Gut älter werden im Grund: Aufbruch 2020 - Abschlussdokumentation September 2021 Reinhard Bohne, M.Eng. Simone Gretsch, M.Sc - Stadt Böblingen
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Gut älter werden im Grund: Aufbruch 2020 Abschlussdokumentation September 2021 Reinhard Bohne, M.Eng. Simone Gretsch, M.Sc. Im Auftrag der Stadt Böblingen Institut für Stadtplanung und Sozialforschung Stuttgart/Berlin 2021
2 GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020 Dokumentation: Institut für Stadtplanung und Sozialforschung Stuttgart/Berlin Im Auftrag der: Stadt Böblingen Fotos: Weeber+Partner Unterstützt durch das Ministerium für Soziales und Integration aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg im Rahmen des Programms "Quartier 2020 – Gemeinsam.Gestalten." (jetzt: "Quartier 2030")
4 GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020 Inhalt 1 Einführung ................................................................................................................... 5 2 Prozessablauf und Methodik ....................................................................................... 8 3 Dokumentation der Beteiligungsbausteine ................................................................ 10 3.1 Kontaktlose Beteiligung im Sommer 2020 ........................................................ 10 3.2 Workshoptag, 25. September 2020 .................................................................. 11 3.3 Austauschtreffen, 20. November 2020, 20. April 2021, 12. Mai 2021 .............. 16 3.4 Sommerfest im Grund mit Projekt-Check, 9. Juli 2021 ..................................... 17 4 Ergebnisse ................................................................................................................. 19 4.1 Startklare Projekte ............................................................................................ 19 4.2 Vorbereitete Projekte ........................................................................................ 21 4.3 Offene Projektideen .......................................................................................... 24 5 Fazit und Handlungsempfehlungen ........................................................................... 25
GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020 5 1 Einführung Übersichtsplan des Stadtteils. Stadt Böblingen. Der Böblinger Stadtteil Grund befindet sich zwei Kilometer südwestlich des Zentrums und wird begrenzt durch die Schönbuchbahn im Norden, die Tübinger Straße im Osten, den bewaldeten Grünzug zur Diezenhalde im Süden sowie landwirtschaftliche Flächen im Westen. Die Stadt Böblingen hat im Stadtteil eine besondere Ausgangslage festgestellt: ¯ Attraktivität: Der stadtinterne Wanderungssaldo bleibt negativ, voraussichtlich weil der Stadtteil bei einem Teil der Böblinger Bevölkerung als nicht attraktiv wahrgenommen wird. Es ist auffällig, dass Menschen im Alter ab 60 aus dem Stadtteil fortziehen. Trotzdem gilt: wer bleibt, wohnt gerne hier. ¯ Alternde Bevölkerung: Der Grund gehört mit einem Ü-60 Anteil von knapp 30% an der Gesamtbevölkerung zu den vier "ältesten" Stadtteilen Böblingens. Aufgrund eines auch hohen Anteils der Bevölkerung zwischen 45 bis 60 Jahren ist auch in Zukunft weiterhin mit einem starken Senioren- und Rentneranteil zu rechnen. ¯ Migrationshintergrund: Hoher Anteil von Spätaussiedlern / Russland-Deutschen und Menschen türkischer Herkunft. ¯ Strukturell: Es fehlt eine definierte Quartiersmitte, das Zentrum des Stadtteils hat wenig Aufenthaltsqualität. Freiräume sind häufig in Gemeinschaftsbesitz bzw. nicht städtisch. ¯ Allgemein: Keine nennenswerte Lobby für den Stadtteil z.B. durch Funktionsträger. Handlungsbedarf besteht im Stadtteil insbesondere bei: ¯ Pflegeinfrastruktur: Bedarf an Altenpflegeeinrichtungen und -angeboten, kultursensible Altenpflege (Verbleib im Quartier); ¯ Soziale Infrastruktur: Bedarf an nachbarschaftlicher Kommunikation, Vernetzung und Hilfeleistung; ¯ Bedarf an seniorengerechten Angeboten. Daher hat die die Stadt Böblingen 2019 einen Quartiersentwicklungsprozesses im Rahmen vom Förderprogramm "Quartier 2020" (jetzt: "Quartier 2030") durchgeführt, bei dem Ansätze zum guten Älterwerden im Quartier gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Einrichtungen vor Ort entwickelt wurden. Als auffälliges Erkennungszeichen des Prozesses
6 GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020 diente ein großes rotes Sofa auf Rädern, welches in allen Beteiligungsphasen und der Öffentlichkeitsarbeit präsent war. 2020 und 2021 sollte es an die Umsetzung gehen. Daher wurde aufbauend darauf das Projekt "Gut älter werden im Grund: Aufbruch 2020" durchgeführt. Dafür stand unter anderem eine von der Stadt neu erworbene ehemalige Sparkassenfiliale zur aktuellen Nutzung als Quartierstreff zur Verfügung. Bis zum Sommer 2021 sollte mit den Menschen vor Ort konkret geplant werden, was im Gebäude und bei den Kooperationspartnern stattfinden soll, welche Angebote auf Interesse stoßen und wie aus den Räumlichkeiten der gewünschte "Treff im Grund" wird. Außerdem sollten die vielen Ideen zur nachbarschaftlichen Unterstützung in Zusammenarbeit von Quartiersbewohnerinnen und - bewohnern sowie Einrichtungen vor Ort weiterentwickelt und konkretisiert werden. Ziele für den Prozess Übergeordnete Ziele: ¯ Verbesserung der Lebensqualität für Ältere im Stadtteil Grund durch Aktivierung und Be- teiligung von Stadtteilbewohnerinnen und -bewohner zur gegenseitigen Unterstützung. ¯ Stärkung der nachbarschaftlichen Kommunikation, Vernetzung und Hilfeleistung. ¯ Niedrigschwellige, nachbarschaftliche Unterstützung, die den positiven Zusammenhalt im Stadtteil fördert. ¯ Klima für eine generationenübergreifende positive Gestaltung des Stadtteils. ¯ Mit Aktivitäten Selbstwirksamkeit erfahrbar machen, aktive Beteiligung verstetigen. ¯ Erleben von Gemeinschaft. ¯ Ein attraktives Umfeld. ¯ Gute Versorgungsstrukturen und Hilfe-Netzwerke. ¯ Niedrigschwellige Unterstützung und Beratung durch das Seniorenbüro im Stadtteiltreff. ¯ Identifikation von Multiplikatoren, die Personen aus ihrem persönlichen Netzwerk für An- gebote aktivieren, insbesondere aus dem nichtdeutschen Teil der Bevölkerung ¯ Identifikation der Bewohnerinnen und Bewohner mit dem Stadtteil erhöhen ¯ Bedarfsgerechte Informationswege für die Bewohnerschaft finden ¯ Vernetzung von verschiedenen Generationen anregen, damit Angebote auch weiterbe- stehen, wenn Engagierte altern und weniger intensiv tätig sein können. Teilziel: Belebung "Treff Im Grund": ¯ Ausgestaltung des neuen Stadtteiltreffs ¯ Funktion als Kommunikationsplattform übernehmen ¯ Freizeitangebote zur Geselligkeit ¯ Kurz- und mittelfristige Konkretisierung der Projektideen Teilziel: Stärkung Nachbarschaft, Quartier: ¯ Alltagshilfe von Tür zu Tür im Grund zusammen mit einem Kooperationspartner etablie- ren ¯ Bekanntmachung der vorhandenen Angebote und Räumlichkeiten im Stadtteil ¯ Neue Personen gewinnen für die Gestaltung und die Nutzung von Angeboten Weeber+Partner hatte dabei den Auftrag ¯ die Stadt Böblingen zur Prozessgestaltung, Methodik und fachlichen Inhalten zu beraten. Dazu gehörten inhaltliche und konzeptionelle Überlegungen zu den einzelnen Baustei- nen, die Planung der Veranstaltungen, die Strukturierung der Ergebnisse und Schluss- folgerungen.
GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020 7 ¯ die Beteiligten zur Selbstaktivierung und Verantwortungsübernahme zu motivieren. ¯ sie bei organisatorischen Verabredungen zur Umsetzung ehrenamtlich geleiteter Ange- bote zu unterstützen. ¯ Anregungen zur Profil-stärkenden und effektiven weiteren Arbeit im zentralen Stadtteil- treff und an anderen Begegnungsräume im Stadtteil zu geben. ¯ Veranstaltungen zu moderieren. ¯ Ergebnisse zusammenfassend zu dokumentieren und zu beraten.
8 GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020 2 Prozessablauf und Methodik Ablaufplan zu Beginn des Projekts Weeber+Partner, 2020. Zur Beteiligung und Aktivierung der Bürgerschaft im Quartier wurden folgende Bausteine eingesetzt: ¯ Begleitgruppe bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung, Ko- operationspartner und Bürgerschaft – Planung Prozess, Einbindung bei Organisation. ¯ Auftakt "Workshoptag" im Treff im Grund – Anknüpfung an vorhergehenden Prozess, neue Interessierte gewinnen, Projektideen diskutieren und ergänzen ¯ 3 darauffolgende Austauschtreffen mit stärkerem Arbeitscharakter – Gegenseitiger Be- richt der Arbeitsgruppen, Austausch, Entwicklung neuer Ideen, Weiterentwicklung vor- handener Ideen in Kleingruppen ¯ Abschlussveranstaltung – Feierlicher Abschluss, Vorstellung entwickelter Projektideen durch Mitmach-Angebote ¯ Danach: Evaluation, Empfehlungen zur Weiterführung Durch die Corona-Pandemie musste der Zeitplan immer wieder angepasst werden. Während das Projektteam zu Beginn lediglich von einer zeitlichen Verschiebung ausging, wurden ab Sommer 2020 vermehrt auch andere Formate eingesetzt. Zudem war es während der Kontaktbeschränkungen (v.a. April-Juni 2020, Oktober 2020-April 2021) kaum möglich, Angebote testweise durchzuführen oder sich in Arbeitsgruppen vor Ort zu treffen. Aufgrund der erschwerten Bedingungen wurde die Laufzeit und Förderdauer des Projekts von Juni 2021 auf November 2021 verlängert.
GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020 9 Tatsächlicher Ablaufplan des Projekts Weeber+Partner, 2020. Unabhängig von den Beteiligungsveranstaltungen, die von Weeber+Partner begleitet wurden, fanden folgende Angebote statt: ¯ Info-Veranstaltung „Von A nach B im Grund – Unterwegs im Stadtteil und in der Umgebung“ am 11. Dezember 2019. Anlass: Zahlreiche Anregungen, Kritikpunkte und Nachfragen zur Verkehrssituation im Stadtteil. Inhalt der Veranstaltung: Verständliche Erläuterung des Buskonzepts und Beantwortung der im Prozess formulierten Fragen zum Thema Mobilität und Barrieren im Stadtteil. Diskussion und Sammlung im Anschluss. Wer muss wohin? Wann? Wie oft? Wo hakt's? Wo sind Versorgungslücken da und wo fehlt es an Information? ¯ Maßnahmen zur Verbesserung der Kommunikation im Stadtteil: Aushänge im Treff im Grund, regelmäßige Artikel im Amtsblatt zu Angeboten und zum Projektfortschritt, vor Ort Präsenz mit Ansprechpersonen im Treff im Grund. ¯ Seniorenbüro im Stadtteiltreff als Modellprojekt der niedrigschwelligen Seniorenberatung. Anknüpfung am zentralen Beratungsangebot der städtischen Informations-, Anlauf- und Vermittlungsstelle IAV. Funktion wurde erweitert zu einem Stadtteilbüro mit festen Kontaktzeiten der IAV-Stelle, der offenen städtischen Seniorenarbeit und der Fachstelle für bürgerschaftliches Engagement. Die hier vorliegende Dokumentation bezieht sich nicht auf die oben genannten Angebote und auch nicht auf die Angebote der Kooperationspartner, sondern auf die Ergebnisse des Stadtteilentwicklungsprozesses, mit Fokus auf den Beteiligungs- und Aktivierungsformaten.
10 GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020 3 Dokumentation der Beteiligungsbausteine 3.1 Kontaktlose Beteiligung im Sommer 2020 Durch die Corona Pandemie wurde der für das Frühjahr 2020 angesetzte Projektstart zeit- lich verschoben. Um in dieser Zeit trotz der gebotenen physischen Distanz die soziale Nähe aufrechtzuerhalten, wurde im Sommer 2020 vor dem zukünftigen "Treff im Grund" eine auffällige "Rote Wand" aufgestellt, die von Menschen aus dem Stadtteil jederzeit kontaktlos mit Anregungen und Ideen beschrieben werden konnte. Es wurde aufgefordert, sich zu folgenden Fragestellungen auf der Wand zu äußern: ¯ „Sie sind gefragt: Was können wir gemeinsam östlich und westlich des Maurener Wegs verbessern?“ ¯ „Sie sind Experte: Was brauchen Sie und andere Menschen aus dem Stadtteil an Unterstützung?“ ¯ „Sie können mitgestalten: Das Gebäude hinter Ihnen wird zum Stadtteiltreff. Welche Veranstaltungen und Angebote wünschen Sie sich?“ ¯ „Sie können unterstützen! Mit welchem Wissen, welchen Fähigkeiten können Sie sich einbringen?“ Verbunden war das Beteiligungsformat mit der Einladung zur Auftaktveranstaltung. Über das Amtsblatt, Aushänge und den Projekt-Verteiler wurde das Angebot angekündigt. Die Ergebnisse aus dem Vorgängerprozess waren an der Glasfront des Gebäudes ausgehängt, sodass sich auch neue Interessierte informieren konnten. Außerdem wurde auf der Projekthomepage www.boeblingen.de/grund eine digitale Pinnwand eingerichtet, an der regelmäßig die Einträge auf der analogen roten Wand dokumentiert wurden. So war es möglich, sich ortsunabhängig einzubringen – auch für Personen die aus Vorsichtsgründen nicht im Stadtteil unterwegs waren. Die Mitglieder des Projektteams waren erfreut, wie gut dieses Angebot angenommen wurde. Die rote Wand füllte sich von Tag zu Tag mit konstruktiven Vorschlägen (Vorschläge s. Liste ab Kapitel 4): Die rote Wand vor dem Stadtteiltreff und im Internet. Weeber+Partner, 2020.
GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020 11 3.2 Workshoptag, 25. September 2020 Eindrücke vom Workshoptag. Weeber+Partner, 2020. Am Freitag, den 25. September 2020 fand ein Workshoptag zum Auftakt statt. Ziel war es, die Ideen aus dem Vorgängerprozess zusammenzutragen und in thematischen Kleingrup- pen zu konkretisieren: Was wollen wir erreichen? Wer kümmert sich? Was sind die nächsten Schritte?. Der Workshoptag wurde von einer Großgruppenveranstaltung in drei zeitlich ge- trennte (10.00-12.00, 13.00-15.00, 15.30-17.30 Uhr) Kleingruppen aufgeteilt, sodass der notwendige Hygieneabstand eingehalten werden konnte. Zur Veranstaltung kamen insge- samt ca. 30 Bewohnerinnen und Bewohner, wobei die Anzahl in den einzelnen Arbeitsgrup- pen sehr unterschiedlich ausfiel. Auf besonders großes Interesse stieß die Konzeption des Treff im Grund, weshalb hier auch mit Abstand die meisten Teilnehmenden anwesend wa- ren. In den Arbeitsgruppen wurden immer alle Ideen und Projektvorschläge als Gesamt- schau gezeigt und gemeinsam diskutiert. Ziel war es, konkrete nächste Schritte zur Umset- zung einzelner Projektideen zu vereinbaren. Programm 10.00 Uhr Begrüßung, Organisatorisches, Rückblick 10.15 Uhr Einführung Veranstaltung, Zusammenfassung Ergebnisse ¯ Vorstellung der drei Arbeitsgruppen: o Nachbarschaft und Begegnung o Treff im Grund o Hilfe und Unterstützung ¯ Vorstellung Projektideen, Kooperationspartner, Engagierte 10.30 Uhr Arbeitsphase Arbeitsgruppe 1: Weiterentwicklung / Konkretisie- rung Projektideen ¯ Diskussion und Ergänzung vorhandener Projektideen ¯ Weiterentwicklung und Konkretisierung Ca. 12.00 Uhr Zusammenfassung, Ausblick Arbeitsgruppe 2 und Arbeitsgruppe 3 jeweils um 13 Uhr und 15.30 Uhr, im organisatorischen Aufbau identisch ab 18.00 Uhr Ergebnispräsentation, offizielle Eröffnung Stadtteiltreff
12 GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020 Arbeitsgruppe 1: Nachbarschaft und Begegnung In Arbeitsgruppe 1 beschäftigten sich die Teilnehmenden mit den Fragestellungen: ¯ Wie können wir uns als Nachbarn besser kennenlernen und im Alltag unterstützen? ¯ Wie können wir Angebote und Räume in unserer Nachbarschaft besser nutzen? ¯ Wo würde ich mitmachen? Was könnte ich selbst beitragen? Impulsgeberin war Frau Feuersänger, Leiterin der IAV-Stelle (Informations-, Anlauf- und Vermittlungsstelle), mit der Vorstellung ihrer Angebote. Es lagen folgende Projektideen und Maßnahmenvorschläge vor: Mithilfe bei Stra- Kaffeenachmittag oder Grill- Werkzeugkasten Nachbar- ßenumgestaltung abend: Gemeinsam bei den schaftsfest: Was braucht‘s Gartenfreunden und anderswo für eine Hocketse? Begrünungskonzept für Außenanlagen Der Grund wird Wo finde ich Wir brauchen bunt: Wände im mit Sitzgelegenhei- was: Wegweiser Mülleimer! Stadtteil bemalen, ten (mit „Garten- für den Grund freunden“) Grünflächen be- pflanzen, Plätze Alt und jung ge- verschönern meinsam: Putzete Hundetreff- im Stadtteil punkt Frühstücksmeile durch den Grund mit Auslauf / Frühstück vor dem Haus Sitzbänke (an Halte- stellen) Diskutiert wurden folgende Aspekte: ¯ Durch die Corona-Pandemie sind die Möglichkeiten zur Begegnung sehr eingeschränkt. Manche Angebote kann man abwandeln, andere nicht. In jedem Fall können die Ideen bis zum Frühjahr/Sommer weiterentwickelt werden. ¯ Wie macht man Werbung? Wie findet man weitere Leute? - Werbemittel: Liste, Postkasten, Amtsblatt, Plakate - Infos aushängen am Treff (Infostelle) ¯ Zur Putzete - Ist bereits geplant auf beiden Seiten des Maurener Wegs. - Zweiteilung: Am Wochenende durch Bewohnerinnen und Bewohner, unter der Wo- che durch Kinder aus Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen - Ziel: Sauberkeit, Kontakt und Spaß, gesellschaftliches Klima verbessern - Idee: Grund-Stammtisch der Blitz-Blank-Paten - Idee: Werbung bei Frau Gann (Verantwortliche bei der Stadt) ¯ Grün ist ausreichend vorhanden, aber die Gestaltung und Zugänglichkeit (z.B. Grünflä- chen entlang der Bahnlinien) sollte verbessert werden ¯ Hundetreffpunkt bereits am Ochsentrog vorhanden, evtl. wäre ein Treffpunkt näher am Grund gut. ¯ Abfalleimer für Hundekot und Tütchen werden benötigt.
GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020 13 Arbeitsgruppe 2: Hilfe und Unterstützung In Arbeitsgruppe 2 ging es um folgende Themen: ¯ Welche Angebote sind bereits gut? Welche fehlen? ¯ Wie können wir uns als Bewohnerinnen und Bewohner gegenseitig unterstützen? ¯ Wo würde ich gerne an einer Verbesserung eines bestehenden Angebots mitarbeiten? ¯ Wie machen wir die Angebote bekannt und gewinnen Mitstreiterinnen und Mitstreiter? Impulsgeber waren Frau Epting, Leiterin der offenen städtischen Seniorenarbeit, und Herr Brenner, Geschäftsführer der AWO, mit der Vorstellung ihrer Angebote. Es lagen folgende Projektideen und Maßnahmenvorschläge vor: Teilhabe für Mobilitäts- Information/Vortrag in türki- eingeschränkte, chro- scher Sprache über Betreu- Regelmäßige nisch Kranke, Covid19- ungsangebote für Ältere Sprechstunden mit Gefährdete städtischen Vertre- tern Hilfe im Alltag – gemeinsam repa- niedrigschwellige Hand- rieren, handwerken und flicken, werkstätigkeiten Unterstützung am Computer Ich biete: Coaching und Moderation Ältere und jüngere Einkaufsmöglichkeiten (Lebens- Spaziergänge mit Leute unterstützen mittel, Metzger usw.) in Laufweite älteren Menschen Hol- und Bring- Niedrigschwellige dienste, Nachbar- Nachbarschaftshilfe, Hilfe beim Einkaufen oder beim schaftshilfen z.B. durch Studenten / Gang zum Arzt „Schwarzes Brett“ junge Senioren für kleine Hilfen und anderes Wer kann helfen, wer will tauschen: „Schwar- Lebensmittelgeschäft um ohne Auto einkaufen zu zes Brett“ für kleine Hilfen und anderes können – vor allem für ältere Menschen wichtig! „Schwarzes Brett“ für kleine Hilfen und anderes Folgende weitere Projektideen wurden ergänzt: ¯ Nicht nur auf die Unterstützung von Älteren fokussieren: Wie können ältere Menschen jüngere unterstützen? Idee: Leihoma / Leihopa – Sozial- und Nachbarschaftszentrum einbeziehen ¯ Sprechstunde E-Technik ¯ Hilfe beim Ausfüllen von Formularen Diskutiert wurden folgende Aspekte: ¯ Verbesserung der Einkaufsmöglichkeiten: 1x/Woche Marktstand für Basis-Lebensmittel ¯ Möglichkeiten zur Werbung: - Schwarze Bretter in den Mehrfamilienhäusern zur Werbung nutzen à Abklären mit den Hausverwaltungen - Jahressozialkalender oder Jahresveranstaltungskalender - Newsletter für Unterstützungsangebote aufbauen - Einlegeblatt mit Angeboten zum Abfallkalender beilegen – erhält jeder Haushalt ¯ Angebote, um der Vereinsamung entgegenzuwirken. Gutes Beispiel: Wissens- und Ideenbörse
14 GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020 Arbeitsgruppe 3: Treff im Grund In der dritten Arbeitsgruppe wurden folgende Fragestellungen diskutiert: ¯ Was soll im Stadtteiltreff passieren? ¯ Welche Angebote und Veranstaltungen wünsche ich mir? ¯ Welche wären für mich oder Menschen aus meinem Umfeld interessant? ¯ Wo würde ich mitmachen? ¯ Was könnte ich selbst beitragen? Impulsgeberin war Frau Zelezik-Rebmann, Leiterin der Fachstelle für Bürgerschaftliches En- gagement, mit der Vorstellung von ihren Angeboten. Bewegungsange- Handarbeitstreff Im Alter in Bewegung: bote für Menschen Brettspiel- Sitzgymnastik, Spazier- treffen Ü50/ Ü70 treff und mehr Raumnutzung für Feste (TAC, Rommé, Rätsel, ...) Spielenachmit- Yoga-Kurse Ausflugsangebote Krabbelgruppe tage / -abende Stadtteilcafé wie Gymnastik spe- 1x in der Woche Nette das Emil ziell für Frauen helfe ich im Treff Toilette Singen/Musik Sportangebote für alle Treff für jüngere / ältere Senioren und Seniorinnen Ich mache mit beim Stadtteilgeschichte: Erinnerungen Erzählcafé Bastelnach- teilen, Fotos tauschen mittage auch zur Jahreszeit Treffpunkt für Alleinerziehende, verwaiste Eltern oder auch (z.B. Advents- Treffpunkt für Mütter, deren Kinder ausgezogen sind basteln) Diskutiert wurden folgende Aspekte: ¯ Noch zu klären: Wie soll der Treff in Zukunft heißen? ¯ Wie erreichen wir jüngere Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund? - Angebote sollten daran angepasst werden. - Kommunikation / Weitervermittlung über Amtsblatt ¯ Wo könnte ein Gymnastikangebot stattfinden? Welche Räume gibt es im Stadtteil? Idee: Schulhalle nutzen ¯ „Verein für Vielfalt“ möchte sich einbringen, unter anderem mit einem Spieletreff: - Backgammon am Donnerstag – z.B. immer der 2. Donnerstag des Monats? - Kann corona-konformes Spielen funktionieren? - niederschwellige Möglichkeit sich kennenzulernen – kaum Sprachbarriere ¯ Angebote aus dem Treff am See übertragen – was funktioniert dort gut? ¯ Gymnastik: 5 Esslinger des SV Böblingen im Treff anbieten à Anfrage an Vereinsleitung ¯ Ausflugsangebote: Reiseunternehmen Bauer auf der Diezenhalde organisiert beliebte Ausflüge à Ein Teilnehmer spricht diesen an ¯ Nicht nur Angebote für Ältere ¯ Singen und Musik ist ein niedrigschwelliges Angebot für Jung und Alt. Zurzeit durch Corona aber sehr eingeschränkt. ¯ Stadtteilcafé ist eine gute Idee – zwei Personen aus der Gruppe haben sich zur Unter- stützung bereit erklärt.
GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020 15 Der Tag wurde abgerundet durch eine grafische Darstellung / Visualisierung, in der die Ideen in Echtzeit grafisch festgehalten wurden (s. Titelseite). Das entstandene Bild ist inzwischen in einer der Fensterscheiben des Treffs im Grund zu sehen. Einzelne Symbole daraus wer- den im Programm-Flyer des Treff im Grund verwendet. Abschluss Nachdem die letzte Arbeitsgruppe um 17:30 Uhr beendet war, fand getrennt davon um 18:00 Uhr die Präsentation der erarbeiteten Ergebnisse der Arbeitsgruppen statt. Dabei waren auf- grund der Corona-Beschränkungen nur einzelne Personen aus den Arbeitsgruppen, von Ko- operationspartnern aber auch aus Politik und Verwaltung anwesend. So gab es die Möglich- keit für Interessierte, einen Eindruck aus allen Arbeitsgruppen zu erhalten. Zum Ende der Veranstaltung bedankte sich Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz für die Mit- wirkung der Teilnehmenden und sprach seine Anerkennung für die gute Arbeit unter er- schwerten Bedingungen aus. Gleichzeitig eröffnete er gemeinsam mit den Vertreterinnen und Vertretern des Amts für Soziales offiziell den Treff im Grund. Anschließend gab es im Außenbereich die Möglichkeit bei kleinen Snacks und Getränken ins Gespräch zu kommen. Abschluss des Workshoptags. Weeber+Partner, 2020.
16 GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020 3.3 Austauschtreffen, 20. November 2020, 20. April 2021, 12. Mai 2021 Ursprünglich waren die drei Austauschtreffen als Präsenz-Veranstaltungen geplant. In der großen Auftaktveranstaltung sollten die Ideen aus dem bisherigen Prozess zusammenge- fasst und in thematischen Kleingruppen konkretisiert und ausprobiert werden: Was wollen wir erreichen? Wer kümmert sich? Was sind die nächsten Schritte? Zwischen den weiteren Austauschtreffen sollten die Engagierten selbstorganisiert die Maßnahme umsetzen und ausprobieren. Durch die Corona-Beschränkungen änderte die Auftaktveranstaltung hinzu einem deutlich kleinerem Workshoptag mit weniger Teilnehmenden. In der Folge veränderte sich sowohl das Format als auch die Zielsetzung der Austauschtreffen: Zum einen konnten keine offenen Vor-Ort-Veranstaltung durchgeführt werden. Daher fanden alle drei Austauschtreffen digital als Zoom-Treffen statt. Es wurde die Teilnahme per Telefon ermöglicht, einzelne Teilneh- mende konnten sich mit dem gebotenen Hygieneabstand auch vor Ort an einem eingerich- teten Arbeitsplatz zuschalten, um die technische Hemmschwelle niedrig zu halten. Da die Engagierten keine Maßnahmen umsetzen oder nur wenige Test-Angebote stattfinden konn- ten, wurden die Austauschtreffen nicht zum Austausch über den aktuellen Stand der geplan- ten Projektideen genutzt. Stattdessen stand das Kontakthalten und die Ideensammlung von einzelnen corona-konformen Alternativ-Angeboten im Vordergrund. Die Themen der Austauschtreffen waren: ¯ 1. Austauschtreffen, am 20. November 2020 mit 5 Teilnehmenden Bericht über die aktuellen Entwicklungen im Treff, in den Teilprojekten und im Stadtteil. Aus- tausch zu den bestehenden Projekten. Planung corona-konformer Alternativen für einzelne Projektideen. ¯ 2. Austauschtreffen gemeinsam mit dem Stadtteilarbeitskreis am 20. April 2021 mit 12 Teilnehmenden Austauschtreffen mit bereits Engagierten aus dem Projekt und dem Stadtteilarbeitskreis AK Grund, der sich aus Einrichtungen und Engagierten aus dem Stadtteil zusammensetzt. Aus- tausch, wie bestehende Angebote (AK Grund) mit neuen Projektideen (Aufbruch 2020) ver- knüpft, gemeinsam gedacht und in gegenseitiger Unterstützung weiterentwickelt werden können. Stichwort: Synergieeffekte nutzen statt Konkurrenz aufbauen. Vorstellung und Dis- kussion der bereits entwickelten Ideen für Angebote und Projekte im Stadtteil. Information über die Aktivitäten des AK Grund. Diskussion, wie sich beide Gruppen gegenseitig ergän- zen oder unterstützen können. Virtueller Rundgang durch den Treff im Grund. ¯ 3. Austauschtreffen am 12. Mai 2021 mit 6 Teilnehmenden Rückblick auf den Austausch mit dem AK Grund. Aktueller Stand der einzelnen Teilprojekte wie z.B. Mittagstisch oder PC-Café. Planung des Sommerfests und des Projektabschlusses. 2. Online-Austauschtreffen und Begleitgruppe im hybriden Format. Weeber+Partner, 2021.
GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020 17 3.4 Sommerfest im Grund mit Projekt-Check, 9. Juli 2021 Impressionen vom Sommerfest. Weeber+Partner, 2021. Am 9. Juli wurde als Abschluss des Projekts ein Sommerfest rund um den Treff im Grund organisiert. Die Rahmenbedingungen waren fordernd: Bis zum Morgen des Fests war auf- grund der Infektions- und Wetterlage unklar, ob und wie die Veranstaltung stattfinden konnte. Unter diesen schwierigen Umständen wurde dank des Muts und einer gemeinsamen Kraft- anstrengung der Haupt- und Ehrenamtlichen aus dem Projektteam und den Einrichtungen im Stadtteil ein buntes Programm auf die Beine gestellt. Neben einer Information über den bisherigen Prozess und der Möglichkeit zur Begehung des Treffs, wurde corona-bedingt ins- besondere das Gelände rund um den Treff mit verschiedenen Angeboten bespielt. Ziel war es auch, den zahlreichen Engagierten, die ihre Angebote in der gesamten Projektlaufzeit nicht testen oder umsetzen konnten, eine Möglichkeit zu geben, sich zu präsentieren. Unter anderem brachten sich die Akteure vor Ort mit folgenden Angeboten ein: ¯ PC-Café (Herr Kuhlenkamp, Ehrenamtlicher, offene städtische Seniorenarbeit) ¯ Historischer Rundgang durch den Grund, Stadtteilquiz (Martin Frey, Ehrenamtlicher) ¯ Taekwondo-Vorführung (Herr Ertürk, Ehrenamtlicher) ¯ Pflanzenbörse, Serviettenfalten (Frau Seidens, Ehrenamtliche) ¯ Wurfspiel und Fahrservice (AWO) ¯ Blutdruckmessen, Rollstuhlparcours (IAV-Stelle) ¯ Alterssimulationsanzug, Hygieneschulung (Sozialstation) ¯ Cross-Boule, Bamboleo, Kleidermarkt (Caritas) ¯ Schwamm-Lanzen-Stechen (SNZ, AWO) ¯ Märchen-Knusperhäuschen auf Lastenrad (Stadt Böblingen, DAT Kunstschule) ¯ Polaroid-Fotos auf dem Roten Sofa („Der Grund ist für mich...“), Projekt-Check zu entwi- ckelten Ideen im Prozess (Weeber+Partner, Stadt Böblingen) ¯ Sprachcafé mit pantomimischem Geschichtenraten, Backgammon (NevKo) ¯ Cajón Spielen (Stadt Böblingen, Cajón-Gruppe Herrenberg)
18 GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020 ¯ Optische Täuschung: Bilderrätsel, Zeichenspiel (Pflegestützpunkt) Für Snacks sowie Getränke war gesorgt, die Trommelgruppe sorgte für Aufmerksamkeit und Musik. Um die Anzahl der Teilnehmenden corona-konform zu halten, wurde das Fest auf zwei Zeiträume aufgeteilt: Von 15-17 und von 18-20 Uhr gab es die Möglichkeit teilzuneh- men. Außerdem wurde die Gelegenheit genutzt, einen Projekt-Check durchzuführen. Die Teilneh- menden konnten sich einen Überblick über die bisherigen Projektideen machen und mit Kle- bepunkten ihre 3 Lieblingsprojekte auswählen. Leider konnten nur wenige Teilnehmende zum Mitmachen bewegt werden, was vermutlich an der größeren Lust nach Austausch und Begegnung lag. Die meisten Punkte wurden auf folgende Projektideen verteilt: ¯ Seniorengymnastik (3 Punkte) ¯ Spielenachmittage / Brettspieltreffen (3) ¯ Line-Dance (2) ¯ Sprach-Café (2) ¯ Spaziergänge mit älteren Menschen (2) Projekt-Check beim Sommerfest. Weeber+Partner, 2021. Trotz der kurzen Planungs- und Werbungsphase konnte das Fest eine gute Strahlkraft im Stadtteil entfalten. Über den Tag verteilt waren rund 50 Personen länger (mit corona-beding- ter Anmeldung) vor Ort, zahlreiche weitere nahmen die Angebote auf Abstand wahr, infor- mierten sich und verschafften sich einen Eindruck des Geländes und des Stadtteiltreffs. Für die weitere Gestaltung des Treffs und seiner Angebote konnten wertvolle Schlüsse gezogen werden. So zum Beispiel, dass die Verteilung von Mitmach-Angeboten beim nächsten Mal konzentrierter an einer oder zwei Seiten des Treffs erfolgen sollte, damit sich die Teilneh- menden nicht zu sehr verlieren.
GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020 19 4 Ergebnisse Am Ende des Prozesses stehen zahlreiche Projektideen, die im Rahmen des Projekts ent- wickelt wurden. Teilweise sind diese startklar. Räumlichkeiten sind vorhanden, Termine und Zeitrahmen sind geklärt und eine verantwortliche Person zur Organisation ist bereit. Dabei ist zu bedenken, dass manche der startklaren (Dauer-)Angebote kurzzeitig durchgeführt wurden, aber auf- grund neuer Kontaktbeschränkungen wieder eingestellt wurden. Sie sollen nach der Som- merpause beginnen, soweit es die Corona-Pandemie zulässt. 4.1 Startklare Projekte Kursiv: Projekt wird von Hauptamtlichen verantwortet Ansprech- Beteiligte / partner*in in Koope- Zuord- / Organi- ration Räumlich- Zeitrah- Name nung zu sation mit… keit men Zielgruppe Yoga für Frauen Fachstelle Simone Treff im mittwochs für Bürger- White Grund von 17.30- schaftli- 18.30 Uhr ches Enga- gement Sprachcafé Fachstelle Gaby NeVKo Treff im donners- für Bürger- Heydcamp Grund tags von schaftli- / Netzwerk 9.30-11 ches Enga- für Vielfalt Uhr gement Taekwondo Fachstelle Serdar Er- Integrati- Treff im freitags von für Bürger- türk onsrat Grund 13:30- schaftli- 14:30 Uhr ches Enga- gement Geschichts-AG Fachstelle Martin Frey 2 weitere Treff im jeden 1. für Bürger- Ehrenamtli- Grund Dienstag schaftli- che, Stadt- im Monat ches Enga- archivarin gement Technik-Hilfe / Fachstelle Jürgen Ku- Treff im jeden 2. Menschen mit Hil- Sprechstunde E- für Bürger- lenkamp Grund Donnerstag febedarf bei Com- Technik schaftli- im Monat puter und Technik, ches Enga- v.a. ältere Men- gement schen Jahreszeitliches Fachstelle Margarete Treff im jeden 3. Basteln für Bürger- Seidens Grund Donnerstag schaftli- im Monat ches Enga- gement Erzähl-Café AG Stadt- Martin Treff im jeden 4. teilge- Frey; unter- Grund Donnerstag schichte schiedliche um 15.00 Gäste Uhr Stadt(teil)erkun- AG Stadt- Martin Frey 2 weitere Im Stadtteil dungen teilge- Ehrenamtli- an wech- schichte che, Stadt- selnden archivarin Orten PC-Café Offene Jürgen Ku- Treff im jeden 2. Menschen mit Hil- Städtische lenkamp, Grund Dienstag; febedarf bei Com- Senioren- Daniela 9:30-11:30 puter und Technik, arbeit Maier Uhr v.a. Ü60
20 GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020 Beteiligte / Zuord- Ansprech- Koopera- Räumlich- Zeitrah- Name nung zu partner*in tion mit… keit men Zielgruppe Veranstaltungs- Offene Senta Hag- Treff im alle 1-2 reihe mit Vorträgen Städtische mayer-Ber- Grund Monate rund um das Senioren- ner eine Veran- Thema Digitalisie- arbeit staltung rung Fit im Alter "Die 5 Offene SVB (Frau Dagmar Treff im SVB frei- Esslinger" Städtische Stierle) Neumann Grund tagvormit- Senioren- tags, Start arbeit auf Anfrage Seniorengymnastik Offene DRK Übungslei- Treff im montags Städtische ter Herr Grund von 16-17 Senioren- Rauner Uhr arbeit Präventive Haus- iav-Stelle Christine Zuhause Beginn: besuche: individu- Hummel- im Quartier Februar elle vorsorgende Mayer bei den Ju- 2021 Beratung ab 75. bilaren Geburtstag Alltagshilfe von Tür Caritas- Frau Dan- vor Ort in Menschen unter- zu Tür verband zer kleinräumi- schiedlichen Alters gen Wohn- in Mehrfamilien- quartieren, häusern, v.a. Ansprech- Hochhäusern personen telefonisch Stadtteil-Putzete Fachstelle AK Grund Frau Haug, Im Stadt- perspekti- Menschen jeden für Bürger- blitzblank teil; Treff- visch: vier- Alters aus dem schaftli- punkt beim teljährlich Stadtteil ches Enga- Treff im gement Grund Gute-Laune-Ta- Offene Frau Sei- Treff im dauerhaf- Menschen jeden sche Städtische dens Grund tes Ange- Alters aus dem Senioren- bot Stadtteil arbeit Line-Dance Offene Frau Da- Übungslei- Treff im 1 x wö- Menschen jeden Städtische niela Maier terin Frau Grund chentlich Alters aus dem Senioren- Marion Start im Stadtteil arbeit Schönian Sommer Fachstelle geplant BE Dauerangebote Fachstelle Treff im Grund Mo 9.00-11.00 Uhr Menschen jeden Alters aus dem für Bürger- Stadtteil Kontaktzeit Stadtteilbüro schaftliches Do 15.00-17.00 Uhr Engagement Offene Städ- Treff im Grund Mi 10:00-12.00 Uhr Menschen jeden Alters aus dem tische Seni- Stadtteil / Fokus Ältere orenarbeit iav-Stelle Treff im Grund Di 14:00-15:30 Uhr Beratung von Betroffenen/Ange- hörigen über örtliches Hilfeange- Fr 10:00-12:00 Uhr bot im Alter, bei Krankheit oder Pflegebedarf Pflegestütz- Treff im Grund Di 9:00-11:00 Uhr Offene Beratung rund um das Pflegeberatung d. Landkreises punkt Böb- Thema Pflege für Böblingerinnen lingen Do 15:00-17:00 Uhr / Böblinger und Gemeinden im Umkreis ansonsten telefonisch auf Anfrage
GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020 21 4.2 Vorbereitete Projekte Es gibt aber auch vorbereitete Projekte, bei denen die Idee nicht weiter ausgearbeitet wurde oder noch entscheidende Aspekte zur Umsetzung, z.B. eine geeignete Räumlichkeit, eine verantwortliche Person, fehlen. Projekte, die durch Einrichtungen organisiert und im Herbst/Winter geplant sind: Kursiv: Projekt wird von Hauptamtlichen verantwortet Ansprech- Beteiligte / partner*in in Koope- Zuord- / Organi- ration Räumlich- Zeitrah- Name nung zu sation mit… keit men Zielgruppe Offenes (Stadt- iav-Stelle Christine Zwei Eh- Treff im 1x / Woche Menschen aus dem teil)Café für Se- Hummel- renamtliche Grund nachmit- Stadtteil auf der Su- nioren Mayer (Auftakt) tags che nach Kontakt Besuchsdienst - iav-Stelle Christine Im Stadtteil regelmäßige Be- Hummel- unterwegs suche von ge- Mayer schulten Ehren- amtlichen bei Senioren AWO- AWO Sabine AWO- jeden 1. 1. Menschen mit Un- Mittagstisch Wolf Geschäfts- und 3. terstützungsbedarf stelle Dienstag und "schmalem im Monat Geldbeutel" 2. Menschen die Kontakt zu anderen im Stadtteil suchen (Essen als Anlass zum Austausch) Mobiler Ein- AWO Sabine haupt- und Mobil, Aus- geplant: 1. Menschen mit Mo- kaufsservice Wolf ehrenamtli- gangs- 1x/Woche bilitätseinschränkun- che Unter- punkt: gen stützung in AWO- 2. Menschen die Form von Geschäfts- Kontakt zu anderen Einkaufs- stelle im Stadtteil suchen begleitung (Einkaufserlebnis) und Trans- port der Einkäufe Projekte, für die noch Zeit- und Personalressourcen zur Umsetzung fehlen: Kursiv: Projekt wird von Hauptamtlichen verantwortet Schwarzes Brett ? Treff im permanent Menschen jeden Al- für "Suche/Biete" Grund ters aus dem Stadt- Angebote teil Umgestaltung Fachstelle Beata Zele- Garten- Außenbe- Einmaliger Menschen jeden Al- der Grünanlage BE in Ab- zik-Reb- freunde, reich Treff Workshop, ters aus dem Stadt- im Außenbereich sprache mit mann evtl. Ein- im Grund evtl. mit an- teil des Treffs im Abt. Grün- bindung schließen- Grund flächen von Ge- der Ho- flüchteten cketse / sowie wei- Einwei- teren Frei- hung; Dau- willigen erpflege bei Umge- staltung (Aufruf im Amtsblatt)
22 GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020 Beteiligte / Zuord- Ansprech- Koopera- Räumlich- Zeitrah- Name nung zu partner*in tion mit… keit men Zielgruppe Frühstücksmeile ? ? in Mikro- Sommer, Menschen aus dem quartieren / flexibel direkten Wohnumfeld Häuserblö- auf der Suche nach cken; Kontakt Rund um Spielhaus beim So- zial- und Nachbar- schaftsze- ntrum / Auf Grünflä- chen, z.B. in der Goe- rdeler Str. Wo finde ich ? ? digital, permanent Menschen, die noch was? Wegweiser Auslage in nicht lange im Stadt- für den Grund verschiede- teil leben nen Ein- richtungen "Ich sehe meinen Stadtpla- Im Stadt- 1x / Jahr Menschen aus dem Stadtteil mit an- nungsamt teil; Treff- Quartier, die sich für deren Augen" punkt beim ihren Stadtteil und Stadtteilbege- Treff im dessen Architektur / hung mit dem Grund Entstehung interes- Stadtplanungs- sieren amt "Der Grund wird ? ? Konkret: einmalige Menschen aus dem bunt" Wände an Aktion: Stadtteil, Kinder aus Graue Wände im Kindergar- Ganztägige der Schule bzw. dem Stadtteil bema- ten Ge- "Mitmach- Kindergarten len, Grünflächen schwister- baustelle" bepflanzen, Scholl- Plätze verschö- Straße / nern Mauer zur Mörike- Schule Alternative im ? evtl. Gar- ? 1-2x/Jahr Menschen aus dem Außenbereich tenfreunde Stadtteil auf der Su- zum Kaffeenach- che nach Kontakt mittag: Grill- abend? Hilfe beim Aus- ? Caritas? ? ? Menschen mit füllen von For- Sprach-/Leseschwie- mularen rigkeiten Jahreskalender ? ? ? ? Menschen aus dem mit Veranstaltun- Stadtteil auf der Su- gen im Stadtteil che nach Kontakt Spaziergänge ? ? ? ? Menschen aus dem mit älteren Men- Stadtteil auf der Su- schen che nach Kontakt niedrigschwellige ? ? ? ? Menschen mit Unter- Handwerkstätig- stützungsbedarf und keiten Mobilitätseinschrän- kungen und/oder "schmalem Geldbeu- tel"
GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020 23 Beteiligte / Zuord- Ansprech- Koopera- Räumlich- Zeitrah- Name nung zu partner*in tion mit… keit men Zielgruppe Nachbarschaftli- ? ? Verschie- Menschen mit Unter- che Hol- und dene Ziele, stützungsbedarf und Bringdienste Treffpunkt Mobilitätseinschrän- Treff im kungen und/oder Grund "schmalem Geldbeu- tel" Spielenachmit- ? ? Treff im ? Menschen aus dem tage / Grund Stadtteil auf der Su- -abende / Brett- che nach Kontakt spieltreffen (TAC, Rommé, Rätsel,...) Ausflugsange- ? ? ? Verschie- Menschen aus dem bote, z.B. mit dene Ziele, Stadtteil auf der Su- Reiseunterneh- Treffpunkt che nach Kontakt men Bauer (Die- Treff im zenhalde) Grund „Internationale ? evtl. Ne- ? Treff im Menschen mit inter- Treffen“ anbieten VKO Netz- Grund kulturellem Hinter- – nach Vorbild werk für grund; Menschen des Sprachtreffs Vielfalt & aus dem Stadtteil auf Kommuni- der Suche nach Kon- kation kon- takt taktieren? Frühlingserwa- Projekt Garten- Kleingar- Mai o. chen Aufbruch freunde / tenanlage Juni? 2020 Garten- freunde / Fr.Seidens Geführte Ein- ? Leitung lo- In den Einmalig, Menschen aus dem kaufstour zur kaler Su- Räumlich- evtl. Wie- Stadtteil, die sich Einführung in permärkte keiten der derholung eine Verbesserung das jeweilige Einzel- bei Inte- der Nahversorgung Sortiment der händler, Al- resse wünschen und/oder beiden Super- ternativ: unzufrieden mit dem märkte; Produkt- Einkaufsangebot im Alternativ: Ver- präsenta- Quartier sind kostung der an- tion im gebotenen Pro- Treff dukte / gemein- sames Essen, aus an- gebotenen Le- bensmitteln Aufwertung Ein- Stadt BB Amt für Menschen aus dem kaufszentrum Stadtent- Stadtteil wicklung, Amt für Wirt- schaftsför- derung
24 GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020 Inzwischen umgesetzt wurden folgende zwei Ideen: Ansprech- Beteiligte / partner*in in Koope- Zuord- / Organi- ration Räumlich- Zeitrah- Name nung zu sation mit… keit men Zielgruppe Stadtleitbild Böb- Sozialpla- Fachstelle Treff im 11.07.- Menschen aus dem lingen 2035 - nung BE, Offene Grund 23.08. an Stadtteil, die die On- PC-Café zur On- Städtische 5 Terminen line-Umfrage nicht al- line-Umfrage für Senioren- leine ausfüllen wol- die Leitbild-Aktu- arbeit len/können alisierung (im Rahmen der Di- gitalisierungs- strategie) Sommerfest mit Projekt- Begleit- Treff im Fr. 09.07. Menschen aus dem Aufbruch2020- team Auf- gruppe / Grund mit Stadtteil Projektcheck bruch 2020 EA / Grünfläche, Koop.part- ggf. Statio- ner nen bei Koop.part- nern 4.3 Offene Projektideen Ebenfalls wurden im Rahmen des Prozesses offene Projektideen diskutiert, die aufgrund der Zielsetzung des Prozesses oder der vorhandenen Zielgruppen im Stadtteil noch ohne konkrete Umsetzungsvorschläge sind. Name Die Vielfalt nutzen: Angebote im Grund interkulturell anbieten bzw. gestalten. Niederschwellige Angebote für türkische, kroatische,… Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils bzw. Angebote, bei denen die Sprache keine Rolle spielt Jüngere Menschen helfen älteren Menschen und andersrum - Projekte zum Austausch zwischen den Gene- rationen. Beispiel: Leihoma/Leihopa Projekte zum gemeinsamen Singen / Musizieren Angebote für Menschen mit Demenz / Gedächtnisschwäche Angebote für neu Hinzugezogene / neue Stadtteilbewohnerinnen und -bewohner Angebote für (Eltern mit) Kinder und Jugendlichen
GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020 25 5 Fazit und Handlungsempfehlungen Fazit Die Quartiersentwicklung "Gut älter werden im Grund: Aufbruch 2020" der Stadt Böblingen hat in einem Zeitraum von ca. zwei Jahren viele Menschen, Ideen und Räume zusammen- gebracht und miteinander verbunden. In der gemeinsamen Diskussion darum, wie die Le- bensqualität für ältere Menschen sowie die nachbarschaftliche Gemeinschaft im Stadtteil Grund gestärkt werden können, wurden um die 50 Projektvorschläge gesammelt. Auch wenn die Einschränkungen der Corona-Pandemie die geplante Umsetzung und das Aus- probieren der Angebote verhinderte, stehen nun um die 20 "startklare" Projekte mit den je- weiligen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern bereit. Gerade durch das Leben mit Corona zeigte sich ein starker Wunsch nach Begegnung und Austausch, auch digitale An- gebote und Infrastruktur rückten mehr in den Fokus. Mit Blick auf die anfangs gesetzten Ziele der Quartiersentwicklung und des Förderpro- gramms "Quartier 2020 – Gemeinsam gestalten." (jetzt: "Quartier 2030") wurde vieles er- reicht und auf den Weg gebracht: ¯ Den Bedarf an einer verbesserten Lebensqualität für Ältere im Quartier durch eine gestärkte Gemeinschaft und Infrastruktur bestätigten rund 100 Bewohnerinnen und Be- wohner mit ihrem Interesse an den Veranstaltungen, den Ideen für neue Angebote und der positiven Resonanz gegenüber den Projekten. Bereits der Austausch und das Zu- sammenkommen während des Quartiersentwicklungsprozesses trug wesentlich zur Er- weiterung des nachbarschaftlichen Netzwerks und der Stärkung der Gemeinschaft bei. ¯ Die Basis für eine niedrigschwellige, nachbarschaftliche Unterstützung ist geschaffen: Nicht nur Hauptamtliche und Einrichtungen aus dem Grund, sondern auch die Bewohne- rinnen und Bewohner selbst setzen sich aktiv für die Umsetzung der Projekte ein. Neu gewonnene Engagierte sowie "altbekannte" vernetzen sich und erleben ihre Selbstwirk- samkeit in Bezug auf die Gestaltung des Quartiers und des Zusammenlebens. ¯ Die Quartiersentwicklung knüpft an die vorhandenen Strukturen an. Ausschlaggebend dafür war die Bekanntmachung der existierenden Angebote sowie die Nutzung und Wei- terentwicklung der Räumlichkeiten im Stadtteil. Der Fokus lag hier vor allem auf dem Stadtteiltreff, mit dem die Gemeinschaft nun einen zentralen Ort gefunden hat. Das neue Raumangebot spielt eine große Rolle für die Umsetzung und Verortung der Projek- tideen sowie als Kommunikationsplattform für die Nachbarschaft. Dieses Potenzial konnte der Stadtteiltreff zum Beispiel beim Sommerfest schon beweisen. ¯ Durch das gemeinsame Gestalten und das Engagement für den Stadtteil sind die Teilnehmenden als Nachbarschaft stärker zusammengewachsen, aber auch mit dem Stadtteil Grund an sich. Hatte es anfangs keine nennenswerte Lobby für den Stadtteil gegeben, so konnte die Quartiersentwicklung zur weiteren Identifikation der Bewohne- rinnen und Bewohner mit dem Stadtteil beitragen. ¯ Auch im Bezug auf bedarfsgerechte Informationswege stellte die Corona-Pandemie das Projektteam vor große Herausforderungen. Um trotzdem im Stadtteil sichtbar zu sein, die Bewohnerinnen und Bewohner zu erreichen und trotz Abstand Austausch zu ermöglichen, wurden neue Plattformen und Formate genutzt. Unter anderem verhalfen digitale Veranstaltungen, eine Online-Ideensammlung, aber auch eine Tafel vor dem Stadtteiltreff zum Beschreiben und ein ausgeklügeltes Hygiene-Konzept beim Sommer- fest zum ersehnten Gespräch und Beisammensein. ¯ Die bunte Mischung im Grund an Nationalitäten und Altersgruppen sollte sich auch in der Quartiersentwicklung wiederfinden. Im Rahmen des Sommerfests ist dies verstärkt
26 GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020 gelungen. Dazu beigetragen haben unter anderem gezielte Angebote vom Verein für Vielfalt und der Taekwondo-Gruppe, die auch während des Prozesses als multikulturelle Multiplikatoren hinzugezogen wurden. Im Vergleich zu den Erfahrungen in anderen Quartiersentwicklungsprozessen und anderen Stadtteilen lassen sich einige Erfolge besonders hervorheben. Dazu zählt die Unterstützung von starken Kooperationspartnern aus dem Quartier während der gesamten Zeit. Sie stel- len Multiplikatoren dar, die auf ihre Erfahrungen im lokalen Kontext aufbauen können. Die gemeinsame Zielsetzung und das Anknüpfen an die vorhandenen Strukturen sind wichtige Elemente für eine nachhaltige Umsetzung und Verstetigung der Projekte. Die Herausforde- rung, von Ideen zu realistischen Konzepten und somit zur Umsetzung zu kommen, wurde im Stadtteil Grund trotz der Planungsunsicherheit durch die Corona-Pandemie gemeistert. Auch wenn die Projekte noch nicht wie geplant erprobt werden konnten, fanden sich viele Engagierte und das passende Raumangebot, um die Projekte startklar zu machen. Das neue Raumangebot im Stadtteiltreff schafft Synergien durch die Bündelung von Infra- struktur, Information, weiteren Angeboten und der Funktion als Treffpunkt an einem zentra- len Ort. Der Stadtteiltreff verkörpert in diesem Sinne das Ziel der Gemeinschaftlichkeit und Unterstützung. Ganz eigen ist der Quartiersent- wicklung im Grund das Symbol des roten Sofas: Es ist zum einen das Erkennungszeichen, der Blickfang und der rote Faden des Prozesses. Zum anderen repräsentiert das Sofa auch die attraktive Gestaltung der Beteiligungsformate, bei denen die Kommunikation und das Zusammenbringen der Menschen in angenehmer Atmosphäre auch im- Symbol der Quartiersentwicklung im Grund: das mer eine große Rolle spielte. rote Sofa. Stadt Böblingen, 2020. Handlungsempfehlungen Mit dem Blick auf das Ende des Förderzeitraums und der Verstetigung der Ergebnisse aus der Quartiersentwicklung sind folgende inhaltlichen und strategischen Schwerpunkte zu empfehlen, sodass die Projekte und das entstandene Netzwerk erfolgreich umgesetzt und fortgeführt werden können: Schwerpunkte für strategische Zusammenarbeit / Verstetigung: ¯ Erfahrungen statt weiterer Ideen sammeln: Projekte umsetzen und erproben, eventu- ell an veränderte Rahmenbedingungen oder Feedback anpassen ¯ Engagierte am Ball behalten: aktive Ressourcen aktivieren und vorhandenes Engage- ment nutzen, auf das Netzwerk und Bekanntheit des Quartiersentwicklungsprozesses aufbauen (z.B. mit rotem Sofa) ¯ Engagement der Bewohnerschaft würdigen: Ausblick auf nächste Schritte transparent kommunizieren, deutlich machen, dass nichts verloren geht ¯ Beschränkung auf das Machbare: die nach Ende der Förderung reduzierten Personal- ressourcen gezielt einsetzen, Projektumsetzung in Anfangsphase begleiten ¯ Langfristige Quartiersentwicklung im Blick behalten: Struktur für regelmäßigen Aus- tausch mit Planungsamt, Grünflächenamt, Bürgerschaft und andere schaffen (z.B. Run- der Tisch)
GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020 27 Schwerpunkte für Projekte: ¯ Stadtteiltreff als Dreh- und Angelpunkt: Strukturen aufbauen, Angebote austesten und ergänzen, bunte Mischung allen Alters als Zielgruppe (auch Interesse junger Familien beim Sommerfest geweckt) ¯ Alltagshilfe: Bedarf ist vorhanden, Projektidee muss noch weiterentwickelt und Umset- zerinnen und Umsetzer gefunden werden ¯ Einkaufsangebot: wichtiger Brennpunkt, aber nur durch Sanierung des Einkaufszent- rums zu lösen Mit diesen Ergebnissen der Quartiersentwicklung hat die Stadtverwaltung in Zusammenar- beit mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Stadtteils sowie den beteiligten Vereinen und Einrichtungen ein festes Fundament für das „gute älter werden im Grund“ geschaffen. Als externe Beratung hat es viel Freude gemacht, das Projekt zu begleiten und wir werden mit Spannung weiterverfolgen, wie sich die Umsetzung der Angebote und der Stadtteil ent- wickelt.
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