Buyer Personas und Kundennutzenanalyse - Einsatz und Nutzen bei der Mediengruppe Oberfranken Fachverlage - Kongress der Deutschen ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Buyer Personas und Kundennutzenanalyse Einsatz und Nutzen bei der Mediengruppe Oberfranken Fachverlage 17.05.2018 1
Agenda 1. Die Mediengruppe Oberfranken Fachverlage 2. Buyer Personas – Ziel und Vorgehen 3. Kundennutzenanalyse – Ziel und Vorgehen 17.05.2018 2
Mediengruppe Oberfranken – Fachverlage Ausgangslage 2013 Fachzeitschriften, Fachbücher und Ergänzungswerke Krankenhausmanagement (seit 1934) Schulleiter ABC (seit 1937) Erste medizinische Fachtitel aus der Naturheilkunde und Onkologie KPI Umsatz: 5,4 Mio. € Mitarbeiter: 32, davon 6 Azubis und Volontäre 17.05.2018 3
Mediengruppe Oberfranken – Fachverlage Ausgangslage 2013 • Weiteres Wachstum durch gezielte Investitionen möglich • Von bestehendem Autorennetzwerk profitieren • keine Überlebenschance, sobald sich (internationale) Konzerne in • Motivierte Mitarbeiter die Branchen einkaufen • Hohe Flexibilität und • Nachteile beim Beherrschen Geschwindigkeit neuer Technologien • Gesellschafter stehen hinter dem Fachverlag und dessen Strategie 17.05.2018 4
Diese strategischen Herausforderungen haben wir uns 2013 gegeben: • Ausbau Digitalangebote • TOP 3 Arbeitgeber • Ausbau • Höherer Bekanntheitsgrad der MGO Fachverlage Veranstaltungsangebote • Wachstum zu mittlerer Größe (8-10 Mio. Euro Jahresumsatz) • Lernen in allen • Verteidigungsfähige Marktposition Bereichen − Von Dritten − Von Kunden − Von Mitarbeitern • Suche nach weiteren Persönlichkeiten • Verstärken unseres Netzwerkes 17.05.2018 5
Mediengruppe Oberfranken – Fachverlage Stand 2017 Fachzeitschriften, Fachbücher und Ergänzungswerke 2017 Krankenhausmanagement u. Medizintechnik Bildung Schulmedizin Naturheilkunde Grundstücksbewertung KPI Umsatz: 9,0 Mio. € → + 64 % Mitarbeiter: 56, davon 6 Azubis u. Volontäre 17.05.2018 6
Klar – jeder will so nah wie möglich am Kunden sein! Der Markt Unser Angebot Was der Die Kunde will Konkurrenz “We’re not competitor obsessed, we’re customer obsessed. We start with the customer and we work backwards.” “If you are truly obsessed about your customers it will cover a lot of your other mistakes” Jeff Bezos 17.05.2018 8
2 Bedürfnisse, Werte, Antrieb: Was will die Persona eigentlich? 17.05.2018 11
2 Bedürfnisse, Werte, Antrieb: Was will die Persona eigentlich? Welche Medien, Formate, Stilmittel und Aufbereitungsformen sprechen diese Werte an und sollten deshalb verstärkt genutzt werden? 17.05.2018 12
3 Aufgaben und Tätigkeiten: Was machst du so, wo gibt´s ein Problem – und wie sieht meine Lösung aus? 17.05.2018 13
Einsatz des Persona-Modells im Bereich Optik • Das neu zusammengestellte Team findet ein gemeinsames Bild der Zielgruppe. Buyer Personas dienten als Katalysator, um die verschiedenen Vorstellungen der Zielgruppe auf einen Nenner zu bringen. • Der Blick für die Bedürfnisse der Kunden wird geschärft. Die Wachsamkeit gegenüber den Anforderungen aus dem Markt wurde erhöht. Es wird vor allem klar, was man noch nicht weiß. • Die ersten Ableitungen führen zu einer Fokussierung. Aus der Fülle der möglichen Aufbereitungsformate werden die ausgewählt, die wahrscheinlich am besten geeignet sind. • Wir betrachten die Entwicklung als Prozess. Unsere ersten Annahmen sollen uns helfen beim Start, damit wir möglichst grobe Fehler vermeiden und bald loslegen. Dann verfeinern wir schrittweise. 17.05.2018 14
Einsatz des Persona-Modells im Bereich KU • Die Tätigkeiten der Zielgruppe wurden genau betrachtet. Daraus konnten im ersten Schritt die richtigen Fragen zur Überprüfung abgeleitet werden. • Die daraus folgenden Produktideen konnten bewertet und zielgerichteter entwickelt werden. • Markenstrategie rückt dabei in den Fokus 17.05.2018 15
Personas sind ein wesentlicher Baustein bei der Weiterentwicklung der Strategie Sie • machen Zielgruppen für alle schnell fühlbar • sind strategische Leitplanken • durchdringen das ganze Unternehmen 17.05.2018 16
Die Kundennutzenanalyse: Grundkonzept • Im Kern wird modelliert, wie das Preis/Leistungs-Verhältnis des eigenen Angebots abschneidet im Vergleich zum Preis/Leistungs-Verhältnis der Alternativen, die der Kunde in Betracht zieht: − Preis → Perceived Decider Cost (vom Entscheider wahrgenommene Kosten). − Leistung → Perceived Decider Benefit (vom Entscheider wahrgenommener Nutzen). • Die Kundennutzenanalyse postuliert, dass der Kunde dem Angebot mit der besten Cost/Benefit-Ratio den Vorzug gibt. • Die Kundennutzenanalyse beantwortet die folgende Frage: Wie attraktiv ist unser Angebot – aus Kundensicht – im Vergleich zu seinen Alternativen in der Kaufentscheidung. Quelle: Orengo (2013): Kundennutzenanalyse im strategischen Marketing, Innovationsprozess und im strategischen Vertrieb 17
Schritt 1: Definieren der betrachteten Kaufentscheidung (Excel-Tool: Cover Sheet) • Das Bild zeigt die Alternatives Map einer Kundennutzenanalyse. Die Alternativen mit dem größten Abstand von der dick ausgezogenen Fair Value Line haben den höchsten (pers. Netzwerk), resp. geringsten (andere Fachzeitschriften) Kundennutzen. • Sämtliche Angebote, die rechts von der Fair Value Line liegen, besitzen alle einen positiven Kundennutzen. • Alle Angebote, die links von der Fair Value Line liegen, befinden sich in einer strategisch schlechten Position. Ihr Kundennutzen ist negativ. Quelle: Orengo (2013): Kundennutzenanalyse im strategischen Marketing, Innovationsprozess und im strategischen Vertrieb 18
Die Kundennutzenanalyse: Alternatives Map • Es ist zu definieren, welches Geschäft der Kundennutzenanalyse unterzogen werden soll und um welche Kaufentscheidung es geht. • Im Minimum muss festgehalten werden, von welchem Kundensegment gesprochen wird, und in welcher Situation/in welchem Kontext sich solche Kunden befinden, wenn die Kaufentscheidung ansteht. • Wer ist mit Kunde gemeint und welche(s) Problem(e) gilt es bei Ihm zu lösen? Quelle: Orengo (2013): Kundennutzenanalyse im strategischen Marketing, Innovationsprozess und im strategischen Vertrieb 19
Schritt 2: Identifizieren der Alternativen in der Kaufentscheidung (Excel-Tool: Alternatives Profile) • Wer sind die Konkurrenten (Problemlösungsalternativen) und welchen Marktanteil haben sie? Neben den Konkurrenten der Branche bzw. der Gelben Seiten darf der Substitutionswettbewerb nicht vergessen werden. • Im Beispiel sind die Alternativen nicht nur andere Fachzeitschriften. Der Hauptwettbewerber kommt oftmals aus einer ganz anderen Branche, hier im Beispiel: Veranstaltungen, Fachmessen, digitale Angebote. Die Kaufentscheidung heißt aus Kundensicht ja nicht „Auswahl einer Fachzeitschrift“, sondern „wie gelangt ein Facharzt zu aktuellem Fachwissen“. Alternatives in Decision (Competition) Select A0 Concept Ophthalmologie on A1 andere Fachzeitschriften on A2 digitale Angebote von Unternehmen on A3 Veranstaltungen (Kongresse, Tagungen, Seminare) on A4 Außendienst- und Vertreterbesuche on A5 Fachmessen (in- und Ausland) on A6 persönlich adressierte Direktwerbung on A7 Kundenzeitschriften von Unternehmen on A8 persönliches Netzwerk on Quelle: Orengo (2013): Kundennutzenanalyse im strategischen Marketing, Innovationsprozess und im strategischen Vertrieb 20
Schritt 3: Erstellen des Benefit Profiles (Excel-Tool: Benefit Profile) • Das Benefit Profile besteht aus drei Komponenten: − Erstens muss identifiziert werden, anhand welcher Benefit-Kriterien die Kunden entscheiden. Gerade in reifen Märkten gleichen sich die Produkte sehr stark und die Kaufentscheidung wird viel stärker von Kriterien im Bereich Service, Image/Status oder sonstige Zusatznutzen gesteuert (Richtwert: nicht mehr als 12 Kriterien). − Die zweite Komponente ist die Gewichtung der Benefit-Kriterien.1 − Drittens enthält das Benefit Profile die Performance aller Alternativen in der Kaufentscheidung in den einzelnen Kriterien (aus Kundensicht!). Hilfreich bei der vergleichenden Bewertung ist eine Skala von 1 (schlecht) bis 10 (nicht besser vorstellbar).2 1 1 1 1 1 Decider Benefit Profile A3 - Veranstaltungen (Kongresse, A0 - Concept Ophthalmologie2 A1 - andere Fachzeitschriften2 A2 - digitale Angebote von Benefit of decision, as perceived by the decider Tagungen, Seminare) 2 A4 - Außendienst- und Vertreterbesuche2 Unternehmen2 Weight1 B01 Seriosität/ anerkannte Größe (Marke) 15% 7 9 4 10 4 B02 Aktualität 5% 9 9 5 9 8 B03 Vorselektion und Bewertung von Inhalten 10% 9 9 3 8 3 B04 Weiterbildungsangebote (CME) 5% 8 6 8 10 1 B05 fachlicher Austausch 15% 1 1 3 10 2 B06 Nutzen für den Berufsalltag 20% 9 9 7 9 4 B07 geringer Bearbeitungsaufwand 20% 8 8 8 2 7 B08 gute Aufbereitung (Struktur/Überblick) 10% 8 8 8 10 6 Quelle: Orengo (2013): Kundennutzenanalyse im strategischen Marketing, Innovationsprozess und im strategischen Vertrieb 21
Schritt 4: Erstellen des Cost Profiles (Excel-Tool: Cost Profile) • Im Kern ist das Cost Profile identisch aufgebaut wie das Benefit Profile. • Kaufentscheidungen können mehrere Kostenkriterien enthalten. Oft werden sie als einmalige Ausgaben, wiederkehrende Ausgaben, Risikokosten und Opportunitätskosten kategorisiert. • Die Gewichtung der Kostenkriterien ist identisch mit der Gewichtung des Benefit Profile. • Im Unterschied zum Benefit Profile wird die Performance nicht mit einer Skala von 1-10 bewertet, sondern mit einem Kostenindex. Das eigene Produkt wird über alle Kriterien mit 100 bewertet; alle weiteren Alternativen dann im Vergleich dazu. Decider Cost Profile A3 - Veranstaltungen (Kongresse, A0 - Concept Ophthalmologie A1 - andere Fachzeitschriften A7 - Kundenzeitschriften von A8 - persönliches Netzwerk A6 - persönlich adressierte A2 - digitale Angebote von Cost of decision, as perceived by the decider A4 - Außendienst- und Tagungen, Seminare) Vertreterbesuche Direktwerbung Unternehmen Unternehmen Weight C01 Einmalgebühren/Abopreis, Eintrittsgebühren … 30% 100 110 100 300 100 100 100 100 C02 Zeitaufwand 70% 100 100 130 500 300 100 100 120 Quelle: Orengo (2013): Kundennutzenanalyse im strategischen Marketing, Innovationsprozess und im strategischen Vertrieb 22
Schritt 5: Bearbeiten des Must-Have-Profiles (Excel-Tool: Must-Have-Profile) • Oft wird das als kaufentscheidend deklariert, was intern den meisten Aufwand verursacht oder was in einem bestimmten Beruf als hoher professioneller Standard gilt. Aus Kundensicht stellen sich die Dinge jedoch oft anders dar. • Empfehlung: Bei der detaillierten Bearbeitung des Benefit Profile kann man feststellen, was aus Kundesicht Must-Have-Kriterien sind. Dies sind meistens Kriterien, die über alle Alternativen gleich mit 9 oder 10 bewertet wurden. • Die Must-Have-Kriterien werden nicht mit einer Skala bewertet, sondern lediglich mit ok oder nok (not ok). A0 - Concept Ophthalmologie A1 - andere Fachzeitschriften Must-Have Profile A7 - Kundenzeitschriften von A8 - persönliches Netzwerk A6 - persönlich adressierte A2 - digitale Angebote von (Kongresse, Tagungen, A4 - Außendienst- und A3 - Veranstaltungen Criteria that mus be fulfilled by an alternative in order Vertreterbesuche Direktwerbung to Unternehmen Unternehmen Seminare) be considered in the decision, as perceived by the decider Switch M01 fachliche Informationen on ok ok ok ok ok ok ok ok M02 anerkannte Autoren aus dem Fachgebiet on ok ok ok ok ok ok ok ok Quelle: Orengo (2013): Kundennutzenanalyse im strategischen Marketing, Innovationsprozess und im strategischen Vertrieb 23
Interpretation Alternatives Map • Situationsanalyse: Welche Alternativen zieht der Kunden in seiner Kaufentscheidung in Betracht? Wie nimmt er für jede dieser Alternativen den Gesamt-Benefit wahr? Wie nimmt er für jede dieser Alternativen die Gesamt- Kosten wahr? Wie ist die Cost/Benefit-Sensitivität des Marktes? Wer ist Benefit-Leader? Wer ist Cost-Leader? Wer ist Kundennutzen-Leader? • Die Kaufwahrscheinlichkeit ist für Alternativen auf der Fair Value Line ähnlich hoch. Man kann davon ausgehen, dass sie im Vergleich zu den anderen Alternativen ihre relativen Marktanteile in etwa halten werden. • Höher ist die Kaufwahrscheinlichkeit für Alternativen, die im unteren Dreieck liegen. Aus Kundensicht bieten diese viel Benefit zu geringen Kosten. Es darf von wachsenden relativen Marktanteilen ausgegangen werden. • Im oberen Dreieck ist die Kaufwahrscheinlichkeit kleiner. Alternativen im oberen Dreieck bieten aus Kundensicht im Verhältnis wenig Benefit zu hohen Kosten. Es muss von sinkenden relativen Marktanteilen ausgegangen werden. Quelle: Orengo (2013): Kundennutzenanalyse im strategischen Marketing, Innovationsprozess und im strategischen Vertrieb 24
Fazit 1. Strategie wird vom Kundennutzen abgeleitet und nicht vom Produkt. 2. Personas und Kundennutzen geben Orientierung - von der Strategie bis zu konkreten Maßnahmen. 3. Bewusstsein für die Bedeutung des Kunden wird geschärft. 4. Führung muss diese Haltung vorleben. 17.05.2018 25
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Bernd Müller Dr. Harald Henzler b.mueller@mgo-fachverlage.de h.henzler@smart-digits.com 17.05.2018 26
Sie können auch lesen