE PARAMETER IM KLIMAWANDEL Betriebsparameter Nachtkühlung à mechanische / natürliche Lüftung Sonnenschutz Nutzerverhalten (Kombinationen) Entwurfsparameter Qualität der Gebäudehülle (U-/g-Werte) à opake / transparente Bauteile Fensteranteil Orientierung Wärmespeicherfähigkeit Abbildung: Simulationsmodell des Referenzgebäudes für die zweite Phase der und Kurzbeschrieb der wichtigsten Charakteristiken. Untersuchungen Übergeordnete Parameter Eigenschaften des Referenzgebäudes: Neubau massiv (Beton / Backstein), Wärmedämmung verputzt, Fensteranteil Fassade ca. 54% Standort Gebäudehüllzahl (Ath/AE) 1.15, Minergie-Standard, Komfortlüftung mit WRG (1m3/m2h), zusätzlich natürliche Lüftung wie folgt: Bei TAUL < TRAL & TRAL > 22 °C Fenster 100%ig geöffnet Städtischer Wärmeinseleffekt zwischen 06:00 und 07:00 Uhr sowie zwischen 18:00 und 22:00 Uhr Sonnenschutz: Stoffmarkisen automatisiert, bzw. Betätigung (2/3 geschlossen) wenn die Solarstrahlung auf der Fassade > 150 W/m2 beträgt Potenzial PV-Anlagen (solare Kühlung)
Gewinn durch Weiterbildung – EN Bau an der SWISSBAU 2020 13 Hochschule Luzern, Bauen im Klimawandel PARAMETER «STANDORT» UND «STÄDTISCHER WÄRMEINSELEFFEKT» Beispiel durchschnittlich warme Jahre 2004 und 2063: àstädtischer Wärmeinseleffekt: Erhöhung Überhitzungsstunden um mindestens 50%! àEntsprechende Erhöhung des Klimakältebedarfs, geringfügige Reduktion des Heizwärmebedarfs. àStandort Lugano 2063: Klimakältebedarf > 3x Heizwärmebedarf! Grafik: Heizwärmebedarf (x-Achse) und Klimakältebedarf (y-Achse) des Referenzmodells in den Jahren 2004 und 2063, den durchschnittlich warmen Jahren der Perioden „1995“ und „2060“, jeweils am Standort Basel, unter Berücksichtigung des städtischen Wärmeinseleffekts am Standort Basel und am Standort Lugano. Die Grösse der Kreise stellt das Verhältnis der Anzahl an Überhitzungsstunden dar.
Gewinn durch Weiterbildung – EN Bau an der SWISSBAU 2020 14 Hochschule Luzern, Bauen im Klimawandel SCHLUSSFOLGERUNGEN à DER KLIMAWANDEL HAT EINEN ERHEBLICHEN EINFLUSS AUF DEN ENERGIEHAUSHALT UND DIE BEHAGLICHKEIT IN WOHNBAUTEN Paradigmenwechsel: Verschiebung von der Winter- (Heizwärme) hin zur Sommerbetrachtung (Behaglichkeit) àEnergie und vor allem bei der Leistung àVerstärkt in der südlichen Schweiz / in Städten (!) Wichtigkeit des Verhaltens der Bewohnerschaft àUnsachgemässe Bedienung des Referenzgebäudes Raumtemp. > 40 °C / ca.2’000 Überhitzungsstunden! àBei optimaler Bedienung Sicherstellung von behagliche Raumtemperaturen àIdealer Nutzer realistisch? Automation als Lösung?
Gewinn durch Weiterbildung – EN Bau an der SWISSBAU 2020 15 Hochschule Luzern, Bauen im Klimawandel SCHLUSSFOLGERUNGEN à DER KLIMAWANDEL HAT EINEN ERHEBLICHEN EINFLUSS AUF DEN ENERGIEHAUSHALT UND DIE BEHAGLICHKEIT IN WOHNBAUTEN Paradigmenwechsel: Verschiebung von der Winter- (Heizwärme) hin zur Sommerbetrachtung (Behaglichkeit) Entscheidende Entwurfsparameter àFenster, Speicherfähigkeit (nach wie vor) Massnahmen über den Lebenszyklus von Wohnbauten àIntegration in heutige Normen / Wirkung bis Ende Jh. àFree cooling/Geocooling1 bei hohem Fensteranteil? Solare Kühlung durch PV-Anlagen am Gebäude? àKoinzidenz OK, jedoch hohe Bedarfs-/Leistungsspitzen 1) Free cooling: Abgabe der Wärme an die Luft während der Nacht. Geocooling: Abgabe der Wärme an das Erdreich über dieselben Erdsonden, die im Winter Umgebungswärme für die Wärmepumpen liefern.
Gewinn durch Weiterbildung – EN Bau an der SWISSBAU 2020 16 Hochschule Luzern, Bauen im Klimawandel BLICK IN DIE ZUKUNFT WELCHEN BEITRAG KÖNNEN WIR LEISTEN? Aktuelle Forschungsprojekte HSLU (BFE und Partner) Bereit für den Klimawandel? Handlungsempfehlungen für Bauherrschaften und Planende Klimageräte im Kontext des Klimawandels Schweizer Gebäudestandards im Zeichen des Klimawandels, 2020 Klimaanpassungen von Neu-, Um- und bestehenden Wohnbauten – effiziente Kühlkonzepte, 2021 Bild: Minimum Monument von Nele Azevedo als Symbol für die Folgen der Klimaerwärmung. © 2014 Steve Eggleton / eventdigital.co.uk Weiterbildung 3-Tages-Kurs HSLU: Bauen im Klimawandel Mehr Info: www.hslu.ch/klimawandel
Gewinn durch Weiterbildung – EN Bau an der SWISSBAU 2020 17 Hochschule Luzern, Bauen im Klimawandel FRAGEN UND DISKUSSION DANKSAGUNG Finanzierung Projekt ClimaBau Bundesamt für Energie BFE Bundesamt für Umwelt BAFU Hochschule Luzern HSLU Autorenschaft HSLU Gianrico Settembrini (IGE), Silvia Domingo (IGE), Thomas Heim (CCTP), Dominic Jurt (IGE), Axel Seerig (IGE), Andrii Zakovorotnyi (IGE), Gerhard Zweifel (IGE), Urs-Peter Menti (IGE) Begleitgruppe Bild: Minimum Monument von Nele Azevedo als Symbol für die Folgen der Klimaerwärmung. Rolf Moser (BFE, Vorsitz), Carla Gross (BAFU), © 2014 Steve Eggleton / eventdigital.co.uk Roland Hohmann (BAFU), Andreas Fischer (MeteoSchweiz), Mark Liniger (MeteoSchweiz), Martin Imholz (AG MuKEn), Gerhard Zweifel (SIA)
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