Gießereiindustrie 2025 - zukünftige Herausforderungen durch veränderte Marktbedingungen - Dortmund, 14. September 2017 - MAGS NRW
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Gießereiindustrie 2025 – zukünftige Herausforderungen durch veränderte Marktbedingungen Dortmund, 14. September 2017
Agenda 2 1 Umfeldbedingungen der globalen Gießereiindustrie 3 2 Zukünftige Entwicklung der globalen Gussmärkte 16 3 Wettbewerbsumfeld und strategische Herausforderungen 23 Appendix 29
Agenda 3 1 Umfeldbedingungen der globalen Gießereiindustrie 3 2 Zukünftige Entwicklung der globalen Gussmärkte 16 3 Wettbewerbsumfeld und strategische Herausforderungen 23 Appendix 29
USA: Keine klaren Signalen 4 Reales US-BIP-Quartalswachstum1 US-Verbrauchervertrauen Conferenceboard3 6,0 Prognose 160 5,0 140 4,0 120 3,0 2,0 100 1,0 80 0,0 60 -1,0 40 -2,0 20 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 BIP-Wachstum, annualisiert, in % zum Vorquartal BIP-Wachstum, in % zum Vorjahr Auftragseingang Industrie; Januar 2005 = 100 Im Detail Konjunkturindikatoren zeigen zwar keine zunehmenden 150 Abwärtsrisiken, aber es fehlt ihnen eine Dynamik, die auf eine 140 nennenswerte Wachstumsbeschleunigung schließen lässt. Zudem 130 ist die Trump-Administration bisher eine fiskalische Stimulierung und 120 konkrete Reformvorschläge schuldig geblieben 110 Sorgen über wachstumshemmende strukturelle Entwicklungen 100 bestehen nach wie vor, was sich vor allem in erneut sinkenden US- 90 Renditen spiegelt. Weder Konjunktur noch Finanzmärkte senden 80 aktuell richtungsweisende Signale 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Die IKB erwartet 2017 und 2018 ein US-Wirtschaftswachstum zwischen 2 % und 2,5 %, was die aktuelle Unsicherheit über die weitere Konjunkturentwicklung nicht entscheidend reduzieren wird. Quellen: 1) BEA 2) Bloomberg 3) Fred, Bloomberg
China: Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs 5 Reale BIP-Entwicklung; yoy; in % Automobilverkäufe; in Mio. 9 2,8 8 7 2,4 6 5 4 2,0 3 2 1,6 1 0 2012 2013 2014 2015 2016 2017 1,2 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez 2014 2015 2016 2017* Industrieproduktion; mom; in % Im Detail 11 Entgegen der Markterwartung konnte das BIP-Wachstum von 6,9 % vom Jahresbeginn auch im zweiten Quartal gehalten werden. 10 Insbesondere die chinesische Industrie hat im Verlauf von 2017 9 eine überdurchschnittliche Belebung gezeigt 8 In Verbindung mit fiskalischen Impulsen und der Ankurbelung von 7 Infrastrukturprojekten belebten sich auch die Anlageinvestitionen. 6 Sie stiegen in der ersten Jahreshälfte um 8,6 % yoy. Der private 5 Konsum ist eine Wachstumsstütze, wie die Einzelhandelsumsätze 4 signalisieren (+11 % yoy Juni) 2013 2014 2015 2016 2017 Die Wachstumsvorgabe der Regierung von 6,5 % für 2017 dürfte problemlos eingehalten werden. Risiken durch die hohe private Verschuldung und das Schattenbankensystem bleiben nach wie vor Quelle: Bloomberg
Euro-Zone: BIP-Wachstum auf breitem Fundament 6 Reales BIP-Wachstum qoq; Q2 2017: % Reales BIP-Wachstum qoq; in % 1,0 Niederlande Euro-Zone: 0,8 Q1: +0,5 % 0,6 Lettland Q2: +0,6 % 0,4 Österreich 0,2 Zypern 0,0 -0,2 Spanien -0,4 Slowakei -0,6 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Litauen Deutschland Frankreich Im Detail Belgien Die Vorab-Schätzung des BIP-Wachstums von 0,6 % qoq für die Italien Euro-Zone wurde bestätigt, wodurch sich für das erste Halbjahr ein Plus von 2 % ergibt, wa auch der Zuwachs für das Gesamtjahr 2017 Portugal sein dürfte. Die mittlerweile erreichte Dauer und das Ausmaß des Finnland Aufschwungs sind angesichts ungelöster Probleme der Euro-Zone bemerkenswert -1,5 -1,2 -0,9 -0,6 -0,3 0,0 0,3 0,6 0,9 1,2 1,5 1,8 Seit längerem steht die Euro-Wirtschaft auf einem breiten Wachstumsfundament. Von den großen Ländern brachten die Niederlande, Österreich und Spanien die größten Impulse. Das Schlusslicht bildet hier weiterhin Italien, wobei das Land auf einem moderaten Wachstumskurs eingeschwenkt ist Quelle: Eurostat Für Griechenland stehen noch keine Daten zur Verfügung
Deutschland: Robustes Wachstum 7 Reales BIP-Wachstum qoq; in % Inflationsentwicklung yoy; in % 1,0 3,0 0,8 2,5 2,0 0,6 1,5 0,4 1,0 0,2 0,5 0,0 0,0 -0,2 -0,5 Q1/14 Q1/15 Q1/16 Q1/17 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Atypische Beschäftigung; in 1.000 (ohne Selbstständige) Im Detail Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal um 0,6 % qoq 30.000 gewachsen. Frühindikatoren deuten auch für die kommenden 25.000 Quartale auf eine robuste Entwicklung hin. Für das Gesamtjahr ist 20.000 mit einem Wachstum von knapp über 2 % zu rechnen 15.000 Die Inflation bleibt trotz solidem Arbeitsmarkt verhalten 10.000 Häufig geäußerte Vermutungen, dass der Erfolg am Arbeitsmarkt hauptsächlich ein Resultat der Ausweitung atypischer* Beschäftigung 5.000 ist, können angesichts der Entwicklung der letzten Jahre nicht 0 bestätigt werden. Seit einiger Zeit bleibt deren Anteil stabil und der 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 der Normalbeschäftigten hat sogar leicht zugenommen Normalarbeitnehmer Atypisch Beschäftigte Quelle: Statistisches Bundesamt * Befristete, Teilzeit-, Geringügig Beschäftigte, Zeitarbeit
Deutschland: Industrieproduktion hakt Krise in 2017 ab 8 Produktion; Wachstum in % zum Vorjahr1 Industrieproduktion Index 1/2018 = 1002 110 2015 2016 2017P 2018P 100 Verarbeitendes Gewerbe 0,4 1,3 2,2 1,8 90 Nahrungsmittel -1,3 0,8 0,6 0,6 80 Textil- u. Bekleidung -1,2 1,1 1,4 1,2 70 Holz -1,7 1,3 0,7 1,0 Papier 0,1 -1,2 0,4 0,0 60 2008M01 2010M01 2012M01 2014M01 2016M01 Chemie, Pharma 0,8 0,6 2,0 1,4 Euroraum Deutschland Spanien Gummi und Kunststoff 1,6 2,1 2,7 1,8 Frankreich Italien Glas und Keramik -0,7 3,0 1,3 1,7 Metallbearbeitung -0,3 -1,0 1,9 1,4 Im Detail Metallerzeugnisse 0,2 2,1 3,6 2,3 Das Verarbeitende Gewerbe konnte in der ersten Jahreshälfte seine Produktion um 2 % steigern und profitierte deutlich von der DV u. elektr. Ausrüstungen 0,6 2,0 4,6 2,8 anhaltenden globalen und europäischen Konjunkturerholung Maschinenbau -0,2 0,4 2,5 2,2 Die stabile Lage in den Schwellenländern, aber auch die Automotive -0,1 2,1 1,3 2,4 anziehende Nachfrage nach Investitionsgütern hat vor allem dem Möbel 2,7 0,2 -0,6 0,2 Maschinenbau ein deutliches Plus beschert. Doch auch andere konjunktursensitive Branchen wie die Metallindustrie konnten in den ersten sechs Monaten zulegen. Die Produktion der deutschen Industrie dürfte 2017 endgültig das Vorkrisenniveau von 2007 hinter sich lassen Die Industrieproduktion Italiens und Spaniens bleibt dagegen weiterhin deutlich unter dem Vorkrisenniveau Quellen: 1) Statistisches Bundesamt P = IKB Prognose 2) Eurostat
Produktion von Light Vehicles 9 In Millionen China Europa 30,4 31,8 33,0 23,6 24,0 27,4 27,9 21,5 22,4 22,9 23,0 20,2 Nordamerika 17,0 17,8 17,6 18,7 18,5 18,3 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2014 2016 2018 2020 2022 2024 Japan/ Korea Mittlerer Osten / Afrika 13,7 12,9 13,0 12,6 12,3 12,2 2,0 2,3 2,7 3,1 3,3 3,2 2014 2016 2018 2020 2022 2024 Südostasien 2014 2016 2018 2020 2022 2024 11,9 13,2 Südamerika 8,4 9,1 10,6 7,8 3,8 2,7 3,2 3,5 4,0 4,3 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2014 2016 2018 2020 2022 2024 Der Erholungsprozess der europäischen Automobilindustrie setzt sich fort. Das Wachstum fällt in Osteuropa jedoch stärker aus Der Marktanteil der deutschen OEM nimmt weiter zu Innerhalb der NAFTA gewinnt Mexiko an Bedeutung: Neue Produktionsstätten der internationalen OEMs werden derzeit neu errichtet bzw. erweitert Japan und Korea verlieren Produktionsvolumen an neue Werke in China . Quelle: IHS Juni 2017
CO2-Regulierungen führen mittelfristig zu spürbaren Veränderungen im Antriebsstrang 10 CO2-Emissionsziele für neu registrierte PKW Technologiemix 2025 CO2 (g/km) (40,5%) (42,5%) (45,9%) 0,5% CAGR (3,9%) CAGR (4,5%) CAGR (4,6%) 2% 2% 100% 4,5% 7% 22% 22% 15% 172 167 46% 163 75% Brennstoffzelle 147 24% Batterieelektrisch 127 123 130 113 117 50% Plugin Hybrid 97 95 93 68-78 Hybrid 78% 71% Konventionell 25% 54% 52% 0% 2012a 2016p 2020p 2025p 2013a 2014a 2015a 2021p 2025p 2012a 2015p 2020p 2025p 75g 70g (1) 70g (2) 60g Die USA reduziert kontinuierlich Europa verfolgt die China weist die höchsten Emissionen Das erwartete Emissionsziel für 2025 Emissionen und plant einen Wert ambitioniertesten Emissionsziele von den drei dargestellten Regionen wird die Technologie des von 97g/km bis 2025, der weltweit auf dem Weg zu einer aus Antriebsstrang beeinflussen allerdings über dem geplanten emissionsarmen Wirtschaft bis Es ist sehr ambitioniert, die CO2- Konventionelle Motoren würden in Wert der EU für 2021 liegt 2050 Emissionen zwischen 2015 und 2020 2025 bei einem Emissionsziel von Dies ist nur geringfügig niedriger Die endgültigen 2025 Ziele werden um 30% zu senken 60g nur noch 52% des als das Ziel, das die EU bereits nicht vor 2017 entschieden, Für das Jahr 2025 plant China ein Gesamtmarktes ausmachen 2021 erreichen wird erwartet wird jedoch eine Spanne geringeres CO2-Ziel als die USA von 68 bis 78g/km Emissionsziele für 2025 erfordern Hybrid- und andere Antriebstechnologien, die auf Kosten konventioneller Verbrennungsmotoren zum Einsatz kommen Technologischer Trade-off bei Dieselmotoren zwischen CO2 und NOx Reduktion – der Abgasskandal betrifft den NOx Ausstoß Strafzahlungen: Abweichend vom Kommissionsvorschlag werden kleine Abweichungen vom Zielwert weniger stark bestraft: Von 2012 bis 2018 gilt für die ersten 3 g Überschreitung eine abgestufte Strafhöhe, bei einer Überschreitung von 0 bis 1 g/km fallen pro g/km 5 €/g, bei 1 bis 2- g/m 15 €/g und bei 2 bis 3 g/km 25 €/g an. Liegt die Überschreitung über 3 g/km, dann fallen 95 €/g an. Ab 2019 gilt dann der volle Satz von 95 €/g pro gCO2/km Überschreitung Quellen: ICCT, Europäische Kommission, Greenpeace European Unit, IKB Research, RWTH Aachen
Der langfristige Ausblick der IEA erscheint realistischer 11 Weltweite Verkäufe von EV und PHEV; in Mio. Stück pro Jahr 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050 PHEV 0.0 0.7 4.9 13.1 24.6 35.6 47.7 56.3 59.7 EV 0.0 0.3 2.0 4.5 8.7 13.9 23.2 33.9 46.6 Total 0.0 1.1 6.9 17.7 33.3 49.5 70.9 90.2 106.4 In einem eher realistischen Langfristszenario der IEA werden Verkäufe von weniger als 18 Mio. Stück im Jahr 2025 erwartet, was einem Marktanteil von unter 20 % entspricht. Das hohe Produktionswachstum zwischen 2025 und 2035 ist erst durch eine Vielzahl von Innovationen in der Batterietechnik und Infrastrukturinvestitionen möglich xxx Quelle: IEA; Bildnachweis: BMW I8, Tesla model S; Toyota Auris
Produktion von Medium & Heavy Vehicles 12 In Tsd. China Europa 1.166 1.041 1.056 1.075 1.094 827 856 747 646 675 Nordamerika 545 586 581 594 471 2016 2018 2020 2022 2023 2016 2018 2020 2022 2023 Japan/ Korea 2016 2018 2020 2022 2023 Mittlerer Osten / Afrika 330 323 313 309 305 1 1 1 1 1 2016 2018 2020 2022 2023 2016 2018 2020 2022 2023 Southeast Asia 618 659 686 685 542 Südamerika 88 105 130 140 127 2016 2018 2020 2022 2023 2016 2018 2020 2022 2023 Strengere Emissionsregulierung in der Europäischen Union und den USA induzieren einen geringeren Kraftstoffverbrauch Dies stimuliert Investitionen in eine neue Generation von Trucks und Commercial Vehicles Quelle: IHS Juli 2017
Nutzfahrzeuge: Diesel verliert an Bedeutung 13 Kleintransporter: Diesel dominiert (Bestand Januar 2015) Entwicklung des Energieverbrauchs; in 1.000 Petajoule 800 Other Gasoline 2% 7% 600 400 200 0 Diesel 2014 2020 2030 2040 91% LNG Diesel Neuzulassungen 2040 nach Antriebstechnik Im Detail 100% Bis heute dominiert der Dieselkraftstoff bei Lkws, Bussen und anderen Nutzfahrzeugen 80% Innerhalb der nächsten 25 Jahre werden verschiedene Arten 60% von Elektroantrieben und andere Kraftstofftypen Marktanteilsgewinne vor allem bei Kleintransportern und 40% Bussen verzeichnen Im Segment der Schwerlasttransporter sehen wir z.B. für LNG 20% durchaus größere Chancen 0% In einem optimistischen Szenario für alternative Antriebe up to 3.5 t 3.5 to 12 t more than 12 t Busses entfällt zukünftig nur noch die Hälfte der gesamten FCEV PHEV BEV CNG LNG Diesel Gas Energienachfrage auf Diesel Quellen: Shell Commercial Vehicles Outlook 2016
Maschinenbau: Leichte Erholung in Europa, Wachstum in Asien 14 Weltweiter Umsatz im Maschinenbau (in Mrd. €) Europa China Nordamerika 709 706 734 754 768 826 764 794 818 337 337 342 354 720 322 Übrige Asien 2022 Übrige Welt 2020 462 473 482 396 457 2018 62 54 56 57 61 2016 2014 Die Nachfrage nach Maschinenbauprodukten dürfte weltweit weiter anziehen Die Umsätze in China werden sich nach dem Rückgang im laufenden Jahr wieder erholen. Die chinesischen Erlöse werden fast den gesamten Umsätzen der übrigen asiatischen Staaten und Nordamerikas entsprechen Innerhalb Europas werden Deutschland und Italien Marktanteilsgewinne zu Lasten der übrigen westeuropäischen Staaten erzielen Wie auch in der Automobilindustrie sehen wir einen Trend zum Leichtbau (Robotics, Werkzeugmaschinen, etc.) Quellen: VDMA, IKB Prognose
Maschinenbau: Verbesserter Ausblick bei hohem Prognoserisiko 15 Hauptexportländer der deutschen Maschinenbauer; US-Maschinennachfrage nach Verwendungszweck; Anteile an deutschen Maschinenbauexporten; in % 1) Anteile an Maschinenexport der jeweiligen Lieferländer in % 3) 14 60 12 50 10 40 8 30 6 4 20 2 10 0 0 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 China Deutschland Mexiko USA Frankreich Italien UK USA Vorleistungen bzw. Infputfaktoren Investitionen China Russland US-Nachfrage nach deutschen Gütern; Anteil an den gesamten deutschen Branchenexporten; in % 2) Im Detail 120 Der deutsche Maschinenbau erzielt rd. 60 % seiner Umsätze im Ausland. Der Ausblick für wichtige Absatzmärkte ist dabei mit einem 100 erhöhten Prognoserisiko verbunden 80 Dabei haben die USA eine besondere Bedeutung. Die US-Nachfrage 60 nach deutschen Maschinen wird vor allem durch den US-Bedarf an 40 finalen Investitionsgüter bestimmt und weniger durch den US- Wertschöpfungsprozess, der Vorleistungsgüter benötigt. Damit ist die 20 Dynamik der US-Ausrüstungsinvestitionen ein wichtiger Treiber für 0 den deutschen Maschinenbau. Chemie Metallerzeugung Metallerzeugnisse Maschinenbau Automotive etc. Für 2017 und 2018 erwarten wir ein Anziehen der Maschinen- Vorleistungen bzw. Inputfaktoren Investitionen produktion – aber nach wie vor mit hohem Prognoserisiko. Quellen: 1) VDMA; Eurostat 2) + 3) World Input-Output Database WIOD; IKB-Berechnung (Stand: 16. März 2017)
Agenda 16 1 Umfeldbedingungen der globalen Gießereiindustrie 3 2 Zukünftige Entwicklung der globalen Gussmärkte 16 3 Wettbewerbsumfeld und strategische Herausforderungen 23 Appendix 29
EST-Guss: Asien dominiert den globalen Markt 17 Weltweite Erzeugung von Grauguss, duktilem Gusseisen und Stahlguss (in Mio. t) NAFTA Westeuropa Osteuropa China 37,0 38,5 39,3 40,0 40,0 40,0 40,0 11,7 9,9 10,5 10,8 10,8 10,8 10,7 9,1 8,9 8,6 8,9 8,7 8,5 8,3 7,7 7,1 7,2 7,3 7,4 7,4 7,3 2025 Rest der Welt übriges Asien 2022 2020 2018 15,5 16,3 16,9 16,8 16,7 16,7 16,5 2016 3,0 2,8 2,2 1,9 2,0 2,0 2,0 2014 2012 Die Produktion in Westeuropa geht im Zeitraum bis 2025 seitwärts mit einem leichten Rückgang von 2018 an. Die NAFTA Staaten profitieren von der Reindustrialisierung und niedrigen Energiekosten, aber auch hier leichter Rückwärtsgang. Wachstumsimpulse gehen von Mexiko aus China dominiert den Weltmarkt, aber Indien holt auf. Japan und Korea verlieren Gussproduktion an diese Länder Quellen: World Census, CAEF, IKB-Prognose
Eisen- und Stahlguss in Europa: Stabiler Ausblick 18 Produktion von Grauguss, duktilem Gusseisen und Stahlguss in Europa (in Mio. t) Übrige2) Osteuropa 1,3 1,2 1,2 1,2 1,2 1,1 1,1 Deutschland 7,8 7,7 7,7 7,7 4,3 4,1 7,6 7,6 3,9 4,0 3,9 3,9 3,8 7,5 Frankreich Afrika 1,4 1,4 1,3 1,3 1,3 1,2 1,2 2025 2022 Italien 2020 Spanien 2018 1,1 1,2 1,2 1,2 1,2 1,1 1,1 2016 1,0 1,0 1,2 1,2 1,3 1,3 1,2 2014 2012 Innerhalb Osteuropas erfolgt ein Großteil des Wachstums in der Türkei, allerdings erwarten wir für den Zeitraum 2016 bis 2018 einen temporären Rückgang Die westeuropäische Produktion stabilisiert sich lediglich. Spanien könnte noch etwas stärker wachsen Für Deutschland sehen wir Chancen bei einer stärkeren Erholung des Maschinenbaus Quellen: World Census, CAEF, IKB - Prognose
Aluminium-Guss: China dominiert die Konkurrenz 19 Globale Aluminium-Guss Produktion (in Millionen Tonnen) NAFTA Westeuropa Osteuropa China 6,9 7,1 7,2 7,3 7,3 5,9 4,5 2,9 3,0 3,0 3,2 2,9 3,0 3,1 3,2 2,6 2,5 2,7 2,5 2,7 2,3 1,9 2,0 1,5 1,7 1,7 1,7 1,8 2025 Rest der Welt übriges Asien 2022 2020 3,6 3,8 3,7 3,7 3,7 3,7 2018 3,2 2016 2014 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 2012 Deutschland gewinnt Marktanteile in Europa auf Kosten von westeuropäischen Wettbewerbern. Wir erwarten einen Erholungsprozess in Osteuropa (Russland, Ukraine) und einen Aufholprozess in der Türkei Der Großteil des Wachstums in der NAFTA-Region geschieht durch Investitionen ausländischer OEMs und globaler Gießereigruppen Korea und Japan verlieren Marktanteile an China. China übertraf die 6-Millionen-Tonnen Produktionsmarke zum ersten Mal im Jahr 2015 Quellen: World Census, CAEF, IKB Prognose
Aluminium-Guss in Deutschland: Annähernd 1,2 Millionen Tonnen 20 Europäische Aluminium-Guss Produktion (in Millionen Tonnen) Rest von Europa Osteuropa 0,4 Deutschland 0,3 0,3 0,4 0,4 0,4 0,4 1,8 1,9 2,0 1,7 1,7 1,7 1,5 1,3 1,3 1,4 1,1 1,2 1,0 0,8 Afrika Frankreich 0,3 0,3 0,3 0,3 0,4 0,4 2025 0,3 2022 Italien 2020 Spanien 0,9 0,9 2018 0,8 0,8 0,9 0,7 0,7 2016 0,1 0,1 0,1 0,2 0,2 0,2 0,2 2014 2012 Für Osteuropa sehen wir eine Stabilisierung im Jahr 2016 (z.B. Russland, Ukraine) Mittelfristig wird eine Expansion der Aluminiumfelgenproduktion in der Türkei und weitere ausgeweitete Kapazitäten in der Slowakei, Tschechischen Republik und weiteren Ländern die europäische Produktion ankurbeln Nach starkem Wachstum in den letzten Jahren werden deutsche Aluminiumgießereien voraussichtlich ab 2018 1,2 Millionen Tonnen produzieren Quellen: World Census, CAEF, IKB Prognose
Kupferguss: China weit vor allen anderen Regionen 21 Weltweite Kupfergussproduktion (in Tsd. t) NAFTA Osteuropa 511 477 499 505 505 505 515 Westeuropa China 137 144 118 121 122 123 125 750 750 800 810 810 820 840 207 197 214 220 224 229 233 2025 Rest der Welt 2022 Restliches Asien-Pacifik 2020 2018 161 182 180 165 181 183 184 2016 29 32 29 31 33 34 36 2013 2012 Die globale Kupferguss Produktion wuchs zwischen 2010 und 2015 um 8,2 % Bis 2025 erwarten wir einen Anstieg der weltweiten Kupfergusserzeugung von 8% auf rd. 1,93 Mio. Tonnen Während in Westeuropa und Nordamerika sich die Kupfergussproduktion nur leicht erholt, wächst Chinas Marktanteil. Über die Hälfte der globalen Kupfergusserzeugung erfolgt in Asien Quellen: World Census, CAEF, IKB-Prognose
Kupferguss in Europa: Temporärer Rückgang in Osteuropa erwartet 22 Europäische Kupfergussproduktion (in Tsd. t) Übrige Osteuropa 38 36 37 38 38 38 38 Deutschland 137 144 118 121 122 123 125 77 78 80 82 84 85 69 Frankreich 18 18 18 19 19 19 20 2025 Italien 2022 2020 66 68 70 72 74 63 63 2018 Spanien 2016 12 12 15 16 16 17 17 2013 2012 Nachdem die Kupfergussproduktion in Westeuropa zwischen 2010 und 2015 gesunken ist, erwarten wir eine leichte Produktionsbelebung bis 2025. Das stärkste Wachstum dürfte in Italien, Deutschland und Frankreich erfolgen In 2016 dürfte ein Rückgang in Osteuropa erfolgt sein. In den nächsten Jahren erwarten wir eine leichte Verbesserung. Die Kupfergussproduktion in der Türkei könnte bis 2025 um rund 25% wachsen Quellen: World Census, CAEF, IKB-Prognose
Agenda 23 1 Umfeldbedingungen der globalen Gießereiindustrie 3 2 Zukünftige Entwicklung der globalen Gussmärkte 16 3 Wettbewerbsumfeld und strategische Herausforderungen 23 Appendix 29
Asiatische Gießereien auf dem Vormarsch 24 Umsatzentwicklung im internationalen Vergleich Im Detail Mittelwert Das Mengenwachstum weltweit sowohl im EST- wie auch Aluminiumguss wurde in den Jahren 203 bis 2015 von einem erheblichen Verfall der 12,3% Rohstoffpreise überlagert. Im Jahr 2016 erholten sich jedoch sowohl die Schrott- wie auch die Aluminiumpreise wieder Das größte Mengenwachstum erfolgte jedoch in Asien. Insbesondere die chinesischen Gießereien profitierten von den hohen Zuwächsen im 9,2% Produzierenden Gewerbe und den Aufbauinvestitionen der chinesischen Automobilindustrie 7,8% Zudem wurden im amerikanischen und asiatischen Raum größere Übernahmen getätigt, die die Wachstumsraten im Umsatz erhöhten Innerhalb Europas konnten die deutschen Gießereien im Jahr 2016 wieder eine Erholung verbuchen. Hierbei entwickelten sich im Trend die 4,0% 4,0% Aluminiumgießereien besser 2,9% Zudem wurde ein starkes Wachstum vor allem auch in Osteuropa 2,3% beobachtet. Auch italienische Gießereien konnten wieder ein stärkeres Wachstum verbuchen 0,3% 0,0% -0,2% -1,9% -2,2% 2013 2014 2015 2016 Deutschland Europa International Staatliche Infrastrukturprojekte und Aufbauinvestitionen in der Automobilindustrie schlagen sich in höheren Wachstumsraten in der chinesischen Gussproduktion nieder Quellen: Bureau van Dijk, S&P Capital IQ, IKB Research
Deutschland mit hoher Personalaufwandsquote 25 Personalaufwandsquote im internationalen Vergleich Im Detail Mittelwert In Deutschland ist es im Betrachtungszeitraum zu einer Stabilisierung der Personalaufwandsquote gekommen. Gerade in 27,5% 27,2% 27,3% den letzten Jahren haben wir vergleichsweise hohe Steigerungen 27,0% in den Abschlüssen der Metallindustrie gesehen. Gleichzeitig erfolgte eine vermehrte Lieferung von fertig bearbeiteten Teilen Mittels der Erfolge, die durch Rationalisierung erzielt wurden, konnte der Personalaufwand dennoch stabil gehalten werden 20,4% 19,4% 19,1% In Europa dagegen kam es zu einem Rückgang der 18,2% Personalaufwandsquote. Dieser ist vor allem in einigen schwächeren Lohnabschlüssen in einigen Ländern zurück zuführen, die dort die Wettbewerbsfähigkeit verbessert haben 12,5% 12,5% Trotz Lohnkostensteigerung sind außerhalb Europas die 11,7% Personalkosten immer noch vergleichsweise gering. Wir erwarten 10,1% allerdings mittelfristig weitere Steigerungen. 20132 2014 2015 2016 Deutschland Europa International Die letzten Steigerungen bei den Lohnkosten belasten zunehmend die mittelständisch geführten Gießereien Quellen: Bureau van Dijk, S&P Capital IQ, IKB Research
Deutsche Gießereien: Hoher Margendruck in der Automobilindustrie 26 EBITDA-Marge im internationalen Vergleich Im Detail Mittelwert Der hohe Wettbewerbsdruck in der Branche hat deutschen Gießereien keine ausreichende Verbesserung der Ertragskraft erlaubt 10,1% Diese lagt im Jahr 2016 praktisch auf dem Niveau der anderen 9,6% 9,7% europäischen Wettbewerber Es zeigt sich zudem, dass Gießereien, welche primär an die 8,4% 8,5% 8,2% Automobilindustrie liefern, noch stärker unter Druck stehen (s. 7,7% VW-Savings nach Dieselkrise 2015) 7,4% 7,2% 7,0% Unabhängig davon waren zuletzt viele Gießereien noch stärker 6,6% 6,4% gezwungen zu investieren, wodurch ein hoher Teil des operativen Ergebnisses durch den Kapitaldienst aufgezehrt wird In China ist die gezielte Aufbauförderung mit zum Teil sehr komfortablen Finanzierungsmöglichkeiten zu beachten 2013 2014 2015 2016 Deutschland Europa International Die operative Ertragskraft ist außerhalb Europas deutlich höher Quellen: Bureau van Dijk, S&P Capital IQ, IKB Research
Investitionstätigkeit verhindert Eigenmittelaufstockung 27 Eigenkapitalquote im internationalen Vergleich Im Detail Mittelwert Während in den Jahren 2013 bis 2015 die Eigenkapitalausstattung leicht verbessert wurde, kam es infolge der regen Investitionstätigkeit 2016 zu einer Umkehr Die hohen Investitionen sind zur Erhaltung der 49,4% 46,7% 47,2% 46,8% Wettbewerbsfähigkeit und Technologieführerschaft notwendig Eine Reihe asiatischer Firmen genießen steuerliche Vorteile, 39,9% erhalten oft Anreize zum Export und Förderung des 37,8% Eigenkapitalaufbaus 36,9% 36,7% 37,0%36,1% 35,5% 35,5% Die Neuregelung der Erbschaftssteuer in Deutschland ist aus unserer Sicht ein Wettbewerbsnachteil für deutsche Gießereien. Zudem belasten die im internationalen Vergleich hohen Stromkosten. Eine vollständige EEG-Umlagebefreiung wäre unter dem internationalen Wettbewerbsgesichtspunkt dringend geboten 2013 2014 2015 2016 Deutschland Europa International Die hohen notwendigen Investitionen erschweren den weiteren Eigenkapitalaufbau Quellen: Bureau van Dijk, S&P Capital IQ, IKB Research
Strategische Herausforderungen der Gießereien 28 Schwellenländer werden für den Großteil des Nachfragewachstums sorgen Globalisierung Speziell die Fahrzeugindustrie fordert lokale Produktion außerhalb von Europa Aufgrund dessen erhöhte Notwendigkeit einer globalen Präsenz mit Kundennähe, aber auch höhere Logistikkosten Technologische Der Erhalt der Technologieführerschaft ist speziell für die Gussindustrie von großer Wichtigkeit Herausfor- Druck auf Gewichtsreduzierung wird anhalten (z.B. in den Branchen Fahrzeugbau, Maschinenbau, Verpackung) derungen Die E-Mobility-Diskussion wird die Zulieferkette insbesondere im Antriebsstrang erheblich verändern Viele qualifizierte Mitarbeiter werden in den nächsten Jahren ausscheiden (gilt primär in Westeuropa Qualifiziertes Wettbewerb um qualifiziertes Personal intensiviert sich aufgrund der veränderten Demographie Personal Bedarf für neue Mitarbeiterbindungsprogramme (z.B. Flexibilität bezüglich Familie und Arbeit) und halten Ausbildungsoffensiven Trend zur Lieferung von komplett bearbeiteten Gussteilen erfordert entsprechende Investitionen Investitions- Steigende Komplexität von Metalllegierungen erfordert ebenfalls Investitionen anforderungen Hohe Energiekosen (EEG-Umlage) müssen bewältigt werden Erhöhter internationaler Wettbewerb im Fahrzeugbau Margendruck Dadurch ist die Möglichkeit Kostenweitergabe an den Endkunden eingeschränkt Auf Seite der OEMs könnte dieser Kostendruck an Lieferanten weitergegeben werden Fortsetzung der Industriekonsolidierung erwartet Industrie- Hauptgrund ist neben dem Globalisierungsdruck der erhöhte Investitionsbedarf konsolidierung Aus unserer Sicht haben etliche Familienunternehmen Nachfolgeprobleme Der globalen Gussindustrie stehen erhöhte Investitionsanforderungen bevor. In Kombination mit technologischen Veränderungen dürfte sich die Industriekonsolidierung intensivieren
Agenda 29 1 Umfeldbedingungen der globalen Gießereiindustrie 3 2 Zukünftige Entwicklung der globalen Gussmärkte 16 3 Wettbewerbsumfeld und strategische Herausforderungen 23 Appendix 29
Kontakt 30 Dr. Heinz-Jürgen Büchner Managing Director Industrials & Automotive Telefon: +49 69 79599-9602 Mobil: +49 171 2249517 E-Mail: Heinz-Juergen.Buechner@ikb.de IKB Deutsche Industriebank AG Eschersheimer Landstr. 121 60322 Frankfurt
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