HAMMER AUKTIONEN AG - HAMMER 60 / African Art Wednesday - October 28, 2020
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HAMMER 60 / African Art 1: Welcome to our today’s sale ! CHF 10 - 20 Herzlich willkommen zu unserer heutigen Auktion! CHF 10 / 20EUR 8 / 17 2: A Baga Figure CHF 2,000 - 4,000 Sitzende FigurBaga, GuineaOhne Sockel / without baseHolz. H 100 cm. Provenienz:- Pierre Vérité (1900-1993), Paris. 1958.- Nachlass Alberto Galaverni (1933-2013), Parma.Im Inventar der Sammlung Galaverni wie folgt beschrieben: "A female fetlsh figure seated on a chair. Carved in two separate pieces, the female figure and the chair, this unusual representation strikes for the deep concentration of the face, obtained by the fixity of the glance and the gaping mouth. It was a fetish used in divination practices. A crusty patina still covers most of the body. Ex-collection P. Verite, 1958." CHF 2 000 / 4 000EUR 1 720 / 3 440 3: A Koranko Mask, "nyenne" CHF 3,000 - 6,000 Maske, "nyenne"Koranko, Guinea / LiberiaOhne Sockel / without baseHolz. H 74 cm. Provenienz:Galerie Walu, Zürich (1998).vergl.: Jean-Louis Picard Auktions (Paris), Oktober 1991, Lot 181 (Ex Coll. Roger Budin).CHF 3 000 / 6 000EUR 2 580 / 5 160 4: A Bamana Headdress, "tjiwara" CHF 1,000 - 2,000 Kopfaufsatz, "tjiwara"Bamana, MaliOhne Sockel / without baseHolz, Glasperlen, Kaurischnecken, Raphia. H 66,5 cm (76 cm mit Korb) Provenienz:Helmut und Marianne Zimmer, Zürich.Die bekanntesten Bamana-Schnitzwerke sind vermutlich die abstrakten Antilopen der tjiwara-Initiationsgemeinschaft, die auf dem Kopf der Tänzer getragen wurden.Sie spielten auf die mythische Urzeit an, in welcher die Antilope als Kulturbringer den Menschen das Getreide schenkte und sie den Feldbau lehrte. Sie standen somit für Fruchtbarkeit und Fortpflanzung sowohl des Feldes als auch der Menschen.Die Aufsatzmasken traten anlässlich dreier Feierlichkeiten stets paarweise auf: beim gelegentlichen Wettjäten, bei Freudentänzen nach der Feldarbeit mit vorausgehender ritueller Schlangenjagd und beim zweitägigen Jahresfest der Initiationsgemeinschaft, bei dem unter anderem das Dorf gesegnet wurde.Weiterführende Literatur:Colleyn, Jean-Paul (2001). Bamana. Zürich: Museum Rietberg.CHF 1 000 / 2 000EUR 860 / 1 720 5: A Seated Figure CHF 2,000 - 4,000 Sitzende FigurKongo (?), DR Kongo (?)Mit Sockel / with baseHolz. H 89 cm. Provenienz:- Pierre Vérité (1900-1993), Paris. 1954.- Franco Monti (1931-2008), Milano.- Nachlass Alberto Galaverni (1933-2013), Parma.Publiziert:Panorama Nr. 35 (1965). Milano: Amoldo Mondadori ed. (Seite 111).Im Inventar der Sammlung Galaverni wie folgt beschrieben: "BAMANA, Mali. A seated female figure. Unusual representation of a woman, probably the wife of an important chief as represented sitting on a high chair, a symbol of power. Carved in hard wood, fire incisions form a decorative pattern reproducing the traditional scarifications. Ex-collection P. Verite, Paris, 1954."CHF 2 000 / 4 000EUR 1 720 / 3 440 6: A Baga Guardian Figure, "a-tshol" CHF 8,000 - 12,000 Wächterfigur, "a-tshol"Baga Sitem, GuineaOhne Sockel / without baseHolz. H 46 cm. Provenienz:- Emil Storrer (1917-1989), Zürich.- Galerie Walu, Zürich (1993).Publiziert:Duchâteau, Armand (1998). Afrika-Kopfskulpturen. Krems, Kunsthalle Krems. S. 22.Ausgestellt:1998: Museum Kunsthalle, Krems.Anthropomorphe, schützende, a-tshol genannte Kopfskulptur, die als symbolische Inkarnation der Familienlinie galt und unter Aufsicht des ältesten Vertreters der Familie stand.Solche Figuren dienten der Heilung, der Wahrsagerei und der Rechtsfindung. Sie überwachten die Knabeninitiation im heiligen Hain und wurden anlässlich ritueller Tänze, auf dem Kopf balancierend, getragen.Weiterführende Literatur:Lamp, Frederick (1996). Art of the Baga. München, New York: Prestel-Verlag.CHF 8 000 / 12 000EUR 6 880 / 10 320
HAMMER 60 / African Art 7: A Gurunsi Mask CHF 400 - 800 MaskeGurunsi, Burkina FasoOhne Sockel / without baseHolz. H 35 cm. Provenienz:Helmut und Marianne Zimmer, Zürich.Der Begriff Gurunsi bezeichnet keine einzelne Volksgruppe, sondern wurde zum Sammelbegriff für eine Reihe von Ethnien, welche im südlichen Burkina Faso und an der Grenze von Ghana sesshaft sind und von der Agrarwirtschaft, dem Fischfang und der Jagd leben.Die Gurunsi - also die Nuna, Nunuma, Léla, Winiama, Sisala und Kaséna schmückten ihre abstrakten, polychromen Masken mit reichem, geometrischem Ritzdekor. Dargestellt wurden in Form von realen oder imaginären Tieren vor allem Buschgeister, die über eine Familie, einen Klan oder die ganze Gemeinschaft wachten und Fruchtbarkeit, Gesundheit sowie Wohlstand gewährleisteten.Weiterführende Literatur:Chaffin. Roy, Christopher (2007). Land of the Flying Masks. München: Prestel.CHF 400 / 800EUR 344 / 688 8: A Dagari Figure, "kpin-sebla" CHF 400 - 800 Figur, "kpin-sebla"Dagari, Burkina FasoMit Sockel / with baseHolz. H 60 cm. Provenienz:Helmut und Marianne Zimmer, Zürich.Abstrakte Ahnenfigur, welche in einem Schrein von Initiierten beopfert wurde.Lange von Ethnologen und Kunstsammlern wegen der vergleichbar "primitiven“ Ausführung unbeachtet, ist es gerade dieser Aspekt der Reduzierung, der die Werke der Dagari in jüngster Zeit zu gesuchten Skulpturen werden liess.CHF 400 / 800EUR 344 / 688 9: A Lobi Pair of Figures, "bùthìba thílkõtína" CHF 8,000 - 12,000 Figuren-Paar, "bateba thilkotina"Lobi, Gbõkhò Style, Burkina FasoKpalangothé Dá (ca.1890-ca.1970)Mit Sockel / with baseHolz. H 95,5 cm. / 84,5 cm. Provenienz:- 1956 in Situ erworben (Südwesten von Bobo Dioulasso)- Nachlass Alberto Galaverni (1933-2013), Parma.Publiziert:H.G. Sperlich / F. Monti (1967). Plastik aus Schwarz Afrika, Kunsthalle, Darmstadt. Abb. 36.Ausgestellt:1967, Kunsthalle, Darmstadt.Im Inventar der Sammlung Galaverni wie folgt beschrieben: "A couple of ancestors. Collected in the Bobo area, south east of Bobo Dioulasso in 1956. A special cult was tributed to this couple of figures carved to commemorate the clan ancestors, who had as well the function of controlling the spirits that inhabit the bush that surrounding the village and that were embodied by the statues themselves. Sacrifices were made to obtain protection and help from them. Carved human figures are quit rare among the Bobo, whose scufpture often displays stylistic influences from other tribe. In this specimen, a certain similarity with the neighboring Lobi can be noticed, a similarity more evident in sculptures of large size. On a natural patina sacrificial traces, besides black and reddish colouring, can be remarked. The !arger sculpture wears a simple necklace made of a thin cord with cowries and a metal pendent."CHF 8 000 / 12 000EUR 6 880 / 10 320 10: A Mossi Figure CHF 50 - 100 FigurMossi, Burkina FasoMit Sockel / with baseHolz. H 24 cm. Provenienz:Handel, Nordrhein-Westfalen.CHF 50 / 100EUR 43 / 86 11: A Senufo Staff, "tefalipitya" CHF 4,000 - 8,000 Stab, "tefalipitya"Senufo, Côte d’IvoireOhne Sockel / without baseHolz. H 144,5 cm. Provenienz:- Helmut Gernsheim (1913-1995), London/Castagnola.- Helmut und Marianne Zimmer, Zürich.tefalipitya („das Mädchen des mit der Hacke arbeitenden“) genannter Stab, auf dem eine stehende Figur die ideale junge Senufo-Schönheit darstellt.Solche Stäbe kommen bei Hackwettbewerben während des jährlichen Anlegens der neuen Yamsfelder im September oder Oktober zur Anwendung.Die jungen Männer einer bestimmten Altersklasse der poro-Gehimbundes treten an diesem Tag gegeneinander an. Alle Teilnehmer hacken gleichzeitig nebeneinander jeweils eine Furche in ein vorgegebenes Ackerfeld. Unter den kritischen Augen und der Anfeuerung des anwesenden Publikums, vor allem auch der jungen Schönheiten, will jeder der angehenden Männer sein bestes geben.Der schnellste unter ihnen bekommt den Stab jeweils in seine Reihe gesteckt, bis er von einem Kameraden überholt wird, wobei auch auf die sorgfältige Ausführung der Arbeit geachtet wird. Der Gewinner erhält abschliessend den Stab als Trophäe überreicht, den er ähnlich einem Pokal vorübergehend als Champion besitzen darf.Weiterführende LiteraturFörster, Till (1988). Die Kunst der Senufo. Zürich, Museum Rietberg.CHF 4 000 / 8 000EUR 3 440 / 6 880
HAMMER 60 / African Art 12: A Senufo Mask, "korobla" CHF 1,000 - 2,000 Maske, "korobla"Senufo, Côte d’IvoireMit Sockel / with baseHolz, Bronze, Pflanzenfasern. H 32 cm. Provenienz:Schweizer Privatsammlung, Zürich.Das Maskenwesen der Senufo ist geprägt durch eine Vielfalt an Formen und Typen, wobei die Masken lediglich den Männerbünden zustehen. Da die verschiedenen Masken nicht immer eindeutig mit Funktionen verbunden sind, ist ihre genaue Zuordnung schwierig.Diese zoomorphe Helmmaske übte je nach Region nächtliche Wachfunktion aus sollte das Dorf vor Hexen schützen.Weiterführende Literatur:Förster, Till (1988). Die Kunst der Senufo. Zürich: Museum Rietberg.CHF 1 000 / 2 000EUR 860 / 1 720 13: A Senufo Figure, "tugu" CHF 100 - 200 Figur, "tugu"Senufo, Côte d’IvoireOhne Sockel / without baseHolz. H 14 cm. Provenienz:Privatsammlung, Paris.tugu genannte Figur. Symbol für die kleinen, unsichtbaren und überall anzutreffenden Buschgeister, deren Hilfe für Wahrsager unabdingbar war. Sie versprachen ihren menschlichen Partnern Unterstützung und verlangten im Gegenzug dazu Opfer und Anerkennung.Weiterführende Literatur:Gagliardi, Susan Elizabeth. “Divination and Senufo Sculpture in West Africa.” In Heilbrunn Timeline of Art History. New York: The Metropolitan Museum of Art, 2000. http://www.metmuseum.org/toah/hd/divi/hd_divi.htm (January 2010)CHF 100 / 200EUR 86 / 172 14: A Baule Mask, "bo nun amuin" CHF 2,500 - 3,500 Maske, "bo-nun-amuin"Baule, Côte d’IvoireOhne Sockel / without baseHolz, Raphia. H 39 cm. B 30 cm. L 96 cm. Provenienz:- Hamill Gallery, Boston (2005).- Schweizer PrivatsammlungDieser zoomorphe Maskentypus wird bo-nun-amuin genannt, was wörtlich übersetzt „Götter der Wildnis“ heisst.Die Maske wurde an einem sakralen Ort ausserhalb des Dorfes aufbewahrt und schützte die Gemeinschaft vor unheilvollen Kräften. Sie trat z.B. anlässlich Gedenkfeiern zu Ehren der Ahnen auf.Weiterführende Literatur:Vogel, Susan M. (1997). Baule. New Haven: Yale University Press.CHF 2 500 / 3 500EUR 2 150 / 3 010 15: A Baule Mask, "goli kple kple" CHF 1,000 - 2,000 Maske, "goli kple kple"Baule, Côte d’IvoireOhne Sockel / without baseHolz. H 15 cm. B 52 cm. L 95 cm. Provenienz:- Lynn University, Boca Raton.- A.B. Levy's Palm Beach (2018)- Schweizer PrivatsammlungDiese "kplekple bla" genannte Büffelmaske war Teil des goli-Tanzes. Dieser fand z.B. nach der Ernte, bei Empfängen, bei Bestattungszeremonien und in Zeiten der Gefahr statt. Um kommendes Unheil abzuwehren wurde dabei eine Verbindung zu den übernatürlichen Mächten die direkten Einfluss auf das Leben der Menschen nehmen, hergestelltEin goli-Ensemble umfasste drei bis vier Maskenpaare die als Familie angesehen wurden: Die zoomorphen goli-glin-Büffelmasken (Vater), die anthropomorphen kpan und kpan-pre Masken (Mutter) und die scheibenförmigen kple-kple-Masken (Tochter und Sohn).Insbesondere sollte der Büffel im goli-Tanz auch Tiere der Wildnis - wie Antilopen und Buschkühe, die das Gras von den Dächern der Hütten wegfrassen - vom Dorf fern halten.Diese Maske veranschaulicht in eindrücklicher Weise jene ästhetischen Konzeptionen, welche die Künstler der Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts massgeblich zur Findung von neuen Wegen in der Formensprache verholfen haben - insbesondere zu der Simultandarstellung des Kubismus.Weiterführende Literatur:Vogel, Susan M. (1997). Baule. New Haven: Yale University Press.CHF 1 000 / 2 000EUR 860 / 1 720 16: A Yaure Mask, Handicraft CHF 50 - 100 Maske, KustgewerbeYaure, Côte d’IvoireMit Sockel / with baseholz. H 32,5 cm. Provenienz:Privatsammlung, Paris.Kustgewerbe / HandicraftCHF 50 / 100EUR 43 / 86 17: A Guro Mask, Handicraft CHF 100 - 200 Maske, KustgewerbeGuro, Côte d’IvoireOhne Sockel / without baseHolz. H 26,5 cm. Provenienz:- Le Corneur-Roudillon, Paris, 1958.- Nachlass Alberto Galaverni (1933-2013), Parma.Im Inventar der Sammlung Galaverni wie folgt beschrieben: "A Guro female mask. The oval shape which contains the face is typical of this region. The stylized traits represent an ideal beauty; the detailed and refined coiffure hints to a high social standing. The original dark brown patina, partially disappeared, still shows traces of red coloring. Ex-collection Le Corneur-Roudillon, Paris, 1958."Kustgewerbe / HandicraftCHF 100 / 200EUR 86 / 172
HAMMER 60 / African Art 18: A Guro Mask, "zamble" CHF 200 - 400 Maske, "zamble"Guro, Côte d’IvoireMit Sockel / with baseHolz. H 46 cm. Provenienz:Privatsammlung, Paris.Die vorliegende Maske stammt aus einem Ensemble, welches auch als „Familie“ bezeichnet wird und aus insgesamt drei Maskengestalten besteht: aus den gehörnten Tiergestalten zamble und zauli sowie der weiblichen, menschlichen gu.Das Brüderpaar zamble und zauli war für die Schlichtung von Streitigkeiten in der Gemeinschaft zuständig. Ihrem Erscheinen folgte gewöhnlich der Auftritt von gu, welche gelegentlich auch als Ehefrau von zamble galt.Die vorliegende zamble-Maske stellt ein schönes, aber auch gefährliches Wesen dar, das der Legende nach einst von den Vorfahren der Guro in der Wildnis entdeckt, gefangen und gezähmt wurde. Formal stellt sie denn auch ein Mischwesen aus Antilope, Leopard und Mensch dar.Bei ihrem wilden Tanz wurde die Maske mit einem Kostüm aus Netzen und Palmblättern getragen, den Rücken von einem Tierfell - mit Vorliebe dem eines Leoparden - bedeckt. Zambles wichtigstes Requisit aber war die Peitsche (plin), mit deren lautem Knallen er seinen Auftritt begleitete und die Zuschauer um den Tanzplatz zurechtwies.Weiterführende Literatur: Fischer, Eberhard (2008). Guro. München: Prestel Verlag.CHF 200 / 400EUR 172 / 344 19: A Guro Mask, "zamble" CHF 1,000 - 2,000 Maske, "zamble"Guro, Côte d’IvoireOhne Sockel (base NOT included)Holz. H 45 cm. Provenienz:Helmut und Marianne Zimmer, Zürich.Die vorliegende Maske stammt aus einem Ensemble, welches auch als „Familie“ bezeichnet wird und aus insgesamt drei Maskengestalten besteht: aus den gehörnten Tiergestalten zamble und zauli sowie der weiblichen, menschlichen gu.Das Brüderpaar zamble und zauli war für die Schlichtung von Streitigkeiten in der Gemeinschaft zuständig. Ihrem Erscheinen folgte gewöhnlich der Auftritt von gu, welche gelegentlich auch als Ehefrau von zamble galt.Die vorliegende zamble-Maske stellt ein schönes, aber auch gefährliches Wesen dar, das der Legende nach einst von den Vorfahren der Guro in der Wildnis entdeckt, gefangen und gezähmt wurde. Formal stellt sie denn auch ein Mischwesen aus Antilope, Leopard und Mensch dar.Bei ihrem wilden Tanz wurde die Maske mit einem Kostüm aus Netzen und Palmblättern getragen, den Rücken von einem Tierfell - mit Vorliebe dem eines Leoparden - bedeckt. Zambles wichtigstes Requisit aber war die Peitsche (plin), mit deren lautem Knallen er seinen Auftritt begleitete und die Zuschauer um den Tanzplatz zurechtwies.Weiterführende Literatur: Fischer, Eberhard (2008). Guro. München: Prestel Verlag.CHF 1 000 / 2 000EUR 860 / 1 720 20: A Dan (?) Mask CHF 20 - 40 MaskeDan (?), Côte d’IvoireMit Sockel / with baseHolz. H 18 cm. Provenienz:Privatsammlung, Paris.Reassembled after breakage in two parts (from top to bottom).Nach Bruch in zwei Teile (von oben nach unten) wieder zusammengefügt.CHF 20 / 40EUR 17 / 34 21: A Wè-Guéré Mask, "tee gla" CHF 3,000 - 5,000 Maske, "tee gla"Wè-Guéré, Côte d’IvoireMit Sockel / with baseHolz, Fell, Bronze, Eisen. H 35 cm (ohne Behänge). Provenienz:- Galerie Walu, Zürich.- Schweizer PrivatsammlungDiese Masken dienten einst dazu, die Männer auf den Krieg vorzubereiten. Später traten sie aber bei den unterschiedlichsten Anlässen auf: So konnten sie beispielsweise bei zeremoniellen Festlichkeiten wie an Gedenkfeiern zu Ehren einer bedeutenden Persönlichkeit, bei Gerichtsverhandlungen oder auch einfach zur Unterhaltung des Dorfes in Erscheinung treten.Die Kombination von anthropo- und zoomorphen Gesichtszügen, die kraftgeladenen Zusätze sowie die mehrschichtige, polychrome und stellenweise verkrustete Patina verleiht dieser Maske eine besonders eindrückliche Ausdruckskraft.Weiterführende Literatur:Verger-Fèvre, Marie-Noël: Côte d'Ivoire: Masques du pays Wé, in: Tribal. Le magazine de l'art tribal. Nr. 9/2005. Bruxelles: Primedia s.p.r.l.CHF 3 000 / 5 000EUR 2 580 / 4 300 22: An Asante Commemorative Head CHF 400 - 800 Gedenk-KopfAkan, GhanaMit Sockel / with baseTerrakotta. H 14 cm. Provenienz:Galerie Walu, Zürich (vor 1989).Thermolumineszenz-Altersbestimmung: 200 Jahre (+/- 20 %).Der Name "Akan" bezeichnet eine Gruppe von Völker der Côte d'Ivoire und Ghanas, die sprachlich und kulturell verwandt sind. Dazu zählen z.B. die Asante, die Fante oder auch die Baule.Idealisierte Abbilder aus gebranntem Ton wurden zur Erinnerung an Vorfahren in gesonderten Hainen aufgestellt. Sie wurden dort so lange zeremoniell verehrt, bis sich niemand mehr an die Dargestellten erinnern konnte.Die Ruhe und Gelassenheit ausstrahlenden Terrakotten waren somit materialisierten Verbindungen zwischen Dies- und Jenseits, die ähnliche Zwecke erfüllen konnten wie andernorts Denkmäler oder Grabsteine.Weiterführende Literatur:Cole, Herbert M. / Ross, Doran H. (1977). The Arts of Ghana. Los Angeles: University of California.CHF 400 / 800EUR 344 / 688
HAMMER 60 / African Art 23: An Akan Jewelry Piece CHF 2,000 - 4,000 SchmuckanhängerAkan, Côte d’IvoireMit Sockel / with base20% Gold, 40% Silber. Ø 7,5 cm. Provenienz:Galerie Walu, Zürich (vor 1997).Expertise der Schweizerischen Edelmetallkontrolle (5 Karat).Dem wertvollen Edelmetall der ehemaligen „Goldküste“ Afrikas galt Jahrhunderte lang das Interesse und Verlangen der afrikanischen und europäischen Kaufleute. Durch den Handel stiegen mächtige Staaten auf, deren Reichtum und Fertigkeit in der Goldverarbeitung zur Legende wurden. So entstanden an den Königshöfen der Akan meisterhafte Schmuckstücke in hoch entwickelten Herstellungsverfahren, v.a. aber im Wachsausschmelzverfahren.Noch heute dient der Goldschmuck als Zeichen von Rang und Zugehörigkeit bei selbst darstellenden Festlichkeiten der königlichen Familien. Die starke Aussagekraft dieser Unikate spiegelt die reiche Metaphorik der Akan wider und gründet auf der Tradition der hoch geschätzten Redekunst.Die dargestellten Motive weisen stets auf Personen, Tiere oder Gegenstände hin, die allegorisch für lobenswerte Eigenschaften und Sinnsprüche stehen. Weiterführende Literatur:Ross, Doran und Eisner, Georg (2008). Das Gold der Akan. Museum Liaunig. Neuhaus: Museumsverwaltung GmbH.CHF 2 000 / 4 000EUR 1 720 / 3 440 24: An Asante Gunbearer CHF 500 - 1,000 Bandeliertasche Asante, GhanaOhne Sockel / without baseH 29 cm. (80 cm.) Provenienz:Galerie Walu, Zürich (1990).Weiterführende Literatur:Ross, Doran H. et al. (2008). Das Gold der Akan. Museum Liaunig. Neuhaus: Museumsverwaltung GmbH. Seite 34ff.CHF 500 / 1 000EUR 430 / 860 25: An Akan Whisk, "nandwa blawa" CHF 1,000 - 2,000 Wedel, "nandwa blawa"Akan, Ghana / Côte d’IvoireMit Sockel / with baseH 90 cm. Provenienz:- Galerie Walu, Zürich (1990).- Schweizer Privatsammlung, Zürich.Bei den Baule "nandwa blawa" genannter Zeremonialwedel und königliches Würdezeichen aus dem "aja" genannten Familienerbe eines Herrscher-Clans.Zeremonialwedel wurden bei Feierlichkeiten als äussere Zeichen von Rang und Zugehörigkeit öffentlich präsentiert. Sie waren Symbol für die Einheit der Familie und deren Identität.„Ohne schöne Dinge können wir nicht leben“ - dieses Bekenntnis eines Akan könnte auch aus dem Munde eines westlichen Kunstliebhabers stammen. Generell schätzen die Akan-Völker, zu denen auch die Baule gehören, die Verwendung von Sprichwörtern als Ausdrucksmittel. Wedel werden z.B. mit dem Sprichwort "Geld ist wie ein Fliegenwedel; ein einzelner kann es nicht halten" assoziiert, das den Vorteil einer Gemeinschaft unterstreicht.Weiterführende Literatur:Ross, Doran und Eisner, Georg (2008). Das Gold der Akan. Museum Liaunig. Neuhaus: Museumsverwaltung GmbH.CHF 1 000 / 2 000EUR 860 / 1 720 26: A Koma-Bulsa Head CHF 200 - 400 KopfKoma-Bulsa, GhanaMit Sockel / with baseTerrakotta. H 12,5 cm. Provenienz:Galerie Walu, Zürich (vor 1987).Thermolumineszenz-Altersbestimmung: 400 Jahre (+/- 20 %).Karl Ferdinand Schädler beschrieb die Neu-Entdeckung dieser Kultur 1987 wie folgt: "Manche von ihnen sehen aus, als kämen sie von den Bandiagara-Schluchten und wären Produkte der Dogon. Doch das sind nur wenige. Die meisten dieser Terrakotten einer Kultur, von der man nichts weiss, sehen eher aus als kämen sie aus Somarzo oder als seien sie der Phantasiewelt eines Hieronymus Bosch entsprungen: Köpfe, deren Hirnschalen spitz zulaufen oder die umgekehrt becherförmig ausgehöhlt sind, mit brillenartigen Augen oder mit Ohren, die, zwei Henkeln gleich, am Hinterkopf angebracht sind. Münder, die sich, von irgendeinem Gesicht getrennt, mit anderen Mündern zu einem neuen "für sich sprechenden" Wesen vereinigen; umgekehrt wiederum Gesichter, die sich ebenfalls mit anderen zusammengeschlossen haben und - mit Armen und Beinen versehen - nun direkt aus der Unterwelt zu kommen scheinen.Es scheint müssig, darüber zu rätseln, welcher Gedanken- und Ideenwelt diese Figuren, Köpfe und Objekte entsprungen sind - ob sie als Grabbeigaben, Ahnen- oder Kultfiguren geformt wurden. Vielleicht ist es sogar beruhigend zu wissen, dass nicht jedes neu entdeckte Geheimnis in Afrika auch gleich zu lüften ist, dass - wenigstens für einige Zeit - eine Kultur nicht wie ein Leichnam seziert werden kann: Weil weder mündliche Überlieferungen noch archäologische Nebenprodukte irgendwelche Hinweise geben.Stattdessen sollte man sich vielleicht damit begnügen, zum einen die Genialität der Gestaltung und zum anderen den kraftvollen expressiven Ausdruck zu bewundern, der diesen Plastiken innewohnt. Dabei scheint es sich, urteilt man nach diesen beiden Kriterien und nach dem äusseren Erscheinungsbild der Objekte, um verschiedene Stilrichtungen, wenn nicht sogar um verschiedene Kulturen zu handeln, die entweder einander gefolgt sind oder aber - was immerhin auch möglich scheint - völlig unabhängig nacheinander in derselben Gegend entstanden sind.Eine der Stilrichtungen zeigt einen manieristischen Charakter: die bewusst verschobenen Gesichtszüge, die den Figuren, meist sitzende Gestalten mit Halsketten, Würdezeichen oder Oberarmmessern, häufig einen unheimlichen, transzendentalen, teilweise auch malignen Ausdruck verleihen - Fürsten einer anderen Welt. Wie bei vielen der offenbar singulär gestalteten Köpfe, die in einem meist spitz zulaufenden Hals enden, sind auch häufig die Köpfe der Figuren becherförmig ausgehöhlt. Die Hände ruhen meist auf den Knien (gelegentlich ganz unmotiviert auf einer der Schultern) und die Geschlechtsteile - der Grossteil ist männlich - sind häufig übergross und deutlich modelliert. Die einzeln gearbeiteten Köpfe sind dabei in der Regel viel grösser gestaltet als die Figuren; sie sind meist auch gröber in der Ausführung und im Stil viel urtümlicher und direkter.Eine andere Stilrichtung, die sich vor allem in den Köpfen von theriomorphen Wesen ausdrückt, zeigt häufig einen weit aufgerissenen, offenbar schreienden Mund und erinnert dann an gotische Wasserspeier. Ein besonderes Augenmerk müssen die Leute dieser Kultur janusförmigen Köpfen und darüber hinaus mehrköpfigen Wesen gewidmet haben. Die ersteren, als Einzelskulpturen konzipiert, erhalten durch die konisch zulaufenden Köpfe manchmal einen phallischen Charakter (sie verlaufen unten auch gerade, nicht konisch wie die "Hohlköpfe", die um die Gräber herum gesteckt gefunden wurden). Die letzteren mehrköpfigen Wesen haben, wie die janusförmigen Einzelköpfe, gleichfalls konisch zulaufende Spitzköpfe; der Körper ist bei diesen, von denen man bis zu vier Persönlichkeiten in einer Skulptur wiedergegeben finden kann, jedoch ganz rudimentär als rechteckiger Block geformt, mit nur angedeuteten Gliedmassen und Geschlechtsteilen.Was wird aus diesem Gebiet im Norden Ghanas, das heute die Koma (auch Komba, Konkomba, Bekpokpak etc.) bewohnen, noch ans
HAMMER 60 / African Art Tageslicht kommen? War die Siedlung, aus der die Funde stammen, ebenfalls ein Umschlagplatz für Waren - Kolanüsse von der Küste, Gold, Salz, europäische Güter usw. - wie Salaga zu Ende des vorigen Jahrhunderts, das auf dem Weg zur Küste liegt, oder wie Kong, Bondoukou und das heute nicht mehr existente Begho im Westen? Der rege Warenaustausch zwischen Küste und Nigerbogen, der vermutlich um 1500, wenn nicht schon viel früher einsetzte, als die Mossi-Staaten durch Reiterheere aus dem (heutigen) Ghana gegründet wurden, mag sehr wohl seinen Weg über dieses Gebiet genommen und die ökonomische Basis für diese ungewöhnliche Kultur gebildet haben. Eine Kultur, die uns hoffentlich noch viele Kunstwerke offenbart - und uns hoffentlich auch noch viele Rätsel aufgibt!" Aus: Archäologische Funde aus Komaland. Zürich: Galerie Walu (1987).Weiterführende Literatur:Schaedler, Karl-Ferdinand (1997). Erde und Erz. München: Panterra Verlag.CHF 200 / 400EUR 172 / 344 27: A Koma-Bulsa Seated Figure CHF 400 - 800 Sitzende FigurKoma-Bulsa, GhanaMit Sockel / with baseTerrakotta. H 23 cm. Provenienz:Galerie Walu, Zürich (vor 1987).Thermolumineszenz-Altersbestimmung: 700 Jahre (+/- 20 %).Karl Ferdinand Schädler beschrieb die Neu-Entdeckung dieser Kultur 1987 wie folgt: "Manche von ihnen sehen aus, als kämen sie von den Bandiagara-Schluchten und wären Produkte der Dogon. Doch das sind nur wenige. Die meisten dieser Terrakotten einer Kultur, von der man nichts weiss, sehen eher aus als kämen sie aus Somarzo oder als seien sie der Phantasiewelt eines Hieronymus Bosch entsprungen: Köpfe, deren Hirnschalen spitz zulaufen oder die umgekehrt becherförmig ausgehöhlt sind, mit brillenartigen Augen oder mit Ohren, die, zwei Henkeln gleich, am Hinterkopf angebracht sind. Münder, die sich, von irgendeinem Gesicht getrennt, mit anderen Mündern zu einem neuen "für sich sprechenden" Wesen vereinigen; umgekehrt wiederum Gesichter, die sich ebenfalls mit anderen zusammengeschlossen haben und - mit Armen und Beinen versehen - nun direkt aus der Unterwelt zu kommen scheinen.Es scheint müssig, darüber zu rätseln, welcher Gedanken- und Ideenwelt diese Figuren, Köpfe und Objekte entsprungen sind - ob sie als Grabbeigaben, Ahnen- oder Kultfiguren geformt wurden. Vielleicht ist es sogar beruhigend zu wissen, dass nicht jedes neu entdeckte Geheimnis in Afrika auch gleich zu lüften ist, dass - wenigstens für einige Zeit - eine Kultur nicht wie ein Leichnam seziert werden kann: Weil weder mündliche Überlieferungen noch archäologische Nebenprodukte irgendwelche Hinweise geben.Stattdessen sollte man sich vielleicht damit begnügen, zum einen die Genialität der Gestaltung und zum anderen den kraftvollen expressiven Ausdruck zu bewundern, der diesen Plastiken innewohnt. Dabei scheint es sich, urteilt man nach diesen beiden Kriterien und nach dem äusseren Erscheinungsbild der Objekte, um verschiedene Stilrichtungen, wenn nicht sogar um verschiedene Kulturen zu handeln, die entweder einander gefolgt sind oder aber - was immerhin auch möglich scheint - völlig unabhängig nacheinander in derselben Gegend entstanden sind.Eine der Stilrichtungen zeigt einen manieristischen Charakter: die bewusst verschobenen Gesichtszüge, die den Figuren, meist sitzende Gestalten mit Halsketten, Würdezeichen oder Oberarmmessern, häufig einen unheimlichen, transzendentalen, teilweise auch malignen Ausdruck verleihen - Fürsten einer anderen Welt. Wie bei vielen der offenbar singulär gestalteten Köpfe, die in einem meist spitz zulaufenden Hals enden, sind auch häufig die Köpfe der Figuren becherförmig ausgehöhlt. Die Hände ruhen meist auf den Knien (gelegentlich ganz unmotiviert auf einer der Schultern) und die Geschlechtsteile - der Grossteil ist männlich - sind häufig übergross und deutlich modelliert. Die einzeln gearbeiteten Köpfe sind dabei in der Regel viel grösser gestaltet als die Figuren; sie sind meist auch gröber in der Ausführung und im Stil viel urtümlicher und direkter.Eine andere Stilrichtung, die sich vor allem in den Köpfen von theriomorphen Wesen ausdrückt, zeigt häufig einen weit aufgerissenen, offenbar schreienden Mund und erinnert dann an gotische Wasserspeier. Ein besonderes Augenmerk müssen die Leute dieser Kultur janusförmigen Köpfen und darüber hinaus mehrköpfigen Wesen gewidmet haben. Die ersteren, als Einzelskulpturen konzipiert, erhalten durch die konisch zulaufenden Köpfe manchmal einen phallischen Charakter (sie verlaufen unten auch gerade, nicht konisch wie die "Hohlköpfe", die um die Gräber herum gesteckt gefunden wurden). Die letzteren mehrköpfigen Wesen haben, wie die janusförmigen Einzelköpfe, gleichfalls konisch zulaufende Spitzköpfe; der Körper ist bei diesen, von denen man bis zu vier Persönlichkeiten in einer Skulptur wiedergegeben finden kann, jedoch ganz rudimentär als rechteckiger Block geformt, mit nur angedeuteten Gliedmassen und Geschlechtsteilen.Was wird aus diesem Gebiet im Norden Ghanas, das heute die Koma (auch Komba, Konkomba, Bekpokpak etc.) bewohnen, noch ans Tageslicht kommen? War die Siedlung, aus der die Funde stammen, ebenfalls ein Umschlagplatz für Waren - Kolanüsse von der Küste, Gold, Salz, europäische Güter usw. - wie Salaga zu Ende des vorigen Jahrhunderts, das auf dem Weg zur Küste liegt, oder wie Kong, Bondoukou und das heute nicht mehr existente Begho im Westen? Der rege Warenaustausch zwischen Küste und Nigerbogen, der vermutlich um 1500, wenn nicht schon viel früher einsetzte, als die Mossi-Staaten durch Reiterheere aus dem (heutigen) Ghana gegründet wurden, mag sehr wohl seinen Weg über dieses Gebiet genommen und die ökonomische Basis für diese ungewöhnliche Kultur gebildet haben. Eine Kultur, die uns hoffentlich noch viele Kunstwerke offenbart - und uns hoffentlich auch noch viele Rätsel aufgibt!" Aus: Archäologische Funde aus Komaland. Zürich: Galerie Walu (1987).Weiterführende Literatur:Schaedler, Karl-Ferdinand (1997). Erde und Erz. München: Panterra Verlag.CHF 400 / 800EUR 344 / 688 28: A Koma-Bulsa Zoomorphic Figure CHF 200 - 400 Zoomorphe FigurKoma-Bulsa, GhanaMit Sockel / with baseTerrakotta. H 6 cm. L 17 cm. Provenienz:Galerie Walu, Zürich (vor 1986).Publiziert:Schädler, Karl-Ferdinand / David, René & Denise (1987). Archäologische Funde aus Komaland. Zürich: Galerie Walu. Nr. 582.Thermolumineszenz-Altersbestimmung: 400 Jahre (+/- 20 %).Karl Ferdinand Schädler beschrieb die Neu-Entdeckung dieser Kultur 1987 wie folgt: "Manche von ihnen sehen aus, als kämen sie von den Bandiagara-Schluchten und wären Produkte der Dogon. Doch das sind nur wenige. Die meisten dieser Terrakotten einer Kultur, von der man nichts weiss, sehen eher aus als kämen sie aus Somarzo oder als seien sie der Phantasiewelt eines Hieronymus Bosch entsprungen: Köpfe, deren Hirnschalen spitz zulaufen oder die umgekehrt becherförmig ausgehöhlt sind, mit brillenartigen Augen oder mit Ohren, die, zwei Henkeln gleich, am Hinterkopf angebracht sind. Münder, die sich, von irgendeinem Gesicht getrennt, mit anderen Mündern zu einem neuen "für sich sprechenden" Wesen vereinigen; umgekehrt wiederum Gesichter, die sich ebenfalls mit anderen zusammengeschlossen haben und - mit Armen und Beinen versehen - nun direkt aus der Unterwelt zu kommen scheinen.Es scheint müssig, darüber zu rätseln, welcher Gedanken- und Ideenwelt diese Figuren, Köpfe und Objekte entsprungen sind - ob sie als Grabbeigaben, Ahnen- oder Kultfiguren geformt wurden. Vielleicht ist es sogar beruhigend zu wissen, dass nicht jedes neu entdeckte Geheimnis in Afrika auch gleich zu lüften ist, dass - wenigstens für einige Zeit - eine Kultur nicht wie ein Leichnam seziert werden kann: Weil weder mündliche Überlieferungen noch archäologische Nebenprodukte irgendwelche Hinweise geben.Stattdessen sollte man sich vielleicht damit begnügen, zum einen die Genialität der Gestaltung und zum anderen den kraftvollen expressiven Ausdruck zu bewundern, der diesen Plastiken innewohnt. Dabei scheint es sich, urteilt man nach diesen beiden Kriterien und nach dem äusseren Erscheinungsbild der Objekte, um verschiedene Stilrichtungen, wenn nicht sogar um verschiedene Kulturen zu handeln, die entweder einander gefolgt sind oder aber - was immerhin auch möglich scheint - völlig unabhängig nacheinander in derselben Gegend entstanden sind.Eine der Stilrichtungen zeigt einen manieristischen Charakter: die bewusst verschobenen Gesichtszüge, die den Figuren, meist sitzende Gestalten mit Halsketten, Würdezeichen oder Oberarmmessern, häufig einen unheimlichen,
HAMMER 60 / African Art transzendentalen, teilweise auch malignen Ausdruck verleihen - Fürsten einer anderen Welt. Wie bei vielen der offenbar singulär gestalteten Köpfe, die in einem meist spitz zulaufenden Hals enden, sind auch häufig die Köpfe der Figuren becherförmig ausgehöhlt. Die Hände ruhen meist auf den Knien (gelegentlich ganz unmotiviert auf einer der Schultern) und die Geschlechtsteile - der Grossteil ist männlich - sind häufig übergross und deutlich modelliert. Die einzeln gearbeiteten Köpfe sind dabei in der Regel viel grösser gestaltet als die Figuren; sie sind meist auch gröber in der Ausführung und im Stil viel urtümlicher und direkter.Eine andere Stilrichtung, die sich vor allem in den Köpfen von theriomorphen Wesen ausdrückt, zeigt häufig einen weit aufgerissenen, offenbar schreienden Mund und erinnert dann an gotische Wasserspeier. Ein besonderes Augenmerk müssen die Leute dieser Kultur janusförmigen Köpfen und darüber hinaus mehrköpfigen Wesen gewidmet haben. Die ersteren, als Einzelskulpturen konzipiert, erhalten durch die konisch zulaufenden Köpfe manchmal einen phallischen Charakter (sie verlaufen unten auch gerade, nicht konisch wie die "Hohlköpfe", die um die Gräber herum gesteckt gefunden wurden). Die letzteren mehrköpfigen Wesen haben, wie die janusförmigen Einzelköpfe, gleichfalls konisch zulaufende Spitzköpfe; der Körper ist bei diesen, von denen man bis zu vier Persönlichkeiten in einer Skulptur wiedergegeben finden kann, jedoch ganz rudimentär als rechteckiger Block geformt, mit nur angedeuteten Gliedmassen und Geschlechtsteilen.Was wird aus diesem Gebiet im Norden Ghanas, das heute die Koma (auch Komba, Konkomba, Bekpokpak etc.) bewohnen, noch ans Tageslicht kommen? War die Siedlung, aus der die Funde stammen, ebenfalls ein Umschlagplatz für Waren - Kolanüsse von der Küste, Gold, Salz, europäische Güter usw. - wie Salaga zu Ende des vorigen Jahrhunderts, das auf dem Weg zur Küste liegt, oder wie Kong, Bondoukou und das heute nicht mehr existente Begho im Westen? Der rege Warenaustausch zwischen Küste und Nigerbogen, der vermutlich um 1500, wenn nicht schon viel früher einsetzte, als die Mossi-Staaten durch Reiterheere aus dem (heutigen) Ghana gegründet wurden, mag sehr wohl seinen Weg über dieses Gebiet genommen und die ökonomische Basis für diese ungewöhnliche Kultur gebildet haben. Eine Kultur, die uns hoffentlich noch viele Kunstwerke offenbart - und uns hoffentlich auch noch viele Rätsel aufgibt!" Aus: Archäologische Funde aus Komaland. Zürich: Galerie Walu (1987).Weiterführende Literatur:Schaedler, Karl-Ferdinand (1997). Erde und Erz. München: Panterra Verlag.CHF 200 / 400EUR 172 / 344 29: An Edo Lidded Container, Fisch CHF 2,000 - 4,000 Deckeldose, FischEdo, NigeriaOhne Sockel / without baseGelbguss. H 9,5 cm. B 17,5 cm. Provenienz:Nachlass René David (1928-2015), Zürich.Ausgestellt:Musée International du Golfe de Guinée, Togo (2005-2011).Thermolumineszenz-Altersbestimmung: 340 Jahre (+/- 20 %).Königlicher Behälter für Kolanüsse.Weiterführende Literatur:Plankensteiner, Barbara / Brandl-Straka, Ursula (2007). Benin. Könige und Rituale. Höfische Kunst aus Nigeria. Gent: Snoeck Publishers. Seite 434.CHF 2 000 / 4 000EUR 1 720 / 3 440 30: A Yoruba Mask, "gelede" CHF 100 - 200 Maske, "gelede"Yoruba, NigeriaOhne Sockel / without baseHolz. H 26 cm. Provenienz:- Herbert Reiser, London (1960er Jahre).- Helmut und Marianne Zimmer, Zürich.Jeder von Krankheit, Unfruchtbarkeit oder einem anderen Unglück Betroffene versucht, wenn das Orakel Hexen als Ursache bestimmt hat, die „Mütter“ durch Opfer zu beschwichtigen und zugleich die Krankheit mit Kräutern zu bekämpfen sowie weiteren Schutz in Form von Amuletten zu suchen. Doch kann auch die Gesellschaft als Ganzes die „Mütter“ beleidigen, indem sie Fehlverhalten toleriert, und die Gemeinschaft kann sich nicht mit Amuletten schützen.Der gelede-Bund bietet Schutz gegen die Hexen, und zwar nicht, indem er sie bekämpft, sondern indem er die „Mütter“ einmal im Jahr (oder so oft wie nötig) zu einem Fest zu ihren Ehren einlädt, bei dem sämtliches Fehlverhalten in der Gemeinschaft aufgedeckt, verurteilt und verspottet wird.Der gelede-Bund wird von Frauen geführt, die Männer agieren als Tänzer, Sänger und Helfer. Obwohl zahlreiche verschiedene lokale Varianten des gelede-Festes existieren, so ist doch die Grundstruktur überall gleich. Es beginnt abends mit der Darbietung eines efe genannten Sängers und geht am folgenden Nachmittag mit dem eigentlichen gelede-Fest weiter, bei dem unter anderen zahlreiche Maskentänzer auftreten. Es ist hauptsächlich dem Vergnügen und der Unterhaltung gewidmet. Dutzende maskierte Tänzer führen bei dieser Gelegenheit, bisweilen auch paarweise abwechselnd, kurze temperamentvolle Tänze neben den Trommlern auf.Die stets wie ein menschlicher Kopf gestalteten gelede-Masken werden so getragen, dass der Tänzer unter dem Rand hervorblicken kann. Auf dieser Grundmaske sitzt in der Regel ein Aufbau mit verschiedensten Darstellungen, in deren Gestaltung und Ausführung sich die Holzschnitzer an Virtuosität gegenseitig überbieten. Zu den traditionellen Kostümen der Tänzer gehören zahlreiche Kopftücher und Frauenschals, ausserdem tragen sie Beinrasseln um die Fussknöchel.Weiterführende Literatur:Lawal, Babatunde (1996). The Gelede Spectacle. Washington: University of Washington Press.CHF 100 / 200EUR 86 / 172 31: A Yoruba Bowl with Lid, "agere ifa" CHF 1,000 - 2,000 Deckelschale, "agere ifa"Yoruba, NigeriaOhne Sockel / without baseHolz. H 36,5 cm. Provenienz:- Nachlass Ernesto Schmidt, Basel.- Schweizer Privatsammlung, Zürich.agere-ifa genannte Schalen werden im allgemeinen als priesterliche Kultgefässe für Palmkerne verwendet, die bei der Orakelbefragung unabdinglich sind.Am Hof werden Schalen auch als Prestige-Behälter benutzt um daraus Besuchern Kolanüsse anzubieten oder um auf einem Schrein stehend Opfergaben für Gottheiten aufzunehmen.Die eigentliche Schale der Skulptur wird immer von variantenreichen figürlichen Szenerien aus der Mythologie der Yoruba getragen. Die dargestellten Figuren sollten die Feierlichkeiten der Opferhandlung sowie bestimmte Anliegen der Besitzer verdeutlichen.Weiterführende Literatur:Abiodun, Rowland / Drewal, Henry / Pemberton, John (1991). Yoruba Kunst und Ästhetik in Nigeria. Zürich: Museum Rietberg.CHF 1 000 / 2 000EUR 860 / 1 720
HAMMER 60 / African Art 32: A Yoruba Beaded Crown, "ade" CHF 1,000 - 2,000 Perlenbestickte Krone, "ade"Yoruba, NigeriaOhne Sockel / without baseH 51 cm. Provenienz:- Galerie Schwarz-Weiss, München (1981).- Heinz Seeliger, Würzburg.- Auktionshaus Zemanek-Münster, Würzburg, 2010 (Auktion 63, Lot 320).- Galerie Walu, Zürich.Jeder traditionelle Yoruba-König besitzt eine Kollektion von Perlenkronen, die er von seinen Vorgängern geerbt hat und die er zu bestimmten Gelegenheiten trägt.Darüber hinaus erhält er als Zeichen seiner Herrschaft zu seiner Thronbesteigung auch neue Kronen. Die Perlenkrone (adenla) der Yoruba-Herrscher ist eine hohe, spitze Konstruktion aus Palmrippen (pako), die mit Maisstärke (eko) fixierte Schichten aus weissem Tuch bedecken. Das Tuch ist vollständig mit vielfarbigen Perlenbändern bestickt. Jede Krone zieren ein oder (meist) mehrere menschliche Gesichter im Basrelief. Auf der Spitze sitzt eine Vogelfigur aus Perlen und an den Seiten sind oft kleine Vögel befestigt. Am unteren Rand der Krone hängt ein Schleier aus Perlenschnüren, die das Gesicht des Trägers verbergen.Die Perlenkrone mit dem Schleier verwandelt einen Yoruba-König von einem menschlichen in einen sakralen Herrscher, der zum Schutz der Gemeinschaft seiner Untertanen mit kosmischen Kräften kämpfen kann. Wenn er seine Krone trägt, ist das Gesicht des Herrschers mehr oder weniger hinter dem Perlenschleier versteckt. Seine menschlichen Züge verschwinden. Die Krone bestätigt ihn als göttliches Wesen.Die Vogelfigur auf der Kronenspitze wird häufig als Pfau identifiziert (okin), der als König der Vögel gilt. Er und die anderen Vögel an den Seiten verweisen auf die starken weiblichen Mächte, die den Herrscher beschützen und mit denen er zusammenarbeiten muss, damit "die Mütter" (awon iya wa) sich nicht in destruktive Hexen (aje) verwandeln und seine erfolgreiche Regierung bedrohen. Weiterführende Literatur:Beier, Ulli (1982). Yoruba Beaded Crowns. London: Ethnographica.CHF 1 000 / 2 000EUR 860 / 1 720 33: A Yoruba Costume, "ekuu egungun" CHF 500 - 1,000 Tanzkleid, "ekuu egungun"Yoruba-Nago, BeninMit Sockel / with baseH 180 cm. Provenienz:- Museum Haus der Völker, Schwaz.- Galerie Walu, Zürich.Ausgestellt:Haus der Völker, Schwaz.Der Egungun-Bund achtet darauf, dass die Ahnen mit Gebeten, Opfern und der Organisation von Festen mit Maskenauftritten geehrt werden. Die dabei verwendeten Egungun-Masken unterscheiden sich von Ort zu Ort und sind häufig, wie die hier angebotene, ganz aus Stoff gefertigt.Die Ahnen zählen zu den wichtigsten Kräften, die die menschliche Welt der Yoruba beeinflussen. Das Ziel der menschlichen Existenz liegt nicht in einem glücklichen Leben nach dem Tode, sondern in einem Leben auf der Erde in einer vitalen Gemeinschaft, die mit jeder Generation grösser und stärker wird.Die Ahnen möchten, dass ihre Lebenskraft durch neugeborene Kinder in die Gemeinschaft zurückkehrt. Sie verkörpern die einzigen kosmischen Kräfte, die ein starkes Interesse am Gedeihen und Wohlbefinden der Gemeinschaft haben. Sie warnen deren lebende Mitglieder durch Träume oder das Orakel, wenn die Gemeinschaft in Gefahr ist. In der Gestalt von Egungun-Masken kommen sie alljährlich in die Stadt, um die Gemeinschaft von Kriminellen und Hexen zu säubern.Weiterführende Literatur:Homberger, Lorenz et al. (1991). Yoruba. Zürich: Museum Rietberg.CHF 500 / 1 000EUR 430 / 860 34: A Wurkun "kundul" Bust CHF 400 - 800 Pfahlfigur, "kundul"Wurkum, NigeriaOhne Sockel / without baseHolz, Eisen (Stift). H 51 cm. Provenienz:- Galerie Walu, Zürich (1995).- Hammer Auktion 36, 06.03.2019, Lot 36.- Schweizer Privatsammlung, Genf.Solche Figuren wurden für heilende Wirkung in den Boden gesteckt und z.B. anlässlich Erntefesten aktiviert und beopfert.Vgl.: Kerchache, Jacques (1989). Die Kunst des schwarzen Afrika. Verlag Herder: Freiburg in Breisgau. Abb. 509-512.CHF 400 / 800EUR 344 / 688 35: An Igbo-Afikpo Mask CHF 200 - 400 MaskeIgbo-Afikpo, NigeriaOhne Sockel / without baseH 33 cm. Provenienz:Helmut und Marianne Zimmer, Zürich.CHF 200 / 400EUR 172 / 344 36: An Igbira Mask, "eku" CHF 4,000 - 6,000 Maske, "eku"Kaleri, NigeriaMit Sockel / with baseHolz, Paternostererbsen, Eisen. H 30 cm. Provenienz:- Jan und Claudia Balet, Estavayer-le-Lac (2000).- Galerie Walu, Zürich.CHF 4 000 / 6 000EUR 3 440 / 5 160
HAMMER 60 / African Art 37: An Ijaw Mask CHF 200 - 400 MaskeIjaw, NigeriaOhne Sockel / without baseHolz. H 30 cm. Provenienz:Helmut und Marianne Zimmer, Zürich.CHF 200 / 400EUR 172 / 344 38: An Igbo-Afikpo Mask, "amawalu" CHF 200 - 400 Maske, "amawalu"Igbo-Afikpo, NigeriaOhne Sockel / without baseHolz. H 68 cm. Provenienz:Helmut und Marianne Zimmer, Zürich.CHF 200 / 400EUR 172 / 344 39: An Ibibio Mask, "mfon ekpo" CHF 400 - 800 Maske, "mfon ekpo"Ibibio, NigeriaOhne Sockel / without baseHolz. H 24 cm. Provenienz:- Albert Polster, Zürich.- Helmut und Marianne Zimmer, Zürich.Eine eindeutige Zuordnung des einstigen Gebrauchs dieser Maske ist ausserhalb des gesellschaftlichen Kontexts und ohne Tanzkleid nicht mit Sicherheit möglich. Einiges spricht jedoch dafür, dass es sich dabei um eine Maske aus der ekpo-Vereinigung handelt, welche bei politischen und rechtlichen Anlässen sowie bei religiösen Zeremonien auftrat.Die Vereinigung tanzte schöne und hässliche, gutmütige (mfon) und gefährliche (idiok) Masken. Eine Dualität, wie sie quer durch Afrika auffindbar ist.Weiterführende Literatur: Wittmer, Marcilene K. / Arnett, William (1978). Three Rivers of Nigeria. Atlanta: The High Museum of Art.CHF 400 / 800EUR 344 / 688 40: A Pair of Mambila Vessels CHF 1,000 - 2,000 Zwei GefässeMambila/Kaka, KamerunMit Sockel / with baseTerrakotta. H 54,5 cm./ 57,5 cm. Provenienz:Nachlass Alberto Galaverni (1933-2013), Parma.Im Inventar der Sammlung Galaverni wie folgt beschrieben: "A pair of ceremonial vessels representing a couple. The two terracottas of hollow, spherical form assume an anthropomorphic character thanks to the scanty reliefs given to the arms and the details stylizing the face. The realization is very accurate, with curving abstract arms and large hands resting on the chest. The neck of the vessels, takes the shape of a human head, with round open mouth, a triangular nose under the straight line of the eyebrows and crescent-shaped ears. The male figure is carved with three rows of geometric incisions and the female has two small breasts in relief. Traces of sacrificlal patina are still evident. The ceremonial vessels were used in the rituals devoted to the ancestors, the veneration of which had an important place in the Kaka society, a group living in the Mbem area in West Cameroon."CHF 1 000 / 2 000EUR 860 / 1 720 41: A Mambila (?) Figure CHF 400 - 800 FigurMambila (?), Cameroon (?), Eyoumojok (?)Ohne Sockel / without baseStein. H 56,5 cm. Provenienz:Nachlass Alberto Galaverni (1933-2013), Parma.Im Inventar der Sammlung Galaverni wie folgt beschrieben: "A funerary stone. Some interesting stones, having a funerary function, have been found in the region inhabited by the Eyoumojok. Having been introduced in this area recently, no information exists on their origin, not having yet been catalogued. We can only say that their making could be Bamun."CHF 400 / 800EUR 344 / 688 42: A Yombe Maternity Figure, "phemba" CHF 500 - 1,000 Mutter-Kind-Figur, "phemba"Yombe, DR KongoMit Sockel / with baseHolz, Polsternägel. H 31 cm. Provenienz:Handel, Nordrhein-Westfalen.Der Symbolgehalt der Mutter-Kind-Darstellungen lässt sich auch in der neueren Forschung nicht mit letzter Gewissheit erschliessen. Sie werden zumeist im Zusammenhang mit Fruchtbarkeit und Mutterwürde interpretiert. Die Mutterfigur symbolisiert demnach die mythische Urahnin und das Kind repräsentiert die Nachfahren: Die Beziehung zwischen Mutter und Kind steht also im übertragenen Sinne auch für die der Ahnen zur ihrer Nachkommenschaft.Weiterführende Literatur: Lehuard, Raoul (1977). Les Phemba du Mayombe. Arnouville: Arts d’Afrique Noire.CHF 500 / 1 000EUR 430 / 860
HAMMER 60 / African Art 43: A Suku Figure, "koshi" CHF 1,000 - 2,000 Figur, "koshi"Suku, DR KongoMit Sockel / with baseHolz, Fetischmaterial. H 75 cm. Provenienz:- Hans Koller und Helen Knill, St. Gallen.- Schweizer Privatsammlung, Zürich.Persönliche Schutzfigur, die durch Rituale und die Anbringung magischer Substanzen ihre Kraft entfalten konnte.Diese materialisierte Schnittstelle zwischen diesseitigen und übernatürlichen Kräften wurde eingesetzt, um das Gute zu fördern und das Negative abzuwenden.Ihre Fähigkeit, bestimmte Aufträge zu erfüllen, verstärkten die Besitzer durch die organischen Substanzen, die der Figur umgebunden wurden.Weiterführende Literatur:Bourgeois, Arthur P. (1984). Art of the Yaka and Suku. Meudon: Alain et Françoise Chaffin.CHF 1 000 / 2 000EUR 860 / 1 720 44: A Pende "galukoji" Divination Instrument CHF 1,000 - 1,500 Wahrsagegerät, "galukoji"Pende, DR KongoGesockelt / with custom baseHolz, Raphia, Federn. H 24 cm. Provenienz:- Galerie Walu, Zürich (vor 1995).- Hammer Auktion 35, 16.02.2019, Lot 80.- Schweizer Privatsammlung, Genf.Galukoji genanntes Wahrsageinstrument eines Weissagers, das sprungfederartig bewegt werden kann.Weiterführende Literatur:Koloss, Hans-Joachim (1999). Afrika Kunst und Kultur. München, Prestel Verlag. S. 221.CHF 1 000 / 1 500EUR 860 / 1 290 45: A Pende Pendant, "gikhoko"" CHF 200 - 400 Anhänger, "gikhoko"Pende, DR KongoOhne Sockel / without baseKnochen. H 4,5 cm. Provenienz:- Schweizer Privatsammlung, St. Gallen.- Hammer Auktion 47, 29.11.2019, Lot 41.- Schweizer Privatsammlung, GenfSeit jeher begleitet und fasziniert Schmuck in verschiedensten Formen und Materialien die Menschen aller Kulturen.Aus kultureller Sicht sind Arm- und Fussreifen, Amulette und Colliers aber viel mehr als nur Schmuckstücke. In weiten Teilen Afrikas werden die Preziosen nicht nur für ihre Schönheit geschätzt, sondern auch als magische, schützende und kraftgebende Objekte getragen, die zusätzlich als Tausch- und Zahlungsmittel verwendet wurden.So sind die Ornamente Teil der religiösen Überzeugungen und symbolisieren Rang und Zugehörigkeit der Träger. In einigen ethnischen Gruppen verordnen Wahrsager das Tragen von schützendem Schmuck, der die bösen Geister fern hält.Zur Herstellung der wertvollen Unikate wurde nebst einheimischen Materialien, wie z.B. Elfenbein, Silber oder Gold, auch gerne beliebte Importwaren verwendet. Indische Steinperlen waren schon sehr früh über die Handelswege Vorderasiens nach Afrika gelangt. Später, während der Blütezeit Muranos zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert, fanden vor allem Glasperlen italienischer Herstellung reissenden Absatz. Weiterführende Literatur:Rodolitz (S.), "Replica or Reference: A Reassesment of Pende Ikhoko", in Tribal Art Magazine, #31, Summer 2003.CHF 200 / 400EUR 172 / 344 46: A Teke Figure, "buti" CHF 1,000 - 2,000 Figur, "buti"Teke, DR KongoMit Sockel / with baseHolz, Polsternägel. H 39 cm. Provenienz:Handel, Nordrhein-Westfalen.Persönlichen Schutzfiguren, wie die hier angebotene, werden als Schnittstellen zwischen diesseitigen und übernatürlichen Kräften eingesetzt um das Gute zu fördern und das Negative abzuwenden.Weiterführende Literatur:Lehuard, Raoul (1996). Les arts Bateke. Arnouville: Arts d’Afrique Noire.CHF 1 000 / 2 000EUR 860 / 1 720 47: A Teke Figure, "buti" CHF 1,000 - 2,000 Figur, "buti"Teke, DR KongoMit Sockel / with baseHolz, Textil, Federn. H 60 cm. Provenienz:Hans Koller und Helen Knill, St. Gallen.Persönlichen Schutzfiguren, wie die hier angebotene, werden als Schnittstellen zwischen diesseitigen und übernatürlichen Kräften eingesetzt um das Gute zu fördern und das Negative abzuwenden.Weiterführende Literatur:Lehuard, Raoul (1996). Les arts Bateke. Arnouville: Arts d’Afrique Noire.CHF 1 000 / 2 000EUR 860 / 1 720 48: A Kuba Head-Shaped Cup, "mbwoongntey" CHF 100 - 200 Palmwein-Becher, "mbwoongntey"Kuba, DR KongoOhne Sockel / without baseHolz. H 17 cm. Ø 7,5 cm. Provenienz:Schweizer Privatsammlung, Zürich.Das heutige Königreich Kuba ist eine von der Herrscherschicht Bushong dominierte Konföderation von rund zwanzig Ethnien mit gemeinsamer Bantu-Abstammung.Der Name Kuba kommt aus der Bantu-Sprache und bedeutet dort "Wurfmesser". Die ca. 250'000 Menschen zählende Gruppe des Kuba-Stammeskomplexes umfasst u. a. die Bushoong, Kete, Tetela, Ngeende, Lele, Binji, und Shoowa.Die Kuba hegen eine spezielle Vorliebe für geometrische Formen und sind in erster Linie für ihre kunstvoll abstrakt gestalteten Textilien berühmt. Aber auch alle anderen Gegenstände ihres Gebrauchs wurden gerne über und über mit feinsten Mustern versehen.Bei diesem fein gestalteten Gefäss handelt es sich wohl um einen sogenannten „Vertrauens- oder Freundschaftsbecher“.Bei Zeremonien kamen die Initiierten zusammen und tranken nach vorgeschriebenen Regeln Palmwein. Die verschiedenen Formen der Becher gaben Auskunft über den Initiationsgrad der Mitglieder.Weiterführende Literatur:Robbins, Warren M. / Ingram Nooter, Nancy (1989). African Art in American Collections. Washington: Smithsonian Institution Press.CHF 100 / 200EUR 86 / 172
HAMMER 60 / African Art 49: A Songye Mask, "kikashi" CHF 2,000 - 4,000 Maske, "kikashi"Songye, DR KongoOhne Sockel / without baseHolz, Raphia. H 41,5 cm. Provenienz:- Peter Loebarth (1941-2015), Hameln.- Auktionshaus Zemanek-Münster, Würzburg, 2011 (Auktion 67, Lot 438).- Schweizer Privatsammlung, Schwyz.Weibliche, kikashi genannte Maske des bwadi ba kifwebe-Geheimbundes.Solche Masken verkörperten ein mythologisches Geistwesen, wurden mit einem geflochtenen Kostüm und einem langen Bart aus Raphia ergänzt und tanzten an verschiedenen Zeremonien, um die gesellschaftliche Ordnung im Dorf zu sichern.Der Begriff "kifwebe" wird heute mit „Maske“ gleichgesetzt, bedeutete aber früher „halte den Tod fern“. Die Masken schützten somit vor Krankheit und Unfällen.Weiterführende Literatur:Hersak, Dunja (1986). Songye. London: Ethnographica LTD.CHF 2 000 / 4 000EUR 1 720 / 3 440 50: A Nkanu Mask, "kakuungu" CHF 1,200 - 2,400 Maske, "kakuungu"Nkanu, DR KongoMit Sockel / with baseHolz, Raphia, Rohrgestell. H 28 cm (70 cm mit Raphia und Kopfbedeckung) Provenienz:Helmut und Marianne Zimmer, Zürich.CHF 1 200 / 2 400EUR 1 032 / 2 064 51: A Kusu (?) Staff CHF 100 - 200 StabLuba, DR KongoOhne Sockel / without baseHolz. H 58 cm. Provenienz:Helmut und Marianne Zimmer, Zürich.Prestigestab eines Würdeträgers.Ranghohe Würdenträger, z.B. regionalen Fürsten, Dorfhäuptlinge oder Stammesälteste - verfügen über einen reiches Repertoire an sichtbaren Amtssymbolen. Zu diesen Insignien zählen vielfach auch kunstvoll geschnitzte Amtsstäbe, die mitunter als Erbstücke innerhalb der königlichen Linie vererbt wurden.Ihre Verwendung ist vielseitig und die Symbolik komplex. Sie dienen z.B. einfach als Stütze, als Schutzinstrument, zum Stochern, Stupsen und Schubsen, zum Winken und Abwinken oder generell, um Zeichen zu geben.Darüber hinaus sind sie aber auch metaphorische Erweiterungen der Hand und unterstreichen die Anwesenheit der Ahnen bei Gesprächen. Sie verdeutlichen die Abstammung der Besitzer und werden anlässlich öffentlicher Auftritte präsentiert. Mancherorts wird bei Amtseinführungen der Würdenträger auch der Eid darauf geschworen.CHF 100 / 200EUR 86 / 172 52: A Yaka Janiform Figure, "khosi" CHF 200 - 400 Janus-FigurYaka, DR KongoMit Sockel / with baseHolz. H 22,5 cm. Provenienz:- Emil Maetzel, Hamburg.- Auktionshaus Zemanek-Münster, Würzburg, 2012 (Auktion 68, Lot 128).- Schweizer Privatsammlung, Zürich.CHF 200 / 400EUR 172 / 344 53: An Ituri Mask CHF 200 - 400 MaskeIturi, DR KongoOhne Sockel / without baseHolz, Raphia. H 26 cm. Provenienz:Helmut und Marianne Zimmer, Zürich.Die Volksgruppen im Ituri-Gebiet (Ndaaka, Lese, Bira, Liko u.a.) kannten eine Fülle von Maskentypen, die sich in ihren Grundzügen sehr ähnlich waren. Ihr Maskenwesen ist jedoch noch nicht eingehend erforscht, so dass eine genaue Zuordnung problematisch ist.Nach Felix (1992) können aber stilisierte Menschen- von Tierköpfen unterschieden werden, welche, wie er annimmt, anlässlich von Zeremonien der Männergesellschaften und bei Beerdigungen von Würdenträgern getanzt wurden. Ein Charakteristikum dieser Masken ist ihre abstrakte Konzeption, ihre Beziehung zur Tierwelt sowie ihre oft polychrome Bemalung.Weiterführende Literatur:Felix, Marc L. (1992). Ituri. München: Fred Jahn.CHF 200 / 400EUR 172 / 344 54: A Tuareg Tent Pole, "ehel" CHF 200 - 400 Zeltstange, "ehel"Tuareg, Sahelzone, Algerien / NigerMit Sockel / with baseHolz. H 140,5 cm. Provenienz:Schweizer Privatsammlung, Basel.Den Innenraum ihrer Zelte teilen die Tuareg mittels länglichen Matten ("eseber"), die an Zeltstangen wie dieser befestigt werden.Vergl.: Ginzberg, Marc, (2001). Afrikanische Formen. Milano: Skira Verlag.CHF 200 / 400EUR 172 / 344
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