Gut älter werden im Grund: Aufbruch 2020 - Abschlussdokumentation September 2021 Reinhard Bohne, M.Eng. Simone Gretsch, M.Sc - Stadt Böblingen

Die Seite wird erstellt Paul-Luca Lemke
 
WEITER LESEN
Gut älter werden im Grund: Aufbruch 2020 - Abschlussdokumentation September 2021 Reinhard Bohne, M.Eng. Simone Gretsch, M.Sc - Stadt Böblingen
Gut älter werden im Grund: Aufbruch 2020
            Abschlussdokumentation

                       September 2021

                   Reinhard Bohne, M.Eng.
                   Simone Gretsch, M.Sc.

                Im Auftrag der Stadt Böblingen

         Institut für Stadtplanung und Sozialforschung
                       Stuttgart/Berlin 2021
Gut älter werden im Grund: Aufbruch 2020 - Abschlussdokumentation September 2021 Reinhard Bohne, M.Eng. Simone Gretsch, M.Sc - Stadt Böblingen
2                          GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020

Dokumentation:

Institut für Stadtplanung und Sozialforschung
Stuttgart/Berlin

Im Auftrag der:
Stadt Böblingen

Fotos:
Weeber+Partner

Unterstützt durch das Ministerium für Soziales und Integration aus Mitteln des Landes
Baden-Württemberg im Rahmen des Programms "Quartier 2020 – Gemeinsam.Gestalten."
(jetzt: "Quartier 2030")
Gut älter werden im Grund: Aufbruch 2020 - Abschlussdokumentation September 2021 Reinhard Bohne, M.Eng. Simone Gretsch, M.Sc - Stadt Böblingen
GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020   3
Gut älter werden im Grund: Aufbruch 2020 - Abschlussdokumentation September 2021 Reinhard Bohne, M.Eng. Simone Gretsch, M.Sc - Stadt Böblingen
4                                   GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020

Inhalt

1   Einführung ................................................................................................................... 5
2   Prozessablauf und Methodik ....................................................................................... 8
3   Dokumentation der Beteiligungsbausteine ................................................................ 10
    3.1 Kontaktlose Beteiligung im Sommer 2020 ........................................................ 10
    3.2 Workshoptag, 25. September 2020 .................................................................. 11
    3.3 Austauschtreffen, 20. November 2020, 20. April 2021, 12. Mai 2021 .............. 16
    3.4 Sommerfest im Grund mit Projekt-Check, 9. Juli 2021 ..................................... 17
4   Ergebnisse ................................................................................................................. 19
    4.1 Startklare Projekte ............................................................................................ 19
    4.2 Vorbereitete Projekte ........................................................................................ 21
    4.3 Offene Projektideen .......................................................................................... 24
5   Fazit und Handlungsempfehlungen ........................................................................... 25
Gut älter werden im Grund: Aufbruch 2020 - Abschlussdokumentation September 2021 Reinhard Bohne, M.Eng. Simone Gretsch, M.Sc - Stadt Böblingen
GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020                  5

1      Einführung

Übersichtsplan des Stadtteils. Stadt Böblingen.

Der Böblinger Stadtteil Grund befindet sich zwei Kilometer südwestlich des Zentrums und
wird begrenzt durch die Schönbuchbahn im Norden, die Tübinger Straße im Osten, den
bewaldeten Grünzug zur Diezenhalde im Süden sowie landwirtschaftliche Flächen im
Westen. Die Stadt Böblingen hat im Stadtteil eine besondere Ausgangslage festgestellt:
¯ Attraktivität: Der stadtinterne Wanderungssaldo bleibt negativ, voraussichtlich weil der
   Stadtteil bei einem Teil der Böblinger Bevölkerung als nicht attraktiv wahrgenommen
   wird. Es ist auffällig, dass Menschen im Alter ab 60 aus dem Stadtteil fortziehen.
   Trotzdem gilt: wer bleibt, wohnt gerne hier.
¯ Alternde Bevölkerung: Der Grund gehört mit einem Ü-60 Anteil von knapp 30% an der
   Gesamtbevölkerung zu den vier "ältesten" Stadtteilen Böblingens. Aufgrund eines auch
   hohen Anteils der Bevölkerung zwischen 45 bis 60 Jahren ist auch in Zukunft weiterhin
   mit einem starken Senioren- und Rentneranteil zu rechnen.
¯ Migrationshintergrund: Hoher Anteil von Spätaussiedlern / Russland-Deutschen und
   Menschen türkischer Herkunft.
¯ Strukturell: Es fehlt eine definierte Quartiersmitte, das Zentrum des Stadtteils hat wenig
   Aufenthaltsqualität. Freiräume sind häufig in Gemeinschaftsbesitz bzw. nicht städtisch.
¯ Allgemein: Keine nennenswerte Lobby für den Stadtteil z.B. durch Funktionsträger.

Handlungsbedarf besteht im Stadtteil insbesondere bei:
¯ Pflegeinfrastruktur: Bedarf an Altenpflegeeinrichtungen und -angeboten, kultursensible
  Altenpflege (Verbleib im Quartier);
¯ Soziale Infrastruktur: Bedarf an nachbarschaftlicher Kommunikation, Vernetzung und
  Hilfeleistung;
¯ Bedarf an seniorengerechten Angeboten.

Daher hat die die Stadt Böblingen 2019 einen Quartiersentwicklungsprozesses im Rahmen
vom Förderprogramm "Quartier 2020" (jetzt: "Quartier 2030") durchgeführt, bei dem Ansätze
zum guten Älterwerden im Quartier gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern sowie
Einrichtungen vor Ort entwickelt wurden. Als auffälliges Erkennungszeichen des Prozesses
Gut älter werden im Grund: Aufbruch 2020 - Abschlussdokumentation September 2021 Reinhard Bohne, M.Eng. Simone Gretsch, M.Sc - Stadt Böblingen
6                         GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020

diente ein großes rotes Sofa auf Rädern, welches in allen Beteiligungsphasen und der
Öffentlichkeitsarbeit präsent war.

2020 und 2021 sollte es an die Umsetzung gehen. Daher wurde aufbauend darauf das
Projekt "Gut älter werden im Grund: Aufbruch 2020" durchgeführt. Dafür stand unter
anderem eine von der Stadt neu erworbene ehemalige Sparkassenfiliale zur aktuellen
Nutzung als Quartierstreff zur Verfügung. Bis zum Sommer 2021 sollte mit den Menschen
vor Ort konkret geplant werden, was im Gebäude und bei den Kooperationspartnern
stattfinden soll, welche Angebote auf Interesse stoßen und wie aus den Räumlichkeiten der
gewünschte "Treff im Grund" wird. Außerdem sollten die vielen Ideen zur
nachbarschaftlichen Unterstützung in Zusammenarbeit von Quartiersbewohnerinnen und -
bewohnern sowie Einrichtungen vor Ort weiterentwickelt und konkretisiert werden.

Ziele für den Prozess

Übergeordnete Ziele:
¯ Verbesserung der Lebensqualität für Ältere im Stadtteil Grund durch Aktivierung und Be-
  teiligung von Stadtteilbewohnerinnen und -bewohner zur gegenseitigen Unterstützung.
¯ Stärkung der nachbarschaftlichen Kommunikation, Vernetzung und Hilfeleistung.
¯ Niedrigschwellige, nachbarschaftliche Unterstützung, die den positiven Zusammenhalt
  im Stadtteil fördert.
¯ Klima für eine generationenübergreifende positive Gestaltung des Stadtteils.
¯ Mit Aktivitäten Selbstwirksamkeit erfahrbar machen, aktive Beteiligung verstetigen.
¯ Erleben von Gemeinschaft.
¯ Ein attraktives Umfeld.
¯ Gute Versorgungsstrukturen und Hilfe-Netzwerke.
¯ Niedrigschwellige Unterstützung und Beratung durch das Seniorenbüro im Stadtteiltreff.
¯ Identifikation von Multiplikatoren, die Personen aus ihrem persönlichen Netzwerk für An-
  gebote aktivieren, insbesondere aus dem nichtdeutschen Teil der Bevölkerung
¯ Identifikation der Bewohnerinnen und Bewohner mit dem Stadtteil erhöhen
¯ Bedarfsgerechte Informationswege für die Bewohnerschaft finden
¯ Vernetzung von verschiedenen Generationen anregen, damit Angebote auch weiterbe-
  stehen, wenn Engagierte altern und weniger intensiv tätig sein können.

Teilziel: Belebung "Treff Im Grund":
¯ Ausgestaltung des neuen Stadtteiltreffs
¯ Funktion als Kommunikationsplattform übernehmen
¯ Freizeitangebote zur Geselligkeit
¯ Kurz- und mittelfristige Konkretisierung der Projektideen

Teilziel: Stärkung Nachbarschaft, Quartier:
¯ Alltagshilfe von Tür zu Tür im Grund zusammen mit einem Kooperationspartner etablie-
   ren
¯ Bekanntmachung der vorhandenen Angebote und Räumlichkeiten im Stadtteil
¯ Neue Personen gewinnen für die Gestaltung und die Nutzung von Angeboten

Weeber+Partner hatte dabei den Auftrag
¯ die Stadt Böblingen zur Prozessgestaltung, Methodik und fachlichen Inhalten zu beraten.
  Dazu gehörten inhaltliche und konzeptionelle Überlegungen zu den einzelnen Baustei-
  nen, die Planung der Veranstaltungen, die Strukturierung der Ergebnisse und Schluss-
  folgerungen.
Gut älter werden im Grund: Aufbruch 2020 - Abschlussdokumentation September 2021 Reinhard Bohne, M.Eng. Simone Gretsch, M.Sc - Stadt Böblingen
GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020                     7

¯ die Beteiligten zur Selbstaktivierung und Verantwortungsübernahme zu motivieren.
¯ sie bei organisatorischen Verabredungen zur Umsetzung ehrenamtlich geleiteter Ange-
  bote zu unterstützen.
¯ Anregungen zur Profil-stärkenden und effektiven weiteren Arbeit im zentralen Stadtteil-
  treff und an anderen Begegnungsräume im Stadtteil zu geben.
¯ Veranstaltungen zu moderieren.
¯ Ergebnisse zusammenfassend zu dokumentieren und zu beraten.
Gut älter werden im Grund: Aufbruch 2020 - Abschlussdokumentation September 2021 Reinhard Bohne, M.Eng. Simone Gretsch, M.Sc - Stadt Böblingen
8                         GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020

2     Prozessablauf und Methodik
Ablaufplan zu Beginn des Projekts

Weeber+Partner, 2020.

Zur Beteiligung und Aktivierung der Bürgerschaft im Quartier wurden folgende Bausteine
eingesetzt:
¯ Begleitgruppe bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung, Ko-
   operationspartner und Bürgerschaft – Planung Prozess, Einbindung bei Organisation.
¯ Auftakt "Workshoptag" im Treff im Grund – Anknüpfung an vorhergehenden Prozess,
   neue Interessierte gewinnen, Projektideen diskutieren und ergänzen
¯ 3 darauffolgende Austauschtreffen mit stärkerem Arbeitscharakter – Gegenseitiger Be-
   richt der Arbeitsgruppen, Austausch, Entwicklung neuer Ideen, Weiterentwicklung vor-
   handener Ideen in Kleingruppen
¯ Abschlussveranstaltung – Feierlicher Abschluss, Vorstellung entwickelter Projektideen
   durch Mitmach-Angebote
¯ Danach: Evaluation, Empfehlungen zur Weiterführung

Durch die Corona-Pandemie musste der Zeitplan immer wieder angepasst werden.
Während das Projektteam zu Beginn lediglich von einer zeitlichen Verschiebung ausging,
wurden ab Sommer 2020 vermehrt auch andere Formate eingesetzt. Zudem war es während
der Kontaktbeschränkungen (v.a. April-Juni 2020, Oktober 2020-April 2021) kaum möglich,
Angebote testweise durchzuführen oder sich in Arbeitsgruppen vor Ort zu treffen. Aufgrund
der erschwerten Bedingungen wurde die Laufzeit und Förderdauer des Projekts von Juni
2021 auf November 2021 verlängert.
Gut älter werden im Grund: Aufbruch 2020 - Abschlussdokumentation September 2021 Reinhard Bohne, M.Eng. Simone Gretsch, M.Sc - Stadt Böblingen
GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020                      9

Tatsächlicher Ablaufplan des Projekts

Weeber+Partner, 2020.

Unabhängig von den Beteiligungsveranstaltungen, die von Weeber+Partner begleitet
wurden, fanden folgende Angebote statt:
¯ Info-Veranstaltung „Von A nach B im Grund – Unterwegs im Stadtteil und in der
  Umgebung“ am 11. Dezember 2019. Anlass: Zahlreiche Anregungen, Kritikpunkte und
  Nachfragen zur Verkehrssituation im Stadtteil. Inhalt der Veranstaltung: Verständliche
  Erläuterung des Buskonzepts und Beantwortung der im Prozess formulierten Fragen
  zum Thema Mobilität und Barrieren im Stadtteil. Diskussion und Sammlung im
  Anschluss. Wer muss wohin? Wann? Wie oft? Wo hakt's? Wo sind Versorgungslücken
  da und wo fehlt es an Information?
¯ Maßnahmen zur Verbesserung der Kommunikation im Stadtteil: Aushänge im Treff im
  Grund, regelmäßige Artikel im Amtsblatt zu Angeboten und zum Projektfortschritt, vor Ort
  Präsenz mit Ansprechpersonen im Treff im Grund.
¯ Seniorenbüro im Stadtteiltreff als Modellprojekt der niedrigschwelligen
  Seniorenberatung. Anknüpfung am zentralen Beratungsangebot der städtischen
  Informations-, Anlauf- und Vermittlungsstelle IAV. Funktion wurde erweitert zu einem
  Stadtteilbüro mit festen Kontaktzeiten der IAV-Stelle, der offenen städtischen
  Seniorenarbeit und der Fachstelle für bürgerschaftliches Engagement.

Die hier vorliegende Dokumentation bezieht sich nicht auf die oben genannten Angebote
und auch nicht auf die Angebote der Kooperationspartner, sondern auf die Ergebnisse des
Stadtteilentwicklungsprozesses, mit Fokus auf den Beteiligungs- und Aktivierungsformaten.
Gut älter werden im Grund: Aufbruch 2020 - Abschlussdokumentation September 2021 Reinhard Bohne, M.Eng. Simone Gretsch, M.Sc - Stadt Böblingen
10                              GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020

3      Dokumentation der Beteiligungsbausteine
3.1    Kontaktlose Beteiligung im Sommer 2020

Durch die Corona Pandemie wurde der für das Frühjahr 2020 angesetzte Projektstart zeit-
lich verschoben. Um in dieser Zeit trotz der gebotenen physischen Distanz die soziale Nähe
aufrechtzuerhalten, wurde im Sommer 2020 vor dem zukünftigen "Treff im Grund" eine
auffällige "Rote Wand" aufgestellt, die von Menschen aus dem Stadtteil jederzeit kontaktlos
mit Anregungen und Ideen beschrieben werden konnte. Es wurde aufgefordert, sich zu
folgenden Fragestellungen auf der Wand zu äußern:
¯ „Sie sind gefragt: Was können wir gemeinsam östlich und westlich des Maurener Wegs
    verbessern?“
¯ „Sie sind Experte: Was brauchen Sie und andere Menschen aus dem Stadtteil an
    Unterstützung?“
¯ „Sie können mitgestalten: Das Gebäude hinter Ihnen wird zum Stadtteiltreff. Welche
    Veranstaltungen und Angebote wünschen Sie sich?“
¯ „Sie können unterstützen! Mit welchem Wissen, welchen Fähigkeiten können Sie sich
    einbringen?“

Verbunden war das Beteiligungsformat mit der Einladung zur Auftaktveranstaltung. Über das
Amtsblatt, Aushänge und den Projekt-Verteiler wurde das Angebot angekündigt. Die
Ergebnisse aus dem Vorgängerprozess waren an der Glasfront des Gebäudes ausgehängt,
sodass sich auch neue Interessierte informieren konnten. Außerdem wurde auf der
Projekthomepage www.boeblingen.de/grund eine digitale Pinnwand eingerichtet, an der
regelmäßig die Einträge auf der analogen roten Wand dokumentiert wurden. So war es
möglich, sich ortsunabhängig einzubringen – auch für Personen die aus Vorsichtsgründen
nicht im Stadtteil unterwegs waren. Die Mitglieder des Projektteams waren erfreut, wie gut
dieses Angebot angenommen wurde. Die rote Wand füllte sich von Tag zu Tag mit
konstruktiven Vorschlägen (Vorschläge s. Liste ab Kapitel 4):

 Die rote Wand vor dem Stadtteiltreff und im Internet. Weeber+Partner, 2020.
GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020                  11

3.2   Workshoptag, 25. September 2020

Eindrücke vom Workshoptag. Weeber+Partner, 2020.

Am Freitag, den 25. September 2020 fand ein Workshoptag zum Auftakt statt. Ziel war es,
die Ideen aus dem Vorgängerprozess zusammenzutragen und in thematischen Kleingrup-
pen zu konkretisieren: Was wollen wir erreichen? Wer kümmert sich? Was sind die nächsten
Schritte?. Der Workshoptag wurde von einer Großgruppenveranstaltung in drei zeitlich ge-
trennte (10.00-12.00, 13.00-15.00, 15.30-17.30 Uhr) Kleingruppen aufgeteilt, sodass der
notwendige Hygieneabstand eingehalten werden konnte. Zur Veranstaltung kamen insge-
samt ca. 30 Bewohnerinnen und Bewohner, wobei die Anzahl in den einzelnen Arbeitsgrup-
pen sehr unterschiedlich ausfiel. Auf besonders großes Interesse stieß die Konzeption des
Treff im Grund, weshalb hier auch mit Abstand die meisten Teilnehmenden anwesend wa-
ren. In den Arbeitsgruppen wurden immer alle Ideen und Projektvorschläge als Gesamt-
schau gezeigt und gemeinsam diskutiert. Ziel war es, konkrete nächste Schritte zur Umset-
zung einzelner Projektideen zu vereinbaren.

Programm

 10.00 Uhr          Begrüßung, Organisatorisches, Rückblick
 10.15 Uhr          Einführung Veranstaltung, Zusammenfassung Ergebnisse
                    ¯ Vorstellung der drei Arbeitsgruppen:
                      o Nachbarschaft und Begegnung
                      o Treff im Grund
                      o Hilfe und Unterstützung
                    ¯ Vorstellung Projektideen, Kooperationspartner, Engagierte
 10.30 Uhr          Arbeitsphase Arbeitsgruppe 1: Weiterentwicklung / Konkretisie-
                    rung Projektideen
                    ¯ Diskussion und Ergänzung vorhandener Projektideen
                    ¯ Weiterentwicklung und Konkretisierung
 Ca. 12.00 Uhr      Zusammenfassung, Ausblick
          Arbeitsgruppe 2 und Arbeitsgruppe 3 jeweils um 13 Uhr und 15.30 Uhr,
                          im organisatorischen Aufbau identisch
 ab 18.00 Uhr       Ergebnispräsentation, offizielle Eröffnung Stadtteiltreff
12                          GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020

Arbeitsgruppe 1: Nachbarschaft und Begegnung

In Arbeitsgruppe 1 beschäftigten sich die Teilnehmenden mit den Fragestellungen:
¯ Wie können wir uns als Nachbarn besser kennenlernen und im Alltag unterstützen?
¯ Wie können wir Angebote und Räume in unserer Nachbarschaft besser nutzen?
¯ Wo würde ich mitmachen? Was könnte ich selbst beitragen?

Impulsgeberin war Frau Feuersänger, Leiterin der IAV-Stelle (Informations-, Anlauf- und
Vermittlungsstelle), mit der Vorstellung ihrer Angebote.

Es lagen folgende Projektideen und Maßnahmenvorschläge vor:

      Mithilfe bei Stra-      Kaffeenachmittag oder Grill-           Werkzeugkasten Nachbar-
      ßenumgestaltung         abend: Gemeinsam bei den               schaftsfest: Was braucht‘s
                             Gartenfreunden und anderswo                für eine Hocketse?

     Begrünungskonzept
      für Außenanlagen                                 Der Grund wird           Wo finde ich
                             Wir brauchen              bunt: Wände im
     mit Sitzgelegenhei-                                                      was: Wegweiser
                              Mülleimer!              Stadtteil bemalen,
       ten (mit „Garten-                                                       für den Grund
          freunden“)                                   Grünflächen be-
                                                       pflanzen, Plätze
                            Alt und jung ge-             verschönern
                           meinsam: Putzete
         Hundetreff-           im Stadtteil
            punkt                                             Frühstücksmeile durch den Grund
         mit Auslauf                                              / Frühstück vor dem Haus
                               Sitzbänke (an Halte-
                                     stellen)

Diskutiert wurden folgende Aspekte:
¯ Durch die Corona-Pandemie sind die Möglichkeiten zur Begegnung sehr eingeschränkt.
   Manche Angebote kann man abwandeln, andere nicht. In jedem Fall können die Ideen
   bis zum Frühjahr/Sommer weiterentwickelt werden.
¯ Wie macht man Werbung? Wie findet man weitere Leute?
     -  Werbemittel: Liste, Postkasten, Amtsblatt, Plakate
     -  Infos aushängen am Treff (Infostelle)
¯ Zur Putzete
     -  Ist bereits geplant auf beiden Seiten des Maurener Wegs.
     -  Zweiteilung: Am Wochenende durch Bewohnerinnen und Bewohner, unter der Wo-
        che durch Kinder aus Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen
     -  Ziel: Sauberkeit, Kontakt und Spaß, gesellschaftliches Klima verbessern
     -  Idee: Grund-Stammtisch der Blitz-Blank-Paten
     -  Idee: Werbung bei Frau Gann (Verantwortliche bei der Stadt)
¯ Grün ist ausreichend vorhanden, aber die Gestaltung und Zugänglichkeit (z.B. Grünflä-
   chen entlang der Bahnlinien) sollte verbessert werden
¯ Hundetreffpunkt bereits am Ochsentrog vorhanden, evtl. wäre ein Treffpunkt näher am
   Grund gut.
¯ Abfalleimer für Hundekot und Tütchen werden benötigt.
GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020                                    13

Arbeitsgruppe 2: Hilfe und Unterstützung

In Arbeitsgruppe 2 ging es um folgende Themen:
¯ Welche Angebote sind bereits gut? Welche fehlen?
¯ Wie können wir uns als Bewohnerinnen und Bewohner gegenseitig unterstützen?
¯ Wo würde ich gerne an einer Verbesserung eines bestehenden Angebots mitarbeiten?
¯ Wie machen wir die Angebote bekannt und gewinnen Mitstreiterinnen und Mitstreiter?

Impulsgeber waren Frau Epting, Leiterin der offenen städtischen Seniorenarbeit, und Herr
Brenner, Geschäftsführer der AWO, mit der Vorstellung ihrer Angebote.

Es lagen folgende Projektideen und Maßnahmenvorschläge vor:

                            Teilhabe für Mobilitäts-                     Information/Vortrag in türki-
                             eingeschränkte, chro-                       scher Sprache über Betreu-
    Regelmäßige             nisch Kranke, Covid19-                         ungsangebote für Ältere
 Sprechstunden mit                Gefährdete
 städtischen Vertre-
         tern                                                 Hilfe im Alltag – gemeinsam repa-
                            niedrigschwellige Hand-            rieren, handwerken und flicken,
                                werkstätigkeiten                 Unterstützung am Computer
    Ich biete:
  Coaching und
   Moderation           Ältere und jüngere           Einkaufsmöglichkeiten (Lebens-
                                                                                                Spaziergänge mit
                        Leute unterstützen           mittel, Metzger usw.) in Laufweite
                                                                                                älteren Menschen

    Hol- und Bring-           Niedrigschwellige
   dienste, Nachbar-         Nachbarschaftshilfe,                        Hilfe beim Einkaufen oder beim
      schaftshilfen         z.B. durch Studenten /                      Gang zum Arzt „Schwarzes Brett“
                               junge Senioren                             für kleine Hilfen und anderes

   Wer kann helfen, wer will tauschen: „Schwar-            Lebensmittelgeschäft um ohne Auto einkaufen zu
     zes Brett“ für kleine Hilfen und anderes               können – vor allem für ältere Menschen wichtig!
                                                             „Schwarzes Brett“ für kleine Hilfen und anderes

Folgende weitere Projektideen wurden ergänzt:
¯ Nicht nur auf die Unterstützung von Älteren fokussieren: Wie können ältere Menschen
   jüngere unterstützen? Idee: Leihoma / Leihopa – Sozial- und Nachbarschaftszentrum
   einbeziehen
¯ Sprechstunde E-Technik
¯ Hilfe beim Ausfüllen von Formularen

Diskutiert wurden folgende Aspekte:
¯ Verbesserung der Einkaufsmöglichkeiten: 1x/Woche Marktstand für Basis-Lebensmittel
¯ Möglichkeiten zur Werbung:
     -  Schwarze Bretter in den Mehrfamilienhäusern zur Werbung nutzen à Abklären mit
        den Hausverwaltungen
     -  Jahressozialkalender oder Jahresveranstaltungskalender
     -  Newsletter für Unterstützungsangebote aufbauen
     -  Einlegeblatt mit Angeboten zum Abfallkalender beilegen – erhält jeder Haushalt
¯ Angebote, um der Vereinsamung entgegenzuwirken. Gutes Beispiel: Wissens- und
   Ideenbörse
14                                GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020

Arbeitsgruppe 3: Treff im Grund

In der dritten Arbeitsgruppe wurden folgende Fragestellungen diskutiert:
¯ Was soll im Stadtteiltreff passieren?
¯ Welche Angebote und Veranstaltungen wünsche ich mir?
¯ Welche wären für mich oder Menschen aus meinem Umfeld interessant?
¯ Wo würde ich mitmachen?
¯ Was könnte ich selbst beitragen?

Impulsgeberin war Frau Zelezik-Rebmann, Leiterin der Fachstelle für Bürgerschaftliches En-
gagement, mit der Vorstellung von ihren Angeboten.

 Bewegungsange-               Handarbeitstreff                     Im Alter in Bewegung:
 bote für Menschen                                                                                    Brettspiel-
                                                                   Sitzgymnastik, Spazier-              treffen
     Ü50/ Ü70                                                           treff und mehr
                               Raumnutzung für Feste                                                    (TAC,
                                                                                                       Rommé,
                                                                                                      Rätsel, ...)
 Spielenachmit-          Yoga-Kurse            Ausflugsangebote             Krabbelgruppe
 tage / -abende

                           Stadtteilcafé wie          Gymnastik spe-             1x in der Woche
           Nette              das Emil                ziell für Frauen           helfe ich im Treff
          Toilette
                            Singen/Musik           Sportangebote für alle          Treff für jüngere / ältere
                                                                                  Senioren und Seniorinnen
     Ich mache mit
          beim
                            Stadtteilgeschichte: Erinnerungen
       Erzählcafé                                                         Bastelnach-
                                  teilen, Fotos tauschen
                                                                          mittage auch
                                                                         zur Jahreszeit
     Treffpunkt für Alleinerziehende, verwaiste Eltern oder auch         (z.B. Advents-
        Treffpunkt für Mütter, deren Kinder ausgezogen sind                 basteln)

Diskutiert wurden folgende Aspekte:
¯ Noch zu klären: Wie soll der Treff in Zukunft heißen?
¯ Wie erreichen wir jüngere Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund?
     -  Angebote sollten daran angepasst werden.
     -  Kommunikation / Weitervermittlung über Amtsblatt
¯ Wo könnte ein Gymnastikangebot stattfinden? Welche Räume gibt es im Stadtteil? Idee:
   Schulhalle nutzen
¯ „Verein für Vielfalt“ möchte sich einbringen, unter anderem mit einem Spieletreff:
     -  Backgammon am Donnerstag – z.B. immer der 2. Donnerstag des Monats?
     -  Kann corona-konformes Spielen funktionieren?
     -  niederschwellige Möglichkeit sich kennenzulernen – kaum Sprachbarriere
¯ Angebote aus dem Treff am See übertragen – was funktioniert dort gut?
¯ Gymnastik: 5 Esslinger des SV Böblingen im Treff anbieten à Anfrage an Vereinsleitung
¯ Ausflugsangebote: Reiseunternehmen Bauer auf der Diezenhalde organisiert beliebte
   Ausflüge à Ein Teilnehmer spricht diesen an
¯ Nicht nur Angebote für Ältere
¯ Singen und Musik ist ein niedrigschwelliges Angebot für Jung und Alt. Zurzeit durch
   Corona aber sehr eingeschränkt.
¯ Stadtteilcafé ist eine gute Idee – zwei Personen aus der Gruppe haben sich zur Unter-
   stützung bereit erklärt.
GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020                      15

Der Tag wurde abgerundet durch eine grafische Darstellung / Visualisierung, in der die Ideen
in Echtzeit grafisch festgehalten wurden (s. Titelseite). Das entstandene Bild ist inzwischen
in einer der Fensterscheiben des Treffs im Grund zu sehen. Einzelne Symbole daraus wer-
den im Programm-Flyer des Treff im Grund verwendet.

Abschluss

Nachdem die letzte Arbeitsgruppe um 17:30 Uhr beendet war, fand getrennt davon um 18:00
Uhr die Präsentation der erarbeiteten Ergebnisse der Arbeitsgruppen statt. Dabei waren auf-
grund der Corona-Beschränkungen nur einzelne Personen aus den Arbeitsgruppen, von Ko-
operationspartnern aber auch aus Politik und Verwaltung anwesend. So gab es die Möglich-
keit für Interessierte, einen Eindruck aus allen Arbeitsgruppen zu erhalten.

Zum Ende der Veranstaltung bedankte sich Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz für die Mit-
wirkung der Teilnehmenden und sprach seine Anerkennung für die gute Arbeit unter er-
schwerten Bedingungen aus. Gleichzeitig eröffnete er gemeinsam mit den Vertreterinnen
und Vertretern des Amts für Soziales offiziell den Treff im Grund. Anschließend gab es im
Außenbereich die Möglichkeit bei kleinen Snacks und Getränken ins Gespräch zu kommen.

Abschluss des Workshoptags. Weeber+Partner, 2020.
16                             GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020

3.3    Austauschtreffen, 20. November 2020, 20. April 2021, 12. Mai 2021

Ursprünglich waren die drei Austauschtreffen als Präsenz-Veranstaltungen geplant. In der
großen Auftaktveranstaltung sollten die Ideen aus dem bisherigen Prozess zusammenge-
fasst und in thematischen Kleingruppen konkretisiert und ausprobiert werden: Was wollen
wir erreichen? Wer kümmert sich? Was sind die nächsten Schritte? Zwischen den weiteren
Austauschtreffen sollten die Engagierten selbstorganisiert die Maßnahme umsetzen und
ausprobieren.

Durch die Corona-Beschränkungen änderte die Auftaktveranstaltung hinzu einem deutlich
kleinerem Workshoptag mit weniger Teilnehmenden. In der Folge veränderte sich sowohl
das Format als auch die Zielsetzung der Austauschtreffen: Zum einen konnten keine offenen
Vor-Ort-Veranstaltung durchgeführt werden. Daher fanden alle drei Austauschtreffen digital
als Zoom-Treffen statt. Es wurde die Teilnahme per Telefon ermöglicht, einzelne Teilneh-
mende konnten sich mit dem gebotenen Hygieneabstand auch vor Ort an einem eingerich-
teten Arbeitsplatz zuschalten, um die technische Hemmschwelle niedrig zu halten. Da die
Engagierten keine Maßnahmen umsetzen oder nur wenige Test-Angebote stattfinden konn-
ten, wurden die Austauschtreffen nicht zum Austausch über den aktuellen Stand der geplan-
ten Projektideen genutzt. Stattdessen stand das Kontakthalten und die Ideensammlung von
einzelnen corona-konformen Alternativ-Angeboten im Vordergrund.

Die Themen der Austauschtreffen waren:
¯ 1. Austauschtreffen, am 20. November 2020 mit 5 Teilnehmenden
Bericht über die aktuellen Entwicklungen im Treff, in den Teilprojekten und im Stadtteil. Aus-
tausch zu den bestehenden Projekten. Planung corona-konformer Alternativen für einzelne
Projektideen.

¯ 2. Austauschtreffen gemeinsam mit dem Stadtteilarbeitskreis am 20. April 2021 mit 12
   Teilnehmenden
Austauschtreffen mit bereits Engagierten aus dem Projekt und dem Stadtteilarbeitskreis AK
Grund, der sich aus Einrichtungen und Engagierten aus dem Stadtteil zusammensetzt. Aus-
tausch, wie bestehende Angebote (AK Grund) mit neuen Projektideen (Aufbruch 2020) ver-
knüpft, gemeinsam gedacht und in gegenseitiger Unterstützung weiterentwickelt werden
können. Stichwort: Synergieeffekte nutzen statt Konkurrenz aufbauen. Vorstellung und Dis-
kussion der bereits entwickelten Ideen für Angebote und Projekte im Stadtteil. Information
über die Aktivitäten des AK Grund. Diskussion, wie sich beide Gruppen gegenseitig ergän-
zen oder unterstützen können. Virtueller Rundgang durch den Treff im Grund.

¯ 3. Austauschtreffen am 12. Mai 2021 mit 6 Teilnehmenden
Rückblick auf den Austausch mit dem AK Grund. Aktueller Stand der einzelnen Teilprojekte
wie z.B. Mittagstisch oder PC-Café. Planung des Sommerfests und des Projektabschlusses.

2. Online-Austauschtreffen und Begleitgruppe im hybriden Format. Weeber+Partner, 2021.
GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020                      17

3.4   Sommerfest im Grund mit Projekt-Check, 9. Juli 2021

Impressionen vom Sommerfest. Weeber+Partner, 2021.

Am 9. Juli wurde als Abschluss des Projekts ein Sommerfest rund um den Treff im Grund
organisiert. Die Rahmenbedingungen waren fordernd: Bis zum Morgen des Fests war auf-
grund der Infektions- und Wetterlage unklar, ob und wie die Veranstaltung stattfinden konnte.
Unter diesen schwierigen Umständen wurde dank des Muts und einer gemeinsamen Kraft-
anstrengung der Haupt- und Ehrenamtlichen aus dem Projektteam und den Einrichtungen
im Stadtteil ein buntes Programm auf die Beine gestellt. Neben einer Information über den
bisherigen Prozess und der Möglichkeit zur Begehung des Treffs, wurde corona-bedingt ins-
besondere das Gelände rund um den Treff mit verschiedenen Angeboten bespielt. Ziel war
es auch, den zahlreichen Engagierten, die ihre Angebote in der gesamten Projektlaufzeit
nicht testen oder umsetzen konnten, eine Möglichkeit zu geben, sich zu präsentieren. Unter
anderem brachten sich die Akteure vor Ort mit folgenden Angeboten ein:

¯ PC-Café (Herr Kuhlenkamp, Ehrenamtlicher, offene städtische Seniorenarbeit)
¯ Historischer Rundgang durch den Grund, Stadtteilquiz (Martin Frey, Ehrenamtlicher)
¯ Taekwondo-Vorführung (Herr Ertürk, Ehrenamtlicher)
¯ Pflanzenbörse, Serviettenfalten (Frau Seidens, Ehrenamtliche)
¯ Wurfspiel und Fahrservice (AWO)
¯ Blutdruckmessen, Rollstuhlparcours (IAV-Stelle)
¯ Alterssimulationsanzug, Hygieneschulung (Sozialstation)
¯ Cross-Boule, Bamboleo, Kleidermarkt (Caritas)
¯ Schwamm-Lanzen-Stechen (SNZ, AWO)
¯ Märchen-Knusperhäuschen auf Lastenrad (Stadt Böblingen, DAT Kunstschule)
¯ Polaroid-Fotos auf dem Roten Sofa („Der Grund ist für mich...“), Projekt-Check zu entwi-
  ckelten Ideen im Prozess (Weeber+Partner, Stadt Böblingen)
¯ Sprachcafé mit pantomimischem Geschichtenraten, Backgammon (NevKo)
¯ Cajón Spielen (Stadt Böblingen, Cajón-Gruppe Herrenberg)
18                            GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020

¯ Optische Täuschung: Bilderrätsel, Zeichenspiel (Pflegestützpunkt)

Für Snacks sowie Getränke war gesorgt, die Trommelgruppe sorgte für Aufmerksamkeit und
Musik. Um die Anzahl der Teilnehmenden corona-konform zu halten, wurde das Fest auf
zwei Zeiträume aufgeteilt: Von 15-17 und von 18-20 Uhr gab es die Möglichkeit teilzuneh-
men.

Außerdem wurde die Gelegenheit genutzt, einen Projekt-Check durchzuführen. Die Teilneh-
menden konnten sich einen Überblick über die bisherigen Projektideen machen und mit Kle-
bepunkten ihre 3 Lieblingsprojekte auswählen. Leider konnten nur wenige Teilnehmende
zum Mitmachen bewegt werden, was vermutlich an der größeren Lust nach Austausch und
Begegnung lag. Die meisten Punkte wurden auf folgende Projektideen verteilt:
¯ Seniorengymnastik (3 Punkte)
¯ Spielenachmittage / Brettspieltreffen (3)
¯ Line-Dance (2)
¯ Sprach-Café (2)
¯ Spaziergänge mit älteren Menschen (2)

Projekt-Check beim Sommerfest. Weeber+Partner, 2021.

Trotz der kurzen Planungs- und Werbungsphase konnte das Fest eine gute Strahlkraft im
Stadtteil entfalten. Über den Tag verteilt waren rund 50 Personen länger (mit corona-beding-
ter Anmeldung) vor Ort, zahlreiche weitere nahmen die Angebote auf Abstand wahr, infor-
mierten sich und verschafften sich einen Eindruck des Geländes und des Stadtteiltreffs. Für
die weitere Gestaltung des Treffs und seiner Angebote konnten wertvolle Schlüsse gezogen
werden. So zum Beispiel, dass die Verteilung von Mitmach-Angeboten beim nächsten Mal
konzentrierter an einer oder zwei Seiten des Treffs erfolgen sollte, damit sich die Teilneh-
menden nicht zu sehr verlieren.
GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020                                   19

4      Ergebnisse
Am Ende des Prozesses stehen zahlreiche Projektideen, die im Rahmen des Projekts ent-
wickelt wurden.

Teilweise sind diese startklar. Räumlichkeiten sind vorhanden, Termine und Zeitrahmen sind
geklärt und eine verantwortliche Person zur Organisation ist bereit. Dabei ist zu bedenken,
dass manche der startklaren (Dauer-)Angebote kurzzeitig durchgeführt wurden, aber auf-
grund neuer Kontaktbeschränkungen wieder eingestellt wurden. Sie sollen nach der Som-
merpause beginnen, soweit es die Corona-Pandemie zulässt.

4.1    Startklare Projekte
Kursiv: Projekt wird von Hauptamtlichen verantwortet
                                    Ansprech- Beteiligte /
                                     partner*in in Koope-
                          Zuord-      / Organi-     ration     Räumlich- Zeitrah-
        Name             nung zu        sation      mit…           keit      men             Zielgruppe
 Yoga für Frauen       Fachstelle Simone                       Treff im  mittwochs
                       für Bürger- White                       Grund     von 17.30-
                       schaftli-                                         18.30 Uhr
                       ches Enga-
                       gement
 Sprachcafé            Fachstelle Gaby           NeVKo         Treff im    donners-
                       für Bürger- Heydcamp                    Grund       tags von
                       schaftli-    / Netzwerk                             9.30-11
                       ches Enga- für Vielfalt                             Uhr
                       gement
 Taekwondo             Fachstelle Serdar Er- Integrati-        Treff im    freitags von
                       für Bürger- türk          onsrat        Grund       13:30-
                       schaftli-                                           14:30 Uhr
                       ches Enga-
                       gement
 Geschichts-AG         Fachstelle Martin Frey 2 weitere        Treff im    jeden 1.
                       für Bürger-               Ehrenamtli-   Grund       Dienstag
                       schaftli-                 che, Stadt-               im Monat
                       ches Enga-                archivarin
                       gement
 Technik-Hilfe /       Fachstelle Jürgen Ku-                   Treff im    jeden 2.   Menschen mit Hil-
 Sprechstunde E-       für Bürger- lenkamp                     Grund       Donnerstag febedarf bei Com-
 Technik               schaftli-                                           im Monat   puter und Technik,
                       ches Enga-                                                     v.a. ältere Men-
                       gement                                                         schen
 Jahreszeitliches      Fachstelle Margarete                    Treff im    jeden 3.
 Basteln               für Bürger- Seidens                     Grund       Donnerstag
                       schaftli-                                           im Monat
                       ches Enga-
                       gement
 Erzähl-Café           AG Stadt- Martin                        Treff im    jeden 4.
                       teilge-      Frey; unter-               Grund       Donnerstag
                       schichte     schiedliche                            um 15.00
                                    Gäste                                  Uhr
 Stadt(teil)erkun-     AG Stadt- Martin Frey 2 weitere         Im Stadtteil
 dungen                teilge-                   Ehrenamtli-   an wech-
                       schichte                  che, Stadt-   selnden
                                                 archivarin    Orten
 PC-Café               Offene       Jürgen Ku-                 Treff im     jeden 2.      Menschen mit Hil-
                       Städtische lenkamp,                     Grund        Dienstag;     febedarf bei Com-
                       Senioren- Daniela                                    9:30-11:30    puter und Technik,
                       arbeit       Maier                                   Uhr           v.a. Ü60
20                                                     GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020

                                                                     Beteiligte /
                     Zuord-                               Ansprech- Koopera-         Räumlich-    Zeitrah-
Name                 nung zu                              partner*in tion mit…       keit         men         Zielgruppe
Veranstaltungs-      Offene                               Senta Hag-                 Treff im     alle 1-2
reihe mit Vorträgen Städtische                            mayer-Ber-                 Grund        Monate
rund um das          Senioren-                            ner                                     eine Veran-
Thema Digitalisie- arbeit                                                                         staltung
rung
Fit im Alter "Die 5 Offene                                SVB (Frau     Dagmar       Treff im     SVB frei-
Esslinger"           Städtische                           Stierle)      Neumann      Grund        tagvormit-
                     Senioren-                                                                    tags, Start
                     arbeit                                                                       auf Anfrage
Seniorengymnastik Offene                                  DRK           Übungslei-   Treff im     montags
                     Städtische                                         ter Herr     Grund        von 16-17
                     Senioren-                                          Rauner                    Uhr
                     arbeit
Präventive Haus- iav-Stelle                               Christine                  Zuhause     Beginn:
besuche: individu-                                        Hummel-                    im Quartier Februar
elle vorsorgende                                          Mayer                      bei den Ju- 2021
Beratung ab 75.                                                                      bilaren
Geburtstag
Alltagshilfe von Tür Caritas-                             Frau Dan-                vor Ort in                    Menschen unter-
zu Tür               verband                              zer                      kleinräumi-                   schiedlichen Alters
                                                                                   gen Wohn-                     in Mehrfamilien-
                                                                                   quartieren,                   häusern, v.a.
                                                                                   Ansprech-                     Hochhäusern
                                                                                   personen
                                                                                   telefonisch
Stadtteil-Putzete                           Fachstelle    AK Grund      Frau Haug, Im Stadt-      perspekti-     Menschen jeden
                                            für Bürger-                 blitzblank teil; Treff-   visch: vier-   Alters aus dem
                                            schaftli-                              punkt beim     teljährlich    Stadtteil
                                            ches Enga-                             Treff im
                                            gement                                 Grund
Gute-Laune-Ta-                              Offene        Frau Sei-                Treff im       dauerhaf-      Menschen jeden
sche                                        Städtische    dens                     Grund          tes Ange-      Alters aus dem
                                            Senioren-                                             bot            Stadtteil
                                            arbeit
Line-Dance                                  Offene        Frau Da-    Übungslei-     Treff im     1 x wö-        Menschen jeden
                                            Städtische    niela Maier terin Frau     Grund        chentlich      Alters aus dem
                                            Senioren-                 Marion                      Start im       Stadtteil
                                            arbeit                    Schönian                    Sommer
                                            Fachstelle                                            geplant
                                            BE

                                                                      Dauerangebote
                                 Fachstelle   Treff im Grund            Mo 9.00-11.00 Uhr         Menschen jeden Alters aus dem
                                 für Bürger-                                                      Stadtteil
     Kontaktzeit Stadtteilbüro

                                 schaftliches                           Do 15.00-17.00 Uhr
                                 Engagement
                                 Offene Städ- Treff im Grund            Mi 10:00-12.00 Uhr        Menschen jeden Alters aus dem
                                 tische Seni-                                                     Stadtteil / Fokus Ältere
                                 orenarbeit
                                 iav-Stelle   Treff im Grund            Di 14:00-15:30 Uhr        Beratung von Betroffenen/Ange-
                                                                                                  hörigen über örtliches Hilfeange-
                                                                        Fr 10:00-12:00 Uhr        bot im Alter, bei Krankheit oder
                                                                                                  Pflegebedarf
                                 Pflegestütz-   Treff im Grund          Di 9:00-11:00 Uhr         Offene Beratung rund um das
 Pflegeberatung
 d. Landkreises

                                 punkt Böb-                                                       Thema Pflege für Böblingerinnen
                                 lingen                                 Do 15:00-17:00 Uhr        / Böblinger und Gemeinden im
                                                                                                  Umkreis
                                                                        ansonsten telefonisch
                                                                        auf Anfrage
GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020                                    21

4.2    Vorbereitete Projekte

Es gibt aber auch vorbereitete Projekte, bei denen die Idee nicht weiter ausgearbeitet wurde
oder noch entscheidende Aspekte zur Umsetzung, z.B. eine geeignete Räumlichkeit, eine
verantwortliche Person, fehlen.

Projekte, die durch Einrichtungen organisiert und im Herbst/Winter geplant sind:
Kursiv: Projekt wird von Hauptamtlichen verantwortet
                                 Ansprech- Beteiligte /
                                 partner*in in Koope-
                     Zuord-      / Organi-     ration        Räumlich-      Zeitrah-
 Name                nung zu     sation        mit…          keit           men          Zielgruppe
 Offenes (Stadt- iav-Stelle      Christine     Zwei Eh-      Treff im       1x / Woche   Menschen aus dem
 teil)Café für Se-               Hummel-       renamtliche   Grund          nachmit-     Stadtteil auf der Su-
 nioren                          Mayer         (Auftakt)                    tags         che nach Kontakt
 Besuchsdienst - iav-Stelle      Christine                   Im Stadtteil
 regelmäßige Be-                 Hummel-                     unterwegs
 suche von ge-                   Mayer
 schulten Ehren-
 amtlichen bei
 Senioren
 AWO-                 AWO        Sabine                      AWO-       jeden 1.         1. Menschen mit Un-
 Mittagstisch                    Wolf                        Geschäfts- und 3.           terstützungsbedarf
                                                             stelle     Dienstag         und "schmalem
                                                                        im Monat         Geldbeutel"
                                                                                         2. Menschen die
                                                                                         Kontakt zu anderen
                                                                                         im Stadtteil suchen
                                                                                         (Essen als Anlass
                                                                                         zum Austausch)
 Mobiler Ein-       AWO          Sabine        haupt- und    Mobil, Aus- geplant:        1. Menschen mit Mo-
 kaufsservice                    Wolf          ehrenamtli-   gangs-      1x/Woche        bilitätseinschränkun-
                                               che Unter-    punkt:                      gen
                                               stützung in   AWO-                        2. Menschen die
                                               Form von      Geschäfts-                  Kontakt zu anderen
                                               Einkaufs-     stelle                      im Stadtteil suchen
                                               begleitung                                (Einkaufserlebnis)
                                               und Trans-
                                               port der
                                               Einkäufe

 Projekte, für die noch Zeit- und Personalressourcen zur Umsetzung fehlen:
 Kursiv: Projekt wird von Hauptamtlichen verantwortet
 Schwarzes Brett ?                                           Treff im       permanent     Menschen jeden Al-
 für "Suche/Biete"                                           Grund                        ters aus dem Stadt-
 Angebote                                                                                 teil
 Umgestaltung        Fachstelle Beata Zele- Garten-          Außenbe-       Einmaliger Menschen jeden Al-
 der Grünanlage BE in Ab- zik-Reb-             freunde,      reich Treff    Workshop, ters aus dem Stadt-
 im Außenbereich sprache mit mann              evtl. Ein-    im Grund       evtl. mit an- teil
 des Treffs im       Abt. Grün-                bindung                      schließen-
 Grund               flächen                   von Ge-                      der Ho-
                                               flüchteten                   cketse /
                                               sowie wei-                   Einwei-
                                               teren Frei-                  hung; Dau-
                                               willigen                     erpflege
                                               bei Umge-
                                               staltung
                                               (Aufruf im
                                               Amtsblatt)
22                           GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020

                                        Beteiligte /
                  Zuord-     Ansprech- Koopera- Räumlich- Zeitrah-
Name              nung zu    partner*in tion mit… keit            men           Zielgruppe
Frühstücksmeile   ?          ?                       in Mikro-    Sommer,       Menschen aus dem
                                                     quartieren / flexibel      direkten Wohnumfeld
                                                     Häuserblö-                 auf der Suche nach
                                                     cken;                      Kontakt
                                                     Rund um
                                                     Spielhaus
                                                     beim So-
                                                     zial- und
                                                     Nachbar-
                                                     schaftsze-
                                                     ntrum / Auf
                                                     Grünflä-
                                                     chen, z.B.
                                                     in der Goe-
                                                     rdeler Str.
Wo finde ich   ?             ?                       digital,     permanent     Menschen, die noch
was? Wegweiser                                       Auslage in                 nicht lange im Stadt-
für den Grund                                        verschiede-                teil leben
                                                     nen Ein-
                                                     richtungen
"Ich sehe meinen Stadtpla-                           Im Stadt-    1x / Jahr     Menschen aus dem
Stadtteil mit an- nungsamt                           teil; Treff-               Quartier, die sich für
deren Augen"                                         punkt beim                 ihren Stadtteil und
Stadtteilbege-                                       Treff im                   dessen Architektur /
hung mit dem                                         Grund                      Entstehung interes-
Stadtplanungs-                                                                  sieren
amt
"Der Grund wird ?            ?                        Konkret:     einmalige    Menschen aus dem
bunt"                                                 Wände an     Aktion:      Stadtteil, Kinder aus
Graue Wände im                                        Kindergar-   Ganztägige   der Schule bzw. dem
Stadtteil bema-                                       ten Ge-      "Mitmach-    Kindergarten
len, Grünflächen                                      schwister-   baustelle"
bepflanzen,                                           Scholl-
Plätze verschö-                                       Straße /
nern                                                  Mauer zur
                                                      Mörike-
                                                      Schule
Alternative im    ?          evtl. Gar-               ?            1-2x/Jahr    Menschen aus dem
Außenbereich                 tenfreunde                                         Stadtteil auf der Su-
zum Kaffeenach-                                                                 che nach Kontakt
mittag: Grill-
abend?
Hilfe beim Aus- ?            Caritas?                 ?            ?            Menschen mit
füllen von For-                                                                 Sprach-/Leseschwie-
mularen                                                                         rigkeiten
Jahreskalender ?             ?                        ?            ?            Menschen aus dem
mit Veranstaltun-                                                               Stadtteil auf der Su-
gen im Stadtteil                                                                che nach Kontakt

Spaziergänge      ?          ?                        ?            ?            Menschen aus dem
mit älteren Men-                                                                Stadtteil auf der Su-
schen                                                                           che nach Kontakt
niedrigschwellige ?          ?                        ?            ?            Menschen mit Unter-
Handwerkstätig-                                                                 stützungsbedarf und
keiten                                                                          Mobilitätseinschrän-
                                                                                kungen und/oder
                                                                                "schmalem Geldbeu-
                                                                                tel"
GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020                                23

                                           Beteiligte /
                    Zuord-      Ansprech- Koopera- Räumlich- Zeitrah-
Name                nung zu     partner*in tion mit… keit           men              Zielgruppe
Nachbarschaftli-    ?           ?                       Verschie-                    Menschen mit Unter-
che Hol- und                                            dene Ziele,                  stützungsbedarf und
Bringdienste                                            Treffpunkt                   Mobilitätseinschrän-
                                                        Treff im                     kungen und/oder
                                                        Grund                        "schmalem Geldbeu-
                                                                                     tel"
Spielenachmit-      ?            ?                       Treff im       ?            Menschen aus dem
tage /                                                   Grund                       Stadtteil auf der Su-
-abende / Brett-                                                                     che nach Kontakt
spieltreffen
(TAC, Rommé,
Rätsel,...)
Ausflugsange-       ?            ?            ?          Verschie-                   Menschen aus dem
bote, z.B. mit                                           dene Ziele,                 Stadtteil auf der Su-
Reiseunterneh-                                           Treffpunkt                  che nach Kontakt
men Bauer (Die-                                          Treff im
zenhalde)                                                Grund
„Internationale     ?           evtl. Ne-     ?          Treff im                    Menschen mit inter-
Treffen“ anbieten               VKO Netz-                Grund                       kulturellem Hinter-
– nach Vorbild                  werk für                                             grund; Menschen
des Sprachtreffs                Vielfalt &                                           aus dem Stadtteil auf
                                Kommuni-                                             der Suche nach Kon-
                                kation kon-                                          takt
                                taktieren?
Frühlingserwa-      Projekt     Garten-                  Kleingar-      Mai o.
chen                Aufbruch    freunde /                tenanlage      Juni?
                    2020        Garten-
                                freunde /
                                Fr.Seidens
Geführte Ein-       ?           Leitung lo-              In den         Einmalig,    Menschen aus dem
kaufstour zur                   kaler Su-                Räumlich-      evtl. Wie-   Stadtteil, die sich
Einführung in                   permärkte                keiten der     derholung    eine Verbesserung
das jeweilige                                            Einzel-        bei Inte-    der Nahversorgung
Sortiment der                                            händler, Al-   resse        wünschen und/oder
beiden Super-                                            ternativ:                   unzufrieden mit dem
märkte;                                                  Produkt-                    Einkaufsangebot im
Alternativ: Ver-                                         präsenta-                   Quartier sind
kostung der an-                                          tion im
gebotenen Pro-                                           Treff
dukte / gemein-
sames
Essen, aus an-
gebotenen Le-
bensmitteln
Aufwertung Ein-     Stadt BB    Amt für                                              Menschen aus dem
kaufszentrum                    Stadtent-                                            Stadtteil
                                wicklung,
                                Amt für
                                Wirt-
                                schaftsför-
                                derung
24                                GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020

Inzwischen umgesetzt wurden folgende zwei Ideen:

                                  Ansprech-    Beteiligte /
                                  partner*in   in Koope-
                     Zuord-       / Organi-    ration       Räumlich- Zeitrah-
Name                 nung zu      sation       mit…         keit      men              Zielgruppe
Stadtleitbild Böb-   Sozialpla-   Fachstelle                Treff im  11.07.-          Menschen aus dem
lingen 2035 -        nung         BE, Offene                Grund     23.08. an        Stadtteil, die die On-
PC-Café zur On-                   Städtische                          5 Terminen       line-Umfrage nicht al-
line-Umfrage für                  Senioren-                                            leine ausfüllen wol-
die Leitbild-Aktu-                arbeit                                               len/können
alisierung (im
Rahmen der Di-
gitalisierungs-
strategie)
Sommerfest mit       Projekt-   Begleit-                    Treff im     Fr. 09.07.    Menschen aus dem
Aufbruch2020-        team Auf- gruppe /                     Grund mit                  Stadtteil
Projektcheck         bruch 2020 EA /                        Grünfläche,
                                Koop.part-                  ggf. Statio-
                                ner                         nen bei
                                                            Koop.part-
                                                            nern

4.3    Offene Projektideen

Ebenfalls wurden im Rahmen des Prozesses offene Projektideen diskutiert, die aufgrund
der Zielsetzung des Prozesses oder der vorhandenen Zielgruppen im Stadtteil noch ohne
konkrete Umsetzungsvorschläge sind.

Name
Die Vielfalt nutzen: Angebote im Grund interkulturell anbieten bzw. gestalten. Niederschwellige Angebote für
türkische, kroatische,… Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils bzw. Angebote, bei denen die Sprache
keine Rolle spielt
Jüngere Menschen helfen älteren Menschen und andersrum - Projekte zum Austausch zwischen den Gene-
rationen. Beispiel: Leihoma/Leihopa
Projekte zum gemeinsamen Singen / Musizieren

Angebote für Menschen mit Demenz / Gedächtnisschwäche

Angebote für neu Hinzugezogene / neue Stadtteilbewohnerinnen und -bewohner

Angebote für (Eltern mit) Kinder und Jugendlichen
GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020                     25

5       Fazit und Handlungsempfehlungen
Fazit

Die Quartiersentwicklung "Gut älter werden im Grund: Aufbruch 2020" der Stadt Böblingen
hat in einem Zeitraum von ca. zwei Jahren viele Menschen, Ideen und Räume zusammen-
gebracht und miteinander verbunden. In der gemeinsamen Diskussion darum, wie die Le-
bensqualität für ältere Menschen sowie die nachbarschaftliche Gemeinschaft im Stadtteil
Grund gestärkt werden können, wurden um die 50 Projektvorschläge gesammelt. Auch
wenn die Einschränkungen der Corona-Pandemie die geplante Umsetzung und das Aus-
probieren der Angebote verhinderte, stehen nun um die 20 "startklare" Projekte mit den je-
weiligen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern bereit. Gerade durch das Leben mit
Corona zeigte sich ein starker Wunsch nach Begegnung und Austausch, auch digitale An-
gebote und Infrastruktur rückten mehr in den Fokus.

Mit Blick auf die anfangs gesetzten Ziele der Quartiersentwicklung und des Förderpro-
gramms "Quartier 2020 – Gemeinsam gestalten." (jetzt: "Quartier 2030") wurde vieles er-
reicht und auf den Weg gebracht:

¯ Den Bedarf an einer verbesserten Lebensqualität für Ältere im Quartier durch eine
  gestärkte Gemeinschaft und Infrastruktur bestätigten rund 100 Bewohnerinnen und Be-
  wohner mit ihrem Interesse an den Veranstaltungen, den Ideen für neue Angebote und
  der positiven Resonanz gegenüber den Projekten. Bereits der Austausch und das Zu-
  sammenkommen während des Quartiersentwicklungsprozesses trug wesentlich zur Er-
  weiterung des nachbarschaftlichen Netzwerks und der Stärkung der Gemeinschaft bei.
¯ Die Basis für eine niedrigschwellige, nachbarschaftliche Unterstützung ist geschaffen:
  Nicht nur Hauptamtliche und Einrichtungen aus dem Grund, sondern auch die Bewohne-
  rinnen und Bewohner selbst setzen sich aktiv für die Umsetzung der Projekte ein. Neu
  gewonnene Engagierte sowie "altbekannte" vernetzen sich und erleben ihre Selbstwirk-
  samkeit in Bezug auf die Gestaltung des Quartiers und des Zusammenlebens.
¯ Die Quartiersentwicklung knüpft an die vorhandenen Strukturen an. Ausschlaggebend
  dafür war die Bekanntmachung der existierenden Angebote sowie die Nutzung und Wei-
  terentwicklung der Räumlichkeiten im Stadtteil. Der Fokus lag hier vor allem auf dem
  Stadtteiltreff, mit dem die Gemeinschaft nun einen zentralen Ort gefunden hat. Das
  neue Raumangebot spielt eine große Rolle für die Umsetzung und Verortung der Projek-
  tideen sowie als Kommunikationsplattform für die Nachbarschaft. Dieses Potenzial
  konnte der Stadtteiltreff zum Beispiel beim Sommerfest schon beweisen.
¯ Durch das gemeinsame Gestalten und das Engagement für den Stadtteil sind die
  Teilnehmenden als Nachbarschaft stärker zusammengewachsen, aber auch mit dem
  Stadtteil Grund an sich. Hatte es anfangs keine nennenswerte Lobby für den Stadtteil
  gegeben, so konnte die Quartiersentwicklung zur weiteren Identifikation der Bewohne-
  rinnen und Bewohner mit dem Stadtteil beitragen.
¯ Auch im Bezug auf bedarfsgerechte Informationswege stellte die Corona-Pandemie
  das Projektteam vor große Herausforderungen. Um trotzdem im Stadtteil sichtbar zu
  sein, die Bewohnerinnen und Bewohner zu erreichen und trotz Abstand Austausch zu
  ermöglichen, wurden neue Plattformen und Formate genutzt. Unter anderem verhalfen
  digitale Veranstaltungen, eine Online-Ideensammlung, aber auch eine Tafel vor dem
  Stadtteiltreff zum Beschreiben und ein ausgeklügeltes Hygiene-Konzept beim Sommer-
  fest zum ersehnten Gespräch und Beisammensein.
¯ Die bunte Mischung im Grund an Nationalitäten und Altersgruppen sollte sich auch in
  der Quartiersentwicklung wiederfinden. Im Rahmen des Sommerfests ist dies verstärkt
26                           GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020

     gelungen. Dazu beigetragen haben unter anderem gezielte Angebote vom Verein für
     Vielfalt und der Taekwondo-Gruppe, die auch während des Prozesses als multikulturelle
     Multiplikatoren hinzugezogen wurden.

Im Vergleich zu den Erfahrungen in anderen Quartiersentwicklungsprozessen und anderen
Stadtteilen lassen sich einige Erfolge besonders hervorheben. Dazu zählt die Unterstützung
von starken Kooperationspartnern aus dem Quartier während der gesamten Zeit. Sie stel-
len Multiplikatoren dar, die auf ihre Erfahrungen im lokalen Kontext aufbauen können. Die
gemeinsame Zielsetzung und das Anknüpfen an die vorhandenen Strukturen sind wichtige
Elemente für eine nachhaltige Umsetzung und Verstetigung der Projekte. Die Herausforde-
rung, von Ideen zu realistischen Konzepten und somit zur Umsetzung zu kommen, wurde
im Stadtteil Grund trotz der Planungsunsicherheit durch die Corona-Pandemie gemeistert.

Auch wenn die Projekte noch nicht wie geplant erprobt werden konnten, fanden sich viele
Engagierte und das passende Raumangebot, um die Projekte startklar zu machen. Das
neue Raumangebot im Stadtteiltreff schafft Synergien durch die Bündelung von Infra-
struktur, Information, weiteren Angeboten und der Funktion als Treffpunkt an einem zentra-
len Ort. Der Stadtteiltreff verkörpert in diesem Sinne das Ziel der Gemeinschaftlichkeit und
Unterstützung. Ganz eigen ist der Quartiersent-
wicklung im Grund das Symbol des roten Sofas:
Es ist zum einen das Erkennungszeichen, der
Blickfang und der rote Faden des Prozesses. Zum
anderen repräsentiert das Sofa auch die attraktive
Gestaltung der Beteiligungsformate, bei denen die
Kommunikation und das Zusammenbringen der
Menschen in angenehmer Atmosphäre auch im- Symbol der Quartiersentwicklung im Grund: das
mer eine große Rolle spielte.                         rote Sofa. Stadt Böblingen, 2020.

Handlungsempfehlungen

Mit dem Blick auf das Ende des Förderzeitraums und der Verstetigung der Ergebnisse aus
der Quartiersentwicklung sind folgende inhaltlichen und strategischen Schwerpunkte zu
empfehlen, sodass die Projekte und das entstandene Netzwerk erfolgreich umgesetzt und
fortgeführt werden können:

Schwerpunkte für strategische Zusammenarbeit / Verstetigung:
¯ Erfahrungen statt weiterer Ideen sammeln: Projekte umsetzen und erproben, eventu-
  ell an veränderte Rahmenbedingungen oder Feedback anpassen
¯ Engagierte am Ball behalten: aktive Ressourcen aktivieren und vorhandenes Engage-
  ment nutzen, auf das Netzwerk und Bekanntheit des Quartiersentwicklungsprozesses
  aufbauen (z.B. mit rotem Sofa)
¯ Engagement der Bewohnerschaft würdigen: Ausblick auf nächste Schritte transparent
  kommunizieren, deutlich machen, dass nichts verloren geht
¯ Beschränkung auf das Machbare: die nach Ende der Förderung reduzierten Personal-
  ressourcen gezielt einsetzen, Projektumsetzung in Anfangsphase begleiten
¯ Langfristige Quartiersentwicklung im Blick behalten: Struktur für regelmäßigen Aus-
  tausch mit Planungsamt, Grünflächenamt, Bürgerschaft und andere schaffen (z.B. Run-
  der Tisch)
GUT ÄLTER WERDEN IM GRUND: AUFBRUCH 2020                    27

Schwerpunkte für Projekte:
¯ Stadtteiltreff als Dreh- und Angelpunkt: Strukturen aufbauen, Angebote austesten und
  ergänzen, bunte Mischung allen Alters als Zielgruppe (auch Interesse junger Familien
  beim Sommerfest geweckt)
¯ Alltagshilfe: Bedarf ist vorhanden, Projektidee muss noch weiterentwickelt und Umset-
  zerinnen und Umsetzer gefunden werden
¯ Einkaufsangebot: wichtiger Brennpunkt, aber nur durch Sanierung des Einkaufszent-
  rums zu lösen

Mit diesen Ergebnissen der Quartiersentwicklung hat die Stadtverwaltung in Zusammenar-
beit mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Stadtteils sowie den beteiligten Vereinen
und Einrichtungen ein festes Fundament für das „gute älter werden im Grund“ geschaffen.
Als externe Beratung hat es viel Freude gemacht, das Projekt zu begleiten und wir werden
mit Spannung weiterverfolgen, wie sich die Umsetzung der Angebote und der Stadtteil ent-
wickelt.
Sie können auch lesen