Medien-Workshop Vorbilder - Der Story auf der Spur
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Inhalt 3 Vorwort „Wir müssen uns der unglaublich heilenden Kraft des Geschichtenerzählens bewusst werden.“ ERzBIScHoF DESmonD TuTu 5 Der Workshop 6 Vorbilder – der Story auf der Spur Zur Relevanz des Medien-Workshops 11 Die Workshop-Ergebnisse: 1. Natalie Schmitke 2. Sophia Oppermann 3. Lars Zimmermann 4. Mekonnen Mesghena 5. Christina Lagemann 6. Kaija Landsberg 7. Katja Urbatsch 39 Die Präsentation im Ministerium 42 Initiator 43 Kooperationspartner 44 Impressum
Vorwort Dr. Kristina Schröder „Es ist erfreulich, wenn Gleiches sich zu Wer sein Land, seine Freunde, seine Heimat hinter sich lässt, Gleichem gesellt, aber es ist göttlich, wenn um hier in Deutschland ganz ein großer Mensch die kleineren zu sich von vorn zu beginnen, der tut das oft auch, um seinen Kin- aufzieht.“ Friedrich hölderlin dern eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Die Hoffnung auf Erfolg, das Streben nach Bildung und der wagemutige Schritt aus- zuwandern hängen häufig eng zusammen. Das spiegelt sich besonders wider in den Lebensverläufen der Stipendiaten des Vodafone Chancen Programms. Sie sind eben nicht gradlinig, sondern zeigen Brüche. Doch so unterschiedlich die Stipendiaten sind, eines haben sie gemeinsam: Sie zeigen, dass Bildung sich lohnt. Das ist ein wichtiges Signal! Als Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend setze ich mich dafür ein, faire Chancen und gute Perspektiven für alle Kinder und Jugendlichen zu ermöglichen. Wir wissen, dass Bildungserfolg in Deutschland noch immer stark von der Herkunft beeinflusst wird. Wir wissen aber auch, dass Eltern mit Migrationshintergrund hohe Er- wartungen an den Bildungserfolg ihrer Kinder haben. Studien zeigen, dass Mädchen und Jungen aus zugewanderten Familien die gleichen Bildungschancen haben, wenn sie frühzeitig und individuell gefördert werden. Darum setzt das Stipendienprogramm der Vodafone Stiftung an der richtigen Stelle an: Das Programm bietet jungen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte sehr gute Bildungs- und damit Aufstiegschan- cen. Es bestärkt sie, ihren Weg zu gehen und ihre Potenziale zu entde- cken. Und das ist von Bedeutung: Denn jedes einzelne Kind verdient es, seine Talente, Fähigkeiten und Erfahrungen einzubringen! Aus dieser Überzeugung heraus habe ich die Stipendiaten des Chancen Programms eingeladen, sich mit Schülern zu treffen, denen wichtige Entscheidungen auf dem Bildungsweg unmittelbar bevorste- 23 hen. Gemeinsam haben sie sich mit der Frage beschäftigt, was Vor-
bilder auszeichnet und welche Bedeutung diese für sie selbst haben. Viele Seminarteilnehmer haben berichtet, dass es in ihrem Leben eine Der Workshop Person gab, die ihnen Mut gemacht hat, die motiviert hat und Perspek- tiven aufgezeigt hat, selbst wenn es mal nicht so gut lief - das konnte eine Nachbarin sein, ein Lehrer oder jemand aus dem Turnverein. Sol- che Vorbilder helfen, sich eigene Ziele zu setzen, diese konsequent zu verfolgen und nicht gleich aufzugeben, wenn es Schwierigkeiten gibt. Von diesen Erfolgsgeschichten brauchen wir mehr! Und wir brauchen mehr Menschen, die sich die Zeit nehmen, ein Vorbild zu sein und einen jungen Menschen ein Stück zu begleiten. Es darf keine Rolle spie- len, woher jemand kommt oder welche Sprache er mit seinen Eltern spricht. Alle Kinder verdienen faire Chancen auf gute Bildung und eine aussichtsreiche Zukunft! Und dafür bedarf es Vorbilder. Geschichten Diese Publikation zeigt die kreativen Ergebnisse – Texte, Fotos dazu erzählt diese Publikation. und Videos – des Medien-Workshops „Vorbilder – der Story auf der Spur“, der vom 03. bis 05. März 2012 in Berlin stattfand. Teilnehmer waren die Stipendiaten des Vodafone Chancen Programms sowie Schü- lerinnen und Schüler von Teach First Deutschland-Partnerschulen. Der Austausch von jungen Menschen untereinander sowie mit Menschen, die auf ihrem Lebensweg schon einige Schritte weiter sind, war uns ein zentrales Anliegen; ein Austausch in Form von Geschichtenerzählen. Dr. Kristina Schröder Die Teilnehmer diskutierten und analysierten die Grundlagen Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Prinzipien des Storytelling, um dann ausgewählte Interviewpart- ner zu besuchen – allesamt Menschen, die auf ihre Art Vorbilder sind: Natalie Schmitke, Sophia Oppermann, Lars Zimmermann, Mekonnen Mesghena, Christina Lagemann, Kaija Landsberg und Katja Urbatsch. Aufgabe der Teilnehmer war, die persönlichen (vorbildhaften) Ge- schichten der Interviewpartner in den drei Medien Text, Foto und Vi- deo einzufangen bzw. zu erzählen. Diese multimedialen Geschichten präsentiert diese Veröffentli- chung, ergänzt durch die Website www.chancen-medienworkshop.de. 45
Vorbilder – der eine äußerst relevante Verbindung her: Es verknüpft ein persönliches Schicksal mit dem, was Neudeutsch „Storytelling“ genannt wird. Also Story auf der Spur mit der Geschichte, die ein Mensch zu erzählen hat bzw. den Geschich- ten, die sich andere über einen Menschen erzählen. Zur Relevanz des Aus welchem Ansatz heraus beschreiben wir einen Menschen als Medien-Workshops Vorbild? Dies war für uns die Ausgangsfrage. Vorbilder sind Menschen, deren Geschichten wir uns erzählen, über die wir uns Geschichten erzählen. Geschichten, die uns berühren, die uns empathisch werden lassen, die uns nachdenklich stimmen. Hat nicht jeder Mensch das Be- dürfnis, von den Erlebnissen eines anderen zu hören, die spannender, tragischer, erfolgreicher als die eigenen sind? Frei nach dem Dogma Die Rolle als VoRbilD des US-Blockbuster-Kinos ‚Bigger Than Life‘ wünschen wir uns doch, Vorbild – ein großes Wort. Kann alles, was wir für gewöhnlich Geschichten zu hören, die von größeren, stärkeren und extremeren mit diesem Wort verknüpfen, überhaupt von einer Person erfüllt wer- Erlebnissen erzählen, als wir sie selbst erleben – oder erleben zu glau- den? Ist die Vorbildhaftigkeit ein lebbares Ideal? ben. Denn manchmal ist des einen „normale“ Lebensgeschichte des Oft genug wird öffentlich nach Vorbildern für die Jugend geru- anderen spannende Story. Storytelling hebt die kausalen Zusammen- fen, die sonst vermeintlich planlos umherirrt. Es wird gerufen nach hänge hervor, verdichtet und pointiert. Storytelling lenkt den Blick Menschen, die den Jüngeren ein Bild vorleben, das im allgemeinen auf die Entwicklung eines Menschen, auf seine Fehler, seine Kämpfe, Sinne „gut“ und „richtig“ ist. Aber ist das schon alles? Erwarten wir seine Lehren – und damit auf „die Reise des Helden“: seine mögliche von einem Menschen mit Vorbildcharakter, dass er nur ‚nicht schlecht’ Vorbildhaftigkeit. und ‚nicht falsch’ handeln und reden soll? Erwarten wir nicht mehr? Vorbild zu sein ist nichts, was man sich aussuchen kann. Es ist Nein. Wir erwarten im Grunde nur „Fehlerlosigkeit“. Wir erwar- eine Rolle, die einer Person zugeschrieben werden kann. Jeder kann ten, dass sich Politiker, Manager, Künstler, Eltern, Freunde in Fragen sagen, „ich möchte Vorbild sein“ und dementsprechend handeln, nach und Bereichen, die uns selbst betreffen, nicht falsch verhalten. Das moralischen und ethischen Prinzipien, mit gesundem Menschenver- reicht meistens schon. Aber das fordern wir auch vehement ein. Wer stand, ehrlich. Doch ein Vorbild genannt zu werden, ist ein passiver Fehler macht, fällt meistens durch. Vorgang. Insofern ist niemand ein Vorbild; entscheidend ist, ob ein Einzelner von anderen als Vorbild gesehen oder sogar dazu ernannt Möglicherweise ist es an der Zeit, sich darüber Gedanken zu wird. machen. Kann Unfehlbarkeit wirklich das Ziel sein? Müssen Menschen Als Vorbild gesehen zu werden, bringt automatisch eine Verant- denn nicht erst Fehler machen, um zu Vorbildern zu werden? Die wortung mit sich. Immer wieder scheitern Personen des öffentlichen Krise, der Absturz, die Läuterung, manchmal sogar „Auferstehung“. Lebens an dieser Verantwortung. Der Druck wird zu groß. Sie unter- Die klassische „Reise“ des Helden in den großen Epen der Antike; Hol- schätzen, dass sie ihre Rolle nicht einfach wieder abgeben können. lywood und Babelsberg, wo die Epen unserer Zeit entstehen, greifen Der zum Vorbild „ernannte“ muss nun Erwartungen bedienen, die er noch heute auf diese Muster zurück. Und belegen damit, dass wir uns vielleicht nicht einmal selbst an sich stellt. Insofern trägt die Rolle als (zumindest im Kino) Entwicklungen wünschen, die aus Fehlern und Vorbild eine Forderung nach Konstanz und Beständigkeit von außen an Abstürzen resultieren. einen Menschen heran, die gerade impliziter Teil der Vorbildlichkeit Ein Ansatz mag darin liegen, dass ein Mensch nicht Vorbild sein ist. Denn was wäre ein kurzlebiges Vorbild? Eben keins mehr. wollen darf, sich nicht ständig über seine Rolle und seine Wirkung auf andere Gedanken machen darf. Vielleicht hilft es, wenn „ein Vorbild“ VoRbilDeR – DeR stoRy auf DeR spuR ein Leben lebt, in dem Fehler gemacht und daraus Lehren gezogen Wir haben zu einem Workshop eingeladen, der versucht, genau werden, in dem Abstürze geschehen und daraus Stärken erwachsen. die häufig unscharfe Schnittstelle zwischen der Vorbildhaftigkeit und 67 Ein solches Leben zu reflektieren und darüber zu sprechen, stellt dann der Lebensgeschichte einer Person herzustellen. Und mehr noch: Es
war uns ein Anliegen, das Geschichtenerzählen und dessen Wert für schichten, die ein Land und ein Volk geprägt haben, die geradezu ein- den Menschen hervorzuheben. Denn Storytelling dient nicht allein geschrieben sind in die soziale und kulturelle Identität der deutschen der Unterhaltung. Packendes Storytelling bindet Menschen emotional Gesellschaft. ein, weckt Empathie, kann einander fremde Menschen näher bringen. Aber heute? Welche Geschichten tragen heute dazu bei, dass Kurzum: Storytellling kann die Übermittlung von Information und die Menschen, die in Deutschland leben, eine kollektive Identität Erkenntnis zum mitreißenden Erlebnis machen. Lernen ohne Story- entwickeln? Lenas Sieg beim Eurovision Song Contest? Vielleicht ein telling? Denkbar, aber traurig. bisschen. Die Multi-Kulti-Spielfreude der deutschen Fußball National- Während der zwei Workshop-Tage waren die Stipendiaten des mannschaft und die Fußball-WM 2006 in unserem Land? Bestimmt für Chancen Programms der Vodafone Stiftung Deutschland gefordert. eine Weile. Geschichten des Scheiterns von Personen des öffentlichen Sie sollten sich in Kleingruppen nach dem Prinzip 10x10x10 mit Hilfe Lebens? Eher nicht. unterschiedlicher Medien den Stories ausgewählter Persönlichkeiten Und davon gab es eini- nähern. Konkret bedeutete das, die Gruppen mussten in zehn präg- ge in den letzten Jah- „Ich habe Respekt und Bewunderung für die nanten Textzeilen, zehn außergewöhnlichen Fotos und zehn Minuten ren. Doch sie könnten Menschen und ihre Geschichten, die ich spannendem Video-Rohmaterial die Geschichten der besuchten Per- es werden: spannende sönlichkeiten einfangen. Der Workshop schloss mit der Präsentation Stories. Ein Politiker kennenlernen durfte.“ Dilan-sina balhan, chancen stipenDiatin der kreativen Ergebnisse vor der Bundesministerin für Familie, Seni- ist gescheitert, öffent- oren, Frauen und Jugend, Dr. Kristina Schröder. Die Auseinanderset- lich abgestürzt. Das Potenzial wäre da, nicht für ein „Auferstehen“, zung mit Vorbildern und Vorbildhaftigkeit bildete den thematischen aber für eine Entwicklung. Eine Reise durch Einsicht, Demut, Läu- Schwerpunkt. Die Grundstrukturen des Storytelling gaben den forma- terung. Der gescheiterte Politiker könnte es werden: ein Vorbild. Er len Rahmen für die Texte, für die Fotoserien und für die Videoaufnah- könnte in Zukunft eine Geschichte erzählen, in der Fehler gemacht men vor. werden, daraus Lehren gezogen werden und eine „Weisheit“ erwächst. Auch eine öffentliche Geschichte des persönlichen Scheiterns DeR WeRt Des stoRytelling kann im kulturellen Gedächtnis dauerhaft verankert werden und damit Ein kurzer Exkurs: Südafrika, Mitte der 1990er Jahre. Die Wahr- ein Teil eines gesellschaftlichen Selbstverständnisses werden. Doch ob heitskommission, eingerichtet von den Friedensnobelpreisträgern es eine starke Story werden kann, hängt letztlich vom Protagonisten Nelson Mandela und Erzbischof Desmond Tutu, widmet sich der Auf- und seiner Entwicklung ab. Und vielleicht bezeichnen wir dann einen arbeitung eines gesellschaftlichen Traumas, der Apartheid. Die jahr- weiteren Menschen als Vorbild. zehntelange gewaltsame Rassentrennung in „Weiße“ und „Schwar- ze“, und die damit verbundenen Verbrechen, werden in Anhörungen eRzählen sie geschichten! thematisiert und es wird darüber „erzählt“. Tutu wird später immer Diese Veröffentlichung der Ergebnisse des Medien-Workshops wieder betonen, dass ihm niemals vorher bewusst war, welch unglaub- „Vorbilder – der Story auf der Spur“ soll dazu anregen, auf die Suche liche, heilende Kraft das Geschichtenerzählen hat. Das Erzählen und nach Geschichten zu gehen; nach der eigenen, nach der von unseren das Hören von außergewöhnlichen, persönlichen Geschichten kann Mitmenschen. Menschen wieder zusammenführen. Es kann Hoffnung geben und Lassen Sie sich Geschichten erzählen. Erzählen Sie diese Ge- Schmerz nehmen. Es kann eine Verbindung schaffen zwischen einem schichten weiter. Werden Sie Teil einer traditionsreichen Kultur des einzelnen Menschen und einer Gesellschaft. Und es kann letztlich die Erzählens, des gesellschaftlichen Miteinanders. Wir hoffen, dass die Grundzüge einer Gesellschaft formen. Die Einwohner Südafrikas bau- Texte, Fotos und Videos in dieser Publikation einen kleinen Einblick en ihre „Regenbogen-Nation“ seit dem Ende der Apartheid auf den geben in die Arbeit während des Workshops und dadurch Inspiration Effekten der kollektiv erlebten, persönlichen Geschichten aus den An- sind, sich mit dem Thema Storytelling und dem Thema Vorbilder und hörungen der Wahrheitskommission auf. deren wechselseitiger Beziehung auseinanderzusetzen. Deutschland 2012: Der konstituierende Charakter des „Storytel- ling“ scheint eher unauffällig zu sein. Es waren einmal „Das Wunder 89 von Bern“, „die Trümmerfrauen“, „der Kniefall von Warschau“; Ge-
1 Natalie Schmitke Alumna Vodafone Chancen Programm und Analystin bei JP Morgan Yonca Dege Shervin Jafari Elisabeth Salum Ebru Uzun Antonina Yudina „Ich habe gesehen, dass man die besten Vorbilder in den Leuten kleinen Kalibers findet und nicht immer am oberen Rand der Gesellschaft nach ihnen suchen muss. Und genau das hat mir auch gezeigt, dass Leute, die gerne von vielen als ‚Vor- bild‘ gesehen werden, weil sie wahrscheinlich in den Augen der Gesellschaft viel erreicht haben, nicht unbedingt meinem Verständnis von Vorbild entsprechen. Dank des Workshops habe ich viele neue Leute kennengelernt, die ich als ‚Vorbilder‘ betiteln kann.“ ayse KuRtbeceR, schüleRin 10 11
Sibirien – Deutschland – Amerika – London Übergangssiedlung – nette Klasse 5c – WHU – JP Morgan – eigenes Unternehmen? Viele Leute geben zu schnell auf Kleine Ziele setzen und erkämpfen Neue Wege finden Mut, auf eigene Intuition zu hören – aus dem Trott ausbrechen Jeden Morgen aufwachen und nicht wissen, was einen erwartet Doch die Heimat bleibt immer die Familie Erfolg bringt Zufriedenheit, aber Karriere ist nicht alles! Ist es genug, mache ich Pause. 12 13
Sophia Oppermann 2 Gründerin und Geschäftsführerin von Gesicht Zeigen! Dilan Balhan Suzan Erbil Mihriban Güzel Jakob Henning Phuong Nguyen Diaoli Zhou 00:08:17:03 00:08:31:23 Vorführungen der Filme jederzeit unter www.chancen-medienworkshop.de oder von der beiliegenden DVD. 14 15
Deutschland 2000: Eine junge Frau, Akademikerin, mitten im Leben – eine deutsche Erfolgsstory, ihr geht’s gut. Doch ihr buntes Deutschland bekommt braune Flecken. Was tun? Wegschauen wie so viele? Das wäre das Einfachste, ihr geht’s doch gut. Aber sie fragt: Was ist richtig? Deutschland 2012: Wir müssen Gesicht zeigen! 16 17
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3 Lars Zimmermann Gründer und Vorstand der stiftung neue verantwortung Kianusch Ayazi Olga Bart Susanne Benner Dalida El-Sari Mehmet Kocak Can Kömek 00:17:09:02 00:17:34:08 Vorführungen der Filme jederzeit unter www.chancen-medienworkshop.de oder von der beiliegenden DVD. 18 19
Kleiner Schritt, kleiner Schritt, bis hin zum großen Schritt. Die Zeit läuft davon, und Lars läuft ihr nach. Er ist ein gewöhnlicher Mensch mit seinen Eigenheiten – Stärken und Schwächen. Ein Mensch aus einfachem Elternhaus. Darauf komme es laut Lars aber nicht an. Selbstsicherheit sei der Schlüssel zum Erfolg. So kann auch aus einer 6 in Mathe ein Harvard-Abschluss werden. Oder auch die Gründung einer innovativen Stiftung: Ein zwar nicht immer vorausgeplanter Weg, den er letztlich dennoch vor- ausschauend und resolut beschrit- ten hat. Mit Leidenschaft, Neugierde und Gelassenheit gelte es, Motivation zu gewinnen. Motivation als Antrieb für soziale Mobilität. 20 21
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4 Mekonnen Mesghena Journalist und Leiter Referat Migration, Citizenship und Interkulturelle Demokratie bei der Heinrich Böll Stiftung Funda Akan Vedrana Glavas Ayse Kurtbecer Viet Linh Le Olga Sonnschein Dolgormaa Uranchimag Manfred Yuan 00:12:01:14 00:12:16:11 Vorführungen der Filme jederzeit unter www.chancen-medienworkshop.de oder von der beiliegenden DVD. 22 2 3
Ich war Mekonnen – Flüchtling. Der Krieg ist nun vorbei. Meine Zeit ist gekommen. Ich wollte tun, was mich erfüllt. Nun kann ich weder Äcker pflügen, noch kann ich Verwundete heilen. Mein Handwerk ist das Schreiben. Ich werde lehren, kritisch zu denken, und frei zu schreiben. Ich bin Mekonnen Mesghena – Journalist. 24 2 5
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5 Christina Lagemann Ehemalige Kapitänin der Basketball-Nationalmannschaft, Alumna Fellow Teach First Deutschland und Trainerin Teach First Deutschland Gülsah Keles Vanessa Kostic Hieu Nguyen Igor Pener Olga Schmidt Xiang Zhang 00:03:58:05 00:04:12:22 Vorführungen der Filme jederzeit unter www.chancen-medienworkshop.de oder von der beiliegenden DVD. 26 27
Neue Wege, neue Ziele. Sie hätte den sicheren Weg einschlagen können, aber entschied sich für die ungewisse Perspektive. Sie hätte in festumrissenen Strukturen arbeiten können, aber entschied sich für chaotische Verhältnisse. Sie hätte mit Wissenschaftlern in Laboren und Hörsälen sitzen können, aber entschied sich, Schüler auf Basketballfeldern und Klassenzimmern zu fördern. Sie hätte wissenschaftliche Ergebnisse veröffentlichen können, aber entschied sich, Veränderungen in der Gesellschaft einzuleiten. Christina Lagemann entschied sich, neue Wege zu gehen. Christina Lagemann entschied sich, für Bildung zu begeistern. Christina Lagemann entschied sich, den Grundstein zu legen: Selbstbewusstsein stärken, Perspektiven schaffen, mit Ideen inspirieren. 28 29
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6 Kaija Landsberg Mitgründerin und Geschäftsführerin von Teach First Deutschland Omar Allaoui Valeriya Azorina Narges Kalhory Flora Marinkovic Nikolina Milunovic Alexander Puschilov 00:32:10:12 00:32:25:10 Vorführungen der Filme jederzeit unter www.chancen-medienworkshop.de oder von der beiliegenden DVD. 30 31
Kaija Landsberg ist ein Vorbild; Integration durch Bildung ihre Berufung. Als Gründerin von Teach First kämpft sie in Deutschland für Chancengerechtigkeit – gerade dort, wo andere sich abwenden, denn JEDES KIND verdient Förderung. Bildung. Aufstieg. Zukunft. 32 33
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7 Katja Urbatsch Gründerin und Geschäftsführerin von ArbeiterKind.de Ekaterina Damer Helmuth Haas Serhat Kizilboga Soheil Mirpour Hannah Strempel Suna Turhan 00:20:41:18 00:20:56:09 Vorführungen der Filme jederzeit unter www.chancen-medienworkshop.de oder von der beiliegenden DVD. 34 35
Lass uns Mauern niederreißen und alte Labyrinthe! Tausch Papas Leim und Meißel gegen Papier und Tinte. Es muss morgen nicht laufen wie es gestern ging. Wer niedersieht auf Raupen, staunt morgen hoch zum Schmetterling. Sag mir, wer deine Eltern sind, und ich sage dir, wer du... Nein! Sag mir, wer du sein willst und ich sag', du kannst es sein! 36 37
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Die Präsentation 05. März 2012 Die künstlerischen Werke des Workshops wurden am Montag, dem 05. März 2012, im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Anwesenheit von Bundesministerin Dr. Kristina Schröder präsentiert. Vertreter jeder Workshop-Gruppe trugen die Texte über „ihren“ Interviewpartner vor, ausgewählte Fotos wurden über große 00:14:56:20 Monitore gezeigt, ein außergewöhnlich gelungenes Video wurde eben- 00:15:11:19 falls vorgeführt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops traten dabei in direkten Dialog mit der Ministerin und tauschten sich Vorführungen der Filme jederzeit unter www.chancen-medienworkshop.de oder von der beiliegenden DVD. über Vorbilder, soziale Ungerechtigkeit und Aufstiegschancen für Men- schen mit Migrationshintergrund aus. Geschichten wurden erzählt. 38 39
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Initiator Kooperationspartner Die Vodafone Stiftung ist eine der großen unternehmensver- Teach First deutschland ist eine unabhängige Initiative. Sie wur- bundenen Stiftungen in Deutschland und Mitglied einer welt- de gegründet, um benachteiligte Schülerinnen und Schüler zu weiten Stiftungsfamilie. Als eigenständige gemeinnützige In- fördern und darüber hinaus langfristig Chancen zu verbessern. stitution fördert und initiiert sie als gesellschaftspolitischer Im Fokus der Initiative stehen vor allem Kinder und Jugendli- Thinktank Programme mit dem Ziel, Impulse für den gesell- che aus sozial schwachen Familien. Konkret bringt Teach First schaftlichen Fortschritt zu geben, die Entwicklung einer akti- Deutschland zusätzliche Lehrkräfte (Fellows) für zwei Jahre in ven Bürgergesellschaft anzustoßen und gesellschaftspolitische Vollzeit an Schulen in sozialen Brennpunkten. Fellows sind per- Verantwortung zu übernehmen. Das Förderprofil steht unter sönlich und fachlich herausragende Hochschulabsolventinnen dem Leitmotiv "Erkennen. Fördern. Bewegen." und konzen- und -absolventen aller Studienrichtungen. Sie fördern Schüle- triert sich auf den Bereich Bildung, Integration und soziale rinnen und Schüler individuell, bringen zusätzliche Angebote Mobilität. „Vodafone Chancen“ ist ein Stipendienprogramm an die Schulen und tragen nach ihrem Einsatz den Gedanken der Vodafone Stiftung Deutschland für Studierende mit Zu- der Chancengleichheit in die Gesellschaft. wanderungsgeschichte. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) nimmt innerhalb der Bundesregierung vielfältige Aufgaben wahr. Gegründet 1953 unter der Bezeichnung „Bun- desministerium für Familienfragen“ kümmert es sich heute um Menschen in den unterschiedlichsten Altersstufen und Lebenslagen: Kinder und Jugendliche brauchen faire Chan- cen und gute Perspektiven in unserer Gesellschaft, Familien benötigen vielfältige materielle Unterstützung genauso wie familienfreundliche Rahmenbedingungen, Frauen haben ein Recht darauf, gleichberechtigte Chancen zu ergreifen und äl- tere Menschen wollen neue Möglichkeiten zur aktiven gesell- schaftlichen Teilhabe nutzen. In allen Bereichen spielt auch die Integration von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte eine wichtige Rolle. Seit 2009 wird das Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend von Bundesministerin Dr. Kristina Schröder geleitet. 42 4 3
iMPreSSUM herausgeber Vodafone Stiftung deutschland gemeinnützige Gmbh Am Seestern 1 40547 düsseldorf www.vodafone-stiftung.de Telefon +49 211 533-5392 Telefax +49 211 533-1898 Verantwortlich danyal Alaybeyoglu Petra Wickenkamp redaktionelle leitung und lektorat Florian Siebert Fotonachweis S. 4; S. 7; S.11 – 12; S. 39 – 41: Stefan lucks Grafische Konzeption und Gestaltung hanno Bennert; trafodesign Gmbh druck das druckhaus, Korschenbroich vodafone chancen 44
Gefördert vom: Erkennen. Fördern. Bewegen. Für Informationen: www.vodafone-chancen.de Für Rückfragen: Telefon: +49 211 533-5579 info@vodafone-stiftung.de Vodafone Stiftung Deutschland gemeinnützige GmbH Am Seestern 1 . D-40547 Düsseldorf
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