Branche kompakt - Maschinenbau und Anlagenbau - Mexiko, 2015 - Lateinamerika ...
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12.08.2015 Branche kompakt - Maschinenbau und Anlagenbau - Mexiko, 2015 Verfasser: Peter Buerstedde, Mexiko-D.F. (Juni 2015) Mexiko-Stadt (gtai) - Die Nachfrage nach Maschinen und Ausrüstungen entwickelt sich in Mexiko sehr robust, nachdem der Regierungswechsel Ende 2012 eine leichte Schwächephase 2013 ausgelöst hatte. Seit 2014 steigen die Investitionen wieder kräftig an. Auch die Haushaltskürzungen Anfang 2015 haben den Investitionen im Tiefbau und im Energiesektor nur einen leichten Dämpfer erteilt. Die Energiereform eröffnet Chancen im Anlagenbau, während der Ausbau der Exportindustrien die Nachfrage nach Maschinen antreibt. Marktentwicklung/-bedarf Die Nachfrage nach Maschinen und Anlagen wächst in Mexiko 2015 wieder kräftiger. Die Bruttoanlageinvestitionen in inländische Maschinen und Anlagen (Anteil 2014: 11,8%) sind 2014 nach einem leichten Einbruch von nominal 0,9% wieder um 4,9% gestiegen. Im 1. Quartal 2015 beschleunigte sich das Wachstum gegenüber demselben Vorjahreszeitraum auf 7,4%. Die Ausgaben für importierte Maschinen und Anlagen (78,2%) steigen seit 2010. Im Jahr 2014 erreichten sie ein Plus von 7,2% nach 5,3% im Vorjahr. Im 1. Quartal 2015 legten sie um 9,6% zu. Im Jahr 2015 gibt es in einigen Abnehmerbranchen (Kfz, Kfz-Teile, Luftfahrt, Lohnveredelung, Hochbau) starke Wachstumssignale, während Sonderfaktoren in anderen (Öl, Strom, Tiefbau) die Nachfrage zunächst dämpfen werden. Angesichts des Ölpreisverfalls seit Ende 2014 hat die mexikanische Regierung Ende Januar 2015 Budgetkürzungen (0,7% des BIP oder etwa 8,3 Mrd. US$) eingeführt. Diese betreffen vor allem die staatliche Ölgesellschaft Pemex (Petróleos de México, 4,1 Mrd. US$), den ebenfalls staatlichen Elektrizitätskonzern CFE (Comisión Federal de Electricidad, 0,7 Mrd. US$) sowie Tiefbau- und Wasserprojekte. Im Rahmen der Energiereform wird seit Ende 2013 ein neuer Rechtsrahmen für die Öl- und Gasförderung sowie für den Elektrizitätssektor geschaffen, der das Monopol der Staatsgesellschaften Pemex und CFE weiter aufbricht. Ende 2014 und Anfang 2015 sind in drei Vergaberunden erste Ölfelder für private Firmen ausgeschrieben worden (Investitionsvolumen in fünf Jahren: 21,8 Mrd. US$). Der Ölsektor spielt innerhalb der Industrie als Käufer von Maschinen und Ausrüstungen und im Anlagenbau bereits eine überragende Rolle (Anteil 2013: 25%). Der Chemiesektor kommt dabei auf einen Anteil von 14%. Hier ist parallel zur Öffnung der Ölförderung das Monopol von Pemex in der Basischemie gefallen. Der Chemieverband Aniq (Asociación Nacional de la Industria Química) erwartet eine Verdopplung der Produktion und 25 Mrd. US$ an Investitionen innerhalb von zehn Jahren. Im Elektrizitätssektor hat CFE trotz der Budgetkürzungen Ende Juni 2015 die Ausschreibung von 24 Projekten angekündigt im Wert von etwa 10 Mrd. US$. Auch geht Ende 2015 eine Strombörse in Betrieb. Das Energieministerium Sener hat den Investitionsbedarf (staatlicher und privater Hand) im Elektrizitätssektor (Erzeugung, Verteilung) in den kommenden vier Jahren auf 46,5 Mrd. US$ geschätzt. Davon entfallen 23,1 Mrd. US$ auf den Kraftwerksbau.
Unter den Budgetkürzungen hat vor allem die nationale Wasserbehörde Conagua (Comisión Nacional del Agua), die 26,6% weniger Investitionsmittel erhält, zu leiden. Ähnlich stark betroffen ist das für staatliche Vorhaben im Straßen-, Bahn-, Flughafen- und Hafenbau zuständige Transportministerium SCT (Secretará de Comunicaciones y Transporte) mit einem Minus von 20,6%. Der Tiefbau erhält 2015 gegenüber einem schwachen Jahr 2014 trotzdem stärkere Impulse. Großprojekte in Häfen, Flughäfen und im Bahnverkehr eröffnen Chancen für den Anlagenbau. Das mit Abstand größte Vorhaben ist der neue Flughafen in Mexiko-Stadt, der 2020 mit einer Kapazität von zunächst 50 Mio. Passagieren in Betrieb gehen soll. Im Bergbau schwächelt die Nachfrage nach Maschinen und Anlagen. Die Bergbauinvestitionen könnten 2015 nach 6,2 Mrd. US$ im Vorjahr angesichts niedrigerer Rohstoffpreise auf 4 Mrd. US$ zurückfallen. Anbieter von Druckmaschinen profitieren von einer starken Nachfrage im Verpackungs- und Etikettendruck, während das Verlagswesen und der kommerzielle Druck (Werbemittel, Formulare) eher darben. Bis 2018 soll der Druckmaschinenabsatz insgesamt um 4,7% pro Jahr zulegen bei Zuwächsen für digitale Maschinen von 10,2% und 2,7% für konventionelle Druckmaschinen. Mexiko ist als Standort für die Exportproduktion weiter sehr wettbewerbsfähig. Daher kommen starke Impulse für den Maschinenabsatz von den Sektoren Kfz, Kfz-Teile, Exportproduktion von Haushalts- und Unterhaltungselektronik sowie Luftfahrt. Diese Bereiche sollen nach Schätzungen des Mexiko-Ablegers des US-Verbandes AMT (Association for Manufacturing Technology) 2015 rund 4,5 Mrd. US$ in Maschinen investieren und damit etwa 8% bis 11% mehr als im Vorjahr. Die Kfz- und Kfz-Teile-Industrie (2013: 22% der Investitionen in Maschinen und Anlagen) treibt vor allem den Absatz von Werkzeugmaschinen und Kunststoffmaschinen an. Im Jahr 2015 erwartet der Verband der Maschinenhändler AMDM ein Absatzplus bei Werkzeugmaschinen von 15%. In den kommenden Jahren gehen in Mexiko neue Fabriken von Audi, Daimler, BMW, Kia und Toyota an den Start. Damit könnte die Produktion nach 3,2 Mio. Fahrzeugen 2014 bis 2020 auf über 5 Mio. ansteigen. Entsprechend wächst die Teilefertigung. Nach Prognosen des Verbandes INA könnte der Wert von etwa 82 Mrd. US$ im Jahr 2014 bis zum Jahr 2019 auf 98 Mrd. US$ ansteigen. Bei Teilen für die Luftfahrtindustrie sieht der Verband Femia das Land bis 2020 unter die zehn größten Produzenten weltweit aufsteigen. Im Jahr 2015 könnte die Branche etwa 2 Mrd. US$ in Maschinen investieren. Deutsche Anbieter haben gegenüber einem wachsenden Angebot an preiswerteren Maschinen vor allem aus der VR China teilweise einen schweren Stand - dies vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen, die auch vielfach gebrauchte Maschinen kaufen. Eine Finanzierung zum Angebot ist in Mexiko ein wichtiges Verkaufsargument. Die meisten Unternehmen in Mexiko - mit Ausnahme der Branchenriesen - haben kaum Zugang zu günstigen Finanzierungen. Auch über guten und schnellen Service können deutsche Anbieter mitunter einen höheren Anschaffungspreis aufwiegen. Produktion/Branchenstruktur Der einheimische Maschinenbau ist kaum entwickelt. Mexiko hat bei Kapitalgütern eine sehr liberale Handelspolitik betrieben. Heute fehlen daher für die Produktion von Maschinen und Anlagen in Mexiko sowohl die Komponenten als auch die Maschinenbau-Tradition und das Know- how. Nach Zahlen des Statistikamtes Inegi lag der Importanteil bei den Investitionsausgaben für Maschinen und Anlagen 2014 bei 78,2%. Dabei werden allerdings alle Kapitalgüter im weiteren Sinne (Maschinen, Ausrüstungen, Arbeitsmaterial, Ersatzteile) außer Kfz gezählt. Insgesamt
erreichten derartige Investitionen 2014 etwa 76,8 Mrd. US$, wovon 60,0 Mrd. US$ auf Importe entfielen. In Mexiko produziert werden vor allem einfachere Komponenten und technisch weniger anspruchsvolle Verfahrenstechnik. Höherwertige Technik wird ausschließlich importiert. Vormals deutsche Pumpenhersteller in Mexiko wie WOMA und Ruhrpumpen sind schon vor Jahren in mexikanische Hand übergegangen. Hinzu kommt in der auch stark auf die Erdölindustrie ausgerichteten Pumpenfertigung unter anderem der Hersteller Sulzer aus den USA. Siemens baut in Guadalajara Motoren. Beide Firmen exportieren auch stark. Ein Unternehmer deutscher Herkunft, aber bereits in dritter Generation in Mexiko, Sergio Beutelspacher, stellt kleinere Extrusions- und Abfüllanlagen für PET-Flaschen her. Sie sind im Gegensatz zu den führenden Anbietern Krones und KHS aus Deutschland sowie Sigel aus Frankreich vor allem auf kleinere Unternehmen zugeschnitten. Das US-Unternehmen Greenfield Industries fertigt in Tlalnepantla im Bundesstaat Mexiko unter der Marke Cleveland Werkzeuge. Darüber hinaus montiert das mexikanische Unternehmen Viwa in Guadalajara kleinere Bearbeitungszentren in Mexiko mit Teilen aus Taiwan und den USA. Mexikanische Unternehmen wie Mecanica Serv und Smart Engineering stellen Teile her für Verpackungsmaschinen, da für dringenden Nachschub bei den Herstellern oftmals längere Wartezeiten in Kauf genommen werden müssen. Gleichzeitig fertigen die beiden Firmen auch Transportanlagen. KHS unterhält ebenfalls eine entsprechende Produktion in Zinacantepec 60 km entfernt von Mexiko-Stadt und entwickelt dort auch Komplettanlagen für die Region Mexiko und Zentralamerika. Stark ist der mexikanische Hersteller Sycsa bei Silos und Transportsystemen für Schütt- und Flüssig-Güter. Außenhandel Die Maschinenimporte haben sich nach einem Einbruch 2009 zunächst wieder kräftig erholt. In den Jahren 2013 und 2014 haben sich die Zuwächse stark abgeschwächt. Generell dominiert die USA den Maschinenimport in Mexiko. Dies hängt mit den engen Handelsbeziehungen sowie mit der starken Präsenz US-amerikanischer Hersteller vor allem in der Automobilindustrie sowie in den Lohnveredelungsindustrien zusammen. In den Kategorien untenstehender Tabelle erreichten Importe aus den USA 2014 einen Anteil von 37,5% vor der VR China (15,0%), Japan (10,1%) Deutschland (8,8%) und Italien (4,8%). Die USA (2008: 38,9%) und Deutschland (9,4%) haben seit 2008 leicht an Importanteilen verloren, während China (10,6%) seine Stellung kräftig ausbaute. Deutschland hatte bereits 2007 die Position als zweiwichtigstes Lieferland an Japan abgeben müssen. Seit 2009 steht China an zweiter Stelle. Die USA waren 2014 weiter der führende Lieferant in allen Kategorien außer Druck- und Papiermaschinen, Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen, Holzbearbeitungsmaschinen sowie Werkzeugmaschinen. Bei Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen sowie Holzbearbeitungsmaschinen ist Deutschland der wichtigste Anbieter. Deutschland führt die Kategorie Nahrungsmittel und Verpackungsmaschinen mit einem Anteil von 26,9% an vor den USA (21,6%), Italien (18,2%) und der Schweiz (7,3%). Bei Holzbearbeitungsmaschinen hat Deutschland (22,7%) 2014 erstmals seit Jahren die führenden Anbieter USA (20,9%), Italien (15,3%) und China (14,9%) überflügelt. Deutschland ist mit 18,7% zudem zweitwichtigstes Lieferland für Kunststoff- und Gummimaschinen knapp nach den USA (20,0%) und vor Japan (12,6%), der VR China (11,1%) und Italien (8,5%). Stark sind deutsche Unternehmen auch bei Lieferungen von Werkzeugmaschinen (14,1%) und Textil und Ledermaschinen (13,0%) - jeweils an dritter Stelle.
Einfuhr von Maschinen nach Mexiko (in Mio. US$) davon aus HS Warenbezeichnung 2013 2014 Deutschland (2014) 8429 bis 30, Bau- und Baustoffmaschinen, 2.092,1 1.864,5 104,7 8479.10, 8474 Bergbaumaschinen 8444 bis 49, 8451 bis Textil- und Ledermaschinen 489,2 515,7 67,3 53 8439 bis 42, 8443.11 Druck- und Papiermaschinen 2.782,1 2.762,6 179,9 bis .19 8422.30 bis 40, Nahrungsmittel- und 857,9 1.014,0 272,5 8437, 8438, 8479.20 Verpackungsmaschinen 8465, 8479.30 Holzbearbeitungsmaschinen 84,7 90,2 20,4 8477 Kunststoff- und Gummimaschinen 1.041,8 985,6 184,8 8413, 8414 Pumpen, Kompressoren 5.254,6 5.816,3 228,3 8425 bis 28 Fördertechnik 1.585,3 1.641,6 126,9 Werkzeugmaschinen zur 8456 bis 63 1.974,0 1.918,6 270,9 Metallbearbeitung Quelle: Secretaría de Economía Geschäftspraxis Nationale Steuerbehörde SAT (Servicio de Administración Tributaria: http://www.sat.gob.mx/aduanas/importando_exportando/Paginas/default.aspx); Abteilung für Normen des Wirtschaftsministeriums (Dirección General de Normas): http://www.economia.gob.mx/comunidad-nego dgn. Kontaktadressen Bezeichnung Internetadresse Anmerkungen Anlaufstelle für deutsche AHK Mexiko http://mexiko.ahk.de Unternehmen Ministerien/Behörden/Institutionen Abteilung für Normen des http://www.economia.gob.mx/comunidad- Wirtschaftsministeriums negocios/competitividad-normatividad/ Behörde für Normen (Dirección General de Normas) normalizacion/dgn Nationale Zollbehörde (Aduanas http://www.aduanas.gob.mx Zoll México) Wirtschaftsministerium http://www.economia.gob.mx Industriepolitik Nationale Branchenverbände Asociación Mexicana de Verband der Maschinen- Distribuidores de Maquinaria http://www.amdm.org.mx Distributeure (AMDM) Asociación Nacional de Industrias http://www.anipac.com.mx Kunststoff-Verband del Plastico (ANIPAC)
Asociación de la Industria Verband der Maquiladora y de Exportación http://www.aim.org.mx Lohnveredelungs- (AIM) Industrie Cámara Mexicana de la Industria http://www.cmic.org Bauverband de la Construcción (CMIC) Cámara Minera de México http://www.camimex.org.mx Bergbau-Verband (CAMIMEX) Fachzeitschriften Reportero Industrial http://www.reporteroindustrial.com Industrie allgemein El Empaque y Conversión http://www.elempaque.com Verpackungen Metalmecánica http://www.metalmecanica.com Metallbearbeitung Fachmessen TECMA (Tecnología en http://www.tecma.org.mx Werkzeugmaschinen Maquinas-Herramienta) Kunststoff- und PLASTIMAGEN http://www.plastimagen.com.mx Verpackungs- Maschinen Industriemaschinen und Expo Manufactura http://www.expomanufactura.com.mx Anlagenbau Internetportale zur Branche Manufactura http://www.manufactura.mx Industrie Obras http://www.obrasweb.mx Bauwirtschaft Dieser Artikel ist relevant für: Mexiko Maschinen- und Anlagenbau, allgemein KONTAKT Florian Steinmeyer 0228/24993-248 Ihre Frage an uns
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