Aktuell 33. DGII-Tagung 14 - 16. Februar in Berlin
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Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie aktuell Februar 2019 33. DGII-Tagung 14. – 16. Februar in Berlin fotolia.com/ Jan Christopher Becke DGII-Einladung und Begrüßung – Programm 2019 Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, bilder, die uns vor Herausforderungen Neuigkeiten zu Materialien, Implanta- sehr geehrte Damen und Herren, stellen. Auf der kommenden DGII-Tagung tionstechniken wie Preloaded IOL, Kunst- werden wir uns auch aktuellen Entwick- linsenberechnungen sowie Sonderlinsen der Vorstand der DGII lungen widmen – was passiert mit dem wie multifokale und torische IOL. Schließ- und besonders auch medizinischen Wissen, wie werden neue lich werden neue Entwicklungen in der ich freuen sich da- Methoden zugelassen und was ist „fake Glaukomchirurgie einschließlich der rauf, Sie nach 1994 science“? Kammerwinkelchirurgie mit und ohne und 2012 wieder in Da die Medizin und Wissenschaft sich Stents und die Verbindung zur Retinolo- der Hauptstadt zur immer weiter spezialisiert, wird es bei gie mit einer eigenen Sitzung vorgestellt. kommenden 33. DGII- der kommenden Tagung einen Aus- Neben dem wissenschaftlichen Programm Christopher Tagung begrüßen zu tausch mit anderen Gesellschaften, wie wird wieder das bewährte Fort- und Aus- Wirbelauer dürfen, die vom 14. der EuCornea, ESCRS und AECOS sowie bildungsforum angeboten werden mit bis 16. Februar 2019 dem BVA geben – mit eigenen Sitzungen Kursen, Wetlabs und dem bewährten stattfindet! Der Ta- und Referaten. OP-Pflegeprogramm. gungsort im Andel’s Hotel liegt nicht weit Zahlreiche nationale und internationale Zum Gesellschaftsabend werden wir in der alten Mitte Berlins und ermöglicht Referenten aus vielen europäischen Län- der alten Mitte Berlins am Gendarmen- Tagen und Wohnen unter einem Dach. dern haben zugesagt, und es verspricht, markt im historischen Kassensaal des Diesmal wird das Hauptthema „Heraus- erneut eine wirklich interessante Tagung Humboldt-Carées die Möglichkeit haben, forderungen in der modernen Ophthal- mit einem breiten Themenspektrum zu den wissenschaftlichen Austausch weiter mochirurgie“ sein, welches vielfältige werden. Dieses reicht von der Hornhaut zu vertiefen. Themenkomplexe beinhaltet. Im Allge- mit Themen wie SMILE, Corneal Inlays, Es wird also vieles zu erlernen und er- meinen wird als Herausforderung eine Crosslinking und neue Behandlungs- leben geben bei der kommenden DGII schwierige, sehr anspruchvolle, aber möglichkeiten des Keratokonus bis zur 2019! auch interessante Aufgabe verstanden. Vorderkammer mit phaken Intraokular- Wir freuen uns auf Ihr Kommen und la- In der Ophthalmochirurgie gibt es trotz linsen und Kunstlinsenfixationen ohne den Sie ganz herzlich nach Berlin ein! des enormen Fortschritts immer wieder Kapselapparat. Ein Schwerpunkt werden, besondere Situationen und Krankheits- wie immer, Intraokularlinsen sein mit Ihr Christopher Wirbelauer Inhalt IOL-Fixation in der Femto-Rhexis: Laser Blended Vision bei Myopie/ Interimsergebnisse der myopem Astigmatismus . . . . . . . . . . . .5 Ansprache des DGII-Präsidenten . . . .2 europäischen Femtis-Studie . . . . . . . . .3 Interna. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2 Endothelschutz 2.0 . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 Multifokallinsen im Vergleich Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 – welche für wen?. . . . . . . . . . . . . . . . . . .4 Multimodale Bildgebung. . . . . . . . . . . .8
2 DGII aktuell | Februar 2019 Ansprache des DGII-Präsidenten zur Tagung 2019 Liebe Kolleginnen und Kollegen, ihren Facetten repräsentiert. Ungeach- Als Ophthalmochirurgen müssen wir tet des ursprünglichen Namens unserer nicht nur immer wieder unser eige- es ist mir eine Freude, Fachgesellschaft sind inzwischen fast alle nes Können und Wissen hinterfragen, Sie zur Jahrestagung Subdisziplinen der operativen Augen- sondern auch die Qualität unseres In der DGII in Berlin be- heilkunde bei uns vertreten. Über unsere strumentariums. Die DGII sieht sich in grüßen zu können! historisch gewachsene Kernkompetenz der Verantwortung, ihre Mitglieder, die Wir kommen in einem hinaus, die im internationalen Titel der ophthalmologische Community und die Teil Berlins zusammen, DGII besonders deutlich wird – „German Öffentlichkeit kompetent zu unterrich- den viele Besucher viel- Society for Cataract and Refractive Sur- ten, wenn sich Probleme abzeichnen. So Burkhard Dick leicht noch nicht ken- geons“ – finden sich auf der Jahresta- haben wir fast umgehend nach Veröf- nen, der in all seiner gung auch die Glaukomchirurgie und die fentlichung von Mitteilungen durch die Ursprünglichkeit und Vitreoretinalchirurgie wieder. FDA die Problematik der erhöhten Gefahr in seiner Dynamik ein Spiegelbild der Vor allem in der Katarakt- und Refrak- von Endothelzellverlust nach Implanta- einen stetigen Wandel durchmachen- tivchirurgie sind wir an Erfolgsraten tion des MIGS-Stents CyPass Mikrostent den Hauptstadt ist. Und wen es nach den gewöhnt, um die uns Kollegen anderer in der Glaukomchirurgie über verschie- Vorträgen und Wetlabs in die Innenstadt chirurgischer Fächer beneiden. Das Ge- dene Medien zu diesem Thema infor- zieht, der ist dank der exzellenten Ver- neralthema unserer Tagung macht in- miert – mehrere Woche bevor diese Er- kehrsanbindung in wenigen Minuten des deutlich, dass viele dieser Erfolge für scheinungen bei einigen Patienten für am Ziel. den Patienten mitunter hart erkämpft Schlagzeilen in der deutschsprachigen Gleichwohl bin ich mir angesichts des sind. Denn das diesjährige Generalthe- Presse sorgten. Ähnlich sind wir bei der vielfältigen Programms dieser 33. Tagung ma ist die Planung und Durchführung Warnung vor Komplikationen mit dem sicher, dass jedwede Gedanken an die At- operativer Eingriffe bei schwierigen Aus- Raindrop-Inlay verfahren. Wir möchten traktionen Berlins erst nach Absolvierung gangssituationen. Diejenigen unter uns, Sie ermuntern, uns nicht nur zum Jah- eines langen Kongresstages aufkommen. die seit der Morgenröte der refraktiven reskongress zu besuchen, sondern auch Wieder einmal hat die Programmkom- Chirurgie auf diesem Feld aktiv sind, wis- an den übrigen 363 Tagen des Jahres die mission ein Angebot erarbeitet, das die sen: Die einst jungen Patienten, die sich vielfältigen Informationen auf unserer moderne Ophthalmochirurgie in (fast) all Eingriffen wie der radiären Keratotomie, Website, bei Facebook, in unseren Presse- der PRK, der dann aufkommenden Lasik mitteilungen und den Beiträgen in der und anderen Methoden unterzogen, sind Zeitschrift OPHTHALMO-CHIRURGIE zu Personalia jetzt im „Kataraktalter“ und kommen mit nutzen. Wir freuen uns über Ihr Feedback einer ähnlich großen Erwartungshaltung und Ihre Anregungen. Vorstandsmitglieder zu diesem Eingriff wie 20 oder 30 Jahre Lassen Sie mich abschließend noch ein- Prof. Dr. H. B. Dick (Präsident) zuvor zu jener Intervention, mit der sie mal auf unseren Tagungsort zu sprechen Prof. Dr. A. J. Augustin (Vizepräsident) Brillenfreiheit anstrebten und meist kommen. Es ist in diesem Jahr genau 30 Prof. Dr. G. U. Auffarth auch erlangten. Diese Patienten sind fast Jahre her, dass es in Berlin und in ganz (Generalsekretär) noch die machbarere Herausforderung. Deutschland zu Veränderungen kam, die PD Dr. C. Wirbelauer (Schatzmeister) Die Bandbreite okulärer Vorbefunde ist vieles zum Besseren verändert haben. Prof. Dr. M. Blum groß und eine jede Situation – sei es ein Der Tagungsort im Ostteil Berlin lag im Dr. P. Hoffmann Zustand nach perforierender Verletzung, Februar 1989 für Augenärzte aus Köln, ein postuveitisches Auge oder eine sehr Bochum, München oder Hamburg sehr Prof. Dr. M. Kohlhaas harte Linse mit lockerer Zonula – er- weit entfernt – und umgekehrt waren Prof. Dr. A. Liekfeld fordert ein individuelles Vorgehen. Dies diese Städte für die hiesigen Kollegen trifft umso mehr auf Situationen zu, die kaum oder gar nicht erreichbar. Die erste neben der spezifischen Operationstech- DGII-Tagung, 1987 in Gießen, fand nahe Ankündigungen nik auch noch ein individuelles Hilfsmit- einer hässlichen Grenze statt. Das ereig- 34. Kongress der DGII 2020 tel benötigen wie Augen mit Irisdefekten. nisreiche Jahr 1989 hat sie beseitigt. Bei 12. – 15. Februar 2020 in Mainz Auch diese „schwierigen Fälle“ können allen gelegentlichen Schwierigkeiten: Es Kongresspräsident: wir glücklicherweise meist so operieren, ist zusammengewachsen, was zusam- Prof. Dr. Norbert Pfeiffer dass die Patienten die in zahlreichen Stu- mengehört, auch in der Ophthalmolo- 35. Kongress der DGII 2021 dien gepflegte postoperative Befragung gie – ein Grund für Dankbarkeit und für 25. – 27. Februar 2021 in Dortmund mit einem „Ja, wir würden uns wieder Optimismus. Kongresspräsident: für diesen Eingriff entscheiden!“ beant- Herzlichst Dr. P. Hoffmann worten können. Ihr Burkhard Dick
DGII aktuell | Februar 2019 3 IOL-Fixation in der Femto-Rhexis: Interimsergebnisse der multizentrischen prospektiven europäischen Femtis-Studie Die Entwicklung der ren Optikoberfläche. Zwei größere längs- tation und Fixation von den Chirurgen Femtosekundenlaser ausgerichtete Flügel und zwei schma- sehr positiv beurteilt. assistierten Katarakt- lere seitliche Flügel sollen die Linse in Die funktionellen Fernvisusergebnisse chirurgie (FLACS) hat einer 5,0 – 5,2 mm großen Kapsulotomie waren sehr gut (unkorrigiert 0,12 – 0,13 neue Wege für die Im- halten. logMAR über alle Zeitpunkte; korrigiert plantation von Intra- Die primären Endpunkte der Studie 0,0 logMAR). Die IOL-Rotation lag im okularlinsen (IOL) eröff- waren die IOL-Position (Dezentrierung, Durchschnitt unter einem Grad. Das ist Gerd U. Auffarth net. Durch die präzise Rotation, Tilt), funktionelle Ergebnisse deutlich besser als Studienergebnisse und fast hundertpro- und Nachstar. Die Patienten wurden aus der Literatur, die Rotationen von 2,7 zentige Reproduzierbar postoperativ in der ersten Woche, nach – 5,3 Grad aufwiesen. Die durchschnitt- keit der FLACS-Kapseleröffnung kann die- 6 – 8 Wochen, 6 Monaten und 12 Mona- liche Dezentrierung der Femtis-IOL lag se zur Fixation einer speziell designten IOL ten nachuntersucht. Spezielle Retroillu- bei unter 0,1 mm (Literaturvergleich: genutzt werden. Die Fixation einer IOL in minationsphotos in Mydriasis wurden 0,38 – 0,57 mm). Der IOL-Tilt (gemes- der Rhexis ist nicht neu. Seit Jahren wird am Readingcenter (IVCRC, Univ.-Augen- sen mit der Pentacam) lag um 1 Grad die „bag-in-the-lens“-IOL von Tassignon klinik Heidelberg und Institut für an- im Vergleich zu den Literaturdaten von in der vorderen und einer hinteren Rhexis gewandte Mathematik) analysiert und 2,5 – 3,01 Grad. Der Nachstar wurde als mittels eines speziellen Haptik/Flügelde- ausge wertet. Bisher konnten 240 Au- wichtiger Untersuchungsparameter an- sign eingesetzt. Die von ihr vorgestellten gen nach 12 Monaten nachuntersucht gesehen, da die Femtis-IOL eine gewisse Ergebnisse zeigen eine sehr gute Rotati- werden. Das Alter der Patienten betrug Entfernung zur Hinterkapsel hat und ihr onsstabilität. Die FLACS ermöglicht mit den 72 ± 7,6 Jahre, der präoperativ korrigier- nicht anliegt. Nach 12 Monaten wurden entsprechenden Bildgebungsverfahren te Fernvisus war 0,56 ± 0,28 LogMAR. Die bei 10 von 240 Patienten eine Nd-YAG- wie OCT-Technologie oder Scheimflugsys- mittlere implantierte IOL-Stärke war Laserkapsulotomie durchgeführt. temen eine sehr genaue Kapsulotomie in 320,32 ± 2,33 dpt. Als Fs-Laser für die Die Femtis IOL bietet mit ihrer reprodu- Bezug auf Durchmesser und Lokalisation FLACS wurde überwiegend der Lensar zierbaren effektiven IOL-Position eini- (Pupillenmitte/optische Achse, etc.). Fs-Laser eingesetzt. Die durchschnitt- ge Vorteile gegenüber der klassischen Im Rahmen einer prospektiven, multizen- liche Rhexisgröße betrug mit diesem Kapelsackfixation. Die Studie zeigte trischen, europaweiten Studie wurde die Laser 4,95 ± 0,10 mm. Die Fixation der hervorragende Daten für Rotationssta- Femtis FB-313 G hydrophile Acrylat-IOL IOL in der Kapsulotomie hat die OP-Zeit bilität, Zentrierung und Tilt. Die Lern- (Oculentis) bei 336 Augen (183 Patien- nur unwesentlich verlängert. Die durch- kurve zur IOL-Fixation ist für einen er- ten) eingesetzt. Die IOL hat einen Optik- schnittliche OP-Dauer betrug 12,58 ± 6,9 fahrenen Chirurgen flach. Eine relevante durchmesser von 5,7 mm und einen Ge- Minuten. Ein Einriss der Kapsulotomie Verlängerung der OP-Dauer war nach samtdurchmesser von 10,5 mm. Sie ist kam bei 2 von 323 (0,6%) der Operatio- kurzer Einübungsphase nicht zu sehen. bikonvex mit einer asphärischen hinte- nen vor. Generell wurde die IOL-Implan- Die Symbiose von FS-Laser-Technologie und IOL-Design ist eine konsequente Entwicklung mit entsprechend guten Ergebnissen. Durch die exzellente sta- bile Fixation eignet sich die Femtis-Platt- form sehr gut für torische Optiken und Multifokal- IOL. Die Nachstarper- formance muss langfristig untersucht werden. Die Kapsulo rhexisfixation der Femtis ist auch mit anderen Kapsuloto- mietechniken (Zepto, manuell etc.) an- wendbar. Der Fs-Laser stellt allerdings eine optimale Technik für die Erstellung der präzisen und reproduzierbaren Kap- sulotomie dar. Abbildung 1: Femtis-IOL Abbildung 2: Schematische Darstellung der G. U. Auffarth, Heidelberg Fixation der Femtis-IOL in der Rhexis
4 DGII aktuell | Februar 2019 Multifokallinsen im Vergleich – welche für wen? Die Implantation von für eine Multifokallinse schaffen muss, IOL ausgesucht werden. Denn inzwi- Multifokallinsen bzw. ist das postoperative Refraktionsergeb- schen sind sehr viele Modelle verschie- pseudoakkommodati- nis ohne Astigmatismus (< 0,5 dpt). Die dener Hersteller mit unterschiedlichsten ven Intraokularlinsen Möglichkeiten, dies zu erreichen, sind optischen Prinzipien auf dem Markt er- (IOL) hat sich inzwi- verschieden, eine sehr gut vorhersehbare hältlich. Dabei zielen die Multifokallin- schen in der Presbyopie und zuverlässige Methode sind die tori- sen auf unterschiedliche Dominanzen in chirurgie als die effek- schen Multifokallinsen, die inzwischen der Lichtverteilung und Foki-Aufteilung Anja Liekfeld tivste und etablierteste von mehreren Herstellern angeboten ab. Das derzeit am häufigsten genutzte Methode durchgesetzt. werden. Multifokallinsen-Prinzip der Diffraktion Dennoch sind auch die Das Problem der nicht erreichten Brillen- beruht auf der Erzeugung zusätzlicher intraokularen Multifokallinsen nach wie freiheit nach Implantation einer multi- Brennpunkte durch Lichtbeugung. Wäh- vor Kompromisslösungen, die im klini- fokalen IOL ist jedoch das gravierendere, rend ursprünglich ausschließlich Bifokal- schen Alltag Probleme oder Unzufrie- denn die Motivation bei den Patienten linsen durch Diffraktion erzeugt wurden, denheit bei den Patienten hervorrufen für die Wahl einer solchen Sonderlinse hat sich zuletzt das Prinzip der Trifokal- können. Dabei stehen zwei mögliche Pro- ist ausschließlich das Erreichen der Bril- linse (z. B. AT LISA tri/Carl Zeiss Meditec; bleme im Vordergrund: lenunabhängigkeit. Jeder Patient hat Fine Vision/Bausch&Lomb; PanOptix / 1. Der Patient benötigt trotz Implanta- unterschiedliche Bedürfnisse in Bezug Alcon) durch Diffraktion durchgesetzt. tion einer Multifokallinse eine Brille. auf die Lesetätigkeit, Beleuchtungsver- Damit ist es den Patienten möglich, nicht 2. Der Patient beklagt optische Neben- hältnisse, Computerarbeit, Naharbeit nur in der Nähe und Ferne, sondern zu- wirkungen, wie Halos, Blendempfindlich- oder Tätigkeiten im Intermediärbereich. sätzlich im Intermediärbereich einen gu- keit, Geisterbilder oder reduziertes Kon Um Enttäuschungen bei den Patienten ten Visus zu erreichen. Dies ist vor allem trastsehen. zu vermeiden, ist es entscheidend, im für Patienten, die auf die häufige Nut- Um optische Nebenwirkungen für den Vorfeld zu klären, welche Erwartungen zung von Computern angewiesen sind, Patienten nicht zu verstärken, sind vor realistisch erfüllbar sind. Eine detaillierte von Vorteil. In den Defokuskurven zeigt allem perioperative Grundsätze zu be- Anamnese-Erhebung ist daher unerläss- sich bei den Trifokallinsen nicht mehr achten, wenn Multifokallinsen einge- lich. Dabei sollte im Speziellen abgeklärt die typische Zweigipfeligkeit, sondern setzt werden. Dazu gehören nicht nur die werden, welchen Tätigkeiten im Alltag ein breiteres Plateau zwischen Fern- und intraoperativen Bedingungen, sondern hauptsächlich nachgegangen wird, ob Nahfokus (Abbildung 1). Auf der anderen auch alle prä- und postoperativen, an- Autofahren bei Dunkelheit unerlässlich Seite sind nahdominante Multifokal gefangen bei den spezifischen Vorunter- ist, welcher Leseabstand bevorzugt wird, linsen (z.B. Tecnis MF-Linse/Johnson & suchungen wie Keratometrie, Pupillo- wie die Lichtverhältnisse beim Lesen sind, Johnson Vision, mit einer Nahaddition metrie und Hornhaut-Topografie bis hin in welchem Abstand und wie viel am von +4,0 dpt) geeignet für primär myo- zu einer großzügigen Indikation für eine Computer gearbeitet wird und bei wel- pe Patienten, die es gewohnt sind, in YAG- Kapsulotomie. Die wesentliche Be- chen Tätigkeiten ggf. eine Brille akzeptiert einem Leseabstand von < 30 Zentimetern dingung allerdings, die der Operateur wird. Danach kann dann die passende zu lesen und dies auch nach der Opera- Abbildung 1: Defokuskurven unterschiedlicher Multifokallinsen- Abbildung 2: Lesegeschwindigkeit zweier trifokaler diffraktiver Multi- Typen mit unterschiedlicher Gewichtung der Foki. fokallinsen. Ein durchschnittlicher Leser schafft 150 Wörter/Minute. Ein Visus von 0,3 logMAR ist für durchschnittlichen Zeitungsdruck nötig.
DGII aktuell | Februar 2019 5 tion bevorzugen und dabei weniger Wert schen Ferne und Nähe (zirka 30 cm) er- friedenheit der Patienten, sondern das auf den Intermediärbereich legen. Da- zeugt. Mit unterschiedlichen Prinzipien Gesamtdesign der IOL in Abstimmung bei ist im Alltag nicht der Nahvisus als versuchen die Hersteller, sich dem an- mit den Bedürfnissen des Patienten. So Momentaufnahme im Testsetting ent- zunähern. Mit insgesamt weniger opti- ist es inzwischen mehr denn je aufgrund scheidend, sondern vor allem auch die schen Nebenwirkungen behaftet sind die der Fülle der angebotenen Modelle als Lesegeschwindigkeit, die daher bei den IOL mit sogenanntem „erweiterten“ Fokus Operateur entscheidend, die Unterschie- unterschiedlichen Linsen im Vergleich (Symfony/Johnson & Johnson Vision), die de zwischen den Modellen zu kennen, getestet werden sollte (Abbildung 2). jedoch in der Nähe und beim Lesen eine einen Überblick über die verschiedenen Ideal wäre eine pseudoakkommodative schwache Addition erfordern. Designs zu haben und die Bedürfnisse IOL, die in der Defokuskurve ein breites Zusammenfassend ist nicht immer die des Patienten präoperativ zu erfassen. und hohes Plateau in einem Bereich zwi- Anzahl der Foki entscheidend für die Zu- Anja Liekfeld, Potsdam Laser Blended Vision bei Myopie/myopem Astigmatismus bei Presbyopie mittels einer vergrößerten optischen Zone: vorläufige Ergebnisse Das Konzept der „Laser Bei der Auswertung lagen Daten von 43 Ergebnisse Blended Vision“ wur- Augen vor. Das Durchschnittsalter bei Nach drei Monaten betrug das mittle- de von Reinstein und der Operation betrug 45 Jahre, wobei der re sphärische Äquivalent -0,32 dpt ±0,6 Kollegen vor rund 10 jüngste Patient 38 und der älteste 53 Jah- dpt, wobei aufgrund der Unterkorrektur Jahren in die Laserchir re alt war. Das präoperative sphärische am „Nah-Auge“ wie erwartet die Span- urgie eingeführt und Äquivalent betrug 4,52 dpt ± 2,05 dpt (also ne groß war, nämlich von -1,75 bis +0,75 wird heute von Carl von -9,5 bis -1,13). Der höchste präoperati- dpt. Erwartungsgemäß gab es nur drei Walter Sekundo Zeiss Meditec unter ve Zylinder betrug -2,52 Zylinderdioptrien Augen, die eine Zeile beim bestkorrigier- dem Handelsnahmen bei einem Mittelwert von -0,67. Alle Be- ten Visus verloren haben, während 19 Presbyond® vertrieben. handlungen wurden entweder mit dem Augen eine bzw. zwei Augen zwei Zeilen Das Ziel der Behandlung soll darin be- Excimerlaser MEL 80 oder MEL 90 (Carl hinzugewonnen haben. Der binokulare stehen, eine Art modifizierte Monovision Zeiss Meditec) mit einer Ablationszone sc-Visus betrug bei allen Patienten min- herbeizuführen, indem durch eine gezielte von 6,4 – 6,5 mm durchgeführt. Die Zen- destens 1,0, bei 60 % 1,25 und bei 14 % 1,6. Erhöhung der sphärischen Aberration, ins- trierung erfolgte auf das erste Purkinje- Der binokulare Nahvisus ohne Korrektur besondere im intermediären Bereich, in Bild. Der Flap hatte eine programmierte war bei 98 % 0,63, bei 84 % 1,0. Lediglich der sogenannten „blend zone“, ein vollwer- Dicke von 110 µm und wurde mit dem ein Patient hatte einen Nahvisus unter tiges binokulares Sehvermögen erhalten VisuMax® Femtosekundenlaser (Carl Zeiss 0,5 (Abbildung 1). Da die Zylinderkorrek- bleibt und damit die Stereopsis im Gegen- Meditec) geschnitten. tur aller 46 Augen perfekt war, scheint satz zur reinen Monovision weniger leidet. Die Presbyond®-Software legt bei myoper Ablation eine Ablationszone von 6 mm zu- grunde, da das dahinterstehende Nomo- gramm von Reinstein und Kollegen sich auf diese Zone bezieht. Heute ist es üblich, mit größeren Ablationszonen zu arbeiten. Daher besteht das Ziel dieser retrospekti- ven Untersuchung, das objektive refraktive und das subjektive Zufriedenheitsergeb- nis unter Verwendung von 6,4 – 6,5 mm großen Ablationszonen zu bewerten. Patienten und Methoden Diese retrospektive Untersuchung schließt Philipps Universität 50 Augen (25 Patienten) ein, die im Rah- men ihrer Presbyond®-Behandlung bei bestehender Myopie und/oder myopem Astigmatismus die 3-Monats-Kontroll- untersuchung wahrgenommen haben. Abbildung 1: Binokularer sc Nahvisus in %
6 DGII aktuell | Februar 2019 der schlechtere Nahvisus eher auf eine Stand mit 10. Auch die iatrogene Aniso- Obwohl ein klarer Trend zur Überkorrek- Ungenauigkeit der sphärischen Korrek- metropie wird gut vertragen; hier geben tur besteht, sind die Patienten dennoch tur zurückführbar zu sein. Es zeigte sich die Patienten eine Durchschnittsnote von zufrieden: Wie ist dies zu verstehen? eine eindeutige Überkorrektur, die mit 8,5 an. Zunächst gilt es festzustellen, dass die der Höhe der zu behandelnden Myopie Überkorrektur im Durchschnitt bei etwa zunahm. Hingegen zeigt die Veränderun- Diskussion einer halben Dioptrie liegt, so dass vie- gen der sphärischen Aberration eine sehr Die bisherigen vorläufigen Ergebnisse le unserer jung-presbyopen Patienten kontrollierte Erhöhung von -1,0 auf 0,32 deuten darauf hin, dass eine Femto- dies offensichtlich gut akkommodieren (Malacara-Notation), wobei die Streu- Lasik-Monovision unter Verwendung der können. Eine weitere Erklärung wäre die breite zwischen 0 und 0,61 µm liegt. Bei „Laser Blended Vision“ Software den bin- mäßig erhöhte sphärische Aberration, dem Patientenfragebogen auf einer Ska- okularen Sehakt gut erhält und nahezu die durch die Erhöhung der Tiefenschärfe la von 0 bis 10 werten die Patienten das alle Patienten im Nah- und Fernbereich eine höhere Toleranz bei dem sc Visus er- Sehen in der Ferne mit 9,25 als besonders Brillenfreiheit verschafft. Ein besonders möglicht. gut, während die Nähe mit 6,8 als gut zu wichtiges Ergebnis dieser Untersuchung Walter Sekundo, bezeichnen wäre. Der Zwischenbereich ist, dass die Verwendung einer größeren Anke Messerschmidt-Roth, Marburg erhält eine Note von 8,5 und die Zufrie- Ablationszone eine entsprechende An- denheit erreicht den höchstmöglichen passung des Nomogramms erfordert. Endothelschutz 2.0 ser-assistierte Kataraktoperation (FLACS) re Injektion des VE können nun störende nutzen wir seit mehr als einem Jahr die Linsenrindenanteile von der Innenseite In der Augenheilkunde patienteneigene vordere Linsenkapsel als der am Endothel klebenden Kapsel auf werden Viskoelastika mechanischen, autologen Schutz für das die Seite gedrängt werden. Bei dieser Ak- (VE) am häufigsten aus Hornhautendothel. tion sollte man jedoch dafür sorgen, dass raumtaktischen Grün- das VE durch die äußere Inzision ablaufen den und zum Schutz Operationsmethode kann, da sonst eine Überfüllung der Vor- von intraokularen Struk Der Femtosekundenlaser (Victus, Bausch+ derkammer möglich wird. Danach geht turen verwendet. Bei Lomb) präpariert bei der FS-Laser-assis- Raphael Neuhann der klassischen manu- tierten Kataraktoperation eine 360° frei ellen Phakoemulsifi- flotierende Kapsulotomie. Anschließend Impressum kation (PE) verwenden wird ein VE bestehend aus 50 % Natri- DGII aktuell viele Operateure die Viskoelastika zusätz- umhyaluronat und 50 % Chondroitinsul- Erscheinungsweise: 2 x jährlich lich gerne auch als Endothelschutz. Denn fat unter die vordere Linsenkapsel inji- Herausgeber: Deutschsprachige je länger die PE dauert, umso mehr wird ziert. Auf diesem viskoelastischen Kissen Gesellschaft für Intraokularlinsen- Implantation, interventionelle in aller Regel das Hornhautendothel be- schwimmt die Kapsel unter permanenter und refraktive Chirurgie lastet. Deshalb gibt es schon seit langem Zugabe des VE bis an das Endothel. Durch Sekretariat: Congress Organisation Gerling die Idee, das Endothel mechanisch zu Schwenken der Kanülenspitze kann die GmbH, Werftstr. 23, 40549 Düsseldorf Tel.: 0211-592244, Fax: 0211-593560 schützen. Durch die Femtosekundenla- 4,5 – 5 mm große vordere Linsenkapsel info@congresse.de exakt an das Hornhautzentrum platziert Redaktion: Katja Lorenz werden (Abbildung 1). Ist die Kapsel am Grafik und Layout: Alexander Lorenz Endothel angekommen, ist es hilfreich Dr. Reinhard Kaden Verlag GmbH & Co. KG die restliche Vorderkammer mit dem VE Maaßstr. 32/1, 69123 Heidelberg zu füllen, damit mit sanftem „viskoelas- info@kaden-verlag.de tischem“ Druck diese dort auch kleben www.kaden-verlag.de bleibt. Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag der DGII enthalten. In einigen Fällen ist es nötig Linsenrin- denreste zu beseitigen, die auf der Unter- Haben Sie einen interessanten Beitrag seite der Linsenkapsel kleben, damit der oder Mitteilungen für die nächste Ausgabe der „DGII aktuell“? Einblick auf das Operationsgebiet klar ist. Wenden Sie sich an: Diese Linsenreste lassen sich ebenfalls PD Dr. med. C. Wirbelauer, Ärztlicher Direktor, Abbildung 1: 4,5 mm Kapsulotomieschutz mit dem VE entfernen, indem die Kanü- Augenklinik Berlin-Marzahn GmbH, lenspitze nahe an die Innenseite der Lin- Brebacher Weg 15, 12683 Berlin nach Kataraktoperation und Linsenimplan- ch.wirbelauer@augenklinik-berlin.de tation senkapsel geschwenkt wird. Durch weite-
DGII aktuell | Februar 2019 7 es wie gewohnt weiter: Hydrodissektion, Kapsel-Endothelschutz und das andere der Phakoemulsifikation entfernt. Die aVor Beginn der Emulsifikation sollte ohne diesen Schutz bei sonst identischen Laserkapsulotomie bleibt unter Verwen- man unbedingt darauf achten, dass die Operationsbedingungen durchgeführt dung der beschriebenen Technik bis zum Infusionsöffnungen des Phakotips nicht wurde. Am ersten Tag, 1 Woche und 3 Schluss im Auge bzw. am Endothel und mit dem VE verklebt sind, da sonst ein Wochen postoperativ zeigte sich kein sta- wird als letztes entfernt. Während sich „corneal burn“ möglich ist. Also erst ein tistisch signifikanter Unterschied der er- bei unkomplizierter FLACS bisher keine wenig Material auf der Linsenoberfläche hobenen Daten bei der Endothelzellzahl statistisch signifikanten Vorteile nach- aspirieren bis man sicher ist, dass die In- und Pachymetrie zugunsten einer der weisen lassen, konnte durch diese klini- fusion läuft. Die Lernkurve dieser Tech- beiden Methoden. sche Untersuchung bestätigt werden, nik ist zunächst flach. Was jedoch eines dass das patienteneigene Endothel den längeren Lernprozesses bedarf, ist zum Diskussion Kapselschutz unbeschadet übersteht. An- einen die Reproduzierbarkeit und zum Die Besonderheit, dass der Femtosekun- ders könnten die Ergebnisse bei kompro- anderen die Entfernung der Linsenrinde denlaser eine in sich geschlossene Kap- mittiertem Endothel, wie beispielsweise von der Innenseite der Kapsulotomie. sulotomie reproduzierbar gestaltet, er- bei Fuchs‘scher Endotheldystrophie, sein, Das Ende der Lernkurve ist erreicht, wenn öffnet erstmals die Möglichkeit, dieses wo wir postoperativ ein glasklares Horn- der Kapselschutz bis Ende des Eingriffes glasklare Gewebe als autologes Schutz- hautstroma und kaum Descemetfalten gelingt (Abbildung 1). schild für das Hornhautendothel zu nut- nachweisen konnten. zen. Diese neuartige Technik, die wir seit Wir sind deshalb überzeugt, dass dieser Ergebnisse 2017 permanent weiter entwickeln, stellt autologe, homologe und zudem kosten- Wir untersuchten bei 30 Patienten (60 einen kleinen Paradigmenwechsel bei günstige Endothelschutz ein unschlag- Augen), welche die beidseitige Kata der modernen Kataraktoperation dar. Die barer Vorteil der FLACS ist – und weitere raktoperation wünschten, die Endothel- manuell gerissene Kapsulorhexis eignet Untersuchungen dies bestätigen werden. zelldichte sowie die Hornhautdicke vor sich für diese Form des Endothelschut- Raphael Neuhann, Nick Piravej, und nach dem Eingriff, wobei mit Ein- zes leider nicht. Bis heute wird der lose München verständnis der Patienten ein Auge mit Teil der vorderen Linsenkapsel zu Beginn
8 DGII aktuell | Februar 2019 Multimodale Bildgebung der Netzhaut Der Begriff Multimo- cyaningrün-Angiografie und die Spektral- ortsgetreue Funktion der Netzhaut ge- dale Bildgebung wur- domänen- oder Swept-Source Optische ben (Mikroperimetrie). Die multimodale de bereits in vielen an- Kohärenztomografie eingesetzt. Weitere Bildgebung sollte bei der Untersuchung deren Fachrichtungen speziellere Bildgebungsverfahren sind die von Patienten mit chorioretinalen Erkran- verwendet, lange be- Nahinfrarot-Reflektometrie, die Fundus- kungen (einschließlich hereditärer Netz- vor er auch in die Oph- autofluoreszenz, die Laserscanning-Oph- hautdystrophien) sowie von Patienten mit thalmologie Einzug thalmoskopie, Funktionsuntersuchungen Erkrankungen des vitreoretinalen Grenz- Albert J. Augustin hielt. Das „Cardiology wie die Mikroperimetrie und die OCT- bereichs (wie epiretinale Membranen Imaging Council“ defi- Angiografie. Jedes dieser Verfahren hat oder durchgreifende Makulaforamina) so- nierte die multimodale spezifische Merkmale und kann be- wohl prä- als auch postoperativ eingesetzt Bildgebung als „effiziente Integration von stimmte Strukturen/Funktionen eindeu- werden mit dem Ziel, die Pathophysiologie zwei oder mehr bildgebenden Verfahren, tig darstellen bzw. evaluieren. So liefern von vielen retinalen und vitreoretinalen um die Fähigkeit zu diagnostizieren, die angiografische Untersuchungen Details Erkrankungen noch besser zu verstehen, Therapie zu wählen oder das Ergebnis über das Gefäßsystem und die Durch- die erforderlichen chirurgischen Maß- zu prognostizieren, zu verbessern“. Kürz- blutung der Netzhaut, während die übri- nahmen festzulegen und deren Erfolg zu lich wurde auch eine übereinstimmende gen Verfahren die strukturelle Integrität dokumentieren. Definition der multimodalen Bildgebung untersuchen bzw. Aufschluss über die Albert J. Augustin, Karlsruhe für die Ophthalmologie vorgeschlagen: „Der Einsatz von mehr als einer bild- gebenden Technologie, um Bilddaten gleichzeitig oder innerhalb einer kurzen Zeitspanne zu generieren, die sich gegen- seitig mit dem Ziel von Diagnose, Pro- gnose, Management und Kontrolle der Erkrankung ergänzen.“ Die Kombination mehrerer Bildgebungsverfahren hat viele Vorteile. Durch die Betrachtung der oku- lären Strukturen „aus mehreren Blick- winkeln“ erhält man mehr Details über krankhafte Veränderungen – aber auch über die Pathogenese der jeweiligen Er- krankung. Die zunehmende Bedeutung der multimodalen Bildgebung ist nicht zuletzt eine Folge der technischen Weiter- entwicklung der ophthalmologisch rele- vanten Bildgebungsverfahren (Spectralis, Heidelberg Engineering). Zahlreiche in- novative Bildgebungsmodalitäten ermög- lichen die zwei- und dreidimensionale Darstellung der Netzhaut, entweder „en face“ oder im Querschnitt, teilweise sogar in Echtfarben. Abbildung 1: Multimodale Bildgebung einer chorioidalen Neovaskularisation bei AMD. a) Farbfundusfotografie. b) Fluoreszeinangiografie mittlere Phase. c) Fluoreszeinangiografie In der ophthalmologischen Diagnostik Spätphase. d) SD-OCT: deutliche Pigmentepithelelevation mit signifikanter Verdickung werden am häufigsten die Farbfundus- der ellipsoiden Zone und kleine subretinale Flüssigkeitsansammlung (Pfeil). e) OCT-A: große fotografie, die Fluoreszein- oder Indo- korallenförmig verzweigte Neovaskularisation in der äußeren Netzhaut. Die DGII dankt folgenden Firmen für die freundliche Unterstützung dieser Ausgabe der „DGII aktuell“:
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