"Gut gerüstet in die Zukunft" - Hauptversammlung der OSRAM Licht AG - OSRAM Group

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SPERRFRIST: 10:00 Uhr MEZ                                       Es gilt das gesprochene Wort.
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 Hauptversammlung der OSRAM Licht AG

             „Gut gerüstet in die Zukunft“

                    Dr. Olaf Berlien,
    Vorsitzender des Vorstands der OSRAM Licht AG

                      World of Light München, 23. Februar 2021

                                      Es gilt das gesprochene Wort

OSRAM Licht AG
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Sehr geehrte Aktionäre, meine Damen und Herren, Grüß Gott und Guten
Morgen! Herzlich willkommen zur Hauptversammlung der OSRAM Licht AG!
Nach der außerordentlichen Hauptversammlung im November zum zweiten Mal
im virtuellen Format.

Gerade heute hätte ich gerne den persönlichen Kontakt mit Ihnen, unseren
Aktionären, gehabt. Denn es ist meine letzte Hauptversammlung als
Vorstandsvorsitzender von Osram. Aufgrund der Covid19-Pandemie ist uns dies
aber leider wieder nicht möglich.

Gleichwohl haben wir bei der letzten virtuellen Versammlung viele positive
Erfahrungen gesammelt. Und auch Sie haben uns wertvolles Feedback gegeben.
Und so haben wir heute erneut einiges vorbereitet, um Ihnen eine interessante
Hauptversammlung zu bieten. Frau Plutte wird uns in bewährter Manier als
Moderatorin durch die Veranstaltung führen. Wir werden immer wieder kleine
Pausen machen, damit Sie sich erfrischen können. Während der Pausen werden
wir Videos zu unseren neuesten Produkten einspielen.

Die heutige Hauptversammlung ist auch für mich persönlich eine besondere.
Denn sie ist, wie gesagt, meine letzte als Vorstandsvorsitzender von Osram. Wie
im Dezember mitgeteilt, werde ich das Unternehmen Ende dieses Monats
verlassen. Ich tue das mit gemischten Gefühlen. Mit Wehmut einerseits. Denn
das Unternehmen und seine Mitarbeiter sind mir in den letzten sechs Jahren
wirklich sehr ans Herz gewachsen. Aber andererseits auch mit einer guten
Portion Stolz und in dem Wissen, ein strategisch gut aufgestelltes Unternehmen
zu hinterlassen. Osram ist heute ein anderes Unternehmen als noch vor sechs
Jahren.

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Fit für die digitale Zukunft
Gemeinsam haben wir das Traditionsunternehmen in die digitale Gegenwart
geführt. Viele Unternehmen wollen und müssen diesen Weg noch gehen und
sprechen nur über Digitalisierung, statt sie zu leben. Wir hingegen haben Osram
gemeinsam fit für die digitale Zukunft gemacht. Noch Anfang des letzten
Jahrzehnts kamen nur 20 Prozent unserer Erlöse von halbleiterbasierten
Produkten und Lösungen und 80 Prozent von klassischen, traditionellen
Lichtquellen. Mittlerweile hat sich dieses Verhältnis komplett umgekehrt.

Bei allen Veränderungen haben wir jedoch unsere Kultur, unsere Werte mit in die
neue Zeit genommen. Geblieben ist der Geist, der Osram von jeher
ausgezeichnet hat. Die Fähigkeit, sich auf Neues einzulassen und die Zukunft
immer wieder neu zu gewinnen - mit neuer Energie und Zuversicht.

In Zukunft wird Osram das nun gemeinsam mit dem österreichischen
Sensorhersteller ams tun. Emotional war das für die Mitarbeiter nicht einfach.
Das haben wir auch während des ganzen Übernahmeprozesses nie vergessen.
Und ich kann mir vorstellen, dass auch manchen von Ihnen, die ihre Aktien
behalten haben, dieser Schritt schwerfällt.

Das ändert aber nichts an der strategischen Logik des Zusammenschlusses. Ich
habe Ihnen diese Logik schon bei den zwei letzten Hauptversammlungen
ausführlich erläutert. Aber lassen Sie es mich noch einmal zusammenfassen. In
einem Satz: Gemeinsam, als Partner, können wir der unangefochtene
Marktführer für optische Lösungen werden.

Die neuen Kollegen aus Österreich – einige von ihnen sind heute ja online dabei
– schätzen, ja bewundern, die technologische Kompetenz unseres 115-jährigen
Traditionsunternehmens. Und Sie wissen um das enorme Zukunftspotenzial,

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welches wir mit LED-Licht in all seinen Facetten entfalten können. Insbesondere
bei der Erzeugung von Licht sind wir Weltspitze. Die größte Stärke von ams liegt
im Bereich Sensorik und Verarbeitung des empfangenen Lichts. Hier ergänzen
sich beide Unternehmen hervorragend.

In diesem Sinne freue ich mich, dass mit Ingo Bank ein interner Kenner von
Osram und ams meine Nachfolge zum 1. März übernimmt. Ingo Bank war bis zu
seinem Wechsel zu ams vor neun Monaten Finanzvorstand von Osram. Seine
neue Rolle an der Spitze von Osram wird er zusätzlich zur Aufgabe als CFO von
ams verantworten. Lieber Herr Bank, ich wünsche Ihnen viel Erfolg und die
nötige Fortune für die neue Aufgabe!

Geschäftsjahr von Corona-Pandemie geprägt
Werfen wir nun einen Blick auf das vergangene Geschäftsjahr. Es war neben
den Übernahmeangeboten für Osram vor allem von der Corona-Pandemie
geprägt. Sie hat uns weltweit vor enorme Herausforderungen gestellt. Doch wir
haben diese souverän gemeistert.

Wir haben im Management früh und konsequent Maßnahmen ergriffen. Diese
folgten drei klaren Prämissen:

1.      Die Mitarbeiter schützen.
2.      Den Betrieb am Laufen halten.
3.      Die finanziellen Auswirkungen minimieren.

Alle drei Prämissen haben wir bislang sehr erfolgreich umgesetzt. Schon im
Februar 2020 – zu Beginn der Pandemie in China – haben wir eine globale Task
Force eingerichtet. Mit einem professionellen „War Room“ und unter der direkten
Führung des Vorstands. Wir haben sehr schnell Hygienekonzepte und Home-

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Office-Regelungen zum Schutz der Mitarbeiter umgesetzt, lange vor dem
weltweiten Lockdown.

Und während andere im Mai immer noch über die Sinnhaftigkeit von Masken
diskutiert haben, hatten wir bereits im Februar 100.000 OP-Masken vorrätig und
60.000 Stoffmasken mit Osram-Logo bestellt, welche wir dann an alle Mitarbeiter
weltweit verteilt haben. Mit dem erfreulichen Ergebnis, dass wir bis heute
weltweit nur zwei Corona-Ansteckungen auf unseren Betriebsgeländen zu
verzeichnen hatten. Und das bei 57 Ländern, 22 Werken und über 21.000
Mitarbeitern weltweit! Das ist der Verdienst der gesamten Mannschaft und ihres
disziplinierten Verhaltens. Und dort, wo es Fälle im Privaten gab, haben wir
durch gezielte Maßnahmen umgehend reagiert und den weiteren Betrieb
ermöglicht.

Um auch die finanziellen Auswirkungen moderat zu halten, haben wir bereits im
März 2020 das so genannte SHIELD-Programm ins Leben gerufen. Es umfasst
mehr als 500 Corona-Maßnahmen zur Sicherung von Gewinn und Liquidität.
Operative und finanzielle Sparmaßnahmen in allen Werken und Einheiten. Mit
132 Millionen Euro Cash-Effekt hatte das SHIELD-Programm einen bedeutenden
positiven Einfluss auf unsere Liquidität.

Osram treibt Transformation weiter voran
Trotz der historischen Belastungen durch die Pandemie haben wir im letzten
Geschäftsjahr auch die Transformation unseres Unternehmens weiter
vorangetrieben. Im Rahmen der bestehenden Performance-Programme haben
wir uns konsequent ausgerichtet auf: Digitalisierung, Hightech-Produkte und
Effizienz. Konkret bedeutete das: Wir haben das Produktportfolio bei Opto auf
innovative Produkte fokussiert, wie Sensorik in Mobiltelefonen und Fahrzeugen.
Wir haben uns von margenschwachen Geschäften getrennt und die

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Zentralverwaltung gestrafft.

Insgesamt konnten wir damit die Kosten spürbar senken und die Komplexität bei
betrieblichen Abläufen weiter reduzieren. Zusammen mit den erwähnten
Maßnahmen aus SHIELD konnten so Einsparungen von rund 180 Millionen Euro
allein im vergangenen Geschäftsjahr erzielt werden. Damit haben wir unsere
ursprünglichen Planungen um mehr als ein Drittel übertroffen. Und das trotz der
Corona-Herausforderungen und des Integrationsprojekts.

Geschäftszahlen: Osram bewältigt Corona-Jahr 2020 gut
Diese Anstrengungen haben sich ausgezahlt – wie auch ein Blick auf die Zahlen
für das abgelaufene Geschäftsjahr zeigt. Trotz eines vergleichbaren
Umsatzrückgangs von knapp 14 Prozent, blieb die bereinigte EBITDA-Marge mit
über acht Prozent auf Vorjahresniveau. Unser Free Cashflow war mit zwölf
Millionen Euro sogar positiv.

Aber natürlich haben wir die Folgen der Corona-Pandemie auf unser Geschäft
umsatzseitig stark zu spüren bekommen. Davon waren fast alle
Geschäftsbereiche betroffen, am stärksten jedoch die Bereiche Automotive und
Entertainment. Unsere Automobilkunden hatten während der ersten Welle
massiv mit den Folgen von Corona zu kämpfen. Noch härter traf es unser
Entertainmentgeschäft, denn abgesagte Veranstaltungen und geschlossene
Kinos setzten dem Bereich schwer zu.

Wie erwartet markierten die Monate April und Mai den Tiefpunkt dieser
Entwicklung. Seitdem konnten wir in den meisten Geschäftsbereichen eine
spürbare Erholung verzeichnen. Insbesondere Opto und Automotive profitierten
von einer verbesserten Geschäftslage in China und den USA.

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Dies schlug sich positiv in den Zahlen für das vierte Quartal unseres
Geschäftsjahrs nieder. Darin zeigt sich aber eben auch die volle Wirksamkeit
unserer Corona-bezogenen Sparmaßnahmen sowie der fortgesetzten
Transformationsprogramme. Und das macht unsere schnelle Erholung nach dem
schweren Einschnitt des ersten Lockdowns zum Erfolg der gesamten
Mannschaft. Wenn Sie mich fragen, eine sagenhafte Leistung bei all den
Belastungen durch Corona!

Laufendes Geschäftsjahr: starkes erstes Quartal
Die positive Entwicklung im vierten Quartal setzte sich auch im ersten Quartal
des laufenden Geschäftsjahres fort. So erzielten wir im Zeitraum Oktober bis
Dezember mit 840 Millionen Euro einen vergleichbaren Umsatz auf
Vorjahresniveau. Das bereinigte EBITDA kletterte um 42 Prozent auf 162
Millionen Euro, was einer bereinigten Marge von über 19 Prozent entspricht. Und
auch der Free Cash Flow entwickelte sich mit 50 Millionen Euro sehr positiv.

Besonders das Halbleitergeschäft präsentierte sich im ersten Quartal
hervorragend: Der Geschäftsbereich OS erzielte mit einer EBITDA-Marge von
über 31 Prozent ein historisches Rekordergebnis. Ein weiterer Beleg dafür, dass
wir mit unserer Photonik-Strategie auf die richtigen Produkte gesetzt haben.

Auch der Geschäftsbereich Automotive konnte das bereinigte EBITDA im
Vergleich zum Vorjahr beträchtlich steigern: Es summiert sich auf 65 Millionen
Euro. Das starke Nachrüst- und Ersatzlampengeschäft sorgte zudem für hohe
Barmittelzuflüsse.

Und auch die eingeleiteten Turnaround-Maßnahmen im Bereich Digital zeigten
Erfolge. Trotz des Corona-bedingt rückläufigen Umsatzes konnten wir hier

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wieder ein nahezu ausgeglichenes EBITDA verbuchen; der Free Cashflow war
leicht positiv.

Dennoch geht die Transformation des Geschäftsbereichs weiter. Vor zwei
Wochen haben wir angekündigt, für das Geschäft mit Steuerungen und
Vorschaltgeräten einen neuen Eigentümer zu suchen. Diesen haben wir für
unsere Fertigung in Plovdiv, Bulgarien, bereits gefunden. Das US-Unternehmen
Sanmina, welches zu den zehn größten Auftragsfertigern für Elektronikprodukte
weltweit gehört, übernimmt das Werk und seine 800 Mitarbeiter. Sanmina wird
auch weiterhin für uns fertigen, kann das Werk aber dauerhaft besser auslasten.

Angesichts der positiven Entwicklung im ersten Quartal haben wir jüngst unsere
Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Für das laufende Geschäftsjahr
erwarten wir nun ein vergleichbares Umsatzwachstum zwischen 10 und 14
Prozent, eine bereinigte EBITDA-Marge von 12 bis 15 Prozent sowie einen Free
Cash Flow zwischen 70 Millionen und 130 Millionen Euro.

Osram unter den nachhaltigsten Unternehmen der Welt
Aber nicht nur wirtschaftlich waren wir erfolgreich, auch in puncto Nachhaltigkeit
konnten wir einen erneuten Erfolg erzielen. So wurden wir jüngst unter den Top
25 der nachhaltigsten Unternehmen der Welt gelistet. Das zweite Jahr in Folge.
Auf Platz 23 von rund 7.400 bewerteten Unternehmen. Und auf Platz 1 aller
deutschen Unternehmen.

Mit Hightech erfolgreich
Meine Damen und Herren, das erfolgreiche letzte Geschäftsjahr und das jüngste
Rekordquartal belegen zweierlei: Erstens: Wir haben uns durch entschlossenes
Handeln in der Krise bewährt. Wir haben unsere Mitarbeiter geschützt und den
Betrieb am Laufen gehalten, haben gleichzeitig unsere Fixkosten gesenkt und

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neue innovative Produkte schnell auf den Markt gebracht. So ist es uns geradezu
lehrbuchmäßig gelungen, in der Krise Marktanteile zu gewinnen.

Und zweitens zeigt sich: Die konsequente Ausrichtung auf halbleiterbasierte
Hightech-Produkte war richtig. Und auch wenn sich nicht alle
Technologievorstöße ausgezahlt haben – am Ende ist es uns doch gelungen,
Osram mit attraktiven, zukunftsweisenden Produkten fit für die nächsten Jahre
zu machen.

Revolution in der Autobeleuchtung
Nehmen wir das Beispiel Autobeleuchtung. Hier haben wir im Herbst mit der
Night Breaker LED als erster Hersteller eine legale Nachrüst-LED auf den Markt
gebracht. Denn bisher gab es keine in Deutschland zugelassene Halogen-
Ersatzlampe auf LED-Basis. Die LED leuchtet nicht nur heller, kontrastreicher
und weiter als vergleichbare Halogenlampen. Sie verbraucht auch weniger
Energie und hat eine bis zu fünfmal längere Lebenszeit. Eine echte Revolution
also im Bereich Autolampen. Und der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten:
Aktuell kommen wir mit der Produktion kaum hinterher.

Mit Licht gegen Viren
Ein zweites gutes Beispiel ist unser UV-C-Licht. Es zerstört Keime wie Viren und
Bakterien mit einer Zuverlässigkeit von bis zu 99,9 Prozent. Es eignet sich somit
zur Flächendesinfektion sowie zur Luft- und Wasserentkeimung. Osram ist damit
seit jeher in professionellen Anwendungen am Markt erfolgreich. Mit der Corona-
Pandemie hat das Thema aber nochmals einen enormen Schub bekommen. Und
wir haben das zum Anlass genommen, unser Portfolio gezielt zu erweitern.

Schon zu Beginn der Pandemie kamen unsere AirZing-Luftreiniger in über 2.000
Krankenhäusern weltweit zum Einsatz. Zudem haben wir rund 10.000 Geräte an

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Kindergärten geliefert. Mit AirZing Compact haben wir nun mobile Varianten für
Endkunden auf den Markt gebracht. Sie können unkompliziert für die
Luftreinigung in Innenräumen eingesetzt werden. Sie sind etwa so groß wie eine
Haarspraydose. Und sie können dank USB-aufladbarem Akku überall
mitgenommen werden – vom Büroschreibtisch bis zum Auto. Eine wirklich
clevere, einfach zu bedienende Lösung, welche die Mitarbeiter in kurzer Zeit
entwickelt haben.

Wie Sie sich vorstellen können, ist die Nachfrage nach unseren UV-
Technologien enorm. Und daher dürfen wir nicht ohne Stolz sagen, dass wir als
Osram hier einen wertvollen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten.

Winzige Lichtquellen mit großem Potenzial
Und noch ein drittes Beispiel möchte ich kurz nennen: die technologische
Weiterentwicklung von LEDs für Displays, etwa für TV-Geräte, Autobildschirme
oder Smart Watches. Hier bewegt sich der Markt derzeit von der Standard-
Hintergrundbeleuchtung hin zu sogenannten Mini-LEDs. Diese sind weniger als
200 Mikrometer groß, was gerade mal der Breite von drei Haaren entspricht.
Stellen Sie sich das vor: Auf einer 1-Cent-Münze hätten mehr als 5.000 Mini-
LEDs Platz.

In Kürze wird die Produktion in unserem Werk in Kulim, in Malaysia, anlaufen.
Zurzeit zertifizieren wir hier die Produkte mit dem Kunden. Das Werk in Kulim hat
sich übrigens strategisch als absolut richtig erwiesen. Es ist hochmodern,
effizient und aktuell komplett ausgelastet. Ohne diesen Standort hätten wir heute
nicht diesen Umsatz erreicht. Und auch nicht die exzellente Profitabilität bei Opto
mit 31 Prozent im letzten Quartal. Deswegen investieren wir hier auch weiter.

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Und auch für den nächsten Technologieschritt – Mikro-LEDs – ist Osram
exzellent aufgestellt. Micro-LEDs sind nochmals kleiner. Per Definition kleiner als
50 Mikrometer und damit kleiner als der Durchmesser eines menschlichen
Haares. Können Sie sich das vorstellen? Eine Lichtquelle, die man mit bloßem
Auge kaum sehen kann!

Um in unserem 1-Cent-Beispiel zu bleiben: Bei der Mini-LED waren es 5.000
LEDs auf der Münze. Bei der Micro-LED sind es sage und schreibe 500.000!
Diese winzigen LEDs haben das Potenzial, den Displaymarkt zu revolutionieren.
Denn sie haben klare Vorteile, wie Sie nachher noch in einem Film sehen
werden: Sie verbrauchen wenig Energie, überzeugen durch brillante Farben,
höhere Kontraste und schnelle Reaktionszeiten. Wir werden sie in den nächsten
Jahren auf den Markt bringen.

Vom enormen Potenzial der winzigen Lichtquellen sind übrigens nicht nur wir
überzeugt. Ich sprach vorhin darüber, dass ams viele unserer Fähigkeiten
bewundert. Hochwertige Micro-LEDs in Masse zu fertigen, war ein
Hauptargument für das Zusammengehen mit Osram.

Schlüsseltechnologien für Zukunftsanwendungen
Nicht nur hier haben wir frühzeitig auf das richtige Pferd gesetzt. Auch in
anderen Zukunftsfeldern wie Sensorlicht für selbstfahrende Autos, Infrarotlicht
zur Entsperrung von Smartphones per Gesichtsscan oder Laserprojektionen für
smarte Brillen, den Nachfolgern der Smartphones. Und so sind wir heute
Weltspitze bei der Erzeugung des dafür benötigten, meist unsichtbaren Lichts.

Das macht uns zum Schlüsselspieler für viele Zukunftsanwendungen. Denn um
die reale Welt zu erfassen und in die digitale Welt zu überführen, benötigen
Sensoren dieses unsichtbare Licht. Und wir liefern es – in nie dagewesener

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Qualität und Präzision. Das hat uns zum globalen Marktführer gemacht. Und das
macht uns als Technologieunternehmen attraktiv. Wie ich bereits bei der
außerordentlichen Hauptversammlung im November gesagt habe: Die
Akquisitionskosten von rund 5 Milliarden Euro, die ams für unser Unternehmen
am Ende aufbringt, sind das beste Zeugnis für die Attraktivität von Osram.

Integration weit vorangeschritten
Das Zusammengehen mit ams ermöglicht uns, Lösungen für die erwähnten
Zukunftsanwendungen schneller, kostengünstiger und als System anzubieten.
Damit wir unsere ambitionierten Ziele schnell erreichen, haben wir uns bereits im
letzten Jahr intensiv mit der Integrationsplanung beschäftigt.

Ein Integrationsteam aus Mitarbeitern beider Unternehmen hat den operativen
Start des gemeinsamen Unternehmens vorbereitet. Rund 200 Experten aus 12
Ländern, die sich um Hunderte von Einzelmaßnahmen gekümmert haben. Und
das aufgrund von Corona in überwiegend virtueller Teamarbeit. Eine wahre
Mammutaufgabe bei zwei Unternehmen dieser Größenordnung, und das neben
den ohnehin großen Belastungen durch das Tagesgeschäft und die Corona-
Sondersituation.

Daher möchte ich mich heute bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beider
Unternehmen, Osram und ams, ausdrücklich bedanken für diese im wahrsten
Sinne des Wortes außerordentliche Leistung. Herzlichen Dank! Ich denke, das ist
eine gute Basis für die zukünftige Zusammenarbeit. Gemeinsam kommen wir so
dem Weltmarktführer mit Sitz in Europa näher.

Erfreuliches kann ich berichten vom Status der Klagen gegen den
Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag. Wir haben erreicht, dass die
Eintragung des Vertrages und damit dessen Wirksamwerden kurzfristig erfolgen

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kann. Inzwischen ist auch der Planungsprozess für die Integration weit
vorangeschritten. Die Managementebenen sind benannt, das Steuerungsmodell
verabschiedet. Und wir können aus Osram-Sicht feststellen: Der mit ams
vereinbarte Integrationsprozess auf Augenhöhe ist tatsächlich gelebt worden.
Viele bewährte Strukturen und Prozesse von Osram wurden in die Zukunft
übernommen. Fast die vollständige Führungsebene von Osram hat eine
vergleichbare Funktion im gemeinsamen Unternehmen gefunden. München
bleibt als Co-Zentrale erhalten. Und auch der Name Osram bleibt erhalten. Nicht
nur als Produktname, sondern auch im Firmennamen. So haben wir es in der
Vereinbarung für den Zusammenschluss festgeschrieben.

Vielversprechende Zukunft
Sie sehen also: Osram wird nicht von der Bildfläche verschwinden. Im Gegenteil:
Gemeinsam mit ams haben wir die Aussicht auf eine vielversprechende Zukunft.
Eine Zukunft für die wir gut gerüstet sind. Denn wenn das Corona-Jahr eines
gezeigt hat, dann dass Osram und seine Mitarbeiter sich auch bei widrigsten
Umständen nicht aus der Bahn werfen lassen.

Daher möchte ich mich abschließend nochmals besonders bei allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Osram bedanken. Sie alle haben ein
extrem forderndes Jahr hinter sich. Mit der Dreifachbelastung aus
Unternehmenstransformation, Integrationsprozess und Corona-Pandemie. Diese
haben Sie in bewundernswerter Manier gemeistert. Wie Sie auch die letzten
sechs Jahre der Neuausrichtung von Osram hervorragend gemeistert haben.
Mein tief empfundener Dank dafür. Sie waren – und sind – eine tolle Mannschaft!

Der Erfolg der letzten Jahre war nur möglich durch die Unterstützung aus dem
Aufsichtsrat. Danken möchte ich daher auch den aktuellen wie ehemaligen
Aufsichtsratsmitgliedern – allen voran dem langjährigen Vorsitzenden Peter

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Bauer. Sie haben den Weg von Osram in den Jahren der Transformation stets
konstruktiv und mit viel Sachverstand begleitet. Und Sie haben dem Vorstand
gerade bei mutigen Zukunftsentscheidungen viel Vertrauen entgegengebracht.
Auch dank Ihnen ist Osram heute ein modernes kunden- und
innovationsorientiertes Hightech-Unternehmen. Ein Unternehmen, das fit ist für
die Zukunft.

Osram erstrahlt wieder am Stachus
Meine Damen und Herren, auf der Hauptversammlung vor einem Jahr hatte ich
Ihnen vom berühmten Osram-Schriftzug „Hell wie der lichte Tag“ am Stachus
berichtet, den wir aufgrund behördlicher Vorgaben entfernen mussten. Und ich
hatte Ihnen damals angekündigt: Wir werden kämpfen, um ihn wieder erstrahlen
zu lassen. In zeitgemäßer Form, mit energiesparenden LEDs und digitaler
Steuerung. Wie es sich für ein Hightech-Unternehmen gehört. Heute Abend ist
es so weit. Dann schalten wir die Lichter wieder an.

Und das freut mich außerordentlich. Denn es war mir ein Herzensanliegen.
So wie es diese Firma und ihre Mitarbeiter waren. In diesem Sinne wünsche ich
Ihnen, liebe Mitarbeiter: Bewahren Sie sich den Mut zur Veränderung! Er hat
Osram in 115 Jahren ausgezeichnet. Und mit diesem Mut wird Osram auch noch
in vielen Jahren leuchten. Hell, wie eh und je. „Hell – wie der lichte Tag!“

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Vertrauen!

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