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Abendmusiken in der Predigerkirche Giovanni Valentini Soprano: Jessica Jans, Julia Kirchner Alto: Margot Oitzinger Tenore: Jacob Lawrence, Georg Poplutz Basso: Markus Flaig, Peter Kooij Cornetto: Frithjof Smith, Josué Meléndez Peláez Trombona: Simen van Mechelen, Henning Wiegräbe, Sabine Gassner, Joost Swinkels Fagotto: Jérémie Papasergio Violino: Johannes Frisch, Cosimo Stawiarski Viola: Katharina Bopp Viola da Gamba: Brian Franklin Violone: Fred Uhlig Organo: Jörg-Andreas Bötticher Sonntag, 10. Januar 2021, 17 Uhr Predigerkirche Basel
Giovanni Valentini * 1582/83 in Venedig ? † 30. April 1649 in Wien Giovanni Valentini wird um 1582/83 Ferdinand II. (1578–1637). Valentini vermutlich in Venedig geboren. Über steht in der besonderen Gunst des seine Herkunft und Ausbildung ist Erzherzogs und wird zum Musik- und quasi nichts bekannt, auch der Ge- Kompositionslehrer des Thronfolgers burtsort ist unsicher. Das Geburtsjahr und späteren Kaisers Ferdinand III. lässt sich anhand der Altersangabe 66 (1608–1657) ernannt. Fünf weitere Jar in den Totenprotokollen zurück- Drucke Valentinis erscheinen wäh- rechnen. rend seiner Zeit in Graz, sowohl mit Die Mutmassung einer Schülerschaft weltlicher als auch mit geistlicher bei Giovanni Gabrieli (1554/57– Musik. 1612) beruht auf einem Zitat Antimo Liberatis (1617–1692), der Valentini Ferdinand II. nimmt nach seiner 1685 als Veneziano, della famosa Kaiserkrönung im Jahr 1619 seine Schola de’ Gabrielli bezeichnet. gesamte Grazer Hofkapelle mit nach Wien. Bis 1626 bringt Valentini hier 1604/05 erhält Valentini eine An- fünf weitere Musikdrucke heraus, dar- stellung als Organist am polnischen unter die Sacri concerti (1625). Hof von König Zygmunt III. Wasa (1566–1632). Seine Fähigkeiten als Am 25. Juni 1626 wird Valentini offi- Tasteninstrumentalist müssen dement- ziell zum Nachfolger des krankheits- sprechend bereits mit 22 Jahren be- bedingt aus dem Amt scheidenden achtlich gewesen sein. Hofkapellmeisters Giovanni Priuli Die während dieser Zeit erschienenen (1575–1626) ernannt und trägt nun und dem König gewidmeten Kompo- den Titel Maestro di capella della sitionen lässt Valentini jedoch in sei- Maesta Cesarea. 1626 übernimmt ner Heimat Venedig drucken. Valentini zusätzlich das Amt des Or- Valentini und seiner Frau Barbara ganisten an der Michaelerkirche in werden in Warschau zwei Kinder ge- Wien, im selben Jahr erhebt Ferdi- boren: Francesco Domenico und Ka- nand II. ihn in den Adelsstand. 1630 tarzyna. ernennt der Kaiser ihn zum kaiserli- chen Rat. 1614 übersiedelt Valentini nach Graz an den Hof Erzherzog Ferdinands von Anfang Juni 1627 verstirbt Ehefrau Innerösterreich, dem späteren Kaiser Barbara, im September heiratet er
► Michaelerkirche Wien 1219–1221 unter Herzog Leopold VI. errichtet und im 13. Jahrhundert neben St. Stephan und dem Schottenstift zur Wiener Pfarrkirche erhoben. Bis 1784 wurde St. Michael zudem als Hofpfarrkirche geführt. Foto: Wikimedia Caterina Giovanelli. Aus den beiden deutende Gnadengaben zukommen; Ehen gehen mindestens 16 Kinder Valentini kommt zu beachtlichem hervor, von denen allerdings wenigs- Wohlstand. Der komponierende Kai- tens sechs in frühem Alter sterben. ser schätzt Valentinis Unterstützung und Kritik an seinen eigenen Werken. Valentini ist auch auf literarischem Gebiet tätig und verfasst zahlreiche In den 1640er Jahren wird der spätere Gedichte. Obwohl seine Dichtungen Domorganist Johann Caspar von Kerll weiterhin im Druck erscheinen, ver- (1627–1693) Schüler Valentinis. öffentlicht er ab 1626 keine weiteren Kompositionen mehr. Ein Grund da- Am 12. Dezember 1648 setzt Valenti- für ist nicht bekannt. ni sein Testament auf, in welchem er alle seine musikalischen Handschrif- Nach dem Tod Ferdinands II. bestätigt ten und Drucke dem Kaiser vermacht. Ferdinand III. seinen Kompositions- Am 30. April 1649 verstirbt Valenti- lehrer 1637 im Amt des Kapellmeis- ni; er wird am 1. Mai in der Michael- ters und lässt ihm wie sein Vater be- ergruft beigesetzt.
▲ Matthäus Merian (1593–1650): VENETIA (Ausschnitt) ca. 1650. Kupferstich. 30 x 71 cm. ▼ Matthäus Merian: Statt Breßlau im Prospect In: Topographia Bohemiae, Moraviae Et Silesiae. Frankfurt 1650. Kupferstich
► Titelblatt des Parnassus Musicus Ferdinandaeus Venedig: Vincenti 1615 Sammeldruck mit Werken u.a. von Vincentino Pelegrini, Giovanni Priuli, Dominico Rognioni und Giovanni Valentini ► Carl Gustav von Amling (1650–1703): IOANNES CASPARUS KERLL AETATIS LXI. (1627–1693) München um 1680. Kupferstich. 20.3 x 15.3 cm München, Staatliche Graphische Sammlung
▲ Martin Kober (1550–1598): König Sigismund III. (1566–1632) von Polen, Kniestück. um 1590. Öl auf Leinwand. 124 x 92 cm. Kunsthistorisches Museum Wien.
▲ Jan van den Hoecke (1611–1651): Kaiser Ferdinand III. (1608–1657) HRR, Brustbild um 1643. Öl auf Leinwand. 74.5 x 61 cm. Kunsthistorisches Museum Wien.
Giovanni Valentini - Ein Venezianer Einen Rückschluss auf das Geburts- am Kaiserhof datum von Giovanni Valentini lassen bislang allein die Totenprotokolle des Giovanni Valentini, fast ein Vierteljahr- Stadtarchivs Wien zu, wo sich unter dem hundert lang Hofkapellmeister zweier Datum 30. April 1649 die Angabe zu dem Kaiser am Wiener Hof und damit an der soeben verstorbenen Kapellmeister Gio- Spitze einer der größten und bedeutends- vanni Valentini findet, er sei „66 Jar“ alt ten Hofkapellen seiner Zeit, gehörte in gewesen. Demnach wäre Valentini wohl der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts zu 1582/83 geboren. Bislang ist nichts be- den weithin geschätzten Komponisten- kannt über seine familiäre Herkunft, den persönlichkeiten, dessen gedruckte und Geburtsort und seine musikalische Aus- handschriftliche Werke weite Verbreitung bildung. Einzig der Theoretiker Antimo fanden. In der Musikforschung galt er Liberati, der Anfang der 1640er Jahre in lange – allerdings in fast vollständiger Wien wohl in direktem Kontakt mit Va- Unkenntnis seiner erhaltenen Komposi- lentini stand, bezeichnete ihn Jahrzehnte tionen – als eine Art Nachfolger Palestri- später 1685 als „Veneziano, della famosa nas und als Repräsentant einer angeblich Schola de‘ Gabrielli“. Giovanni Rovetta weitgehend konservativen Musikpraxis verwies 1626 im Vorwort zu seinen Salmi am Kaiserhof, vor allem weil dieser concertati darauf, dass Valentini zunächst selbst als einer der wichtigsten Akteure Instrumentalist gewesen sei, bevor er sich der lange nur als restaurativ geltenden dem Komponieren zugewandt habe. Gegenreformation wahrgenommen Gesichert ist, dass Valentini wohl mit wurde. Erst in den letzten Jahrzehnten etwa 22 Jahren 1604 oder Anfang 1605 hat eine Erforschung von Valentinis eine Anstellung als Organist am polni- Leben und Werk eingesetzt, die dieses schen Königshof erhielt, was umfassende Bild grundlegend verändert hat und ihn spielerische Fähigkeiten auf Tastenins- nun als einen vielseitigen und in hohem trumenten voraussetzt. König Zygmunt Maße experimentierfreudigen Neuerer III. Wasa hatte seit 1596 zahlreiche ita- in vielen Bereichen der zeitgenössischen lienische Musiker für seine Hofkapelle Musikkultur ansieht, auch wenn er keine angeworben, eine namentliche Liste vom Opern geschrieben, keine einstimmigen 18. März 1602 belegt, dass zu diesem weltlichen Lieder in Druck gegeben hat Zeitpunkt von den 38 Kapellmitgliedern und von seinen oratorischen Werke, mit 27 Italiener waren. Über die Zeit Valenti- denen er die Wiener Tradition der so- nis in Polen ist nur wenig bekannt. 1609 genannten Sepolchri begründete, nur die erschien in Venedig eine dem König ge- von ihm selbst gedichteten Textbücher widmete Sammlung mit Canzoni, zwei erhalten sind. Dennoch zählt einiges in Jahre später ein Band mit Motecta für seiner weltlichen Vokalmusik, seiner 4-6 Stimmen, von denen jeweils nur ein instrumentalen Ensemblemusik und nicht Stimmbuch überliefert ist, während zwei zuletzt auch in seiner geistlichen Musik weitere noch während der Jahre in Polen zum Originellsten, was in dieser Zeit ent- veröffentlichte Sammlungen mit Instru- standen ist. mentalmusik ebenso gänzlich verloren
sind wie auch ein erster Band mit Madri- konzertierender weltlicher Vokalmusik, galen, so dass seine frühen Kompositio- einen Druck mit siebenchörigen Fest- nen heute weitgehend unbekannt sind. kompositionen für die Krönung Ferdi- Im Frühjahr 1614 wechselte Valentini nands zum König von Ungarn, einen mit dann auf eine Stelle als Organist am Hofe vier Messen sowie im Jahre 1618 eine von Erzherzog Ferdinand von Inner- umfangreiche Sammlung mit Salmi, hin- österreich in Graz, dem späteren Kaiser ni, Magnificat, antifone, falsi bordoni, et Ferdinand II. Zwischen den Habsburgern motetti concertati für 1-4 Stimmen. und dem polnischen Hof bestanden nicht Nach der Wahl und Kaiserkrönung Fer- nur enge dynastische Verbindungen (der dinands II. im Jahr 1619 folgte Valentini polnische König war nacheinander mit mit der gesamten Grazer Hofkapelle dem zwei Schwestern Ferdinands verheiratet), neuen Kaiser nach Wien. In einem dort sondern auf Grund der gemeinsamen am 10. Dezember 1619 datierten Hof- katholischen Religion ähnliche gegen- staatsverzeichnis werden für die Hofka- reformatorische und auch kulturpolitische pelle 18 Sänger sowie 12 Kapellknaben, Bestrebungen. Ähnlich wie in Warschau 3 Organisten, 24 weitere Instrumentalis- bestand auch die Grazer Kapelle über- ten und Trompeter sowie Kapellmeister wiegend aus italienischen Musikern, Priuli aufgeführt. Trotz des bereits aus- der seit 1614 amtierende Kapellmeister gebrochenen 30jährigen Krieges scheint Giovanni Priuli war zuvor an San Marco sich in den folgenden Jahren am Wiener in Venedig tätig gewesen. Die moderne Hof ein blühendes Musikleben entfaltet musikalische Praxis in der Grazer Hof- zu haben, davon künden u.a. fünf weitere musik wird u.a. deutlich an dem um- Musikdrucke Valentinis, die sämtlich fangreichen Sammeldruck Parnassus noch vor seiner Übernahme des Kapell- Musicus Ferdinandaeus von 1615. Dieser meisteramtes Mitte 1626 erschienen sind enthält geringstimmige Motetten u.a. und zugleich seine letzten musikalischen von wenigstens neun zu dieser Zeit in Publikationen darstellen, darunter neben Graz wirkenden Musikern, darunter je weltlichen Sammlungen und einem wei- fünf Stücke von Priuli und Valentini, die teren Band mit Messen auch die Sacri in ihrer Konzentration auf nur wenige, concerti für 2-5 Stimmten von 1625. vielfältig transformierte Motivbausteine Nachdem Priuli sich krankheitsbedingt zu den fortschrittlichsten der Sammlung von seinen Pflichten hatte entbinden las- gehören. Valentini scheint die besondere sen, wurde Valentini am 25. Juni 1626 Wertschätzung des Erzherzogs genossen zu dessen Nachfolger als „Maestro di zu haben, wie mehrere hohe Gnadenga- capella della Maestà Cesarea“ ernannt. ben an ihn belegen, nicht zuletzt wurde Bereits zuvor hatten wiederholte unge- er zum Musiklehrer des 1608 geborenen wöhnlich hohe kaiserliche Gnadengaben späteren Kaisers Ferdinand III. ernannt, ihm 1625 den Ankauf eines dreistöckigen der selbst als Komponist hervortreten Hauses in unmittelbarer Nähe der Hof- sollte. In den etwas mehr als fünf Jahren burg ermöglicht, in dem er bis an sein in Graz veröffentlichte Valentini fünf Lebensende wohnen sollte. Im Juli 1627 weitere Sammlungen, darunter zwei mit erhob Ferdinand II. ihn in den Adelsstand
und ernannte ihn 1630 zum kaiserlichen sembles mit unterschiedlichen Besetzun- Rat. 1637 wurde Valentini nach dem Tod gen könnten auf Grund ihrer Fünfstim- Ferdinands II. auch von dessen Nach- migkeit zunächst einmal weniger modern folger Ferdinand III. im Amt bestätigt, erscheinen als etwa geringstimmigere den er bei dessen eigenen Kompositionen Solo- und Triosonaten jener Jahre, doch kritisch unterstützte und der ihm in der ist die musikalische Faktur alles andere Folgezeit eine Reihe weiterer bedeuten- als traditionell und folgt keinerlei kon- der Gnadengaben zukommen ließ – so ventionellem Formschema. Die in meh- brachte es Valentini während seiner reren Quellen überlieferte Sonata à 5 vel Wiener Jahre zu beachtlichem Wohl- à 6 für Streicher besteht aus insgesamt stand. Obwohl er während seiner fast 23 neun kürzeren Abschnitten, die jeweils Jahre währenden Zeit als Kapellmeister repetiert werden, wobei der letzte Ab- zweier Kaiser vielfältige Kompositio- schnitt zusätzlich da-capo-artig noch ein- nen für Kirche und Kammer angefertigt mal den siebten wiederholt. Zwar ist der hat – hiervon legen vor allem zahlreiche musikalische Satz durchgehend blockhaft Manuskripte mit geistlicher Musik und homophon, doch betreibt Valentini hier wohl auch die handschriftlich überliefer- ein unerwartetes rhythmisches wie auch ten Instrumentalwerke Zeugnis ab – gab harmonisches Vexierspiel. In den ersten er aus unbekannten Gründen keine wei- beiden Abschnitten etwa ist ein 4/4-Takt teren musikalischen Sammlungen mehr vorgeschrieben, doch im ersten weisen in Druck. Das am 12. Dezember 1648 in die Phrasen eine Länge von drei Vierteln, Wien unterzeichnete Testament, in dem im zweiten eine Länge von fünf Vierteln er alle musikalischen Handschriften und auf und erweisen sich damit als metrisch Drucke Ferdinand III. hinterließ, ver- ganz unabhängig vom Taktschema. Die mochte er bereits nicht mehr eigenhändig Klangfortschreitungen wechseln dabei aufsetzen. Valentini starb am 30. April durch Vorzeichnung zusätzlicher Alterati- 1649 und wurde einen Tag später in der onszeichen beständig zwischen Dur- und Gruft der Pfarrkirche St. Michael bei- Mollklängen, wobei in der ersten Violi- gesetzt. ne in den ersten drei Takten melodisch immer wieder verminderte Septim- und Die Kompositionen des heutigen Kon- Quintfälle auftreten. Im raschen dritten zerts dürften alle während Valentinis Abschnitt alternieren Phrasen aus drei Wiener Jahren entstanden sein. Nur zwei und fünf bzw. drei und sieben Vierteln, davon sind durch die Drucklegung in wobei durch Chromatik in der Oberstim- den Sacri concerti von 1625 eindeutig me im Achtelabstand erneut Dur- und datiert, die anderen Stücke finden sich Mollklänge nebeneinanderstehen, was in unterschiedlichen, z.T. erst Jahre nach am Ende durch Adagio-Vorschrift noch Valentinis Tod angefertigten Handschrif- stärker in den Vordergrund tritt. Von den ten, die in Bibliotheken über ganz Europa drei Abschnitten im 3/2-Takt ist nur der verstreut sind und überwiegend keine siebte mit viertaktigen Phrasen ganz genaue Datierung zulassen. regelmäßig gebaut, die mit Presto über- Valentinis instrumentale Sonaten für En- schriebenen Abschnitten vier und fünf
beginnen dagegen mit Vier- bzw. Zwei- wickelt, bevor auch deren Motivik auf- taktern, doch ist die letzte Phrase jeweils gespalten und kombinatorisch durch alle asymmetrisch um einen Takt ausgeweitet. Stimmen geführt wird, am Ende dieses Der geradtaktige achte Abschnitt ist mit Teils erscheint diese Passage in der ersten melodischen Bausteinen von fünf Vier- Violine in Umkehrung. Der geradtaktige teln dem zweiten verwandt, doch mit abschließende vierte Abschnitt resümiert Sechszehnteltonrepetitionen beschleunigt noch einmal in veränderter Form einige und ohne tremolo-Vorschrift. der vorherigen Motive. Ganz anders ist Valentinis Sonata à 5 Eine noch weitergehende Vereinheitli- für zwei Violinen, zwei Zinken, Posaune chung der Motivik prägt die Sonata à 5 und Bc. gestaltet, die in einer Abschrift für zwei Violinen, zwei Viole di bracchio, des Frankfurter Kapellmeisters Johann Fagott und Bc., denn hier ist abgesehen Andreas Herbst von etwa 1650 erhalten von der Continuostimme, welche fast ist. Sie besteht aus vier Formteilen, in durchgängig in Viertelbewegung voran- denen nicht das fünfstimmige Ensemble schreitet, die gesamte Motivik aus einem im Vordergrund steht, sondern Einzel- einzigen, gleich zu Beginn vorgestellten stimmen und Stimmpaare, die vielfältig Soggetto abgeleitet. Es besteht zunächst miteinander abwechseln und kombiniert aus einem auftaktigen Terzgang aufwärts werden. Bemerkenswert ist dabei, dass mit anschließendem Quintfall in Viertel- die Motivik fast durchweg nur aus kurzen bewegung, anschließend wird der Quart- eintaktigen Bausteinen besteht, wie etwa raum darüber in einem in Sechzehnteln den Dreiklangsbrechungen in Viertelbe- umspielten Gang aufwärts stufenweise wegung gleich zu Beginn, die nacheinan- ausgefüllt. Beide Motivbausteine werden der zunächst einstimmig in verschiedenen in immer wieder transformierter Form Stimmen und damit auch wechselnden verwendet, der erste etwa mit verkürz- Klangfarben aneinandergereiht werden, ten Notenwerten und Quintlauf abwärts jedoch auch in einer in Sechzehnteln um- statt Quintfall sowie in Umkehrung, der spielten Variante auftreten und in beiden zweite insbesondere in Form von Tonre- Formen im Terzabstand parallel geführt petitionen in Sechzehnteln, doch werden werden. Im zweiten Abschnitt werden auch einzelne Elemente abgespalten und halbtaktige Achtelgruppen, die nur aus neu montiert oder sequenziert. Valentini einem Halb- bzw. Ganztonschritt abwärts nimmt in dieser Sonata im Grunde schon bestehen – sie erscheinen anders rhyth- eine konstruktive Technik vorweg, die misiert noch einmal in einer mittleren man weit später dann als motivisch-the- Passage des nächsten Teils – mit raschen matische Arbeit bezeichnen sollte. Quintgängen abwärts kombiniert, die in Schon in seinen Grazer Jahren hatte Va- sukzessiver Reihung, aber auch in Paral- lentini mit vergleichbarer motivischer lelführung eingesetzt werden. Die Moti- Vereinheitlichung in seinen Madrigalen vik des dritten Abschnitts im Dreiertakt und gelegentlich auch in geringstimmi- greift in variierter Form auf den Anfang gen geistlichen Kompositionen experi- zurück und wird für sechs Takte zunächst mentiert, besonders wenn spitzfindige in einer Kantilene der Posaune weiterent- Wortspiele oder Motivtransformationen
schon im Text eine Rolle spielten. Doch systematisch durch alle Stimmen geführt zeigt sich insgesamt auch in seiner Vokal- werden. musik eine große Bandbreite komposi- In O vos omnes, dem einzigen fünfstim- torischer Strategien. Im dreistimmigen migen Stück am Ende der Sacri concerti Salve Regina aus den Sacri concerti von von 1625, wird dem liturgischen Text 1625 parodiert er eine eigene, im glei- des Responsoriums für den Karsamstag chen Jahr veröffentlichte weltliche Kom- aus den Klagen des Jeremiah eine zweite position mit dem Anfangsvers Queste sel- Textschicht mit den Worten „O dulcis ve vicine auf einen Text aus Giambattista amor Jesu, o caelestis amor, o grandis Marinos Dichtung La ninfa avara. Doch amor“ gegenübergestellt, die das Leiden ist das konzertierende Madrigal nur frag- Christi als Zeichen seiner Liebe zu den mentarisch überliefert, so dass die genaue Menschen deutet – diesen zweiten Text Art der Bearbeitung wie auch die Motive hatte Valentini schon einmal in dreistim- dafür unklar bleiben. Das Salve Regina miger Vertonung im Parnassus Musicus stellt eine an Techniken des zeitgenössi- Ferdinandaeus von 1615 veröffentlicht. schen konzertierenden Madrigals orien- In der jüngeren Vertonung trägt eine Alt- tierte Reihung kontrastierender und ge- stimme, die als einstimmiger Chor räum- legentlich auch lautmalerischer Soggetti lich entfernt von den je zwei Sopran- und in den Mittelpunkt. Am Anfang singen Tenorstimmen platziert werden soll, nacheinander die beiden Sopranstimmen diese Worte als eine Art Refrain zunächst einstimmig die gleichen, gemessen dekla- mehrfach im Wechsel mit den anderen mierten acht Takte mit expressiver Her- Stimmen vor. Diese bilden gleichsam vorhebung des Wortes „Regina“ durch zwei weitere Chöre, die den Text des einen Septimvorhalt, während danach die Responsoriums in zunehmend gesteiger- Tenorstimme den zweiten Textabschnitt ter Form zunächst im Tenor II und im beschleunigt in punktierten Achtelgrup- Sopran I einstimmig, dann im Alternieren pen und ersten kurzen Melismen vorträgt. der beiden Stimmpaare und schließlich Erst mit dem Wechsel zum Dreiertakt bei in allen vier Außenstimmen vortragen, „Ad te clamamus“ wird der Satz erstmals im vollstimmigen Schlussabschnitt über- mehrstimmig, wobei durch die Anein- nimmt die Altstimme mit ihrem zweiten anderreihung von vier fallenden Terzen Text dann die Rolle eines Cantus firmus. in allen drei Stimmen ein melodisch un- Der gravitas der Situation entsprechend gewöhnlicher Nonenambitus gewählt ist. verzichtet die gesamte Vertonung selbst Echowirkungen bei „ad te suspiramus“ auf kleinere Melismen. Je vielstimmiger und gegenläufige Wellenbewegung bei der Satz wird, umso deutlicher treten „flentes“ und nochmals bei „valle“ sind immer neue dissonante Vorhaltbildun- ebenso wortausdeutend wie die chroma- gen in den Vordergrund, bemerkenswert tischen Wendungen bei „lacrymarum“. sind nicht zuletzt auch zwei Passagen, in Auch in der zweiten Hälfte des Stückes denen die vier Außenstimmen in Sextak- wechseln anfängliche Solopassagen mit kordketten abwärtsgeführt werden. vollstimmigen Abschnitten, in denen Das nur handschriftlich überlieferte In te immer wieder einzelne kurze Melismen Domine speravi stellt einen Sonderfall
im zeitgenössischen geistlichen Reper- me auf. Den vier Gruppen werden nach- toire dar. Es handelt sich um eine Solo- einander die ersten vier Abschnitte anver- motette für eine hochvirtuose Bassstim- traut, denen die ersten drei Verse entspre- me, der gleichberechtigt eine fast noch chen, Ähnliches geschieht noch einmal virtuosere sogenannte Viola bastarda- in gleicher Reihenfolge ab Vers 6, wobei Stimme als Dialogpartner gegenüberge- dem vierten Chor aus zwei Tenören und stellt wird. Ausgeführt wird diese eben- Bc. dann bereits der erste Teil der Doxo- falls im Bassschlüssel notierte Instru- logie zugewiesen ist. Nur in den beiden mentalstimme von einer Bassgambe, die mittleren Versen und am Ende werden ihren gesamten Ambitus von der Bass- alle Gruppen zur Vollstimmigkeit bzw. zu bis zur Diskantlage verwendet. Große rasch wechselnden Dialogabschnitten zu- Sprünge und ausgedehnte rasche Melis- sammengeführt. Zu den herausgehobenen men stehen im Vordergrund, die oft se- Momenten zählen etwa die raschen Läufe quenzierend aneinandergereiht und dann von Chor I mit Cornettino, Violine und im letzten Abschnitt bei „accelera“ ganz Bass im ersten wie auch beim „Dominus wortausdeutend zur 32stel-Bewegung a dextris“ im sechsten Doppelvers sowie beschleunigt werden. In dem aus Psalm die enggeführten Einsätze aller Stimmen 30 stammenden Text wird Gott in einer im abschließenden „Amen“. Situation großer Bedrängnis um Beistand Dieselbe Handschrift in Kremsmüns- angerufen, was durchaus ganz konkret ter enthält auch ein Magnificat für je auf die äußere Situation des 30-jährigen acht Instrumental- und Vokalstimmen Krieges bezogen werden kann. (auch wenn die Überschrift a 14 lautet), Valentini hat neben solchen geringstim- die jedoch im Unterschied zum Dixit mig besetzten, eher kammermusikali- Dominus nicht in definierte feste Klang- schen Stücken auch eine Reihe von mehr- gruppen bzw. Chöre unterteilt sind. Den chörigen Concerti mit umfangreichen Instrumenten ist eingangs eine Sympho- vokal-instrumentalen Mischbesetzungen nia und zwischen den Versen und der für den Kaiserhof komponiert, die bele- Doxologie noch einmal eine Sonata zu- gen, dass auch während der Kriegsjahre gewiesen, dadurch entstehen zwei große bei festlichen Anlässen aufwendige Auf- Formteile, was zusätzlich durch den führungen stattgefunden haben. Die für Wechsel zum Dreiertakt für den Schluss- Vespern bestimmte Psalmvertonung Dixit teil unterstrichen wird. Die Doppelverse Dominus zu 14 Stimmen ist im Bene- und gelegentlich auch Halbverse werden diktiner-Stift Kremsmünster überliefert von unterschiedlichen, oft geringstimmig und gruppiert die acht Sänger und sechs besetzten Klanggruppen vorgetragen, Instrumente in vier Chöre mit sehr unter- wobei immer wieder wechselnde Paare schiedlichen Klangfarben, abgesehen von zwei gleichen Vokalstimmen im Vor- vom dritten Chor mit einer Altstimme dergrund stehen. Groß besetzt Abschnitte und drei Posaunen weisen die drei ande- wie etwa bei „et exultavit“, „omnes gene- ren Chöre jeweils eine andere Variante rationis“ und „deposuit potentes“ sehen einer modernen Triobesetzung für zwei alle Stimmen und Instrumente ohne die gleiche Oberstimmen und eine Bassstim- beiden Cornetti vor, Vollstimmigkeit
wird einzig im abschließenden „Amen“ Komposition über weite Strecken nicht erreicht. Die Sonderrolle der beiden blockhaft, sondern arbeitet vielfach mit Cornetti wird bereits in der einleitenden geringstimmigen Gruppen. Am Anfang Symphonia deutlich, wo diese halbtaktig alternieren zwei Violinen bzw. Cornetti in durch 32stel-Noten ausgeschriebenen sowie eine Posaune aus Chor I gleich- Trillern jeweils forte und noch einmal berechtigt mit den beiden Sopran- sowie leise als Echo über Haltetönen im Bass dem Basssolisten aus Chor II. Erst beim spielen, die Trillerfiguren mit Echo wer- Beginn des Folgeverses erklingt für einen den dabei in Terzen aufwärts sequenziert. kurzen Moment die volle dreichörige Wortausdeutend ist dann eine vergleich- Besetzung, bevor ein kurzgliedriges Dia- bar anspruchsvolle Passage im „Fecit logisieren zwischen den verschiedenen potentiam“, hier tragen die Cornetti im Gruppen mit mehreren kurzzeitigen Takt- Wechsel mit zwei Viole da braccio her- wechseln anhebt. Für die Umsetzung des abstürzende 32stel-Kaskaden vor, wel- ersten Halbverses im dritten Teil werden che die Zerstreuung bzw. den Sturz der zunächst jene Instrumente und Stimmen „superbos“ sinnfällig nachzeichnen. In der beiden solistischen Chöre miteinan- den Vokalstimmen sind nur einmal den der kombiniert, die im Anfangsteil nicht beiden Tenören im „Sicut locutus est“ zu hören waren, also drei Posaunen sowie ähnlich virtuose Passagen zugewiesen. Alt- und Tenorsolo, im zweiten Halbvers Die Vertonung ist in ihren vielfältigen ab „et exaltemus“ treten dann nach er- Klangwirkungen und Kontrasten als ein- neutem Wechsel zu einem Dreiertakt all- drucksvoller Höhepunkt für eine festliche mählich der dritte Chor und die anderen Vesper konzipiert. fehlenden Stimmen hinzu. Der letzte Teil Textgrundlage für das Benedicam Domi- erhält durch den zweimaligen, jedoch num in omni tempore à 14 zu Beginn musikalisch abgewandelten Vortrag von des Konzerts bilden die Verse 2-4 und Psalmvers 9 besonderes Gewicht – hier 9 von Psalm 33, die ersten beiden Verse formen verschiedene Teilchöre wie auch davon hatte Valentini bereits früher in nun blockhaft die drei vollstimmigen einer Vertonung nur für eine solistische Chöre einen überwiegend homophonen, Bassstimme mit Bc. im Parnassus Musi- rasch alternierenden Dialog mit ganz syl- cus Ferdinandaeus von 1615 veröffent- labischem Textvortrag, der wirkungsvoll licht. Die handschriftliche, großbesetzte zu einer vollstimmigen Schlusspassage Version aus der Sammlung Bohn ist das gesteigert wird. einzige Stück im Programm, das über Das in einer Handschrift in Uppsala über- einen Instrumentalchor mit insgesamt lieferte Cantate gentes in conspectu acht Instrumenten, in dem alternierend Regis Domini weist wiederum 14 Stim- oder gemeinsam zwei Violinen und zwei men auf, die aber hier in einen allerdings kleine Cornetti die Oberstimmen bilden, über weite Strecken zweigeteilten sieben- sowie ein vierstimmiges Solistenensem- stimmigen Instrumentalchor und einen ble hinaus auch einen vierstimmigen ebenfalls siebenstimmigen Vokalchor Ripieno-Kapellchor aufweist. Trotz unterteilt sind. Anlass für die Komposi- der großen Besetzung ist auch hier die tion war nach einem Zeugnis von Samuel
Capricornus offenbar 1647 der Landtag die allerdings hier nicht nur nacheinan- in Pressburg (heute Bratislava), bei dem der, sondern miteinander verschränkt Ferdinand IV., ein Enkel von Ferdinand auftreten. Dabei werden nach anfäng- II. zum König von Ungarn gekrönt wur- lichem Dialog einzelner Stimmpaare all- de. Der Text, in dem nicht nur die Völker, mählich alle Stimmen und Instrumente sondern insbesondere auch die Könige einbezogen und markieren in einem viel- aufgefordert werden, Gott als dem König stimmigen Concerto den Höhepunkt der der Könige und Herrn der Herren ein Komposition. Loblied zu singen, ist eine spezifische Textkompilation mit Elementen aus Giovanni Valentini erweist sich in den Psalm 95 wie auch insbesondere aus der instrumentalen und geistlichen Stücken Offenbarung des Johannes Kapitel 17, dieses Programms als ein Komponist, der Vers 14. Valentinis Vertonung weist eine gleichermaßen intimere, hochexpressi- klare Architektur in vier größeren Teilen ve geringstimmige Kompositionen mit auf, von denen die ersten drei jeweils mit überraschender Harmonik oder einem einem rein instrumentalen Abschnitt der konstruktiven Spiel weniger einfacher Bläsergruppe aus Cornetti und Posaunen Bausteine beherrscht wie auch die Hand- eingeleitet werden, die bereits die Mo- habung großer vokal-instrumentaler Be- tivik der von zwei Gamben begleiteten setzungen, die er für komplexe großfor- Vokalstimmen vorwegnehmen und in male Dispositionen mit vielfältigen kon- den vokalen Abschnitten schweigen. Zu trastierenden Klangwirkungen zu nutzen Beginn des vierten Teils steht dagegen versteht, die bei wichtigen Anlässen in ein Trio von – ähnlich wie im Magni- der öffentlichen Repräsentationskultur ficat – raschen virtuosen Diminutions- des Kaiserhauses eingesetzt wurden. gruppen mit Echo in den Cornetti. Der erste Abschnitt verknüpft nur zwei kurze Motivbausteine, einen aufsteigenden Joachim Steinheuer Akademischer Direktor für „Cantate gentes“ und einen abwärts Universität Heidelberg sequenzierten für „in conspectu regis Domini“. Dieser zweite Baustein wird mit gleichem Text im dritten Abschnitt und nochmals zu Beginn des vierten Ab- schnitts wieder aufgegriffen, und auch die Motivik des gesamten zweiten Ab- schnitts, der ebenfalls den gleichen Text verwendet, scheint daraus abgeleitet zu sein. Erstmals lässt Valentini im vierten Teil bei „quoniam“ das gesamte Ensem- ble für vier Takte vollstimmig erklingen, bevor ein längerer Schlussabschnitt an- hebt, der ähnlich wie in Teil I von zwei knappen Motivbausteinen geprägt wird,
Benedicam Dominum in omni tempore à 14. Voc: 6 Jnstrument: 4 Voc: è 4 Capella: Quelle: D-B (Bohn 204) Text: Psalm 33, 2-4 und 9 Übersetzung: Martin Luther 1534 Besetzung: Canto I/II, Alto I/II, Tenore I/II, Basso I/II, Cornetto I/II, Trombone I-IV, Violino I/II, Viola, Viola da Gamba, Fagotto, Violone, Organo Benedicam Dominum in omni tempore Ich will den HERRN loben alle zeit / semper laus eius in ore meo Sein lob sol imer dar in meinem munde sein. in Domino laudabitur anima mea Meine seele sol sich rhümen des HERRN audiant mansueti et laetentur / Das die elenden hören und sich frewen. magnificate Dominum mecum et Preiset mit mir den HERRN / Und lasst exaltemus nomen eius in id ipsum vns mit einander seinen namen erhöhen. gustate et videte quoniam suavis est Schmeckt vnd sehet / wie freundlich der Dominus beatus vir qui sperat in eo. HERR ist / Wol dem / der auff in trawet. Sonata. a. 5 2 Violini: | 3 Violae | A: Dnus Valentinus: | 1670 Quelle: CR-KRa, A 535/IV.89 Besetzung: Violino I/II, Viola I/II, Fagotto, Organo
Dixit Dominus à 14 voci concertatae Quelle: A-KR L13, 24-29 Spartierungen von Roland Wilson mit freundlicher Genehmigung Text: Ps 190 / Übersetzung: Martin Luther 1534 Besetzung: Coro I: Basso, Cornettino, Violino Coro II: Canto I/II, Basso Coro III: Alto, Trombone I-III Coro IV: Tenore I/II Continuo Dixit Dominus Domino meo: sede a Der HERR sprach zu meinem Herrn / dextris meis, donec ponam inimicos tuos Setze dich zu meiner rechten / Bis ich scabellum pedum tuorum. deine feinde zum schemel deiner füsse lege. Virgam virtutis tuae emittet Dominus Der HERR wird das scepter deines ex Sion: dominare in medio inimicorum Reichs senden aus Zion / Herrsche unter tuorum. deinen feinden. Tecum principium in die virtutis tuae in Nach deinem sieg wird dir dein volck splendoribus sanctorum: ex utero, ante williglich opffern / inn heiligem schmuck luciferum, genui te. Deine kinder werden dir geborn / wie der thaw aus der morgenröte. Juravit Dominus et non poenitebit eum: Der HERR hat geschworen vnd wird tu es sacerdos in aeternum secundum in nicht gerewen / Du bist ein Priester ordinem Melchisedech. ewiglich / nach der weise Melkizedeck. Dominus a dextris tuis: confregit in die Der HERR zu deiner rechten / wird irae suae reges. zeschmeissen die Könige / zur zeit seines zorns. Judicabit in nationibus, implebit ruinas: Er wird richten vnter den Heiden / er conquassabit capita in terra multorum. wird grosse schlacht thun / Er wird zeschmeissen das heubt vber grosse De torrente in via bibet: propterea lande. Er wird trincken vom bach auff exaltabit caput. dem wege / Darumb wird er das heubt empor heben. Gloria Patri, et Filio, et Spiritui Sancto. Ehre sei dem Vater und dem Sohn und Sicut erat in principio, et nunc, et semper, dem Heiligen Geiste / Wie es war im et in saecula saeculorum. Anfang / jetzt und immerdar / und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Amen.
Sonata à 5 Aus: Partiturbuch Ludwig Quelle: D-W Cod. Guelf. 34.7 Aug. 2–95 Besetzung: Violino I/II, Viola di Brachio I/II, Fagotto, Basso continuo
In te Domine speravi Quelle: D-KI 2°Mus.ms.51° Text: Ps 30, 2-3 Übersetzung: Martin Luther 1534 Besetzung: Basso, Viola da Gamba, Continuo In te Domine speravi HERR auff dich traw ich / las mich nimer non confundar in aeternum mehr zu schanden werden / in iustitia tua libera me Errette mich durch deine gerechtigkeit. inclina ad me aurem tuam Neige deine ohren zu mir / eilend hilff adcelera ut eruas me. mir. Sonata â 5 Voci: doi Violini | doi Cornetti | é Trombone | Con Basso Continuo | Di | Giov: Valentini. Quelle: D-Bsb, Depos. Breslau, 204e Schreiber: Johann Andreas Herbst
O vos omnes Aus: Sacri Concerti. 1625 Text: Klagelieder Jeremias 1, 12 & freie Dichtung Übersetzung: Martin Luther 1534 Besetzung: Canto I/II, Tenore I/II, Alto lontano da l'altre voci, Continuo O vos omnes Euch sage ich / allen / qui transitis per viam die ir fur vber gehet / adtendite et videte Schawet doch vnd sehet / si est dolor sicut dolor meus. ob irgent ein Schmertze sey / wie mein Schmertzen. O dulcis amor Jesu, O Jesu, süsse Liebe, O caelestis amor, O himmlische Liebe, O grandis amor. O grosse Liebe.
Magnificat a 14 Voc Quelle: A-KR L13, 77-88 Spartierungen von Roland Wilson mit freundlicher Genehmigung Text: Lk 1, 46-55 / Übersetzung: Martin Luther 1552 Besetzung: Canto I/II, Alto I/II, Tenore I/II, Basso I/II Cornetti I/II, Trombone I-IV, Viole da braccio I-IV, Fagotto, Continuo: Organo e Violone Magnificat anima mea Dominum. Meyne seel erhebt den Herrn Et exultavit spiritus meus vñ meyn geyst frewet sich ynn Gott in Deo salutari meo. meynem Heyland. Quia respexit humilitatem ancillae suae: Deñ er hat die nydrickeyt seyner magd ecce enim ex hoc beatam me dicent angesehen / Siehe / von nu an werdē omnes generationes. mich selig preyssen alle kinds kind. Quia fecit mihi magna qui potens est: Denn er hat grosse ding an myr than / der et sanctum nomen eius. do mechtig ist / vñd des name heylig ist. Et misericordia eius a progenie in Und seyne barmhertzigkeyt weret ymer progenies timentibus eum. fur vnd fur bey denen die yhn furchten / Fecit potentiam in brachio suo: Er hat gewalt vbet mit seynem arm / vñ dispersit superbos mente cordis sui. zurstrewet die da hoffertig sind ynn yhrs hertzen synn / Deposuit potentes de sede, Er hat die gewalltigen von dem stuel et exaltavit humiles. gestossen / vnd die nydrigen erhaben Esurientes implevit bonis: Die Hungerigen hatt er mit guttern et divites dimisit inanes. erfullet / vnd die reychen leer gelassen. Suscepit Israel puerum suum, Er hatt der barmhertzigkeyt gedacht / vnd recordatus misericordiae suae. seynem diener Israel auff geholffen / Sicut locutus est ad patres nostros, wie er geredt hat vnsern vettern Abraham Abraham et semini eius in saecula. vnd seynem samen / ewiglich. Gloria Patri... Ehre sei dem Vater ... Amen. Amen.
Salve Regina sopra Questa selve vicine Aus: Sacri Concerti. 1625 Text: Marianische Antiphon Besetzung: Canto I/II, Tenore, Continuo Salve, Regina, Sei gegrüßt, o Königin, Mater misericordiae, Mutter der Barmherzigkeit, vita, dulcedo, et spes nostra, salve. unser Leben, unsre Wonne und unsere Hoffnung, sei gegrüsst! Ad te clamamus exsules filii Hevae, Zu dir rufen wir verbannte Kinder Evas; Ad te suspiramus, gementes et flentes zu dir seufzen wir trauernd und weinend in hac lacrimarum valle. in diesem Tal der Tränen. Eia, ergo, advocata nostra, illos tuos Wohlan denn, unsre Fürsprecherin, misericordes oculos ad nos converte; wende uns deine barmherzigen Augen zu; Et Jesum, benedictum fructum ventris tui, und zeige uns nach diesem Elend Jesus, nobis post hoc exsilium ostende. die gebenedeite Frucht deines Leibes. O clemens, O pia, O dulcis Virgo Maria. O gütige, O milde, O süsse Jungfrau Maria.
Cantate gentes Quelle: S-Uu Caps. 66,15 Spartierungen von Roland Wilson mit freundlicher Genehmigung Text: Freie Dichtung auf Grundlage von Ps 95 und Offb 17, 14 Besetzung: Canto I/II, Alto, Tenore I/II, Basso I/II, Violetta, Alto Trombone o Violetta seconda, Cornetto primo, Cornetto secondo, Piffaro o Cornetto terzo, Viola o Trombone secondo, Basso Trombone, Organo. Cantate gentes in conspectu Regis Singt, ihr Menschen, beim Anblick des Domini. Königs, des Herrn. Exultate Principes in conspectu Regis Freut euch, ihr Fürsten, beim Anblick des Domini. Königs, des Herrn. Jubilate Reges in conspectu Regis Jubelt, ihr Könige, beim Anblick des Domini. Königs, des Herrn. Quoniam est Rex Regum et Dominus Denn er ist der König der Könige und Dominantium. Herr der Herren.
Aufgrund der aktuellen Corona-Massnah- Die Christkatholische Kirchgemeinde men des Bundes und des Kantons BS dürfen Basel stellt den inspirierenden Raum zur im Moment keine öffentlichen Konzerte Verfügung. Grosszügige Unterstützung bieten mehr stattfinden. private Gönner, Bernhard Fleig Orgelbau, die Sulger-Stiftung, die Scheidegger- Die Abendmusik vom 10. 1. 2021 werden Thommen-Stiftung, die Willy A. und Hedwig wir aber als Livestream ohne Publikum zur Bachofen-Henn-Stiftung, die Schweizerische geplanten Zeit um 17 Uhr durchführen, frei Interpretenstiftung sowie weitere Stiftungen, zugänglich auf die nicht namentlich genannt werden wollen. www.abendmusiken-basel.ch Bitte informieren Sie sich über allfällige Um das Projekt erfolgreich fortsetzen zu Änderungen auf unserer Webseite. können, werden nach wie vor Gönner Wir hoffen Sie bald wieder persönlich in der gesucht. Sie sind herzlich eingeladen, sich zu Predigerkirche bei den Konzerten beteiligen! begrüssen zu dürfen! Bankverbindung Organisation Abendmusiken in der Predigerkirche Albert Jan Becking, Jörg-Andreas Bötticher, Bündnerstrasse 51, 4055 Basel Katharina Bopp, Annemarie Fränkl Knab, IBAN: CH 28 0077 0253 3098 9200 1 Brian Franklin, Gabrielle Grether, Basler Kantonalbank Eva-Maria Hamberger, Regula Keller, Spenden an die Abendmusiken in der Frithjof Smith Predigerkirche sind von der Steuer absetzbar. Nächstes Konzert: Orazio Tarditi Programm Giovanni Valentini: Frithjof Smith Einführungstext: Joachim Steinheuer Dokumentation, Gestaltung: E-M Hamberger Konzert: So, 14. Februar 2021, 17 Uhr Musikalische Leitung: Jörg-Andreas Bötticher Predigerkirche Basel Über allfällige coronabedingte Einschränkungen werden wir Sie auf unserer Webseite informieren.
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