Medien-Workshop Vorbilder - Der Story auf der Spur

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Medien-Workshop Vorbilder - Der Story auf der Spur
Medien-Workshop

           Vorbilder –
Der Story auf der Spur
Medien-Workshop Vorbilder - Der Story auf der Spur
Inhalt

                                                                 3 Vorwort
„Wir müssen uns der unglaublich heilenden Kraft des
Geschichtenerzählens bewusst werden.“ ERzBIScHoF DESmonD TuTu    5 Der Workshop

                                                                 6 Vorbilder – der Story auf der Spur
                                                                    Zur Relevanz des Medien-Workshops

                                                                11 Die Workshop-Ergebnisse:
                                                                    1. Natalie Schmitke
                                                                    2. Sophia Oppermann
                                                                    3. Lars Zimmermann
                                                                    4. Mekonnen Mesghena
                                                                    5. Christina Lagemann
                                                                    6. Kaija Landsberg
                                                                    7. Katja Urbatsch

                                                                39 Die Präsentation im Ministerium

                                                                42 Initiator

                                                                43 Kooperationspartner

                                                                44 Impressum
Medien-Workshop Vorbilder - Der Story auf der Spur
Vorwort

     Dr. Kristina Schröder

     „Es ist erfreulich, wenn Gleiches sich zu                 Wer sein Land, seine Freunde,
                                                               seine Heimat hinter sich lässt,
     Gleichem gesellt, aber es ist göttlich, wenn              um hier in Deutschland ganz
     ein großer Mensch die kleineren zu sich                   von vorn zu beginnen, der tut
                                                               das oft auch, um seinen Kin-
     aufzieht.“ Friedrich hölderlin                            dern eine bessere Zukunft zu
                                                               ermöglichen. Die Hoffnung
                       auf Erfolg, das Streben nach Bildung und der wagemutige Schritt aus-
                       zuwandern hängen häufig eng zusammen. Das spiegelt sich besonders
                       wider in den Lebensverläufen der Stipendiaten des Vodafone Chancen
                       Programms. Sie sind eben nicht gradlinig, sondern zeigen Brüche. Doch
                       so unterschiedlich die Stipendiaten sind, eines haben sie gemeinsam:
                       Sie zeigen, dass Bildung sich lohnt. Das ist ein wichtiges Signal!
                             Als Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend setze ich
                       mich dafür ein, faire Chancen und gute Perspektiven für alle Kinder
                       und Jugendlichen zu ermöglichen. Wir wissen, dass Bildungserfolg
                       in Deutschland noch immer stark von der Herkunft beeinflusst wird.
                       Wir wissen aber auch, dass Eltern mit Migrationshintergrund hohe Er-
                       wartungen an den Bildungserfolg ihrer Kinder haben. Studien zeigen,
                       dass Mädchen und Jungen aus zugewanderten Familien die gleichen
                       Bildungschancen haben, wenn sie frühzeitig und individuell gefördert
                       werden. Darum setzt das Stipendienprogramm der Vodafone Stiftung
                       an der richtigen Stelle an: Das Programm bietet jungen Menschen mit
                       Zuwanderungsgeschichte sehr gute Bildungs- und damit Aufstiegschan-
                       cen. Es bestärkt sie, ihren Weg zu gehen und ihre Potenziale zu entde-
                       cken. Und das ist von Bedeutung: Denn jedes einzelne Kind verdient
                       es, seine Talente, Fähigkeiten und Erfahrungen einzubringen!
                             Aus dieser Überzeugung heraus habe ich die Stipendiaten des
                       Chancen Programms eingeladen, sich mit Schülern zu treffen, denen
                       wichtige Entscheidungen auf dem Bildungsweg unmittelbar bevorste-
23                     hen. Gemeinsam haben sie sich mit der Frage beschäftigt, was Vor-
Medien-Workshop Vorbilder - Der Story auf der Spur
bilder auszeichnet und welche Bedeutung diese für sie selbst haben.
     Viele Seminarteilnehmer haben berichtet, dass es in ihrem Leben eine
                                                                               Der Workshop
     Person gab, die ihnen Mut gemacht hat, die motiviert hat und Perspek-
     tiven aufgezeigt hat, selbst wenn es mal nicht so gut lief - das konnte
     eine Nachbarin sein, ein Lehrer oder jemand aus dem Turnverein. Sol-
     che Vorbilder helfen, sich eigene Ziele zu setzen, diese konsequent zu
     verfolgen und nicht gleich aufzugeben, wenn es Schwierigkeiten gibt.
     Von diesen Erfolgsgeschichten brauchen wir mehr! Und wir brauchen
     mehr Menschen, die sich die Zeit nehmen, ein Vorbild zu sein und
     einen jungen Menschen ein Stück zu begleiten. Es darf keine Rolle spie-
     len, woher jemand kommt oder welche Sprache er mit seinen Eltern
     spricht. Alle Kinder verdienen faire Chancen auf gute Bildung und eine
     aussichtsreiche Zukunft! Und dafür bedarf es Vorbilder. Geschichten                       Diese Publikation zeigt die kreativen Ergebnisse – Texte, Fotos
     dazu erzählt diese Publikation.                                                     und Videos – des Medien-Workshops „Vorbilder – der Story auf der
                                                                                         Spur“, der vom 03. bis 05. März 2012 in Berlin stattfand. Teilnehmer
                                                                                         waren die Stipendiaten des Vodafone Chancen Programms sowie Schü-
                                                                                         lerinnen und Schüler von Teach First Deutschland-Partnerschulen. Der
                                                                                         Austausch von jungen Menschen untereinander sowie mit Menschen,
                                                                                         die auf ihrem Lebensweg schon einige Schritte weiter sind, war uns ein
                                                                                         zentrales Anliegen; ein Austausch in Form von Geschichtenerzählen.
     Dr. Kristina Schröder                                                                     Die Teilnehmer diskutierten und analysierten die Grundlagen
     Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend                           und Prinzipien des Storytelling, um dann ausgewählte Interviewpart-
                                                                                         ner zu besuchen – allesamt Menschen, die auf ihre Art Vorbilder sind:
                                                                                         Natalie Schmitke, Sophia Oppermann, Lars Zimmermann, Mekonnen
                                                                                         Mesghena, Christina Lagemann, Kaija Landsberg und Katja Urbatsch.
                                                                                         Aufgabe der Teilnehmer war, die persönlichen (vorbildhaften) Ge-
                                                                                         schichten der Interviewpartner in den drei Medien Text, Foto und Vi-
                                                                                         deo einzufangen bzw. zu erzählen.
                                                                                               Diese multimedialen Geschichten präsentiert diese Veröffentli-
                                                                                         chung, ergänzt durch die Website www.chancen-medienworkshop.de.

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Medien-Workshop Vorbilder - Der Story auf der Spur
Vorbilder – der                                                                      eine äußerst relevante Verbindung her: Es verknüpft ein persönliches
                                                                                     Schicksal mit dem, was Neudeutsch „Storytelling“ genannt wird. Also
Story auf der Spur                                                                   mit der Geschichte, die ein Mensch zu erzählen hat bzw. den Geschich-
                                                                                     ten, die sich andere über einen Menschen erzählen.

Zur Relevanz des                                                                             Aus welchem Ansatz heraus beschreiben wir einen Menschen als

Medien-Workshops                                                                     Vorbild? Dies war für uns die Ausgangsfrage. Vorbilder sind Menschen,
                                                                                     deren Geschichten wir uns erzählen, über die wir uns Geschichten
                                                                                     erzählen. Geschichten, die uns berühren, die uns empathisch werden
                                                                                     lassen, die uns nachdenklich stimmen. Hat nicht jeder Mensch das Be-
                                                                                     dürfnis, von den Erlebnissen eines anderen zu hören, die spannender,
                                                                                     tragischer, erfolgreicher als die eigenen sind? Frei nach dem Dogma
                  Die Rolle als VoRbilD                                              des US-Blockbuster-Kinos ‚Bigger Than Life‘ wünschen wir uns doch,
                  Vorbild – ein großes Wort. Kann alles, was wir für gewöhnlich      Geschichten zu hören, die von größeren, stärkeren und extremeren
            mit diesem Wort verknüpfen, überhaupt von einer Person erfüllt wer-      Erlebnissen erzählen, als wir sie selbst erleben – oder erleben zu glau-
            den? Ist die Vorbildhaftigkeit ein lebbares Ideal?                       ben. Denn manchmal ist des einen „normale“ Lebensgeschichte des
                  Oft genug wird öffentlich nach Vorbildern für die Jugend geru-     anderen spannende Story. Storytelling hebt die kausalen Zusammen-
            fen, die sonst vermeintlich planlos umherirrt. Es wird gerufen nach      hänge hervor, verdichtet und pointiert. Storytelling lenkt den Blick
            Menschen, die den Jüngeren ein Bild vorleben, das im allgemeinen         auf die Entwicklung eines Menschen, auf seine Fehler, seine Kämpfe,
            Sinne „gut“ und „richtig“ ist. Aber ist das schon alles? Erwarten wir    seine Lehren – und damit auf „die Reise des Helden“: seine mögliche
            von einem Menschen mit Vorbildcharakter, dass er nur ‚nicht schlecht’    Vorbildhaftigkeit.
            und ‚nicht falsch’ handeln und reden soll? Erwarten wir nicht mehr?              Vorbild zu sein ist nichts, was man sich aussuchen kann. Es ist
                  Nein. Wir erwarten im Grunde nur „Fehlerlosigkeit“. Wir erwar-     eine Rolle, die einer Person zugeschrieben werden kann. Jeder kann
            ten, dass sich Politiker, Manager, Künstler, Eltern, Freunde in Fragen   sagen, „ich möchte Vorbild sein“ und dementsprechend handeln, nach
            und Bereichen, die uns selbst betreffen, nicht falsch verhalten. Das     moralischen und ethischen Prinzipien, mit gesundem Menschenver-
            reicht meistens schon. Aber das fordern wir auch vehement ein. Wer       stand, ehrlich. Doch ein Vorbild genannt zu werden, ist ein passiver
            Fehler macht, fällt meistens durch.                                      Vorgang. Insofern ist niemand ein Vorbild; entscheidend ist, ob ein
                                                                                     Einzelner von anderen als Vorbild gesehen oder sogar dazu ernannt
                  Möglicherweise ist es an der Zeit, sich darüber Gedanken zu        wird.
            machen. Kann Unfehlbarkeit wirklich das Ziel sein? Müssen Menschen               Als Vorbild gesehen zu werden, bringt automatisch eine Verant-
            denn nicht erst Fehler machen, um zu Vorbildern zu werden? Die           wortung mit sich. Immer wieder scheitern Personen des öffentlichen
            Krise, der Absturz, die Läuterung, manchmal sogar „Auferstehung“.        Lebens an dieser Verantwortung. Der Druck wird zu groß. Sie unter-
            Die klassische „Reise“ des Helden in den großen Epen der Antike; Hol-    schätzen, dass sie ihre Rolle nicht einfach wieder abgeben können.
            lywood und Babelsberg, wo die Epen unserer Zeit entstehen, greifen       Der zum Vorbild „ernannte“ muss nun Erwartungen bedienen, die er
            noch heute auf diese Muster zurück. Und belegen damit, dass wir uns      vielleicht nicht einmal selbst an sich stellt. Insofern trägt die Rolle als
            (zumindest im Kino) Entwicklungen wünschen, die aus Fehlern und          Vorbild eine Forderung nach Konstanz und Beständigkeit von außen an
            Abstürzen resultieren.                                                   einen Menschen heran, die gerade impliziter Teil der Vorbildlichkeit
                  Ein Ansatz mag darin liegen, dass ein Mensch nicht Vorbild sein    ist. Denn was wäre ein kurzlebiges Vorbild? Eben keins mehr.
            wollen darf, sich nicht ständig über seine Rolle und seine Wirkung auf
            andere Gedanken machen darf. Vielleicht hilft es, wenn „ein Vorbild“             VoRbilDeR – DeR stoRy auf DeR spuR
            ein Leben lebt, in dem Fehler gemacht und daraus Lehren gezogen                  Wir haben zu einem Workshop eingeladen, der versucht, genau
            werden, in dem Abstürze geschehen und daraus Stärken erwachsen.          die häufig unscharfe Schnittstelle zwischen der Vorbildhaftigkeit und
67          Ein solches Leben zu reflektieren und darüber zu sprechen, stellt dann   der Lebensgeschichte einer Person herzustellen. Und mehr noch: Es
Medien-Workshop Vorbilder - Der Story auf der Spur
war uns ein Anliegen, das Geschichtenerzählen und dessen Wert für       schichten, die ein Land und ein Volk geprägt haben, die geradezu ein-
     den Menschen hervorzuheben. Denn Storytelling dient nicht allein        geschrieben sind in die soziale und kulturelle Identität der deutschen
     der Unterhaltung. Packendes Storytelling bindet Menschen emotional      Gesellschaft.
     ein, weckt Empathie, kann einander fremde Menschen näher bringen.              Aber heute? Welche Geschichten tragen heute dazu bei, dass
     Kurzum: Storytellling kann die Übermittlung von Information und         die Menschen, die in Deutschland leben, eine kollektive Identität
     Erkenntnis zum mitreißenden Erlebnis machen. Lernen ohne Story-         entwickeln? Lenas Sieg beim Eurovision Song Contest? Vielleicht ein
     telling? Denkbar, aber traurig.                                         bisschen. Die Multi-Kulti-Spielfreude der deutschen Fußball National-
           Während der zwei Workshop-Tage waren die Stipendiaten des         mannschaft und die Fußball-WM 2006 in unserem Land? Bestimmt für
     Chancen Programms der Vodafone Stiftung Deutschland gefordert.          eine Weile. Geschichten des Scheiterns von Personen des öffentlichen
     Sie sollten sich in Kleingruppen nach dem Prinzip 10x10x10 mit Hilfe    Lebens? Eher nicht.
     unterschiedlicher Medien den Stories ausgewählter Persönlichkeiten      Und davon gab es eini-
     nähern. Konkret bedeutete das, die Gruppen mussten in zehn präg-        ge in den letzten Jah-
                                                                                                        „Ich habe Respekt und Bewunderung für die
     nanten Textzeilen, zehn außergewöhnlichen Fotos und zehn Minuten        ren. Doch sie könnten      Menschen und ihre Geschichten, die ich
     spannendem Video-Rohmaterial die Geschichten der besuchten Per-         es werden: spannende
     sönlichkeiten einfangen. Der Workshop schloss mit der Präsentation      Stories. Ein Politiker
                                                                                                        kennenlernen durfte.“ Dilan-sina balhan, chancen stipenDiatin
     der kreativen Ergebnisse vor der Bundesministerin für Familie, Seni-    ist gescheitert, öffent-
     oren, Frauen und Jugend, Dr. Kristina Schröder. Die Auseinanderset-     lich abgestürzt. Das Potenzial wäre da, nicht für ein „Auferstehen“,
     zung mit Vorbildern und Vorbildhaftigkeit bildete den thematischen      aber für eine Entwicklung. Eine Reise durch Einsicht, Demut, Läu-
     Schwerpunkt. Die Grundstrukturen des Storytelling gaben den forma-      terung. Der gescheiterte Politiker könnte es werden: ein Vorbild. Er
     len Rahmen für die Texte, für die Fotoserien und für die Videoaufnah-   könnte in Zukunft eine Geschichte erzählen, in der Fehler gemacht
     men vor.                                                                werden, daraus Lehren gezogen werden und eine „Weisheit“ erwächst.
                                                                                    Auch eine öffentliche Geschichte des persönlichen Scheiterns
           DeR WeRt Des stoRytelling                                         kann im kulturellen Gedächtnis dauerhaft verankert werden und damit
           Ein kurzer Exkurs: Südafrika, Mitte der 1990er Jahre. Die Wahr-   ein Teil eines gesellschaftlichen Selbstverständnisses werden. Doch ob
     heitskommission, eingerichtet von den Friedensnobelpreisträgern         es eine starke Story werden kann, hängt letztlich vom Protagonisten
     Nelson Mandela und Erzbischof Desmond Tutu, widmet sich der Auf-        und seiner Entwicklung ab. Und vielleicht bezeichnen wir dann einen
     arbeitung eines gesellschaftlichen Traumas, der Apartheid. Die jahr-    weiteren Menschen als Vorbild.
     zehntelange gewaltsame Rassentrennung in „Weiße“ und „Schwar-
     ze“, und die damit verbundenen Verbrechen, werden in Anhörungen                eRzählen sie geschichten!
     thematisiert und es wird darüber „erzählt“. Tutu wird später immer             Diese Veröffentlichung der Ergebnisse des Medien-Workshops
     wieder betonen, dass ihm niemals vorher bewusst war, welch unglaub-     „Vorbilder – der Story auf der Spur“ soll dazu anregen, auf die Suche
     liche, heilende Kraft das Geschichtenerzählen hat. Das Erzählen und     nach Geschichten zu gehen; nach der eigenen, nach der von unseren
     das Hören von außergewöhnlichen, persönlichen Geschichten kann          Mitmenschen.
     Menschen wieder zusammenführen. Es kann Hoffnung geben und                     Lassen Sie sich Geschichten erzählen. Erzählen Sie diese Ge-
     Schmerz nehmen. Es kann eine Verbindung schaffen zwischen einem         schichten weiter. Werden Sie Teil einer traditionsreichen Kultur des
     einzelnen Menschen und einer Gesellschaft. Und es kann letztlich die    Erzählens, des gesellschaftlichen Miteinanders. Wir hoffen, dass die
     Grundzüge einer Gesellschaft formen. Die Einwohner Südafrikas bau-      Texte, Fotos und Videos in dieser Publikation einen kleinen Einblick
     en ihre „Regenbogen-Nation“ seit dem Ende der Apartheid auf den         geben in die Arbeit während des Workshops und dadurch Inspiration
     Effekten der kollektiv erlebten, persönlichen Geschichten aus den An-   sind, sich mit dem Thema Storytelling und dem Thema Vorbilder und
     hörungen der Wahrheitskommission auf.                                   deren wechselseitiger Beziehung auseinanderzusetzen.
           Deutschland 2012: Der konstituierende Charakter des „Storytel-
     ling“ scheint eher unauffällig zu sein. Es waren einmal „Das Wunder
89   von Bern“, „die Trümmerfrauen“, „der Kniefall von Warschau“; Ge-
Medien-Workshop Vorbilder - Der Story auf der Spur
1
                                                              Natalie Schmitke
                                                              Alumna Vodafone Chancen Programm
                                                              und Analystin bei JP Morgan

                                                              Yonca Dege
                                                              Shervin Jafari
                                                              Elisabeth Salum
                                                              Ebru Uzun
                                                              Antonina Yudina

        „Ich habe gesehen, dass man die besten Vorbilder
        in den Leuten kleinen Kalibers findet und nicht
        immer am oberen Rand der Gesellschaft nach
        ihnen suchen muss. Und genau das hat mir auch
        gezeigt, dass Leute, die gerne von vielen als ‚Vor-
        bild‘ gesehen werden, weil sie wahrscheinlich in
        den Augen der Gesellschaft viel erreicht haben,
        nicht unbedingt meinem Verständnis von Vorbild
        entsprechen. Dank des Workshops habe ich viele
        neue Leute kennengelernt, die ich als ‚Vorbilder‘
        betiteln kann.“ ayse KuRtbeceR, schüleRin

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Medien-Workshop Vorbilder - Der Story auf der Spur
Sibirien – Deutschland –
        Amerika – London
        Übergangssiedlung – nette
        Klasse 5c – WHU – JP Morgan –
        eigenes Unternehmen?
        Viele Leute geben zu schnell auf
        Kleine Ziele setzen und erkämpfen
        Neue Wege finden
        Mut, auf eigene Intuition zu hören –
        aus dem Trott ausbrechen
        Jeden Morgen aufwachen und nicht
        wissen, was einen erwartet
        Doch die Heimat bleibt immer
        die Familie
        Erfolg bringt Zufriedenheit, aber
        Karriere ist nicht alles!
        Ist es genug, mache ich Pause.

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Medien-Workshop Vorbilder - Der Story auf der Spur
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Medien-Workshop Vorbilder - Der Story auf der Spur
Sophia Oppermann

                                                                                                            2
                                                                                     Gründerin und Geschäftsführerin von
                                                                                     Gesicht Zeigen!

                                                                                     Dilan Balhan
                                                                                     Suzan Erbil
                                                                                     Mihriban Güzel
                                                                                     Jakob Henning
                                                                                     Phuong Nguyen
                                                                                     Diaoli Zhou

  00:08:17:03
                                                                       00:08:31:23

Vorführungen der Filme jederzeit unter www.chancen-medienworkshop.de
oder von der beiliegenden DVD.

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Deutschland 2000:
        Eine junge Frau, Akademikerin,
        mitten im Leben
        – eine deutsche Erfolgsstory,
        ihr geht’s gut.
        Doch ihr buntes Deutschland
        bekommt braune Flecken.
        Was tun?
        Wegschauen wie so viele?
        Das wäre das Einfachste,
        ihr geht’s doch gut.
        Aber sie fragt: Was ist richtig?
        Deutschland 2012:
        Wir müssen Gesicht zeigen!

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                                                                                     Lars Zimmermann
                                                                                     Gründer und Vorstand der
                                                                                     stiftung neue verantwortung

                                                                                     Kianusch Ayazi
                                                                                     Olga Bart
                                                                                     Susanne Benner
                                                                                     Dalida El-Sari
                                                                                     Mehmet Kocak
                                                                                     Can Kömek

  00:17:09:02
                                                                       00:17:34:08

Vorführungen der Filme jederzeit unter www.chancen-medienworkshop.de
oder von der beiliegenden DVD.

18 19
Kleiner Schritt, kleiner Schritt,
        bis hin zum großen Schritt.
        Die Zeit läuft davon, und Lars
        läuft ihr nach.
        Er ist ein gewöhnlicher Mensch
        mit seinen Eigenheiten – Stärken
        und Schwächen. Ein Mensch aus
        einfachem Elternhaus. Darauf
        komme es laut Lars aber nicht an.
        Selbstsicherheit sei der Schlüssel
        zum Erfolg. So kann auch aus einer
        6 in Mathe ein Harvard-Abschluss
        werden. Oder auch die Gründung
        einer innovativen Stiftung: Ein
        zwar nicht immer vorausgeplanter
        Weg, den er letztlich dennoch vor-
        ausschauend und resolut beschrit-
        ten hat.
        Mit Leidenschaft, Neugierde und
        Gelassenheit gelte es, Motivation
        zu gewinnen. Motivation als
        Antrieb für soziale Mobilität.

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20 21
4
                                                                                     Mekonnen Mesghena
                                                                                     Journalist und Leiter Referat Migration,
                                                                                     Citizenship und Interkulturelle Demokratie
                                                                                     bei der Heinrich Böll Stiftung

                                                                                     Funda Akan
                                                                                     Vedrana Glavas
                                                                                     Ayse Kurtbecer
                                                                                     Viet Linh Le
                                                                                     Olga Sonnschein
                                                                                     Dolgormaa Uranchimag
                                                                                     Manfred Yuan

  00:12:01:14
                                                                       00:12:16:11

Vorführungen der Filme jederzeit unter www.chancen-medienworkshop.de
oder von der beiliegenden DVD.

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Ich war Mekonnen
         – Flüchtling.
         Der Krieg ist nun vorbei.
         Meine Zeit ist gekommen.
         Ich wollte tun, was mich erfüllt.
         Nun kann ich weder Äcker pflügen,
         noch kann ich Verwundete heilen.
         Mein Handwerk ist das Schreiben.
         Ich werde lehren, kritisch zu denken,
         und frei zu schreiben.
         Ich bin Mekonnen Mesghena
         – Journalist.

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                                                                                     Christina Lagemann
                                                                                     Ehemalige Kapitänin der Basketball-Nationalmannschaft,
                                                                                     Alumna Fellow Teach First Deutschland und
                                                                                     Trainerin Teach First Deutschland

                                                                                     Gülsah Keles
                                                                                     Vanessa Kostic
                                                                                     Hieu Nguyen
                                                                                     Igor Pener
                                                                                     Olga Schmidt
                                                                                     Xiang Zhang

  00:03:58:05
                                                                       00:04:12:22

Vorführungen der Filme jederzeit unter www.chancen-medienworkshop.de
oder von der beiliegenden DVD.

26 27
Neue Wege, neue Ziele.
        Sie hätte den sicheren Weg einschlagen
        können, aber entschied sich für die
        ungewisse Perspektive.
        Sie hätte in festumrissenen Strukturen
        arbeiten können, aber entschied sich für
        chaotische Verhältnisse.
        Sie hätte mit Wissenschaftlern in
        Laboren und Hörsälen sitzen können,
        aber entschied sich, Schüler auf
        Basketballfeldern und Klassenzimmern
        zu fördern.
        Sie hätte wissenschaftliche Ergebnisse
        veröffentlichen können, aber entschied
        sich, Veränderungen in der Gesellschaft
        einzuleiten.
        Christina Lagemann entschied sich, neue
        Wege zu gehen.
        Christina Lagemann entschied sich, für
        Bildung zu begeistern.
        Christina Lagemann entschied sich, den
        Grundstein zu legen:
        Selbstbewusstsein stärken, Perspektiven
        schaffen, mit Ideen inspirieren.

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28 29
6
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                                                                                     Mitgründerin und Geschäftsführerin
                                                                                     von Teach First Deutschland

                                                                                     Omar Allaoui
                                                                                     Valeriya Azorina
                                                                                     Narges Kalhory
                                                                                     Flora Marinkovic
                                                                                     Nikolina Milunovic
                                                                                     Alexander Puschilov

  00:32:10:12
                                                                       00:32:25:10

Vorführungen der Filme jederzeit unter www.chancen-medienworkshop.de
oder von der beiliegenden DVD.

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Kaija Landsberg
        ist ein Vorbild;
        Integration durch Bildung
        ihre Berufung.
        Als Gründerin von Teach First
        kämpft sie in Deutschland
        für Chancengerechtigkeit –
        gerade dort,
        wo andere sich abwenden,
        denn JEDES KIND verdient
        Förderung.
        Bildung.
        Aufstieg.
        Zukunft.

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7
                                                                                     Katja Urbatsch
                                                                                     Gründerin und Geschäftsführerin
                                                                                     von ArbeiterKind.de

                                                                                     Ekaterina Damer
                                                                                     Helmuth Haas
                                                                                     Serhat Kizilboga
                                                                                     Soheil Mirpour
                                                                                     Hannah Strempel
                                                                                     Suna Turhan

  00:20:41:18
                                                                       00:20:56:09

Vorführungen der Filme jederzeit unter www.chancen-medienworkshop.de
oder von der beiliegenden DVD.

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Lass uns Mauern niederreißen
        und alte Labyrinthe!
        Tausch Papas Leim und Meißel
        gegen Papier und Tinte.
        Es muss morgen nicht laufen
        wie es gestern ging.
        Wer niedersieht auf Raupen, staunt
        morgen hoch zum Schmetterling.
        Sag mir, wer deine Eltern sind,
        und ich sage dir, wer du...
        Nein!
        Sag mir, wer du sein willst
        und ich sag', du kannst es sein!

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Die Präsentation

                                                                                     05. März 2012

                                                                                                       Die künstlerischen Werke des Workshops wurden am Montag,
                                                                                                 dem 05. März 2012, im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen
                                                                                                 und Jugend in Anwesenheit von Bundesministerin Dr. Kristina Schröder
                                                                                                 präsentiert. Vertreter jeder Workshop-Gruppe trugen die Texte über
                                                                                                 „ihren“ Interviewpartner vor, ausgewählte Fotos wurden über große
  00:14:56:20                                                                                    Monitore gezeigt, ein außergewöhnlich gelungenes Video wurde eben-
                                                                       00:15:11:19               falls vorgeführt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops
                                                                                                 traten dabei in direkten Dialog mit der Ministerin und tauschten sich
Vorführungen der Filme jederzeit unter www.chancen-medienworkshop.de
oder von der beiliegenden DVD.                                                                   über Vorbilder, soziale Ungerechtigkeit und Aufstiegschancen für Men-
                                                                                                 schen mit Migrationshintergrund aus. Geschichten wurden erzählt.

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Initiator                                                                      Kooperationspartner

            Die Vodafone Stiftung ist eine der großen unternehmensver-                        Teach First deutschland ist eine unabhängige Initiative. Sie wur-
            bundenen Stiftungen in Deutschland und Mitglied einer welt-                       de gegründet, um benachteiligte Schülerinnen und Schüler zu
            weiten Stiftungsfamilie. Als eigenständige gemeinnützige In-                      fördern und darüber hinaus langfristig Chancen zu verbessern.
            stitution fördert und initiiert sie als gesellschaftspolitischer                  Im Fokus der Initiative stehen vor allem Kinder und Jugendli-
            Thinktank Programme mit dem Ziel, Impulse für den gesell-                         che aus sozial schwachen Familien. Konkret bringt Teach First
            schaftlichen Fortschritt zu geben, die Entwicklung einer akti-                    Deutschland zusätzliche Lehrkräfte (Fellows) für zwei Jahre in
            ven Bürgergesellschaft anzustoßen und gesellschaftspolitische                     Vollzeit an Schulen in sozialen Brennpunkten. Fellows sind per-
            Verantwortung zu übernehmen. Das Förderprofil steht unter                         sönlich und fachlich herausragende Hochschulabsolventinnen
            dem Leitmotiv "Erkennen. Fördern. Bewegen." und konzen-                           und -absolventen aller Studienrichtungen. Sie fördern Schüle-
            triert sich auf den Bereich Bildung, Integration und soziale                      rinnen und Schüler individuell, bringen zusätzliche Angebote
            Mobilität. „Vodafone Chancen“ ist ein Stipendienprogramm                          an die Schulen und tragen nach ihrem Einsatz den Gedanken
            der Vodafone Stiftung Deutschland für Studierende mit Zu-                         der Chancengleichheit in die Gesellschaft.
            wanderungsgeschichte.
                                                                                              Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
                                                                                              (BMFSFJ) nimmt innerhalb der Bundesregierung vielfältige
                                                                                              Aufgaben wahr. Gegründet 1953 unter der Bezeichnung „Bun-
                                                                                              desministerium für Familienfragen“ kümmert es sich heute
                                                                                              um Menschen in den unterschiedlichsten Altersstufen und
                                                                                              Lebenslagen: Kinder und Jugendliche brauchen faire Chan-
                                                                                              cen und gute Perspektiven in unserer Gesellschaft, Familien
                                                                                              benötigen vielfältige materielle Unterstützung genauso wie
                                                                                              familienfreundliche Rahmenbedingungen, Frauen haben ein
                                                                                              Recht darauf, gleichberechtigte Chancen zu ergreifen und äl-
                                                                                              tere Menschen wollen neue Möglichkeiten zur aktiven gesell-
                                                                                              schaftlichen Teilhabe nutzen. In allen Bereichen spielt auch
                                                                                              die Integration von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte
                                                                                              eine wichtige Rolle.
                                                                                                    Seit 2009 wird das Bundesministerium für Familie, Se-
                                                                                              nioren, Frauen und Jugend von Bundesministerin Dr. Kristina
                                                                                              Schröder geleitet.
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