HABEN SIE'S SCHON AUSPROBIERT?
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
HABEN SIE’S SCHON AUSPROBIERT? Vor einem Jahr prognostizierten wir an gleicher Stelle eine Fortsetzung des Siegeszugs der Anlagezertifikate. Heute sind wir klüger. Nicht nur der Erfolg der populären Bonus- oder Express-Zertifikate hielt an. Die bekannten Auszahlungs- profile finden sich nun auch in strukturierten Fonds. Die HypoVereinsbank gehört zu den ersten Emittenten, die diese Strukturen in einem Fonds abbildet. Und wir sind vom Erfolg dieser neuen Produkte schon jetzt überzeugt. Im Jahr 2007 ist die Welt der strukturierten Anlageprodukte also nicht nur rasant gewachsen, sie hat sich auch stark verändert. Im Dezember 2006 ver- abschiedete das Derivate Forum den viel beachteten Derivate Kodex, der Standards für eine faire Beziehung zwischen Emittenten und Anlegern setzt. Im Sommer 2007 beschloss die Bundesregierung die Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge. Trotz der Übergangsregelung für Zertifikate blieb der erwartete Dämpfer für die neue Anlageklasse bisher aus. Viele Themen also für unser Jahrbuch 2007. Auch in dieser Ausgabe wollen wir einen Überblick über die Entwicklung geben, Zusammenhänge beleuchten und die Anlageklasse erklären. So klar und einfach der Nutzen der strukturierten Anlageprodukte ist, so schwer ist das tiefere Verständnis der dahinterliegenden Strukturen. Wir wollen dem Anleger den Zugang zu der immer noch jungen Anlageklasse erleichtern, wir wollen ihn natürlich auch überzeugen. Denn wir meinen, jeder, der sich mit Geldanlagen beschäftigt, sollte diese Produkte nicht unbeachtet lassen und sie einfach mal ausprobieren. Ihr Martin Weithofer Managing Director Team Strukturierte Anlageprodukte
Inhalt Z.MARKT Z . M ARK T 7 Der Zertifikate-Markt 2007: In der Anlegerwelt angekommen 12 Die Finanzmärkte 2007: Das Anlage-Universum Z . S T R AT E G I E 19 Markt und Meinung 22 Für alle Marktphasen gewappnet 25 Direktanlage oder Zertifikat? 28 Mit Anlagestrategien zum Erfolg 34 Durchblick im Zertifikate-Dschungel Z . S T RAT E GI E 36 Vom Boom Osteuropas profitieren Z.PRODUKTE 45 Die Lieblinge der Privatanleger 48 Index-Zertifikate: Ein ganzer Markt in einem Papier 50 Express-Zertifikate: Papiere mit Tempo 53 Bonus-Zertifikate: Kontrollierte Offensive 56 Strukturierte Anleihen: Mit Netz und doppeltem Boden 58 Strukturierte Fonds: Das Beste aus zwei Welten 62 Ideen und Innovationen Z. PRO D U K TE Z.HINTERGRUND 67 Hinter den Kulissen 72 Transparente Risikobewertung 75 Mehr Schutz durch Regeln 80 Mit der Abgeltungssteuer einen Schritt vorausdenken 83 Die Zertifikate-Branche etabliert sich 86 Zahlen, Daten, Fakten 89 Nur wer sich ändert, bleibt sich treu Z .H IN T ER G R U N D ANHANG 96 Glossar 98 Wichtige Hinweise 100 Impressum ANHANG
D E R KO N S E R VAT I V E O P T I M I S T EINE KLEINE CHARAKTERSTUDIE Was ist das eigentlich für ein Mensch, der von den Erfolgen der Märkte profitieren will, gleichzeitig aber vor ihren Einbrüchen geschützt sein möchte? Der sein Vermögen bewahren möchte, gleichzeitig aber durchaus bereit ist, gewisse Risiken einzugehen? Der seine eigenen Kenntnisse bezüglich der Finanz- und Kapitalmärkte durchaus realistisch als eher bescheiden einschätzt und dennoch in komplexe Finanzprodukte investiert, etwa in strukturierte Anlagen? Diese Fragen stellte sich das Autorenteam des aktuellen Jahrbuchs und fand einige interessante Parallelen in den unterschiedlichsten Lebensbereichen.
D E R » K O N S E R VAT I V E O P T I M I S T « Ausgangspunkt der Suche war eine These: COCOONING UND HOMING Unser gesuchter Typ vereint in sich zwei Im Trend zum »Cocooning« oder in jüngerer Eigenschaften, die eine produktive Beziehung Zeit zum »Homing« kristallisiert sich diese eingehen: Er ist zugleich konservativ und Entwicklung heraus. Darin spiegelt sich laut optimistisch. Markt- und Zukunftsforschern das Bedürfnis Konservativ im besten Sinne ist er, weil er der Menschen, sich in einer zunehmend unsi- Sinn für den Wert der Dinge hat, weil er durch- cheren und sich immer schneller drehenden aus bewahren will, weil Werte wie Familie Welt einen Raum des Rückzugs, der Ruhe und und ein schönes Zuhause sein oder ihr Leben Erholung zu schaffen. Aber auch diese Bewe- prägen. Optimist ist er, weil er daran glaubt, gung ist nicht neu. Ebenfalls in den 80er-Jahren das letztlich alles gut geht, weil beispielsweise prägte Faith Popcorn, eine der führenden die Gründung einer Familie und ein eigenes Zukunftsforscherinnen der USA, den Begriff Heim die Überzeugung und das Vertrauen des »Cocooning«. Das englische Wort heißt so voraussetzen, dass man in etwas investiert, viel wie »sich in einen Kokon einspinnen« und das noch in langer Zukunft Früchte tragen bezeichnet die Neigung, sich aus der Öffent- wird. Der konservative Optimist weiß um lichkeit in die Privatsphäre zurückzu ziehen. In seine Abhängigkeit von den Institutionen und jüngerer Zeit hat allerdings eher das »Homing« schätzt daher ihre Verlässlichkeit. Aber er die Regie unter den Lebensphilosophien vertraut zugleich vor allem sich selbst und übernommen. Nach wie vor steht das Zuhause lässt sich die Entscheidungen zur Gestaltung im Mittelpunkt des Lebens, jedoch öffnet sich seines Lebens nicht nehmen. das Heim nun verstärkt dem Besuch von Freunden. Es wird gemeinsam gekocht und RENAISSANCE BÜRGERLICHER WERTE gegessen, gespielt und Filme angesehen. Soziale Seit einigen Jahren zeichnet sich in Deutsch- Kontakte werden gepflegt, aber man trifft sich land ein erneuter Aufschwung konservativer zu Hause, nicht an einem öffentlichen Ort. Werte ab. Das Phänomen wird als »neue FA M I L I E U N D Z U H A U S E A L S Bürgerlichkeit« bezeichnet und versucht das LEBENSMITTELPUNKT Lebensgefühl zusammenzufassen, das sich seit Beginn des 21. Jahrhunderts zunehmend Werte wie die Bedeutung der Familie, der ausbreitet. Die Wurzeln des aktuellen Trends Freunde und des Zuhauses als wiederent- reichen allerdings bis in die 80er-Jahre deckter Lebensmittelpunkt führen zu einem zu rück. Damals stellte der renommierte Trend- anhaltenden Boom von Beschäftigungen wie und Zukunftsforscher Matthias Horx als einer Kochen und Gärtnern. Wiederum ist es das der Ersten die antibürgerlichen Ideale der Zukunftsinstitut von Matthias Horx, das in der Protestgeneration infrage und propagierte Studie »Living in the Future – Die Zukunft des eine Wiederkehr von »Verantwortung« und Wohnens« die Trends »Homing« und »Garde- einen »neuen Realismus«. 20 Jahre später ning« beleuchtet: »Bausparverträge erleben wird die gesellschaftliche Entwicklung von eine Renaissance, Schrebergärten werden zum einer neuen Bürgerlichkeit geprägt und die Lifestyle bei jungen Familien und vielen Leu- früher als spießig geltenden Wünsche und ten aus den Wissens- und Dienstleistungsbran- Sehnsüchte nach einem glücklichen Familien- chen.« Auch Designgrößen und Modemarken leben und einem schönen Zuhause beherr- wagten einen Quereinstieg und beschäftigten schen Lebensentscheidungen und Lifestyles. sich mit den eigenen vier Wänden. Zwischen den folgenden Kapiteln werden wir Ihnen den konservativen Optimisten und seine Lebensphilosophie näherbringen. Es wird sich zeigen, dass er dem Zeitgeist und dem aktuellen Lebensgefühl entspricht. 5
Z.markt Die Finanzmärkte hielten 2007 einige Überraschungen bereit. Die Turbulenzen waren eine Bewährungsprobe, die Zertifikate problemlos meisterten. Großzügige Sicher- heitspuffer bewahrten die meisten Zertifikate-Anleger vor Einbußen. Da ist es kein Wunder, dass sich das Wachstum der Zertifikate-Branche auch 2007 unvermindert fort- setzte. Denn gerade in Zeiten, in denen die Märkte nicht nur eine Richtung kennen, zeigt sich der Mehrwert der strukturierten Papiere. 6
D E R Z E R T I F I K AT E - M A R K T 2 0 0 7 : I N D E R A N L E G E R W E LT A N G E K O M M E N ERST D UR C H ZERTI F IKATE SIND DERIVATE RI C H T I G B E K A N N T G E W O R D E N Bis vor wenigen Jahren waren Derivate nach Ansicht des Vorsitzenden des Derivate (lateinisch: derivare = ableiten) wohl eher Forums, Siegfried Piel, ein »Paradigmen- Z . M ARK T Chemikern ein Begriff als Privatanlegern. Die wechsel« voll zogen. Die Banken schufen Forscher mit den Reagenzgläsern kannten strukturierte Produkte, mit denen sich sie als chemische Verbindungen, die sich aus An leger bei einem Kursrutsch gegen Verluste anderen Stoffen ableiten lassen. Inzwischen (teil-) absichern können. Die Zielgruppe ist sind Derivate auch Anlegern kein Fremdwort also alles andere als spekulativ ausgerichtet. mehr. Sie verstehen darunter allerdings Der Clou für die Anleger besteht besonders Finanzinstrumente, die sich aus Basiswerten darin, dass sie mit den entsprechenden wie Aktien, Zinsen oder Rohstoffen ableiten. Papieren auch die Chance haben, in seitwärts Zu verdanken ist der heutige hohe Bekannt- laufenden und fallenden Märkten Renditen heitsgrad vor allem einer Derivate-Gattung: zu erzielen. den Zertifikaten. Obwohl das erste Zertifikat, ein Indexpapier, Der Zertifikate-Boom setzte im Jahr 2003 ein bereits 1989 emittiert wurde, ist das Finanz- und bricht seitdem einen Rekord nach dem instrument erst etwa anderthalb Jahrzehnte anderen. Einer der Interessenverbände der später so richtig in der Welt der Privatanleger Branche, das Derivate Forum (die Emittenten angekommen. Nach dem Börsencrash zur aus dem Derivate Forum e. V. und dem zweiten Jahrtausendwende suchten viele Anleger Interessenverband Deutsches Derivate Institut nach Anlagemöglichkeiten, mit denen sie ihr e. V. gründen zum 1. Januar 2008 den gemein- Kapital zumindest teilweise gegen Kursver- samen Deutsche Derivate Verband e. V.), ana- luste schützen können. lysiert seit September 2004 das Marktvolumen Der Wunsch nach Absicherung ist mehr und geht davon aus, dass Anleger Ende Okto- als eine vorübergehende Anlegerlaune. Wäh- ber 2007 rund 142 Milliarden Euro in Deri- rend Zertifikate immer beliebter werden, vaten angelegt hatten. Anfang 2005 waren es verabschiedeten sich in Deutschland in den noch 50 Milliarden Euro. Allein in den ersten vergangenen Jahren immer mehr Anleger 10 Monaten des Jahres 2007 verzeichneten die von ihren Aktieninvestments. Die Zahlen des 13 Emittenten, die in der Statistik des Derivate Deutschen Aktieninstituts (DAI) belegen es: Forums enthalten sind, einen Zuwachs des Waren im Jahr 2001 noch etwa 12,8 Millionen Marktvolumens von 18,4 Prozent (15,4 Milliar- Anleger in Aktien und Fonds investiert, den Euro). Der Löwenanteil des Marktvolumens schrumpfte die Zahl der Aktionäre und Fonds- von gut 98 Prozent besteht aus strukturierten besitzer bis Mitte 2007 um rund 2,3 Millionen Anlageprodukten wie Zertifikaten, der Rest auf 10,5 Millionen. Das entspricht einem Rück- aus spekulativen Hebelprodukten wie Knock- gang von etwa 18 Prozent. out-Papieren und Optionsscheinen. PA R A D I G M E N W E C H S E L Die heutige Bedeutung der strukturierten Produkte ist eng mit der Erfolgsgeschichte der Zertifikate verknüpft. Bis zum Ende der 90er-Jahre handelten in erster Linie Börsen- profis mit Derivaten. Die Finanzinstrumente galten als hochspekulativ. Seither hat sich 7
S T E I G E N D E Z E R T I F I K AT E - A N Z A H L Den deutschen Derivate-Markt bestimmen Zertifikate haben sich neben traditionellen rund 30 Emittenten. In keinem anderen Land Anlageklassen wie Aktien, Fonds, Anleihen gibt es einen so stark ausgeprägten Wett be- und Immobilien etabliert. Das zeigt nicht nur werb unter den Banken. Zu den Geldinstituten das rasante Wachstum des Marktvolumens, gehören Privat-, Genossenschafts- und Landes- sondern auch die ständig steigende Anzahl der banken, Sparkassen sowie internationale emittierten Zertifikate. Gab es in den ersten Investmenthäuser. Monatlich emittieren sie Jahren nach der Jahrtausendwende gerade ein Tausende neue Zertifikate. Gemäß der Statistik paar Tausend dieser Papiere, so sind es heute der Derivate Forums beherrschen die vier bereits mehr als 250.000, und monatlich kom- größten Emittenten, zu denen auch die HVB men Tausende hinzu. Das Deutsche Derivate gehört, 66 Prozent des Marktes. Vertrieben Institut beziffert die gesamte Anzahl der Deri- werden die Papiere mittlerweile in allen Bank- vate auf rund 260.000, die sich in 128.000 filialen, außerdem können Anleger Zertifikate Anlagezertifikate und 132.000 spekulative auch bei Online-Banken erwerben. Hebelprodukte unterteilen. FLEXIBLE INSTRUMENTE Die schnellen Genehmigungsprozesse, die M A R K TAN T E IL E das Wertpapierprospektgesetz bei der Auflage Seit März 2007 veröffentlichen die 13 Emitten- von Zertifikaten zulässt, eröffnen den Banken ten, die an der monatlichen Marktvolumen- die Möglichkeit, flexibel und kurzfristig auf die statistik des Derivate Forums teilnehmen, ihre Marktsituation und die Bedürfnisse der Kun- konkreten Marktanteile. Die Daten gelten als den einzugehen. Von der Idee bis zur Marktein- Zeichen für die Offenheit der Banken und die führung dauert es zum Teil nur wenige Tage. Transparenz des Marktes. In der Statistik des Derivate Forums belegt die HVB mit einem Für die Flexibilität der Papiere spricht noch Marktanteil von rund 13 Prozent den dritten ein anderer Aspekt: Mit Zertifikaten kann man Platz hinter der Deutschen Bank (rund 24 Pro- in sämtliche Anlageklassen investieren. Neben zent) und der DZ Bank (rund 18 Prozent). In der klassischen Vermögenswerten wie Aktien, Kategorie der Express-Zertifikate liegt die HVB Anleihen und Immobilien können Anleger mit 22 Prozent sogar an zweiter Stelle. Das ihrem Depot indirekt auch exotische Werte wie Haus bestätigt damit seinen Anspruch, zu den Top-Emittenten des wettbewerbsintensiven Rohstoffe, beispielsweise Kaffee oder Getreide, Marktes für Zertifikate zu gehören. beimischen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Aus der Fülle der Zertifikate mit den unterschied- lichsten Anlagethemen können Anleger sich die Papiere heraussuchen, die ihren konkreten Vor- stellungen und Markterwartungen entsprechen. 8
TREND ZUR (TEIL-)ABSICHERUNG Auch wenn der Boom der Zertifikate in den Dominierten in den ersten Jahren nach der vergangenen Jahren unverkennbar war und Z . M ARK T »Erfindung« der neuen Anlageklasse Index- Experten dem Markt weiterhin deutliche und Discount-Papiere den Markt für Privat- Wachstumsraten zutrauen, so sind Zertifikate anleger, so haben die Emittenten inzwischen kein Wundermittel, die jederzeit Gewinne vielfältige Zertifikate-Typen entwickelt, um garantieren. Denn wie alle Investments sind den Anlegerbedürfnissen gerecht zu werden. auch sie abhängig von der Entwicklung der Besonders gefragt waren Ende Oktober 2007 entsprechenden Märkte. Zwar können Anleger laut Derivate Forum Garantie-Zertifikate mit auch bei Seitwärts- und Abwärtstendenzen mit einem Marktvolumenanteil von 31,5 Prozent. den Papieren Erträge erwirtschaften. Dennoch An zweiter Stelle folgten Bonus- und Teil- sind die meisten Zertifikate so ausgerichtet, schutz-Zertifikate (21,4 Prozent), dann dass Anleger an positiven Wertentwicklungen Express- (16,1 Prozent) und Discount-Papiere der Basiswerte partizipieren. Der typische (14,1 Prozent). Auch hier wird das Bedürfnis Zertifikate-Anleger ist grundsätzlich Börsen- der Anleger nach (Teil-)Absicherung deutlich. optimist, der sich zugleich gegen die Unwäg- barkeiten des Marktes absichern möchte. Zwar liegen Garantie-Papiere noch klar an erster Stelle. Der aktuelle Trend zeigt jedoch, Dass die Konstruktionen auch halten, was sie dass Teilschutz-Zertifikate kräftig aufholen. versprechen, zeigte sich bei den Kurskorrek- So wuchs seit Januar 2007 die Kategorie der turen der vergangenen beiden Jahre. So sackte Express-Zertifikate mit einem Plus von 67 Pro- der DAX® im Sommer 2007 um gut 10 Prozent zent am schnellsten. Es folgten Discount-Zerti- ab. Die großzügigen Sicherheitsschwellen der fikate mit 35,4 Prozent und Bonus-Papiere mit meisten Zertifikate wurden dennoch nicht ver- 24,2 Prozent. letzt und der Kapitalschutz zum Laufzeitende bleibt weiter bestehen. Wer sich vor den Kurs- KURSKORREKTUREN ÜBERSTEHEN rutschen Garantie-Zertifikate oder Teilschutz- Experten bezeichnen Zertifikate oft als »Alter- papiere mit Sicherheitspolstern von 30, 40 oder native zur Aktie«. Zu Recht, denn zum einen sogar 50 Prozent ins Depot gelegt hatte, dem beschreibt das die eigentliche Idee der Papiere: konnten die Kurskorrekturen nichts anhaben. von steigenden Aktienkursen zu profitieren, ohne dabei dem vollen Risiko des Marktes aus- gesetzt zu sein. Zum anderen setzt tatsächlich ein Großteil der Zertifikate auf Aktien. Das zeigten beispielsweise die Umsatzzahlen der monatlichen Statistik des Derivate Forums für Oktober 2007: Über 92 Prozent des Umsatzes von Anlagezertifikaten basierte auf Papieren mit Aktien beziehungsweise Aktienindizes als Basiswert. Weit abgeschlagen rangierten Hedgefonds (2,7 Prozent), Renten (2,4 Prozent) und Währungen/Rohstoffe (2,3 Prozent). 9
D I E A B G E LT U N G S S T E U E R Nun kommt die aktuelle Tendenz der Emitten- Durch die Abgeltungssteuer, die zum 1. Januar ten, Zertifikate und Fonds miteinander zu 2009 in Deutschland eingeführt wird, verän- kombinieren. Die HVB ist einer der Pioniere dern sich die steuerlichen Rahmenbedingun- auf dem Gebiet dieser strukturierten Fonds gen für Kapitalerträge (siehe auch Kapitel »Mit (siehe auch Kapitel »Strukturierte Fonds: Das der Abgeltungssteuer einen Schritt vorausden- Beste aus zwei Welten«, Seite 58). Die bisher ken«, Seite 80). Nach der neuen Gesetzgebung von Zertifikaten bekannten Auszahlungsprofile werden alle Erträge (inklusive Veräußerungs- werden in dieser neuen Anlageklasse als und Einlösungsgewinnen) aus Wertpapieren, Fonds angeboten. So können Anleger mit den also auch aus Zertifikaten, mit 25 Prozent pau- strukturierten Fonds der HVB in den Genuss schal besteuert (zuzüglich Solidaritätszuschlag strukturierter Produkte kommen und zugleich und gegebenenfalls Kirchensteuer). Derzeit die Steuervorteile des Fonds nutzen. sind Gewinne aus der Veräußerung von Wert- BLICK IN DIE ZUKUNFT papieren, die nicht als Finanzinnovationen gelten, nach Einhaltung der einjährigen Speku- Unabhängig von den steuerlichen Bedingungen lationsfrist noch steuerfrei, sofern diese Wert- deutet alles darauf hin, dass das relativ junge papiere im Privatvermögen gehalten werden. Finanzinstrument Zertifikat auch weiterhin an Popularität gewinnt. Experten gehen davon Besonders interessant ist die Sonderregelung aus, dass der Zertifikate-Boom auch in den für Zertifikate hinsichtlich der Übergangsfrist kommenden Jahren anhält. Derivate-Forum- zwischen 2007 und 2009. Spekulationspapiere, Chef Siegfried Piel glaubt, dass sich das also Wertpapiere, die keinen vollständigen Marktvolumen in den nächsten zwei Jahren Kapitalschutz bieten, die nach dem 14. März auf 200 Milliarden Euro summieren wird. 2007 gekauft und ab dem 1. Juli 2009 verkauft oder fällig werden, unterliegen bereits der neuen Besteuerung. Die Schonfrist für Fonds wurde etwas großzügiger festgelegt. Anleger, die bis zum 31. Dezember 2008 in Fonds investieren und sich an die Spekulationsfrist halten, genießen eine zeitlich unbegrenzte Steuerfreiheit. D E R I VAT E - K AT E G O R I E N Derivate Strukturierte Anlageprodukte Hebelprodukte Zertifikate Strukturierte Strukturierte Optionsscheine Knock-out-Papiere Anleihen Fonds Derivate teilen sich in zwei Hauptgruppen auf: risikoreiche Hebelprodukte, mit denen in erster Linie professionelle Investoren handeln, und strukturierte Anlageprodukte für Privatanleger, zu denen Zertifikate, strukturierte Anleihen und strukturierte Fonds gehören. 10
»Kaufe nur, was du verstehst.« Z . M ARK T Martin Weithofer, Managing Director Team Strukturierte Anlageprodukte » P R I VATA N L E G E R W O L L E N E I N FA C H E P R O D U K T E « MARTIN WEITHOFER IM INTERVIEW H E R R W E I T H O F E R , D E R Z E R T I F I K AT E - B O O M DIE PHILOSOPHIE DER HVB KOMMT BEI DEN H Ä LT A N . D E R M A R K T B I E T E T W E I T Ü B E R ANLEGERN AN. 1 0 0 . 0 0 0 Z E R T I F I K AT E . W I E K Ö N N E N A N L E G E R Laut Derivate Forum liegt die HVB an D A D E N Ü B E R B L I C K B E WA H R E N ? dritter Stelle, gemessen an ihrem Anteil am Die immer größere Anzahl der Papiere fördert deutschen Zertifikate-Markt. zugegebenermaßen nicht immer den Über- Diese Zahlen unterstreichen den Leitsatz des blick. Jedoch sollten sich die Anleger von Teams Strukturierte Anlageprodukte der großen Zahlen nicht beeindrucken lassen. Wer HVB, nämlich »Anlageideen, die einleuchten« sich eine Meinung bildet und grundsätzlich anzubieten. Das funktioniert. Den Anlegern weiß, was er will, wird fündig. Es gehört zur geht es nicht um Masse, sondern um Solidität Philosophie der HVB, eingängige Papiere zu und Verständ lichkeit. Die meisten Privat- emittieren, deren Auszahlungsprofile schnell anleger interessieren sich für einfache und zu erfassen sind. Die Ausrichtung »Weiter – unkomplizierte Produkte, die ordentliche und schneller – höher« passt nicht ins Konzept zugleich realistische Renditechancen bieten. der HVB. Wir stehen absolut hinter der Anlagephilo- WA S H E I S S T D A S K O N K R E T ? sophie »Kaufe nur, was du verstehst«. Die HVB bringt vergleichsweise wenig Zertifi- kate auf den Markt, bis zu 30 Stück pro Monat. Andere Banken emittieren das Fünf- oder gar Zehnfache. Der Schwerpunkt unserer Basis- werte besteht aus soliden Vermögenswerten wie Blue-Chip-Aktien oder dem Dow Jones EURO STOXX 50®. Exotische und ausgefallene Basiswerte runden das Produktangebot ab. 11
DIE FINANZMÄRKTE 2007: DAS ANLAGE-UNIVERSUM FINANZMÄR K TE 2007/2008: VIEL F ÄLTIGE CH A N C E N MI T Z E RT I F I K AT E N Wer Zertifikate kauft, sollte sich einen Über- AKTIEN blick über die Finanzmärkte und Anlage- Bekanntlich geben die US-Märkte den Ton an, themen verschaffen. Denn schließlich ist nach dem sich auch die europäischen Märkte der Investmenterfolg von der Entwicklung richten. Die Hypothekenkrise wird nach Auf- der entsprechenden Basiswerte der Papiere fassung der HypoVereinsbank die US-Wirt- abhängig. Im Fokus stehen dabei Anlage- schaft vorübergehend schwächen, jedoch nicht klassen wie Aktien, festverzinsliche Wert- abwürgen. Die Korrektur am Markt für private papiere (Anleihen) und Rohstoffe. Immobilien wird demnach auch langfristig Für den Aktienmarkt ist der Deutsche Aktien- nicht zu einem drastischen Konsum- und index (DAX®) ein wichtiges Barometer. Er Wachstumsrückgang führen. beschreibt beispielhaft den Verlauf der Börse In den vergangenen vier Jahren ging es an 2007: Die Experten erwarteten einen modera- der Börse stetig nach oben. Und auch für die ten Anstieg von rund 300 Punkten auf 6900 Zukunft zeigen sich die Marktexperten hin- Punkte, stattdessen schoss er auf Rekordhöhen sichtlich des Aktienmarktes optimistisch. von über 8.000 Punkten. Am 13. Juli 2007 Das globale Umfeld bleibt intakt, so die HVB- erreichte er mit rund 8.152 Punkten eine zuvor Experten. Der Leiter der Aktien-Strategie nie gekannte Höhe. Selbst der bisherige Rekord der HVB, Gerhard Schwarz, erläutert: »Die vom Frühjahr 2000 (rund 8.136 Punkte) wurde Aktienmärkte sind im Gegensatz zur Jahr- übertroffen. Doch die Krise am US-Hypothe- tausendwende aufgrund des aktuell robusten kenmarkt ließ weltweit die Kurse wieder nach Gewinntrends der Unternehmen allgemein unten purzeln. US-Banken hatten in den stabil und verfügen über ein sichtbares Jahren zuvor verstärkt Hypothekenkredite an Steigerungspotenzial.« Schuldner schlechter Bonität vergeben und zudem in vielen Fällen für die Kredite variable Dies gilt insbesondere für den europäischen Zinsen vereinbart. Durch die gestiegenen Zin- Aktienmarkt, dessen führendes Barometer der sen konnten viele Schuldner ihre Zahlungen Dow Jones EURO STOXX 50® ist. Er umfasst nicht mehr leisten – und die Kreditbanken die 50 größten börsennotierten Unternehmen schlitterten in die Krise. Betroffen waren auch der Eurozone. »Auch wenn eine zweistellige deutsche Geldinstitute, die in den US-Kredit- Performance für 2008 nicht unbedingt markt investiert hatten. In dieser neuen Situa- wahrscheinlich ist – der DJ EURO STOXX 50® tion herrscht nun Skepsis über den weiteren hat in jedem Fall noch Luft nach oben. Darauf Verlauf der Aktienmärkte. WERTENT WICKLUNG IM VERGLEICH in Prozent 130 DAX® Performance-Index DJ EURO STOXX 50 ® Preis-Index 120 Dargestellter Zeitraum: 2.11.2006 bis 31.10.2007. Beide Indizes wurden per 110 2.1.2007 auf 100 Prozent indexiert. Bitte berücksichtigen Sie, dass historische Betrach- 100 tungen keine Garantie für zukünftige Entwick- lungen darstellen. Quelle: Bloomberg 11/06 12/06 1/07 2/07 3/07 4/07 5/07 6/07 8/07 9/07 10/07 12
deutet auch dessen durchschnittliches Kurs- ihre früheren Leitzinserhöhungen der Gefahr Gewinn-Verhältnis (KGV) hin«, so Schwarz zunehmender Inflation bereits recht erfolgreich Z . M ARK T (siehe auch Kapitel »Markt und Meinung«, entgegengewirkt haben. Damit sollte sich der Seite 19). Das Durchschnitts-KGV für die Werte daraus resultierende Anstieg der Kapitalmarkt- des DJ EURO STOXX 50® betrug 2007 rund 13. renditen in überschaubaren Grenzen halten. Zum Vergleich: Im Jahr 2001, also unmittelbar vor dem Börsencrash nach der Jahrtausend- ROHSTOFFE wende, betrug das Durchschnitts-KGV des DJ Während die Rohstoffpreise zu Beginn des EURO STOXX 50® rund 45. Das zeigt, dass die Jahres 2007 tief in den Keller fielen, konnten Aktien moderat bewertet sind und somit Stei- sie sich im Jahresverlauf wieder erholen und gerungspotenzial haben. neue Höchstwerte anvisieren. So stieg der Preis der Ölsorte West Texas Intermediate ZINSEN Ende Oktober 2007 mit 93,72 US-Dollar pro Die Zinserwartungen trüben hingegen die Barrel auf eine historische Rekordhöhe. Das Aussichten für Aktien. Nach Aussage von HVB- Barometer für die Rohstoffpreisentwicklung, Marktexperten nehmen die Inflationsrisiken der Dow Jones-AIG Commodity Index®, leicht zu. Insbesondere tragen der Anstieg der kletterte von rund 156 Punkten im Januar Öl- und Benzinpreise und sowie die weltweite auf rund 184 Punkte im Oktober. Während Erhöhung der Lebensmittelpreise dazu bei. Industriemetalle nur leichte Kursgewinne Zunehmende Inflationssorgen könnten die Zins- verzeichneten, verteuerten sich Edelmetalle, ängste der Marktteilnehmer schüren und stei- Getreide und Energie teilweise um mehr als gende Zinsen zur Folge haben. Höhere Zinsen 20 Prozent. Auch für die Zukunft erwarten verteuern die Kapitalaufnahme der Unterneh- die Experten steigende Rohstoffpreise. men und verschlechtern deren Finanzierungs- situation, was sich wiederum negativ auf deren Aktienkurs auswirkt. Zugleich drücken steigende Zinsen die Kurse von Anleihen und schmälern dadurch die Performance von Festzinsanlagen. Allerdings wird es nach Auf- fassung der HVB zu keinem starken Inflations- schub kommen, da die Notenbanken durch ENT WICKLUNG DER LEIT ZINSEN IM VERGLEICH in Prozent 9 Großbritannien USA Euroland Japan 6 5,75 4,50 4,00 3 0,50 0 Dargestellter Zeitraum: 2.11.2000 bis 31.10.2007. Quelle: Bloomberg 11/00 11/01 11/02 11/03 11/04 11/05 11/06 11/07 13
O S T E U R O PA - B O O M Leitindizes der Länder Polen, Tschechien und Dass sich Informationen über den Markt und Ungarn. Seit der EU-Osterweiterung im Jahr die verschiedenen Anlagethemen auszahlen 2004 machte der Sammelindex ein Plus von können, zeigt auch der osteuropäische Markt rund 160 Prozent. (siehe auch Kapitel »Vom Boom Osteuropas TRENDTHEMA ÖKOLOGIE profitieren«, Seite 36). Noch bis vor wenigen Jahren galten Länder wie Polen, Ungarn oder Noch vor ein paar Jahren wurden Öko-Invest- Tschechien als Börsengeheimtipps. Inzwischen ments zumeist nur müde belächelt. Inzwischen sind deren Konjunkturmotoren angesprungen stehen Umweltfonds und Öko-Zertifikate hoch und mit ihnen die jeweiligen Leitindizes. Seit im Kurs, das Angebot hat sich innerhalb der EU-Erweiterung 2004 machten die Indizes kürzester Zeit vervielfacht. Ein Grund dafür ist ein Plus von jeweils mehr als 100 Prozent, die das öffentliche Interesse, das besonders durch Börsenbarometer der jüngsten EU-Beitrittslän- die Klimaberichte und -konferenzen im Jahr der Rumänien und Bulgarien legten sogar um 2007 entfacht wurde. Der Begriff Klimawandel mehr als 300 Prozent zu. ist Synonym für düstere Zukunftsprognosen geworden. Der Weltklimarat der UN, IPCC Insgesamt zwölf Staaten Mittel- und Osteuro- (Intergovernmental Panel on Climate Change), pas (MOE) gehören heute der EU an. Häufig rechnete aus, dass sich bei gleich bleibendem wird für die Region die englische Bezeichnung Ausstoß von Treibhausgasen die globale CEE (Central and Eastern Europe) verwendet. Durchschnittstemperatur bis zum Jahr 2100 Experten gehen davon aus, dass diese Staaten um drei bis vier Grad erwärmen wird. Die auch in Zukunft ihren wirtschaftlichen Auf- Folgen wären dramatisch: Schmelzende schwung fortsetzen. Polkappen und Gletscher würden die Ozeane Der noch junge osteuropäische Aktienmarkt ansteigen lassen, Küstenregionen und ganze dürfte auch für Zertifikate-Anleger interessant Länder würden im Wasser verschwinden. sein, da sie mit Indexpapieren die einzelnen Märkte abdecken und so ihr Anlagerisiko streuen können. Eine noch breitere Diversi fi- zierung ist durch das Investment in den länderübergreifenden Osteuropa-Index CECE® möglich. Er enthält 27 Blue Chips aus den WERTENTWICKLUNG VERSCHIEDENER ROHSTOFFSEKTOREN DJ AIG Grains TR Index in Prozent (Getreide) DJ AIG Precious Metals TR Index 140 (Edelmetalle) DJ AIG Energy TR Index (Energie) DJ AIG Industrial Metals TR Index 120 (Industriemetalle) Dargestellter Zeitraum: 100 2.11.2006 bis 31.10.2007. Die Indizes wurden per 2.11.2006 auf 100 Prozent indexiert. Bitte berücksichtigen Sie, dass 80 historische Betrachtungen keine Garantie für zukünftige Entwicklungen darstellen. Quelle: Bloomberg 11/06 12/06 1/07 2/07 3/07 4/07 5/07 6/07 7/07 8/07 9/07 10/07 14
Unternehmen, die Elektrizität aus regenera- Z E RT I FI KAT E Z U A US GE WÄH LT E N T R E ND S 2 0 0 7 tiven Quellen wie Sonne und Wind produzieren Z . M ARK T Die HypoVereinsbank bietet Zertifikate an, mit oder dazu beitragen, umweltfreundliche Ener- denen Anleger von etablierten Märkten und gie effektiv zu nutzen, gehört die Zukunft. Laut zukunftsreichen Anlagethemen profitieren einer Studie der Münchener Unternehmens- können. Beispielhaft dafür stehen die folgenden beratung Roland Berger werden in Deutsch- Papiere: land bereits im Jahr 2020 mehr Menschen - Mit dem HVB Bonus Zertifikat auf den CECE in der Umweltbranche beschäftigt sein als im Extended EUR Index (CECExt EUR®, WKN HV2CGA) können Anleger auf südosteuropäische Automobil- oder Maschinenbau. Anleger Märkte setzen. Der Basiswert ist der Leitindex können vom Boom profitieren, indem sie in für Zentral-, Ost- und Südosteuropa und wird die entsprechenden Unternehmen investieren. von der Wiener Börse berechnet. Er umfasst Da der Markt für Privatanleger jedoch oft nur 47 Blue Chips der Länder Bulgarien, Kroatien, schwer zu überblicken ist, bietet es sich an, Polen, Rumänien, Slowenien, Tschechien und Ungarn. Das Papier hat eine Laufzeit von knapp beispielsweise mit Zertifikaten in Fonds zu fünf Jahren und verbindet die Chance auf einen investieren, deren Manager nachhaltig aus- Bonus von 33 Prozent mit einem Sicherheits- gerichtete Unternehmen analysieren und das puffer von 35 Prozent. Falls der Index zum Lauf- entsprechende Portfolio zusammenstellen. zeitende um mehr als 33 Prozent steigt, nehmen Anleger daran uneingeschränkt teil. Falls die I N Z E R T I F I K AT E I N V E S T I E R E N Sicherheitsschwelle von 65 Prozent verletzt wird, partizipieren Anleger ebenfalls 1 : 1 an Jeder Anleger entscheidet selbst, in welchen der Indexentwicklung und es kann zu Verlusten Märkten und Themen er Geld anlegen möchte. kommen. Vor der Entscheidung ist jedoch die Informa- - Das HVB Klimawandel Zertifikat (WKN tion rund um die Investition von Bedeutung. HV5S6F) setzt auf einen Korb aus drei etablier- Zugleich dürfte jedem klar sein, dass es an ten Aktienfonds: Pioneer Funds – Global Eco- der Börse keine Garantien oder sicheren Pro- logy A, DWS Klimawandel und Julius Bär SAM Sustainable Water Fund. Die Fonds investieren gnosen gibt, wie das anfangs zitierte Beispiel in ökologisch ausgerichtete Unternehmen und der DAX®-Entwicklung im Jahr 2007 zeigt. Umwelttechnik. Anleger nehmen 1 : 1 an der Allerdings ist es mit Zertifikaten möglich, an höchsten monatlich festgestellten Durchschnitts- den attraktiven Ertragschancen des Marktes entwicklung des Fondskorbs teil. Dadurch teil zuhaben und zugleich Durststrecken sichern sie sich die höchsten Stände während der fünfeinhalbjährigen Laufzeit. schadlos zu meistern. 15
A B I N D I E G L Ü C K S S C H M I E D E! – Anteil der Bevölkerung, für die die Familie am wichtigsten ist: 76 Prozent – Anteil der Jugendlichen, für die Familie zum Glücklichsein gehört: 72 Prozent – Anzahl der Hochzeitsmagazine in Deutschland: 6 – Anzahl der Scheidungsmessen: 1
FA M I L I E A L S L E B E N S M I T T E L P U N K T Die Familie steht wieder hoch im Kurs. als ein Single. Noch dazu sind Verheiratete Zwar sinkt in Deutschland laut Statistischem glücklicher.« Und das Statistische Bundesamt Bundesamt immer noch die Zahl der Ehe- verzeichnet seit 2004 sinkende Scheidungs- schließungen, doch wenden sich unabhängig raten. davon immer mehr Menschen der Familie als Hort des Glücks und der Geborgenheit zu. D E R S C H Ö N S T E TA G I M L E B E N Denn dabei bleibt eine wachsende Anzahl Wer den Schritt in die Ehe wagt, hat heute junger Eltern laut »Generationen-Barometer mehr professionelle Unterstützung bei der 2006«, einer Studie des Instituts für Demosko- Vorbereitung und Organisation des »schönsten pie Allensbach und des FORUM FAMILIE Tags im Leben« als jemals zuvor. Über die STARK MACHEN, unverheiratet. Dieselbe ganze Republik und das ganze Jahr verteilt Statistik besagt, dass für 76 Prozent der Bevöl- finden Hochzeitsmessen statt, auf denen kerung die Familie der wichtigste Lebens- Hochzeitspaare alles finden, was sie für bereich ist – vor dem Freundeskreis und dem ihr Fest brauchen – vom Catering über die Beruf. Und je größer der Zusammenhalt in der Kleidung und den Friseur bis hin zur Familie, desto größer ist die Zufriedenheit. Tischdekoration. Darüber, wann und wo die Messen stattfinden, gibt das Internetportal KINDERGLÜCK www.hochzeitsmessen.de Auskunft. Und sollte Diese Erkenntnis bestätigt eine Studie des die Absicht, sich fürs Leben zu binden, doch Salzburger Glücksforschers Anton Bucher für etwas zu optimistisch gewesen sein, gibt es das ZDF, die das Glücksempfinden von vier- bis seit Neuestem auch noch eine Scheidungsmesse zwölfjährigen Kindern untersucht hat: 84 Pro- – auf der weitgehend die gleichen Dienstleister zent der Kinder bezeichnen sich selbst als ihren Service anbieten wie auf den Hochzeits- »total glücklich« oder »glücklich«. Für sie ist in messen: für die Scheidungsparty oder die neue erster Linie die Familie der Ort von Geborgen- Frisur zum neuen Lebensabschnitt. heit und Glück. Auch die Shell-Jugendstudie Die Trauung ist jedoch populärer. Immerhin 2006 konstatiert eine Hinwendung zur sechs Magazine beschäftigen sich ausschließ- Familie: »72 Prozent der Jugendlichen sind der lich mit dem Thema Hochzeit. Eine stattliche Meinung, dass man eine Familie braucht, um Anzahl dafür, dass jeder Mensch ein wirklich glücklich leben zu können.« Die Fami- solches Magazin im Idealfall nur einmal im lie biete emotionale und soziale Sicherheit. Leben braucht. Diese sind auf der Website EHE MACHT GESUND www.hochzeitsmagazine.de zusammengefasst. Auf dieser Seite findet man auch die Links Das Leben in der Familie ist sowohl konserva- zu 16 Hochzeitsportalen, die den Brautleuten tiv als auch optimistisch, da es ein großes Maß mit Rat und Tat zur Seite stehen. an Vertrauen in die eigene Zukunft voraus- setzt, eine Familie zu gründen. Wer sich darü- Und wer sich den Stress ersparen möchte, ber hinaus noch das Ja-Wort für den Rest des den Tag selbst zu planen und zu organisieren, Lebens gibt, kann getrost als Optimist bezeich- kann auf einen der immer zahlreicher wer- net werden. Für die Institution Ehe spricht denden Hochzeitsplaner zurückgreifen. viel. So schrieb etwa die Frankfurter Allgemei- Ursprünglich kommen die »Wedding Planner«, ne Sonntagszeitung aus Anlass des begehrten die den »schönsten Tag im Leben« general- Hochzeitsdatums 7.7.2007: »Ökonomen und stabsmäßig durchplanen, aus den USA. Sie Sozialwissenschaftler haben die Ehe aus sind inzwischen aber auch hierzulande zu verschiedenen Blickwinkeln analysiert und einer festen Größe geworden. Der Reise- kommen zu verblüffenden Ergebnissen: Wer veranstalter DERTOUR bietet außerdem für heiratet, wird reicher, trinkt weniger Alkohol, die Flitter wochen einen Extrakatalog an: nimmt weniger Drogen und bleibt gesünder »Hochzeitsreisen ins Paradies«. 17
Z.strategie Die Suche nach der perfekten Anlagestrategie ist so alt wie die Geldanlage selbst. Es gibt die verschiedensten Ansätze und Methoden und jeder Anleger muss entschei- den, welche für ihn die richtigen sind. Voraussetzung hierfür ist eine solide Kenntnis der Märkte und Produkte sowie der eigenen Anlagebedürfnisse. Wenn die Markt- meinung erst mal steht, gibt es zahlreiche Instrumente die dazu beitragen, sich im Zertifikate-Dschungel zurecht- zufinden. Auch die Boomregion Osteuropa steht dem Zertifikate-Anleger offen. 18
MARKT UND MEINUNG WELC HE FAK TOR EN BEI DER EINSCHÄTZUNG D E R B Ö R S E N E N T W I C K L U N G H E L F E N Wer in Zertifikate investiert, sollte eine bei einem vergleichbaren Punktestand des Erwartung zur künftigen Entwicklung des Index deutlich höher, die Gefahr einer Über- Basiswerts haben. Dabei ist es hilfreich, hitzung an den Märkten daher niedriger. Das bestimmte Börsenindikatoren ins Visier zu KGV ist insbesondere für einen Vergleich von nehmen. Aktien einer Branche nützlich. Ist ein Unter- nehmen ohne erkennbaren Grund deutlich Im Gegensatz zum Aktieninvestment können günstiger bewertet als seine direkten Wettbe- Zertifikate sogar bei Kursverlusten oder in werber, hat die Aktie Nachholpotenzial. Infor- Seitwärtsmärkten hohe Renditen erzielen. mationen zum KGV finden Anleger auf den Deswegen sind hier nicht nur steigende Kursseiten der Finanzzeitungen. Märkte interessant, sondern auch Seitwärts- und Abwärtstrends. Bevor sie investieren, WEITERE STIMMUNGSBAROMETER sollten Anleger sich allerdings eine Meinung Außer dem KGV gibt es noch andere Stim- Z . S T RAT E GI E über den Trend des Basiswerts gebildet haben. mungsbarometer für Aktienkurse: Zertifikate-Anleger müssen mit ihrer - Die Erwartungen der Experten Markterwartung nicht punktgenau liegen, Analysten von Banken schätzen regelmäßig die sondern nur die tendenzielle Entwicklung Kursziele von Unternehmen. Daraus resultieren (steigend /fallend / stagnierend) einschätzen. Empfehlungen, Aktien zu kaufen, zu verkaufen Doch wie kommt der Anleger zu seiner oder zu halten. Tages- und Finanzzeitungen Meinung über die Marktentwicklung? Markt- sowie Online-Portale berichten darüber. informationen liefern Tages- und Finanzzei- - Die allgemeine Anlegerstimmung tungen sowie Online-Portale wie onvista.de, Handeln die Anleger optimistisch oder pessi- zertifikateweb.de oder finanztreff.de. Da die mistisch – kaufen oder verkaufen sie? Das meisten Basiswerte von Zertifikaten Aktien Prinzip von Angebot und Nachfrage bestimmt und Indizes sind, bietet es sich an, deren den Preis der Aktie. Optimismus führt zu Bewegungen unter die Lupe zu nehmen. steigenden Kursen, Pessimismus zu fallenden. WICHTIGES INDIZ: DAS KGV Auch hierüber berichten die Medien. Vor allem die Kommentare renommierter Finanz- Eine wichtige Information, die über das Wachs- redakteure geben Einblick in die Stimmung tumspotenzial einer Aktie Auskunft gibt, ist der Anleger. das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Das KGV - Die Volatilität des Basiswerts drückt das Verhältnis vom Kurs zum Gewinn je Die erwartete Volatilität ist das Maß für die Aktie aus. Errechnet wird das KGV, indem man zukünftige Schwankungsbreite des Kurses. den Kurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Bei So bedeutet eine Volatilität von 20 Prozent in der Berechnung des KGVs für das laufende und einem Jahr, dass der Kurs mit einer 2/3-Wahr- die kommenden Jahre geht man vom geschätz- scheinlichkeit zwischen 80 und 120 Prozent ten Gewinn je Aktie aus. Je niedriger das KGV, des aktuellen Kurswerts schwanken wird. desto günstiger ist die Aktie bewertet und desto Besonders wichtig ist diese Kennzahl für die größer ist in der Regel das Kurspotenzial. Sicherheitsschwelle eines Zertifikats. Hat das Zum Vergleich: Auf Basis der für die kommen- Papier beispielsweise eine Sicherheitsschwelle den zwölf Monate erwarteten Gewinne ergibt von 80 Prozent (= 20 Prozent Sicherheitspuffer) sich für den DAX® per Oktober 2007 ein KGV und der Basiswert eine historische Volatilität von rund 14 im Gegensatz zu 25 im Jahr 2001. von 20, könnte ein Zertifikat mit einem Der aktuelle niedrigere Wert spricht also für größeren Sicherheitspuffer sinnvoller sein. eine gesündere Bewertung der DAX®-Unter- Zum Beispiel wird die Volatilität für die in nehmen und damit für weiteres Kurspotenzial den Indizes DAX®, MDAX® und TecDAX® des DAX®. Der Hintergrund: Die Gewinne sind ent haltenen Werte von der Deutschen Börse 19
ermittelt und veröffentlicht. Auch die Kurs- birgt auch immer Inflationsrisiken. Das seite »HDAX-Werte im Überblick« der Börsen- faktische Wachstum der Volkswirtschaft eines Zeitung dient als Informationsquelle zum Landes lässt sich anhand des Bruttoinlands- Thema Volatilität. produkts (BIP) bestimmen. Diese Stimmungsbarometer können Indika- Um das Inflationsrisiko zu dämpfen, hebt die toren für bestimmte Kursszenarien sein. zuständige Zentralbank den Leitzins an. In der Völlig verlassen können sich Anleger darauf EU ist das die Europäische Zentralbank (EZB), aber nicht. Außerdem kommen Einflussgrößen in den USA das Federal Reserve System (Fed). dazu, die Prognosen über Kursentwicklungen Tages- und Finanzzeitungen berichten erschweren. Zum Beispiel: Gibt es ein Wäh- regelmäßig über den Zinsmarkt und den ifo- rungsrisiko? Kann es bei kleineren Werten zu Geschäftsklimaindex. Auch die Websites der Liquiditätsengpässen kommen? Ist der Streu- Zentralbanken und des ifo Instituts veröffent- besitz, also die am Markt frei handelbaren lichen die relevanten Informationen. Aktien, gering, könnten starke Zu- oder Ver- käufe enorme Kurssprünge nach oben oder I FO-GE S C H ÄFT S KLI M A IN DE X unten auslösen. Ein bekanntes Konjunkturbarometer in Deutsch- W E I T E R E E I N F L U S S FA K T O R E N land ist der ifo-Geschäftsklimaindex. Das Münchener Institut für Wirtschaftsforschung (ifo) Eine nicht zu unterschätzende Bedeutung befragt monatlich 7.000 Unternehmen zu ihrer für den Aktienmarkt hat die Entwicklung der Einschätzung der Geschäftslage und ihren Leitzinsen. Der Leitzins ist der Zinssatz, zu Erwartungen für das folgende halbe Jahr. Die dem sich Geschäftsbanken bei ihrer Zentral- Antworten werden gewichtet und auf die Basis bank Geld beschaffen können. Er beeinflusst 100 bezogen. Das bedeutet: Bei einer neutralen den gesamten Rentenmarkt. Der europäische Einschätzung des Geschäftsklimas liegt der Index bei exakt 100, bei einer besseren darüber, bei Zinsmarkt entwickelt sich in der Regel ent- einer schlechteren darunter. Fällt der ifo-Index, sprechend dem US-Zinsmarkt. So sorgen Leit- kann das fallende Aktienkurse zur Folge haben. zinserhöhungen in den USA für Zinsängste Steigt der Index, folgt ihm möglicherweise auch in Europa, die wiederum den europäischen der Markt. Anleihe- und Aktienmarkt negativ beein- flussen können. M I T D E R M A R K T M E I N U N G Z U M PA S S E N D E N Steigende Zinsen können die Finanzierungs- PRODUKT situation von Unternehmen belasten, was sich Anleger können sich also auf Basis der schließlich negativ auf den Unternehmens- genannten Indikatoren eine Meinung über gewinn und somit auf den Aktienkurs aus- einzelne Unternehmen oder ganze Märkte ver- wirkt. Niedrige Zinsen bieten hingegen einen schaffen. Dieses Wissen bildet dann die Grund- guten Nährboden für steigende Aktienmärkte. lage für Investmententscheidungen. Wichtig ist, dass der Anleger Papiere und Basiswerte Eine weitere Kennzahl, die sich am deutschen auswählt, die seiner Marktmeinung entspre- Markt etabliert hat, ist der ifo-Geschäftsklima- chen. Um zu einer Marktmeinung zu kommen, index (siehe Kasten). Steigt der Index, sind die muss der Anleger jedoch kein Marktprofi sein. Geschäftsaussichten günstig. Das beflügelt den Wer Unterstützung benötigt, kann auch seine Aktienmarkt. Andererseits können gute Kon- Hausbank zu Rate ziehen. junkturprognosen auch Vorboten für steigende Zinsen sein. Denn eine boomende Wirtschaft 20
Anleger, die sich eine Marktmeinung gebildet Ein Beispiel: Geht man etwa davon aus, dass haben, finden schnell die passende Zertifikate- sich die Daimler-Aktie in den nächsten Jahren Kategorie. Einen Überblick, welches Zertifikat seitwärts entwickelt, ist es sinnvoll, beispiel- für welche Markterwartung geeignet ist, zeigt weise in ein Bonus-Zertifikat auf die Aktie mit die unten stehende Grafik. mehrjähriger Laufzeit zu investieren. Denn entwickelt sich der Aktienkurs tatsächlich seit- Was sie bei welchem Szenario erwartet, wärts, hat der Anleger durch den festen Bonus- können Anleger dem Auszahlungsprofil des ertrag zum Laufzeitende die Chance auf eine Papiers entnehmen. Dabei ist es wichtig, die höhere Rendite als bei einem Direktinvestment. Schutzmechanismen so auszuwählen, dass sie entsprechend der Marktmeinung des Anlegers Es gibt viele Informationsmedien, die es Anle- das Kapital ausreichend absichern. Weiterhin gern ermöglichen, sich einen Marktüberblick ist die Laufzeit eines Produkts von Bedeutung. zu verschaffen. Die Banken bieten darüber Z . S T RAT E GI E Denn für diesen Zeitraum sollte die Markt ent- hinaus für alle Marktphasen die passenden wicklung der tendenziellen Einschätzung folgen. Produkte an. Somit steht der Auswahl und der Entscheidung für ein passendes Produkt nichts mehr im Wege. PRO DUKTM ATRIX Markterwartung All Time High • • Bonus • • • • Bonus Plus • • • Extra Bonus • • • • Flex Bonus • • • • Relax Bonus • • • Revival Bonus • • • Express • • Alpha/Beta Express • • • • • Best Express • • • • Best of Alpha/Beta Express • • • • • easy Express • • • Express Bonus • • • Express Garant • • • Favorit Best Express • • • • • Favorit Express • • • • • Favorit Express Garant • • • • • Flex Express • • • Relax Express • • • Garant • • • • Lineare • • Die Produktmatrix zeigt, Power • • welche Zertifikate-Kategorie beziehungsweise welche Variante für welche Markt- erwartung geeignet ist. 21
FÜR ALLE MARKTPHASEN GEWAPPNET WIE MAN MIT ZERTIF IKATEN DEN BÖ RSENZY K L U S ME I S T E RT Angesichts der ungeheuren Vielzahl struk- Darüber hinaus gibt es Produktkategorien, turierter Anlageprodukte ist es für Anleger die sich für mehrere Marktphasen anbieten. nicht immer leicht, Klarheit darüber zu Hierfür haben die Emittenten diverse Varian- gewinnen, welches Produkt oder welche ten für einige »klassische« Zertifikate ent- Produktkategorie in den unterschiedlichen wickelt. Ein Beispiel: Express-Zertifikate (siehe Marktphasen am besten passt. Ein Blick auf auch Kapitel »Express-Zertifikate: Papiere mit den Börsen- und Konjunkturzyklus liefert Tempo«, Seite 50). Neben dem »Klassiker«, hilfreiche Anhaltspunkte. der für seitwärts laufende und leicht steigende Kurse geeignet ist, bietet allein die HypoVer- Der Konjunkturzyklus wird in der Regel in vier einsbank 11 Varianten an: für stark steigende Phasen eingeteilt: Aufschwung (Expansion), Märkte, für seitwärts laufende und leicht Hochkonjunktur (Boom), Abschwung (Rezessi- fallende Märkte, für moderat bis stark fallende on) und Tief (Depression). Die Börse kennt im sowie für schwankende Kurse. engeren Sinne nur zwei Phasen: die Hausse, also den steigenden Markt (Bullenmarkt), und PRODUKTE FÜR DEN BULLENMARKT (= HAUSSE) die Baisse, den fallenden Markt (Bärenmarkt). Es gibt aber auch Produkte, die nur für eine Im weiteren Sinne spiegelt der Aktienmarkt Marktphase geeignet sind. In der Phase des aber auch Zwischenphasen wider: zum einen Bullenmarktes kommen vor allem Zertifikate den Übergang von der Hausse zur Baisse und infrage, bei denen die Chancen im Vorder- zum anderen den Übergang vom Tief zum grund stehen, die also zum Beispiel das nächsten Hoch. Marktwachstum 1 : 1 abbilden oder eine über- VA R I A B E L E I N S E T Z B A R E P R O D U K T E proportionale Partizipation an der positiven Kursentwicklung bieten. Manche Produkte können nicht nur einer der genannten Marktphasen zugeordnet werden. Für Anleger, die sich auf einfache und kosten- Dazu zählen ganze Kategorien wie zum günstige Weise die Marktrendite sichern Beispiel Garantie-Zertifikate und strukturierte wollen, sind Index-Zertifikate die richtige Anleihen (siehe auch Kapitel »Strukturierte Wahl (siehe auch Kapitel »Index-Zertifikate: Anleihen: Mit Netz und doppeltem Boden«, Ein ganzer Markt in einem Papier«, Seite 48). Seite 56). Sie sind grundsätzlich für alle Wer dagegen an den Kursgewinnen eines Marktphasen geeignet und bieten dem Anleger Basiswerts überdurchschnittlich teilhaben 100-prozentigen Kapitalschutz. Alpha-Zerti- möchte, dem bieten Power-Zertifikate den fikate, die unabhängig von der Marktentwick- entsprechenden Hebel, die Partizipationsrate lung Erträge erzielen können, sind ebenfalls zu erhöhen. Umgekehrt sind Anleger durch in allen Marktphasen einsetzbar. die Sicherheitsschwelle partiell gegen Kurs- verluste abgesichert. 22
Für Investoren, die in Zeiten der Hausse sicher Hierzu zählen einige von der HVB emittierte gehen möchten, dass sie nicht den richtigen Varianten des Express-Zertifikats. Mit nur Zeitpunkt verpassen, um die zuvor erzielten einem Stichtag ist das Easy-Express-Zertifikat Gewinne zu realisieren, sind All-Time-High- überschaubar und einfach konstruiert. Anle- Zertifikate die richtige Wahl. Sie bieten die ger haben die Chance auf vorzeitige Rückzah- unbegrenzte Partizipation an den Rendite- lung nach maximal zwei Jahren inklusive chancen der Aktienmärkte bei gleichzeitiger Fixertrag. Und das selbst dann, wenn der Sicherung erreichter Indexhöchststände auf Basiswert bis zu einer festgelegten Schwelle Monatsbasis. fällt. Ganz ähnlich die Flex-Express-Zertifikate: Neben der vorzeitigen Rückzahlung bieten sie Wenn es Anzeichen dafür gibt, dass sich der einen je nach Marktentwicklung gestaffelten Börsenzyklus auf seinen Scheitelpunkt zu Ertrag. bewegt und unklar ist, ob es weiter aufwärts, Z . S T RAT E GI E seitwärts oder nach unten geht, sollten Anle- In der Phase zwischen Hoffen und Bangen ger einen Blick auf Bonus-Zertifikate werfen. sind darüber hinaus Twin-Win-Zertifikate eine Wie bei den Express-Zertifikaten gibt es auch Alternative. Sie bieten eine Rendite in steigen- hier neben dem »Klassiker« diverse Varianten, den und fallenden Märkten. Denn zum Lauf- die – mit Ausnahme des Reverse-Bonus-Zerti- zeitende wird die positive Entwicklung des fikats – ebenso für unsichere Marktphasen Basiswerts durch den eingebauten Hebel bei geeignet sind (siehe auch Kapitel »Bonus-Zerti- der Rückzahlung häufig überproportional fikate: Kontrollierte Offensive«, Seite 53). berücksichtigt. Der Clou: Auch Verluste des Basiswerts können 1 : 1 in einen Ertrag ABSICHERUNG IN DER HAUSSE umgewandelt werden. Voraussetzung dafür Anleger sollten jedoch nicht nur auf die ist, dass der Basiswert während der Laufzeit Chancen achten, sondern auch die Schutz kom- die Sicherheitsschwelle nicht berührt. ponente berücksichtigen. Hier kommen Zerti fikate infrage, die auf seitwärts laufende PRODUKTE FÜR DEN BÄRENMARKT (= BAISSE) bis leicht fallende Kurse setzen. Das Universum der strukturierten Anlage- produkte bietet jedoch auch für die Phase der Baisse intelligente Produkte, die entweder die Schutzkomponente betonen oder Chancen auf BÖRSEN- UND KONJUNKTURZYKLUS Marktniveau Scheitel Gipfel Börsenzyklus Konjunkturzyklus Die Grafik zeigt den ideal- typischen Verlauf des Börsen- zyklus und des Konjunktur- zyklus. Deutlich zu erkennen ist, dass der Aktienmarkt die konjunkturelle Entwicklung um einige Monate vorwegnimmt. Entscheidenden Einfluss auf den Konjunkturverlauf haben Boden Tal Boden Tal die Nachfrage der privaten Haushalte, die Investitionen der Bullenmarkt Zwischenphase Bärenmarkt Zwischenphase Unternehmen, die Einnahmen (Hausse) (höchstes (Baisse) (niedrigstes und Ausgaben des Staates Martniveau) Martniveau) sowie die Importe und Exporte. Im Börsenzyklus kommen die Erwartungen der Marktteilneh- Aufschwung Hochkonjunktur Abschwung Tief mer zur Konjunkturentwicklung (Expansion) (Boom) (Rezession) (Depression) und damit zur Gewinnentwick- lung der Unternehmen zum Ausdruck. 23
Sie können auch lesen